DE4030168A1 - Verfahren zur herstellung einer randdichten ein- oder mehrfaechigen zahnfuellung aus einem lichthaertenden kunststoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer randdichten ein- oder mehrfaechigen zahnfuellung aus einem lichthaertenden kunststoffInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C5/00—Filling or capping teeth
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C19/00—Dental auxiliary appliances
- A61C19/003—Apparatus for curing resins by radiation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
randdichten ein- oder mehrflächigen Zahnfüllung aus einem
lichthärtenden Kunststoff (Komposit).
Karies im Dentin verläuft unter Zahnschmelz immer unterminierend.
Dies gilt für therapiebedürftige Primärläsionen, aber auch für
Karies im Bereich bereits existenter Füllungen. Bei Entfernung der
Karies müssen sich deshalb bei schonendem Vorgehen, das möglichst
viel Zahnhartsubstanz versucht zu belassen, untersichgehende
Bereiche bilden. Bei der Versorgung der entstandenen Defekte im
Rahmen der Füllungstherapie lassen sich grundsätzlich zwei
Herangehensweisen unterscheiden: eine Möglichkeit ist die
Verwendung von außerhalb des Mundes gefertigter Einlagefüllungen
meist aus Edelmetall, aber auch aus Komposit oder Keramik; die
andere Möglichkeit ist die Verwendung von plastischen Materialien,
wie Amalgam und Füllungskunststoffen.
Die Voraussetzung für eine Einlagefüllung ist primär Kavität, die
nach außen divergiert. Um diese Präparationsform zu erhalten, ist
es in den meisten Fällen unumgänglich mehr Zahnhartsubstanz
abzutragen, als durch den nach Kariesentfernung vorliegenden
Defekt erforderlich wäre. In ungünstigen Fällen geht dabei
wertvolle Zahnhartsubstanz verloren, die zur Retention der Füllung
notwendig wäre. Da die Einlagefüllung nicht in der gleichen
Sitzung hergestellt werden kann, muß ein Abdruck genommen und der
Zahn provisorisch geschlossen werden. Mit Hilfe des Abdruckes wird
ein Modell hergestellt, auf dem die Einlagefüllung im
zahntechnischen Labor fertiggestellt wird. Erst in der zweiten
Sitzung kann sie dann im Zahn mit entsprechenden
Befestigungsmaterialien befestigt werden. Obwohl sich diese
Versorgungsarten in der Vergangenheit als sehr langlebig bewährt
haben, so haben sie doch den Nachteil, daß sie kostspielig sind,
aufgrund der vielen Arbeitsschritte leicht Fehler entstehen können
und daß bei der Präparation im Verhältnis zum kariösen Defekt von
vornherein zusätzlich Zahnhartsubstanz entfernt werden muß. Diese
Gründe haben von jeher den Einsatz von Einlagefüllungen als
Standardversorgungen für alle Patienten limitiert.
Bei Verwendung plastischer Materialien können nach Entfernung der
Karies bei der Kavitätenpräparation untersichgehende Bereiche
bewußt belassen werden: einerseits ermöglicht dies ein
zahnhartsubstanzschonendes Vorgehen, andererseits bieten sich so
dem Füllungsmaterial zusätzliche Retentionsareale. Das Material
kann im plastischen Zustand problemlos in diese leicht
untersichgehenden Kavitäten eingebracht werden und dort
aushärten. Nachteilig ist dabei, daß bei der Abbindung meist eine
Volumenänderung auftritt. Ohne die Anwendung spezieller Techniken
und Materialien führt diese Volumenveränderung zur Entstehung von
Mikrospalten zwischen Füllungsmaterial und Zahnhartsubstanz, die
die Lebensdauer der Füllung von vornherein begrenzen.
Amalgam, das seit langem das Material der Wahl für die Herstellung
plastischer Füllung war und ist, kommt im Laufe der Zeit immer
mehr in Verruf. Gründe dafür sind nicht nur die toxikologischen
und allergologischen Bedenken, die gegen es sprechen, sondern
auch das gestiegene Ästhetikbewußtsein der Patienten, die sich
gegen metallische Versorgungen wehren und zahnfarbene Materialien
wünschen.
Obwohl lange Zeit eine Versorgung mit zahnfarbenen, plastischen
Materialien aufgrund der kaubedingten Abrasion und der
schrumpfungsbedingten Randspaltbildung nicht möglich war, so hat
die Entwicklung der Komposits einen Stand erreicht, der es
ermöglicht, auch im Seitenzahnbereich Defekte randdicht zu
verschließen, wenn spezielle Applikationstechniken angewendet
werden. Wesentliche Voraussetzung für den perfekten Randschluß der
Füllungen ist die Anwendung der Schmelzätztechnik, bei der mit
Hilfe von Säure im Schmelz ein retentives Ätzmuster erzielt wird.
Dieses ermöglicht einen adhäsiven Verbund des Kunststoffes zum
Zahn. Die Haftung am Zahnschmelz ist so gut, daß sie bei kleinen
Defekten ausreicht, um die Schrumpfung des Komposits bei der
Polymerisation aufzufangen. Um diesen Verbund zum Zahnschmelz
nicht zu gefährden, werden größere Defekte schichtweise gefüllt.
Die entstehende Polymerisationsschrumpfung der Schichten ist dann
proportional zum Volumen der Einzelschichten. Gerade bei diesen
Schichttechniken haben sich lichthärtende Komposits bewährt, die
mit Halogenlicht polymerisiert werden. Die
Polymerisationsschrumpfung des Komposits ist dabei zur Lichtquelle
hin gerichtet. Diese Tatsache macht man sich zu eigen, wenn man
versucht, durch gezielte Beleuchtung des Kunststoffes die
Polymerisationsschrumpfungsrichtung zu steuern. Wenn die
Voraussetzungen hinsichtlich der Struktur des Zahnschmelzes gut
sind, können mit Schichttechniken optimale Ergebnisse erzielt
werden. Nachteilig bei diesen Techniken ist, daß sie recht
kompliziert und damit sehr zeitaufwendig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das zu einer Vereinfachung der
Füllungstechnik und zu einem optimalen Randschluß führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das eine
präparierte Kavität eingefüllte Kunststoffmaterial ein der
allgemeinen Form der Kavität entsprechender lichtleitender und
lichtstreuender Einsatz unter teilweiser Verdrängung des
Füllungsmaterials eingebracht wird und letzteres durch
Lichtapplikation über den Einsatz, d. h. vom Füllungsinneren her,
ausgehärtet wird.
Der bei diesem Verfahren zur Verwendung gelangende lichtleitende
und lichtstreuende Einsatz hat eine stabförmige, L-förmige oder
U-förmige Gestalt und besteht aus Kunststoff, Keramik,
Glaskeramik, Hydroxylapatit oder ähnlichem Material.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß
das Volumen des zu polymerisierenden Kusntstoffes von vornherein
minimiert wird, weil ein wesentlicher Teil des Kavitätsvolumens
von dem eingebrachten lichtleitenden und lichtstreuenden Einsatz
eingenommen wird, der im übrigen noch den Vorteil erbringt, daß
das Füllungsmaterial von ihm an die Kavitätenwände gedrückt wird.
Bei der durch Lichtapplikation erfolgenden Polymerisation muß
lediglich das Komposit zwischen dem Einsatz und der Kavitätenwand
ausgehärtet werden. Dabei erfolgt die Härtung aufgrund des
Einsatzes vom Füllungsinneren her. Die sich ergebende
Polymerisationsschrumpfungsrichtung ist dabei auf den
lichtstreuenden Einsatz gerichtet und führt bei entsprechender
Präparation des Zahnes zu einem Aufschrumpfen des Kunststoffes auf
den Zahnschmelz, wodurch sich ein optimaler Randschluß ergibt. Das
Verfahren ermöglicht eine Polymerisation des Kunststoffes auch in
tiefen Kavitäten.
Anhand der Zeichnungen wird ein Behandlungsbeispiel einer
einseitigen Approximalkaries an einem Prämolaren dargestellt. Es
zeigt
Fig. 1 den Zahn vor Öffnen der Schmelzrandleiste,
Fig. 2 Ansetzen des Bohrers im Bereich der Randleiste,
Fig. 3 Präparation eines approximalen Kastens im Schutz der
Randleiste unter Berücksichtigung des Ausmaßes der
Karies,
Fig. 4 den Zustand nach Entfernung der approximal verbliebenen
Schmelzscherbe, wobei die cervikale Begrenzung
schraffiert ist,
Fig. 5 eine Darstellung wie Fig. 4, jedoch mit angeschrägten
approximalen Kavitätenrändern,
Fig. 6 den Zahn mit approximal angelegter Matrize,
Fig. 7 den Zahn nach Einbringen eines Füllungskunststoffes,
Fig. 8 den Zahn nach Anbringen eines stabförmigen
lichtleitenden und lichtstreuenden Einsatzes in das
Füllungsmaterial,
Fig. 9 durch Pfeile dargestellte Lichtstreuung während der
Lichtapplikation durch den Einsatz,
Fig. 10 Polymerisationsvektoren des Kunststoffes in
Richtung auf den Einsatz,
Fig. 11 die fertiggestellte Zahnfüllung, bei der nach der
Polymerisation der Einsatz fest in das Füllungsmaterial
eingebunden ist,
Fig. 12 einen stabförmigen Einsatz,
Fig. 13 einen L-förmigen Einsatz und
Fig. 14 einen U-förmigen Einsatz.
Die obigen Figurenbezeichnungen sprechen für sich und erübrigen
eine weitere Erläuterung der aus den einzelnen Darstellungen
hervorgehenden Verfahrensschritte. Lediglich zu den Fig. 12
bis 14 ist anzumerken, daß der stabförmige Einsatz gemäß Fig. 12
für einflächige, approximale Kavitäten geeignet ist, während der
L-förmige Einsatz nach Fig. 13 für zweiflächige und der U-förmige
Einsatz nach Fig. 14 für dreiflächige Kavitäten vorgesehen ist.
Obwohl die Einsätze prinzipiell für das beanspruchte Verfahren
gedacht sind, so ist ihre Anwendung keinesfalls darauf begrenzt.
Sie lassen sich natürlich ebenso mit anderen Materialien und
Techniken kombinieren, bei denen es nicht unbedingt auf die
Lichtstreuung ankommt, sondern bei denen lediglich eine
Verringerung des schrumpfenden Volumens erzielt werden soll.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer randdichten ein- oder
mehrflächigen Zahnfüllung aus einem lichthärtenden Kunststoff
(Komposit),
dadurch gekennzeichnet,
daß in das in eine präparierte Kavität eingefüllte
Kunststoffmaterial ein der allgemeinen Form der Kavität
entsprechender lichtleitender und lichtstreuender Einsatz unter
teilweiser Verdrängung des Füllungsmaterials eingebracht wird und
lezteres durch Lichtapplikation über den Einsatz, d. h. vom
Füllungsinneren her, ausgehärtet wird.
2. Lichtleitender und lichtstreuender Einsatz zur Verwendung im
Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er eine stabförmige, L-förmige oder U-förmige Gestalt hat
und aus Kunststoff, Keramik, Glaskeramik, Hyxdroxylapatit oder
ähnlichem besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4030168A DE4030168A1 (de) | 1990-09-24 | 1990-09-24 | Verfahren zur herstellung einer randdichten ein- oder mehrfaechigen zahnfuellung aus einem lichthaertenden kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4030168A DE4030168A1 (de) | 1990-09-24 | 1990-09-24 | Verfahren zur herstellung einer randdichten ein- oder mehrfaechigen zahnfuellung aus einem lichthaertenden kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4030168A1 true DE4030168A1 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=6414855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4030168A Withdrawn DE4030168A1 (de) | 1990-09-24 | 1990-09-24 | Verfahren zur herstellung einer randdichten ein- oder mehrfaechigen zahnfuellung aus einem lichthaertenden kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4030168A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4217932A1 (de) * | 1992-05-30 | 1993-12-02 | Hans Werner Dr Mander | Verwendung eines lichtdurchlässigen, elastischen Hohlkörpers als Hilfsmittel bei der Aushärtung von lichthärtenden Zahnfüllungsmassen |
-
1990
- 1990-09-24 DE DE4030168A patent/DE4030168A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4217932A1 (de) * | 1992-05-30 | 1993-12-02 | Hans Werner Dr Mander | Verwendung eines lichtdurchlässigen, elastischen Hohlkörpers als Hilfsmittel bei der Aushärtung von lichthärtenden Zahnfüllungsmassen |
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