DE4028891C2 - - Google Patents

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    • B01L7/00Heating or cooling apparatus; Heat insulating devices
    • B01L7/52Heating or cooling apparatus; Heat insulating devices with provision for submitting samples to a predetermined sequence of different temperatures, e.g. for treating nucleic acid samples

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Bearbeitung von Proben in chemischen und biotechnischen, modernen Verfahren erfordert es, in den Proben ein Temperatur- Zeit-Profil zu erzeugen, d. h. jeweils in der Probe für bestimmte Zeiten bestimmte Temperaturen zu erzeugen. Ein typisches Beispiel dafür ist die in der Molekularbiologie bekanntgewordene enzymatische Vervielfältigung spezifischer DNA-Sequenzen, in der Fachwelt auch als Polymerase-Kettenreaktion oder PCR (Polymerase chain reaction) bekannt. Die Anwendungsgebiete der Polymerase-Kettenreaktion sind, da praktisch jedes beliebige Gen spezifisch vervielfältigt werden kann, außerordentlich weit gestreut. Die Technik findet nicht nur Anwendung in den Bereichen der molekularbiologischen Forschung, sondern auch in der Virus-Forschung und -Diagnostik, bei der Erforschung von Erbkrankheiten, in der Gerichtsmedizin usw. Dieser Verfahrenstechnik liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich ein einzelnes Gen spezifisch und identisch beliebig vervielfältigen läßt, wenn sich unter Einsatz des Enzyms Polymerase und weiterer bekannter Reagenzien in der das Ausgangsgen beinhaltenden Proben ein Temperatur-Zeit-Profil verwirklichen läßt, bei dem man den Reaktionsansatz mit der doppeltsträngigen, komplexen DNA zunächst auf 94°C erhitzt, diese Temperatur für etwa 3 Minuten aufrechterhält, dann innerhalb einer Minute auf Raumtemperatur abkühlt, die Raumtemperatur etwa 2 Minuten aufrechterhält und dann innerhalb einer Minute auf 72°C erhöht und diese Temperatur wieder 5 Minuten aufrechterhält. Für unterschiedliche Reaktionsansätze können sich unterschiedliche Temperatur-Zeit-Profile als zweckmäßig erweisen. Schaltet man 25 derartige Zyklen hintereinander, hat dies zur Folge, daß man innerhalb von etwa 3 Stunden die spezielle DNA-Sequenz etwa 100 000fach vervielfältigt hat.
Eine derartige sowie vergleichbare Bearbeitung in chemischen und biotechnischen Verfahren könnte man im Grundsatz dadurch durchführen, daß man Probenträger in einem Gestell von Hand oder motorisch in verschiedene Wasserbäder entsprechender Temperatur umsetzt. Es liegt auf der Hand, daß dies viel zu umständlich und apparativ viel zu bau- und raumaufwendig ist, um eine sinnvolle Durchführung derartiger Verfahren in der industriellen Nutzung, der Diagnostik und der Labortechnik zu ermöglichen.
Soweit man sich bislang bemüht hat, zu einer derartigen Verfahrensdurchführung geeignete apparative Einrichtungen zu schaffen, ist man von den vorhandenen Blockthermostaten, insbesondere Metallblockthermostaten ausgegangen. Bei den an sich von der Handhabung her zu bevorzugende Trocken-Metallblockthermostaten besteht aber das Problem, die teilweise bei derartigen Temperatur-Zeit-Profilen erheblichen Temperaturänderungen in kurzer Zeit zuverlässig genug zu gewährleisten, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Temperaturänderung durch den nicht zu vermeidenden Luftspalt im Aufnahmeloch des Metallblockes im Übergangsbereich zum Probengefäß die Temperaturänderungen verzögert und auch daran zu denken ist, daß die üblichen Probengefäße, vielfach Polyäthylen, in ihrem Wandungsbereich schlechte Wärmeleiter sind. Für eine zuverlässige, insbesondere exakt reproduzierbare Verfahrensdurchführung ist es aber erforderlich, daß das Temperatur-Zeit-Profil in der Probe selbst gewährleistet ist. Problemvoll ist auch, daß grundsätzlich die zur Beheizung und Kühlung derartiger Trockenmetallblockthermostate eingesetzten Peltier-Elemente zwar in der gewünschten Weise reaktionsschnell sind, aber, um beispielsweise 95°C in der Probe zu garantieren, selbst auf 105°-110°C ausgelegt sein müssen. Dies führt insbesondere in Verbindung mit dem Erfordernis starker und schneller Temperaturwechsel zu einer erheblichen Lebensdauerreduzierung dieser Elemente. Da ferner bei der Metallblockthermostatierung die Probengefäße zumindest im Deckelbereich in relativ kühler Umgebungsluft liegen, stellen sich auch Probleme mit einer Kondensatbildung im Bereich der Deckel der Probenträger ein, was zu erheblichen Verlusten des äußerst kleinen Reaktionsansatzes führen kann.
Man hat ferner Versuche dahingehend unternommen, die Probenträger in Wasserbädern von jeweils unterschiedlich entsprechend dem Temperaturprofil erwärmtem Wasser umspülen zu lassen. Wenn man beispielsweise drei unterschiedlich temperierte Wasserkreisläufe zur Verfügung stellt und eine Ventilumsteuerung dafür vorsieht, läßt sich im technologischen Ergebnis das gewünschte Temperatur-Zeit-Profil im Wasser hinreichend genau und zuverlässig erzeugen. Der apparative Aufwand ist hier relativ groß und die Handhabung der Probenträger denkbar erschwert. Durch die Umspülung mit dem Wasser sind die Probenträger naß. Beim Öffnen des Deckels kann es wiederum zu Verlusten bei der Probe kommen. In den Wasserkreisläufen hoher Temperatur besteht eine erhebliche Verkalkungsgefahr. Will man beispielsweise zuverlässig eine Probe auf 95°C halten, bewegt man sich beim Heizwasser fast schon im Verdampfungsbereich. Will man, was zweckmäßig und sinnvoll ist, eine Vielzahl von Proben gleichzeitig bearbeiten, ist es außerordentlich schwierig, die Beaufschlagung einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Probenträger bezüglich der Temperatur in homogener Weise sicherzustellen.
Aus einem Artikel der Zeitschrift "Analytical Biochemistry 186 (1990) 328-331" ist ein Zyklierer bekannt, mit dem biotechnische, flüssige Proben mit vorgegebenen Temperatur- Zeit-Profilen bearbeitet werden sollen. Dieser Zyklierer arbeitet mittels eines Umluftkreises. Er enthält ein Mantelgehäuse, eine Wärme- und Kältequelle, einen Probenträger und einen Probenträgerhalter dafür, eine Regeleinrichtung sowie eine Luftmischzone. Die Proben liegen der Heizquelle gegenüber, so daß der Strömungsweg der erhitzten Luft bis zur Kontaktierung der Probengefäße etwa der Hälfte der Umlaufstrecke entspricht. Etwa mittig zwischen den Proben und der Heizquelle ist ein Flügelrad zur Durchmischung der Luft angeordnet. An der dem Flügelrad gegenüberliegenden Seite ist eine öffen- und schließbare Tür vorgesehen, damit Luft mit der Raumtemperatur in das Mantelgehäuse des Zyklierers eintreten kann. Mit diesem Zyklierer lassen sich die erwähnten Bedingungen nicht erreichen, so daß er nicht funktionsfähig ist. Die notwendigen Temperatur­ änderungsgeschwindigkeiten sind damit nicht zu verwirklichen.
Aus dem DE-GM 18 21 926 ist eine druckfeste Kammer zum Prüfen von Baustoffen, Geräten od. dgl. bei extrem großen Klimaschwankungen bekannt. Der Prüfraum ist ein druckfester Stahlkessel, in dem sich keinerlei Einbauten befinden, so daß der gesamte Innenraum der Nutzraum ist. Im Prüfraum sind lediglich Meßeinrichtungen angebracht, um die Meßergebnisse nach außen zu geben. Neben dem Prüfraum sind kleinere Räume vorgesehen, um die Zustandsgrößen der strömenden Luft zu ändern. So sind in einem Raum elektrische Heizelemente untergebracht, die die erforderliche Wärme erzeugen, um die Prüfkammer aufzuheizen. In dem anderen Raum sind Wärmetauscher installiert, die mit den erforderlichen Kältemitteln von einer Kältemaschine aus beschickt werden. Die Luftströmung wird durch Ventilatoren erzeugt. Bei der Prüfung sollen beispielsweise Endtemperaturen von -150°C erreicht werden. Diese Einrichtung ist ebenfalls nicht zur Bearbeitung von biotechnischen Proben geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen zu schaffen, die eine homogene und auch bei relativ großen Temperaturänderungsgeschwindigkeiten zuverlässige Beaufschlagung der Probe mit dem gewünschten Temperatur-Zeit-Profil gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Vorrichtung wird nicht nur eine homogene, sondern auch hohe Temperatur­ änderungsgeschwindigkeiten verwirklichenden Probenbehandlung erreicht. Die Luft im geschlossenen Umluftkreis läßt sich auf die hier in Frage stehenden Temperaturen erhitzen. Die so erzeugte Heißluft wird dann unmittelbar in die Luftleitzone geführt, in der eine allseitige Umströmung des Probenträgers erfolgt. Im Kühlbetrieb der Einrichtung wird die Luft im geschlossenen Umluftkreis dann, bei gesperrtem Warmluftzweig, nur noch durch den dann offenen Kaltluftzweig geführt, bei abgeschalteter oder entsprechend den Erfordernissen stark rückgeschalteter Heizung. Bei Mittelstellungen der Sperreinrichtungen werden äußerst zeitschnell Luftstromteile sowohl durch den Warmluftzweig, unter Umgehung des Kaltluftzweiges geleitet, wie auch andere Luftstromzweige durch den Kaltluftzweig, wobei sie sich in der Luftmischstrecke vereinigen und vermischen können, was zur sehr kurzfristigen Erreichung der gewünschten Temperatur innerhalb der Zeit beiträgt. Die homogene Probenbehandlung wird insbesondere durch die axiale Durchströmung des Luftleitrohres erreicht. Die Rückführung des Luftstromes erfolgt pilzförmig, bedingt durch das das Luftleitrohr umschließende Mantelgehäuse. Da das Luftleitrohr oben offen ist, strömt sowohl die erwärmte als auch die gekühlte Luft durch die Öffnung hindurch. Durch die Möglichkeit, es am unteren Ende zu verschließen, ist die Umschaltung von Kalt- auf Warmluftbetrieb äußerst einfach. Durch die verschließbaren Lufteintrittsöffnungen wird erreicht, daß im Warmluftbetrieb die noch zu erwärmende Luft in das Luftleitrohr eintreten kann, während die Kaltluft nicht austreten kann, wenn die Lufteintrittsöffnungen verschlossen sind. In der sich anschließenden Luftmischzone kann die Luft gemischt werden, insbesondere wenn der Kaltluftzweig teilweise gegen den Warmluftzweig gesperrt ist.
Damit die Proben in die Vorrichtung hineingebracht und auch wieder herausgenommen werden können, ist vorgesehen, daß die Luftleitzone den Probenträgerhalter bogenförmig umgebende, den Luftstrom auf seine Oberseite führende klappbare Luftleitfläche aufweist. Zweckmäßigerweise ist das Mantelgehäuse zylindrisch ausgebildet.
Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegen­ standes, insbesondere eine baulich zweckmäßige und zur Aufgabenlösung beitragende Ausgestaltung des ge­ schlossenen Umluftkreises und der darin angeordneten Elemente betreffend, sind in den Unteransprüchen gekenn­ zeichnet. Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung in stark schematisierter Schnittdarstellung in der Be­ triebsphase als Heißluftkreislauf,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Betriebs­ phase als Kaltluftkreislauf.
Die Vorrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen be­ inhaltet in einem Mantelgehäuse 1, das durch einen Deckel 2 verschließbar ist, einen geschlossenen Umluftkreis mit mehreren Funktionsabschnitten. Ein Funktionsabschnitt ist eine Luftleitzone 3, in der ein Halter 4, im dargestellten Ausführungsbeispiel als drehbarer Einschub ausgebildet, für einen Probenträger 5 angeordnet ist. In die Luftleitzone 3 mündet unterseitig ein wesentlicher Abschnitt des Umluftkreises, der als Luftmischzone 6 dient, in der, nahe dem Mündungsbereich in die Luftleitzone 3, ein Heizaggregat 7 zum Erhitzen der Umluft angeordnet ist. Dank dieser Ausgestaltung wird in der Luftleitzone 3 der in dem Halter 4 befindliche Probenträger 5 zunächst unterseitig von der Luft der jeweils zweckentsprechend eingestellten Temperatur angeströmt. Die Luft verteilt sich von dort und wird durch über mittels Scharnier 8 umklappbare Luftleitbleche 9, die eine um den Probenträger 5 herumführende Bogenkontur haben, auch auf die Oberseite des Probenträgers 5 gelenkt, wie in den Fig. 1 und 2 durch die Strömungspfeile angedeutet.
Wie durch die Pfeile dargestellt, strömt in dem geschlossenen Umluftkreis die Luft dann unter entsprechender Verteilung in einzelne Strömungsabschnitte an dem insoweit zweckmäßig kugelförmig ausgebildeten Deckel und dem insoweit zweckmäßig zylindrisch ausgebildeten Mantelgehäuse 1 entlang, als Rückströmungsabschnitt, in den unteren Teil der Einrichtung.
Innerhalb des Mantelgehäuses 1 befindet sich, abständig zu diesem, ein inneres Luftleitgehäuse 10, in dem sich, wiederum abständig zu ihm, teilweise ein Luftleitrohr 11 erstreckt. Das innere Luftleitgehäuse 10 hat in seinem Boden einen ersten Lufteinlaß 12 sowie kurz oberhalb da­ von einen weiteren, durch Eintrittslöcher in der Mantel­ wand gebildeten Lufteinlaß 13. Das Luftleitrohr 11 hat seine untere Einlaßöffnung 14 oberhalb des Luftein­ lasses 12 im inneren Luftleitgehäuse 10, abständig zu diesem. Zwischen der unteren mittigen Lufteinlaßöff­ nung 12 des Luftleitgehäuses 10 und der Mündungsöffnung 14 des Luftleitrohres 11 ist als Absperrorgan ein Klappen­ ventil 15 verfahrbar, das mit einem Antrieb 16 verbunden ist.
Im unteren Bereich des Luftleitrohres 11 befindet sich eine Kühleinrichtung, beispielsweise in Form eines Sole­ umlaufkühlers 17, der mit einem Kälteaggregat 18 verbunden ist. Das Luftleitrohr 11 bildet mit dem hier beschrie­ benen unteren Abschnitt einen Kaltluftzweig 19 des ge­ schlossenen Umluftkreises. Abständig oberhalb des Küh­ lers 17 ist, praktisch als Ende des reinen Kaltluftzweiges 19, das Luftleitrohr 11 mit Lufteintrittslöchern 20 ver­ sehen. Hier kann die Luft einströmen, die bei durch das Klappenventil 15 verschlossener Mündungsöffnung 14 des Luftleitrohres 11 den Ringraum zwischen dem Außenmantel des Luftleitrohres 11 und der Innenwandung des inneren Luftleitgehäuses 10 durchströmende Luft, in Überbrückung des Kaltluftzweiges 19, einströmen. Dieser Ringraum 21 bil­ det einen Warmluftzweig des geschlossenen Umluftkreises.
Die Vereinigung der Zweige 19 und 21 insbesondere im Sinne der Vermischung der sie durchströmenden Luft bei entsprechender Zwischenstellung des Klappenventiles 15 geschieht durch die Lufteintrittslöcher 20, so daß das Luftleitrohr 11 oberhalb der Lufteintrittslöcher 20 die Luftmischzone 6 definiert. Die Lufteintrittslöcher 20 sind durch einen in Achsrichtung des Luftleitrohres 11 auf diesem verfahrbarem Dichtring 22 verschließbar, der über ein Gestänge mit dem Klappenventil 15 bewegungs­ gekoppelt ist.
In der Luftmischzone 6 befindet sich in dem Luftleit­ rohr 11 das Antriebselement für die im geschlossenen Umluftkreis bewegte Luft, beispielsweise in Form eines Umluftventilators 24.
Soll im Rahmen der Bearbeitung mit einem vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profil der Probenträger mit Heißluft beaufschlagt werden, wird das Klappenventil 15 in die in Fig. 1 dargestellte Schließlage bezüglich der Mün­ dungsöffnung 14 des Luftleitrohres 11 gefahren. Die Luft kann hier nicht mehr eintreten und durchströmt jetzt nur den Ringraum 21, also den Warmluftzweig, tritt durch die Lufteintrittsöffnungen 20, die jetzt offenliegen, ein, strömt durch die Luftmischzone 6, ohne daß jetzt hier eine Vermischung mit Kaltluft stattfindet, strömt weiter durch das Heizaggregat 7, wird von diesem auf die ge­ wünschte Temperatur gebracht und verteilt sich in homo­ gener Form in der Luftleitzone 3 unter Beaufschlagung des Probenträgers 5.
Soll im Rahmen des Temperatur-Zeit-Profiles die Luft schnell und erheblich abgekühlt werden, wird, wie in Fig. 2 dargestellt, das Klappenventil 15 gegen den Lufteinlaß 12 des inneren Luftleitgehäuses 10 gefahren. Dieser Einlaß wird geschlossen. Die darüber befindlichen Lufteinlaßlöcher 13 bleiben frei, so daß Luft hier ein­ treten kann. Die Luft kann aber nicht den Ringraum 21 durchströmen, da die Lufteintrittslöcher 20 infolge der entsprechenden Stellbewegung des Klappenventiles 15 nunmehr durch den Dichtring 22 geschlossen sind. Die Luft kann also jetzt nur noch durch den Kühler 17 und damit durch den Kaltluftzweig 19 strömen. Die Kaltluft erreicht durch die Mischzone die Luftleitzone 3 und wird in dieser homogen zur Abkühlung auf den Proben­ träger 5 verteilt.
Zwischenstellungen des Klappenventiles 15 ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb sowohl des Warmluftzweiges 21 wie des Kaltluftzweiges 19, wobei sich Warmluft und Kaltluft in der Luftmischzone 6 vermischen. Je nach erforderlichem Ausmaß der Temperaturveränderung und der dafür zur Ver­ fügung stehenden Zeit kann man hierdurch, aber natürlich auch in Verbindung mit einer Steuerung bzw. völligen Ab­ schaltung des Heizaggregates 7, womöglich auch mit steuern­ den Veränderungen am Kälteaggregat 18 erforderliche Temperatur in der Probe in der gewünschten Zeit erreichen.
Der Probenträger 5 ist, wie in den Figuren gezeigt, als Mehrfachprobenträger ausgebildet. Die bislang bekannten Mehrfachprobenträger dieses Aufbaus bestehen aus Kunst­ stoff und haben von daher für den hier vorgesehenen Ein­ satzzweck ein zu geringes Wärmeleitvermögen und eine zu geringe Temperaturbeständigkeit. Von daher bestehen diese hier eingesetzten Mehrfachprobenträger 5 aus einem gut wärmeleitfähigen Material, beispielsweise einem Metall wie Aluminium. Da vermutet wird, daß mit Ausnahme von Edelmetallen die übrigen Metalle Enzyme ne­ gativ beeinflussen können, ist in weiterer Ausgestaltung zumindest der Bereich der Probenaufnahmelöcher, zweckmäßig auch die angrenzende Oberfläche des Mehrfachprobenträgers 5, mit einer Edelmetallbeschichtung, beispielsweise einer Goldbeschichtung versehen. Der Mehrfachprobenträger 5 wird nach Beschickung mit den Reaktionsansätzen ober­ seitig durch eine Abdeckung aus gut wärmeleitfähigem Material, beispielsweise einem Aluminiumhaftetikett, verschlossen. Da der Mehrfachprobenträger 5 in seiner Gesamtheit ein­ schließlich seiner Abdeckung, homogen praktisch von allen Seiten in der Luftleitzone 3 umströmt wird, können Probleme mit einer Kondensation des Probenmateriales nicht auftreten. Im Unterschied zu z. B. 96 Einzelgefäßen, ist bei einem derartigen Mehrfachprobenträger mit z. B. 96 Aufnahmen die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse von Probe zu Probe sehr viel besser.
Die Regeleinrichtung zur Steuerung der Stellung des Klappenventiles und des Heizaggregates 7, gegebenenfalls auch der Kältequelle 17, 18 ist handelsüblich. Die Regel­ einrichtung selbst arbeitet mit Hilfe von Temperatur­ fühlern. Ein solcher Temperaturfühler 25 kann beispiels­ weise im Luftstrom in der Nähe des Heizaggregates 7 ange­ ordnet sein. Besonders zweckmäßig, da feinfühlig schnell und exakt wirkend, ist die Einsetzung eines Temperatur­ fühlers 26 in eine der Probenaufnahmebohrungen des Mehr­ fachprobenträgers 5, da an dieser Stelle praktisch ge­ nau diejenige Temperatur gemessen und damit geregelt wird, auf die es ankommt, nämlich die jeweilige Probentempera­ tur.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen in einem Umluftkreis, mit einem Mantelgehäuse (1), mit einer Wärme- (7) und Kältequelle (17), einem Probenträger (5) und einem Probenträgerhalter (4), einer Regeleinrichtung (25, 26) sowie einer Luftmischzone (6), dadurch gekennzeichnet, daß im Mantelgehäuse (1) ein in Betriebsstellung vertikal angeordnetes, oben offenes und unten verschließbares Luftleitrohr (11) angeordnet ist, welches die Luftmischzone (6) umschließt, daß der Probenträgerhalter (4) und der Probenträger (5) in einer für die allseitige Probenträgerumströmung ausgebildeten Luftleitzone (3) angeordnet sind, wobei die Luftleitzone (3) sich an das obere Ende des Luftleitrohres (11) anschließt, daß im Luftleitrohr (11) ein die Kältequelle (17) beinhaltender Kaltluftzweig und über der Kältequelle (17) ein die Wärmequelle (7) beinhaltender Warmluftzweig angeordnet sind, daß im Luftleitrohr (11) zwischen der Kältequelle (17) und der Wärmequelle (7) verschließbare Luft­ eintrittsöffnungen (20) vorgesehen sind, und daß ein An­ triebselement (24) für den Umluftkreis in der Luftmischzone (6) angeordnet ist, wobei die Vorrichtung als geschlossener Umluftkreis ausgebildet ist, in dem der Kaltluftzweig und der Warmluftzweig ganz oder teilweise gegeneinander sperrbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftleitzone (3) den Probenträgerhalter (4) bogenförmig umgebende, den Luftstrom auf seine Oberseite führende klappbare Luftleitbleche (9) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelgehäuse (1) zylindrisch ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich abständig zum Luftleitrohr (11) ein Luftleitgehäuse (10) erstreckt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klappenventil (15) zwischen der unteren Öffnung (14) des Luftleitrohres (11) und einer unteren Lufteinlaßöffnung (12) des Luftleitgehäuses (10) vorgesehen ist, das wahlweise in eine Schließstellung gegen die Öffnung (14) oder gegen die Lufteinlaßöffnung (12) bewegbar ist und das ferner in eine Zwischenstellung bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Klappenventil (15) ein Dichtring (22) bewegungsgekoppelt ist, der in der die Lufteinlaßöffnung (12) des Luftleitgehäuses (10) verschließenden Stellung des Klappenventiles (15) die Lufteintrittsöffnungen (20) des Luftleitrohres (11) verschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperaturfühler (26) der Regeleinrichtung (25, 26) in einer der Probenaufnahmevertiefungen des Probenträgers (5) angeordnet ist.
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