DE4018930C2 - Brückenzweig von Gleichstromstellern und Pulswechselrichtern mit geregeltem Querstrom - Google Patents
Brückenzweig von Gleichstromstellern und Pulswechselrichtern mit geregeltem QuerstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Brückenzweig gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1. Ein solcher ist aus DE-AS 15 88 509 bekannt.
Getaktete 2- und 4-Quadrant-Gleichstromsteller, sowie Puls
wechselrichter finden z. B. in der Antriebstechnik zur Speisung
von Motoren, oder in der Energieversorgung zur Netzstutzung
bzw. -kopplung wegen ihrer hohen Dynamik breite Einsatzgebiete
(Bilder 1 bis 3).
Das Grundelement der angesprochenen Schaltungen bildet ein
Brückenzweig (Bild 1), dessen aktive Schalter aus unterschied
lichen abschaltbaren Leistungshalbleitern (Bipolar-, MOSFET- oder
IGBT-Transistoren, Thyristoren mit Löscheinrichtung oder
abschaltbare (GTO-) Thyristoren) aufgebaut sein können. Damit
jederzeit ein Laststrom in beiden Richtungen fließen kann, wer
den die beiden Leistungshalbleiter eines Brückenzweiges abwech
selnd ein- bzw. ausgeschaltet. Im hier hauptsächlich betrachte
ten pulsbreitenmodulierten (PWM) Betrieb ist das Ziel der
Schaltung, die mittlere Lastspannung uL durch das Tastver
hältnis der Ansteuersignale T1* bzw. T2* vorzugeben, welche
z. B. durch den Vergleich eines Steuersignals uc mit einem drei
eckförmigen Trägersignal konstanter Frequenz erzeugt werden. Im
Betrieb mit Zweipunkt- bzw. Dreipunkt-Stromregelung
(Toleranzband-Regelung) stellt sich die mittlere Lastspannung
uL gemäß dem Tastverhältnis der Schnittpunkte des
Toleranzbandes mit der Soll-Istwert-Differenz bei variabler
Frequenz selbständig ein.
Um bei dem wechselseitigen Betrieb der beiden
Leistungshalbleiter keinen transienten Kurzschluß der Zwi
schenkreisspannung Us zu erhalten, wird üblicherweise bei jedem
Umschaltvorgang eine kurze Verriegelungszeit (Sicherheitszeit)
von einigen Mikrosekunden eingelegt, während der beide
Leistungshalbleiter ausgeschaltet sind. Diese Sicherheitszeit
Td erhält man z. B. durch Einfugen einer Einschaltverzögerung
Tdon zusammen mit den parasitären Ein- bzw. Aus-Schaltverzöge
rungen Tdon′ bzw. Tdoff′ der Leistungshalbleiter mit
Treiberschaltungen (Bild 4).
Die Auswirkungen der Sicherheitszeit Td im pulsbreitenmodu
lierten Betrieb auf das gewünschte lineare Übertragungsver
halten des Brückenzweiges vom Steuersignal uc bis zur mittleren
Lastspannung uL sind in der Literatur [6, 12] beschrieben
(stromrichtungsabhängige Verschiebung der Steuerkennlinie,
Lückbetrieb, etc., Bild 5). Besonders unangenehm gestalten sich
die Auswirkungen in einem überlagerten Stromregelkreis, in dem
der Brückenzweig als Spannungs-Stellglied eingesetzt ist, bei
der Forderung nach hoher Regeldynamik im Stromnulldurchgang
(Bild 11). Ebenfalls grobe Probleme treten in Umrichtern für
Drehstrommotoren mit Spannungs-Frequenz-Steuerung auf, wegen
Drehmomentwelligkeit, erhöhter Schwingneigung und betriebs
punktabhängiger Spannungsamplitude [2 bis 12]. Bei
Toleranzband-Stromregelung ergeben sich aufgrund der
Sicherheitszeit Td stromrichtungsabhängige Abweichungen des
Strommittelwertes vom gewünschten Sollwert.
Bisherige Lösungen versuchen entweder die Sicherheitszeit
Td (evtl. betriebspunktabhängig) minimal zu halten, oder deren
Auswirkungen durch Regelungen oder Vorsteuerungen zu
korrigieren [1, 3, 6, 7, 9 bis 12].
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Brückenzweig so anzusteuern, daß sich für beide Polaritäten des
Laststromes identische Übertragungseigenschaften zwischen einem
Steuersignal und der mittleren Lastspannung ergeben, und
dadurch sämtliche störenden Eigenschaften, die aus der
Sicherheitszeit resultieren, zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird gemäß Kennzeichen des Anspruches 1
gelöst. Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Die beiden vorhandenen Freiheitsgrade (herrührend von den 2
unabhängig ansteuerbaren Leistungshalbleitern) werden hierbei
in Form von mittlerem Aussteuergrad und Überlappungsgrad als
zwei unabhängige Stelleingriffe für die Regelung des Last
stromes und des Querstromes genutzt.
Ähnlich wie bei den netzgeführten Umkehrstromrichtern beim
Übergang von der kreisstromfreien zur kreisstrombehafteten Ge
genparallelschaltung wird hier bei den Gleichstromstellern und
Pulswechselrichtern der Lückbetrieb vermieden und der Strom
richtungswechsel beschleunigt. Der Kreisstrom im netzgeführten
Umkehrstromrichter entspricht dem Querstrom im PWM-gesteuerten
Brückenzweig.
Die Vorteile, die das beschriebene Verfahren bietet, äußern
sich beim stromgeregelten Betrieb eines 4-Quadrant-Stellers vor
allem in einem hochdynamischen Stromrichtungswechsel des Last
stromes. Beim Betrieb des Pulswechselrichters mit einer Dreh
strommaschine liegen die erzielbaren Vorteile der Erfindung in
der Beseitigung der störenden Effekte wie Drehmomentwelligkeit,
Schwingneigung und betriebspunktabhängiger Spannungsamplitude
[1 bis 12].
Um den Querstrom zu glätten ist eine ausreichende Indukti
vität im Querstromkreis notwendig, die auf verschiedene Weise
in den Brückenzweig eingebaut werden kann (Bilder 6, 7). Brücken
zweige, bei denen verhältnismäßig große parasitäre Induk
tivitäten im Querstromkreis wirksam sind, können auch ohne dis
kret eingefügte Drosseln mit einem Querstrom betrieben werden.
Hierbei sind evtl. zusätzliche Freilaufdioden induktivitätsarm
in die Schaltung einzufügen.
In [13] bis [17] sind verschiedene Schaltungen beschrieben,
die eine oder mehrere Drosseln ohne bzw. mit magnetischen Kopp
lungen in den Brückenzweigen von Gleichstromstellern oder Puls
wechselrichtern einsetzen, um den Anstieg von Kurzschlußströmen
zu verzögern bzw. um Kurzschlußströme zu begrenzen und dadurch
die Folgen von unbeabsichtigten Zwischenkreis-Kurzschlüssen zu
mildern. Diese Schaltungen sind prinzipiell ebenfalls geeignet,
durch entsprechende Ansteuerung und Regelung einen Querstrom
einzustellen.
Der notwendige Induktivitäts-Wert hängt ab von der
Zwischenkreisspannung Us, der Taktperiodendauer T, der
zugelassenen Welligkeit des Querstromes iq und der Güte des
Querstrom-Regelkreises (z. B. 50 µH bei Us = 300 V). Verwendet man 2
Drosseln, dann kann jede so ausgelegt werden, daß sie nur den
relativ niedrigen Querstrom ungesättigt führen kann und beim
Führen des Laststromes in Sättigung geht. Hierdurch ergibt sich
eine wesentliche Verkleinerung der Baugröße. Der notwendige In
duktivitäts-Wert ist deshalb so gering, da die Zeitdauer des
Kurzschlusses nicht durch Ein- und Ausschalten eines Leistungs
halbleiters realisiert wird, sondern durch die Überlappung der
EIN-Zustände der beiden Leistungshalbleiter, welche im Nano
sekunden-Bereich liegen kann.
Die Überlappungszeit Tü der Ansteuersignale wird z. B. durch
das zusätzliche Überlappungs-Steuersignal ucü gemäß Gleichung
(1) eingestellt (Bild 6, Bild 8). Für negative ucü ergeben sich
"negative" Tü, in diesem Fall überlappen sich die Ausschaltbe
fehle. Die Zeitdauer Tk des Kurzschlusses ergibt sich aus der
Überlappungszeit Tü der Ansteuersignale und aus den parasitären
Ein- bzw. Aus-Schaltverzögerungen Tdon′ und Tdoff′ der Lei
stungshalbleiter mit Treiberschaltungen nach Gleichung (2). Das
Tastverhältnis der Kurzschlußdauer 2Tk/T bildet zusammen mit
der Zwischenkreisspannung Us gemäß Gleichung (3) diejenige
mittlere Spannung, die den mittleren Querstrom iq durch die
ohmschen Widerstände Rq im Querstromkreis treibt. Die
Spannungsabfälle an den jeweils stromführenden
Leistungshalbleitern können näherungsweise in Rq mit
berücksichtigt werden. Der Widerstand Rq ist meist sehr gering
(unter 1 Ohm) und ist hauptsächlich in den Querstromdrosseln zu
lokalisieren. Die Kurzschlußdauer Tk kann deshalb sehr klein
sein (z. B. unter 100 ns). Falls sie kleiner ist, als die Diffe
renz Tdoff′-Tdon′, so kann Tk nur durch eine "negative
Überlappungszeit" Tü der Ansteuersignale bzw. negatives
Steuersignal ucü erreicht werden (Bild 8b).
ucü/ucmax = 2Tü/T (1)
Tk = Tü + Tdoff′ - Tdon′ (2)
Us 2Tk/T = Rqiq (3).
Tk = Tü + Tdoff′ - Tdon′ (2)
Us 2Tk/T = Rqiq (3).
Falls die parasitären Verzögerungszeiten Tdoff′ und Tdon′
für beide abschaltbare Leistungshalbleiter so unterschiedlich
sind, daß Tdoff1′-Tdon2 ungleich Tdoff2′-Tdon1′ ist, und
jedoch wie in Bild 6 dasselbe ucü für beide Ansteuerungen
verwendet wird, so haben die beiden Kurzschlüsse, die in einer
Taktperiode T auftreten, unterschiedliche Zeitdauern Tk1 und
Tk2 Gleichung (2) ist dann für beide abschaltbare
Leistungshalbleiter getrennt anzuwenden. In Gleichung (3) ist
für Tk der Mittelwert aus Tk1 und Tk2 einzusetzen.
In Extremfällen - z. B. beim Einsatz bipolarer
Leistungstransistoren mit starker Stromabhängigkeit der
Speicherzeit - kann eine der beiden Kurzschlußzeiten Tk1 oder
Tk2 aus Gleichung (2) "negativ" werden. Dies bedeutet, daß
innerhalb einer Taktperiode T einmal der Querstrom durch
Überlappung der Leitend-Zustände aktiv aufgebaut und einmal
durch Überlappung der Sperrzustände aktiv abgebaut wird, wobei
der vorzeichenrichtig berechnete Mittelwert Tk aus Tk1 und Tk2
immer positiv ist, und Gleichung (3) erfüllt.
Falls die Welligkeit des Querstromes hierbei größer wird
als erwünscht, so können für beide abschaltbare Leistungs
halbleiter unterschiedliche Überlappungs-Steuersignale ucü1 und
ucü2 verwendet werden, um gleiche Kurzschlußzeiten Tk1 und Tk2
zu erhalten. Der Unterschied zwischen ucü1 und ucü2 ist dann
nach Gleichung (4) evtl. betriebspunktabhängig durch Steuerung
oder Regelung einzustellen, während der Mittelwert aus ucü1 und
ucü2 als ucü gemäß Gleichung (1) zu verwenden ist.
(ucü1-ucü2)/ucmax = [(Tdoff1′-Tdon2′)-(Tdoff2′-Tdon1′)]/T (4).
Falls die speisende Spanung Us keine stabile Gleichspannung
ist, sondern einen relativ großen Innenwiderstand besitzt oder
einen relativ großen Wechselanteil aufweist, so kann dies durch
Verwendung des Mittelwertes von Us bzgl. der Taktperiodendauer
T in Gleichung (3) berücksichtigt werden.
Aufgrund von Exemplar-Streuungen und Unsymmetrien in der
Realisierung erscheint es wenig zweckmäßig, das Überlappungs-
Steuersignal ucü aus den Gleichungen 1 bis 4 im voraus zu be
rechnen und als festen Wert einzustellen, sondern den Querstrom
iq durch einen Regler mit ucü als Stellgröße zu regeln (Bild
6).
Die - evtl. vorhandene - übergeordnete Laststrom-Regelung
des Brückenzweiges, die das Tastverhältnis T+/T des Ansteuersi
gnals bzw. das Steuersignal uc als Stellgröße benutzt, wird
durch Tü bzw. ucü kaum beeinflußt, da das mittlere
Tastverhältnis der Ansteuersignale T1* und T2* durch die Über
lappung nahezu nicht verändert wird (Bild 8). Da die
Überlappungszeit in den meisten Fällen sehr kurz ist und die
Querstromdrosseln eine sehr viel kleinere Induktivität besitzen
als der Lastkreis, sind die Regelkreise für den Laststrom und
für den Querstrom nahezu entkoppelt und können getrennt vonein
ander optimiert werden.
Eine hochwertige Regelung des Querstromes gelingt durch
Messung des Stromes iq1 in einer Querstromdrossel mit einem
Gleichstromwandler (bzw. Hallwandler, Feldplattenwandler etc.).
Da der Laststrom iL - je nach Stromrichtung - evtl. ebenfalls
durch diese Querstromdrossel fließt, muß das Laststromsignal
richtungsabhängig abgezogen werden, um ein Signal iq für den
Querstromanteil zu erhalten (Bild 9). Ein PI-Regler, der für
Stromregelkreise mit Spannungsstellglied üblich und zweckmäßig
ist, regelt nach dem Vergleich von iq mit einem konstanten
Querstromsollwert iqsoll die Regeldifferenz zu Null mit Hilfe
des Stellsignals ucü. Als Varianten sind auch reine P- oder I-
Regler möglich. Die Regleroptimierung erfolgt wie bei einem
konventionellen Stromregelkreis in der Antriebstechnik. Sie
wird erleichtert, da die Störgrößen, die auf den Querstrom
regelkreis einwirken, vernachlässigbar gering sind, und auch
die Führungsgröße iqsoll im einfachsten Fall zeitlich nicht
verändert wird.
Der Aufwand bei dieser Realisierungsvariante beschränkt
sich auf eine oder zwei Querstromdrosseln, einen zusätzlichen
Strommeßgeber (bei bereits vorhandener Laststrommessung), und
eine einfache Signalverarbeitung (analog: Operationsverstärker-
Schaltung, oder digital: Mikrorechner-Programm).
Das beschriebene Verfahren wurde an einem PWM-gesteuerten
4-Quadrant-Steller, bestehend aus zwei Brückenzweigen nach Bild
7a und zwei Regelungen gemäß den Bildern 6 und 9, sowie einer
übergeordneten konventionellen Laststromregelung (PI-Regler)
erprobt. Als Leistungshalbleiter wurden parallelgeschaltete,
bipolare Leistungstransistoren in Darlingtonkonfiguration
eingesetzt CUs = 160 V, LL = 200 µH, T = 40 µs, Lq = 50 µH, iqsoll = 2A,
iLmax = 100A). Ein Vergleich (Bild 11) mit dem konventionellen
Verfahren mit Sicherheitszeit (Td = 10 µs, sonst gleiche Daten wie
oben), ohne bzw. mit Korrekturschaltung nach [6, 12] zeigt
deutlich die verbesserten Stromnulldurchgänge.
Bei Stellern, für die aus Kostengründen keine Laststrommes
sung vorhanden ist, lädt sich folgende vereinfachte Querstrom
regelung durchführen, falls eine Variante mit 2 Querstrom
drosseln eingesetzt wird: Durch eine Abfrage, ob in beiden
Querstromdrosseln der Strom einen vorgegebenen niedrigen
Schwellwert (Sollwert) über- oder unterschreitet, verstellt ein
Zweipunktschalter mit nachgeschaltetem Integrator stetig das
Steuersignal ucü (Bild 10). Da der Querstrom nicht hochgenau
auf einen bestimmten Wert geregelt werden muß, und da auf den
Querstrom-Regelkreis nur vernachlässigbar geringe Störgrößen
einwirken, braucht die Über- bzw. Unterschreitung des Schwell
wertes nicht anhand einer exakten Strommessung erkannt werden,
sondern es sind folgende kostengünstigere Methoden möglich:
- a) Durch Einbringen von Hall-Elementen in den magnetischen Kreis der Querstromdrosseln kann das Überschreiten einer be stimmten Magnetisierung - und damit das Überschreiten des Quer strom-Sollwertes in den Querstromdrosseln - erkannt werden (Bild 10a).
- b) Zwei Wechselstromwandler, die bereits beim Erreichen des gewünschten Querstromes gesättigt sind, werden in Reihe zu den Querstromdrosseln eingesetzt (Bild 10b) - Bei einem Querstrom unterhalb des Sollwertes wird die vorhandene Stromwelligkeit auf die Sekundärseite übertragen. Bei einem Querstrom oberhalb des gewünschten Wertes verschwindet das Sekundärsignal, da der Wechselstromwandler durch die Vormagnetisierung bereits gesät tigt ist.
- c) In den Treiberschaltungen der Leistungshalbleiter kann erkannt werden, ob der Strom im Leistungshalbleiter einen be stimmten, niedrigen Wert - den Querstrom-Sollwert - über- oder unterschreitet. Dies geschieht je nach Leistungshalbleiter und Treiberschaltung z. B. anhand von Basisstrom, Basisspannung, Drain-Source-Spannung, Shunt, etc. Hierzu ist in den meisten Fällen je eine potentialgetrennte Rückmeldung von den Treiberstufen notwendig (Bild 10c).
Der Querstrom-Sollwert wird bei allen drei Varianten
jeweils durch die Schaltschwelle der beiden Komparatoren einge
stellt.
Je nach Umrichterkonzeption und Kostensituation kann eine
der dargestellten Regelungsmethoden für den Querstrom einge
setzt werden. Die Darstellungen der Bilder 6, 9 und 10 sind
lediglich Prinzip-Schaltbilder zur Veranschaulichung der Funk
tion. Die konkreten Ausführungsformen (analog/digital, Hard
ware/Software, zentral/dezentral, diskret/integriert, etc.) so
wie die Schnittstellen können je nach Realisierung verschieden
ausfallen.
Ähnlich wie bei den kreisstromarmen netzgeführten Strom
richterschaltungen sind auch querstromarme Ausführungen mög
lich, bei denen der Querstrom nur bei kleinen Lastströmen
aufgebaut wird, weil nur bei kleinen Lastströmen und beim
Stromnulldurchgang die erwähnten Probleme auftreten.
Zum Betrieb mehrerer Brückenzweige an einer gemeinsamen
Zwischenkreisspannung - z. B. bei 4-Quadrant-Stellern oder
mehrphasigen Pulswechselrichtern - bestehen grundsätzlich 2
Möglichkeiten:
- 1) Voneinander unabhängiger Betrieb der Querstrom-Rege lungen bei Einsatz weitgehend unveränderter Brückenzweige aus Bild 6 oder 7, bzw. Verwendung entsprechender parasitär wirksa mer Induktivitäten.
- 2) Einsparung von Querstromdrosseln durch Einsatz einer ge meinsamen Querstromdrossel mit Freilaufdiode zwischen der spei senden Spannung Us einerseits und den Brückenzweigen anderer seits, bzw. Verwendung entsprechender parasitär wirksamer Induktivitäten.
Dual zum hier beschriebenen Betrieb von Spannungszwischen
kreis-Umrichtern mit geregelten Querströmen ist bei Stromzwi
schenkreis-Umrichtern, die mit abschaltbaren Leistungshalblei
tern arbeiten, der Betrieb mit geregelten Leerlaufspannungen
möglich. Hierbei wird durch überlappendes Ausschalten aller
Leistungshalbleiter, die einen gemeinsamen Anschluß am
Zwischenkreis haben, ein transienter Leerlauf der speisenden
Stromquelle über eine oder mehrere wirksame Kapazitäten
zugelassen und geregelt. Das spannungsglättende Element ist
z. B. eine wirksame Kapazität parallel zu jedem
Leistungshalbleiter. Die Varianten im Leistungsteil sowie die
Möglichkeiten der Regelung der Leerlaufspannung gestalten sich
ähnlich (dual) wie beim Spannungszwischenkreis-Umrichter mit
geregelten Querströmen.
[1] Schwesig, G.; Siemens AG Berlin und München: Verfahren und
Vorrichtung zum Betrieb eines Pulsumrichters mit Kompensa
tion von durch Träger-Speicher-Effekte hervorgerufenen
Fehlspannungszeitflächen. Offenlegungsschrift DE 35 41 227 A1,
Deutsches Patentamt, 27.5.87 (Anmeldung: 21.11.85).
[2] Ueda, R.; Sonoda, T.; Inoue, Y; Umezu, T.: Unstable Oszillating Mode in PWM Variable Speed Drives of Induction Motor and its Stabilization. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting 1982, S. 686-691.
[3] Murai, Y.; Watanabe, T.; Iwasaki, H.: Waveform Distortion and Correction Circuit for PWM Inverters with Switching Lag-Times. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, Toronto, 1985, S. 436-441.
[4] Ueda, R.; Sonoda, T.; Takata, S.: Experimental Results and their Simplified Analysis on Instability Problems in PWM Inverter Induction Motor Drives. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, 1986, S. 196-202.
[5] Grotstollen, H.; Wang, Y.F.: The Behaviour of AC Servomotors Fed by PWM Inverters with non-neglibile Switching Times. ICEM 1988, S. 367-372.
[6] Klug, R.D.: Nonlinear Control Characteristic of PWM Four- Quadrant Choppers in Current Control Loops. EPE Grenoble 1987, S. 485-490.
[7] Barret, J.: Interactive Switching in a Bridge Leg. EPE Grenoble 1987, S. 185-190.
[8] Heumann. K.; Schröder, H.: Design Criteria for Fast Swit ching PWM Inverters. IEEE PESC Kyoto 1988, S. 271-276.
[9] Viola, R.; Grotstollen, H.: Einfluß der Ventilschaltzeiten auf das Verhalten von Pulswechselrichtern. etz-Arciv 1988, Nr. 6, S. 181-187.
[10] Klug, R.D.: Effects and Correction of Switching Dead Times in 3-phase PWM Inverter Drives. EPE Aachen 1989, s. 1261-1266.
[11] Weschta, A.; Weberskirch, W.: Nonlinear Behaviour of Vol tage Source Inverters with Power Transistors. EPE Aachen 1989, S. 533-537.
[12] Klug, R.D.: Auswirkungen und Korrekturmöglichkeiten von Sicherheitszeiten bei PWM-gesteuerten Gleichstromstellern. etz-Archiv 1990, Nr. 2, S. 45-53.
[13] Tietze, E.: Schaltungsanordnung zur Steuerung der Strom richtung in einer Motorwicklung. Auslegeschrift 1 588 509, Deutsches Patentamt, 15.6.72 (Anmeldung: 15.12.67).
[14] Eckermann, G., Franke, H.: Schaltungsanordnung für einen Gleichstrom-Nebenschlußmotor mit Impulssteuerung und umkehrbarer Drehrichtung. Offenlegungsschrift 2 233 188, Deutsches Patentamt, 24.1.74, (Anmeldung: 6.7.72).
[15] Petschenka, E.: Vier-Quadrant-Gleichstromstellerschaltung. Offenlegungsschrift 28 18 800, Deutsches Patentamt, 8.11.79, (Anmeldung: 28.4.78).
[16] Sornicle, D.: Variateur-inverseur de vitesse a courant unidirectionnel equipe de transistors. Brevet d′Invention 72.43492, Institut National de la Propriete Industrielle 5.7.74, (Anmeldung: 7.12.72), FR-PS 22 10 333.
[17] Wyman, K.R., Gallagher, G.A.: Short Circuit Protectionfor Switching Type Power Processors. United States Patent 4.270.164, 26.5.81, (Anmeldung: 28.2.79).
[2] Ueda, R.; Sonoda, T.; Inoue, Y; Umezu, T.: Unstable Oszillating Mode in PWM Variable Speed Drives of Induction Motor and its Stabilization. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting 1982, S. 686-691.
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[4] Ueda, R.; Sonoda, T.; Takata, S.: Experimental Results and their Simplified Analysis on Instability Problems in PWM Inverter Induction Motor Drives. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, 1986, S. 196-202.
[5] Grotstollen, H.; Wang, Y.F.: The Behaviour of AC Servomotors Fed by PWM Inverters with non-neglibile Switching Times. ICEM 1988, S. 367-372.
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[12] Klug, R.D.: Auswirkungen und Korrekturmöglichkeiten von Sicherheitszeiten bei PWM-gesteuerten Gleichstromstellern. etz-Archiv 1990, Nr. 2, S. 45-53.
[13] Tietze, E.: Schaltungsanordnung zur Steuerung der Strom richtung in einer Motorwicklung. Auslegeschrift 1 588 509, Deutsches Patentamt, 15.6.72 (Anmeldung: 15.12.67).
[14] Eckermann, G., Franke, H.: Schaltungsanordnung für einen Gleichstrom-Nebenschlußmotor mit Impulssteuerung und umkehrbarer Drehrichtung. Offenlegungsschrift 2 233 188, Deutsches Patentamt, 24.1.74, (Anmeldung: 6.7.72).
[15] Petschenka, E.: Vier-Quadrant-Gleichstromstellerschaltung. Offenlegungsschrift 28 18 800, Deutsches Patentamt, 8.11.79, (Anmeldung: 28.4.78).
[16] Sornicle, D.: Variateur-inverseur de vitesse a courant unidirectionnel equipe de transistors. Brevet d′Invention 72.43492, Institut National de la Propriete Industrielle 5.7.74, (Anmeldung: 7.12.72), FR-PS 22 10 333.
[17] Wyman, K.R., Gallagher, G.A.: Short Circuit Protectionfor Switching Type Power Processors. United States Patent 4.270.164, 26.5.81, (Anmeldung: 28.2.79).
Bild 1 PWM-gesteuerter 2-Quadrant-Gleichstromsteller
(Brückenzweig) mit üblicher Ansteuerung.
Bild 2 PWM-gesteuerter 4-Quadrant-Steller für Gleichstrom motoren, Schrittmotoren, Einphasen-Netze etc.; Schalterstellung I) ohne, II) mit Nullspannung.
Bild 3 PWM-gesteuerter Pulswechselrichter für Asynchron-, Synchron- und bürstenlose Gleichstrom-Motoren, Dreiphasen-Netze, etc.
Bild 4 Übliche Ansteuerung eines Brückenzweiges und resultierende, stromrichtungsabhängige Lastspannung.
Bild 5 Steuerkennlinien eines Brückenzweiges bei üblicher Ansteuerung;
a) für kontinuierlichen Laststrom,
b) für Lückbetrieb. Bild 6 Brückenzweig mit geregeltem Querstrom durch überlappenden Betrieb der Leistungshalbleiter.
Bild 7 Weitere Möglichkeiten zur Anordnung der Induktivität im Querstromkreis.
Bild 8 Ansteuerung des Brückenzweiges und resultierende Lastspannung;
a) Tü < 0,
b) Tü < 0.
Bild 9 Querstrom-Regelung mit Strommeßgebern.
Bild 10 Querstrom-Regelung ohne Strommeßgeber
a) mit Hallgebern in den Querstromdrosseln,
b) mit Sättigungs-Übertragern,
c) mit Signalen aus den Treiberstufen.
Bild 11 Stromregelung eines 4-Quadrant-Stellers Stand der Technik a) ohne b) mit Korrektur schaltung, c) neues Verfahren mit Querstrom-Re gelung.
Bild 2 PWM-gesteuerter 4-Quadrant-Steller für Gleichstrom motoren, Schrittmotoren, Einphasen-Netze etc.; Schalterstellung I) ohne, II) mit Nullspannung.
Bild 3 PWM-gesteuerter Pulswechselrichter für Asynchron-, Synchron- und bürstenlose Gleichstrom-Motoren, Dreiphasen-Netze, etc.
Bild 4 Übliche Ansteuerung eines Brückenzweiges und resultierende, stromrichtungsabhängige Lastspannung.
Bild 5 Steuerkennlinien eines Brückenzweiges bei üblicher Ansteuerung;
a) für kontinuierlichen Laststrom,
b) für Lückbetrieb. Bild 6 Brückenzweig mit geregeltem Querstrom durch überlappenden Betrieb der Leistungshalbleiter.
Bild 7 Weitere Möglichkeiten zur Anordnung der Induktivität im Querstromkreis.
Bild 8 Ansteuerung des Brückenzweiges und resultierende Lastspannung;
a) Tü < 0,
b) Tü < 0.
Bild 9 Querstrom-Regelung mit Strommeßgebern.
Bild 10 Querstrom-Regelung ohne Strommeßgeber
a) mit Hallgebern in den Querstromdrosseln,
b) mit Sättigungs-Übertragern,
c) mit Signalen aus den Treiberstufen.
Bild 11 Stromregelung eines 4-Quadrant-Stellers Stand der Technik a) ohne b) mit Korrektur schaltung, c) neues Verfahren mit Querstrom-Re gelung.
Claims (3)
1. Brückenzweig für Gleichstromsteller oder Pulswechselrichter,
bei dem eine Serienschaltung von zwei abschaltbaren Leistungs
halbleitern und einer oder mehreren Drosseln einerseits an eine
kapazitiv gepufferte Gleichspannungsquelle und andererseits an
eine induktiv wirkende Last angeschlossen ist, wobei mehrere
Freilaufdioden und eine Steuerungs- und Regelungseinheit vorge
sehen sind (Bild 6, 7a, 7b, 7c), dadurch gekennzeichnet,
- - daß mittels der Steuerungs- und Regelungseinheit durch verän derbare zeitliche Überlappung der leitenden Zustände der bei den Leistungshalbleiter (T1, T2) zum Zwecke der Vermeidung von Verriegelungszeiten bzw. der Vermeidung des aus den Ver riegelungszeiten resultierenden nichtlinearen Übertragungs verhaltens ein ständig durch die Drosseln fließender Quer strom gezielt aufgebaut wird, dessen Mittelwert weitgehend unabhängig von der gewünschten mittleren Ausgangsspannung des Brückenzweiges eingestellt bzw. geregelt wird.
2. Brückenzweig und Steuerungs- und Regelungseinheit nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zum Zwecke der Querstromeinstellung das Tastverhältnis der Überlappungsdauer (Überlappungsgrad) nahezu unabhängig vom mittleren Tastverhältnis der Einschaltsignale (Aussteuergrad) der beiden abschaltbaren Leistungshalbleiter des Brückenzweiges eingestellt wird,
- - daß der mittlere Querstrom durch ein Regelverfahren mit Soll- Istwert-Vergleich und integrierendem und/oder proportionalem Regler, der den Überlappungsgrad vorgibt, geregelt wird,
- - daß der Querstrom-Sollwert entweder durch Wahl und Dimensio nierung von Bauteilen fest vorgegeben ist, oder nach Bedarf eingestellt wird, oder während des Betriebs automatisch be triebspunktabhängig vorgegeben wird,
- - daß der Querstrom-Istwert entweder aus einer oder aus der Kombination mehrerer Strommeßstellen gewonnen wird, oder die Information über die Höhe oder das Vorhandensein eines von Null verschiedenen Querstromes aus bereits vorhandenen oder zusätzlichen Schaltungsteilen gewonnen wird.
3. Kombinationen von mehreren Brückenzweigen nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- - daß entweder jedem Brückenzweig eine eigene Querstromdrossel zugeordnet ist, oder eine gemeinsame Querstromdrossel zwi schen der speisenden Spannung und den Brückenzweigen angeord net ist, oder eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten vorliegt, und daß die Querströme entweder unabhängig vonein ander oder untereinander koordiniert eingestellt oder gere gelt werden.
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