DE4027598A1 - Dauermagnet des typs se-fe-b und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Dauermagnet des typs se-fe-b und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dauermagneten des Typs
SE-Fe-B, wobei SE mindestens ein Seltenerd-Element
einschließlich Y ist, der 8 bis 30 at.-% SE, 0,1 bis
2 at.-% Sn, 2 bis 28 at.-% B, Rest Eisen enthält und als
Hauptphase die tetragonale Phase SE2Fel4B aufweist sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Ein solcher Magnet ist beispielsweise aus der EP-OS
1 24 655 bekannt. Magneten des Typs SE-Fe-B weisen die
höchsten heute zur Verfügung stehenden Energiedichten
auf. Pulvermetallurgisch hergestellte SE-Fe-B-Magnete
enthalten etwa 90% der hartmagnetischen Hauptphase
SE2Fe14B. Außer dieser Hauptphase, die eine tetragonale
Kristallstruktur aufweist und die wesentlichen Eigen
schaften der Magnete bestimmt, sind in der Regel weiter
hin eine SE-reiche und eine B-reiche Phase sowie
zusätzlich einige Oxide und Poren vorhanden. Zur Erhöhung
der Koerzitivfeldstärke ist es aus der genannten Patent
anmeldung bekannt, der Magnetlegierung eines oder mehrere
der Elemente Al, Ti, V, Cr, Mn, Zr, Hf, Nb, Ta, Mo, Ge,
Sb, Sn, Bi, Ni oder W zuzusetzen. Weiterhin ist es
bekannt, daß durch eine teilweise Substitution des Eisens
durch Kobalt die Curie-Temperatur erhöht werden kann.
Nachteilig ist bei den bekannten SE-Fe-B-Magneten die
Abnahme der Magnetwerte mit zunehmender Temperatur.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Dauermagneten
des Typs SE-Fe-B anzugeben, der gegenüber den bekannten
Magneten sowohl eine erhöhte Koerzitivfeldstärke als auch
eine verbesserte Temperaturabhängigkeit der Koerzitiv
feldstärke aufweist sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
Die Aufgabe wird bei einem erfindungsgemäßen Dauer
magneten dadurch gelöst, daß die Hauptphase SE2Fe14B im
wesentlichen frei von Sn ist und daß der Dauermagnet
zusätzlich eine zinnhaltige Phase aufweist, die im
wesentlichen SE, Fe und Sn enthält. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Dauermagnet wird aus Legierungs
pulvern durch Verdichten der Legierungspulver und an
schließendes Sintern hergestellt, wobei erfindungsgemäß
der Zinnanteil in Form eines zinnhaltigen Pulvers vor dem
Verdichten den Legierungspulvern beigemischt wird.
Hierdurch wird überraschenderweise erreicht, daß die
Hauptphase SE-Fe-B der Dauermagneten im wesentlichen frei
von Sn ist und daß eine neue zusätzliche zinnhaltige
Phase auftritt. Als geeignete Zinnlegierungen kommen
insbesondere solche Legierungen in Frage, die neben Zinn
solche Legierungselemente enthalten, die ohnehin in dem
Dauermagneten enthalten sein können. Es sind dies daher
insbesondere Fe-Sn-, Co-Sn-, sowie Al-Sn- und Nb-Sn-
Legierungen. Im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen
pulvermetallurgischen Beimischung des Zinns wird bei dem
aus der bereits genannten Offenlegungsschrift bekannten
Verfahren das Zinn in reiner Form schmelzmetallurgisch
der Legierung zugeführt. Wie dort angegeben, fällt bei
diesen bekannten zinnhaltigen Magneten die Remanenz mit
steigendem Zinngehalt stark ab.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Ausführungs
beispiele und der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Abhängigkeit des Anteils der zinnhaltigen
Fig. 2 die Abhängigkeit der Magnetwerte vom zugesetzten
Anteil des Eisen-Zinn-Pulvers bei einer Sinterung
bei 1090°C,
Fig. 3 die Abhängigkeit der Magnetwerte vom Anteil des
zugesetzten Eisen-Zinnpulvers bei einer Sinterung
bei 1060°C,
Fig. 4 die Temperaturabhängigkeit der Koerzitivfeldstärke
bei Magneten mit Eisen-Zinn-Zusatz,
Fig. 5 die Temperaturabhängigkeit der Koerzitivfeldstärke
bei Magneten mit Kobalt-Zinn-Zusatz.
Zur Herstellung von Dauermagneten wurde ein grobes Pulver
mit einer Zusammensetzung von 15,5 at.-% Nd, 2 at.-% Dy,
6,5 at.-% B, 1 at.-% Al, Rest Fe verwendet. Das Pulver
wurde zunächst feingemahlen zu einer Korngröße von 2 bis
5 µm. Dem Pulver wurden in verschiedenen Mischungen bis zu
2,5 Gew.-% einer Fe-Sn-Legierung zugemischt. Das Fe-Sn-
Pulver wies eine mittlere Fe-Konzentration von 54,2 Gew.%
auf. Die Pulvermischungen wurden gepreßt und anschließend
bei Temperaturen zwischen 1040 und 1110°C gesintert. Die
Proben wurden anschließend einer Anlaß-Wärmebehandlung
unterhalb der Sintertemperatur unterzogen.
Das Gefüge der erhaltenen Magnete wurde metallografisch und
im Rasterelektronenmikroskop untersucht. Bei den Proben,
denen das Fe-Sn-Pulver zugesetzt wurde, wurde eine zusätz
liche Sn-haltige Phase, die Fe, Sn und Nd enthält, zwischen
den Nd2Fe14B Körnern beobachtet. Die Bestandteile dieser
Phase wurden zu 65 at.-% Fe, 5 at.-% Sn und 30 at.-% Nd er
mittelt. Die Sn-haltige Phase weist somit in diesem Bei
spiel die Zusammensetzng Nd6Fe13Sn, oder allgemeiner die
Zusammensetzung SE6Fe13Sn, auf. Es handelt sich um eine
tetragonale Phase, bei der die Gitterkonstanten zu
a=0,8 nm und c=2,3 nm bestimmt wurden. In der magneti
schen Hauptphase Nd2Fe14B wurde kein Zinn nachgewiesen.
Am Beispiel von Proben, die bei 1060°C gesintert wurden
und anschließend der Anlaß-Wärmebehandlung unterzogen
worden sind, wurde durch metallografische Untersuchungen
ermittelt, daß der Anteil der Nd6Fel3Sn-Phase linear mit
dem Anteil des zugesetzten Fe-Sn-Pulvers zunimmt. Dies ist
in Fig. 1 grafisch dargestellt.
In den Fig. 2 und 3 sind die Magnetwerte in Abhängigkeit
von der Menge des zugesetzten Eisen-Zinn-Pulvers darge
stellt. Es sind dies im einzelnen die Koerzitivfeldstärke
der Polarisation HcJ und Induktion HcB, die Remanenz Br
sowie die Feldstärken Hk (90%) und Hk (80%), d. h. die
Feldstärken, bei denen die Polarisation 90% bzw. 80% vom
Br-Wert erreichen.
Die in Fig. 2 dargestellten Meßwerte wurden an Magneten
ermittelt, die bei 1090°C gesintert wurden, während sich
Fig. 3 auf Magnete bezieht, die einer Sinterung bei
1060°C unterzogen wurden. Aus diesen Untersuchungen ist
bei den erfindungsgemäßen Magneten zunächst eine Erhöhung
der Koerzitivfeldstärke der Polarisation HcJ zu
ersehen. HcJ steigt zunächst bis zu einem Zusatz von
etwa 0,5 Gew.-% Fe-Sn mit steigender Fe-Sn-Konzentration an.
Bei den höheren Fe-Sn-Konzentrationen verändert sich
HcJ dann nicht mehr. Auf die Remanenz Br hat
der Fe-Sn-Zusatz praktisch keinen Einfluß.
Aus Fig. 4 ist die Temperaturabhängigkeit von HcJ der
erfindungsgemäßen Proben ersichtlich. Die Koerzitivfeld
stärke liegt innerhalb des gesamten dargestellten Bereichs,
insbesondere jedoch auch bei höheren Temperaturen, bei den
Magneten mit zugesetztem Fe-Sn-Pulver höher als bei
den Magneten ohne diesen Zusatz.
Anstelle des Fe-Sn-Zusatzes aus Beispiel 1 wurde einigen
Pulvern vor dem Verdichten eine Co-Sn-Legierung zugesetzt.
Hierdurch konnte ebenfalls eine Verbesserung des Tempera
turverlaufs der Koerzitivfeldstärke erreicht werden. Die
Meßwerte sind in Fig. 5 dargestellt. Durch den Zusatz von
Co-Sn wurde ein deutlich geringerer Abfall der Koerzitiv
feldstärke mit steigender Temperatur erzielt.
Neben den hier beispielhaft beschriebenen Zusätzen von Fe-Sn
und Co-Sn können insbesondere solche zinnhaltigen Legie
rungen eingesetzt werden, die neben Zinn ein Element ent
halten, das in den Dauermagneten ohnehin erwünscht ist.
Hierzu zählen insbesondere Zusätze von Al-Sn oder Nb-Sn bzw.
auch Zinnpulver. Zudem können auch mehrere verschiedene
zinnhaltige Legierungspulver den Magnetpulvern zugesetzt
werden, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Vorzugsweise
werden die zinnhaltigen Pulver in einer solchen Menge
zugesetzt, daß der Dauermagnet nicht mehr als 0,5 at.-% Sn
enthält.
Die Magnete können außerdem die an sich bekannten Zusätze
von Co zur Erhöhung der Curietemperatur sowie von Al, Ti,
V, Cr, Mn, Zr, Hf, Nb, Ta, Mo, Ge, Sb, Bi, Ti und/oder W in
den bekannten Mengen enthalten. Diese Zusätze können ins
besondere zumindest teilweise in Form einer zinnhaltigen
Legierung pulvermetallurgisch vor dem Verdichten beige
mischt werden.
Das zugesetzte zinnhaltige Pulver kann insbesondere auch
eine Zusammensetzung aufweisen, die der Zusammensetzung der
zinnhaltigen Phase im Dauermagneten entspricht.
Claims (14)
1. Dauermagnet des Typs SE-Fe-B, wobei SE mindestens ein
Seltenerdelement einschließlich Y ist, der 8-30 at.-%
SE, 0,1-2 at.-% Sn, 2-28 at.-% B, Rest Eisen enthält
und als Hauptphase die tetragonale Phase SE2Fe14B
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptphase
SE2Fe14B im wesentlichen frei von Sn ist und daß der
Dauermagnet zusätzlich eine Sn-haltige Phase aufweist,
die im wesentlichen SE, Fe und Sn enthält.
2. Dauermagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche zinnhaltige Phase die Zusammensetzung
SE6Fe13Sn aufweist.
3. Dauermagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet nicht mehr
als 0,5 at.-% Sn enthält.
4. Dauermagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet in at.-% bis
zu 4,5% Ti, 8% Ni, 5% Bi, 9,5% V, 12,5% Nb, 10,5% Ta,
8,5% Cr, 9,5% Mo, 9,5% W, 8% Mn, 9,5% Al, 2,5% Sb, 7% Ge,
5,5% Sr und/oder 5,5% Hf enthält, wobei die Gesamtmenge
dieser Elemente jedoch nicht mehr als 12,5% beträgt.
5. Dauermagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Eisens durch
Kobalt ersetzt ist und daß der Kobaltgehalt nicht mehr
als 50 at.-% beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Dauermagneten des Typs
SE-Fe-B, wobei SE mindestens ein Seltenerdelement ein
schließlich Y ist, der 8-30 at.-% SE, 2-28 at.-% B,
0,1-2 at.-% Sn, Rest Eisen enthält, aus Legierungs
pulvern durch Verdichten der Legierungspulver und
anschließendem Sintern, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sn-Anteil in Form mindestens eines zinnhaltigen
Pulvers vor dem Verdichten den Legierungspulvern
beigemischt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet,
daß das zinnhaltige Pulver eine Fe-Sn-Legierung ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das zinnhaltige Pulver eine Co-Sn-Legierung ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das zinnhaltige Pulver eine Al-Sn- oder Nb-Sn-Legierung
oder Zinnpulver ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet nicht mehr
als 0,5 at.-% Sn aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnete in at.-% bis
zu 4,5% Ti, 8% Ni, 5% Bi, 9,5% V, 12,5% Nb, 10,5% Ta,
8,5% Cr, 9,5% Mo, 9,5% W, 8% Mn, 9,5% Al, 2,5% Sb, 7% Ge,
5,5% Sr und/oder 5,5% Hf als Zusätze enthalten.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusätze zumindest teilweise in Form einer zinn
haltigen Legierung vor dem Verdichten den Legierungs
pulvern beigemischt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Eisens durch
als 50 at.-% beträgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauermagnete nach dem
Sintern mindestens einer Wärmebehandlung unterhalb der
Sintertemperatur unterzogen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4027598A DE4027598C2 (de) | 1990-06-30 | 1990-08-31 | Dauermagnet des Typs SE-Fe-B und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE4020965 | 1990-06-30 | ||
DE4027598A DE4027598C2 (de) | 1990-06-30 | 1990-08-31 | Dauermagnet des Typs SE-Fe-B und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4027598A1 true DE4027598A1 (de) | 1992-01-02 |
DE4027598C2 DE4027598C2 (de) | 1997-09-11 |
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ID=6409464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4027598A Expired - Fee Related DE4027598C2 (de) | 1990-06-30 | 1990-08-31 | Dauermagnet des Typs SE-Fe-B und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE (1) | DE4027598C2 (de) |
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EP0651401A1 (de) * | 1993-11-02 | 1995-05-03 | TDK Corporation | Herstellung eines Dauermagneten |
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1990
- 1990-08-31 DE DE4027598A patent/DE4027598C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4027598C2 (de) | 1997-09-11 |
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