DE4027237A1 - Waessrige dispersion von rauchgasgips und verfahren zur herstellung derselben - Google Patents
Waessrige dispersion von rauchgasgips und verfahren zur herstellung derselbenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine wäßrige
Dispersion von Rauchgasgips enthaltend als Dispergier
mittel ein Gemisch aus mindestens einem oberflächen
aktiven Sulfonat, mindestens einem Komplexierungsmittel
aus der Gruppe der Amine, Aminoalkohole, der sauren
Phosphorsäureester und Phosphate sowie gegebenenfalls
weiteren Zusätzen sowie ein Verfahren zur Herstellung
derselben.
Wäßrige Dispersionen von Rauchgasgips werden im zuneh
menden Maße eingesetzt als Füllstoff und in Streich
pigmenten für Papier, Pappe und Karton. Um zu für die
Praxis brauchbaren Qualitäten zu kommen, sind aber eine
Reihe von Maßnahmen nötig, um aus Abfallgipsen brauchbare
Streichpigmente zu gewinnen.
Die DE-PS 35 11 945 beschreibt ein Verfahren zur Her
stellung von Streichpigmenten, bei dem als Ausgangs
material ein Rauchgasgips mit überwiegend blättchen
förmiger Struktur und einem Reinheitsgrad von mindestens
96% eingesetzt wird. Vorzugsweise wird in Perlmühlen auf
eine Teilchengröße von mindestens 75% < 2 µm in einer
Suspension mit einem Feststoffgehalt von mehr als 60%
vermahlen. Der Feststoffgehalt konnte dabei auf 62% ge
steigert werden und der Weißgrad auf 94%.
H.P. Hofmann, J. Weigl und A. von Raven beschreiben im
Wochenblatt für Papierfabrikation, 9, 1990, Seiten 365
bis 377 die Verwendung von industriellem Gips als
Streichpigment. Sie schildern hierin die Anforderungen an
ein Streichpigment und die Schwierigkeiten, die bestehen,
unter anderem auch Rauchgasgips zu brauchbaren Streich
pigmenten zu verarbeiten. Vor allem die hohe Löslichkeit
war bisher für die schlechte Dispergierbarkeit, die unzu
reichenden Feststoffgehalte und die schlechte Verträg
lichkeit mit den übrigen Streichfarbenkomponenten verant
wortlich. Mit zunehmender Mahlung und Teilchenfeinheit
nehmen die Löslichkeitsgeschwindigkeit des Gipses und
damit die angesprochenen Probleme entsprechend zu. Durch
geeignete Dispergiermittel, durch die die Feststoffge
halte erhöht werden, erzielt man noch immer unzureichende
Effekte, vergl. Tabelle 6 und Tabelle 7. Bessere Ergeb
nisse wurden erzielt mit Hilfe neuer Dispergiersysteme
auf Schutzkolloidbasis, insbesondere auf Basis modifi
zierter Polysaccharide. Auf Seite 372 wird erwähnt, daß
heute bereits Gips-Slurries unterschiedlichen Ursprungs
in Feinheitsgraden von 50% bis 80% < 2 µm angeboten
würden, die bei Feststoffanteilen bis 70% Viskositäts
werte um 100 mPa·s aufweisen. Die entwickelten Mahl-,
Hilfs- und Dispergiermittelsysteme würden verständlicher
weise geheimgehalten. Es handelt sich dabei zum Teil um
Muster der Anmelderin. Man könne jedoch davon ausgehen,
daß sie aus Kombinationen von Dispergier-, Komplexier-
und Stabilisierungsmitteln bzw. Schutzkolloiden bestehen.
In Tabelle 10 sind spezielle Einsatzstoffe und Mengen zur
Pigmentverflüssigung und Stabilisierung angegeben, die zu
brauchbaren Produkten führen würden, jedoch betrugen die
Viskositäten noch mehr als 300 mPa·s (100 Rpm). Aus der
Originalarbeit geht hervor, daß hier in Sachen Gips
dispergierung größtenteils nur Publikationen ausgewertet
wurden oder nur sehr grob vermahlener Gips nach dem Mah
len mit den Dispergiermitteln versetzt wurde. Es wurden
daher auch nur recht unbefriedigende Ergebnisse beim fer
tigen Papier beobachtet.
Die DE-PS 32 03 067 beschreibt Dispersionen von Gips, die
mit Hilfe von Polysaccharid-Derivaten hergestellt wurden.
Es wurde teilweise von zuvor gemahlenem Phosphogips aus
gegangen oder der ungemahlene Phosphogips zusammen mit
den Zusätzen vermahlen. Hierbei wurden aber schlechtere
Ergebnisse beobachtet als beim nachträglichen Zusatz von
Dispergiermitteln zum vorgemahlenen Phosphogips. Weiter
hin wurde beobachtet, daß diese Dispergiermittel nur in
begrenzten Mengen eingesetzt werden können. Höhere Mengen
an Dispergiermittel verschlechterten das Ergebnis.
Die DE-OS 36 08 637 beschreibt eine Dispersion von Gips,
welche 0,05 bis 2 Gew.-% Amino- und/oder Kaliumverbindun
gen enthält. Vorzugsweise werden Ammoniak oder Ammonium
salze eingesetzt. Der eingesetzte Phosphogips wurde ent
weder vorgemahlen oder zusammen mit den Zusätzen vermah
len, wobei stets ein starkes Ansteigen der Viskosität
beobachtet wurde. Als optimales Ergebnis wurde ein
Trockensubstanzgehalt von 69% erreicht.
Die DE-OS 36 12 087 beschreibt eine wäßrige Aufschlämmung
von Gips, welche als Dispergiermittel 0,2 bis 3 Gew.-%
oberflächenaktive anionische organische Verbindungen
eines Sulfonats oder Sulfats und 0,1 bis 3 Gew.-% eines
Komplexierungsmittels in Form eines anorganischen Phos
phats oder einer organischen Aminverbindung enthält.
Gegebenenfalls kann diese Aufschlämmung noch einen Sta
bilisator in Form eines Tons oder eines Celluloseethers
enthalten. Ausgehend von einem feinteiligen Gips mit
einem Wassergehalt von 25 Gew.-% und einer Teilchengröße
von 1 bis 25 µm wurden verschiedene anionische ober
flächenaktive Verbindungen und Komplexiermittel zugesetzt
und die Mischungen unter schnellem Rühren dispergiert.
Die Viskosität der erhaltenen Dispersionen sowie die
Stabilität wurden gemessen. Das beste Ergebnis wurde
erzielt bei Zusatz von Calciumdodecyl-benzolsulfonat und
Na6-metaphosphat. Der Trockengehalt betrug 75 Gew.-% und
die Viskosität 280 bzw. 250 mPa·s bei 30 U/min bzw. 60
U/min.
Die DE-OS 38 11 763 beschreibt eine wäßrige Dispersion
von Gips, in der die oberflächenaktive Verbindung ein
saurer Phosphorsäureester ist, welcher vorzugsweise in
Mengen zwischen 0,1 und 2% zugegeben wird. Ausgegangen
wurde wieder von feinteiligem Gips aus einer Trockenmah
lung oder einer Naßmahlung, welcher auf einer Filter
presse auf einen Feststoffgehalt von 74% abgepreßt
wurde. Der naß vermahlene Gips hatte je nach Häufigkeit
des Durchgangs durch die Rührwerksperlkugelmühle Korn
größenverteilungen von 30, 45 bzw. 55% < 2 µm, bei
Trockengehalten von 71% und Haake-Viskositäten bis
200 mPa·s.
Gemessen wurden sowohl die Viskositäten kurz nach der
Herstellung und nach 14 oder 21 Tagen als auch die Sta
bilität. Sämtliche Beispiele zeigen einen erheblichen
Anstieg der Viskosität nach 14 bis 21 Tagen. Besonders
schlechte Ergebnisse wurden gefunden bei Vergleichsver
suchen mit Dodecyl-benzolsulfonat gemäß DE-OS 36 12 087.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine wäßrige
Dispersion von Rauchgasgips zur Verfügung zu stellen,
welche besser ist als die besten heute kommerziell ange
botenen Gips-Slurries und somit folgende Eigenschaften
aufweist:
Einen Feststoffgehalt von mehr als 70%, vorzugsweise
mehr als 75%, eine Korngrößenverteilung von mindestens
80% < 2 µm, vorzugsweise mindestens 90% < 2 µm, gute
Pumpbarkeit (niedrige Viskosität, d. h. weniger als 300
mPa·s (100 Rpm)), keine Thixotropie, Abwesenheit von
abrasiven und/oder färbenden Teilen, auch nach Tagen und
Wochen keine oder nur geringfügige Sedimentation und gute
Aufrührbarkeit etwaiger Sedimente, keine Schaumbildung
bzw. schnelle Entlüftung sowie pH-Werte zwischen 7,5 und
10.
Überraschenderweise können derartige wäßrige Dispersionen
von Rauchgasgips hergestellt werden, wenn als Dispergier
mittel ein Gemisch aus mindestens einem oberflächenakti
ven Sulfonat und mindestens einem Komplexierungsmittel
aus der Gruppe Amine, Aminoalkohole, saure Phosphorsäure
ester und Phosphate sowie gegebenenfalls weitere Zusätze
verwendet werden, wenn man diese Zusätze zusammen mit dem
ungemahlenen Rauchgasgips und nur der endgültig erforder
lichen Wassermenge vermischt, in mehreren Durchläufen in
einer Perlmühle auf die gewünschte Korngrößenverteilung
vermahlt.
Der Gehalt an Sulfonat beträgt dabei 0,5 bis 3 Gew.-% und
der Gehalt an Komplexierungsmittel 0,1 bis 0,8 Gew.-%.
Der optimale Gehalt an Sulfonat und Komplexierungsmittel
hängt von dem angestrebten Ergebnis ab. Je höher der
Feststoffgehalt und je kleiner die Korngrößenverteilung
sein sollen, umso höher müssen auch die Gehalte an Sul
fonat und Komplexierungsmittel gewählt werden. Wird mit
gewissen Überschüssen an Dispergiermittel gearbeitet,
d. h., wird die maximal erreichbare Mahlfeinheit nicht
voll ausgeschöpft, so läßt sich die Mahlenergie deutlich
reduzieren.
Dieses Ergebnis war aufgrund des Standes der Technik
nicht zu erwarten. Die Dispergiermittel auf Basis von
Polysacchariden hatten sich bereits als wesentlich ge
eigneter erwiesen als andere herkömmliche Dispergier
mittel, nämlich Natriumpolyphosphat, Natriumpolyacrylat
und Natriumcitrat, vergl. H.P. Hoffmann et al., Wochen
blatt für Papierfabrikation, loc.cit. Aus der DE-OS 32 03 067
war bekannt, daß sie bessere Ergebnisse liefern, wenn
man sie erst nach dem Mahlen zusetzt. Höhere Zusätze die
ser Dispergiermittel führten zu schlechteren Ergebnissen.
Saure Phosphorsäureester gemäß DE-OS 38 11 763 hatten
sich als wesentlich geeigneter erwiesen als die Sulfonate
gemäß DE-OS 36 12 087.
Besonders überraschend war der Befund, daß Gemische aus
oberflächenaktiven Sulfonaten einerseits und Komplexie
rungsmitteln aus der Gruppe der Amine, Aminoalkohole,
sauren Phosphorsäureester und Phosphate andererseits
nicht nur die ungemahlenen Gipssuspensionen soweit ver
flüssigen, daß man diese nur noch mit der endgültig er
forderlichen Wassermenge vermischen muß und zum anderen
auch während des Mahlvorganges dafür sorgen, daß die
Viskosität der Gipssuspension in der Mühle niedrig
bleibt. Schließlich bewirkt dieses Gemisch, sofern es
schon bei der Mahlung anwesend ist, eine ungewöhnliche
Stabilität der fertigen Dispersion bezüglich der Vis
kosität und der Sedimentation. Es ist nicht einmal nötig,
die erfindungsgemäßen Dispersionen durch chemische Zu
sätze gegen Bakterienbefall oder Schimmelpilze zu stabi
lisieren, jedenfalls dann nicht, wenn auf den Zusatz von
Polysaccharidderivaten völlig verzichtet wird.
Erfindungswesentlich ist, daß die gemeinsame Vermahlung
der Dispergiermittel und des Rauchgasgipses in mehreren
Durchläufen erfolgt. Dies trägt zunächst einmal dazu bei,
daß auch nicht während des Mahlens vorübergehend höhere
Viskositäten eintreten. Dies wiederum führt zu einer Ver
minderung der für das Mahlen erforderlichen Energie. Im
Vergleich zu der erforderlichen Energie bei einmaligem
Durchgang kann 20 bis 40% der Mahlenergie eingespart
werden. Außer der Energieeinsparung gewährleistet der
mehrmalige Durchlauf der Dispersion durch die Mühle, daß
lokale Überhitzungen vermieden werden, die zur partiellen
Dehydratisierung des Rauchgasgipses bzw. häufig insbeson
dere an der Oberfläche der Mahlsuspension zu Wasserver
lusten und zur Kristallisation von Gips führen. Dabei
entstehen viskositätserhöhende Verfilzungen und Verkru
stungen der feingemahlenen wäßrigen Dispersion. Die Ver
meidung lokaler Überhitzungen erhöht auch die Stabilität
der Dispergiermittel gegen thermischen Abbau und Ver
flüchtigung einzelner Komponenten. Die Ergebnisse spre
chen weiterhin dafür, daß die erfindungsgemäß verwendeten
Dispergiermittel eine gewisse Zeit benötigen, um die neu
geschaffenen Oberflächen zu benetzen. Die beim mehrfachen
Durchlaufen zwangsläufig entstehenden Mahlpausen bewirken
über eine Art Nachdispergierung die Erreichung besserer
Qualitäten der Mahlslurry und führen zur Einsparung von
Dispergiermitteln. Die Temperatur in der Mühle sollte
vorzugsweise im Bereich von 40 bis 70°C gehalten werden.
Auch hierdurch kann die Mahlenergie um 10 bis 20% ge
senkt werden. Bei niedrigeren Temperaturen steigt die
Viskosität. Bei höheren Temperaturen steigt das Risiko
lokaler Überhitzungen mit den dargelegten Folgen.
Es ist somit auch erklärlich, warum bei höherem Fest
stoffgehalt und höherem Vermahlungsgrad zu kleineren
Korngrößenverteilungen der Bedarf an Dispergiermittel
steigt. Dennoch führt dies beim erfindungsgemäßen Ver
fahren nicht zur Schaumbildung, die üblicherweise bei
höheren Konzentrationen oberflächenaktiver Substanzen zu
beobachten ist. Dennoch ist zu beachten, daß der Bedarf
an Dispergiermittel mit zunehmender Mahlfeinheit über
proportional ansteigt. Erfindungsgemäß ist es trotzdem
möglich, bezogen auf die ursprüngliche Rauchgasgips
suspension, von Anfang an einen 10- bis 20fachen Über
schuß an Dispergiermittel zuzusetzen, ohne daß der dünn
flüssige Charakter der Gipsaufschlämmung verlorengeht
oder es zu einer störenden Schaumbildung kommt. Selbst
verständlich wäre es aber auch möglich, anfangs nur einen
Teil des Dispergiermittels zuzusetzen und nach dem ersten
oder zweiten Mahldurchgang den Rest der erforderlichen
Menge. Vor allem für hohe Feststoffgehalte, bevorzugt ab
74% ist es aus technischen Gründen beim Ansetzen der
ungemahlenen Gipsdispersionen vorteilhaft ca. 5 bis 20%
einer fertigen Gipsdispersion mitvorzulegen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß man anstelle der relativ teuren Sul
fonate auch die üblicherweise preiswerteren Sulfonsäuren
einsetzen kann, die zum Teil erst während des Mahlpro
zesses quantitativ neutralisiert werden und dann mit den
jeweils angebotenen Kationen zu Sulfonaten reagieren.
Auch diese Salzbildung benötigt im allgemeinen etwas
Zeit.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß die ungemahlenen Dispersionen durch die
zugesetzten Dispergiermittel so dünnflüssig werden, daß
man in dieser Phase mittels Dauermagneten magnetische
Verunreinigungen aus dem Rauchgasgips entfernen kann.
Diese führen im besonderen Maße zur unerwünschten Ver
färbung des Endproduktes. Durch diese Maßnahme kann somit
der Weißgrad um 2 bis 6% erhöht werden. Eine Magnet
scheidung nach der Mahlung ist nicht mehr oder nur sehr
viel schlechter möglich.
Schließlich ist es möglich, die dünnflüssige ungemahlene
Dispersion vor dem Mahlen noch einmal zu sieben und dabei
gröberkörnige Verunreinigungen zu entfernen. Dabei han
delt es sich häufig um silikatische Verunreinigungen, die
nicht nur den Weißgrad negativ beeinflussen, sondern vor
allen Dingen auch die Abrasion erhöhen. Die erfindungs
gemäßen wäßrigen Dispersionen von Rauchgasgips enthalten
somit auch keine oder nur geringfügige Mengen abrasiver
und/oder färbender Teile.
Erstaunlicherweise sind die erfindungsgemäßen wäßrigen
Dispersionen von Rauchgasgips nicht mehr thixotrop. Thi
xotropie stört bei der späteren Verarbeitung als Streich
pigment, da es bei vorübergehendem Stillstand die Leitun
gen etc. verstopfen kann. Weiterhin neigen die erfin
dungsgemäßen wäßrigen Dispersionen aus Rauchgasgips nicht
zur Sedimentation. Sofern sich nach Tagen oder Wochen in
geringem Umfang Sedimente bilden, sind diese leicht auf
rührbar. Dies war insbesondere nach den sehr schlechten
Ergebnissen mit Dodecyl-benzolsulfonat gemäß DE-OS 38 22 763
nicht zu erwarten.
Schließlich war nicht vorherzusehen, daß es mit Hilfe der
erfindungsgemäßen wäßrigen Suspension von Rauchgasgips
mit einer Korngrößenverteilung von mindestens 80%
< 2 µm, vorzugsweise mindestens 90% < 2 µm, möglich ist,
ein Papier zu streichen mit höherem Weißgrad, deutlich
höherem Glanz und besserer Glätte. Hervorzuheben sind
auch die hohen Bladestandzeiten beim Streichen auf der
Papiermaschine sowie die hohen Scheuerfestigkeiten von
mit erfindungsgemäßen Gipsdispersionen gestrichenen Pa
pieren. Der hohe Feststoffgehalt von mehr als 70 Gew.-%,
vorzugsweise von mehr als 75 Gew.-%, führt zu einer
signifikanten Erhöhung der spezifischen Dichte der
Dispersion. Dies wirkt sich offensichtlich auf die Ver
arbeitbarkeit und die Eigenschaften des Papiers sehr po
sitiv aus (high-solid-coating). Diese hohen Dichten sind
besonders auch dann möglich, wenn die Vermahlung zu so
feinen Korngrößenverteilungen führt wie mindestens 80%
< 2 µm, vorzugsweise mindestens 90% < 2 µm. Die Eigen
schaften der wäßrigen Phase zwischen den Teilchen werden
durch die erfindungsgemäß verwendeten Dispergiermittel
offensichtlich so beeinflußt, daß keine unerwünschten
Verfilzungen zwischen den Teilchen entstehen können, die
zu erhöhter Viskosität und/oder Thixotropie führen.
Als oberflächenaktive Sulfonate können verwendet werden,
insbesondere die Natrium- oder Ammoniumsalze von Alkyl
benzolsulfonaten mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest. Wie bereits weiter oben ausgeführt, können
auch die freien Sulfonsäuren benutzt werden, sofern der
ungemahlenen Dispersion eine ausreichende Menge Alkali,
vorzugsweise in Form von Natriumhydroxid, zugesetzt wird.
Prinzipiell ist zwar auch Ammoniak gut geeignet, jedoch
erfordert dies technologisch höheren Aufwand, um das Ent
weichen von gasförmigem Ammoniak bei der Herstellung zu
unterbinden.
Als Komplexierungsmittel eignen sich insbesondere or
ganische Amine, die eine komplexierende Wirkung auf zwei
und mehrwertige Kationen aufweisen. Insbesondere handelt
es sich somit um primäre, sekundäre und tertiäre, symme
trische und asymmetrische Monoamine und alkylenverbrückte
Polyamine. Die organischen Reste am Amin können sein,
Alkyl-, Oxyalkyl-, Hydroxyalkyl-Gruppen, cycloalpha
tische, aliphatische, aromatische Gruppen sowie Polyether
und Polyetheralkyl-Gruppen. Besonders bevorzugt sind die
flüssigen niederen Alkylamine mit 2 bis 14 Kohlenstoff
atomen. Von den Dimethylalkylaminen sind solche mit
Alkylresten von 12 bis 18 Kohlenstoffatomen bevorzugt.
Diese Amine können in freier Form oder in Form ihrer
Säureadditionssalze eingesetzt werden. Der Dispersion muß
soviel Alkali zugesetzt werden, um einen pH-Wert von min
destens 7,5 bis 8 zu erhalten, aber noch kein flüchtiges
Amin freigesetzt wird. Gute Ergebnisse wurden auch er
zielt mit Aminen, die teilweise substituiert sind, bei
spielsweise mit Polyoxyethylengruppen. Besonders gute
Ergebnisse wurden erzielt bei Gemischen aus freien Aminen
und Aminen, die mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid modifiziert
waren. Dem Gemisch zugesetzt werden können auch oxethyl
ierte N-Fettalkyl-alkylendiamine. Diese Polyetheramine
haben oftmals einen günstigen Einfluß auf die Viskosität
und die maximal erreichbaren Feinheiten bei der Mahlung.
Zu hohe Zusätze dieser nieder-oxethylierten Amine können
jedoch zu Schwierigkeiten bei der Entlüftung und der
Stabilisierung der fertigen Dispersion führen. Vorteile
bringen in dieser Hinsicht höher oxethylierte Fettalkyl
amine mit 20 bis 60 Mol Ethylenoxid, und zwar in Mengen
bis etwa 0,1 Gew.-%. Höhere Konzentrationen wirken sich
häufig nachteilig aus auf die Rheologie der ungemahlenen
Dispersionen und die erreichbaren Feinheiten. Gute Er
gebnisse erzielt werden mit primären, sekundären und
tertiären Alkanolaminen, vorzugsweise mit Hydroxyethyl
und Hydroxypropyl-Gruppen sowie deren alkylenverbrückten
Di- und/oder Triaminderivaten. Von den gemischtsubstitu
ierten Alkylalkanolaminen haben sich besonders solche mit
Alkylgruppen mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen bewährt. Auch
cycloaliphatische und heterocyclische Derivate, wie
Piperazinethanol und Morpholin-ethanol, haben sich be
währt. Sehr gute Ergebnisse wurden erzielt mit alkylen
verbrückten Polyaminen, wie Diethyl-aminoethylamin,
1-Diethyl-amino-4-aminopentan, 1,6-Diaminohexan und
Tetramethyl-1,6-hexandiamin. Zur Herstellung qualitativ
hochstehender Gipsmahlsuspensionen können auch bestimmte
heterocyclische Amine verwendet werden, wie Pyrrolidin,
1-Methylimidazol, Morpholin, 4-Ethylmorpholin sowie
Piperidin, Piperazin und deren ethylierte Homologe.
Hinsichtlich der erfindungsgemäßen Mahlslurryqualitäten
haben sich von den sauren Phosphorsäureestern vor allem
Coatex OP 10 in Kombination mit dem Sulfonat bewährt. Es
handelt sich dabei um einen Ester auf Basis Alkylphenol
polyether mit ca. 50 mol Ethylenoxid. Zwar waren einige
andere Phosphorsäureester für das Ansetzen dünnflüssiger
Aufschlämmungen geeignet, wie z. B. Lutensit A-EP bzw. der
Ester 122 von Hoechst, aber weder in alleiniger Form noch
in Kombination mit dem oberflächenaktiven Sulfonat ergaben
sich ausreichende Mahlergebnisse. Dies zeigt, daß die
Verflüssigungstendenz gegenüber den ungemahlenen Gips
suspensionen noch kein Maß ist für die Aufmahlbarkeit in
der Mühle. Dies wurde auch bei N-Fettalkyl-propylendi
aminen festgestellt. Die unterschiedlichen Dispergier
geschwindigkeiten und ihre Anwendungen lassen sich nur in
Mahlversuchen ausreichend feststellen.
Auch die Phosphorsäureester gemäß DE-OS 38 11 763 können
erfindungsgemäß mit eingesetzt werden. Aus toxikolo
gischen Gründen sind sie jedoch weniger bevorzugt.
Gewünschtenfalls können den erfindungsgemäßen Disper
sionen auch geringe Mengen weiterer Zusätze zugefügt wer
den. Insbesondere kommen zur Modifikation geringe Mengen
an Polysaccharidderivaten in Frage. Die erfindungsgemäßen
wäßrigen Dispersionen aus Rauchgasgips können problemlos
mit weiteren üblichen Komponenten für Streichmittel ver
mischt und eingesetzt werden, so daß sie problemlos zu
den verschiedensten Zwecken als Streichmittel eingesetzt
werden können. Abmischungen mit wäßrigen Kaolindisper
sionen sind nur dann problemlos möglich, wenn zuvor auch
Additive mit Schutzkolloidwirkung zugesetzt werden. Auch
Kationen mit hoher Ladungsdichte sind in Form anorga
nischer Salze nützlich. Ein wesentlicher Vorteil der vor
liegenden Erfindung besteht darin, daß nicht nur blätt
chenförmiger Rauchgasgips, sondern auch die kompakten
und/oder nadelförmigen Qualitäten verwendet werden
können.
In den nachfolgenden Beispielen sind die erfindungsge
mäßen Dispersion und das Verfahren zur Herstellung der
selben näher erläutert.
Eingesetzt wurden Rauchgasgipse verschiedener Herkunft.
Insbesondere eingesetzt wurde der kompakte Rauchgasgips
aus KRC-Anlagen. Er wies eine Korngrößenverteilung auf
von 100% < 100 µm, 90% < 75 µm, 70% < 50 µm und 50%
< 45 µm.
Da Viskositätsmessungen an hochprozentigen Gipsauf
schlämmungen bei schnellen Absetzbewegungen schwer zu
bestimmen sind, wurde statt dessen vielfach das einfach
und rasch bestimmbare Fließmaß ermittelt. Dazu wird ein
konisch zulaufender Kunststoffring mit einem Fassungs
vermögen von 150 ml und 40 mm Höhe und 65 mm Durchmesser
mit einer frisch hergestellten Gipsaufschlämmung auf
einer Glasplatte gefüllt. Nach dem Befüllen wird sofort
angehoben, so daß ein mehr oder weniger schnelles Aus
einanderlaufen beginnt. Der Enddurchmesser des kreis
förmigen, dünnschichtigen Kuchens wird als Fließmaß in
Zentimeter angegeben.
Ein Fließmaß von mindestens 30 cm entspricht im allge
meinen einer Viskosität von etwa 1 000 mPa·s (100 Rpm).
Angestrebt wird für die Praxis ein Fließmaß von größer
als oder gleich 35 cm, das entspricht Brookfield-Viskosi
täten von ca. 300 mPa·s.
Die Mahlungen wurden im allgemeinen folgendermaßen durch
geführt: Das Komplexierungsmittel und die benötigte Menge
an Wasser wurden zunächst mit zwei Dritteln der erforder
lichen Menge Rauchgasgips vermischt. Dann wurde die be
nötigte Menge Base zugegeben und schließlich nach der
restlichen Gipszugabe das Tensid schonend eingerührt, um
Schaumbildung zu vermeiden. Bei nur einmaliger Mahlung
mit hohen Mengen an Tensid ist die Schaumbildung kaum zu
vermeiden. Diese täuscht hohe Viskositäten vor und ist
schwer wieder zu beseitigen. Durch vorsichtiges Einrühren
des Tensids und vor allem durch Mahlung in mehreren
Schritten entstehen schaumfreie Gipsdispersionen.
Als Mühle diente eine 1,3-Liter Rührwerkskugelmühle. Als
Mahlkörper dienten SAZ-Perlen aus Silicium-Zirkonium-
Oxid. Der Füllgrad betrug 80%, die Perlengröße 0,8 bis
1,6 mm.
Die Mahlfeinheiten wurden mit dem Sedigraph 5000 ET
bestimmt, in Anlehnung an die Feinheitsbestimmung von
Streichpigmenten auf Basis von Carbonat bzw. Kaolin.
Um aus ungemahlenem Rauchgasgips mit einem Feststoff
gehalt von 73% eine dünnflüssige Gipssuspension herzu
stellen war es nötig, 0,05 bis 0,2% Tensid und 0,02 bis
0,1% Amine zuzusetzen. Um bei einmaliger Mahlung eine
Korngrößenverteilung von 100% < 20 µm, 90% < 10 µm,
70% < 3,5 µm und 50% < 2 µm zu gelangen, waren min
destens 0,2 bis 0,8% Tensid und 0,05 bis 0,2% Amine
nötig.
Um bei nochmaliger Mahlung die Korngrößenverteilung zu
erreichen mit 100% < 10 µm, 90% < 4 µm, 70% < 2 µm und
50% < 1,2 µm war eine Menge von 0,7 bis 1,5% Tensid,
0,1 bis 0,3% Amine nötig.
Um eine Korngrößenverteilung von 100% < 5 µm, 90%
< 2 µm, 70% < 1,3 µm und 50% < 1,0 µm zu erreichen, war
es nötig, 1,4 bis 2,0% Tensid und 0,15 bis 0,5% Amine
zuzusetzen.
Um eine Korngrößenverteilung von 100% < 3 µm, 95%
< 2 µm, 70% < 1,1 µm und 50% < 0,9 µm zu erreichen, war
es nötig, 1,7 bis 2,4% Tensid und 0,2 bis 0,6% Amine
zuzusetzen.
Eine Berechnung der Oberfläche zeigte, daß diese bereits
bei drei Mahlungen um den Faktor 10 anstieg.
Feinheiten von 90% bzw. sogar 95% < 2 µm waren bisher
noch nie erzielt worden. Bei energieintensiven Trocken
mahlungen waren bei Feinheiten bis 85% < 2 µm ca. 5 bis
20% des Dihydratgipses in Hemihydrat übergegangen.
Zum Vergleich wurden Gipssuspensionen mit nur 72 Gew.-%
Feststoffgehalt hergestellt, jedoch ohne die erfindungs
gemäße Mischung von Dispersionsmitteln. Rauchgasgips ohne
Zusatz liefert einen pH-Wert von 7,3 und ein Fließmaß von
15 cm. Bei Zusatz von nur Natronlauge bis zum pH-Wert von
9,2 ergab sich ein Fließmaß von 14 cm. 0,6 bis 1,0%
niedrigviskose Carboxymethylcellulose und Natronlauge für
pH-Werte von 8 bis 10 lieferte ein Fließmaß von 32 bis 34 cm,
jedoch nicht die geforderte Korngrößenverteilung.
1,75% Dodecyl-benzolsulfonsäure liefert ohne Laugen
zusatz einen pH-Wert von 3 und ein Fließmaß von 14 cm.
Durch Zusatz von Natronlauge oder 25%iger Ammoniak
lösung auf pH-Werte von 8,7 bis 9 gebracht lieferte sie
ein Fließmaß von 22 cm.
0,1 bis 0,6% organische Amine ergaben bei pH-Werten von
7 bis 10 ein Fließmaß von 15 bis 18 cm. 0,3 bis 1,2%
anorganische Phosphate lieferten bei einem pH-Wert von 8
ein Fließmaß von 12 bis 14 cm. 0,3 bis 1,2% Trinatrium
phosphat und 0,7% Dodecyl-benzolsulfonsäure unter Zusatz
von Natronlauge bis zum pH-Wert 9,5 ergaben Fließmaße von
30 bis 24 cm. 0,3 bis 1,2% saure Phosphorsäureester
Coatex OP 10, Basis-Ester eines Alkylphenolpolyether
alkohols mit ca. 50 Ethylenoxid-Einheiten, lieferte mit
Natronlauge bei pH-Werten von 9,5 bis 10 ein Fließmaß von
24 bis 22 cm und ohne Zusatz von Natronlauge einen pH-
Wert von 5,0 bis 6,1 und ein Fließmaß von 29 bis 26 cm.
0,6% saurer Phosphorsäureester (Coatex OP 10) und 1,75%
Dodecyl-benzolsulfonsäure lieferten bei 71% Feststoff
gehalt an Gips und einem pH-Wert von 10,2 ein Fließmaß
von 31 cm, wobei eine Feinheit von 79% < 2 µm erzielt
wurde. Wurde diese Mahlung in mehreren Stufen durchge
führt, wurde bei insgesamt gleicher Mahlzeit ein Fein
heitsgrad von 90% < 2 µm erzielt.
Eine 72%-ige Gipsdispersion mit 1,75% Dodecyl-benzol
sulfonsäure und 0,25% Di-2-ethylhexylamin mit Ammoniak
auf einen pH-Wert von 9,0 eingestellt, ergab ein Fließmaß
von 36 cm und Feinheiten von 90% < 2 µm. Die Viskosität
nach Brookfield betrug 290 mPa·S. Nach 14 Tagen betrug
die Viskosität 240 mPa·s.
Claims (4)
1. Wäßrige Dispersion von Rauchgasgips enthaltend ein
Gemisch aus
- a) mindestens einem oberflächenaktiven Sulfonat,
- b) mindestens einem Komplexierungsmittel aus der Gruppe der Amine, Aminoalkohole, sauren Phosphor säureester und Phosphate sowie gegebenenfalls weiteren Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion folgende Eigenschaften aufweist:
- c) einen Feststoffgehalt von mehr als 70%, vorzugs weise mehr als 75%,
- d) eine Korngrößenverteilung von mindestens 80% < 2 µm, vorzugsweise mindestens 90% < 2 µm,
- e) gute Pumpbarkeit (niedrige Viskosität/weniger als 300 mPa·s (100 U/min)),
- f) keine Thixotropie,
- g) Abwesenheit von abrasiven und/oder färbenden Teilen,
- h) auch nach Tagen und Wochen keine oder nur gering fügige Sedimentation und gute Aufrührbarkeit et waiger Sedimente,
- i) keine Schaumbildung bzw. schnelle Entlüftung,
- k) pH-Werte zwischen 7,5 und 10.
2. Wäßrige Dispersion gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt an Sulfonat 0,5 bis 3 Gew.-%
und der Gehalt an Komplexierungsmittel 0,1 bis 0,8
Gew.-% beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion
von Rauchgasgips enthaltend als Dispergiermittel ein
Gemisch aus
- a) mindestens einem oberflächenaktiven Sulfonat,
- b) mindestens einem Komplexierungsmittel aus der Gruppe der Amine, Aminoalkohole, sauren Phosphor säureester und Phosphate sowie gegebenenfalls wei teren Zusätzen, welche folgende Eigenschaften auf weist:
- c) einen Feststoffgehalt von mehr als 70%, vorzugs weise mehr als 75%,
- d) eine Korngrößenverteilung von mindestens 80% < 2 µm, vorzugsweise mindestens 90% < 2 µm,
- e) gute Pumpbarkeit (niedrige Viskosität/weniger als 300 mPa·s (100 U/min),
- f) keine Thixotropie,
- g) Abwesenheit von abrasiven und/oder färbenden Teilen,
- h) auch nach Tagen und Wochen keine oder nur gering fügige Sedimentation und gute Aufrührbarkeit et waiger Sedimente,
- i) keine Schaumbildung bzw. schnelle Entlüftung,
- h) pH-Werte zwischen 7,5 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der ungemahlene Rauchgas gips zusammen mit dem Dispergiermittel und nur der endgültig gewünschten Wassermenge vermischt in mehre ren Durchläufen in einer Perlmühle auf die gewünschte Korngrößenverteilung vermahlen wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Sulfonat 0,5 bis 3 Gew.-% und der
Gehalt an Komplexierungsmittel 0,1 bis 0,8 Gew.-%
beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027237 DE4027237A1 (de) | 1990-08-29 | 1990-08-29 | Waessrige dispersion von rauchgasgips und verfahren zur herstellung derselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027237 DE4027237A1 (de) | 1990-08-29 | 1990-08-29 | Waessrige dispersion von rauchgasgips und verfahren zur herstellung derselben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4027237A1 true DE4027237A1 (de) | 1992-03-05 |
DE4027237C2 DE4027237C2 (de) | 1993-07-15 |
Family
ID=6413103
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904027237 Granted DE4027237A1 (de) | 1990-08-29 | 1990-08-29 | Waessrige dispersion von rauchgasgips und verfahren zur herstellung derselben |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4027237A1 (de) |
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