DE4031818A1 - Kationische schichtverbindungen - Google Patents
Kationische schichtverbindungenInfo
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- DE4031818A1 DE4031818A1 DE19904031818 DE4031818A DE4031818A1 DE 4031818 A1 DE4031818 A1 DE 4031818A1 DE 19904031818 DE19904031818 DE 19904031818 DE 4031818 A DE4031818 A DE 4031818A DE 4031818 A1 DE4031818 A1 DE 4031818A1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K9/00—Use of pretreated ingredients
- C08K9/04—Ingredients treated with organic substances
Description
Die Erfindung betrifft kationische Schichtverbindungen mit modi
fizierter Oberfläche, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie
ihre Verwendung als farbstabilisierende Zusätze zu halogenhaltigen
Kunststoffen.
Bei der Herstellung von Artikeln aus halogenhaltigen Kunststoffen,
wie beispielsweise Polyvinylchlorid, werden herkömmlicherweise
Schwermetallverbindungen auf Basis Blei, Zinn, Barium und/oder
Cadmium eingesetzt, um einer Verfärbung oder Zersetzung bei den
erhöhten Verarbeitungstemperaturen entgegenzuwirken. Aus arbeits
physiologischer Sicht besteht jedoch ein Bedürfnis, diese durchaus
wirkungsvollen Stabilisatoren gegen weniger gesundheitsgefährdende
Stoffe auszutauschen.
Es hat in der Vergangenheit nicht an Bemühungen gefehlt, diesem
Problem Abhilfe zu verschaffen. So kommen als Alternativen bei
spielsweise Calciumverbindungen und Zinkseifen, vorzugsweise in
Kombination miteinander in Betracht, deren Wirkung durch organi
sche Co-Stabilisatoren wie Imino- oder Epoxyverbindungen unter
stützt werden kann. Stabilisatoren dieser Art sind zwar toxikolo
gisch weniger bedenklich, erreichen jedoch in der Regel nicht das
Leistungsvermögen der eingangs genannten Schwermetallverbindungen,
so daß sie zur Steigerung ihrer stabilisierenden Wirkung durch
weitere Komponenten ergänzt werden müssen. Als Co-Stabilisatoren
eignen sich beispielsweise Zeolithe (EP-A-0 27 588) oder kationi
sche Schichtverbindungen vom Hydrotalcit-Typ (EP-B-0 63 180).
Bei der Verwendung von kationischen Schichtverbindungen als Sta
bilisatoren oder Co-Stabilisatoren in halogenhaltigen Kunststoffen
stellt sich das Problem, die hydrophilen unlöslichen Festkörper in
der wenig polaren Kunststoff-Matrix hinreichend zu dispergieren.
Aus den zitierten Druckschriften ist bekannt, daß Teilchenform
und -größe sowie eine geeignete Oberflächenbelegung hierfür von
besonderer Bedeutung ist. So sind aus der DE-B-30 19 632, EP-A-1 89 899
und EP-A-1 42 773 Verfahren zur Herstellung von Stabilisatoren
bekannt, bei denen man die Oberfläche von kationischen Schicht
verbindungen mit geringen Mengen anionenaktiver Substanzen, z. B.
Fettsäuren oder Alkylsulfaten, belegt. Eine ausreichende Disper
gierbarkeit wird in diesen Fällen jedoch nur dann erreicht, wenn
die Teilchengröße einen Durchmesser von 5 µm und die spezifische
Oberfläche, bestimmt nach BET, 30 m2/g nicht übersteigt.
Die Verwendung von Stabilisatoren mit kleinen spezifischen Ober
flächen ist jedoch ebenfalls mit Nachteilen behaftet, da die Ab
fangreaktion des basischen Festkörpers für den bei der Zersetzung
halogenierter Kunststoffe freiwerdenden Halogenwasserstoff, bei
spielsweise HCl, naturgemäß nur an der Oberfläche stattfinden
kann.
Kationische Schichtverbindungen, die den genannten Anforderungen
gerecht werden, sind ferner nur schwer zugänglich, da die Kri
stallisation des Festkörpers aus der wäßrigen Phase im Druckreak
tor bei Temperaturen deutlich über dem normalen Siedepunkt des
Wassers erfolgen muß. Dies bedingt einen hohen technischen Aufwand
sowie infolge der langen Kristallisationszeiten eine unbefriedi
gende Raum-Zeit-Ausbeute.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, neue Stabilisatoren
für halogenhaltige Kunststoffe zu entwickeln, die frei von den
geschilderten Nachteilen sind.
Gegenstand der Erfindung sind kationische Schichtverbindungen mit
spezifischen Oberflächen nach BET von mindestens 50 m2/g, deren
Oberflächen durch Behandlung mit einem dispergierend wirkenden
Additiv modifiziert wurden, dadurch erhältlich, daß man kationi
sche Schichtverbindungen der Formel (I),
[M(II) 1-xM(III) x(OH)₂]Ax · n H₂O (1)
in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1
steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüs
sigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv
behandelt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß auch kationische
Schichtverbindungen großer spezifischer Oberfläche eine ausge
zeichnete Wirkung als Stabilisatoren oder Co-Stabilisatoren in
halogenhaltigen Kunststoffen zeigen, wenn sie mit geeigneten
dispergierend wirkenden Additiven behandelt werden. Dies ist umso
überraschender, da aus der deutschen Patentschrift DE-B-30 19 632
hervorgeht, daß kationische Schichtverbindungen vom Hydrotalcit-
Typ mit spezifischen Oberflächen nach BET von etwa 50 m2/g zur
Zersetzung und Schwarzfärbung von Kunststoffen führen sollen. Die
Erfindung schließt ferner die Erkenntnis ein, daß die ober
flächenmodifizierten kationischen Schichtverbindungen leicht zu
gänglich und gut in die Polymermatrix einzuarbeiten sind. Zudem
lassen sich die Stoffe aus arbeitsmedizinischer Sicht als unbe
denklich einstufen.
Oberflächenmodifizierte kationische Schichtverbindungen mit be
sonders hoher Stabilisatorwirkung werden erhalten, wenn man von
kationischen Schichtverbindungen ausgeht, bei denen M(II) in For
mel (I) für Magnesium, Calcium oder Zink und M(III) für Aluminium
steht. Besonders vorteilhaft haben sich oberflächenmodifizierte
Hydrotalcite erwiesen, die durch Formel (I) repräsentiert werden,
wenn M(II) für Magnesium und M(III) für Calciumionen steht.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Farbstabilisierung von halogenhaltigen Kunststoffen gegenüber
thermischer Belastung und/oder UV-Strahlung, welches sich dadurch
auszeichnet, daß man den Kunststoffen 0,01 bis 5, vorzugsweise
0,1 bis 1 Gew.-% kationische Schichtverbindungen mit spezifischen
Oberflächen nach BET von mindestens 50 m2/g, deren Oberflächen
durch Behandlung mit einem dispergierend wirkenden Additiv modi
fiziert wurden, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren han
delsüblichen Stabilisatoren, zusetzt.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Hydrotalcit
als Ausgangsstoff für die Herstellung der oberflächenmodifizierten
kationischen Schichtverbindungen erwiesen.
Zur Herstellung der oberflächenmodifizierten kationischen Schicht
verbindungen werden kationische Schichtverbindungen der Formel
(I),
[M(II) 1-xM(III) x(OH)₂]Ax · n H₂O (1)
in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1
steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüs
sigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv
behandelt.
Bei den kationischen Schichtverbindungen handelt es sich um be
kannte Verbindungen (Chemtech, 58, (1986)). Ein Verfahren zu ihrer
Herstellung, das in der deutschen Patentschrift DE-B-33 06 822
beschrieben ist, beruht auf der direkten Umsetzung von wäßrigen
Aufschlämmungen von Aluminiumhydroxidgel, basischem Magnesiumcar
bonat und Magnesiumhydroxid oder -oxid bei Temperaturen zwischen
70 und 85°C. Die Schichtverbindungen fallen dabei frei von Neben
produkten an. Als zweiwertige Metalle M(II) kommen beispielsweise
Calcium, Magnesium, Strontium, Barium, Zink oder Cadmium, als
dreiwertige Metalle M(III) Aluminium Eisen oder Chrom in Be
tracht. Beispiele für Säureanionen A sind Carbonat Sulfat, Ni
trat, Chlorid, Formiat oder Acetat.
Zu Produkten mit besonders vorteilhaften anwendungstechnischen
Eigenschaften gelangt man, wenn man Schichtverbindungen der Formel
(I) einsetzt, in der M(II) für Magnesium, Calcium oder Zink und
M(III) für Aluminium steht.
Kationische Schichtverbindungen, die nach diesem Verfahren herge
stellt werden, weisen eine hohe spezifische Oberfläche nach BET
(RÖMMP′s Chemie Lexikon, S. 843) von mindestens 50 m2/g auf. Sofern
sie noch physikalisch gebundenes Wasser enthalten, wird dieses vor
der Behandlung mit dem Additiv entfernt. Die Entwässerung wird
vorteilhafterweise bei Temperaturen von 110 bis 280, vorzugsweise
150 bis 240°C beispielsweise in einem Trockenschrank durchgeführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden wasser
freie kationische Schichtverbindungen eingesetzt, die durch
Sprühtrocknung erhalten wurden. In einer besonderen Ausführungs
form der Erfindung können die wasserhaltigen kationischen Schic
htverbindungen und die dispergierend wirkenden Additive auch ge
mischt und gemeinsam sprühgetrocknet werden.
Die wasserfreien kationischen Schichtverbindungen, die bereits
selbst eine - wenn auch geringe - stabilisierende Wirkung auf ha
logenhaltige Kunststoffe besitzen, werden anschließend mit minde
stens einem flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend
wirkenden Additiv aus der Gruppe, die von
- a) Voll- oder Partialestern von Polyolen mit 2 bis 30 Kohlen stoffatomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbin dungen,
- b) Epoxidierten Estern von Glycerin mit Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und 1, 2 oder 3 Doppelbindungen sowie
- c) Alkyl- oder Arylphosphiten gebildet wird, behandelt.
Bei den Additiven handelt es sich vorteilhafterweise um solche
Substanzen, die halogenhaltigen Kunststoffen üblicherweise auch zu
anderen Zwecken, beispielsweise als Gleitmittel, zugesetzt werden.
Bei den Additiven der Untergruppe a) handelt es sich um Voll- oder
Partialester, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen
organischen Chemie, beispielsweise durch säurekatalysierte Umset
zung von Polyolen mit Carbonsäuren erhalten werden. Als Polyol
komponenten kommen dabei Glycerin, technische Oligoglyceringe
mische mit durchschnittlichen Kondensationsgraden von 2 bis 10,
Glucose, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit in Betracht. Die
Fettsäurekomponente kann sich beispielsweise von Capronsäure, Ca
prylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petrose
linsäure, Ricinolsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure,
Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure ableiten. Wie in der
Fettchemie üblich, kann die Fettsäurekomponente auch ein techni
sches Gemisch darstellen, wie es beispielsweise bei der Druck
spaltung von natürlichen Fetten und Ölen anfällt. Vorzugsweise
werden Partialester von technischen Oligoglyceringemischen mit
gesättigten Fettsäuren, insbesondere Partialester auf Basis von
technischem Diglycerin als Additive eingesetzt.
Bei den Additiven der Untergruppe b) handelt es sich Stoffe, die
nach an sich bekannten Verfahren durch Epoxidation von ungesät
tigten Fettsäureglyceridestern erhalten werden. Die Fettsäurekom
ponente kann sich beispielsweise von Palmitoleinsäure, Ölsäure,
Elaidinsäure, Petroselinsäure, Ricinolsäure, Linolsäure, Linolen
säure, Gadoleinsäure oder Erucasäure ableiten. Wie in der Fett
chemie üblich können die epoxidierten Fettsäureglyceride auch
technische Gemische darstellen, wie man sie durch Epoxidation von
natürlichen Fetten und Ölen erhält. Vorzugsweise wird epoxidiertes
Rüb- oder Sonnenblumenöl neuer Züchtung sowie epoxidiertes Sojaöl
als Additiv eingesetzt.
Bei den Additiven der Untergruppe c) handelt es sich um Stoffe, die
der Formel (II) folgen,
in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für einen Alkylrest
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest stehen. Ty
pische Beispiele hierfür sind Tributylphosphit, Triphenylphosphit,
Dimethylphenylphosphit oder Dimethylstearylphosphit. Vorzugsweise
wird Diphenyldecylphosphit als Additiv eingesetzt.
Die entwässerten kationischen Schichtverbindungen werden mit den
Additiven im Gewichtsverhältnis 1 : 1 bis 35 : 1, vorzugsweise 4 : 1
bis 33 : 1, behandelt. Hierzu reicht es aus, die Komponenten
entweder bei Raumtemperatur oder einer Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes des Additivs, jedoch unterhalb von 100°C, intensiv
zu vermischen. Dabei werden rieselfähige und leicht zu verarbei
tende Pulver erhalten.
Die erfindungsgemäßen kationischen Schichtverbindungen mit modi
fizierter Oberfläche eignen sich als Stabilisatoren für halogen
haltige Kunststoffe gegenüber thermischen Einflüssen und/oder UV-
Strahlung. Unter halogenhaltigen Kunststoffen sind solche Polymere
und Copolymere zu verstehen, die als Monomere beispielsweise Vi
nylchlorid, Vinylacetat, Chloropren oder Chlortrifluorethylenace
tat enthalten. Vorzugsweise erstreckt sich die Verwendung der
oberflächenmodifizierten kationischen Schichtverbindungen auf Po
lyvinylchlorid-Formmassen.
Um eine Verfärbung der Kunststoffe zu verhindern, werden die kat
ionischen Schichtverbindungen mit modifizierter Oberfläche den
halogenhaltigen Kunststoffen in Mengen von 0,01 bis 5, vorzugs
weise 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf den Kunststoff, zugesetzt. Bei
ihrer Verwendung werden die Stabilisatoren in der Regel mit den in
Granulatform vorliegenden Kunststoffen mechanisch vermischt, bevor
letztere der Verformung, beispielsweise im Kalander-, Extrusions-
oder Extrusionsverfahren, zugeführt werden.
Die kationischen Schichtverbindungen mit modifizierter Oberfläche
können alleine oder im Gemisch mit weiteren handelsüblichen Sta
bilisatoren eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Zink- und
Calciumsalze von Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen oder
des Acetylacetons, Organozinnverbindungen wie Dioctylzinnlaurat
oder Dioctylzinnmaleat, Phosphite der Formel (II), epoxidierte
Fettsäureglyceride oder Voll- oder Partialester von Polyolen mit
Fettsäuren. Die Mengen der Stabilisatoren untereinander können
beliebig variieren, mit der Maßgabe, daß sich die Gesamtzusatz
menge innerhalb der genannten Grenzen von 0,01 und 5 Gew.-%, be
zogen auf den Kunststoff, bewegt.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Die Teststubstanzen A, B, C und D werden im Sinne der Erfindung
eingesetzt, die Testsubstanzen E, F und G dienen dem Vergleich.
Testsubstanz A. Hydrotalcit (Spezifische Oberfläche 115 m2/g,
Handelsprodukt der Fa. Giulini Chemie GmbH) wurde unter Normal
druck über einen Zeitraum von t = 2 h bei einer Temperatur von T=
150°C entwässert. 100 g des getrockneten Produktes wurden an
schließend in eine Mischapparatur überführt, mit 20 g eines tech
nischen Diglycerin-C12/18-Kokosfettsäuremonoesters versetzt und
über einen Zeitraum von 1 min homogenisiert.
Testsubstanz B. Analog der Herstellung von A wurde Hydrotalcit bei
200°C entwässert. 100 g des getrockneten Produktes wurden danach
in eine Mischapparatur überführt, mit 3 g eines technischen
Diglycerin-C12/18- Kokosfettsäuremonoesters versetzt und über ei
nen Zeitraum von 1 min homogenisiert.
Testsubstanz C. Analog der Herstellung von A wurde Hydrotalcit bei
200°C entwässert. 100 g des getrockneten Produktes wurden danach
in eine Mischapparatur überführt, mit 10 g epoxidiertem Sojaöl
(Verseifungszahl = 125, Epoxidsauerstoffgehalt = 5,8 Gew.-%)
versetzt und über einen Zeitraum von 1 min homogenisiert.
Testsubstanz D. Analog der Herstellung von A wurde Hydrotalcit bei
240°C entwässert. 100 g des getrockneten Produktes wurden danach
in eine Mischapparatur überführt, mit 50 g Diphenyldecylphosphit
versetzt und über einen Zeitraum von 1 min homogenisiert.
Testsubstanz E. Hydrotalcit (Spezifische Oberfläche 115 m2/g,
Handelsprodukt der Fa. Giulini Chemie GmbH) wurde unter Normal
druck über einen Zeitraum von t = 2 h bei einer Temperatur von T
150°C entwässert und ohne weitere Belegung eingesetzt.
Testsubstanz F. Analog der Herstellung von E wurde Hydrotalcit bei
200°C entwässert und ohne weitere Belegung eingesetzt.
Testsubstanz G. "Alacamizer 4", kommerzieller PVC-Stabilisator auf
Hydrotalcit-Basis der Fa. Kyowa Chemical Ind. Spezifische Ober
fläche nach BET 8 m2/g (vgl. "Introduction of Alcamizer", Kyowa
Chemical Ind.Co., Ltd, 2 bis 36, Isuriganecho, Higashi-ku, Osaka,
Japan).
Die farbstabilisierende Wirkung der Testsubstanzen wurde anhand
der "statischen Stabilität" von Walzfellen untersucht. Zu diesem
Zweck wurden Stabilisatorgemische enthaltende Polyvinylchlorid-
Formmassen auf einem Laborwalzwerk der Abmessung 450×220 mm (Fa.
Berstorff) bei einer Walzentemperatur von 170°C und einer Walzen
drehzahl von 12,5 Upm im Gleichlauf zu Prüffellen verarbeitet. Die
ca. 0,5 mm dicken Felle wurden zu quadratischen Probestücken mit
10 mm Kantenlänge zerschnitten, die anschließend in einem Trok
kenschrank mit sechs rotierenden Horden (Heraeus FT 420 R) einer
Temperatur von 180°C ausgesetzt wurden. Im Abstand von 15 min
wurden die Proben entnommen und deren Farbveränderung begutachtet.
Die Verfärbung wurde durch die Notenstufen 1 (farblos) bis 10
(schwarz, Stabilitätsabbruch) charakterisiert.
Als Stabilisatorgemische wurden
0,5 Gew.-% Zinkstearat
0,5 Gew.-% Calciumstearat
0,2 Gew.-% Rhodiastab® 50 (Stearoylbenzoylmethan)
0,6 bis 0,9 Gew.-% Testsubstanz A bis G,
0,5 Gew.-% Calciumstearat
0,2 Gew.-% Rhodiastab® 50 (Stearoylbenzoylmethan)
0,6 bis 0,9 Gew.-% Testsubstanz A bis G,
bezogen auf die Polyvinylchlorid-Formmasse, zugesetzt. Die Ergeb
nisse sind in Tab. 1 zusammengefaßt.
Claims (11)
1. Kationische Schichtverbindungen mit spezifischen Oberflächen
nach BET von mindestens 50 m2/g, deren Oberflächen durch Be
handlung mit einem dispergierend wirkenden Additiv modifiziert
wurden, dadurch erhältlich, daß man kationische Schichtver
bindungen der Formel (1),
[M(II) 1-xM(III) x(OH)₂]Ax · n H₂O (1)in derM(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv behandelt.
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv behandelt.
2. Verfahren zur Farbstabilisierung von halogenhaltigen Kunst
stoffen gegenüber thermischer Belastung und/oder UV-Strahlung,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Kunststoffen 0,01 bis 5
Gew.-% kationische Schichtverbindungen mit spezifischen Ober
flächen nach BET von mindestens 50 m2/g zusetzt, zu deren
Herstellung man kationische Schichtverbindungen der Formel
(I),
[M(II) 1-xM(III) x(OH)₂]Ax · n H₂O (1)in derM(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv behandelt.
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
A für ein Äquivalent eines ein- oder mehrwertigen Säureanions,
x für Zahlen zwischen 0,1 und 0,5
n für Zahlen zwischen 0 und 1steht, gegebenenfalls nach Entwässern, mit mindestens einem flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden Additiv behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
kationische Schichtverbindungen der Formel (I) einsetzt, in
denen M(II) für Magnesium, Calcium oder Zink steht.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
kationische Schichtverbindungen der Formel (I) einsetzt, in
denen M(III) für Aluminium steht.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
kationische Schichtverbindungen vom Hydrotalcit-Typ einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
kationischen Schichtverbindungen bei Temperaturen von 110 bis
280°C entwässert.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
kationischen Schichtverbindungen mit mindestens einem Additiv
aus der Gruppe, die von
- a) Voll- oder Partialestern von Polyolen mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen,
- b) Epoxidierten Estern von Glycerin mit Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und 1, 2 oder 3 Doppelbin dungen sowie
- c) Alkyl- oder Arylphosphiten gebildet wird, behandelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
kationischen Schichtverbindungen mit mindestens einem Additiv
aus der Gruppe, die von Voll- oder Partialestern des Glyce
rins, technischer Oligoglyceringemische, der Glucose, des
Trimethylolpropans oder Pentaerythrits mit aliphatischen Car
bonsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen gebildet wird, be
handelt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
kationischen Schichtverbindungen mit einem Additiv im Ge
wichtsverhältnis 1 : 1 bis 35 : 1 behandelt.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man die oberflächenmodifizierten
kationischen Schichtverbindungen im Gemisch mit Zink- und/oder
Calciumsalzen einsetzt.
11. Verwendung von kationischen Schichtverbindungen, erhältlich
nach Anspruch 1, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren han
delsüblichen Stabilisatoren, als farbstabilisierende Zusätze
zu halogenhaltigen Kunststoffen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904031818 DE4031818A1 (de) | 1990-10-08 | 1990-10-08 | Kationische schichtverbindungen |
PCT/EP1991/001871 WO1992006135A1 (de) | 1990-10-08 | 1991-09-30 | Kationische schichtverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904031818 DE4031818A1 (de) | 1990-10-08 | 1990-10-08 | Kationische schichtverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4031818A1 true DE4031818A1 (de) | 1992-04-09 |
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ID=6415822
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904031818 Withdrawn DE4031818A1 (de) | 1990-10-08 | 1990-10-08 | Kationische schichtverbindungen |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE4031818A1 (de) |
WO (1) | WO1992006135A1 (de) |
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