DE4031398A1 - Verfahren und schaltung zur regelung der drehgeschwindigkeit eines gleichstrommotors - Google Patents
Verfahren und schaltung zur regelung der drehgeschwindigkeit eines gleichstrommotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltung zur
Regelung der Drehgeschwindigkeit eines Gleichstrommotors,
insbesondere zur Verwendung als Antrieb von magnetischen
oder optischen Datenträgern, wobei der Motor einen Rotor
mit einer Vielzahl von Permanentmagnetpolen und einen Stator
mit einer Vielzahl von Windungen aufweist, die zur Kommu
tierung mittels einer Schalteinrichtung mit einem Motor
strom beaufschlagt werden, wobei durch den Motorstrom ein
das Drehmoment des Rotors verursachender Magnetfluß indu
ziert wird.
Moderne Antriebe von magnetischen oder optischen Datenträ
gern verwenden üblicherweise bürstenlose Gleichstrommotoren,
um die den Datenträger tragende Spindel bzw. die Transport
einrichtung für das Magnetband oder andere Datenträger anzu
treiben.
Dabei verwenden die Plattenantriebe fliegende Schreib
/Lese-Köpfe, die auf der Plattenoberfläche starten und
landen. Dies bedeutet, daß die Köpfe und Platten bezüglich
der Reibung kritische Phasen durchlaufen, in denen ein
hohes Risiko bezüglich der Beschädigung oder Löschung der
Datenträger oder gar Beschädigungen der Köpfe besteht. Es
ist daher wünschenswert, daß die Start- und Landephasen
möglichst kurz sein sollen. Dies bedingt jedoch wiederum
ein hohes Startdrehmoment und eine gute Bremsfähigkeit des
Antriebs.
Die Motorgröße und die Drehgeschwindigkeit können jedoch
nicht beliebig erhöht werden. Für einen bürstenlosen
Gleichstrommotor gilt allgemein
Km = Kv²/R (1)
wobei Km die durch Konstruktion, verfügbaren Motorraum und
Magnetmaterial vorgegebene Motorkonstante, Kv die Gegen-
EMK-Konstante (Gegenspannungskonstante) und R der ohmsche
Motorwiderstand sind.
Das Ersatzschaltbild eines Motors besteht aus einem Wider
stand, einer Induktivität und einem Generator, welcher in
Abhängigkeit der Drehzahl die Gegenspannung erzeugt. Die
Versorgungsspannung teilt sich wiederum auf in den Span
nungsabfall an den Schalttransistoren, den Leitungen und am
internen Motorwiderstand sowie auf die Gegenspannung. Kv
ist gleichzeitig im metrischen System, unter Vernachlässigung
der Lagerreibung, die Drehmomentenkonstante Kt, die angibt,
wieviel Drehmoment der Motor pro Ampere abgibt. Die mögliche
Gegenspannung dividiert durch die Drehzahl ist daher propor
tional zum Drehmoment T.
T = Kv/ω (2)
oder
T = Kv · Im (3)
mit Im als Motorstrom.
Wird der ohmsche Widerstand R erhöht, also mehr Windungen
auf den Stator gewickelt, so erhöht sich die induzierte
Spannung und damit die Gegen-EMK-Konstante Kv. Die angelegte
Motorspannung dividiert durch den Motorwiderstand ergibt den
theoretisch maximal möglichen Anlaufstrom Im.
Die Versorgungsspannung und die gewünschte Drehzahl ergeben
den maximal möglichen Wert für das Drehmoment T und damit
das maximal mögliche Motoranlaufdrehmoment Ts. Andererseits
muß das Drehmoment T so gewählt werden, daß die Gegenspan
nung bei Nenndrehzahl noch unter der Versorgungsspannung
liegt. Damit ist aber auch der ohmsche Motorwiderstand
festgelegt, so daß man bei der Motorauslegung einen Kompro
miß zwischen hohem Motoranlaufdrehmoment Ts und Gegenspan
nung machen muß.
Bei den bekannten bürstenlosen Gleichstrommotoren wird eine
feste Versorgungsspannung verwendet und der Motorstrom wird
durch eine Geschwindigkeitsregelungsschleife entsprechend
den jeweiligen Betriebsbedingungen eingestellt.
Dabei wird die Stromregelung entweder durch Pulsbreitenmo
dulation und/oder Längsregelung bewirkt. Bei der Pulsbrei
tenmodulation wird die volle Versorgungsspannung nur teil
weise, d. h. pulsweise auf den Motor geschaltet, und bei der
Längsregelung wird die nicht benötigte Leistung durch den
Spannungsabfall an einem Längswiderstand in Verlustwärme
umgewandelt.
In der Anlaufphase des Motors ist noch keine Gegenspannung
vorhanden, da die Drehzahl Null ist. Hierzu muß der Anlauf
strom begrenzt werden, wodurch das Anlaufdrehmoment auf
relativ niedrige Werte vermindert wird.
Die Motorspulen, üblicherweise 3 bis 6, sind üblicherweise
fest mit der Stromregelungsschaltung verbunden und sind in
Dreiecks- und/oder Sternform miteinander verbunden. Die
Sternanordnung wird für unipolare Regelungen verwendet, bei
der alle Ströme zu einer gemeinsamen Erde fließen, während
die Dreiecksanordnung oder Sternanordnung mit je zwei Spulen
in Reihe, für bipolare Regelungen verwendet wird, bei der der
Strom in jeder Spule in beide Richtungen fließt.
Bei den bekannten Stromregelungschaltungen besteht eine
Möglichkeit, ein höheres Anlaufdrehmoment bei vorgegebener
Drehzahl und Versorgungspannung zu erhalten, darin, daß vom
bipolaren auf unipolaren Betrieb umgeschaltet wird. Beim
Anlaufen des Motors werden im bipolaren Betrieb z. B. zwei
Spulen in Reihe geschaltet, um ein hohes Anlaufdrehmoment zu
erzielen. Nach Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit
wird dann auf unipolaren Betrieb umgeschaltet. Dies hat dann
eine niedrigere Gegenspannung bei einer bestimmten Drehzahl
zur Folge.
Zur Energieversorgung von Plattenantrieben dient üblicher
weise eine feste, durch Industriestandards vorgegebene
Versorgungsspannung von 12 V, durch die die an den Gleich
strommotor abgebbare Leistung stark begrenzt wird. Wenn zum
Beispiel der Motorwiderstand 1Ω ist und der Motorstrom
maximal 4 A sein kann, so berechnet sich die maximal an den
Motor abgebbare Leistung mit
P = U · I = I²/R = 16 Watt (4)
Zur Erreichung des maximal möglichen Anlaufdrehmoments müßte
daher der Motorstrom erhöht werden, was zu einer Überdimen
sionierung des Netzgeräts und der Schaltung führt und zusätz
liche Kosten zur Folge hat.
Zur Kommutierung des Motors wird üblicherweise eine aus
einer Reihe von Schaltern, vorzugsweise Brückentransisto
ren, bestehende Motorbrücke verwendet, die passend zu den
Kommutierungsphasen des Motors geschaltet wird. Wird die
Induktivität der Spule des Stators mit Spannung pulsartig
beaufschlagt, so entstehen Stromüberschwingungen beim Ein
schalten sowie starke Überspannungsspitzen beim Abschalten.
Dies wird bei herkömmlichen Schaltungen durch einen ver
langsamten Spannungsanstieg bzw. -abfall, d. h. durch soge
nanntes weiches Schalten minimiert. Der Nachteil des weichen
Schaltens ist eine erhöhte Verlustleistung in den Brücken
transistoren. Sollen die Transistoren hart geschaltet werden,
so werden üblicherweise sogenannte Snubber-Netzwerke, vor
zugsweise RC-Glieder verwendet, die die Spannungsspitzen in
Verlustleistung umwandeln. Dieses Stromüberschwingen beim
Einschalten einer Induktivität ist eine der Quellen für das
Motorgeräusch.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, das
Verfahren und die Schaltung zur Regelung der Drehgeschwin
digkeit eines Gleichstrommotors so zu verbessern, daß die
Regelung in einer bestimmten Betriebsphase optimiert wird.
Dies wird dadurch gelöst, daß zur Regelung der Drehge
schwindigkeit des Motors die am Motor anliegende Motor
spannung in einer bestimmten Betriebsphase des Motors ange
hoben oder abgesenkt wird.
Vorzugsweise soll die Anlauf- und Abbremsphase optimiert
werden, was dadurch geschieht, daß die Motorspannung in
dieser Phase auf einen Wert über den der Versorgungsspan
nung erhöht wird. Dadurch kann der Motorwiderstand, bei
spielsweise durch Aufbringung weiterer Windungen erhöht
werden, so daß auch das Anlaufdrehmoment erhöht wird.
Außerdem soll die Kommutierungsphase optimiert werden, was
dadurch bewirkt wird, daß die Motorspannung im Bereich der
Kommutierungsphase abgesenkt wird.
Damit ist es möglich, die Motorbrücke im stromlosen Zustand
zu schalten, was die Verwendung billiger Motorbrücken er
möglicht.
Weitere vorteilhafte Merkmale des erfindungsgemäßen Verfah
rens bzw. der erfindungsgemäßen Schaltung sind in den wei
teren Unteransprüchen und insbesondere in den Ansprüchen 9
bis 17 dargestellt.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß
ein hohes Anlauf- bzw. Startdrehmoment erreicht werden kann.
Damit können die Schreib-/Leseköpfe schneller abheben. Die
Gefahr für Beschädigungen, Abnutzung, Teilchenbildung und
Löschung wird vermindert und die Lebenszeit der Bauteile um
ein Mehrfaches erhöht.
Insgesamt kann mit der Erfindung der Wirkungsgrad der Ge
schwindigkeitsregelung erhöht werden. Es sind keine zu
sätzlichen Schaltelemente wie beim Stand der Technik er
forderlich. Es treten keine Leistungsverluste wie bei der
Längsregelung auf. Es ist möglich, die Geschwindigkeits
regelung bei einem Motor mit und ohne Sensoren durchzu
führen, und die Bauteile der erfindungsgemäßen Schaltung
sind so beschaffen, daß sie alle auf einem einzigen Chip
mit hohem Integrationsgrad untergebracht werden können.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Schaltung zur Regelung der Geschwindigkeit eines
Gleichstrommotors;
Fig. 2 eine prinzipielle Darstellung der Schaltung des
Boost-Converters;
Fig. 3a ein Kurvenschaubild zur Erläuterung des Verlaufs
der Motorspannung und des Motorstroms bei der
erfindungsgemäßen Schaltung;
Fig. 3b ein Kurvenschaubild zur Erläuterung des Verlaufs
des Motorstroms beim Stand der Technik und
Fig. 4 ein Kurvenschaubild zur Erläuterung des Motor
hochlaufs des Anmeldungsgegenstandes im Vergleich
zum Stand der Technik.
Wie aus dem Blockschaltbild in Fig. 1 zu ersehen ist, liegt
am Eingang eines Boost-Converters, DC Boosters oder Hoch
setzstellers 1, der einen Gleichspannungswandler darstellt,
eine Versorgungsspannung Uin an, die einen Eingangsstrom Iin
liefert. Am Ausgang des Boost-Converters 1 wird ein Aus
gangsstrom Iout abgegeben, und es liegt eine Ausgangsspan
nung Uout an, die einer Motorbrücke 2 zugeführt wird. Die
Motorbrücke 2 dient, wie noch näher ausgeführt wird, der
Kommutierung des einem Motor 3 zugeführten Motorstroms.
Der Motor kann als Antrieb für die Spindel eines optischen
oder magnetischen Datenträgers, insbesondere einer Fest
platte dienen, aber auch als Antrieb für den Spiegel eines
Laserdruckers, für ein Magnetband oder dergleichen.
Am Motor 3 werden in üblicher Weise Positionssignale abge
nommen, die einer Kommutierungslogik 4 und einer adaptiven
Motorspannungsgenerierung 5 zugeführt werden.
Mit der Kommutierungslogik 4 wird in bekannter Weise die
Motorbrücke entsprechend den der Kommutierungslogik 4 vom
Motor 3 zugeführten Positionssignalen gesteuert. Außerdem
gibt die Kommutierungslogik 4 an eine Geschwindigkeitsrege
lung 6 ein getaktetes Signal ab, das von der Motorgeschwin
digkeit abhängig ist.
Der Ausgang der Geschwindigkeitsregelung 6 ist mit dem
Pluseingang einer Subtraktionsschaltung 7 und der Ausgang
der adaptiven Motorspannungsgenerierung 5 mit dem Minusein
gang der Subtraktionsschaltung 7 verbunden, so daß das Aus
gangssignal der adaptiven Motorspannungsgenerierung 5 vom
Ausgangssignal der Geschwindigkeitsregelung 6 abgezogen
wird. Das Ergebnis der Subtraktionsschaltung 7 wird einem
Pulsbreitenmodulator 8 zugeführt, der den Boost-Converter 1
steuert.
Dem Pulsbreitenmodulator 8 wird zur Überspannungsbegrenzung
auch die Ausgangsspannung Uout des Boost-Converters 1 zuge
führt.
Der Boost-Converter 1 wird nun anhand von Fig. 2 näher be
schrieben. Die feste Versorgungsspannung Uin, die zum Bei
spiel nach Industriestandards gleich 12 V ist, liegt an den
Eingängen des Boost-Converters 1 an.
Der Boost-Converter 1 weist insbesondere eine Drosselspule
11, eine Diode 12, ein Schaltelement 13, das in der darge
stellten Ausführungsform als Transistor realisiert ist,
sowie parallel zum Schaltelement 13 einen Kondensator 14
auf. Drosselspule 11 und Diode 12 sind in Reihe geschaltet
und das Schaltelement 13 ist zwischen dem Verbindungspunkt
von Drosselspule 11 und Diode 12 einerseits und Erde ande
rerseits geschaltet.
Der Eingang des Schaltelements 13 wird vom Ausgangssignal
des Pulsbreitenmodulators 8 beaufschlagt. Dem Pulsbreiten
modulator 9 wird außerdem - zur Messung des durch einen
Meßwiderstand RM fließenden Stroms Iin - der Spannungsab
fall am Meßwiderstand RM zugeführt.
Der Boost-Converter 1 arbeitet wie folgt. Solange das
Schaltelement 13 offen ist, wird die Eingangsspannung Uin
an den Ausgang übertragen. Wenn das Schaltelement 13
schließt, lädt sich die Drosselspule 11 auf. Wenn nun das
Schaltelement 13 wieder geöffnet wird bzw. der Transistor
sperrt, wird die Drosselenergie an den Kondensator 14 ab
gegeben, so daß die vom Kondensator 14 abgenommene Aus
gangsspannung Uout erhöht wird.
Das Verhältnis Uout/Uin hängt vom Taktverhältnis des Schalt
elements, d. h. dem Verhältnis zwischen Einschalt- und Ge
samtzeit (Einschalt- plus Ausschaltzeit) ab.
Mit dem Boost-Converter 1 kann damit eine Eingangsspannung
Uin von zum Beispiel 12 V auf eine Ausgangsspannung Uout
von zum Beispiel 12 bis 30 V transferiert bzw. angehoben
werden. Vorzugsweise wird die Ausgangsspannung Uout auf
24 V begrenzt, was einem Taktverhältnis der Einschalt- zur
Gesamtzeit von 1/2 entspricht. Dabei wird die Ausgangsspan
nung Uout dem Pulsbreitenmodulator 8 zugeführt, der wiederum
das Schaltelement 13 steuert.
Der Boost-Converter 1 arbeitet mit einer Taktfrequenz von
zum Beispiel 100 kHz und liefert an seinen Ausgang Gleich
spannungsimpulse, deren Breite durch den Pulsbreitenmodula
tor 8 geregelt wird.
Anstelle eines Boost-Converters kann auch ein getaktetes
Netzteil verwendet werden. In diesem Fall verändert ein im
getakteten Netzteil befindlicher Schaltregler die Puls
breite der Spannung.
Der Boost-Converter ersetzt die herkömmliche Stromrege
lungsschaltung und dient als Treiber in einer Regel
schleife. Der Boost-Converter ist so angelegt, daß er die
Ausgangsspannung von zum Beispiel 12 V auf 30 V, vorzugs
weise 24 V erhöhen kann, so daß übliche, bis 24 V ausgeleg
te Elektrolytkondensatoren verwendet werden können.
Gegenüber der herkömmlichen Stromregelungsschaltung hat die
Verwendung des Boost-Converters den Vorteil, daß die Lei
stungsverluste geringer sind. Ebenso werden die Bauteilko
sten und der Platzbedarf wesentlich verringert gegenüber
der Bipolar-Unipolar-Spulenumschaltung, da diese einen zu
sätzlichen Schalter erforderlich macht.
Die Ausgangsspannung Uout des Boost-Converters 1 wird auf
die Motorbrücke 2 gegeben, die in bekannter Weise aus
Bipolar- oder FET-Transistoren besteht und die Windungen
des Stators ansteuert, so daß die Kommutierung des Rotor
stroms elektrisch vorgenommen wird.
Als Motoren kommen Motoren mit und ohne Bürsten und vorzugs
weise bürstenlose Motoren in Betracht. Die Gleichstrommotoren
können vorzugsweise vier oder acht Magnetpole aufweisen. Der
Motor wird in bekannter Weise über drei Spulenanschlüsse
angesteuert, wobei die Spulen im Dreieck oder Stern geschal
tet sein können. Die Abnahme der Positionssignale vom Motor
kann in bekannter Weise durch Hall-Sensoren oder andere Sen
soren erfolgen, die abhängig vom Magnetfeld im Motor 3 die
Positionssignale abgeben. Die Positionssignale können auch
sensorlos, d. h. ohne Sensoren, beispielsweise dadurch be
stimmt werden, daß die Gegen-EMK gemessen wird.
Die vom Motor 3 abgenommenen Positionssignale werden in
bekannter Weise auf die Kommutierungslogik 4 gegeben, die
die Positionssignale des Motors durch logische Verknüpfung
verarbeitet und der Motorbrücke 2 so zuführt, daß die
elektronische Kommutierung durch die Motorbrücke 2 posi
tionsabhängig richtig erfolgt.
Die Kommutierungslogik 4 gibt in bekannter Weise ein getak
tetes Signal an die Geschwindigkeitsregelung 6 ab, das
abhängig von der Motorgeschwindigkeit ist. Die Geschwindig
keitsregelung 6 vergleicht den eingegebenen Wert mit einem
Sollwert und gibt ein die Differenz kennzeichnendes Analog
signal an den Pulsbreitenmodulator 8 ab, durch das die
Pulsbreite geregelt wird.
Im folgenden wird anhand von Fig. 3 die adaptive Motorspan
nungsgenerierung 5 näher beschrieben. In diesem Funktions
block wird abhängig von der Motorposition der Geschwindig
keitsregelung 6 ein Signal überlagert. Die adaptive Motor
spannungsgenerierung 5 erhält z. B. über Hall-Sensoren oder
auch über die Kommutierungslogik 4 die Positionssignale und
errechnet daraus, wann die nächste Kommutierung stattfin
det. Dies kann zum Beispiel durch einen Zähler oder ein
Schieberegister realisiert werden, in dem die laufenden
Werte gespeichert werden. Wenn ein vorbestimmter Wert er
reicht ist, der angibt, daß gleich die Kommutierung statt
findet, gibt die adaptive Motorspannungsgenerierung 5 ein
Ausgangssignal an die Subtraktionsschaltung 7 ab, das zur
Folge hat, daß die an der Motorbrücke 2 anliegende Aus
gangsspannung Uout des Boost-Converters 1, d. h. die in
Fig. 3a oben dargestellte Motorspannung Um im Bereich der
Kommutierungsphase, vorzugsweise kurz vor, während und kurz
nach der Kommutierungsphase bis auf den Pegel, vorzugsweise
unter den Pegel der Gegen-EMK des Motors abgesenkt wird, so
daß der ebenfalls in Fig. 3a dargestellte Motorstrom Im
gleich Null wird. Dies hat den Vorteil, daß die Motorbrücke
stromlos schaltet und damit billigere Motorbrücken verwendet
werden können.
Während der Kommutierungsphase wird das Steuersignal der
Geschwindigkeitsregelung 6, das die Pulsbreite des Boost-
Converters 1 einstellt, durch das Ausgangssignal der adap
tiven Motorspannungsgenerierung 5 entsprechend reduziert.
Dies hat jedoch sehr wenig Einfluß auf die Geschwindig
keitsregelung, da das Motorträgheitsmoment sehr hoch ist.
Im nachfolgenden wird nun der Einschaltvorgang des Motors
nach der Kommutierungsphase beschrieben. Da die Motorspan
nung Um während der Kommutierungsphase unter den Pegel der
Gegen-EMK gesenkt wurde, erfolgt die Einschaltung im strom
losen Zustand. Nach der Kommutierung wird die Motorspannung
Um langsam erhöht und der Motorstrom Im steigt ebenfalls
an, wie es aus Fig. 3a zu ersehen ist.
Da der Spannungsanstieg verlustlos eingestellt werden kann,
wird durch starkes Abflachen des Anstieges vor dem Span
nungsmaximum ein Überschwingen des Motorstroms Im verhin
dert. Dadurch können die Motorgeräusche um ca. 10% gegen
über dem Stand der Technik reduziert werden.
In entsprechender Weise wird beim Ausschaltvorgang vor der
nächsten Kommutierungsphase die Motorspannung wieder unter
den Pegel der Gegen-EMK gesenkt, bevor die Motorbrücke die
jeweilige Spule spannungslos schaltet. Dadurch wird eine
Spannungserhöhung vermieden, welche durch das Schalten der
Induktivitäten der Spule hervorgerufen wird.
Zum besseren Vergleich ist in Fig. 3b ein Kurvenschaubild
zur Erläuterung des Verlaufs des Motorstroms beim Stand der
Technik dargestellt. Wie bereits oben ausgeführt wurde,
treten bei den bekannten Schaltungen beim Einschalten Strom
überschwingungen (z. B. bei A des in Fig. 3b dargestellten
Verlaufs des Motorstroms Im) auf. Beim Abschalten versucht
die Motorinduktivität den Stromfluß beizubehalten (vgl. bei
B in Fig. 3b). Durch das schnelle Abschalten der Motorinduk
tivität entsteht eine hohe Überspannungsspitze, die in Fig.
3b bei C dargestellt ist. Ein Teil der Überspannungsspitze
wird z. B. durch RC-Glieder in Verlustwärme umgewandelt, wo
bei die verbleibende Spannungsspitze die Motorbrücke bean
sprucht und eine der Ursachen für das Motorgeräusch ist.
Dabei wird die Motorspannung Um bei der Kommutierung von
der einen zur anderen Spule umgeschaltet.
Im folgenden wird nun anhand von Fig. 4 der Motorhochlauf,
d. h. die Anlaufphase näher beschrieben. Wie bereits ein
gangs ausgeführt wurde, kann mit der erfindungsgemäßen
Schaltung die Motorspannung auf ein Mehrfaches der Versor
gungsspannung angehoben werden. Damit kann aber auch die
Drehmomentenkonstante Kt erhöht werden, die - unter Ver
nachlässigung der Lagerreibung - gleich der Gegen-EMK-
Konstanten Kv ist, da die Versorgungsspannung keine Begren
zung der Gegen-EMK mehr darstellt, wie es beim Stand der
Technik der Fall ist.
Wird nun der Motorwiderstand, für den die Gleichung
Rm = VDC/Imax (5)
gilt, wenn die volle Netzgeräteleistung beim Motorhochlauf
am Motor anliegen soll, so ergibt sich der Motorwiderstand
Rm bei VDC gleich 12 V und Imax = 4 A zu Rm = 3 Ohm. Der
Motor kann daher mit einer höheren Anzahl von Windungen
versehen werden.
Aus Gleichung (1) und (2) ergibt sich damit, daß das
Anlaufdrehmoment √ ≈ 1,7mal höher als beim Stand der
Technik, bei dem der Motorwiderstand 1 Ohm ist, da die Motor
konstante Km gleich ist.
In Fig. 4 ist auf der Ordinate die Motorenergie in Watt und
auf der Abszisse die Zeit aufgetragen. Dabei ist der Verlauf
der Motorenergie beim Anmeldungsgegenstand mit Pm und beim
Stand der Technik mit P′m gekennzeichnet. Beim Anmeldungs
gegenstand ist beim Motorhochlauf keine Strombegrenzung
nötig, da beim Einschalten der Motorwiderstand den Motorstrom
begrenzt. Zu diesem Zeitpunkt taktet der Boost-Converter oder
Hochsetzsteller nicht. Der Strom ist geringfügig über der
Eingriffsgrenze des Pulsbreitenmodulators, so daß die Strom
begrenzung die Ausgangspulse zum Boost-Converter sperrt. Der
Motor beginnt zu drehen, und es entsteht eine Gegenspannung.
Nun beginnt der Boost-Converter zu arbeiten und erhöht die
Motorspannung so, daß die maximal zur Verfügung stehende
Leistung Pmax - im oben genannten Beispiel beträgt sie bei
12 V Versorgungsspannung und 4 A maximalem Strom 48 Watt -
des Netzgerätes nicht überschritten wird. Damit steht in der
Hochlaufphase, d. h. in dem mit A gekennzeichneten Teil der
Kurve Pm, die Netzgeräteleistung minus der Verlustlei
stung von Boost-Converter und Motorbrücke zur Beschleuni
gung zur Verfügung, so daß der Hochlauf in etwa einem Drit
tel der Zeit erfolgt im Vergleich zur bekannten Schaltung.
In dieser Phase wird die Strombegrenzung der Pulsbreiten
steuerung aktiv, die dadurch erfolgt, daß der durch den
Meßwiderstand RM fließende Strom vom Pulsbreitenmodulator
8 gemessen und der Pulsbreitenmodulator 8 bei Überschreiten
eines vorbestimmten Wertes, z. B. 4 A, ein entsprechendes
Signal an das Schaltelement 13 abgibt.
Erreicht die Motorspannung einen Wert von 30 V, vorzugs
weise 24 V, so wird die Überspannungsbegrenzung aktiv und
begrenzt die Motorspannung. Dazu wird die Ausgangsspannung
Uout des Boost-Converters dem Pulsbreitenmodulator 8 zuge
führt, der bei Überschreiten eines bestimmten Wertes, z. B.
30 V bzw. 24 V, ein entsprechendes Signal an das Schaltele
ment 13 abgibt. Diese Spannungbegrenzung ist zum Schutz der
Bauelemente erforderlich. So können bei 24 V Spannungsbe
grenzung beispielsweise einfache Elektrolytkondensatoren ver
wendet werden. Der durch die Spannungsbegrenzung bestimmte
Verlauf der Kurve Pm ist mit B gekennzeichnet.
Wird die Sollgeschwindigkeit des Motors erreicht, so fällt
die Motorenergie im Teil C der Kurve Pm ab, und es beginnt
in bekannter Weise die Geschwindigkeitsregelung (vgl. Teil D
der Kurve Pm ), wobei die Ausgangsspannung Uout leicht über
der Gegen-EMK variiert, um Reibungsverluste zu kompensieren
und die Geschwindigkeit zu stabilisieren.
Beim Stand der Technik hat der Hochlauf der Motorenergie den
in Fig. 4 mit P′m bezeichneten Kurvenverlauf. Der Eingangs
strom wird hierbei auf 4 A begrenzt, und die Gegenspannung
steigt linear an, so daß die Motorenergie im Teil A′ linear
ansteigt. Bei Erreichen der Sollgeschwindigkeit des Motors
fällt die Motorenergie im Teil C′ der Kurve P′m ab, und es
beginnt in bekannter Weise die Geschwindigkeitsregelung (vgl.
Teil D′ der Kurve P′m).
Änderungen der beschriebenen Ausführungsform sind für den
Fachmann ohne weiteres möglich und fallen in den Rahmen der
Erfindung.
Claims (19)
1. Verfahren zur Regelung der Drehgeschwindigkeit eines
Gleichstrommotors, insbesondere zur Verwendung als Antrieb
von magnetischen oder optischen Datenträgern, wobei der
Motor einen Rotor mit einer Vielzahl von Permanentmagnet
polen und einen Stator mit einer Vielzahl von Windungen
aufweist, die zur Kommutierung mittels einer Schalteinrich
tung mit einem Motorstrom beaufschlagt werden, wobei durch
den Motorstrom ein das Drehmoment des Rotors verursachender
Magnetfluß induziert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regelung der Drehgeschwindigkeit des Motors die am
Motor anliegende Motorspannung in einer bestimmten Be
triebsphase des Motors angehoben oder abgesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Motorspannung
in der Anlauf- oder Abbremsphase auf einen Wert über den der
Versorgungsspannung erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Motorspannung
in der Anlauf- oder Abbremsphase auf einen Wert erhöht wird,
der zwei- bis dreimal so hoch ist wie der der Versorgungs
spannung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, bei dem
vorzugsweise die Versorgungsspannung 12 V ist und die Motor
spannung in der Anlauf- oder Abbremsphase auf 24 V erhöht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Motorspannung
im Bereich der Kommutierungsphase abgesenkt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 4, bei dem
die Motorspannung kurz vor der Kommutierungsphase abgesenkt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei dem
die Motorspannung so abgesenkt wird, daß der Motorstrom
annähernd Null wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem
die Motorspannung so abgesenkt wird, daß der Motorstrom
gleich Null ist.
9. Schaltung zur Regelung der Drehgeschwindigkeit eines
Gleichstrommotors (3), insbesondere zur Verwendung als
Antrieb von magnetischen oder optischen Datenträgern, wobei
der Motor (3) einen Rotor mit einer Vielzahl von Perma
nentmagnetpolen und einen Stator mit einer Vielzahl von
Windungen aufweist, die zur Kommutierung mittels einer
Motorbrücke (2) mit einem Motorstrom beaufschlagbar sind,
wobei durch den Motorstrom ein das Drehmoment des Rotors
verursachender Magnetfluß induzierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung eine Einrichtung
(1) zur Steuerung der am Motor anliegenden Motorspannung
aufweist, durch die die Motorspannung in einer bestimmten
Betriebsphase des Motors anhebbar oder absenkbar ist.
10. Schaltung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Steuerung der Motorspannung eine
getaktete Spannungswandlereinrichtung (1) ist.
11. Schaltung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei die
Regelschaltung aufweist:
- - eine Einrichtung zur Erzeugung von Signalen, die die jeweilige Position des Motors (3) angeben;
- - eine Einrichtung (4) zur logischen Verknüpfung der Posi tionssignale, die das Verknüpfungsergebnis so an die Motorbrücke (2) abgeben kann, daß die Kommutierung posi tionsabhängig richtig erfolgt;
- - eine Geschwindigkeitsregelung (6), die in Abhängigkeit der Motorgeschwindigkeit ein Signal abgibt und
- - einen Schaltregler (8), dem das Signal von der Geschwin digkeitsregelung (6) zugeführt und der das der Motor brücke (2) zugeführte Signal entsprechend verändert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingänge der getakteten
Spannungswandlereinrichtung (1) mit der Versorgungsspannung
(Uin) und ihre Ausgänge mit der Motorbrücke (2) verbunden
sind und die getaktete Spannungswandlereinrichtung (1) vom
Ausgangssignal des Schaltreglers (8) so steuerbar ist, daß
die an ihrem Ausgang anliegende Motorspannung gegenüber der
am Eingang anliegenden Versorgungsspannung in einer bestimm
ten Betriebsphase des Motors anhebbar oder absenkbar ist.
12. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannungswandlereinrichtung von einem
Boost-Converter oder Hochsetzsteller (1) gebildet wird, und
der Schaltregler ein Pulsbreitenmodulator (8) ist.
13. Schaltung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei
der die Motorspannung in der Anlauf- oder Abbremsphase auf
einen Wert über den der Versorgungsspannung anhebbar ist.
14. Schaltung nach Anspruch 13, bei der die Motorspan
nung in der Anlauf- oder Abbremsphase auf einen Wert anheb
bar ist, der zwei- bis dreimal so hoch ist wie der der
Versorgungsspannung.
15. Schaltung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, bei
der vorzugsweise die Versorgungsspannung 12 V ist und die
Motorspannung in der Anlauf- oder Abbremsphase auf 24 V
anhebbar ist.
16. Schaltung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung aufweist:
eine adaptive Motorspannungsgenerierung (5) und
eine Differenzschaltung (7), die zwischen Geschwindigkeits regelung (6) und Pulsbreitenmodulator (8) angeordnet ist,
wobei die vom Motor (3) abgenommenen Positionssignale der adaptiven Motorspannungsgenerierung (5) zuführbar sind, die am Beginn des Bereichs der Kommutierungsphase an die Diffe renzschaltung (7) ein Signal abgeben kann, durch die das Ausgangssignal und damit die Motorspannung so absenkbar ist, daß der Motorstrom während der Kommutierungsphase Null ist.
eine adaptive Motorspannungsgenerierung (5) und
eine Differenzschaltung (7), die zwischen Geschwindigkeits regelung (6) und Pulsbreitenmodulator (8) angeordnet ist,
wobei die vom Motor (3) abgenommenen Positionssignale der adaptiven Motorspannungsgenerierung (5) zuführbar sind, die am Beginn des Bereichs der Kommutierungsphase an die Diffe renzschaltung (7) ein Signal abgeben kann, durch die das Ausgangssignal und damit die Motorspannung so absenkbar ist, daß der Motorstrom während der Kommutierungsphase Null ist.
17. Schaltung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Bauteile der Schaltung auf einem
einzigen Chip anordenbar sind.
18. Verwendung der Schaltung nach einem der Ansprüche 9
bis 17 zur Regelung der Drehgeschwindigkeit eines Gleich
strommotors nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE4031398A DE4031398A1 (de) | 1990-10-04 | 1990-10-04 | Verfahren und schaltung zur regelung der drehgeschwindigkeit eines gleichstrommotors |
US07/792,848 US5208518A (en) | 1990-10-04 | 1991-11-15 | DC-DC boost converter for spindle motor control |
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---|---|---|---|
DE4031398A DE4031398A1 (de) | 1990-10-04 | 1990-10-04 | Verfahren und schaltung zur regelung der drehgeschwindigkeit eines gleichstrommotors |
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