DE4026723A1 - Zuendanlage fuer brennkraftmaschinen - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Zündanlage nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Um den Forderungen der Umweltbehörden an die Abgas
werte und speziell den strengen amerikanischen Forderungen gerecht
zu werden, ist man bestrebt, Zündsteuerungen zu entwickeln, die einen
möglichst minimalen Schadstoffausstoß bei Viertakt-Ottomotoren ge
währleisten.
Eine dafür verwendbare Zündanlage nach der Gattung des Hauptan
spruchs ist z. B. aus der JP 56-50 263 A bekannt.
Verfahren zur Funktionsüberwachung von Zündanlagen sind bereits be
kannt. So wird beispielsweise in der DE-OS 36 34 587 ein Verfahren
zur Gewinnung des Phasensignals mittels Hallsensors beschrieben.
Eine Zünd- und Explosionserkennung ist anhand eines Drucksensors
oder optischen Sensors im Brennraum jedes Zylinders möglich.
Diese bekannten Zündsteuerungen haben den Nachteil, daß zur
Funktionsüberwachung zusätzliche Sensoren in die Zündanlage einge
baut werden müssen. Dadurch wird die notwendige Signalerkennung sehr
kostenaufwendig, einerseits durch die Kosten der Sensoren selbst und
andererseits durch Fertigungskosten, die bei dem Einbau der Sensoren
in die Zylinder entstehen. Außerdem muß das einwandfreie Funktion
ieren dieser zusätzlichen Sensoren überwacht werden.
Die erfindungsgemäße Lösung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat gegenüber dem Bekannten den Vorteil, daß die
Funktionsüberwachung durch Erfassung und Auswertung der Primär-Zünd
spannung erfolgt, d. h. es sind keine zusätzlichen Bauelemente im
Motorraum, speziell Sensoren, erforderlich. Eine solche Lösung der
Funktionsüberwachung, die ohne zusätzliche Bauelemente, wie
Hall- oder Induktivsensor arbeitet, ist wesentlich kostengünstiger.
Die notwendige Auswerteelektronik kann zusammen mit der Steuer
elektronik in einem Gerät integriert werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen primärseitigen Zündspannungsüberwachung möglich. Beson
ders vorteilhaft ist die Gewinnung eines Phasensignals für die Er
kennung des Kompressionstaktes an jedem Zylinder, welches die Vor
aussetzung für eine zylinderindividuelle Einspritzung und/oder
Zündung ist. Dieses ermöglicht eine Leistungsoptimierung des Motors
bei gleichzeitig verringertem Verschleiß der Zündanlage sowie zylin
deraktive Diagnosemaßnahmen.
Ein anderer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß durch die Er
kennung von Zünd- beziehungsweise Explosionssignalen an jedem Zylin
der ein fehlerhaftes Arbeiten an einem der Zylinder erkannt und
dieser Zylinder mit einer entsprechenden Fehleranzeige abgeschaltet
werden kann. D. h. es wird kein unverbranntes Kraftstoff-Luft-Ge
misch ausgestoßen. Dadurch wird gleichzeitig ein Schutz des Kataly
sators erreicht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipschaltbild einer Zündanlage mit Einzelfunkensteuerung
und integrierter Auswertelogik,
Fig. 2 Verlauf der primärseitigen Zündspannung,
Fig. 3 Programmablauf des Vergleichs zweier aufeinanderfolgender
Zündereignisse eines Zylinders zur Gewinnung des Phasen
signals,
Fig. 4 Programmablauf zur Gewinnung des Zünd- und Explosionser
kennungssignals.
Das in Fig. 1 dargestellte Prinzipschaltbild zeigt einen allge
meinen Aufbau eines vierzylindrigen Viertakt-Ottomotors, in Ver
bindung mit der erfindungsgemäßen primärseitigen Spannungserfas
sungschaltung 1 für jeden Zylinder mit der anschließenden Auswerte
logik 2 für die einzelnen Spannungsverläufe.
Dort sind vier Sekundärwicklungen 4 bis 7 von vier Zündspulen 8 bis
11 mit ihren Zündkerzen 12 bis 15 verbunden. Die Primärwicklungen 16
bis 19 dieser einzelnen Zündspulen 8 bis 11 sind jeweils über einen
Zündtransistor 20 bis 23 an eine Spannungsversorgung UB, beispiels
weise an die hier nicht dargestellte Batterie eines Kraftfahrzeuges
angeschlossen. Die Zündtransistoren 20 bis 23 werden jeweils über
eine ihnen zugehörige Steuerklemme 24 bis 27 von einer Steuerlogik 3
angesteuert. An den Primärwicklungen 16 bis 19 wird für jeden Zylin
der ihr primärseitiger Spannungsverlauf Up in einer Schaltung 1 er
faßt und der gemeinsamen Auswertelogik 2 zugeführt. Die in der Aus
wertelogik ermittelten Ergebnisse werden der Steuerlogik 3 zugeführt
und bilden zusammen mit weiteren Parametern wie Kurbelwellen
stellung, Drehzahl, Ansaugdruck und dergleichen die Grundlage für
die Ansteuerung der Zündendstufen.
Fig. 2 zeigt bei einer vorgegebenen Drehzahl den typischen Verlauf
der primärseitigen Zündspannung Up bei ordnungsgemäßem Zündverlauf.
Zum Zeitpunkt t0 beginnt das Zündsignal, wodurch zunächst ein Über
schwingen der Primärspannung Up erfolgt. Da dieses Überschwingen für
die Auswertung ohne Bedeutung ist, erfolgt der Beginn der Auswertung
nach einer kurzen Zeitverzögerung erst zum Zeitpunkt t1. Das so ge
öffnete Meßfenster 28 bleibt bis zu einem Zeitpunkt t2 effektiv.
Während dieser Zeit wird primärseitig der Verlauf der Zündfun
ken-Brennspannung an der Zündkerze erfaßt und daraus die mittlere
primärseitige Zündspannung
berechnet. Über den Ver
lauf der primärseitigen Brennspannung kann man eine eventuell not
wendige Fehlerdiagnose führen. Das Meßfenster bleibt, obwohl es nur
bis zum Zeitpunkt t2 effektiv ist, bis zum Zeitpunkt t4 geöffnet.
Der Spannungsverlauf bzw. das Überschwingen der Primärspannung beim
Funkenabriß zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 ist für die Be
rechnung der mittleren Spannung Uz nicht von Bedeutung und wird des
halb nicht erfaßt. Von Bedeutung ist aber die primärseitige Zünd
spannung nach dem Funkenabriß zum Zeitpunkt t4. Ein Spannungs
sprung ΔU zwischen Uz und der Spannung Up zum Zeitpunkt t4, der
einen festgelegten Vergleichswert Us1 (beispielsweise mindestens
10 V) übersteigt, signalisiert das Funkenende und demzufolge das
Vorliegen eines ordnungsgemäßen Zündfunkens.
Der in Fig. 3 dargestellte Schaltungs- und Programmablaufplan steht
für den in der Steuerlogik 3 bei Arbeitsbeginn des Motors zu
realisierenden Vergleich zweier aufeinanderfolgender Zündereignisse
eines Zylinders, hier des Zylinders 1. Durch den Vergleich der auf
einanderfolgenden Zündvorgänge, von denen der eine im Ausstoßtakt
des Zylinders und der andere im Kompressionstakt auftritt, soll
zunächst ein Phasensignal für die Erkennung des Kompressionstaktes
ermittelt werden, um anschließend die Zündvorgänge im Ausstoßtakt
abzustellen und eventuell eine Einspritzung für jeden Zylinder
phasenrichtig zu steuern.
Eine umlaufende Kurbelwellenmarke 29 wirkt mit einem Sensor 30 zu
sammen, welcher einerseits an einen Meßfenstergenerator 31 und
andererseits über eine Zeitstufe 32 an einen Umschalter 33 ange
schlossen ist. Der Umschalter 33 schaltet nach jedem Impuls zwischen
zwei Klemmen 34 und 35 hin und her. Die Primärspannung Up liegt über
einen Schalter 36, welcher von dem Meßfenstergenerator 31 gesteuert
wird, und dem Umschalter 33 entweder über seine Ausgangs-Klemme 34
an einem ersten Signalspeicher 37 oder über seine Ausgangs-Klemme 35
an einem zweiten Signalspeicher 38 an. Ein mit den Ausgängen der
Signalspeicher 37, 38 verbundener Zähler 39 steuert einen ersten
Schalter 40 und einen zweiten Schalter 41. Die beiden Schalter 40
und 41 verbinden die Signalspeicher 37 und 38 über einen Komparator
42 mit einem Programmteil 43. Dieser Programmteil 43 ist über ein
Frageglied 44 mit einem weiteren Frageglied 45 verbunden. Eine
positive Antwort dieser Frageglieder 44 und 45 bedeutet - wie weiter
unten erläutert - die Erkennung 46 eines Phasensignals für den
Zylinder 1. In einer gestrichelten Umrandung 47 ist symbolhaft dar
gestellt, daß diese Phasensignalerkennung 46 analog für alle Zylin
der durchgeführt wird. Ein Frageglied 48 kontrolliert anschließend
die Anzahl der Phasensignale. Bei mehreren Phasensignalen muß im
Frageglied 50 die Plausibilität der Phasensignale zur vorgegebenen
Zündfolge geprüft werden. Sind die erkannten Phasensignale plausibel
zur Zündfolge, so wird dies zur Einzelfunkensteuerung an die Steuer
logik 3 weitergegeben. Das bedeutet, daß nunmehr die Zündtran
sistoren 20 bis 23 nur noch im Kompressionstakt der Zylinder ange
steuert werden können und das die Einspritzung zylinderselektiv er
folgen kann. Die "Nein"-Ausgänge der Frageglieder 44, 45, 48 und 50
führen zu dem Programmteil 49, der die Signalspeicher 37, 38 löscht
und die Phasenerkennung erneut startet.
Das eben beschriebene Schaltungs- und Programmschema der Fig. 3 hat
die im folgenden erläuterte Arbeitsweise. Die Kurbelwellenmarke 29
löst alle 360° einen Impuls im Sensor 30 aus. Dieser Impuls wird
weitergegeben an den Meßfenstergenerator 31, der nun in Abhängigkeit
von der Kurbelwellenumdrehung für jeden Zylinder drehwinkelversetzt
alle 360° ein Meßfenster öffnet, d. h. der Schalter 36 wird ge
schlossen und die Primärspannung Up liegt nun am Umschalter 33 an.
Dieser Umschalter 33 schaltet nach jedem Impuls des Sensors 30
zeitverzögert, so daß der Schalter 36 dann geöffnet ist, von Klemme
34 auf 35 oder umgekehrt. Das bewirkt, daß die Signalverläufe der
Primärspannung Up in einem Arbeitszylinder abwechselnd in den
Signalspeichern 37 und 38 abgelegt werden. Der Kolben eines Zylin
ders erreicht während eines Arbeitszyklus zweimal den oberen
Totpunkt, nämlich zwischen Ausstoßtakt und Ansaugtakt bzw. zwischen
Kompressionstakt und Arbeitstakt. D. h. in dem einen Signalspeicher
werden die Signalverläufe der Primärspannung im Kompressionstakt und
in dem anderen Signalspeicher die Signalverläufe im Ausstoßtakt
abgelegt. Um ein sicheres Ergebnis zu garantieren, werden in den
Signalspeichern eine bestimmte Anzahl n (z. B. n = 1-10) von Signal
verläufen gespeichert. Sind beide Speicher 37 und 38 voll, so werden
die Schalter 40 und 41 geschlossen und im Komparator 42 wird ein
erster Vergleich durchgeführt. Hier wird entschieden, ob ein signi
fikanter Unterschied vorliegt. Bei einer negativen Entscheidung
werden im Programmteil 49 die Signalspeicher gelöscht und die
Signalerkennung beginnt erneut. Konnte ein signifikanter Unterschied
ermittelt werden, so wird in 43 dieser Unterschied und das Vor
zeichen sign (Δn) nach der Formel Δn=(Up-Up+1) berechnet,
d. h. es wird die Differenz und das Vorzeichen Δn zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Signalverläufen berechnet und zwischenge
speichert. Jedesmal wenn in einem der Signalspeicher 37 und 38 ein
neues Signal gespeichert wurde, wird in dem Programmteil 43 die
Differenz n und das Vorzeichen sign (Δn) neu berechnet. Somit
wird am Komparator 42 die Differenz Δn einmal zwischen dem alten
Signal des Kompressionstaktes und dem neuen Signal des Ausstoßtaktes
und beim nächstenmal ein Δ (n+1) zwischen dem Signal des nun
folgenden Kompressionstaktes und dem bereits einmal verwendeten
Signal des Ausstoßtaktes berechnet. In einer anschließenden Abfrage
44 wird kontrolliert, ob diese Differenz Δ n eine bestimmte
Schwelle überschreitet, denkbar ist hierbei ein Mindestunterschied
der Signalverläufe im Kompressions- beziehungsweise im Ausstoßtakt
von mindestens 10%. Ist dieser Mindestunterschied vorhanden, so
kann ein Phasensignal für diesen Zylinder ermittelt werden. In einer
Abfrage 45 wird nun geprüft, ob das Vorzeichen von Δ n und Δ (n+1)
verschieden ist. Ist dies nicht der Fall (sign Δ n - sign (Δn+1)
= 0), so ist damit im Programmschritt 46 ein Phasensignal für die
Kompressionstakt-Erkennung für den Zylinder 1 zu ermitteln, d. h.
aus den unterschiedlichen Signalverläufen der in die Speicher 37, 38
eingelesenen Signale heraus erfolgt eine Zuordnung, ob die Zündung
im Kompressionstakt oder im Ausstoßtakt erfolgte. Der beschriebene
Programmablauf wird in allen Zylindern durchgeführt. Sollte bei den
Fragegliedern 43, 45, 48 oder 50 eine negative Antwort vorliegen, so
beginnt die Signalerkennung erneut.
Sobald im Frageglied 48 mindestens für zwei Zylinder ein Phasen
signal auftritt, werden diese im Abfrageglied 50 auf Übereinstimmung
mit der vorgegebenen Zündfolge hin geprüft. Stimmt die Phasensignal
folge mit der Zündfolge überein, wird über die Steuerlogik 3 für
jeden Zylinder das gewonnene Phasensignal beim weiteren Betrieb des
Motors zur Ansteuerung der Zündendstufen für den Einzelfunkenbetrieb
der Zündanlage im Kompressionstakt und zur Ansteuerung der Kraft
stoffzufuhr für jeden Zylinder verwendet, d. h. die Zündfunken im
Ausstoßtakt werden abgeschaltet.
In Fig. 4 ist der Programmablaufplan zur Erkennung des Zünd- und
Explosionserkennungssignals (Zündereignisdiagnose) dargestellt, das
bei korrektem Betrieb des Motors zur Ansteuerung der Zündendstufen
bzw. bei Störungen an bestimmten Zylindern zur Abschaltung der
Zündung und Kraftstoffzufuhr an diesen Zylindern verwendet werden
kann.
Das Zündsignal Ts beginnt gemäß Fig. 2 zu einem Zeitpunkt t0. Nach
einer kurzen Zeitverzögerung öffnet ein Meßfenstergenerator 51 zum
Zeitpunkt t1, d. h. er schließt einen Schalter 52. Die Verzögerung
ist notwendig, um das Überschwingen der Primarspannung zwischen t0
und t1 zu eliminieren. Der Schalter 52 öffnet wieder, wenn im Frage
glied 53 festgestellt wird, daß
ist, oder falls
dieser Fall nicht eintritt, nach einer Zeit Tmax (etwa 2 ms). Der
Zeitpunkt, zu dem das Meßfenster geschlossen wird, ist der Zeitpunkt
t4. Jedoch ist der effektive Nutzbereich des Meßfensters, wie zu
Fig. 1 ausgeführt, um eine Zeitspanne T2 kürzer, um das Über
schwingen am Funkenende zu eliminieren. Dieser Nutzbereich Tmax - T2
wird im Programmschritt 54 berechnet, wobei T2 die Zeitspanne um
faßt, in der das Überschwingen auftritt. Nach dem Ermitteln des
effektiven Meßfensterzeitabschnittes t2-t1 wird im Programmschritt
55 die mittlere primärseitige Zündspannung
während
dieses Nutzbereiches berechnet. Parallel dazu werden im Schritt 56
Augenblickswerte der Spannung Up erfaßt und im Schritt 57 zwischen
gespeichert.
Nach dem Ermitteln der mittleren Primärzündspannung Uz wird im
Frageglied 58 untersucht, ob zum Zeitpunkt t4 ein Spannungssprung
ΔU bezüglich der mittleren Zündspannung Uz vorliegt. Dabei sollte
dieser Spannungssprung beim Auftreten eines Zündfunkens mindestens
einen Wert Us1 von 5 V betragen. Solche Vergleichsspannungen Us1 bis
Us5 (wie sie weiter unten noch erwähnt werden) sind von Motorzu
standskriterien abhängige festgelegte Vergleichsspannungswerte, die
in einem Speicher der Auswertelogik 2 abgelegt sind.
Konnte ein Zündfunke erkannt werden, so wird im Programmschritt 59
untersucht, ob der Zündfunke auch zu einer Gasexplosion geführt hat.
Dazu werden im Frageglied 59 die Spannungswerte zu Beginn t1 und am
Ende t2 des Zündfunkens verglichen. Ist die Differenz dieser beiden
Spannungswerte größer als eine Vergleichsspannung Us2 (z. B. ca.
20 V), so erfolgte die Zündung in einer Verdichtung ohne Kraft
stoffzufuhr, was bedeutet, daß im Programmschritt 60 erkannt wird,
daß keine Gasexplosion erfolgte. Im anderen Fall wird im Programm
schritt 61 ein ordnungsgemäßer Explosionsverlauf erkannt. Die In
formation der fehlenden Gasexplosion - Programmschritt 60 - wird
über eine Fehleranzeige 69 an die Steuerlogik 3 weitergegeben.
Konnte bei der Abfrage 58 kein Zündfunke erkannt werden, so wird in
den Programmschritten 62, 63 und 64 nach der Fehlerursache gesucht.
In der Abfrage 62 wird untersucht, ob die mittlere Zündspannung Uz
kleiner als eine Vergleichsspannung Us3 (z. B. 2 V) war; sollte dies
der Fall sein, so wird im Programmschritt 66 sekundärseitig eine
Leitungsunterbrechung erkannt. Ist die primärseitige Zündspannung Uz
dem Spannungswert zum ZeitPunkt t3 gleich (Uz = U(t3)), so handelt
es sich um einen primärseitigen Kurzschluß, der im Programmschritt
67 angezeigt wird. Ein sekundärseitiger Kurzschluß liegt vor, wenn
die Differenz der Zündspannung Uz und der Spannung U(t3) kleiner als
ein Vergleichswert Us4 (z. B. 5 V) ist (Uz-U(t3) < Us4). Die
Spannungswerte U(t1), U(t2) und U(t3), die im Speicher 57 abgelegt
werden, werden im Programmschritt 56 durch Spannungsmessung zu den
Zeiten t1, t2, t3 gewonnen und in der Ablauflogik bei Bedarf dem
Speicher entnommen.
Die in den Programmschritten 60, 66, 67 und 68 erhaltenen Informa
tionen über die Fehlerursache wird an die Fehleranzeige 69 weiter
gegeben und führen in der Steuerlogik 3 zu den entsprechenden Maß
nahmen, z. B. Abschalten des fehlerhaft arbeitenden Zylinders. Die
oben erwähnten Vergleichsspannungen sind für jeden Fahrzeugtyp zu
ermitteln und entsprechend in der Steuerlogik abzuspeichern. Für ein
Fahrzeug wurden diese Vergleichswerte auf einem Prüfstand ermittelt,
sie betragen z. B. Us1 = 10 V, Us2 = 20 V, Us3 = 2 V und Us4 = 5 V.
Diese Ablauflogik der Zündereignisdiagnose wird für alle Zylinder
angewandt. Wenn in einem Zylinder ein Fehler ermittelt wurde, so
wird eine Fehleranzeige betätigt und an dem entsprechenden Zylinder
die Einspritzung und Zündung abgeschaltet, um einen unzulässigen
Schadstoffausstoß zu vermeiden.
Bei der Erkennung eines fehlerhaften Zündsignals kann in perio
dischen Abständen die Zündung ohne Einspritzung eingeschaltet wer
den, um zu testen, ob die Zündung wieder funktioniert (z. B. durch
Freibrennen der Zündkerze). Sollte dabei wieder ein ordnungsgemäßer
Zündfunke aufgetreten sein, kann die Einspritzung wieder zuge
schaltet werden.
Um eine sichere Signalgewinnung zu gewährleisten, kann das be
schriebene Verfahren zu Fig. 4 auch mit anderen Verfahren und
Systemen zur Zündereignisdiagnose (z. B. Laufunruheerkennung der
Kurbelwelle) kombiniert werden. Dies ist insbesondere dann zweck
mäßig, wenn die Erkennung einer fehlenden Gasexplosion nicht in
allen Betriebspunkten eines Motors sicher möglich ist.
Claims (7)
1. Zündanlage eines Viertakt-Ottomotors mit ruhender Zündverteilung,
bei der jedem Zylinder eine Zündkerze, eine Zündspule und eine End
stufe einer Steuerschaltung der Zündanlage zum Einzelfunkenbetrieb
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Funktionsüberwachung
für jeden Zündvorgang der zeitliche Verlauf der Zündspannung (Up)
primärseitig erfaßt und ausgewertet wird.
2. Zündanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ar
beitsbeginn des Motors durch den Vergleich zweier aufeinanderfolgen
der Zündereignisse eines jeden Zylinders, d. h. jeweils einmal bei
Zündung im Ausstoßtakt bzw. im Kompressionstakt, ein Phasensignal
für die Kompressionstakt-Erkennung gewonnen wird.
3. Zündanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden
Zylinder das gewonnene Phasensignal beim weiteren Betrieb des Motors
zur Ansteuerung seiner Endstufen für den Einzelfunkenbetrieb der
Zündanlage und zur Ansteuerung der Kraftstoffzufuhr verwendet wird.
4. Zündanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden
Zylinder bei jedem Zündereignis ein Zünd- und Explosionserkennungs
signal durch den Vergleich von momentan gemessenen Spannungswerten
mit bei ordungsgemäßem Zünd- und Explosionsverlauf gemessenen und in
einem Speicher abgelegten Spannungswerten, gewonnen wird.
5. Zündanlage nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem fehlerhaften Zünd- und Explosionserkennungssignal in der
Steuerlogik der Fehler angezeigt und der betreffende Zylinder abge
schaltet wird.
6. Zündanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Abschalten eines Zylinders periodisch Test-Zündfunken an den betref
fenden Zylinder abgegeben werden und bei ordnungsgemäßem Zünder
eignis der Zylinder wieder zugeschaltet wird.
7. Zündanlage nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Funktionsüberwachung zusätzlich zur primärseitigen Erfassung und
Auswertung der Zündspannung auch weitere Überwachungssysteme vorge
sehen sind.
Priority Applications (6)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4026723A1 true DE4026723A1 (de) | 1992-02-27 |
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ID=6412790
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4026723A Withdrawn DE4026723A1 (de) | 1990-08-24 | 1990-08-24 | Zuendanlage fuer brennkraftmaschinen |
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Country | Link |
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