DE4028650C2 - Meßeinheit für CNC-Betrieb - Google Patents
Meßeinheit für CNC-BetriebInfo
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Description
Für den Maschinenbau, die Herstellung von Getrieben und Fahrzeugen und
für viele andere Bereiche der metallverarbeitenden Industrie, werden
rotationssymmetrische Werkstück in großen Stückzahlen und mit hoher
Präzision benötigt. Rotationssymmetrische Werkstücke haben mit großer
Wahrscheinlichkeit den höchsten Mengenanteil, bezogen auf die Gesamt
heit der insgesamt hergestellten, präzisen Werkstücke.
Rotationssymmetrische Werkstücke, z. B. Achsen, Wellen, Räder, Trans
portgewinde, weisen größtenteils Lagerstellen, Einstiche, Ansätze,
Konen und Bohrungen auf. Sie werden in präzisen Gleit- oder Wälzla
gern geführt. Besonders die Lagersitze müssen, funktionsbedingt, mit
hoher Genauigkeit gefertigt werden. Nicht nur die Funktion, sondern
auch der Montagebau und die lange Lebensdauer technischer Güter er
fordern die sichere Einhaltung vorgegebener Toleranzen.
Für die dimensionelle Prüfung rotationssymmetrischer Teile gibt es
eine Anzahl von Möglichkeiten. Die meisten bekannten Meßzeuge oder
Meßeinrichtungen haben jedoch Nachteile. Meßzeuge, wie Meßschieber
und Meßschrauben, sind zu ungenau und die dimensionelle Prüfung läßt
sich damit auch nicht automatisieren. Andere bekannte Meßeinrichtungen
für rotationssymmetrische Werkstücke sind Mehrstellenmeßgeräte.
Diese sind zwar ausreichend genau, ihr Nachteil ist jedoch, daß sie im
mer nur auf eine einzige Werkstückgeometrie ausgelegt sein müssen.
Eine andere Möglichkeit zur Prüfung sind Drei-Koordinaten-Meßmaschinen.
Damit lassen sich mit ausreichender Genauigkeit nahezu alle geometri
schen Elemente an einem Werkstück prüfen. Für die Prüfung rotations
symmetrischer Teile haben jedoch die Koordinaten-Meßmaschinen minde
stens drei Nachteile - es ist ein hoher Sachaufwand nötig, die Bedie
nung setzt erfahrenes Personal voraus und der Prüfablauf rotations
symmetrischer Werkstücke ist relativ langsam -.
In der DE 29 41 412 C2 ist ein handgeführtes
Meßgerät beschrieben, welches speziell für die Prüfung rotations
symmetrischer Werkstücke konstruiert ist.
Bei diesem Gerät werden die Werkstücke zwischen Spitzen, Spannprismen
oder anderen Vorrichtungen, parallel zur Meßachse aufgenommen. In der
Meßachse ist ein opto-elektronisches Meßsystem installiert, mit welchem
über Antastelemente die Längen an Werkstücken gemessen werden können.
Für die Prüfung der Durchmesser werden Meßmodule mit bügelförmigen
Meßelementen benutzt. Diese Module, werden, wie die Tastelemente für
Längen, manuell parallel zum Werkstück verfahren und in Meßposition
gebracht. Die Module für die Durchmesserprüfung sind so angeordnet, daß
die Meßpinole mit dem Meßeinsatz rechtwinklig zur Verschiebeachse steht.
Die bisher bekannten und benutzten Meßmodule dieser Art sind
konstruktionsbedingt nur für den manuellen Betrieb geeignet.
Im Zuge der Fortentwicklung der Technik werden von den Anwendern
- insbesondere solchen, die CNC-Bearbeitungsmaschinen in Betrieb haben -
auch CNC-ausgerüstete Meßgeräte verlangt. Diese Meßgeräte müssen so
beschaffen sein, daß damit ohne Umbauten Werkstücke der
unterschiedlichsten Geometrien gemessen werden können.
Aus der DE-OS 20 20 080 ist eine Meßvorrichtung bekannt mit einem Paar
relativ zueinander einstellbarer Meßelemente, die mit dem zu messenden
Gegenstand in Eingriff gebracht werden können. Die Meßvorrichtung weist
eine Einrichtung zum Bewegen von einem der Meßelemente in eine
Richtung auf, die entgegengesetzt ist zu der Bewegungsrichtung des
anderen Meßelements um einen Betrag, der zweimal der Bewegung des
anderen Meßelements entspricht, wodurch der Abstand zwischen den
Meßelementen ohne Änderung des Mittelpunktes des Zwischenraumes
zwischen den Meßelementen verändert wird.
Die US 3,851,396 zeigt eine Meßvorrichtung, bei der Meßelemente unter
Vorspannung und insbesondere gravitationsbedingt in Anlage an dem zu
vermessenden Werkstück gehalten werden. Darüber hinaus können die
Meßelemente manuell durch Feststellschrauben fixiert werden.
Die DE-OS 29 09 100 zeigt eine Meßvorrichtung, bei der die beiden zur
Anlage am Werkstück bestimmten Meßelemente auf und ab bewegbar sind
mit einem Druckmittelantrieb und mit einer hierfür vorgesehenen
Steuerung, durch die der dem Gewicht der Meßelemente
entgegenwirkende Antrieb mit drei verschieden hoch bemessenen Drücken
betreibbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßeinheit bereitzustellen,
welche für den CNC-Betrieb geeignet ist und die diesbezüglichen
Forderungen der Meßtechnik erfüllt.
Die Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Meßeinheit erfüllt.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
erfüllt.
Der in Bezug auf das zu vermessende Werkstück axial verfahrbare Schlitten
ist so ausgelegt, daß darauf ein Aufnahmeteil befestigt werden kann. Die
Seitenkanten dieses Aufnahmeteils sind so ausgebildet, daß die
Meßeinrichtung lagegerichtet und präzises auf dem verfahrbaren Schlitten
klemmbar ist.
Im Aufnahmeteil ist in Wälzführungen die eigentliche Meßeinheit gelagert.
Diese Meßeinheit besteht im wesentlichen aus dem Aufnahmekörper, dem
Schieber mit der beweglichen Meßpinole, dem opto-elektronischen,
induktiven oder interferometrischen Meßsystem, dem motorischen Antrieb
für die Meßeinheit, dem Bügel mit dem Meßamboß und der magnetischen
Arretierung der Meßeinheit.
Fig. 1 zeigt das Meßmodul in seitlicher Ansicht. Auf dem nur angedeuteten
Meßschlitten (1) ist der Aufnahmekörper (2) befestigt. Der Schieber
(3) ist wälzgelagert im Aufnahmekörper geführt. Der Meßbügel (4) ist
am Schieber (3) befestigt. Die Meßpinole (5) trägt an ihrer Spitze
eine widerstandsfähige Meßschneide (5a), welche gegen die
Meßschneide (4a) am Meßbügel (4) genau ausge
richtet ist.
Mit der Arretiervorrichtung, die aus einer Metall
zunge (30) und einem Elektromagneten (31) besteht,
kann der Schieber in einer bestimmten Position
fixiert werden.
Fig. 2 zeigt die Meßeinheit im Querschnitt.
Deutlich erkennbar ist der Aufnahmekörper
mit dem wälzgeführten Schieber (3), der Maßver
körperung (6) mit opto-elektronischem Sensor am
Halter (7), der Antriebswelle (13) für die Pinole
und den Schieber, das Antriebsritzel (14),
welches in die Zahnstange (15) eingreift.
Die Schenkelfeder (16) bewirkt in Verbindung
mit dem Ritzel (17) und dem Stift (19) das
definierte Zurückfahren des Schiebers (3) mit
dem Meßbügel (4). Das Ritzel (17) greift in
die Zahnstange (18) ein und bewirkt die Bewegung
der Meßpinole.
Fig. 3 zeigt das Meßmodul in Draufsicht.
Der Motor (11) treibt über die Transmission (12)
die Welle (13) an. Die Ritzel (14) und (16)
greifen in die Zahnstangen (15) und (18) ein.
Fig. 4 zeigt die Anordnung der Meßeinheit auf dem
CNC-betriebenen Meßgerät.
Die Erfindung beschreibt ein Meßmodul, mit dem in Kombination mit dem
in der DE 29 41 412 C2 beschriebenen Längen
meßgerät im CNC-Betrieb Durchmesser und Rundheit von Werkstücken ge
messen werden können. Auf dem fest mit dem Meßschlitten verbundenen
Aufnahmekörper ist der Schieber (3) beweglich gelagert. In diesem
Schieber wiederum läuft die Meßpinole in Wälzlagern.
Auf der Meßpinole ist in geeigneter Weise eine bekannte Maßverkörpeverkörperung
aufgebracht, die von einem Sensor abgelesen wird.
Dieser Sensor kann opto-elektronisch, kapazitiv oder interferometrisch
wirken. Voraussetzung ist, daß der Meßweg des Sensors, seine Genauig
keit und seine Langzeitstabilität den technischen Anforderungen ent
sprechen.
Am Schieber (3) ist der Meßbügel (4) starr befestigt. Die Anordnung
ist so gewählt, daß der Meßamboß und die Pinole mit der Maßverkörperung
in einer Geraden liegen und die Pinole in geschlossenem Zustand am Amboß,
der auch als Meßschneide ausgebildet sein kann, anliegt.
Da die Meßpinole (5) im Schieber (3) gelagert ist und beide über eine
gemeinsame Welle angetrieben werden, ist es erforderlich, daß die Meß
pinole doppelt so schnell und in entgegengesetzter Richtung wie der
Schieber fährt. Pinole und Meßbügel sind so befestigt, daß sich beim
Zusammenfahren Pinole und Meßamboß bzw. Meßschneide im Zentrum (Z1)
treffen. Da die Prüflingsachse (Z2) nie mit dem Zentrum genau zusammen
fällt, muß ein Bewegungsausgleich zwischen Meßpinole und Bügel statt
finden. Der Motor (11) treibt über ein geeignetes Antriebselement (12)
die Welle (13) an. Diese Welle (13) ist im Schieber (3) gelagert und
trägt ein Ritzel (14), welches in die Zahnstange (15) eingreift.
Am gegenüberliegenden Ende der Welle (13) ist das Ritzel (17) befestigt.
Dieses greift in die Zahnstange (18) ein und hat bei gleichem Modul
doppelt soviel Zähne als das Ritzel (14). Durch diese Anordnung bewegen
sich Meßpinole und Schieber mit Bügel in entgegengesetzter Richtung
und treffen sich durch die unterschiedliche Geschwindigkeit im Zentrum.
Da erfahrungsgemäß zwischen Achse des aufgespannten Prüflings und dem
Zentrum der Meßeinheit (Z1) eine kleine Differenz auftritt, ist ein Be
wegungsausgleich nötig. Dieser Bewegungsausgleich bewirkt, daß beide Meß
schneiden zur Anlage an die Mantelfläche des Prüflings kommen.
Damit dies sichergestellt ist, wird zwischen Welle (13) und Ritzel (17)
eine Ausgleichsmechanik vorgesehen. Die Schenkelfeder (16) dient als
elastische Verbindung zwischen der Welle (13) und dem Ritzel (17).
Mit dem Stift (19) wird die Schenkelfeder auf eine bestimmte Kraft vor
gespannt. Durch einen zweiten Stift wird das Überdrehen der Schenkel
feder vermieden.
Mit der beschriebenen Ausgleichsmechanik sind auch Rundlaufmessungen
auszuführen. Im CNC-Betrieb werden die Meßflächen (4a) und (5a) an den
Prüflingen angefahren; die Positionierregelung erkennt dies.
Anschließend wird die Meßeinheit um eine geringe Wegstrecke motorisch
.aufgezogen. Dabei bleibt die Meßschneide (5a) in Kontakt mit der Man
telfläche des Prüflings. Der Schieber wird mit dem Elektromagneten (31)
und der Metallzunge (30) in dieser Position arretiert.
Wird der Prüfling nun in Rotation versetzt, wird bei feststehendem Schie
ber die Meßpinole, welche die Maßverkörperung trägt, bewegt und die ra
diale Abweichung der Mantelfläche des Prüflings erfaßt. Die Arretierung
des Schiebers kann elektromagnetisch oder pneumatisch erfolgen.
Claims (8)
1. Meßeinheit mit einem Aufnahmekörper (2) und einem an dem
Aufnahmekörper (2) beweglich gelagerten und geführten Schieber (3),
der einen Meßbügel (4) mit einer ersten Meßschneide (4a) aufweist
und an dem eine Meßpinole (5) mit einer zweiten Meßschneide (5a)
motorisch antreibbar verschiebbar geführt ist, wobei der Schieber (3)
und die Meßpinole (5) mittels einer gemeinsamen und auf dem
Schieber (3) gelagerten Welle (13) gegenläufig antreibbar sind, und
der Schieber (3) in einer vorgebbaren Position in Bezug auf den
Aufnahmekörper (2) mittels einer Steuereinrichtung lösbar feststellbar
ist, und wobei ein auf der Welle (13) angeordnetes und mit der
Meßpinole (5) in Verbindung stehendes erstes Ritzel (17) bei gleichem
Modul die doppelte Zähnezahl aufweist gegenüber einem auf der
Welle (13) angeordneten und mit dem Aufnahmekörper (2) in
Verbindung stehenden zweiten Ritzel (14), so daß die Meßpinole (5)
gegenüber dem Meßbügel (4) die doppelte Wegstrecke bewegt wird,
und mit einem integrierten Längenmeßsystem zur Messung der
relativen Lage des Schiebers (3) zur Meßpinole (5).
2. Meßeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplung des Antriebs von Schieber (3) und Meßpinole (5) ein
Ausgleichselement (16) zum Positionsausgleich aufweist.
3. Meßeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausgleichselement (16) als ein elastisch verformbares Element
zwischen der Welle (13) und dem ersten Ritzel (17) angeordnet ist.
4. Meßeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Schiebers (3) eine
blattfederartige Zunge (30) angebracht ist, die durch einen am
Aufnahmekörper (2) festgelegten Elektromagneten (31) feststellbar ist,
und damit der Schieber (3) in Bezug auf den Aufnahmekörper (2)
mittels der Steuereinrichtung lösbar feststellbar ist.
5. Meßeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schieber (3) im Aufnahmekörper (2) mit
einem Längs- oder Umlaufkugellager geführt ist.
6. Meßeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßpinole (5) im Schieber (3) mit einem
Längs- oder Umlaufkugellager geführt ist.
7. Meßeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das integrierte Längenmeßsystem inkremental-
optoelektronisch, kapazitiv oder interferometrisch ausgelegt ist.
8. Meßeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßpinole (5) eine Maßverkörperung (6)
aufweist, und daß an dem Schieber (3) ein mit der Maßverkörperung (6)
zusammenwirkender Meßsensor angebracht ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904028650 DE4028650C2 (de) | 1990-09-10 | 1990-09-10 | Meßeinheit für CNC-Betrieb |
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DE4028650A1 DE4028650A1 (de) | 1992-03-12 |
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DE2941412C2 (de) * | 1979-10-12 | 1989-05-11 | Helios - Messtechnik Gmbh & Co Kg, 7119 Niedernhall, De |
-
1990
- 1990-09-10 DE DE19904028650 patent/DE4028650C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4028650A1 (de) | 1992-03-12 |
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