DE4020579A1 - Vorrichtung zur einstellung des auswerfzeitpunkes bei einer presse - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Einstellung des Auswerfzeitpunktes einer Presse.

Fig. 6 zeigt einen gewöhnlichen Auswerfmechanismus nach dem Stand der Technik. Demgemäß ist auf einer Welle 1, die synchron mit der Kurbelwelle einer Presse umläuft, ein Nocken 3 mittels einer Paß­ feder 2 drehfest verbunden, und ein Nockenfolger 5, der schwenkbar auf einer Tragachse 4 gelagert ist, trägt eine Rolle 6 am einen Ende, die am Nocken 3 anliegt. Am anderen Ende des zweiarmigen Nockenfolgers 5 ist das eine Ende einer Auswerfstange 8 mittels eines Zapfens 7 angelenkt.

Die Auswerfstange 8 ist zur Betätigung eines Auswerfstabes 9 an ihrem anderen Ende mittels eines Zapfens 10 an einem Hebel 12 angelenkt, der von einer Tragachse 11 schwenkbar gelagert wird. Ein Zapfen 14 verbindet den Auswerfstab 9 mit einem Hebel 13, der, wie der Hebel 12, mit der Tragachse 11 drehfest verbunden ist. Eine Zylindereinheit mit einem Zylinder 15, der am einen Ende des Pressenrahmens befestigt ist, und einer Kolbenstange 16, die von dem Zylinder 15 vorsteht und mit dem Hebel 12 mittels eines Zap­ fens 17 verbunden ist, stellt sicher, daß die Rolle 6 stets am Nocken 3 anliegt. Im Zylinder kann sich ein unter Druck stehendes Medium oder eine Druckfeder befinden.

Bei dem bekannten Auswerfmechanismus bewegt sich der Auswerfstab 9 innerhalb eines Gesenks (in diesem Falle innerhalb des unteren Gesenks), um einen mit der Presse bearbeiteten Gegenstand in Über­ einstimmung mit Bewegungshub auszuwerfen, der durch die Gestalt des mit der Welle 1 umlaufenden Nocken 3 bestimmt wird. Dement­ sprechend muß die Bedienperson zur Bearbeitung eines Werkstücks eine geeignete Presse mit Auswerfeinheit auswählen, die hinsicht­ lich ihrer Fähigkeiten, des Hubes und der Bewegung entsprechend angepaßt ist.

Es kann indessen der Fall auftreten, daß der Auswerfzeitpunkt in Abhängigkeit von der Bearbeitungsart des Werkstücks und der Über­ führung des Werkstücks, beispielsweise in die nächste Stufe einer Stufenpresse, geändert werden muß.

Bei der bekannten Anordnung, bei der die Welle 1 mit dem Nocken mittels der Paßfeder 2 fest verbunden ist, bereitet eine Änderung der Auswerfzeit durch Änderung der Drehphasendifferenz zwischen Welle und Nocken extreme Schwierigkeiten. Die Folge davon ist unvermeidbar eine schlechtere Produktqualität. Man könnte daran denken, den Auswerfzeitpunkt durch Verwendung einer Vielzahl von verschiedenen Nocken und Auswahl des geeigneten Nocken zu ändern, doch ist dies ineffizient und wirtschaftlich nachteilig, weil der Austausch der Nocken sehr viel Arbeit und Zeit benötigt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der der Auswerfzeitpunkt bei einer Presse genau und schnell eingestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöste. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Aufgrund der Tatsache, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei Drehwellen vorhanden sind, die mittels einer lösbaren Kupp­ lung miteinander verbunden sind, läßt sich der Auswerfzeitpunkt durch Lösen der Kupplung, gegenseitiges Verdrehen der Wellen und Schließen der Kupplung schnell verstellen.

Die erste Drehwelle ist konzentrisch zur zweiten Drehwelle ange­ ordnet, die drehbar, jedoch axial unbeweglich im Pressenrahmen gelagert ist und die den Antriebsnocken zur Betätigung eines Aus­ werfstabes trägt. Die ersten und zweiten Drehwellen sind mit einem Antriebszahnrad bzw. einem Abtriebszahnrad an Stellen versehen, an denen sie einander treffen. Die zweite Drehwelle hat einen hohlen Abschnitt, in dem eine Welle axial beweglich gehalten ist. Diese bewegliche Welle trägt am einen Ende ein Verbindungszahnrad, das mit den Zahnrädern der ersten und zweiten Drehwellen in Eingriff bringbar ist, und diese drei Zahnräder bilden zusammen eine Kupp­ lung. Weiterhin sind Verbindungs- und Trenneinrichtungen vorge­ sehen, um die Kupplung zu schließen und zu lösen.

Bei der so aufgebauten Erfindung werden die ersten und zweiten Drehwellen voneinander gelöst, indem das Verbindungszahnrad ver­ schoben wird, um das Antriebszahn- vom Abtriebszahnrad zu trennen. In diesem Zustand wird entweder die erste oder die zweite Dreh­ welle um einen vorbestimmten Winkel vorgedreht oder zurückgedreht, womit eine gegenseitige Verdrehung der beiden Wellen hervorgerufen wird, von denen die zweite den Nocken trägt. Anschließend wird die bewegliche Welle unter Verwendung der Verbindungseinrichtung ver­ schoben, um die Antriebs- und Abtriebszahnräder wieder miteinander zu verbinden, wobei die durch die gegenseitige Verdrehung der ersten und zweiten Wellen hervorgerufene Phasendifferenz in der Drehrichtung aufrechterhalten wird.

Der Auswerfzeitpunkt kann daher in Übereinstimmung mit der Dreh­ phasendifferenz, die zwischen den ersten und zweiten Drehwellen auftritt, eingestellt werden.

Die Verbindung miteinander und das Lösen voneinander der ersten und zweiten Drehwellen wird nicht durch axiales Verschieben dieser Drehwellen selbst ausgeführt, sondern durch Verschieben der beweg­ lichen Welle, die kleiner und leichter ist, als die ersten und zweiten Drehwellen. Eine mechanische Montage oder Demontage von Teilen ist daher nicht erforderlich, und man kann den Auswerfzeit­ punkt leicht und schnell einstellen. Die Vorrichtung nach der Erfindung ist klein und einfach und benötigt zur Betätigung keine großen Kräfte.

Die Erfindung macht die Verwendung mehrere Nocken oder einen Aus­ tausch von Nocken zur Zeitpunkteinstellung unnötig. Die Einstel­ lung ist einfach und wirtschaftlich und kann exakt und schnell ausgeführt werden. Die Erfindung ermöglicht es, den Auswerfzeit­ punkt für die Presse, die Art der Formgebung am Werkstück und für das Werkstück selbst optimal einzustellen, sodaß die Produktquali­ tät und die Produktivität bemerkenswert gesteiert werden können.

Ein weiteres bedeutsames Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die beiden Drehwellen lediglich durch axiales Verschieben der beweglichen dritten Welle voneinander gelöst werden können. Eine axiale Verstellung der beiden Drehwellen findet nicht statt. Auf­ grund dieser Anordnung benötigt das Kuppeln oder Entkuppeln der beiden Drehwellen keine große Kraft, sodaß die Einstellvorrichtung nicht groß und komplex zu sein braucht.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf in den Zeich­ nungen dargestellte Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Ausführungsform der vorlie­ genden Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Presse mit ihren wesentlichen Teilen;

Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 4 eine Blockdarstellung der automatischen Steuerung;

Fig. 5 ein Flußdiagramm, das den Betriebsablauf bei der Einstel­ lung des Auswerfzeitpunkts zeigt, und

Fig. 6 einen bekannten Auswerfmechanismus.

Die erste Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 1 umfaßt eine erste Drehwelle 20, eine zweite Drehwelle 21, einen Antriebsnocken 27, eine Kupplung 29 zum lösbaren Kuppeln der ersten und zweiten Drehwellen 20 und 21, eine Verbindungseinrichtung 35, eine Trenn­ einrichtung 36, und eine Steuervorrichtung 60 für die Kupplung 29.

Wie im Falle des bekannten Machanismus umfaßt die Auswerfeinheit den Antriebsnocken 27, an dem eine Rolle 24 anliegt, die am einen Ende eines Nockenfolgehebels 23 gelagert ist, der an einer Trag­ achse 22 schwenkbar gelagert ist, und eine Auswerfstange 26, die mittels eines Zapfens am anderen Ende des Nockenfolgehebels 23 angelenkt ist. Die auf- und abgehende Bewegung der Auswerfstange 26 treibt den hier nicht dargestellten Auswerfstab, um das Werk­ stück aus einem unteren Gesenk auszuwerfen. Die unter der Auswerf­ stange 26 liegenden Komponenten sind in Fig. 1 nicht dargestellt.

Zunächst werden die die Einstellvorrichtung bestimmenden Bauteile allgemein beschrieben. Die erste Drehwelle 20 ist in einem Rahmen gelagert und läuft synchron mit der Kurbelwelle einer Presse um. Die zweite Drehwelle 21 läuft zusammen mit dem Antriebsnocken 27 um, der mit ihr mittels einer Paßfeder 28 drehfest verbunden ist. Die ersten und zweiten Drehwellen 20 und 21 können mittels der Kupplung 29 lösbar miteinander verbunden werden.

Um die zwei Drehwellen 20 und 21 miteinander zu kuppeln bzw. von­ einander trennen zu können, umfaßt die Kupplung 29 ein Antriebs­ zahnrad 30, das an der ersten Drehwelle 20 befestigt ist, ein Abtriebszahnrad 31, das an der zweiten Drehwelle 21 befestigt ist, und ein Verbindungszahnrad 32, um die Zahnräder 30 und 31 mitein­ ander verbinden zu können. Die Zahnräder 30 und 31 sind Innenzahn­ räder, die einander mit leichtem Zwischenraum koaxial gegenüber­ stehen. Die Zahnräder 30 und 31 können direkt an den Enden der Drehwellen 20 und 21 ausgebildet sein, sie sind, wie in der Zeich­ nung gezeigt, jedoch vorzugsweise gesonderte Bauteile, die aus­ tauschbar an den Drehwellen 20 und 21 mittels Stiften oder Bolzen 33 befestigt sind. Das Verbindungszahnrad 32 ist mit einer beweg­ lichen Welle 34 verbunden und bewegt sich axial (in Richtung P-Q), um die Zahnräder 30 und 31 miteinander zu kuppeln bzw. voneinan­ der zu entkuppeln.

Die Verbindungseinrichtung 35 verstellt die bewegliche Welle 34 zusammen mit dem Verbindungszahnrad 32 derart, daß das Antriebs­ zahnrad 30 und das Abtriebszahnrad 31 miteinander gekuppelt wer­ den. Die Trenneinrichtung 36 löst andererseits das Antriebszahnrad 30 vom Abtriebszahnrad 31 durch eine entsprechende entgegenge­ richtete Bewegung des Verbindungszahnrads 32. In der dargestellten Ausführungsform ist die erste Drehwelle 20 so aufgebaut, daß eine nicht-gezeigte Bremseinrichtung die erste Drehwelle an einer Dre­ hung hindert, wenn die Zahnräder 30 und 31 voneinander gelöst sind, damit eine relative Verdrehung zwischen ihnen durch Verdre­ hung der zweiten Drehwelle 21, die den Antriebsnocken 27 trägt, stattfinden kann.

Eine Einheit 47 zum Verdrehen der zweiten Drehwelle 21 im von der ersten Drehwelle 20 gelösten Zustand umfaßt ein Zahnrad 48, ein Zwischenzahnrad 49 und einen Antriebsmotor 50 mit Zahnrad, das in dem Zwischenzahnrad kämmt. Eine Steuereinheit 60 (Fig. 4) sorgt für eine Verdrehung der zweiten Drehwelle 21 gegenüber der ersten Drehwelle 20 in der einen oder anderen Richtung mit Hilfe des Motors 50 über die Zahnräder 49 und 48, wenn die Kupplung 29 gelöst ist.

Um den Auswerfzeitpunkt zu ändern, wird die Trenneinrichtung 36 betätigt, um die bewegliche Welle 34 in richtung Q zu verschieben, so daß die erste Drehwelle 20 von der zweiten Drehwelle 21 entkup­ pelt wird, damit sie gegeneinander verdreht werden können. Sodann wird die zweite Drehwelle 21 mit Hilfe des Motors 50 um einen vor­ bestimmten Winkel, beispielsweise um 5° gegenüber der ersten Dreh­ welle in Vorwärtsrichtung, verdreht. Anschließend wird die Verbin­ dungseinrichtung 35 betätigt, um mittels des Kupplungszahnrads 32 das Antriebszahnrad 30 und das Abtriebszahnrad 31 und somit die zwei Drehwellen miteinander zu kuppeln, sodaß die Drehphasendif­ ferenz zwischen den beiden Wellen verriegelt wird. Diese Dreh­ phasendifferenz wirkt sich in einer Verstellung des Auswerfzeit­ punktes aus.

Nachfolgend werden die Einzelteile der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung im Detail erläutert.

Die erste Drehwelle 20 rotiert synchron mit der Kurbelwelle der Presse und ist am die Krone der Presse bildenden Rahmen 37 gela­ gert. Im dargestellten Beispiels wird die Antriebswelle von der Kurbelwelle selbst gebildet. Am Ende der ersten Drehwelle 20 gegenüber der zweiten Drehwelle 21 ist konzentrisch das Antriebs­ zahnrad 30 angebracht. In der dargestellten Ausführungsform ist das Antriebszahnrad 30 ein Innenzahnrad.

Die zweite Drehwelle 21 trägt den Antriebsnocken 27 zum Betreiben des Auswerfmechanismus. Sie steht dem genannten Ende der ersten Drehwelle 20 gegenüber und ist im Pressenrahmen 37 mittels einer Büchse 38 drehbar jedoch axial (in den Richtungen P und Q) nicht verschiebbar gelagert. Die zweite Drehwelle 21 ist konzentrisch zur ersten Drehwelle 20 und weist einen hohlen Abschnitt 39 zylin­ drischer Gestalt auf. Der hohle Abschnitt 39 hat abgestufte Öff­ nungen 40 an beiden Enden, und zwar eine Öffnung 40 größeren Durchmessers am einen Ende und eine zylindrische Kammer 41 am anderen Ende.

Die zweite Drehwelle 21 trägt an dem der ersten Drehwelle 20 gegenüberstehenden Ende das Abtriebszahnrad 31, das in der darge­ stellten Ausführungsform ein Innenzahnrad ist.

Die Kupplung 29 zum lösbaren Kuppeln der ersten und zweiten Dreh­ wellen 20 und 21 besteht aus dem Antriebszahnrad 30, dem Abtriebs­ zahnrad 31 und einem Kupplungszahnrad 32, das die zwei vorgenann­ ten Zahnräder lösbar miteinander kuppelt. In der dargestellten Ausführungsform ist das Kupplungszahnrad 32 ein Außenzahnrad, das einem Vielkeil vergleichbar in die Innenzahnräder 30 und 31 ein­ greift. Das Abtriebszahnrad 31 hat eine Bohrung 42, deren Durch­ messer größer als der eines an dem Kupplungszahnrad 32 ausgebilde­ ten Ansatzes ist, um diesen aufnehmen zu können.

Die zweite Drehwelle 21 trägt mittels einer Paßfeder 46 einen Satz von Nocken, um die Transfermechanismen der Presse antreiben zu können nämlich einen ersten Nocken 43 zum Klemmen und Lösen von Förderstangen, einen zweiten Nocken 41 zum Heben und Senken der­ selben und einen dritten Nocken 45 zum Vor- und Zurückschieben derselben.

Weiterhin ist die zweite Drehwelle 21 mit einer Einrichtung 47 versehen, um sie um einen vorbestimmten Winkel zu verdrehen, wenn sie von der ersten Drehwelle 20 entkuppelt ist. Dieser Drehmecha­ nismus 47 umfaßt das Zahnrad 48, ein Zwischenzahnrad 49 und einen Antriebsmotor 50 mit Zahnrad. Das Zahnrad 48 ist mit der zweiten Drehwelle 21 drehfest verbunden und der Antriebsmotor 50 ist dazu eingerichtet, mittels seines Zahnrades und über das Zwischenzahn­ rad 49 und das Zahnrad 48 die zweite Drehwelle 21 zu verdrehen. Der Antriebsmotor 50 kann in unterschiedlichen Drehrichtungen betrieben werden. Die bewegliche Welle 34 ist an dem Ansatz des Kupplungszahnrades 32 befestigt und ist in dem hohen Abschnit 39 der zweiten Drehwelle 21 in axialen Richtungen P und Q beweglich. Vorzugsweise ist die bewegliche Welle 34 so klein und leicht wie möglich, hat aber eine ausreichende Festigkeit. Wie zuvor be­ schrieben ist das Kupplungszahnrad 32 konzentrisch an der beweg­ lichen Welle 34 angebracht. Das Kupplungszahnrad 32 bewegt sich zusammen mit der Welle 34 axial in Richtung P, um die beiden Innenzahnräder 30 und 31 in dem voreingestellten gegenseitigen Verdrehungswinkel zu kuppeln.

Das Kupplungszahnrad 32, das als Außenzahnrad ausgebildet ist, kann die Innenzahnräder 30 und 31 in verschiedenen gegenseitigen Verdrehungen miteinander kuppeln, die um jeweils 5° voneinander abweichen, entsprechend der Zahnteilung der an der Kupplung betei­ ligten Zahnräder 30, 31 und 32. In der in axialer Richtung Q ver­ schobenen Stellung des Kupplungszahnrades 32 sind die Antriebs-und Abtriebszahnräder 30 und 31 voneinander gelöst. Das Kupplungs­ zahnrad 32 ist so leicht wie möglich bei Beachtung der erforder­ lichen Festigkeit, damit eine ausreichende Auswerfkraft (und Antriebskraft für den Transfermechanismus) zwischen den Zahnrädern 30 und 31 übertragen werden kann.

Die bewegliche Welle 34 hat einen Durchmesser, geringfügig kleiner als der des hohlen Abschnitts 39 der zweiten Drehwelle 21 ist, sodaß sie in axialer Richtung leicht gleiten kann. Ein nicht dar­ gestellter Ölkanal erstreckt sich von der ersten Drehwelle 20 in die bewegliche Welle 34, damit Schmieröl der zweiten Drehwelle und anderen Teilen zugeleitet werden kann. Andererseits trägt die bewegliche Welle 34 eine Scheibe 51 an dem von der zweiten Dreh­ welle 21 vorstehenden Ende, und ein Detektor 52 steht der Scheibe 51 in einem gewissen Abstand gegenüber.

Der Detektor 52 befindet sich im Ausschaltzustand, wenn die beweg­ liche Welle 34 sich in Richtung P bewegt, um die Zahnräder 30 und 31 miteinander zu verbinden, und im Einschaltzustand, wenn die Welle 34 sich in Richtung Q bewegt, um die Zahnräder 30 und 31 voneinander zu entkuppeln. Die Verkupplung und Entkupplung der Zahnräder 30 und 31 können daher mittels dieses Detektors 52 ermittelt werden.

Die Verbindungseinrichtung 35 zum Schließen der Kupplung 29 dient dazu, die Welle 34 so zu bewegen, daß das Kupplungszahnrad 32 mit beiden Zahnrädern 30 und 31 in Eingriff ist. In der dargestellten Ausführungsform wird die Verbindungseinrichtung 35 von einer Vor­ spanneinrichtung oder Feder 53 gebildet. Die Feder 53 erstreckt sich vom Boden der Öffnung 40 größeren Durchmessers der zweiten Drehwelle 21 zur Stirnfläche des Ansatzes am Kupplungszahnrad 32 und umgibt die bewegliche Welle 34. Die bewegliche Welle 34, die das Kupplungszahnrad 32 trägt, wird daher von der Feder 53 in Richtung P vorgespannt, sodaß das Kupplungszahnrad 32 mit den Zahnrädern 30 und 31 in Eingriff ist, wie in Fig. 1 gezeigt, was zu einer gegenseitigen Verkupplung der Zahnräder 30 und 31 führt. Da der Außendurchmesser der beweglichen Welle 34 etwas kleiner als der Innendurchmesser des hohlen Abschnitts 39 in der zweiten Dreh­ welle 21 ist, kann die bewegliche Welle 34 in Richtung P sanft gleiten. Die Feder 53 kann relativ klein sein, weil die bewegliche Welle 34 und das Kupplungszahnrad 32 so klein und leicht sind, daß eine große Verstellkraft nicht erforderlich ist.

Die Trenneinrichtung 36 zum Lösen der Kupplung 29 wirkt auf die bewegliche Welle 34 derart ein, daß die Zahnräder 30 und 31 von­ einander entkuppelt werden. Sie besteht aus einem Kolben 34, die am der ersten Drehwelle 20 abgewandten Ende der beweglichen Welle 34 befestigt ist und sich in einem Zylinder 55 befindet, der in der zylindrischen Kammer 41 der zweiten Drehwelle 21 angeordnet ist. Zwischen dem Kolben 52 und der Bodenwand des Zylinders 55 befindet sich eine Ölkammer 56, in die Drucköl von einer Hydrau­ likeinheit 57 zugeführt wird und aus der das Öl, gesteuert von der Steuereinrichtung 60 (Fig. 4) abgelassen wird. Die Hydraulikein­ heit 57 kann geringe Größe haben, weil die bewegliche Welle 34 und das Kupplungszahnrad 32 zum Verstellen keine große Kraft benöti­ gen.

Wenn die Hydraulikeinheit 57 in Betrieb gesetzt wird, um Drucköl in die Ölkammer 56 einzuführen, wird der Kolben 54 und mit ihr die bewegliche Welle 34 und das Kupplungszahnrad 32 in Richtung Q ver­ schoben, sodaß die Verkupplung der Zahnräder 30 und 31 aufgehoben wird.

Die schon erwähnte Steuereinheit 60 bewirkt eine automatische Steuerung der Hydraulikeinheit 57, des Antriebsmotors 50 usw.. Während des normalen Pressenbetriebs kann auch für eine Entkupp­ lung zwischen dem Zahnrad 48 und dem Motor 50 gesorgt werden, bei­ spielsweise durch axiales Verschieben des Zwischenzahnrades 49, oder durch eine lösbare Kupplungseinrichtung zwischen dem Motor 50 und dem von ihm getriebenen Zahnrad (ohne Bezugszeichen), ggf. ebenfalls gesteuert durch die Steuereinheit 60.

Die Funktion der Steuereinheit 60 wird im Detail nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 5 erläutert, die ein Flußdiagramm zeigt.

Gemäß Fig. 5 bewirkt auf einen Befehl zum Ändern des Auswerfzeit­ punkts (Schritt S10) die Steuereinheit 60, daß die erste Drehwelle 20 zusammen mit der zweiten Drehwelle 21 gedreht wird, bis sie eine gewünschte Winkelposition erreicht haben, woraufhin die Dre­ hung angehalten wird. Sodann betätigt die Steuereinheit 60 die Hydraulikeinheit 57, um das Drucköl in die Ölkammer 56 einzulei­ ten, um damit die Trenneinrichtung 36 zu betätigen (Schritt S12). Daraufhin bewegt sich die bewegliche Welle 34 in Richtung Q gegen die Kraft der Feder 53. Als Folge davon wird das Kupplungszahnrad 32 aus dem Eingriff mit dem Antriebszahnrad 30 gelöst, wodurch das Abtriebszahnrad 31 von Antriebszahnrad entkuppelt ist. Die Ent­ kupplung der Zahnräder 30 und 31 wird durch den Detektor 32 ermit­ telt, der dieses durch seinen Einschaltzustand anzeigt (Schritt S14).

Wenn sich die Zahnräder 30 und 31 im entkuppelten Zustand befin­ den, betätigt die Steuereinheit 60 den Antriebsmotor (und sorgt ggf. zuvor für die Ankupplung des Motors 50 an das Zahnrad 48), sodaß die zweite Drehwelle 21 mittels des Motors 50 um einen Win­ kel gedreht wird, der der mittels eines Schalters 61 eingegebenen Änderung des Auswerfzeitpunktes entspricht (Schritt S16).

Zu diesem Zeitpunkt zeigt ein nicht gezeigter Kodierer an, um wie­ viel die zweite Drehwelle 21 gedreht wird, wodurch eine Verdrehung um einen in Stufen vorbestimmten Drehwinkel exakt möglich wird (Schritt S18).

Wenn die zweite Drehwelle mit dem Antriebsnocken 27 um den vor­ bestimmten Winkel gegenüber der ersten Drehwelle 20 verdreht wor­ den ist, wirkt die Steuereinheit 60 auf die Hydraulikeinheit 57 derart ein, daß das Drucköl aus der Ölkammer 56 abgelassen wird, damit die Verbindungseinheit 35 wieder wirksam werden kann (Schritt S20). Die bewegliche Welle 34 wird daher durch die Kraft der Feder 53 in Richtung P bewegt, sodaß das Antriebszahnrad 30 mittels des Kupplungszahnrads 32 mit dem Abtriebszahnrad 31 ver­ bunden wird. Die Verbindung zwischen den Zahnrädern 30 und 31 wird durch den Detektor 52 ermittelt, der seinen Ausschaltzustand anzeigt (Schritt S22). Diese Verbindung wird durch die Vorspann­ kraft der Feder 53 aufrechterhalten. Ggf. wird auch der Motor 50 vom Zahnrad 48 abgekuppelt, damit er sich im gewöhnlichen Pressen­ betrieb nicht mitdreht.

Durch Drehen nur der zweiten Drehwelle 21 mit dem Antriebsnocken 27 um einen vorbestimmten Winkel nach vorn oder zurück gegenüber der ersten Drehwelle 20 und anschließendes Wiederverkuppeln der beiden Drehwellen ist es möglich, die notwendige Phasendifferenz im Drehwinkel zwischen den beiden Wellen einzustellen. Auf diese Weise kann der Auswerfzeitpunkt zeitlich vorgeschoben oder verzö­ gert werden.

Aus der vorangehenden Beschreibung geht hervor, daß zur Verstel­ lung der zweiten Welle gegenüber der ersten Welle keine mechani­ sche Montage- oder Demontagearbeiten notwendig werden und nur relativ leichte Teile zu bewegen sind, sodaß zur Verstellung keine großen Kräfte und komplizierte Vorrichtungen notwendig werden.

Die Fig. 2 und 3 zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfin­ dung zur Anwendung bei einer Schwerlastpresse. Beispielsweise bei einer Presse der 3000-t-Klasse, bei der eine Auswerfkraft von etwa 200 t benötigt wird, ist der Nocken zum Antreiben des Auswerfsta­ bes natürlich sehr groß, um die Belastungen auszuhalten. Bei die­ ser Art von Presse ist eine sehr viel glattere Zuführung von Schmieröl erforderlich.

Bei der zweiten Ausführungsform ist die erste Drehwelle 20 mit zweiten Drehwellen an beiden Enden verbunden, wie Fig. 2 zeigt, um die zu übertragende Auswerfkraft zu vermindern und das Schmieröl glatt zuzuführen. Fig. 3 zeigt jedoch nur eine der zweiten Dreh­ wellen, die andere ist nicht dargestellt. In Fig. 2 bezeichnen die Bezugszeichen 70, 71 und 72 eine Pressensäule, ein Bett und eine Auswerfeinheit mit einem Auswerfstab.

Um das Schmieröl glatt zuzuführen, ist die bewegliche Welle 34 bei der zweiten Ausführungsform als eine Hohlwelle ausgeführt, mit Axialbohrung 73, und die erste Drehwelle 20 hat einen Wellenab­ schnitt 74 kleineren Durchmessers an seinem Ende, der einen Ölka­ nal 75 darin aufweist und in die Bohrung 73 derart eingesetzt ist, daß eine axiale Relativbewegung möglich ist. Diese Anordnung erlaubt es, das Schmieröl der ersten Drehwelle 20 und anderen Tei­ len zuzuführen.

Gemäß den ersten und zweiten Ausführungsformen wird der Auswerf­ zeitpunkt durch Verdrehen der zweiten Drehwelle 21 hervorgebracht, während die erste Drehwelle 20 im entkuppelten Zustand festgehal­ ten wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, die erste Welle 20 zu drehen, während die zweite Welle 21 festgehalten wird.

Bei den dargestellten Ausführungsformen besteht die Verbindungs­ einrichtung 35 aus der Feder 53, die sich in der Öffnung 40 größe­ ren Durchmessers der zweiten Drehwelle 21 befindet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt. Es kann auch von pneumatischen oder hydraulischen Druckeinrichtungen anstelle der Feder 53 als Vorspanneinrichtung Gebrauch gemacht werden.

Die dargestellten Ausführungsformen verwenden die Steuereinrich­ tung 60 zum vollautomatischen Betrieb, jedoch kann die Steuerung zum Kuppeln und Entkuppeln und zum Verdrehen der Wellen gegenein­ ander auch manuell oder halbautomatisch ausgeführt werden. In die­ sem Falle kann die Steuereinrichtung 60 sehr viel einfacher aufge­ baut sein oder ganz weggelassen werden.

Der Antriebsnocken und die zweite Drehwelle 21 sind in den darge­ stellten Ausführungsformen getrennt hergestellte Teile und mittels der Paßfeder miteinander verbunden, sie können jedoch auch als eine einstückige Einheit hergestellt sein.

Claims (11)

1. Vorrichtung zum Einstellen des Auswerfzeitpunkts bei einer Presse, enthaltend:
eine erste Drehwelle (20), die mit der Pressenkurbelwelle synchron umläuft;
eine zweite Drehwelle (21), die konzentrisch zur ersten Drehwelle (20) angeordnet ist;
einen Antriebsnocken (27), der auf der zweiten Drehwelle (21) angebracht ist, um einen Auswerfmechanismus anzutreiben;
eine Kupplung (29) , die an Verbindungsflächen zwischen den ersten und zweiten Drehwellen (20, 21) angebracht ist;
eine Verbindungseinrichtung (35), um die Kupplung (29) in Eingriff zu bringen;
eine Trenneinrichtung (54, 56, 57), um die Kupplung (29) zu lösen;
eine Dreheinrichtung (50, 49, 48), um nur die zweite Drehwelle (21) zu drehen, wenn die Kupplung (29) sich im gelösten Zustand befin­ det.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (29) enthält: ein Antriebszahnrad (30), ein Abtriebszahn­ rad (31) und ein Kupplungszahnrad (32), wobei die Antriebs- und Abtriebszahnräder (30, 31) Innenzahnräder sind, die an den verbun­ denen Flächen befestigt sind, während das Kupplungszahnrad (32) ein Außenzahnrad ist, das axial beweglich gelagert ist, um die Antriebs- und Abtriebszahnräder in einer seiner Stellungen zu kuppeln und in seiner anderen Stellung voneinander zu entkuppeln.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung (35) eine Feder (53) aufweist, die eine an dem Kupplungszahnrad (32) befestigte bewegliche Welle (34) in Richtung (P) auf eine Verkupplung der Antriebs- und Abtriebszahn­ räder (30, 31) vorspannt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zweite Drehwelle (21) mit einer Ölkammer (56) zur Aufnahme der beweglichen Welle (34) und eines Kolbens (54 am Ende der Welle versehen ist, und daß die Trenneinrichtung (36) eine Hydraulikeinheit (57) umfaßt, die das Kupplungszahnrad (32) durch Zuführen von Drucköl in die Ölkammer (56) in eine Richtung (Q) bewegt, in der das Kupplungszahnrad (32) die Antriebs- und Abtriebszahnräder (30, 31) voneinander entkuppelt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Trenneinrichtung (36) eine Scheibe (51) enthält, die am freien Ende der beweglichen Welle (34) befestigt ist, und eine Einrichtung (52) zum Ermitteln des gelösten Zustandes des Kupplungszahnrades vom Antriebszahnrad (31), der durch ein Zurück­ ziehen der beweglichen Welle (34) hervorgerufen wird.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dreheinrichtung (47) umfaßt: einen Antriebsmotor (50) mit Zahnrad, das über ein Zwischenzahnrad (49) ein Zahnrad (48) antreibt, das auf der zweiten Drehwelle (21) befestigt ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie eine Steuereinheit (60) zum automatischen Steu­ ern der Hydraulikeinheit (57) und des Antriebsmotors (50) ent­ hält.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der ersten Drehwelle (20) an beiden Ende zweite Drehwellen (21) gegenüberstehen.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zahnräder (30, 31) an der verbundenen Oberfläche zwischen den ersten und zweiten Drehwellen (20, 21) an diesen aus­ tauschbar mittels Stiften (33) befestigt sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die bewegliche Welle (34) als Hohlwelle ausgebildet ist mit einem hohlen Abschnitt (73) darin, und daß die erste Dreh­ welle (20) einen Wellenabschnitt (74) aufweist, dessen Außendurch­ messer kleiner als der Innendurchmesser des hohlen Abschnitts (73) ist und der einen Ölkanal (75) aufweist und axial relativ beweg­ lich in dem hohlen Abschnitt (73) ist, um Schmieröl zur ersten Hohlwelle (20) und anderen Teilen zuzuführen.

11. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der davon abhängigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Motor (50) und dem Zwischenzahnrad (49) eine lösbare Kupplung angeordnet ist.