DE4028891A1 - Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen - Google Patents
Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilenInfo
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- B01L7/52—Heating or cooling apparatus; Heat insulating devices with provision for submitting samples to a predetermined sequence of different temperatures, e.g. for treating nucleic acid samples
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
Bearbeitung von Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-
Profilen. Die Bearbeitung von Proben in chemischen und
biotechnischen, modernen Verfahren erfordert es, in den
Proben ein Temperatur-Zeit-Profil zu erzeugen, d. h.
jeweils in der Probe für bestimmte Zeiten bestimmte
Temperaturen zu erzeugen. Ein typisches
Beispiel dafür ist die in der Molekularbiologie bekannt
gewordene enzymatische Vervielfältigung spezifischer
DNA-Sequenzen, in der Fachwelt auch als Polymerase-Ketten
reaktion oder PCR (Polymerase chain reaction) bekannt.
Die Anwendungsgebiete der Polymerase-Kettenreaktion sind,
da praktisch jedes beliebige Gen spezifisch vervielfältigt
werden kann, außerordentlich weit gestreut. Die Technik
findet nicht nur Anwendung in den Bereichen der molekular
biologischen Forschung, sondern auch in der Virus-For
schung und -Diagnostik, bei der Erforschung von Erbkrank
heiten, in der Gerichtsmedizin,usw. Dieser
Verfahrenstechnik liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
sich ein einzelnes Gen spezifisch und identisch belie
big vervielfältigen läßt, wenn sich unter Einsatz des
Enzyms Polymerase und weiterer bekannter Reagenzien in der
das Ausgangsgen beinhaltenden Probe ein Temperatur-Zeit-
Profil verwirklichen läßt,bei dem man den Reaktionsansatz
mit der doppelsträngigen, komplexen DNA zunächst auf 94°C
erhitzt, diese Temperatur für etwa 3 Minuten aufrechter
hält, dann innerhalb 1 Minute auf Raumtemperatur abkühlt,
die Raumtemperatur etwa 2 Minuten aufrechterhält und dann
innerhalb 1 Minute auf 72°C erhöht und diese Temperatur
dann wieder 5 Minuten aufrechterhält. Für unterschiedliche
Reaktionsansätze können sich unterschiedliche Temperatur-
Zeit-Profile als zweckmäßig erweisen. Schaltet man 25 der
artige Zyklen hintereinander, hat dies zur Folge, daß man
innerhalb von etwa 3 Stunden die spezielle DNA-Sequenz
etwa 100 000-fach vervielfältigt hat.
Eine derartige sowie vergleichbare Bearbeitung von Proben
im chemischen und biotechnischen Verfahren könnte man
im Grundsatz dadurch durchführen, daß man Probenträger
in einem Gestell von Hand oder motorisch in verschiedene
Wasserbäder entsprechender Temperatur umsetzt. Es liegt
auf der Hand, daß dies viel zu umständlich und apparativ
viel zu bau- und raumaufwendig ist, um eine sinnvolle
Durchführung derartiger Verfahren in der industriellen
Nutzung, der Diagnostik und der Labortechnik zu ermöglichen.
Soweit man sich bislang bemüht hat, zu einer derartigen
Verfahrensdurchführung geeignete apparative Einrichtungen
zu schaffen, ist man von den vorhandenen Blockthermos
taten, insbesondere Metallblockthermostaten ausgegangen.
Bei den an sich von der Handhabung her zu bevorzugende
Trocken-Metallblockthermostaten besteht aber das Problem,
die teilweise bei derartigen Temperatur-Zeit-Profilen er
heblichen Temperaturänderungen in kurzer Zeit zuverlässig
genug zu gewährleisten, wobei zu berücksichtigen ist,
daß die Temperaturänderung durch den nicht zu vermeidenden
Luftspalt im Aufnahmeloch des Metallblockes im
Übergangsbereich zum Probengefäß die Temperaturänderungen
verzögert und auch daran zu denken ist, daß die üblichen
Probengefäße, meist aus Polyäthylen, in ihrem Wandungsbe
reich schlechte Wärmeleiter sind. Für eine zuverlässige,
insbesondere exakt reproduzierbare Verfahrensdurchfüh
rung ist es aber erforderlich, daß das Temperatur-Zeit-
Profil in der Probe selbst gewährleistet ist. Problemvoll
ist auch, daß grundsätzlich die zur Beheizung und Küh
lung derartiger Trocken-Metallblockthermostate ein ge
setzten Peltier-Elemente zwar in der gewünschten Weise
reaktionsschnell sind, aber, um beispielsweise 95°C in
der Probe zu garantieren, selbst auf 105°-110°C ausge
legt sein müssen. Dies führt insbesondere in Verbindung
mit dem Erfordernis starker und schneller Temperatur
wechsel zu einer erheblichen Lebensdauerreduzierung dieser
Elemente. Da ferner bei der Metallblockthermostatie
rung die Probengefäße zumindest im Deckelbereich in relativ
kühler Umgebungsluft liegen, stellen sich auch Probleme
mit einer Kondensatbildung im Bereich der Deckel der
Probenträger ein, was zu erheblichen Verlusten des
äußerst kleinen Reaktionsansatzes führen kann.
Man hat ferner Versuche dahingehend unternommen, die
Probenträger in Wasserbädern von jeweils unterschied
lich entsprechend dem Temperaturprofil erwärmtem Wasser
umspülen zu lassen. Wenn man beispielsweise drei unter
schiedlich temperierte Wasserkreisläufe zur Verfügung
stellt und eine Ventilumsteuerung dafür vorsieht, läßt
sich im technologischen Ergebnis das gewünschte Tempe
ratur-Zeit-Profil im Wasser hinreichend genau und zu
verlässig erzeugen. Der apparative Aufwand ist hier rela
tiv groß und die Handhabung der Probenträger denkbar er
schwert. Durch die Umspülung mit dem Wasser sind die
Probenträger naß. Beim Öffnen des Deckels kann es wieder
um zu Verlusten bei der Probe kommen. In den Wasserkreis
läufen hoher Temperatur besteht eine erhebliche Verkal
kungsgefahr. Will man beispielsweise zuverlässig eine
Probe auf 95°C halten, bewegt man sich beim Heizwasser
fast schon im Verdampfungsbereich. Will man, was zweck
mäßig und sinnvoll ist, eine Vielzahl von Proben gleich
zeitig bearbeiten, ist es außerordentlich schwierig, die
Beaufschlagung einer Vielzahl nebeneinander angeordneter
Probenträger bezüglich der Temperatur in homogener Weise
sicherzustellen.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe
zugrunde, eine Einrichtung zur Bearbeitung von Proben
mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen zu schaffen,
die eine homogene und auch bei relativ großen Tempera
turänderungsgeschwindigkeiten zuverlässige
Beaufschlagung der Probe mit dem gewünschten Temperatur-
Zeit-Profil gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß sich durch einen geschlossenen Umluftkreis mit den
im Anspruch 1 angegebenen wesentlichen Merkmalen nicht
nur eine homogene, sondern auch
hohe Temperaturänderungsgeschwindigkeiten verwirk
lichenden Probenbehandlung erzielen läßt. Die Luft im ge
schlossenen Umluftkreis läßt sich auf die hier
in Frage stehenden Temperaturen erhitzen. Die so erzeugte
Heißluft wird dann unmittelbar in die Luftleitzone ge
führt, in der eine allseitige Umströmung des Probenträgers
erfolgt. Im Kühlbetrieb der Einrichtung wird die Luft
im geschlossenen Umluftkreis dann, bei gesperrtem Warm
luftzweig, nur noch durch den dann offenen Kaltluftzweig
geführt, bei abgeschalteter oder entsprechend den Erforder
nissen stark rückgeschalteter Heizung. Bei Mittelstellungen
der Sperreinrichtungen werden äußerst zeitschnell Luft
stromteile sowohl durch den Warmluftzweig, unter Umgehung
des Kaltluftzweiges, geleitet, wie auch andere Luftstrom
zweige durch den Kaltluftzweig, wobei sie sich in der Luft
mischstrecke vereinigen und vermischen können, was zur
sehr kurzfristigen Erreichung der gewünschten Temperatur
innerhalb der Zeit beiträgt. In zweckmäßiger Ausgestaltung
ist das die Luft im Umluftkreis in Bewegung haltende An
triebselement, beispielsweise ein Umluft-Ventilator, in
der Luftmischstrecke angeordnet und trägt hier zu einer
raschen Vermischung von kälterer und wärmerer Luft bei.
Gemäß einer weiteren wesentlichen Ausgestaltung der Er
findung, die mit dazu beiträgt, das gewünschte Tempera
tur-Zeit-Profil in der Probe selbst auch bei relativ hohen
Temperaturunterschieden und kurzen Zeiten sicherzustellen,
ist als Probenträger ein Mehrfachprobenträger vorgesehen,
der erfindungsgemäß aus einem gut wärmeleitfähigem Mate
rial, insbesondere einem Metall, mit einer enzymatisch
neutralen Beschichtung, zumindest im Bereich der Proben
aufnahmelöcher, besteht, wobei der Mehrfachproben
träger durch eine gut wärmeleitfähige Abdeckung ver
schließbar ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
kann der Mehrfachprobenträger als solcher aus Aluminium
bestehen, der im Bereich der Probenaufnahmelöcher und
seiner angrenzenden Oberfläche vergoldet ist und der
durch ein Haftetikett aus Aluminium verschließbar ist.
Dank dieser Ausgestaltung sind die Probleme eines un
zureichenden Wärmeüberganges zwischen der Wandung eines
Gestelles,eines Blockes o. dgl. und der Wand eines ein
zelnen Probenträgers, sind die Probleme eines unzureichen
den Wärmedurchganges durch die Wandung der üblichen
Probenträger, z. B. der üblichen Probenröhrchen aus
Polyäthylen, beseitigt. Der Mehrfachprobenträger als
solcher hat nunmehr ein hohes Wärmeleitvermögen und
überträgt die Wärme schnell und direkt auf die Proben
selbst. Eine negative Beeinflussung von in den Reak
tionsansätzen vorhandener Enzyme, die durch Metalle
grundsätzlich möglich erscheint, wird durch die Edel
metallbeschichtung vermieden.
Weitere besondere Ausgestaltungen des Erfindungsgegen
standes, wie insbesondere eine baulich zweckmäßige und
zur Aufgabenlösung beitragende Ausgestaltung des ge
schlossenen Umluftkreises und der darin angeordneten
Elemente betreffen, sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet. Ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Einrichtung gemäß der Erfindung in stark
schematisierter Schnittdarstellung in der Be
triebsphase als Heißluftkreislauf,
Fig. 2 die Einrichtung nach Fig. 1 in der Betriebs
phase als Kaltluftkreislauf.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Bearbeitung von
Proben mit vorgegebenen Temperatur-Zeit-Profilen be
inhaltet in einem Mantelgehäuse 1, das durch einen Deckel
2 verschließbar ist, einen geschlossenen Umluftkreis
mit mehreren Funktionsabschnitten. Ein Funk
tionsabschnitt ist eine Luftleitzone 3, in der ein Halter
4, im dargestellten Ausführungsbeispiel als drehbarer Ein
schub ausgebildet, für einen Probenträger 5 angeordnet
ist. In die Luftleitzone 3 mündet unterseitig ein wesentlicher Abschnitt
des Umluftkreises, der als Luftmischzone 6 dient, in der,
nahe dem Mündungsbereich in die Luftleitzone 3, ein Heiz
aggregat 7 zum Erhitzen der Umluft angeordnet ist. Dank
dieser Ausgestaltung wird in der Luftleitzone 3 der in
dem Halter 4 befindliche Probenträger 5 zunächst unter
seitig von der Luft der jeweils zweckentsprechend einge
stellten Temperatur angeströmt. Die Luft verteilt sich
von dort und wird durch über mittels Scharnier 8 umklappbare
Luftleitbleche 9, die eine um den Probenträger 5 herum
führende Bogenkontur haben, auch auf die Oberseite des
Probenträgers 5 gelenkt, wie in den Fig. 1 und 2 durch
die Strömungspfeile angedeutet.
In Verfolg der Strömungspfeile strömt in dem geschlossenen
Umluftkreis die Luft dann unter entsprechender Verteilung
in einzelne Strömungsabschnitte an dem insoweit zweck
mäßig kugelförmig ausgebildeten Deckel und dem insoweit
zweckmäßig zylindrisch ausgebildeten Mantelgehäuse 1 ent
lang, als Rückströmungsabschnitt, in den unteren Teil der
Einrichtung.
Innerhalb des Mantelgehäuses 1 befindet sich, abständig
zu diesem, ein inneres Luftleitgehäuse 10, in dem sich,
wiederum abständig zu ihm, teilweise ein Luftleitrohr 11
erstreckt. Das innere Luftleitgehäuse 10 hat in seinem
Boden einen ersten Lufteinlaß 12 sowie kurz oberhalb da
von einen weiteren, durch Eintrittslöcher in der Mantel
wand gebildeten Lufteinlaß 13. Das Luftleitrohr 11 hat
seine unteren Einlaßöffnung 14 oberhalb des Luftein
lasses 12 im inneren Luftleitgehäuse 10, abständig zu
diesem. Zwischen der unteren mittigen Lufteinlaßöff
nung 12 des Luftleitgehäuses 10 und der Mündungsöffnung
14 des Luftleitrohres 11 ist als Absperrorgan ein Klappen
ventil 15 verfahrbar, das mit einem Antrieb 16 verbunden
ist.
Im unteren Bereich des Luftleitrohres 11 befindet sich
eine Kühleinrichtung, beispielsweise in Form eines Sole
umlaufkühlers 17, der mit einem Kälteaggregat 18 verbunden
ist. Das Luftleitrohr 11 bildet mit dem hier beschrie
benen unteren Abschnitt einen Kaltluftzweig 19 des ge
schlossenen Umluftkreises. Abständig oberhalb des Küh
lers 17 ist, praktisch als Ende des reinen Kaltluftzweiges
19, das Luftleitrohr 11 mit Lufteintrittslöchern 20 ver
sehen. Hier kann die Luft einströmen, die bei durch das
Klappenventil 15 verschlossener Mündungsöffnung 14 des
Luftleitrohres 11 den Ringraum zwischen dem Außenmantel
des Luftleitrohres 11 und der Innenwandung des inneren
Luftleitgehäuses 10 durchströmende Luft, in Überbrückung
des Kaltluftzweiges 19, einströmen. Dieser Ringraum 21 bil
det einen Warmluftzweig des geschlossenen Umluftkreises.
Die Vereinigung der Zweige 19 und 21 insbesondere im
Sinne der Vermischung der sie durchströmenden Luft bei
entsprechender Zwischenstellung des Klappenventiles 15
geschieht durch die Lufteintrittslöcher 20, so daß das
Luftleitrohr 11 oberhalb der Lufteintrittslöcher 20 die
Luftmischzone 6 definiert. Die Lufteintrittslöcher 20
sind durch einen in Achsrichtung des Luftleitrohres 11
auf diesem verfahrbarem Dichtring 22 verschließbar, der
über ein Gestänge 23 mit dem Klappenventil 15 bewegungs
gekoppelt ist.
In der Luftmischzone 6 befindet sich in dem Luftleit
rohr 11 das Antriebselement für die im geschlossenen
Umluftkreis bewegte Luft, beispielsweise in Form eines
Umluftventilators 24.
Soll im Rahmen der Bearbeitung mit einem vorgegebenem
Temperatur-Zeit-Profil der Probenträger mit Heißluft
beaufschlagt werden, wird das Klappenventil 15 in die
in Fig. 1 dargestellte Schließlage bezüglich der Mün
dungsöffnung 14 des Luftleitrohres 11 gefahren. Die Luft
kann hier nicht mehr eintreten und durchströmt jetzt nur
den Ringraum 21, also den Warmluftzweig, tritt durch die
Lufteintrittsöffnungen 20, die jetzt offenliegen, ein,
strömt durch die Luftmischzone 6, ohne daß jetzt hier
eine Vermischung mit Kaltluft stattfindet, strömt weiter
durch das Heizaggregat 7, wird von diesem auf die ge
wünschte Temperatur gebracht und verteilt sich in homo
gener Form in der Luftleitzone 3 unter Beaufschlagung
des Probenträgers 5.
Soll im Rahmen des Temperatur-Zeit-Profiles die Luft
schnell und erheblich abgekühlt werden, wird, wie in
Fig. 2 dargestellt, das Klappenventil 15 gegen den
Lufteinlaß 12 des inneren Luftleitgehäuses 10 gefahren.
Dieser Einlaß wird geschlossen. Die darüber befindlichen
Lufteinlaßlöcher 13 bleiben frei, so daß Luft hier ein
treten kann. Die Luft kann aber nicht den Ringraum 21
durchströmen, da die Lufteintrittslöcher 20 in Folge
der entsprechenden Stellbewegung des Klappenventiles
15 nunmehr durch den Dichtring 22 geschlossen sind. Die
Luft kann also jetzt nur noch durch den Kühler 17 und
damit durch den Kaltluftzweig 19 strömen. Die Kaltluft
erreicht durch die Mischzone die Luftleitzone 3 und
wird in dieser homogen zur Abkühlung auf den Proben
träger 5 verteilt.
Zwischenstellungen des Klappenventiles 15 ermöglichen den
gleichzeitigen Betrieb sowohl des Warmluftzweiges 21 wie
des Kaltluftzweiges 19, wobei sich Warmluft und Kaltluft
in der Luftmischzone 6 vermischen. Je nach erforderlichem
Ausmaß der Temperaturveränderung und der dafür zur Ver
fügung stehenden Zeit kann man hierdurch, aber natürlich
auch in Verbindung mit einer Steuerung bzw. völligen Ab
schaltung des Heizaggregates 7, womöglich auch mit steuern
den Veränderungen am Kälteaggregat 18 erforderliche
Temperatur in der Probe in der gewünschten Zeit erreichen.
Der Probenträger 5 ist, wie in den Figuren gezeigt, als
Mehrfachprobenträger ausgebildet. Die bislang bekannten
Mehrfachprobenträger dieses Aufbaus bestehen aus Kunst
stoff und haben von daher für den hier vorgesehenen Ein
satzzweck ein zu geringes Wärmeleitvermögen und eine zu
geringe Temperaturbeständigkeit. Von daher
bestehen diese hier eingesetzten Mehrfachprobenträger 5
aus einem gut wärmeleitfähigen Material, beispielsweise
einem Metall wie Aluminium. Da vermutet wird, daß mit
Ausnahme von Edelmetallen die übrigen Metalle Enzyme ne
gativ beeinflussen können, ist in weiterer Ausgestaltung
zumindest der Bereich der Probenaufnahmelöcher, zweckmäßig
auch die angrenzende Oberfläche des Mehrfachprobenträgers
5, mit einer Edelmetallbeschichtung, beispielsweise einer
Goldbeschichtung versehen. Der Mehrfachprobenträger 5
wird nach Beschickung mit den Reaktionsansätzen ober
seitig durch eine Abdeckung aus gut wärmeleitfähigem Material,
beispielsweise einem Aluminiumhaftetikett, verschlossen.
Da der Mehrfachprobenträger 5 in seiner Gesamtheit ein
schließlich seiner Abdeckung, homogen praktisch von allen
Seiten in der Luftleitzone 3 umströmt wird, können Probleme
mit einer Kondensation des Probenmateriales nicht auftreten.
Im Unterschied zu z. B. 96 Einzelgefäßen, ist bei einem
derartigen Mehrfachprobenträger mit z. B. 96 Aufnahmen
die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse von Probe zu Probe
sehr viel besser.
Die Regeleinrichtung zur Steuerung der Stellung des
Klappenventiles und des Heizaggregates 7, gegebenenfalls
auch der Kältequelle 17, 18 ist handelsüblich. Die Regel
einrichtung selbst arbeitet mit Hilfe von Temperatur
fühlern. Ein solcher Temperaturfühler 25 kann beispiels
weise im Luftstrom in der Nähe des Heizaggregates 7 ange
ordnet sein. Besonders zweckmäßig, da feinfühlig schnell
und exakt wirkend, ist die Einsetzung eines Temperatur
fühlers 26 in eine der Probenaufnahmebohrungen des Mehr
fachprobenträgers 5, da an dieser Stelle praktisch ge
nau diejenige Temperatur gemessen und damit geregelt wird,
auf die es ankommt, nämlich die jeweilige Probentempera
tur.
Claims (14)
1. Einrichtung zur Bearbeitung von Proben mit vorge
gebenen Temperatur-Zeit-Profilen, mit einer Wärme-
und Kältequelle, einem Probenträger und einem
Halter dafür sowie einer Regeleinrichtung, gekenn
zeichnet durch einen geschlossenen Umluftkreis, in
dem der Probenträgerhalter (4) und der Probenträger (5) in einer
für die allseitige Probenträgerumströmung ausgebildeten Luft
leitzone (3) angeordnet ist und vor dieser Luftleit
zone (3) im Umluftkreis die Wärmequelle (7), eine
Luftmischzone (6) und davor ein Warmluftzweig (21)
sowie ein die Kältequelle (17, 18) beinhaltender
Kaltluftzweig (19) angeordnet sind, wobei diese
Zweige ganz oder teilweise gegeneinander sperrbar
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsöffnung der Luftmischzone (6) unter
halb des in dem Halter (4) befindlichen Proben
trägers (5) liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftleitzone (3) den Probenträger
halter (4) bogenförmig umgebende, den Luftstrom
auf seine Oberseite führende klappbare Luftleit
bleche (9) aufweist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Heizaggregat (7) in
der Luftmischzone (6) in der Nähe der Mündungsöffnung
in die Luftleitzone (3) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (24)
für die Luftströmung im geschlossenen Umluftkreis
in der Luftmischzone (6) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein zylindrisches
Mantelgehäuse (1) und einen kugelförmigen Deckel (2)
aufweist, die mit ihren Innenflächen die Rückströ
mungszone des Umluftkreises bilden.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
inneres Luftleitgehäuse (10), in dem sich abständig
zu seiner Innenwand ein Luftleitrohr (11) erstreckt,
mit dem Ringraum (21) zu dem Luftleitrohr (11) den
Warmluftzweig des geschlossenen Umluftkreises defi
niert, während das Luftleitrohr (11) den Kaltluft
zweig bildet, die Zweige in ihren Lufteintrittsbe
reichen gegeneinander absperrbar sind und die anderer
seits durch Lufteintrittsöffnungen (20) miteinander
verbunden sind, die ebenfalls absperrbar sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die das innere Luftleitgehäuse (10) mit seinem
Außenmantel abständig zum Mantelgehäuse (1) liegt und
die untere Eintrittsöffnung (14) des Luftleitrohres
(11) abständig oberhalb einer unteren Lufteintritts
öffnung (12) des inneren Luftleitgehäuses (10) liegt
und das innere Luftleitgehäuse (10) oberhalb der Luft
einlaßöffnung (12) einen weiteren Lufteinlaß (13)
hat, wobei ferner im Bereich des oberen Endes des
inneren Luftleitgehäuses (10) die in das innere Luft
leitrohr (11) führenden Lufteintrittslöcher (20) vor
gesehen sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sich im unteren Bereich des Luft
leitrohres (11) ein Kühler (17) befindet, während das
Luftleitrohr (11) in seinem oberen Bereich, oberhalb
der Lufteintrittslöcher (20) die Luftmischzone (6)
bildet.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Klappenventil (15) zwischen der unteren Mündungs
öffnung (14) des Luftleitrohres (11) und der unteren
Lufteinlaßöffnung (12) des inneren Luftleitgehäuses
(10) vorgesehen ist, das wahlweise in eine Schließ
stellung gegen die Mündungsöffnung (14) oder gegen
die Lufteinlaßöffnung (12) bewegbar ist und daß ferner
in eine beide Öffnungen erhaltende Zwischenstellung
bewegbar ist.
11. Lufteinlaßöffnung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit dem Klappenventil (15) ein Dicht
ring (22) bewegungsgekoppelt ist, der in der die
Lufteintrittsöffnung (12) des inneren Luftleit
gehäuses (10) verschließenden Stellung des Klappen
ventiles (15) die Lufteintrittsöffnungen (20) des
Luftleitrohres (11) verschließt.
12. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Proben
träger (5) ein Mehrfachprobenträger aus einem gut
wärmeleitfähigem Material ist, der zumindest im Bereich
der Probenaufnahmelöcher mit einer enzymatisch neu
tralen Beschichtung versehen ist und er ferner durch
eine Abdeckung aus gut wärmeleitfähigem Material ver
schließbar ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mehrfachprobenträger aus Aluminium besteht,
er zumindest im Bereich der Probenaufnahmelöcher mit
Gold beschichtet ist und er durch ein Aluminiumhaft
etikett verschließbar ist.
14. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Temperaturfühler der Regeleinrichtung in einem der
Probeaufnahmelöcher des Mehrfachprobenträgers (5)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904028891 DE4028891A1 (de) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19904028891 DE4028891A1 (de) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4028891A1 true DE4028891A1 (de) | 1992-03-19 |
DE4028891C2 DE4028891C2 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=6414082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904028891 Granted DE4028891A1 (de) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | Einrichtung zur behandlung von proben mit vorgegebenen temperatur-zeit-profilen |
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