DE4021456A1 - Verfahren und vorrichtung zum partiellen sanieren eines im erdreich verlegten abwasserkanals - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum partiellen sanieren eines im erdreich verlegten abwasserkanals

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Hans Mueller
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16LPIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16L55/00Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum partiellen Sanieren eines im Erdreich verlegten Abwasserkanals.
Sofern bei Inspektionsuntersuchungen mit fahrbaren DV-Kanalrohrfernseh­ anlagen Einzelschäden im Abwasserkanal, wie Rundumrisse, Längsrisse, Scherbenbildung, klaffende Muffen o.dgl. festgestellt werden, muß der Abwasserkanal saniert werden. Eine partielle Sanierung bietet das Posatryn-Verfahren, bei dem ein Stahlhohlzylinder (Packer) mit aufblas­ baren Gummimanschetten verwendet wird. Der Packer wird unter Kamera­ beobachtung im Abwasserkanal so positioniert, daß die beschädigte Stelle genau zwischen den Gummimanschetten liegt. Es wird dann ein Zweikompo­ nenten-Acrylharz-Gel injiziert, das durch die Leckage nach außen gepreßt wird, polymerisiert und innerhalb von Sekunden die Schadstelle nach außen dauerhaft abdichtet.
Es ist ferner ein Sanierungsverfahren bekannt, bei dem der Abwasserka­ nal auf seiner gesamten Länge innen mit einem kunstharzgefüllten Faser­ vliesschlauch ausgekleidet wird. Dieses Sanierungsverfahren ist mit relativ hohen Kosten verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur partiellen Sanierung eines Abwasserkanals so zu gestalten, daß die in den Kanal an den Schadstellen eingebrachten und festgelegten Auskleidungen die Strömung des durch den Kanal geführten Mediums nicht beeinträchtigt und verhindert wird, daß Schmutzpartikel aus dem strö­ menden Medium die Auskleidungen unterwandern.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein die beschädigte Zone des Abwasserkanals innen abdeckendes, mit aushärtba­ rem Kunstharz getränktes Auskleideschlauchstück aus einem Faservlies einen unter der Wirkung eines Druckmittels defomierbaren, schlauch­ förmigen Träger umgreifend in die beschädigte Zone transportiert wird, die Länge des Trägers größer ist als die Länge des Auskleideschlauch­ stücks, der Träger das Auskleideschlauchstück an beiden Stirnseiten überragt und unter Druckbelastung das Auskleideschlauchstück an die zu sanierende Rohrwand preßt und der Träger in Abstand von den Stirnsei­ ten des Auskleideschlauchstücks an die Rohrwand gedrückt wird und beim Zusammenpressen des Auskleideschlauchstücks aus den Stirnflächen Harz austritt, das im Bereich zwischen dem Träger der Rohrwand und den Stirn­ flächen des Auskleideschlauchstücks zu vliesfreien Ringen geformt wird, die eine in axialer Richtung sich konisch bis zum Rohrinnendurchmesser erweiternde Innenfläche aufweisen.
Diese vliesfreien Harzringe, die an beiden Stirnflächen des Auskleide­ schlauchstückes sich anschließen, bilden mit ihrer konisch sich bis zur Rohrinnenfläche erweiternden Innenfläche einen strömungsgünstigen Ein- bzw. Auslauf für das durch den Kanal oder die Rohrleitung geführte Medium. Diese vliesfreien Ringe verhindern, daß Feststoffpartikel in den Bereich zwischen der Rohr- bzw. Kanalinnenseite und der Ausklei­ dung eindringen können.
Der auf das Auskleideschlauchstück wirkende Anpreßdruck des Trägers wird bis zur Aushärtung des Kunstharzes aufrechterhalten.
Die Aushärtung kann unter Aufheizung des Druckmediums vorgenommen werden.
Der Träger kann als elastisch verformbarer Mantel eines Packers oder als aus Kunststoff gefertigte Schlauchfolie ausgebildet sein.
Sofern ein Packer verwendet wird, um das Auskleideschlauchstück zu der Schadstelle desAbwasserkanals o.dgl. zu transportieren, weist der Packer einen aufblasbaren Mantel auf, dessen Länge größer ist als die Länge des Auskleideschlauchstücks. Das Auskleideschlauchstück kann aus einem Glasvlies gefertigt und mit einem speziell auf feuchtem Unter­ rund gut haftenden Epoxidharz getränkt werden. Das Auskleideschlauch­ stück wird mittels des Packers unter Kamerabeobachtung an der Schad­ stelle positioniert und durch Luftdruck oder durch Wasserdruck, wobei das Druckmedium ggf. aufgeheizt werden kann, an die Kanalwandung ge­ preßt. Da die Aushärtungszeit des Epoxidharzes einstellbar ist, kann der Packer nach kurzer Zeit wieder in den Schacht gezogen werden. Die partielle Sanierung ist abgeschlossen.
Nach der Ermittlung der Lage und der Abmessungen der beschädigten Zone können auch die zur Sanierung erforderlichen Auskleideschlauchstücke auf einer Schlauchfolie festgelegt und mit der Schlauchfolie in den Abwasserkanal eingezogen werden. In die Schlauchfolie wird unter der Wirkung eines Druckmediums ein Hilfsschlauch eingestülpt, durch den die Auskleideschlauchstücke überden Zeitraum der Aushärtung des Kunstharzes an die Innenseite des Abwasserkanals gepreßt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden im folgenden beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Abwasserkanal im Schnitt mit einer Schadstelle und ein auf einem Träger angeordnetes Auskleideschlauchstück zur Sanierung dieser Schadstelle,
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung der Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Packers mit zugeordnetem Auskleideschlauchstück in einem eine Schadestelle aufweisenden Abwasserkanal im Längsschnitt,
Fig. 4 eine mit mehreren Auskleideschlauchstücken versehene Schlauch­ folie, die den Träger bildet und
Fig. 5 das Anpressen der Auskleideschlauchstücke nach der Fig. 4 an die Innenfläche des zu sanierenden Abwasserkanals mittels eines eingestülpten Hilfsschlauches.
Der Abwasserkanal 1 weist eine Schadstelle 2 auf, die durch ein mit aushärtbaren Kunstharz getränktes Auskleideschlauchstück 3 saniert wer­ den soll. Das Auskleideschlauchstück umgreift einen Packer 4, der ein Tragrohr 5 aufweist, an dem benachbart den Stirnenden 6 und 7 ein Gum­ mimantel 8 luft- und flüssigkeitsdicht befestigt ist. Der Gummimantel 8 bildet mit dem Tragrohr 5 eine Kammer 9a, die mit einem Druckmedium durch eine Leitung 9 gefüllt werden kann. Beim Füllen der genannten Kammer nimmt der Gummimantel 8 die Lage ein, die in der Fig. 1 in strichpunktierten Linien aufgezeigt ist. Die Lage des Gummimantels 8 unter Beaufschlagung mit einem Innendruck ist in der Fig. 2 darge­ stellt. Hieraus ergibt sich, daß einerseits das mit Kunstharz gefüllte Auskleideschlauchstück 3 an die Innenfläche des Abwasserkanals 1 ge­ preßt wird und die beschädigte Stelle 2 abdeckt und daß ferner der Gummimantel, der die Stirnfläche 10 des Auskleideschlauchstücks 3 über­ ragt, im Abstand von der Stirnfläche, und zwar an der Stelle 11 an die Innenfläche 12 des Abwasserkanals 1 gepreßt wird. Zwischen der Stirn­ fläche 10 des Auskleideschlauchstücks und der Stelle 11 ist ein Ring­ raum 13 vorhanden, der mit Kunstharz gefüllt wird, das beim Zusammen­ pressen des Auskleideschlauchstücks 3 durch die Stirnfläche 10 austritt. Entsprechend der Innenkontur des Ringraumes 13 werden somit zu beiden Seiten des Auskleideschlauchstücks 3 vliesfreie Harzringe gebildet, die eine in axialer Richtung sich konisch bis zum Kanalinnendurchmesser er­ weiternde Innenfläche aufweisen.
Der Anpreßdruck in der Kammer 9a wird bis zur Aushärtung des Kunsthar­ zes aufrecht erhalten. Bei einer thermischen Aushärtung wird das Druck­ mittel aufgeheizt.
Die Wandstärke des Auskleideschlauchstücks liegt im Bereich von zwei bis zehn Millimetern. Nach der Aushärtung wird der Packer 4 aus dem Abwasserkanal gefahren.
Damit das Auskleideschlauchstück 3 in einfacher Weise vom Packer ge­ trennt werden kann, ist es zweckmäßig, zwischen dem Gummimantel 8 des Packers und dem Auskleideschlauchstück 3 als Trennfolie eine Schlauch­ folie 10 vorzusehen.
Anstelle des Packers 4 kann als Träger für das Auskleideschlauchstück 3 auch eine ringförmige, mit einem Druckmittel füllbare und deformier­ bare Blase 14 verwendet werden, die ein mittiges Trägerrohr 15 um­ schließt, so daß auch während der Sanierungsarbeiten ein überströmen des Abwassers von der einen Seite zur anderen Seite des Packers 16 er­ folgen kann.
In dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 umgreift ein Auskleide­ schlauchstück 3 die Blase 14. Durch Einführen eines Druckmediums in die Blase wird das Auskleideschlauchstück bis zur Aushärtung des Kunst­ harzes an die Innenwandung des Abwasserkanals 1 gepreßt. Da die Blase 14 das Auskleideschlauchstück 3 zu beiden Seiten hin überragt, entste­ hen bei der Beaufschlagung der Blase mit einem Innendruck benachbart den Stirnflächen 10 des Auskleideschlauchstücks 3 Ringräume 17, die mit überschüssigem, aus dem Auskleideschlauchstück 3 austretenden Kunstharz gefüllt werden. Hierdurch werden Harzringe zu beiden Seiten des Auskleideschlauchstücks 3 gebildet, die einen flach auslaufenden Obergang vom Auskleideschlauchstück zum Altrohr ergeben.
Nach dem Aushärten des Kunstharzes wird der Innendruck in der Blase 14 abgebaut und es wird der Packer 16 aus dem Abwasserkanal entfernt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 wird als Träger für Auskleideschlauchstücke 18, 19 und 20 eine Schlauchfolie 21 verwendet. Die Auskleideschlauchstücke werden so dimensioniert und angeordnet, daß sie in einem zuvor mit einer Fernsehanlage inspizierten Abwasser­ kanal beim Einbringen der Schlauchfolie die jeweiligen Schadstellen des Abwasserkanals abdecken. Nachdem die Schlauchfolie 21 in den Ab­ wasserkanal eingeführt ist, wird sie mit einem unter der Wirkung eines Druckmediums eingestülpten Hilfsschlauch 22 an die Innenfläche des Abwasserkanals 1 gepreßt, wobei die Auskleideschlauchstücke 18, 19, 20 die Schadstellen 2 des Abwasserkanals abdecken. Bei der Deformierung der Schlauchfolie 21 durch den mit einem Innendruck belasteten Hilfs­ schlauch 22 entstehen an beiden Stirnseiten der Auskleideschlauchstücke ebenfalls Ringräume 23, die mit überschüssigem Harz beim Anpressen des jeweiligen Auskleideschlauchstücks gefüllt werden. Wie in den anderen Ausführungsbeispielen beschrieben, werden hierdurch an beiden Seiten des Auskleideschlauchstückes Harzringe gebildet, die einen flachen Aus­ lauf zum Altrohr ergeben. Nach der Aushärtung des Kunstharzes werden der Hilfsschlauch 22 und auch die als Träger dienende Schlauchfolie 21 entfernt.
Bezugszeichenliste.
 1 Abwasserkanal
 2 Schadstelle
 3 Auskleideschlauchstück
 4 Packer
 5 Tragrohr
 6 Stirnende
 7 Stirnende
 8 Gummimantel
 9 Leitung
 9a Kammer
10 Stirnfläche
11 Stelle
12 Innenfläche
13 Ringraum
14 Blase
15 Trägerrohr
16 Packer
17 Ringraum
18 Auskleideschlauchstück
19 Auskleideschlauchstück
20 Auskleideschlauchstück
21 Schlauchfolie
22 Hilfsschlauch
23 Ringraum

Claims (7)

1. Verfahren zum partiellen Sanieren eines im Erdreich verlegten Ab­ wasserkanals, dadurch gekennzeichnet, daß ein die beschädigte Zone des Abwasserkanals (1) innen abdeckendes, mit aushärtbarem Kunstharz getränktes Auskleideschlauchstück (3, 18, 19, 20) aus einem Faservlies einen unter der Wirkung eines Druckmittels deformierbaren, schlauch­ förmigen Träger umgreifend in die beschädigte Zone transportiert wird, die Länge des Trägers größer ist als die Länge des Auskleideschlauch­ stücks, der Träger das Auskleideschlauchstück an beiden Stirnseiten (10) überragt, der Träger unter Druckbelastung das Auskleideschlauch­ stück an die zu sanierende Kanalwand preßt und der Träger in Abstand von den Stirnseiten (10) des Auskleideschlauchstücks an die Innenfläche (12) des Abwasserkanals (1) gedrückt wird und beim Zusammenpressen des Auskleideschlauchstücks aus den Stirnflächen (10) Harz austritt, das im Bereich zwischen dem Träger, der Kanalwand und den Stirnflächen (10) des Auskleideschlauchstücks zu vliesfreien Ringen geformt wird, die eine in axialer Richtung sich konisch bis zum Kanalinnendurchmesser erweiternde Innenfläche aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur thermi­ schen Aushärtung des Kunstharzes das auf den Träger wirkende Druckmit­ tel aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aushärten des Kunstharzes der Träger vom Auskleideschlauchstück getrennt und aus dem Kanalrohr entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Er­ mittlung der Lage und der Abmessungen der beschädigten Zonen die zur Sanierung erforderlichen Auskleideschlauchstücke (18, 19, 20) auf einer den Träger bildenden Schlauchfolie (21) festgelegt, mit der Schlauch­ folie in den Abwasserkanal (1) eingezogen werden und in die Schlauch­ folie unter der Wirkung eines Druckmediums ein Hilfsschlauch einge­ stülpt wird, durch den die Auskleideschlauchstücke über den Zeitraum der Aushärtung des Kunstharzes an die Innenseite des Abwasserkanals (1) gepreßt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Packer (4) verwendet wird, der ein Trag­ rohr (5) aufweist, an dem benachbart den Stirnenden (6, 7) ein Gummi­ mantel (8) luft- und flüssigkeitsdicht befestigt ist und der Gummi­ mantel mit dem Tragrohr eine mit einem Druckmedium füllbare Kammer (9a) bildet, wobei die Länge des Gummimantels größer ist als die Länge des mit dem Packer zu transportierenden Auskleideschlauchstücks.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß als Trägerkörper eine ringförmige, mit Druck­ mitteln füllbare und deformierbare Blase (14) vorgesehen ist, die ein mittiges Trägerrohr (12) aufweist und das aufzunehmende Auskleide­ schlauchstück (3) an beiden Stirnseiten überragt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auskleideschlauchstück aus einem Glasvlies oder einem Polyestervlies besteht und eine Wandstärke im Bereich von 2 bis 10 mm aufweist.
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