DE4022692C2 - Verfahren zur Herstellung einer Antriebswelle mit einstückig angeformten Gelenkkomponenten und danach hergestellte Antriebswelle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Antriebswelle mit einstückig angeformten Gelenkkomponenten und danach hergestellte AntriebswelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer An
triebswelle aus einem einstückigen rohrförmigen Rohling mit
großem Außendurchmesser, insbesondere zur Verwendung im Antrieb
eines Kraftfahrzeuges, mit einem mittleren Rohrbereich und beid
endig ausgebildeten Endbereichen, wobei die Endbereiche eine
größere Wandstärke als der mittlere Rohrbereich erhalten und an
mindestens einem Endbereich eine Gelenkkomponente eines Gelenkes
durch Werkstoffumformung wie Hämmern, Schmieden oder Pressen
angeformt wird.
Antriebswellen zum Einsatz als Seitenwelle oder Längsantriebs
welle in einem Kraftfahrzeug sind bekannt. Die Antriebswellen
bestehen im wesentlichen aus einer Rohrwelle mit zwei im Durch
messer abgestuften Enden und sind als Voll- oder Hohlwelle aus
gebildet. Die Hohlwellen werden beispielsweise aus einem Rohling
auf das gewünschte Fertigungsmaß gehämmert bzw. gezogen und an
beiden Enden durch Rollen oder Ziehen mit Verzahnungsprofilen
versehen, um die Drehmomente auf die Gelenkteile, wie z. B.
Kugelnaben oder Tripoden, zu übertragen. Die Gelenkteile weisen
hierfür Innenverzahnungsprofile auf, die durch Räumen herge
stellt werden. Eine Fixierung der Gelenkteile im Profilsitz
erfolgt mittels Seeger- oder Sprengringen. Von Nachteil bei
dieser Ausführungsart der Antriebswellen sind die hohen Ferti
gungskosten und die auftretende Schwächung der Bauteile bzw. die
geringe Ausnutzung der Werkstoffkapazität wenn die Wandstärke an
die schwächsten Komponenten angepaßt wird, d. h. die Grenzbela
stung bei vorgegebener Wandstärke wird in der Regel nicht er
reicht und führt hinsichtlich ihrer Wandstärke und ihres Gewich
tes zu überdimensionierten Antriebswellen. Desweiteren ist die
konstruktive Gestaltung der Hohlwellen und die Gelenkdimensio
nierung zu kleinen Größen hin begrenzt.
Aus der DE 25 27 376 C2 ist z. B. eine Antriebswelle bekannt,
die als Hohlwelle ausgebildet ist, wobei ein äußeres Gelenkteil
einstückig aus dem Rohrkörper ausgeformt ist und sphärische
Kugellaufbahnen in Achsrichtung aufweist. Von Nachteil bei die
ser Ausführung einer Antriebswelle ist, daß durch die dünnwandi
gen Gelenkteile mit im wesentlichen gleicher Wandstärke nur
geringe Kräfte übertragen werden können. Bei besonders hohen
mechanischen und dynamischen Anforderungen sind die Kugellauf
bahnen durch Anbringen eines Außenringes bzw. Innenringes zu
versteifen, wodurch die Fertigungskosten und der Herstellungs
aufwand beträchtlich vergrößert wird.
Aus der DE 30 09 277 C2 ist eine Antriebswelle bekannt, bei der
abgestuft von der Mitte nach außen der Durchmesser geringer und
die Wandstärke größer wird. Die Endbereiche sind zur Aufnahme
von Gelenkinnenteilen mit Längsverzahnungen versehen. Die Ver
bindungen mit den Gelenkinnenteilen stellen besondere Schwach
stellen dar.
Aus der DE-PS 20 44 724 ist eine gattungsgemäße Antriebswelle bekannt, bei der
ein Gelenkaußenteil durch spanlose Formgebung, insbesondere
Pressen, Drücken oder Prägen aus einem Rohrkörper ausgeformt
wird, wobei der Außendurchmesser des Gelenkaußenteils geringer
und die Wandstärke des Endabschnittes größer ist als der ur
sprüngliche Rohrkörper.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, eine Antriebswelle mit Gelenkkomponenten kostengün
stig und unter Verbesserung der Festigkeitseigenschaften, ins
besondere des mittleren Rohrbereiches herzustellen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das
vorsieht, daß aus dem zunächst kurzen Rohling mit großer Wand
stärke als erstes der mittlere Rohrbereich der Antriebswelle auf
eine reduzierte geringere Wandstärke gehämmert und/oder abge
streckt wird.
Durch dieses Verfahren wird eine besonders preisgünstige Her
stellung der Antriebswellen möglich, wobei eine Gewichtsredu
zierung und eine verbesserte Werkstoffausnutzung mit einem ver
besserten NVH-Verhalten (Noise-Vibration-Harshness) des gesamten
Antriebsstranges erreicht wird. Dadurch, daß ein einstückiger
Rohling zur Herstellung der Antriebswelle verwendet wird, tritt
keine unnötige Unterbrechung der Kraftübertragungsbereiche ein.
Desweiteren ist es möglich, durch das angegebene Verfahren
kleindimensionierte Gelenke zu fertigen, die den Einsatz in
beengten Raumverhältnissen ermöglichen. Die Ausformung der Ge
lenkkomponenten kann durch Hämmern, Schmieden oder Pressen er
folgen. Der mittlere Rohrbereich kann unmittelbar auf den erfor
derlichen Rohrwellenaußendurchmesser gebracht werden. Eine Auf
weitung des mittleren Rohrbereiches kann beispielsweise durch
eine hydraulische Vorrichtung nachträglich erfolgen, wenn eine
bauchige oder konische Antriebswelle hergestellt werden soll.
Nach dem Fertigungsprozeß der Antriebswelle wird diese gehärtet.
Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung der unterschiedlichen
Wandstärken im mittleren Rohrbereich, in den Endbereichen und an
den Gelenkkomponenten durch das angegebene Verfahren. Hierdurch
ist die Übertragung hoher Drehmomente ohne zusätzliche Verstär
kung der Gelenkkomponenten möglich, wobei die Wandstärke ent
sprechend der festgelegten Anforderung an die Antriebswelle
individuell dimensioniert werden kann und im Einzelfall auch
eine annähernd gleiche Dicke aufweisen kann. Bei der Ausführung
der Gelenkkomponenten dürfte es sich in der Regel um ein Gelenk
innenteil an dem einen Endbereich und um ein Gelenkaußenteil am
gegenüberliegenden Endbereich der Antriebswelle handeln. Eine
Ausbildung gleicher Gelenkkomponenten an beiden Endbereichen der
Antriebswelle ist jedoch ebenso möglich. Das Gelenkaußenteil
weist hierbei einen querschnittserweiterten Abschnitt auf. Bei
den angeformten Gelenkkomponenten kann es sich bevorzugt um Teile
eines Gleichlaufgelenkes in Tripodenbauart oder um Teile eines
Kugelgleichlaufdrehgelenkes handeln.
Die Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen der
Antriebswelle in der Figurenbeschreibung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Kraftfahrzeug mit vorderen und hinteren Antriebs
wellen,
Fig. 2 einen Längsschnitt einer Antriebswelle mit einem
angeformten Gelenkinnen- und -außenteil und
Fig. 3 einen Längsschnitt einer Antriebswelle mit einem Tri
podenschiebe- und einem Gleichlauffestgelenkinnenteil.
In Fig. 1 ist ein allradgetriebenes Kraftfahrzeug 1 schema
tisch dargestellt, welches über einen Frontmotor 2 mit einem
Getriebe 3 und einem Vorderachsdifferential 4 die Vorderräder 5
über vordere Antriebswellen 6 antreibt. Das Antriebsdrehmoment
für die Hinterräder 7 wird vom Vorderachsdifferential 4 abge
zweigt und über eine geteilte Längsantriebswelle 8a, 8b einem
Hinterachsdifferential 9 zugeführt. Das Hinterachsdifferential
9 treibt über hintere Antriebswellen 10 die Hinterräder 7 an.
Die vorderen und hinteren Antriebswellen 6, 10 sowie die geteil
te Längsantriebswelle 8a, 8b können entsprechend der Erfin
dung ausgebildet sein.
In Fig. 2 und 3 ist jeweils eine Antriebswelle 6, 8, 10 darge
stellt, welche einen mittleren zylindrischen Rohrbereich Rm mit
einer Wandstärke D₁, einem Rohrwellenaußendurchmesser Da und zu
den Enden hin zwei Endbereiche 11, 12 mit einer Wandstärke D₂
aufweist. Die Wandstärke D₁ ist bei den gezeigten Ausführungs
beispielen über die gesamte Länge des mittleren Rohrwellen
bereiches Rm unverändert. Es ist jedoch auch denkbar, daß
die Wandstärke D₁ des mittleren Rohrbereiches Rm sich kontinuier
lich ändert und asymmetrisch zur Rohrwellenmitte hin ausgebildet
ist oder daß die Rohrwelle im Querschnitt einen stufenförmigen
Verlauf aufweist. An die Endbereiche 11, 12 sind Gelenkkomponen
ten angeformt, die nach dem angegebenen Verfahren hergestellt
werden.
In Fig. 2 ist an dem linken Endbereich 11 ein Gelenkaußenteil
13 angeformt, das einen querschnittserweiterten Abschnitt 15
aufweist und wobei in der Glocke innenliegende Laufbahnen 16 für
die nicht dargestellten Kugeln des Gleichlaufgelenkes ausgebil
det sind. An dem rechten Endbereich 12 ist ein Gleichlaufinnen
teil 14 angeformt, welches ebenfalls Laufbahnen 17 besitzt.
Alternativ besteht die Möglichkeit, an beiden Endbereichen 11,
12 der Antriebswelle 6, 8, 10 gleiche Gelenkkomponenten 13 oder
14 vorzusehen.
In Fig. 3 ist eine weitere Antriebswelle 6, 8, 10 abgebildet,
die die gleichen Merkmale wie die Antriebswelle 6, 8, 10 nach
Fig. 2 aufweist, wobei jedoch am linken Endbereich 11 bei
spielsweise ein tripodenförmiges Gelenkinnenteil 18 angeformt
ist. Die Wandstärke D₃ der Gelenkkomponenten 13, 14, 18 ist gegen
über der Wandstärke D₁ des mittleren Rohrbereiches Rm unter
schiedlich ausgebildet.
Bezugszeichenliste
1 Kraftfahrzeug
2 Frontmotor
3 Getriebe
4 Vorderachsdifferential
5 Vorderrad
6 Antriebswelle
7 Hinterrad
8, 8a, 8b Längsantriebswelle
9 Hinterachsdifferential
10 Antriebswelle
11, 12 Endbereich
13 Gelenkaußenteil eines Gleichlauffestgelenkes
14 Gelenkinnenteil eines Gleichlauffestgelenkes
15 Abschnitt des Gelenkaußenteiles
16 Laufbahn des Gelenkaußenteiles
17 Laufbahn des Gelenkinnenteiles
18 Gelenkinnenteil eines Tripodengelenkes
Rm mittlerer Rohrbereich
Da Rohrwellenaußendurchmesser
D₁ Wandstärke des mittleren Rohrbereiches
D₂ Wandstärke der Endbereiche
D₃ Wandstärke der Gelenkkomponenten
2 Frontmotor
3 Getriebe
4 Vorderachsdifferential
5 Vorderrad
6 Antriebswelle
7 Hinterrad
8, 8a, 8b Längsantriebswelle
9 Hinterachsdifferential
10 Antriebswelle
11, 12 Endbereich
13 Gelenkaußenteil eines Gleichlauffestgelenkes
14 Gelenkinnenteil eines Gleichlauffestgelenkes
15 Abschnitt des Gelenkaußenteiles
16 Laufbahn des Gelenkaußenteiles
17 Laufbahn des Gelenkinnenteiles
18 Gelenkinnenteil eines Tripodengelenkes
Rm mittlerer Rohrbereich
Da Rohrwellenaußendurchmesser
D₁ Wandstärke des mittleren Rohrbereiches
D₂ Wandstärke der Endbereiche
D₃ Wandstärke der Gelenkkomponenten
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Antriebswelle (6, 8, 10)
aus einem einstückigen rohrförmigen Rohling mit großem
Außendurchmesser, insbesondere zur Verwendung im Antrieb
eines Kraftfahrzeuges (1), mit einem mittleren Rohrbereich
(Rm) und beidendig ausgebildeten Endbereichen (11, 12),
wobei die Endbereiche (11, 12) eine größere Wandstärke (D₂)
als der mittlere Rohrbereich (Rm) erhalten und an minde
stens einem Endbereich (11, 12) eine Gelenkkomponente eines
Gelenkes durch Werkstoffumformung wie Hämmern, Schmieden
oder Pressen angeformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem zunächst kurzen Rohling mit großer Wandstärke
als erstes der mittlere Rohrbereich (Rm) der Antriebswelle
(6, 8, 10) auf eine reduzierte geringere Wandstärke (D₁)
gehämmert und/oder abgestreckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Rohrbereich (Rm) als erstes auf den erfor
derlichen Rohrwellenaußendurchmesser (Da) gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Rohrbereich (Rm) nachträglich mittels
einer hydraulischen Vorrichtung aufgeweitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebswelle (6, 8, 10) mit angeformten Gelenkkom
ponenten nach Ausformung derselben gehärtet wird.
5. Antriebswelle, hergestellt nach einem Verfahren gemäß An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem einen Endbereich (11 oder 12) ein Gelenkinnen
teil (14, 18) und am gegenüberliegenden Endbereich (11 oder
12) ein Gelenkaußenteil (13) ausgebildet ist.
6. Antriebswelle, hergestellt nach einem Verfahren gemäß An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Endbereichen (11, 12) jeweils ein Gelenkin
nenteil (14, 18) oder jeweils ein Gelenkaußenteil (13) aus
gebildet ist.
7. Antriebswelle nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenkaußenteil (13) einen querschnittserweiterten
Abschnitt (15) aufweist.
8. Antriebswelle nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Endbereichen (11, 12) angeformten Gelenkkom
ponenten (13, 14, 18) als Teile eines Gleichlaufgelenkes in
Tripodenbauart oder als Teile von Kugeldrehgelenken ausge
bildet sind.
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- 1990-07-17 DE DE19904022692 patent/DE4022692C2/de not_active Expired - Fee Related
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1991
- 1991-07-10 JP JP19509191A patent/JPH04316716A/ja active Pending
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Also Published As
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