DE4025589A1

DE4025589A1 - Vorrichtung zur beseitigung stoerender gerueche

Info

Publication number: DE4025589A1
Application number: DE19904025589
Authority: DE
Inventors: Hubert Bullach
Original assignee: Bilsom AB
Current assignee: Honeywell Safety Products Sweden AB
Priority date: 1990-08-13
Filing date: 1990-08-13
Publication date: 1992-02-20

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche.

Bisher bestanden die am häufigsten angewandten Maßnahmen zur Beseitigung störender Gerüche darin, diesen Gerüchen einen wohlriechenden Duftstoff zu überlagern, so daß die störenden Gerüche nicht mehr oder nicht mehr so stark wahrgenommen werden. Hierzu wurden mit diesen Duftstoffen getränkte Körper unmittelbar oder in durchlässigen Schutzgehäusen an den Stellen angebracht, an denen die störenden Gerüche unterdrückt werden sollten. Dadurch werden aber die gas- oder dampfförmigen Stoffe, die die störenden Gerüche verursachen, nicht beseitigt; statt dessen wird die Luft mit zusätzlichen Stoffen belastet. Auch wenn diese Duftstoffe mehr oder weniger wohlriechend sind, stellen sie eine zusätzliche Luftverunreinigung dar. Ihre Anwendung ist insbesondere dort ausgeschlossen, wo zusätzliche Verunreinigungen vermieden werden müssen.

Beispielsweise in Kühlschränken entwickeln sich oft unangenehme Speisengerüche; gleichwohl wäre es nicht angebracht, diese durch zusätzliche wohlriechende Duftstoffe zu überlagern, da diese Duftstoffe unerwünschte Geschmacksveränderungen der im Kühlschrank aufbewahrten Lebensmittel verursachen könnten.

Daneben ist es bekannt, aus Räumen mit unerwünschten Geruchsstoffen die Luft abzusaugen und entweder durch Frischluft zu ersetzen oder nach einer aufwendigen Filtration und/oder Wäsche im Kreislauf zurückzuführen. Derartige Einrichtungen, wie Lüftungseinrichtungen und Klimaanlagen, sind jedoch wegen des damit verbundenen großen Bauaufwands und Betriebsaufwands nur zur Entsorgung größerer Räume geeignet, nicht jedoch für kleinere und mittlere Behältnisse, wie Kühlschränke, Mülleimer, Windeleimer, Schmutzwäschebehälter u. dgl.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche zu schaffen, die keine zusätzlichen Stoffe freisetzt, sondern zu einer Beseitigung und nicht nur zu einer Überlagerung der störenden Gerüche führt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch einen Behälter, dessen Wände mindestens teilweise aus gas- und dampfdurchlässigem Material bestehen und der mit Aktivkohlegranulat gefüllt ist.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß allein durch die Anordnung einer solchen Vorrichtung in einem Raum oder Behältnis kleinerer Abmessungen, wie Kühlschrank, Abfalleimer od. dgl., eine rasche und wirksame Beseitigung der störenden gas- und dampfförmigen Geruchsstoffe allein durch die Diffusion dieser Stoffe in die Packung aus Aktivkohlegranulat erreicht werden kann. Die Adsorptionswirkung des Aktivkohlegranulats ist so groß, daß die angestrebte Wirkung sehr rasch einsetzt und verhältnismäßig lange anhält. Es genügt, in verhältnismäßig großen Zeitabständen die Vorrichtung auszutauschen.

Erfindungsgemäß kann der Behälter mit organischer Aktivkohle gefüllt sein, die beispielsweise aus Kokosnuß- Aktivkohlegranulat besteht. Statt dessen kann auch mineralische Aktivkohle verwendet werden.

Als besonders vorteilhaft hat sich für das Aktivkohlegranulat eine überwiegende Korngröße von etwa 2 bis 5 mm erwiesen, weil dann die zwischen den einzelnen Körnern bestehenden Zwischenräume das Eindringen der zu reinigenden Luft erleichtern, zugleich aber noch eine ausreichend große Kornoberfläche zur Verfügung steht.

Es genügt, wenn ein Teil der Wände des Behälters aus dem gas- und dampfdurchlässigen Material bestehen. Vorzugsweise können aber alle Wände des Behälters aus diesem Material ausgeführt werden, um bei beliebiger Anordnung der Vorrichtung der Luft von allen Seiten einen ausreichend guten Zutritt zu ermöglichen.

Vorzugsweise ist das Material der Wände des Behälters ein Vliesmaterial, das beispielsweise aus einem Gemisch von Polyester- und Copolyesterfasern besteht.

Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:

Fig. 1 im Querschnitt einen Behälter, der als Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche dient, und

Fig. 2 mehrere derartiger Behälter, die miteinander verbunden sind.

Der in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Behälter 1 dient als Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche. Er weist ein im wesentlichen napfförmiges, flaches, quaderförmiges Behälterunterteil 2 auf, dessen allseitig überstehender Randflansch 3 mit einem ebenen Behälterdeckel 4 umlaufend verschweißt ist. Das Behälterunterteil 2 und der Behälterdeckel 4 bestehen aus einem gas- und dampfdurchlässigen Material. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde hierfür ein Vliesmaterial verwendet, das aus einem Gemisch von Polyester- und Copolyesterfasern besteht.

Das verwendete Vliesmaterial hat beispielsweise ein Flächengewicht von 200 g/m². Seine Fasern haben eine mittlere Faserlänge von 60 mm; der Faserdurchmesser beträgt etwa 0,01 mm (6,6 dtex).

Die Verschweißung zwischen dem Behälterunterteil 2 und dem Behälterdeckel 4 kann durch Hochfrequenzschweißung, Ultraschallschweißung oder thermische Schweißung erfolgen.

Der Behälter 1 ist mit einer Packung 5 von Aktivkohlegranulat gefüllt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um organische Aktivkohle, nämlich ein Kokosnuß-Aktivkohlegranulat mit einer Korngröße von etwa 2 bis 5 mm.

Das spezifische Gewicht des verwendeten Aktivkohlegranulats beträgt ungefähr 500 kg/m³. Der Reinheitsgrad beträgt 100%; die Benzoladsorption beträgt 20%.

Wie in Fig. 2 in einem Ausschnitt in räumlicher Darstellungsweise angedeutet ist, können mehrere Behälterunterteile 2 mit einem gemeinsamen Deckblatt 6 verbunden sein, das die Behälterdeckel 4 aller Behälter 1 bildet. Die einzelnen, rasterartig angeordneten Behälter 1 sind durch zwischen benachbarten Behälterunterteilen 2 verlaufende Schnitte oder Perforationslinien 7 abtrennbar.

Der in Fig. 1 dargestellte, mit Aktivkohlegranulat gefüllte, gas- und dampfdurchlässige Behälter 1 wird in dem Raum oder Behältnis angebracht, in dem die störenden Gerüche beseitigt werden sollen, beispielsweise am Deckel eines Mülleimers, Windeleimers oder Schmutzwäschebehälters oder in einem Kühlschrank.

Um diese Anbringung zu erleichtern, kann beispielsweise vorgesehen sein, den Behälterdeckel 4 (und somit auch das gemeinsame Deckblatt 6) aus einer undurchlässigen Folie herzustellen und an der Behälteraußenseite mit einer Selbstklebeschicht 8 zu versehen, wie in Fig. 1 mit gestrichelter Linie angedeutet ist. Die Selbstklebeschicht 8, die auch als doppelseitige Klebefolie ausgeführt sein kann, trägt auf ihrer Außenseite ein abziehbares Deckblatt 9. Das Deckblatt 9 wird abgezogen, bevor der Behälter 1 mit seiner Selbstklebeschicht 8 beispielsweise am Deckel eines Mülleimers oder an einer Innenwand eines sonstigen Behältnisses angeklebt wird.

Wenn die Adsorptionswirkung der Packung 5 aus Aktivkohlegranulat erschöpft ist, wird der Behälter 1 ausgewechselt.

Mögliche Einsatzfälle für die beschriebene Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche sind neben den bereits genannten Beispielen - jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die folgenden Beispiele: Windeleimer, Hygieneeimer in Damentoiletten, Gebrauchtwäschefächer in Koffern, Altverbandsbehälter im medizinischen Bereich, Schuhfächer in Sporttaschen, Schuhschränke und Kühltaschen. Die Vorrichtung kann auch unter Schlafplätzen von Haustieren angebracht werden. Beispielsweise ist es sehr wirksam, unter einem Schlafpolster von Hunden oder Katzen einen oder mehrere Behälter 1 anzuordnen.

Die beschriebene Vorrichtung kann auch verwendet werden, um störende Gerüche zu beseitigen, die neu gekauften Gegenständen anhaften. Beispielsweise kann die Vorrichtung in den Innenraum von Personenkraftwagen gelegt werden, um den noch einige Zeit nach der Herstellung auftretenden Kunststoffgeruch zu beseitigen. Auch neue Möbel können störende Gerüche erzeugen, die mit der beschriebenen Vorrichtung leicht und rasch zu beseitigen sind. Hierzu werden ein oder vorzugsweise mehrere der beschriebenen Behälter 1 in das Möbelstück gegeben und einige Zeit darin belassen, bis die Behälter 1 die störenden Gerüche aufgenommen und beseitigt haben.

Anstelle der als Ausführungsbeispiel erwähnten Befestigung des Behälters 1 mittels der Selbstklebefolie 8 kann auch vorgesehen sein, den Behälter 1 in einem Aufnahmebehälter mit Gitterwänden auswechselbar aufzunehmen, der am Deckel des Mülleimers, im Inneren des Kühlschranks oder in einem anderen Behältnis befestigt ist, das von den störenden Gerüchen gereinigt werden soll.

Die Behälter 1 werden in luftdichten Verpackungen geliefert, um die volle Funktionsfähigkeit bei der Benutzung zu gewährleisten.

Claims

1. Vorrichtung zur Beseitigung störender Gerüche, gekennzeichnet durch einen Behälter (1) dessen Wände mindestens teilweise aus gas- und dampfdurchlässigem Material bestehen und der mit Aktivkohlegranulat gefüllt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) mit organischer Aktivkohle gefüllt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle aus Kokosnuß-Aktivkohlegranulat besteht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) mit mineralischer Aktivkohle gefüllt ist.

5. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivkohlegranulat überwiegend eine Korngröße von etwa 2 bis 5 mm aufweist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Wände des Behälters (1) aus dem gas- und dampfdurchlässigen Material bestehen.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Wände des Behälters (1) ein Vliesmaterial ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial aus einem Gemisch von Polyester- und Copolyesterfasern besteht.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) ein im wesentlichen napfförmiges Behälterunterteil (2) mit einem allseitig überstehenden Randflansch (3) aufweist, der mit einem ebenen Behälterdeckel (4) umlaufend verschweißt ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im wesentlichen die Gestalt eines flachen Quaders hat.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im wesentlichen die Gestalt einer flachen Zylinderscheibe hat.

12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälterunterteile (2) rasterartig an einem gemeinsamen, die Behälterdeckel (4) aller Behälter (1) bildenden Deckblatt (6) angebracht sind, und daß die einzelnen Behälter (1) durch zwischen benachbarten Behälterunterteilen (2) verlaufende Schnitte oder Perforationslinien (7) abtrennbar sind.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) an einer Außenfläche mit einer Selbstklebeschicht (8) versehen ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterdeckel (4) aus undurchlässiger Folie besteht und eine doppelseitig wirksame Selbstklebefolie (8) trägt, die vor der Benutzung mit einem Deckblatt (9) abgedeckt ist.