DE4024811C2 - Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvorgangs von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvorgangs von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvorgangs
von Kraftfahrzeugen gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1 wie sie aus der DE-OS 19 61 039 oder der DE 36 38 866
A1 bekannt ist.
Die Bremskraft an den Rädern von Kraftfahrzeugen (die Radbremskraft) wird
im wesentlichen durch den Bremsdruck, die rechtwinklig wirkende Bremszy
linderfläche und den Gleitreibungskoeffizienten zwischen Bremsbelag und
Bremsscheibe bei Scheiben bremsen bzw. Bremsbelag und Bremstrommel
bei Trommelbremsen bestimmt. Bei gebräuchlichen Bremsanlagen wird in
alle Räder der gleiche konstante Bremsdruck eingesteuert; unterschiedliche
Werte der Bremszylinderfläche und des Reibungskoeffizienten der einzel
nen Räder - etwa durch unterschiedlichen Abrieb zwischen Bremsbelag und
Bremsscheibe/Bremstrommel oder durch Veränderung der Beschaffenheit
der Bremsbeläge bei Betätigung der Bremse - führen zu unterschiedlichen
Bremskräften an den einzelnen Rädern bzw. zu einer Änderung der Brems
kraft in Abhängigkeit des Betriebszustands des Kraftfahrzeugs.
Sind jedoch die Radbremskräfte an den Rädern auf der rechten und linken
Fahrzeugseite verschieden, wirkt ein resultierendes Drehmoment (Giermo
ment) auf das Kraftfahrzeug ein; das Kraftfahrzeug "zieht" in die Richtung,
in der die Radbremskraft stärker ist. Zur Korrektur muß der Fahrer ge
genlenken; durch die zusätzlichen Kräfte in der Reifenaufstandsfläche wer
den die übertragbaren Verzögerungskräfte zwischen Reifen und Straße ver
mindert, bei überschreiten der Haftreibungsgrenze kann es zum Blockieren
des Rades kommen. Bei vielen Kraftfahrzeugen, beispielsweise bei Nutzfahr
zeugen - insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit Anhänger oder Auflieger - ändert
sich der Beladungszustand und damit auch die Bremskraftverteilung
bzw. die Radbremskraft an den einzelnen Achsen bzw. Rädern sehr häufig.
Bei ungünstiger Bremskraftverteilung kann ein Überbremsen der Achsen
auftreten; beim Bremsmanöver schiebt der Anhänger von hinten gegen das
Zugfahrzeug, das dadurch einknicken und seitwärts ausbrechen kann.
Es ist bereits eine lastabhängige Bremskraftregelung (ALB) bekannt, bei
der der Bremsdruck zwischen Vorder- und Hinterachse asymmetrisch in ei
nem festen Verhältnis - beispielsweise im Verhältnis 70% zu 30% - einge
stellt wird, wobei dieses Verhältnis in Abhängigkeit des Beladungszustandes
des Kraftfahrzeuges geändert werden kann. Oft ist jedoch diese fest einge
stellte Bremskraftverteilung ungünstig; während des Bremsvorgangs selbst
erfolgt keine Regelung der Bremskraft, so daß die oben beschriebenen kriti
schen Situationen - Entstehung von Giermomenten, Überbremsen der Ach
sen - weiterhin auftreten können.
Beim Antiblockiersystem (ABS) wird durch geeignete Steuerung der Brems
ventile erreicht, daß die Räder des Kraftfahrzeugs bei einer starken Brem
sung (Notbremsung) nicht blockieren, d. h. es wird die maximal mögliche
Bremskraft an den einzelnen Rädern vorgegeben. Auf eine "normale Brem
sung" - eine Bremsung, bei der die Räder greifen, durch die Bremsung also
keine Überschreitung der Haftreibungsgrenze in der Reifenaufstandsfläche
hervorgerufen wird - hat das ABS-System jedoch keinerlei Auswirkungen.
Bei der in der gattungsgemäßen DE-OS 19 61 039 beschriebenen Fahrzeug
bremsanlage mit Blocklerschutz wird der Istwert der Radbremskraft aus ei
nem Radbremszylinder-Drucksignal abgeleitet und mit dem durch die Stel
lung des Bremspedals (d. h. der Bremspedalkraft) vorgegebenen Sollwert
der Radbremskraft verglichen.
Bei dem aus der gattungsgemäßen DE 36 38 866 bekannten Bremssystem für
Kraftfahrzeuge wird der Istwert der Radbremskraft mittels auf den
Bremszangen angeordneten Dehnungsmeßstreifen ermittelt und mit dem
durch einen Pedalkraftsensor bestimmten Sollwert der Radbremskraft ver
glichen.
Weiterhin wird in der DE 38 01 267 A1 eine Fahrzeugbremsanlage beschrie
ben, bei der der Bremsdruck und damit die Radbremskraft der Hinterräder
in Abhängigkeit des Reibwerts des Untergrunds verringert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Steuerung
des Bremsvorgangs von Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1 mit einer weiteren Methode zur Bestimmung der
Istwerte der Radbremskraft anzugeben, mit der die bei herkömmlichen
Bremssystemen auftretenden Probleme vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die gattungsgemäße Vorrichtung auch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Welterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Patentansprüchen.
Während jedes Bremsvorgangs wird die Radbremskraft für die einzelnen Rä
der des Kraftfahrzeugs dynamisch gesteuert, d. h. entsprechend der Soll
wertvorgabe erhöht oder erniedrigt: durch die Stellung des Bremspedals
wird das Bremsverhalten vorgegeben bzw. die gewünschte Bremsverzöge
rung festgelegt; um diese Sollwertvorgabe zu erreichen - bzw. sich dieser,
so gut es die Randbedingungen zulassen, anzunähern - wird mittels einer
Bremskraft-Meßeinrichtung die während des Bremsvorgangs an den Brems
backen bzw. Bremszangen (Befestigungspunkte der Zuspannorgane der Rad
bremse) auftretende Lagerkraft gemessen, mittels einer Regeleinrichtung
daraus - anhand eines vorher bestimmten empirischen Zusammenhangs - der
momentane Istwert der Bremskraft berechnet, der Bremsdruck entspre
chend der Abweichung Sollwert/Istwert geändert und dieser Regelungsvor
gang - Messung der Lagerkraft, Ist-/Sollwert-Vergleich, Änderung des Brems
drucks - sukzessive wiederholt, bis Sollwert und Istwert der Radbremskraft
übereinstimmen.
Mit Hilfe externer Meßgrößen kann die Regeleinrichtung zusätzliche Infor
mationen erhalten bzw. Randbedingungen berücksichtigen, wodurch das
Bremsverhalten weiter verbessert werden kann. Beispielsweise kann bei
einer Messung der Bremsverzögerung eine dynamische Achslastverteilung
während des Bremsvorgangs erfolgen, d. h. das Bremskraftverhältnis zwi
schen Vorderachse und Hinterachse wird entsprechend einer vorher be
stimmten optimalen Verzögerungskurve variiert; zusätzlich kann noch der
Beladungszustand des Kraftfahrzeugs bestimmt werden und die passende - von
der Masse dem Kraftfahrzeugs abhängige - Verzögerungskurve gewählt
werden.
Wegen der kontinuierlichen dynamischen Regelung der Radbremskraft an
den einzelnen Rädern - zwischen Vorder- und Hinterachse bzw. rechter und
linker Fahrzeugseite - während des Bremsvorgangs ist eine sehr genaue Do
sierung der Radbremskraft und eine optimale Bremsung unabhängig vom
Zustand der Bremsen möglich.
Die Fahrsicherheit läßt sich somit erhöhen, da einerseits das Kraftfahrzeug
durch Steigerung der möglichen Radbremskraft stärker gebremst werden
kann, der Bremsweg also verkürzt wird, und andererseits das Kraftfahrzeug
während des Bremsvorgangs stabil bleibt, ohne daß Giermomente auftre
ten, ein Überbremsen der Achsen auftritt oder die Räder blockieren.
Daneben brauchen die Bremsbeläge wegen der gleichmäßigen Abnutzung
nicht so häufig gewechselt werden, was zu einer Kosteneinsparung führt.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der Fig. 1 bis 5 näher beschrie
ben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Trommelbremse (Fig. 1a)
und einer Scheibenbremse (Fig. 1b),
Fig. 2 eine Meßanordnung zur Bestimmung der zur Radbremskraft
FB proportionalen Lagerkraft FL,
Fig. 3 das Prinzipschaltbild eines geregelten Bremssystems,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeit v, der Normalkräfte
FN und der Radbremskräfte FB bei einem Bremsvorgang,
Fig. 5 die Verzögerungskurven bei einem unbeladenen und einem
beladenen Kraftfahrzeug.
Die Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau der Radbremse eines Kraftfahr
zeugs; in der Fig. 1a ist eine Trommelbremse 10 - mit Bremstrommel 11,
Bremsbacken 12, Bremsbelägen 13, Befestigungspunkten 14 und Bremszy
linder 15 - in der Fig. 1b eine Scheibenbremse 20 - mit Bremsscheibe 21,
Bremszangen 22, Bremsbelag 23, Befestigungspunkten 24 und Bremszylin
der 25 - dargestellt.
An den Befestigungspunkten 14 bzw. 24 der Bremsbacken 12 (Fig. 1a) bzw.
der Bremszangen 22 (Fig. 1b) werden die den Radbremskräften FB propor
tionalen Lagerkräfte FL - beispielsweise mittels Sensoren - gemessen und aus
diesen Meßwerten die Radbremskräfte FB berechnet. Das jeweilige Verhält
nis von Radbremskraft FB zu Lagerkraft FL, das unter anderem von der Kon
struktion der Bremsen abhängt, kann für jeden Bremstyp genau bestimmt
werden; daher können beispielsweise auch bei einem Bremssystem gleich
zeitig Trommel- und Scheibenbremsen verwendet werden.
Der Absolutwert der Radbremskräfte FB muß dabei nicht unbedingt be
stimmt werden; in den meisten Fällen genügt es bereits, wenn das relative
Verhältnis der Radbremskräfte FB bei den einzelnen Rädern (links, rechts,
vorne, hinten) ermittelt wird.
In der Fig. 2 ist eine Meßanordnung zur Bestimmung der der Radbrems
kraft FB proportionalen Lagerkraft FL bei einer Scheibenbremse dargestellt.
Mit Hilfe eines magneto-elastischen Kraftsensors - beispielsweise eines
Kraftmeßbolzens oder einer Meßschraube 26 - wird die Bremszange 22 der
Scheibenbremse an den Befestigungspunkten 24 festgehalten bzw. mit dem
Fahrzeugchassis 29 verbunden; damit können die Lagerkräfte FL, die ein
Maß für die Verformung des Kraftmeßbolzens während des Bremsvorgangs
sind, gemessen werden. Die Radbremskräfte FB ergeben sich aus dem empi
rischen Zusammenhang zwischen dieser Lagerkraft FL und dem jeweiligen
Kraftfahrzeug bzw. Bremsentyp. Beim Bremsvorgang wird dieser Zusam
menhang ausgenützt; die gemessenen Werte der Lagerkräfte FL bzw. die
daraus abgeleiteten Werte der Radbremskraft FB werden als momentane Ist
werte der Radbremskraft FB von der Regeleinrichtung verwendet.
Beispielsweise wird gemäß Fig. 2 die Verformung der Meßschraube 26 bzw.
des Kraftmeßbolzens mit Hilfe eines im Schraubenschaft 27 integrierten ma
gneto-resistiven Sensors 28 - dessen magnetischer Widerstand ändert sich in
Abhängigkeit der elastischen Spannung - gemessen und in eine elektrische
Größe umgewandelt. Bei einer anderen Meßmethode wird beispielsweise
eine Unterlagscheibe aus piezo-elektrischem Material eingesetzt, mit deren
Hilfe ein elektrisches Signal als Maß für die Verformung gewonnen wird.
In der Fig. 3 ist der prinzipielle Aufbau eines geregelten Bremssystems
dargestellt.
Die Regeleinrichtung 30, die eine Signalverarbeitungseinheit 31 und eine
Steuereinheit 32 umfaßt, bestimmt und steuert den Bremsdruck p so, daß
die Radbremskraft an jedem Rad 35 (VL, VR, HR, HL) denjenigen Wert an
nimmt, der durch die Stellung des Bremspedals vorgegeben wurde bzw. der
anhand der Eigenschaften des Bremssystems als optimale Sollwertvorgabe
bestimmt wurde. Dazu werden die von den Sensoren 28 - beispielsweise
Dehnmeßstreifen, magneto-striktive Kraftaufnehmer, piezo-elektrische
Kraftaufnehmer etc. - über die Sensorleitung 38 eingehenden Informatio
nen über den tatsächlichen Istwert der Radbremskraft durch die Signalver
arbeitungseinheit 31 aufbereitet, mit der Sollwertvorgabe verglichen, und
die Ventile 34 zur Steuerung des Bremsdrucks p durch einen Regelalgorith
mus der Steuereinheit 32 - beispielsweise über die Relaissteuerung 36 - an
gesteuert.
Bei einer passiven Bremskraftregelung werden die Ventile 34 so angesteu
ert, daß bei jeder Achse die Radbremskraft auf das Rad 35 mit dem geringe
ren Reibungskoeffizienten eingeregelt wird. Die Ventile sind so ausgeführt,
daß sie den Bremsdruck p definiert abregeln können; hier können beispiels
weise 3-Wege-Ventile zum Einsatz kommen.
Bei einer aktiven Bremskraftregelung kann - durch Verwendung von zusätz
lichen Bremskraftstellern, beispielsweise durch 4-Wege-Ventile - der Brems
druck p auch beliebig eingeregelt werden.
Mit Hilfe der Regeleinrichtung 30 kann auch der in den einzelnen Rädern 35
eingeregelte Bremsdruck p entweder gemessen oder über die Steuereinheit
32 verhältnismäßig erfaßt werden. Damit ist eine Überwachung und Kon
trolle des Bremssystems möglich; Bremsen mit Fehlfunktion - beispielsweise
aufgrund von verminderten Reibungskoeffizienten der Bremsbeläge oder
Defekten in der Bremstrommel oder Bremsscheibe - können so ermittelt
und der Fahrer rechtzeitig gewarnt werden.
Durch Berücksichtigung von Meßwerten externer Meßgrößen 37, die optio
nal in die Regeleinrichtung 30 des Bremssystems eingespeist werden, läßt
sich das Bremsverhalten weiter verbessern:
- - Bei einer Messung der Bremsverzögerung kann eine dynamische Bremskraftregelung eingesetzt werden, d. h. das Bremskraftverhält nis von Vorderachse zur Hinterachse wird beim Bremsvorgang dy namisch mitgeregelt. Die Zeitfunktion, nach der die Bremskraftver teilung geregelt wird, läßt sich optimieren, in dem der minimal mög liche Bremsweg und somit die optimale Verzögerungskurve ermittelt wird.
- In der Fig. 4 ist ein Beispiel für die dynamische Regelung der Rad bremskraft dargestellt; auf der Ordinate ist dabei die Geschwindig keit v, die Normalkraft FN an Vorderachse (FNV) und Hinterachse (FNH), die Radbremskraft FB an Vorderachse (FBV) und Hinterachse (FBH) und auf der Abszisse die Zeit t dargestellt. Der zeitliche Verlauf der Bremskraftverteilung - gemäß Fig. 4 wird beispielsweise im ersten Moment vorne und hinten ungefähr gleich stark gebremst, die Radbremskraft an der Hinterachse bei einsetzender Verzögerung jedoch reduziert - kann anhand der optimalen Verzögerungskurve FN(a) vorgegeben werden.
- - Mit Hilfe eines Beladungssensors kann der Beladungszustand des Kraftfahrzeugs festgestellt werden und infolgedessen das Brems kraftverhältnis zwischen Vorderachse und Hinterachse des Kraftfahr zeugs geändert werden.
- In der Fig. 5 sind zwei Verzögerungskurven dargestellt, die das Ver hältnis der Normalkraft an Vorderachse und Hinterachse FNV/FNH als Funktion der Bremsverzögerung a angeben. Bei unterschiedlichen Beladungszuständen des Kraftfahrzeugs und demzufolge unter schiedlicher Masse und Achsbelastung - in Fig. 5 zeigt die Kurve (1) die Verzögerungskurve eines vollbeladenen Kraftfahrzeugs, die Kurve (2) die eines unbeladenen Kraftfahrzeugs - ändert sich die Normal kraftverteilung FNV/FNH und damit auch die optimale Bremskraftver teilung zwischen Vorderachse und Hinterachse des Kraftfahrzeugs.
- - Die Radbremskraft an den einzelnen Rädern bzw. das Bremskraftver hältnis kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit oder des Straßen zustandes (trocken/feucht, kalt/warm etc.) geändert werden.
- - Bei Berücksichtigung der Raddrehzahlinformation - wie sie beispiels weise ein Drehzahlfühler liefert - kann eine Aussage über den Rei bungskoeffizienten zwischen Reifen und Straße gemacht werden. Da bei bekannter Radbremskraft die Radverzögerung auch von diesem Reibungskoeffizienten abhängt, läßt sich mit dessen Kenntnis das Bremsverhalten besser steuern.
Die vorgestellte Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvorgangs kann auch
sehr einfach mit einem ABS-System kombiniert werden bzw. dieses ergän
zen. Da die vorhandene Regeleinrichtung auch für ABS-Funktionen verwen
det werden kann, ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen; beispiels
weise werden die Regelventile 34 zur Einstellung des Bremsdrucks nur ein
mal benötigt, die Steuereinheit 32 könnte die ABS-Funktion mitüberneh
men. Da bei der vorgestellten Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvor
gangs immer eine optimale Bremsung stattfindet, tritt der ABS-Fall (Not
bremsung/Blockieren der Räder) jedoch viel seltener ein.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Steuerung des Bremsvorgangs von Kraftfahrzeugen mit
einem Bremssystem, weiches ein Bremspedal als Sollwertgeber, Radbrem
sen, eine Regeleinrichtung zur Regelung der Radbremsdrücke, sowie für
jede Radbremse eine Bremskraft-Meßeinrichtung zur Ermittlung des Istwer
tes der Radbremskraft umfaßt, wobei der durch die Stellung des Bremspe
dals bestimmte Sollwert der jeweiligen Radbremskraft mit dem zugeordne
ten Istwert verglichen wird und abhängig von diesem Vergleich der jewei
lige Radbremsdruck während jedes Bremsvorgangs auf den Sollwert einge
stellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft-Meßeinrichtungen die
Lagerkräfte (FL) an den Befestigungspunkten (14, 24) der Zuspannorgane der
Radbremsen (10, 20) messen und daraus die Istwerte der Radbremskräfte (FB)
ableiten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager
kräfte (FL) mittels Sensoren (28) gemessen werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager
kräfte (FL) mittels Kraftaufnehmern, Kraftmeßbolzen oder Kraftmeßschrau
ben gemessen werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager
kräfte (FL) mittels magneto-elastischer oder piezo-elektrischer Kraftsensoren
gemessen werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß einer Signalverarbeitungseinheit (31) der Regeleinrichtung (30) Meß
werte externer Meßgrößen (37) zugeführt und von dieser verarbeitet wer
den, und daß die Sollwertvorgabe der Radbremskraft (FB) abhängig von den
Werten dieser externen Meßgrößen (37) geändert wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die externe
Meßgröße (37) die während des Bremsvorgangs durch einen Verzögerungs
sensor gemessene Bremsverzögerung (a) ist, und daß das Verhältnis der Rad
bremskräfte (FB) an der Vorderachse (FBV) und der Hinterachse (FBH) in Ab
hängigkeit des Wertes der Bremsverzögerung (a) dynamisch geändert wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
externe Meßgröße (37) der durch einen Beladungssensor gemessene Bela
dungszustand des Kraftfahrzeugs ist, und daß das Verhältnis der Radbrems
kräfte (FB) an der Vorderachse (FBV) und der Hinterachse (FBH) in Abhängig
keit des Beladungszustandes geändert wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die externe Meßgröße (37) die durch einen Drehzahlfühler (38) gemes
sene Raddrehzahl ist, und daß aus der Raddrehzahl der Reibungskoeffizient
zwischen Rad und Straße bestimmt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die externe Meßgröße (37) der Fahrbahnzustand ist, und daß die maxi
mal mögliche Radbremskraft (FB) abhängig vom Fahrbahnzustand vorgege
ben wird.
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