DE4022582A1 - Vorrichtung zur herstellung von plattenfoermigen kunststoffformteilen aus oberflaechlich angeschmolzenem kunststoffgranulat - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von plattenfoermigen kunststoffformteilen aus oberflaechlich angeschmolzenem kunststoffgranulatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von
plattenförmigen Kunststofformteilen aus oberflächlich
angeschmolzenem Kunststoffgranulat, bestehend aus einem
Vorratsbehälter für das zu verarbeitende Kunststoffgranulat,
einer Anschmelzstation, in der das Granulat von einem
gasförmigen Heizmedium durchspült wird und einer Ausformstation,
in der das angeschmolzene Granulat verdichtet wird.
Derartige Vorrichtungen sind in mehreren Ausführungsformen
bereits in Vorschlag gebracht worden, um in einem diskontinuierlichen
Verfahren durch Zusammenpressen von oberflächlich
angeschmolzenem Kunststoffgranulat in einer Presse
plattenförmige Kunststoffteile zu erzeugen. Bei diesem
Verfahren wird durch ein gasförmiges Medium, meist Heißluft
oder Dampf, die Oberfläche des Kunststoffgranulates kurzzeitig
behandelt, so daß diese Oberfläche weich und schmelzflüssig
wird, während der Kern der Granulatkörner in Folge der
geringen Wärmeleitfähigkeit von thermoplastischem Kunststoff
nicht in einen schmelzflüssigen Zustand übergeht. Durch
dieses Verfahren werden erhebliche Energiemengen eingespart,
es wird aber auch die Abkühlzeit wesentlich reduziert.
Durch den Preßvorgang werden sämtliche Lufteinschlüsse
zwischen den Granulatkörnern aus dem Formteil herausgepreßt,
so daß man ein lunkerfreies Kunststofformteil erhalten
kann, dem nach der Abkühlung nicht mehr anzusehen ist, in
welcher Weise es hergestellt ist.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist es, daß es diskontinuierlich
ausgeführt wird. Für die Herstellung von Platten wäre
es jedoch sehr vorteilhaft, wenn in einem kontinuierlichen
Verfahren gearbeitet werden könnte, damit die vom Verbraucher
geforderten Plattengrößen entsprechend den Verbraucherwünschen
aus dem endlos hergestellten plattenförmigen Strang
geschnitten werden können.
Es ist auch in Vorschlag gebracht worden, dieses Verfahren
in einem Extruder anzuwenden, der das Kunststoffgranulat
nicht vollständig aufschließt, sondern nur teilweise aufschließt,
so daß in der extrudierten, flüssigen Kunststoffmasse
noch die Kerne der Granulatkörner schwimmen. Für die
Durchführung dieses Verfahrens ist jedoch ein in den Anschaffungskosten
teuerer Extruder mit einem ebenfalls teueren
Breitspritzkopf erforderlich.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der
Technik. Es ist die Aufgabe der Erfindung, in kontinuierlichem
Verfahren plattenförmige Kunststoffteile mit geringem
Aufwand herzustellen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Vorrichtung, die
sich dadurch auszeichnet, daß sowohl die Anschmelzstation
als auch die Ausformstation durch vertikal übereinander
angeordnete Transportbandpaare gebildet sind, die zueinander
konvergierend angeordnet sind und von denen das Transportbandpaar
in der Anschmelzstation gelocht ist, während das
Transportbandpaar in der Ausformstation mit glatter Oberfläche
versehen ist.
Das Kunstoffgranulat wird bei dieser Vorrichtung zwischen
zwei Transportbandpaare gebracht, wobei das Transportbandpaar
in der Anschmelzstation gelocht ist, so daß das gasförmige
Heizmedium zwischen die Granulatkörner treten kann und
den Anschmelzvorgang vornehmen kann. Durch die konvergierende
Anordnung der übereinander angeordneten Transportbänder
wird das angeschmolzene Kunststoffmaterial zusammengedrückt
und verdichtet, so daß sich eine endlos hergestellte Platte
bildet. Überraschenderweise wurde gefunden, daß mit den
geringen Druckausübungen der konvergierenden Transportbandoberflächen
ein lunker- und blasenfreies Produkt hergestellt
werden kann. Dieses ist darauf zurückzuführen, daß durch
die Bewegung der konvergierenden Transportbandoberflächen
in Transportrichtung die angeschmolzenen Granulatkörner
derart ineinander geschoben werden, daß alle Hohlräume
verschwinden.
Zweckmäßig kann es sein, wenn zwischen den Transportbandpaaren
der Anschmelzstation und der Ausformstation ein Walzenpaar
angeordnet ist, daß vorzugsweise mit einer gerauhten
Oberfläche versehen ist. Dieses Walzenpaar dient dazu, das
angeschmolzene und aneinander anbackende Kunststoffgranulat
mit verstärktem Druck zwischen das konvergierende Transportbandpaar
zu schieben.
Zweckmäßig ist es, wenn die Transportbänder aus Teflon
hergestellt sind, damit sich die Transportbänder leicht von
der hergestellten endlosen Kunststoffplatte lösen.
Zweckmäßig kann es sein, wenn in der Ausformstation mehrere
Transportbänder hintereinander geschaltet sind, so daß ein
immer stärker werdender Druck auf die langsam auskühlende
Kunststoffplatte ausgeübt werden kann.
Zweckmäßig kann es auch sein, wenn zwischen den Transportbändern
Walzenpaare von einem Glättkalander angeordnet
sind. Durch diese Glättkalander wird eine besonders gute
Glättwirkung, aber auch eine Verdichtungswirkung erzielt.
Zweckmäßig ist es, wenn der Vorratsbehälter als Schleuse
ausgebildet ist. Hierdurch wird erreicht, daß das Aufheizmedium
nicht in den Vorratsbehälter entweichen kann.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn mehrere Vorratsbehälter
nebeneinander angeordnet sind, die alle als Schleuse ausgebildet
sind, so daß ein Vorratsbehälter nach dem anderen
entleert werden kann, während der zuvor entleerte Vorratsbehälter
nach seiner Absperrung am unteren Ende erneut unter
Atmosphärendruck gefüllt werden kann.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist nachstehend anhand
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen schematischen
Schnitt durch die Vorrichtung.
Kunststoffgranulat aus den Vorratsbehältern 1, 2 fällt auf
das mit feinen Löchern versehene Transportband 3, welches
über ein Abstützgitter 4 im Kanal 5 für das Heizmedium
geführt ist. Parallel zu diesem Transportband 3 ist vertikal
über diesem Transportband ein weiteres Transportband 6
angeordnet, welches ebenfalls gelocht ist und ebenfalls
durch den Kanal 5 geführt ist, in den das gasförmige Heizmedium
durch die Eintrittsöffnung 7 eintritt und durch die
Austrittsöffnung 8 wieder austritt.
Das im Kanal 5 erwärmte, zwischen den Transportbändern 3, 6
liegende Kunststoffgranulat wird nach dem Austritt aus dem
Transportbandpaar 3, 6 in den Raum zwischen den Transportbändern
9, 10 eingeführt, deren einander zugekehrte Oberflächen
sich in Transportrichtung nähern, also konvergieren,
wobei das zwischen diesen Oberflächen liegenden Kunststoffgranulat
zusammengedrückt wird. Es entsteht auf diese Weise
ein lunker- und einschlußfreies plattenförmiges Produkt,
wobei die Lunkerfreiheit sicherlich darauf zurückzuführen
ist, daß hier neben einem auf das Material ausgeübten Druck
durch die Transportbewegung auch eine Art Rütteln des
Materials stattfindet.
Diesem Transportbandpaar 9, 10 ist ein Walzenpaar 11 vorgeschaltet,
welches mit gerauhter Oberfläche oder mit Leisten
versehener Oberfläche ausgestattet ist. Die Oberflächengeschwindigkeit
dieser Walzen 11 ist zweckmäßigerweise höher
als die Oberflächengeschwindigkeit der Transportbänder 9,
10, so daß diese Walzen das angeschmolzene Kunststoffgranulat
in den Spalt zwischen den Transportbändern 9, 10 hineindrücken.
Dem Transportbandpaar 9, 10 ist ein Glättkalander
12 nachgeschaltet. Hinter dem Glättkalander 12 ist ein
Transportband 13 für den Abtransport des plattenförmigen
Produktes zur Schneidvorrichtung 14 vorgesehen.
Jeder Vorratsbehälter ist an seinem unteren Ende mit einem
Schieber 15 versehen und weist an seinem oberen Ende einen
Deckel 16 auf. Durch den Schieber 15 und den Deckel 16 ist
jeder Vorratsbehälter 1, 2 zu einer Schleuse ausgebildet.
Zweckmäßigerweise sind die Heißlufteingangsöffnung 7 und
die Austrittsöffnung 8 durch einen Kanal verbunden, in
welchem ein Ventilator und eine Heizvorrichtung angeordnet
sind.
Liste der Bezugszeichen:
1 Vorratsbehälter
2 Vorratsbehälter
3 Transportband
4 Abstützgitter
5 Kanal
6 Transportband
7 Eintrittsöffnung
8 Austrittsöffnung
9 Transportband
10 Transportband
11 Walzenpaar
12 Glättkalander
13 Transportband
14 Schneidvorrichtung
15 Schieber
16 Deckel
2 Vorratsbehälter
3 Transportband
4 Abstützgitter
5 Kanal
6 Transportband
7 Eintrittsöffnung
8 Austrittsöffnung
9 Transportband
10 Transportband
11 Walzenpaar
12 Glättkalander
13 Transportband
14 Schneidvorrichtung
15 Schieber
16 Deckel
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Kunststoffteilen
aus oberflächlich angeschmolzenem Kunststoffgranulat,
bestehend aus einem Vorratsbehälter für das zu verarbeitende
Kunststoffgranulat, einer Anschmelzstation, in der das
Granulat von einem gasförmigen Heizmedium durchspült wird,
und einer Ausformstation, in der das angeschmolzene Granulat
verdichtet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Stationen durch vertikal übereinander angeordnete
Transportbandpaare (3, 6; 9, 10) gebildet sind,
die zueinander konvergierend angeordnet sind, und von denen
das Transportbandpaar (3, 6) in der Anschmelzstation gelocht
ist, während das Transportbandpaar (9, 10) in der Ausformstation
mit glatter Oberfläche versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Transportbandpaaren (3, 6; 9, 10) der Anschmelzstation
und der Ausformstation ein Walzenpaar (11)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Walzenpaar (11) eine gerauhte Oberfläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportbänder (3, 6; 9, 10) aus Teflon hergestellt
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ausformstation mehrere Transportbänder (9, 10, 13)
hintereinander geschaltet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Transportbändern (9, 10; 13) Walzen (12)
eines Glättkalanders angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorratsbehälter (1, 2) als Schleuse ausgebildet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Vorratsbehälter (1, 2) nebeneinander angeordnet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022582 DE4022582C2 (de) | 1990-07-16 | 1990-07-16 | Vorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Kunststofformteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022582 DE4022582C2 (de) | 1990-07-16 | 1990-07-16 | Vorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Kunststofformteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4022582A1 true DE4022582A1 (de) | 1992-01-23 |
DE4022582C2 DE4022582C2 (de) | 1998-01-29 |
Family
ID=6410376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904022582 Expired - Lifetime DE4022582C2 (de) | 1990-07-16 | 1990-07-16 | Vorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Kunststofformteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4022582C2 (de) |
Cited By (5)
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---|---|---|---|---|
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EP1504868A1 (de) * | 2003-08-07 | 2005-02-09 | Werner Dr. Neu | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen aus Kunststoff |
CN115107333A (zh) * | 2022-07-20 | 2022-09-27 | 浙江凯耀新材料科技有限公司 | 同透塑料地板生产用带及其生产方法与应用 |
DE102022132684A1 (de) | 2022-12-08 | 2024-06-13 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Tragbares Gerät zur Herstellung eines Probenkörpers und Verfahren zur Bewertung eines Probenkörpers |
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- 1990-07-16 DE DE19904022582 patent/DE4022582C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE102022132684A1 (de) | 2022-12-08 | 2024-06-13 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Tragbares Gerät zur Herstellung eines Probenkörpers und Verfahren zur Bewertung eines Probenkörpers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4022582C2 (de) | 1998-01-29 |
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Legal Events
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