DE4028891C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung
von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Bearbeitung von Proben in chemischen und biotechnischen,
modernen Verfahren erfordert es, in den Proben ein Temperatur-
Zeit-Profil zu erzeugen, d. h. jeweils in der Probe für bestimmte
Zeiten bestimmte Temperaturen zu erzeugen. Ein
typisches Beispiel dafür ist die in der Molekularbiologie
bekanntgewordene enzymatische Vervielfältigung spezifischer
DNA-Sequenzen, in der Fachwelt auch als Polymerase-Kettenreaktion
oder PCR (Polymerase chain reaction) bekannt. Die
Anwendungsgebiete der Polymerase-Kettenreaktion sind, da
praktisch jedes beliebige Gen spezifisch vervielfältigt werden
kann, außerordentlich weit gestreut. Die Technik findet nicht
nur Anwendung in den Bereichen der molekularbiologischen
Forschung, sondern auch in der Virus-Forschung und -Diagnostik,
bei der Erforschung von Erbkrankheiten, in der Gerichtsmedizin
usw. Dieser Verfahrenstechnik liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß sich ein einzelnes Gen spezifisch und identisch beliebig
vervielfältigen läßt, wenn sich unter Einsatz des Enzyms
Polymerase und weiterer bekannter Reagenzien in der das Ausgangsgen
beinhaltenden Proben ein Temperatur-Zeit-Profil verwirklichen
läßt, bei dem man den Reaktionsansatz mit der
doppeltsträngigen, komplexen DNA zunächst auf 94°C erhitzt,
diese Temperatur für etwa 3 Minuten aufrechterhält, dann
innerhalb einer Minute auf Raumtemperatur abkühlt, die Raumtemperatur
etwa 2 Minuten aufrechterhält und dann innerhalb
einer Minute auf 72°C erhöht und diese Temperatur wieder 5
Minuten aufrechterhält. Für unterschiedliche Reaktionsansätze
können sich unterschiedliche Temperatur-Zeit-Profile
als zweckmäßig erweisen. Schaltet man 25 derartige Zyklen
hintereinander, hat dies zur Folge, daß man innerhalb von etwa
3 Stunden die spezielle DNA-Sequenz etwa 100 000fach
vervielfältigt hat.
Eine derartige sowie vergleichbare Bearbeitung in chemischen
und biotechnischen Verfahren könnte man im Grundsatz dadurch
durchführen, daß man Probenträger in einem Gestell von Hand
oder motorisch in verschiedene Wasserbäder entsprechender
Temperatur umsetzt. Es liegt auf der Hand, daß dies viel zu
umständlich und apparativ viel zu bau- und raumaufwendig ist,
um eine sinnvolle Durchführung derartiger Verfahren in der
industriellen Nutzung, der Diagnostik und der Labortechnik zu
ermöglichen.
Soweit man sich bislang bemüht hat, zu einer derartigen Verfahrensdurchführung
geeignete apparative Einrichtungen zu
schaffen, ist man von den vorhandenen Blockthermostaten, insbesondere
Metallblockthermostaten ausgegangen. Bei den an sich
von der Handhabung her zu bevorzugende Trocken-Metallblockthermostaten
besteht aber das Problem, die teilweise bei derartigen
Temperatur-Zeit-Profilen erheblichen Temperaturänderungen
in kurzer Zeit zuverlässig genug zu gewährleisten,
wobei zu berücksichtigen ist, daß die Temperaturänderung durch
den nicht zu vermeidenden Luftspalt im Aufnahmeloch des Metallblockes
im Übergangsbereich zum Probengefäß die Temperaturänderungen
verzögert und auch daran zu denken ist, daß die
üblichen Probengefäße, vielfach Polyäthylen, in ihrem Wandungsbereich
schlechte Wärmeleiter sind. Für eine zuverlässige,
insbesondere exakt reproduzierbare Verfahrensdurchführung ist
es aber erforderlich, daß das Temperatur-Zeit-Profil in der
Probe selbst gewährleistet ist. Problemvoll ist auch, daß
grundsätzlich die zur Beheizung und Kühlung derartiger
Trockenmetallblockthermostate eingesetzten Peltier-Elemente zwar in
der gewünschten Weise reaktionsschnell sind, aber, um beispielsweise
95°C in der Probe zu garantieren, selbst auf
105°-110°C ausgelegt sein müssen. Dies führt insbesondere
in Verbindung mit dem Erfordernis starker und schneller
Temperaturwechsel zu einer erheblichen Lebensdauerreduzierung
dieser Elemente. Da ferner bei der Metallblockthermostatierung
die Probengefäße zumindest im Deckelbereich in relativ kühler
Umgebungsluft liegen, stellen sich auch Probleme mit einer
Kondensatbildung im Bereich der Deckel der Probenträger ein,
was zu erheblichen Verlusten des äußerst kleinen Reaktionsansatzes
führen kann.
Man hat ferner Versuche dahingehend unternommen, die Probenträger
in Wasserbädern von jeweils unterschiedlich entsprechend
dem Temperaturprofil erwärmtem Wasser umspülen zu lassen. Wenn
man beispielsweise drei unterschiedlich temperierte Wasserkreisläufe
zur Verfügung stellt und eine Ventilumsteuerung dafür
vorsieht, läßt sich im technologischen Ergebnis das gewünschte
Temperatur-Zeit-Profil im Wasser hinreichend genau und zuverlässig
erzeugen. Der apparative Aufwand ist hier relativ
groß und die Handhabung der Probenträger denkbar erschwert.
Durch die Umspülung mit dem Wasser sind die Probenträger
naß. Beim Öffnen des Deckels kann es wiederum zu
Verlusten bei der Probe kommen. In den Wasserkreisläufen
hoher Temperatur besteht eine erhebliche Verkalkungsgefahr. Will
man beispielsweise zuverlässig eine Probe auf
95°C halten, bewegt man sich beim Heizwasser fast schon im
Verdampfungsbereich. Will man, was zweckmäßig und sinnvoll ist,
eine Vielzahl von Proben gleichzeitig bearbeiten, ist es
außerordentlich schwierig, die Beaufschlagung einer Vielzahl
nebeneinander angeordneter Probenträger bezüglich der Temperatur
in homogener Weise sicherzustellen.
Aus einem Artikel der Zeitschrift "Analytical Biochemistry 186
(1990) 328-331" ist ein Zyklierer bekannt, mit dem
biotechnische, flüssige Proben mit vorgegebenen Temperatur-
Zeit-Profilen bearbeitet werden sollen. Dieser Zyklierer arbeitet
mittels eines Umluftkreises. Er enthält ein Mantelgehäuse,
eine Wärme- und Kältequelle, einen Probenträger und einen
Probenträgerhalter dafür, eine Regeleinrichtung sowie eine
Luftmischzone. Die Proben liegen der Heizquelle gegenüber,
so daß der Strömungsweg der erhitzten Luft bis zur Kontaktierung
der Probengefäße etwa der Hälfte der Umlaufstrecke entspricht.
Etwa mittig zwischen den Proben und der Heizquelle ist ein
Flügelrad zur Durchmischung der Luft angeordnet. An der dem
Flügelrad gegenüberliegenden Seite ist eine öffen- und
schließbare Tür vorgesehen, damit Luft mit der Raumtemperatur
in das Mantelgehäuse des Zyklierers eintreten kann. Mit diesem
Zyklierer lassen sich die erwähnten Bedingungen nicht erreichen,
so daß er nicht funktionsfähig ist. Die notwendigen Temperatur
änderungsgeschwindigkeiten sind damit nicht zu verwirklichen.
Aus dem DE-GM 18 21 926 ist eine druckfeste Kammer zum
Prüfen von Baustoffen, Geräten od. dgl. bei extrem großen
Klimaschwankungen bekannt. Der Prüfraum ist ein druckfester
Stahlkessel, in dem sich keinerlei Einbauten befinden, so daß
der gesamte Innenraum der Nutzraum ist. Im Prüfraum sind
lediglich Meßeinrichtungen angebracht, um die Meßergebnisse
nach außen zu geben. Neben dem Prüfraum sind kleinere Räume
vorgesehen, um die Zustandsgrößen der strömenden Luft zu
ändern. So sind in einem Raum elektrische Heizelemente untergebracht,
die die erforderliche Wärme erzeugen, um die Prüfkammer
aufzuheizen. In dem anderen Raum sind Wärmetauscher
installiert, die mit den erforderlichen Kältemitteln von einer
Kältemaschine aus beschickt werden. Die Luftströmung wird
durch Ventilatoren erzeugt. Bei der Prüfung sollen beispielsweise
Endtemperaturen von -150°C erreicht werden. Diese
Einrichtung ist ebenfalls nicht zur Bearbeitung von biotechnischen
Proben geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Einrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen
Temperatur-Zeit-Profilen zu schaffen, die eine homogene und
auch bei relativ großen Temperaturänderungsgeschwindigkeiten zuverlässige
Beaufschlagung der Probe mit dem gewünschten Temperatur-Zeit-Profil
gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Vorrichtung wird
nicht nur eine homogene, sondern auch hohe Temperatur
änderungsgeschwindigkeiten verwirklichenden Probenbehandlung
erreicht. Die Luft im geschlossenen Umluftkreis läßt sich auf
die hier in Frage stehenden Temperaturen erhitzen. Die so
erzeugte Heißluft wird dann unmittelbar in die Luftleitzone geführt,
in der eine allseitige Umströmung des Probenträgers erfolgt.
Im Kühlbetrieb der Einrichtung wird die Luft im geschlossenen
Umluftkreis dann, bei gesperrtem Warmluftzweig,
nur noch durch den dann offenen Kaltluftzweig geführt, bei abgeschalteter
oder entsprechend den Erfordernissen stark
rückgeschalteter Heizung. Bei Mittelstellungen der Sperreinrichtungen
werden äußerst zeitschnell Luftstromteile sowohl
durch den Warmluftzweig, unter Umgehung des Kaltluftzweiges
geleitet, wie auch andere Luftstromzweige durch den Kaltluftzweig,
wobei sie sich in der Luftmischstrecke vereinigen
und vermischen können, was zur sehr kurzfristigen Erreichung
der gewünschten Temperatur innerhalb der Zeit beiträgt. Die
homogene Probenbehandlung wird insbesondere durch die axiale
Durchströmung des Luftleitrohres erreicht. Die Rückführung
des Luftstromes erfolgt pilzförmig, bedingt durch das das
Luftleitrohr umschließende Mantelgehäuse. Da das Luftleitrohr
oben offen ist, strömt sowohl die erwärmte als auch die gekühlte
Luft durch die Öffnung hindurch. Durch die Möglichkeit,
es am unteren Ende zu verschließen, ist die Umschaltung von
Kalt- auf Warmluftbetrieb äußerst einfach. Durch die verschließbaren
Lufteintrittsöffnungen wird erreicht, daß im
Warmluftbetrieb die noch zu erwärmende Luft in das Luftleitrohr
eintreten kann, während die Kaltluft nicht austreten kann,
wenn die Lufteintrittsöffnungen verschlossen sind. In der sich
anschließenden Luftmischzone kann die Luft gemischt werden,
insbesondere wenn der Kaltluftzweig teilweise gegen den
Warmluftzweig gesperrt ist.
Damit die Proben in die Vorrichtung hineingebracht und auch
wieder herausgenommen werden können, ist vorgesehen, daß die
Luftleitzone den Probenträgerhalter bogenförmig umgebende,
den Luftstrom auf seine Oberseite führende klappbare Luftleitfläche
aufweist. Zweckmäßigerweise ist das Mantelgehäuse
zylindrisch ausgebildet.
Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegen
standes, insbesondere eine baulich zweckmäßige und
zur Aufgabenlösung beitragende Ausgestaltung des ge
schlossenen Umluftkreises und der darin angeordneten
Elemente betreffend, sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet. Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung in stark
schematisierter Schnittdarstellung in der Be
triebsphase als Heißluftkreislauf,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Betriebs
phase als Kaltluftkreislauf.
Die Vorrichtung zur Bearbeitung von
Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen be
inhaltet in einem Mantelgehäuse 1, das durch einen Deckel
2 verschließbar ist, einen geschlossenen Umluftkreis
mit mehreren Funktionsabschnitten. Ein Funktionsabschnitt
ist eine Luftleitzone 3, in der ein Halter 4, im
dargestellten Ausführungsbeispiel als drehbarer Einschub
ausgebildet, für einen Probenträger 5 angeordnet ist. In die
Luftleitzone 3 mündet unterseitig ein wesentlicher Abschnitt
des Umluftkreises, der als Luftmischzone 6 dient, in der, nahe
dem Mündungsbereich in die Luftleitzone 3, ein Heizaggregat 7
zum Erhitzen der Umluft angeordnet ist. Dank dieser Ausgestaltung
wird in der Luftleitzone 3 der in dem Halter 4 befindliche
Probenträger 5 zunächst unterseitig von der Luft
der jeweils zweckentsprechend eingestellten Temperatur angeströmt.
Die Luft verteilt sich von dort und wird durch über
mittels Scharnier 8 umklappbare Luftleitbleche 9, die eine
um den Probenträger 5 herumführende Bogenkontur haben, auch
auf die Oberseite des Probenträgers 5 gelenkt, wie in den
Fig. 1 und 2 durch die Strömungspfeile angedeutet.
Wie durch die Pfeile dargestellt, strömt in dem geschlossenen
Umluftkreis die Luft dann unter entsprechender Verteilung in
einzelne Strömungsabschnitte an dem insoweit zweckmäßig
kugelförmig ausgebildeten Deckel und dem insoweit zweckmäßig
zylindrisch ausgebildeten Mantelgehäuse 1 entlang, als
Rückströmungsabschnitt, in den unteren Teil der
Einrichtung.
Innerhalb des Mantelgehäuses 1 befindet sich, abständig
zu diesem, ein inneres Luftleitgehäuse 10, in dem sich,
wiederum abständig zu ihm, teilweise ein Luftleitrohr 11
erstreckt. Das innere Luftleitgehäuse 10 hat in seinem
Boden einen ersten Lufteinlaß 12 sowie kurz oberhalb da
von einen weiteren, durch Eintrittslöcher in der Mantel
wand gebildeten Lufteinlaß 13. Das Luftleitrohr 11 hat
seine untere Einlaßöffnung 14 oberhalb des Luftein
lasses 12 im inneren Luftleitgehäuse 10, abständig zu
diesem. Zwischen der unteren mittigen Lufteinlaßöff
nung 12 des Luftleitgehäuses 10 und der Mündungsöffnung
14 des Luftleitrohres 11 ist als Absperrorgan ein Klappen
ventil 15 verfahrbar, das mit einem Antrieb 16 verbunden
ist.
Im unteren Bereich des Luftleitrohres 11 befindet sich
eine Kühleinrichtung, beispielsweise in Form eines Sole
umlaufkühlers 17, der mit einem Kälteaggregat 18 verbunden
ist. Das Luftleitrohr 11 bildet mit dem hier beschrie
benen unteren Abschnitt einen Kaltluftzweig 19 des ge
schlossenen Umluftkreises. Abständig oberhalb des Küh
lers 17 ist, praktisch als Ende des reinen Kaltluftzweiges
19, das Luftleitrohr 11 mit Lufteintrittslöchern 20 ver
sehen. Hier kann die Luft einströmen, die bei durch das
Klappenventil 15 verschlossener Mündungsöffnung 14 des
Luftleitrohres 11 den Ringraum zwischen dem Außenmantel
des Luftleitrohres 11 und der Innenwandung des inneren
Luftleitgehäuses 10 durchströmende Luft, in Überbrückung
des Kaltluftzweiges 19, einströmen. Dieser Ringraum 21 bil
det einen Warmluftzweig des geschlossenen Umluftkreises.
Die Vereinigung der Zweige 19 und 21 insbesondere im
Sinne der Vermischung der sie durchströmenden Luft bei
entsprechender Zwischenstellung des Klappenventiles 15
geschieht durch die Lufteintrittslöcher 20, so daß das
Luftleitrohr 11 oberhalb der Lufteintrittslöcher 20 die
Luftmischzone 6 definiert. Die Lufteintrittslöcher 20
sind durch einen in Achsrichtung des Luftleitrohres 11
auf diesem verfahrbarem Dichtring 22 verschließbar, der
über ein Gestänge mit dem Klappenventil 15 bewegungs
gekoppelt ist.
In der Luftmischzone 6 befindet sich in dem Luftleit
rohr 11 das Antriebselement für die im geschlossenen
Umluftkreis bewegte Luft, beispielsweise in Form eines
Umluftventilators 24.
Soll im Rahmen der Bearbeitung mit einem vorgegebenen
Temperatur-Zeit-Profil der Probenträger mit Heißluft
beaufschlagt werden, wird das Klappenventil 15 in die
in Fig. 1 dargestellte Schließlage bezüglich der Mün
dungsöffnung 14 des Luftleitrohres 11 gefahren. Die Luft
kann hier nicht mehr eintreten und durchströmt jetzt nur
den Ringraum 21, also den Warmluftzweig, tritt durch die
Lufteintrittsöffnungen 20, die jetzt offenliegen, ein,
strömt durch die Luftmischzone 6, ohne daß jetzt hier
eine Vermischung mit Kaltluft stattfindet, strömt weiter
durch das Heizaggregat 7, wird von diesem auf die ge
wünschte Temperatur gebracht und verteilt sich in homo
gener Form in der Luftleitzone 3 unter Beaufschlagung
des Probenträgers 5.
Soll im Rahmen des Temperatur-Zeit-Profiles die Luft
schnell und erheblich abgekühlt werden, wird, wie in
Fig. 2 dargestellt, das Klappenventil 15 gegen den
Lufteinlaß 12 des inneren Luftleitgehäuses 10 gefahren.
Dieser Einlaß wird geschlossen. Die darüber befindlichen
Lufteinlaßlöcher 13 bleiben frei, so daß Luft hier ein
treten kann. Die Luft kann aber nicht den Ringraum 21
durchströmen, da die Lufteintrittslöcher 20 infolge
der entsprechenden Stellbewegung des Klappenventiles
15 nunmehr durch den Dichtring 22 geschlossen sind. Die
Luft kann also jetzt nur noch durch den Kühler 17 und
damit durch den Kaltluftzweig 19 strömen. Die Kaltluft
erreicht durch die Mischzone die Luftleitzone 3 und
wird in dieser homogen zur Abkühlung auf den Proben
träger 5 verteilt.
Zwischenstellungen des Klappenventiles 15 ermöglichen den
gleichzeitigen Betrieb sowohl des Warmluftzweiges 21 wie
des Kaltluftzweiges 19, wobei sich Warmluft und Kaltluft
in der Luftmischzone 6 vermischen. Je nach erforderlichem
Ausmaß der Temperaturveränderung und der dafür zur Ver
fügung stehenden Zeit kann man hierdurch, aber natürlich
auch in Verbindung mit einer Steuerung bzw. völligen Ab
schaltung des Heizaggregates 7, womöglich auch mit steuern
den Veränderungen am Kälteaggregat 18 erforderliche
Temperatur in der Probe in der gewünschten Zeit erreichen.
Der Probenträger 5 ist, wie in den Figuren gezeigt, als
Mehrfachprobenträger ausgebildet. Die bislang bekannten
Mehrfachprobenträger dieses Aufbaus bestehen aus Kunst
stoff und haben von daher für den hier vorgesehenen Ein
satzzweck ein zu geringes Wärmeleitvermögen und eine zu
geringe Temperaturbeständigkeit. Von daher
bestehen diese hier eingesetzten Mehrfachprobenträger 5
aus einem gut wärmeleitfähigen Material, beispielsweise
einem Metall wie Aluminium. Da vermutet wird, daß mit
Ausnahme von Edelmetallen die übrigen Metalle Enzyme ne
gativ beeinflussen können, ist in weiterer Ausgestaltung
zumindest der Bereich der Probenaufnahmelöcher, zweckmäßig
auch die angrenzende Oberfläche des Mehrfachprobenträgers
5, mit einer Edelmetallbeschichtung, beispielsweise einer
Goldbeschichtung versehen. Der Mehrfachprobenträger 5
wird nach Beschickung mit den Reaktionsansätzen ober
seitig durch eine Abdeckung aus gut wärmeleitfähigem Material,
beispielsweise einem Aluminiumhaftetikett, verschlossen.
Da der Mehrfachprobenträger 5 in seiner Gesamtheit ein
schließlich seiner Abdeckung, homogen praktisch von allen
Seiten in der Luftleitzone 3 umströmt wird, können Probleme
mit einer Kondensation des Probenmateriales nicht auftreten.
Im Unterschied zu z. B. 96 Einzelgefäßen, ist bei einem
derartigen Mehrfachprobenträger mit z. B. 96 Aufnahmen
die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse von Probe zu Probe
sehr viel besser.
Die Regeleinrichtung zur Steuerung der Stellung des
Klappenventiles und des Heizaggregates 7, gegebenenfalls
auch der Kältequelle 17, 18 ist handelsüblich. Die Regel
einrichtung selbst arbeitet mit Hilfe von Temperatur
fühlern. Ein solcher Temperaturfühler 25 kann beispiels
weise im Luftstrom in der Nähe des Heizaggregates 7 ange
ordnet sein. Besonders zweckmäßig, da feinfühlig schnell
und exakt wirkend, ist die Einsetzung eines Temperatur
fühlers 26 in eine der Probenaufnahmebohrungen des Mehr
fachprobenträgers 5, da an dieser Stelle praktisch ge
nau diejenige Temperatur gemessen und damit geregelt wird,
auf die es ankommt, nämlich die jeweilige Probentempera
tur.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen
Temperatur-Zeit-Profilen in einem Umluftkreis, mit
einem Mantelgehäuse (1), mit einer Wärme- (7) und Kältequelle
(17), einem Probenträger (5) und einem Probenträgerhalter
(4), einer Regeleinrichtung (25, 26) sowie
einer Luftmischzone (6), dadurch gekennzeichnet, daß im
Mantelgehäuse (1) ein in Betriebsstellung vertikal angeordnetes,
oben offenes und unten verschließbares Luftleitrohr
(11) angeordnet ist, welches die Luftmischzone (6) umschließt,
daß der Probenträgerhalter (4) und der Probenträger
(5) in einer für die allseitige Probenträgerumströmung ausgebildeten
Luftleitzone (3) angeordnet sind, wobei die Luftleitzone
(3) sich an das obere Ende des Luftleitrohres (11)
anschließt, daß im Luftleitrohr (11) ein die Kältequelle (17)
beinhaltender Kaltluftzweig und über der Kältequelle (17)
ein die Wärmequelle (7) beinhaltender Warmluftzweig angeordnet
sind, daß im Luftleitrohr (11) zwischen der Kältequelle
(17) und der Wärmequelle (7) verschließbare Luft
eintrittsöffnungen (20) vorgesehen sind, und daß ein An
triebselement (24) für den Umluftkreis in der Luftmischzone
(6) angeordnet ist, wobei die Vorrichtung als geschlossener
Umluftkreis ausgebildet ist, in dem der Kaltluftzweig und
der Warmluftzweig ganz oder teilweise gegeneinander sperrbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftleitzone (3) den Probenträgerhalter (4) bogenförmig
umgebende, den Luftstrom auf seine Oberseite führende
klappbare Luftleitbleche (9) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mantelgehäuse (1) zylindrisch ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich abständig zum Luftleitrohr (11) ein
Luftleitgehäuse (10) erstreckt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Klappenventil (15) zwischen der
unteren Öffnung (14) des Luftleitrohres (11) und einer unteren
Lufteinlaßöffnung (12) des Luftleitgehäuses (10) vorgesehen
ist, das wahlweise in eine Schließstellung gegen die Öffnung
(14) oder gegen die Lufteinlaßöffnung (12) bewegbar ist und
das ferner in eine Zwischenstellung bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Klappenventil (15) ein Dichtring (22)
bewegungsgekoppelt ist, der in der die Lufteinlaßöffnung (12)
des Luftleitgehäuses (10) verschließenden Stellung des
Klappenventiles (15) die Lufteintrittsöffnungen (20) des Luftleitrohres
(11) verschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Temperaturfühler (26) der Regeleinrichtung
(25, 26) in einer der Probenaufnahmevertiefungen des Probenträgers
(5) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904028891 DE4028891A1 (de) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE4028891A1 DE4028891A1 (de) | 1992-03-19 |
DE4028891C2 true DE4028891C2 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=6414082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904028891 Granted DE4028891A1 (de) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4028891A1 (de) |
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- 1990-09-12 DE DE19904028891 patent/DE4028891A1/de active Granted
Also Published As
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