DE4018930A1 - Brueckenzweig von gleichstromstellern und pulswechselrichtern mit geregeltem querstrom - Google Patents
Brueckenzweig von gleichstromstellern und pulswechselrichtern mit geregeltem querstromInfo
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Description
Getaktete 2- und 4-Quadrant-Gleichstromsteller, sowie Puls
wechselrichter finden z. B. in der Antriebstechnik zur Speisung
von Motoren, oder in der Energieversorgung zur Netzstützung bzw.
-kopplung wegen ihrer hohen Dynamik breite Einsatzgebiete (Bil
der 1 bis 3).
Das Grundelement der angesprochenen Schaltungen bildet ein
Brückenzweig (Bild 1), dessen aktive Schalter aus unterschied
lichen abschaltbaren Leistungshalbleitern (Bipolar-, MOSFET-
oder IGBT-Transistoren, Thyristoren mit Löscheinrichtung oder
abschaltbare (GTO-) Thyristoren) aufgebaut sein können. Damit
jederzeit ein Laststrom in beiden Richtungen fließen kann, wer
den die beiden Leistungshalbleiter eines Brückenzweiges abwech
selnd ein- bzw. ausgeschaltet. Im hier hauptsächlich betrachte
ten pulsbreitenmodulierten (PWM) Betrieb ist das Ziel der Schal
tung, die mittlere Lastspannung uL durch das Tastverhältnis der
Ansteuersignale T₁* bzw. T₂* vorzugeben, welche z. B. durch den
Vergleich eines Steuersignals uc mit einem dreieckförmigen Trä
gersignal konstanter Frequenz erzeugt werden. Im Betrieb mit
Zweipunkt- bzw. Dreipunkt-Stromregelung (Toleranzband-Regelung)
stellt sich die mittlere Lastspannung uL gemäß dem Tastverhält
nis der Schnittpunkte des Toleranzbandes mit der Soll-Istwert-
Differenz bei variabler Frequenz selbständig ein.
Um bei dem wechselseitigen Betrieb der beiden Leistungshalb
leiter keinen transienten Kurzschluß der Zwischenkreisspannung
Us zu erhalten, wird üblicherweise bei jedem Umschaltvorgang ei
ne kurze Verriegelungszeit (Sicherheitszeit) von einigen Mikro
sekunden eingelegt, während der beide Leistungshalbleiter aus
geschaltet sind. Diese Sicherheitszeit Td erhält man z. B. durch
Einfügen einer Einschaltverzögerung Tdon zusammen mit den para
sitären Ein- bzw. Aus-Schaltverzögerungen Tdon′ bzw. Tdoff′ der
Leistungshalbleiter mit Treiberschaltungen (Bild 4).
Die Auswirkungen der Sicherheitszeit Td im pulsbreitenmodu
lierten Betrieb auf das gewünschte lineare Übertragungsverhalten
des Brückenzweiges vom Steuersignal uc bis zur mittleren Last
spannung uL sind in der Literatur (6, 12) beschrieben (strom
richtungsabhängige Verschiebung der Steuerkennlinie, Lückbe
trieb, etc., Bild 5). Besonders unangenehm gestalten sich die
Auswirkungen in einem überlagerten Stromregelkreis, in dem der
Brückenzweig als Spannungs-Stellglied eingesetzt ist, bei der
Forderung nach hoher Regeldynamik im Stromnulldurchgang (Bild
11). Ebenfalls große Probleme treten in Umrichtern für Dreh
strommotoren mit Spannungs-Frequenz-Steuerung auf, wegen Dreh
momentwelligkeit, erhöhter Schwingneigung und betriebspunktab
hängiger Spannungsamplitude (2 bis 12). Bei Toleranzband-Strom
regelung ergeben sich aufgrund der Sicherheitszeit Td stromrich
tungsabhängige Abweichungen des Strommittelwertes vom gewünsch
ten Sollwert.
Bisherige Lösungen versuchen entweder die Sicherheitszeit Td
(evtl. betriebspunktabhängig) minimal zu halten, oder deren Aus
wirkungen durch Regelungen oder Vorsteuerungen zu korrigieren
(1, 3, 6, 7, 9 bis 12).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brückenzweig
so anzusteuern, daß sich für beide Polaritäten des Laststromes
identische Übertragungseigenschaften zwischen einem Steuersignal
und der mittleren Lastspannung ergeben, und dadurch sämtliche
störenden Eigenschaften, die aus der Sicherheitszeit resultieren
(2 bis 12), zu vermeiden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß in jedem Brük
kenzweig ein geringer Querstrom von einigen Prozent des Nenn
stromes durch überlappendes Einschalten der beiden Lei
stungshalbleiter zugelassen und geregelt wird (Bild 6). Bei der
Überlappung wird die Zwischenkreisspannung für einige Nanosekun
den über eine wirksame Induktivität kurzgeschlossen und der
Querstrom aufgebaut, während der restlichen Zeiten baut sich der
Querstrom über eine Freilaufdiode ab.
Die beiden vorhandenen Freiheitsgrade (herrührend von den 2
unabhängig ansteuerbaren Leistungshalbleitern) werden hierbei in
Form von mittlerem Aussteuergrad und Überlappungsgrad als zwei
unabhängige Stelleingriffe für die Regelung des Laststromes und
des Querstromes genutzt.
Ähnlich wie bei den netzgeführten Umkehrstromrichtern beim
Übergang von der kreisstromfreien zur kreisstrombehafteten Ge
genparallelschaltung wird hier bei den Gleichstromstellern und
Pulswechselrichtern der Lückbetrieb vermieden und der Stromrich
tungswechsel beschleunigt. Der Kreisstrom im netzgeführten Um
kehrstromrichter entspricht dem Querstrom im PWM-gesteuerten
Brückenzweig.
Die Vorteile, die das beschriebene Verfahren bietet, äußern
sich beim stromgeregelten Betrieb eines 4-Quadrant-Stellers vor
allem in einem hochdynamischen Stromrichtungswechsel des Last
stromes. Beim Betrieb des Pulswechselrichters mit einer Dreh
strommaschine liegen die erzielbaren Vorteile der Erfindung in
der Beseitigung der störenden Effekte wie Drehmomentwelligkeit,
Schwingneigung und betriebspunktabhängiger Spannungsamplitude (2
bis 12).
Um den Querstrom zu glätten ist eine ausreichende Induktivi
tät im Querstromkreis notwendig, die auf verschiedene Weise in
den Brückenzweig eingebaut werden kann (Bilder 6, 7). Brücken
zweige, bei denen verhältnismäßig große parasitäre Induktivitä
ten im Querstromkreis wirksam sind, können auch ohne diskret
eingefügte Drosseln mit einem Querstrom betrieben werden. Hier
bei sind evtl. zusätzliche Freilaufdioden induktivitätsarm in
die Schaltung einzufügen.
Der notwendige Induktivitäts-Wert hängt ab von der Zwischen
kreisspannung Us, der Taktperiodendauer T, der zugelassenen Wel
ligkeit des Querstromes iq und der Güte des Querstrom-Regelkrei
ses (z. B. 50 H bei Us=300 V). Verwendet man 2 Drosseln, dann kann
jede so ausgelegt werden, daß sie nur den relativ niedrigen
Querstrom ungesättigt führen kann und beim Führen des Laststro
mes in Sättigung geht. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche
Verkleinerung der Baugröße. Der notwendige Induktivitäts-Wert
ist deshalb so gering, da die Zeitdauer des Kurzschlusses nicht
durch Ein- und Ausschalten eines Leistungshalbleiters realisiert
wird, sondern durch die Überlappung der EIN-Zustände der beiden
Leistungshalbleiter, welche im Nanosekunden-Bereich liegen kann.
Die Überlappungszeit Tü der Ansteuersignale wird z. B. durch
das zusätzliche Überlappungs-Steuersignal ucü gemäß Gleichung
(1) eingestellt (Bild 6, Bild 8). Für negative ucü ergeben sich
"negative" Tü, in diesem Fall überlappen sich die Ausschaltbe
fehle. Die Zeitdauer Tk des Kurzschlusses ergibt sich aus der
Überlappungszeit Tü der Ansteuersignale und aus den parasitären
Ein- bzw. Aus-Schaltverzögerungen Tdon′ und Tdoff′ der Lei
stungshalbleiter mit Treiberschaltungen nach Gleichung (2). Das
Tastverhältnis der Kurzschlußdauer 2 Tk/T bildet zusammen mit der
Zwischenkreisspannung Us gemäß Gleichung (3) diejenige mittlere
Spannung, die den mittleren Querstrom iq durch die ohmschen Wi
derstände Rq im Querstromkreis treibt. Die Spannungsabfälle an
den jeweils stromführenden Leistungshalbleitern können nähe
rungsweise in Rq mit berücksichtigt werden. Der Widerstand Rq
ist meist sehr gering (unter 1 Ohm) und ist hauptsächlich in den
Querstromdrosseln zu lokalisieren. Die Kurzschlußdauer Tk kann
deshalb sehr klein sein (z. B. unter 100 ns). Falls sie kleiner
ist, als die Differenz Tdoff′-Tdon′, so kann Tk nur durch eine
"negative Überlappungszeit" Tü der Ansteuersignale bzw. negati
ves Steuersignal ucü erreicht werden (Bild 8b).
ucü/ucmax = Tü/T (1)
Tk = Tü + Tdoff′ - Tdon′ (2)
Us 2 Tk/T = Rqiq (3)
Falls die parasitären Verzögerungszeiten Tdoff′ und Tdon′ für
beide abschaltbare Leistungshalbleiter so unterschiedlich sind,
daß Tdoff1′-Tdon2′ ungleich Tdoff2′-Tdon1′ ist, und jedoch wie
in Bild 6 das selbe ucü für beide Ansteuerungen verwendet wird,
so haben die beiden Kurzschlüsse, die in einer Taktperiode T
auftreten, unterschiedliche Zeitdauern Tk1 und Tk2. Gleichung
(2) ist dann für beide abschaltbare Leistungshalbleiter getrennt
anzuwenden. In Gleichung (3) ist für Tk der Mittelwert aus Tk1
und Tk2 einzusetzen.
In Extremfällen - z. B. beim Einsatz bipolarer Leistungstran
sistoren mit starker Stromabhängigkeit der Speicherzeit - kann
eine der beiden Kurzschlußzeiten Tk1 oder Tk2 aus Gleichung (2)
"negativ" werden. Dies bedeutet, daß innerhalb einer Taktperiode
T einmal der Querstrom durch Überlappung der Leitend-Zustände
aktiv aufgebaut und einmal durch Überlappung der Sperrzustände
aktiv abgebaut wird, wobei der vorzeichenrichtig berechnete Mit
telwert Tk aus Tk1 und Tk2 immer positiv ist, und Gleichung (3)
erfüllt.
Falls die Welligkeit des Querstromes hierbei größer wird als
erwünscht, so können für beide abschaltbare Leistungshalbleiter
unterschiedliche Überlappungs-Steuersignale ucü1 und ucü2 ver
wendet werden, um gleiche Kurzschlußzeiten Tk1 und Tk2 zu erhal
ten. Der Unterschied zwischen ucü1 und ucü2 ist dann nach Glei
chung (4) evtl. betriebspunktabhängig durch Steuerung oder Rege
lung einzustellen, während der Mittelwert aus ucü1 und ucü2 als
ucü gemäß Gleichung (1) zu verwenden ist.
(ucü1 - ucü2)/ucmax = [(Tdoff1′ - Tdon2′) - (Tdoff2′ - Tdon1′)]/T (4)
Falls die speisende Spanung Us keine stabile Gleichspannung
ist, sondern einen relativ großen Innenwiderstand besitzt oder
einen relativ großen Wechselanteil aufweist, so kann dies durch
Verwendung des Mittelwertes von Us bzgl. der Taktperiodendauer T
in Gleichung (3) berücksichtigt werden.
Aufgrund von Exemplar-Streuungen und Unsymmetrien in der
Realisierung erscheint es wenig zweckmäßig, das Überlappungs-
Steuersignal ucü aus den Gleichungen 1 bis 4 im voraus zu be
rechnen und als festen Wert einzustellen, sondern den Querstrom
iq durch einen Regler mit ucü als Stellgröße zu regeln (Bild 6).
Die - evtl. vorhandene - übergeordnete Laststrom-Regelung des
Brückenzweiges, die das Tastverhältnis T+/T des Ansteuersignals
bzw. das Steuersignal uc als Stellgröße benutzt, wird durch Tü
bzw. ucü kaum beeinflußt, da das mittlere Tastverhältnis der
Ansteuersignale T₁* und T₂* durch die Überlappung nahezu nicht
verändert wird (Bild 8). Da die Überlappungszeit in den meisten
Fällen sehr kurz ist und die Querstromdrosseln eine sehr viel
kleinere Induktivität besitzen als der Lastkreis, sind die Re
gelkreise für den Laststrom und für den Querstrom nahezu entkop
pelt und können getrennt voneinander optimiert werden.
Eine hochwertige Regelung des Querstromes gelingt durch Mes
sung des Stromes iq1 in einer Querstromdrossel mit einem Gleich
stromwandler (bzw. Hallwandler, Feldplattenwandler etc.). Da der
Laststrom iL - je nach Stromrichtung - evtl. ebenfalls durch
diese Querstromdrossel fließt, muß das Laststromsignal rich
tungsabhängig abgezogen werden, um ein Signal iq für den Quer
stromanteil zu erhalten (Bild 9). Ein PI-Regler, der für Strom
regelkreise mit Spannungsstellglied üblich und zweckmäßig ist,
regelt nach dem Vergleich von iq mit einem konstanten Querstrom
sollwert iqsoll die Regeldifferenz zu Null mit Hilfe des Stell
signals ucü. Als Varianten sind auch reine P- oder I-Regler mög
lich. Die Regleroptimierung erfolgt wie bei einem konventionel
len Stromregelkreis in der Antriebstechnik. Sie wird erleich
tert, da die Störgrößen, die auf den Querstromregelkreis einwir
ken, vernachlässigbar gering sind, und auch die Führungsgröße
iqsoll im einfachsten Fall zeitlich nicht verändert wird.
Der Aufwand bei dieser Realisierungsvariante beschränkt sich
auf eine oder zwei Querstromdrosseln, einen zusätzlichen Strom
meßgeber (bei bereits vorhandener Laststrommessung), und eine
einfache Signalverarbeitung (analog: Operationsverstärker-Schal
tung, oder digital: Mikrorechner-Programm).
Das beschriebene Verfahren wurde an einem PWM-gesteuerten 4-
Quadrant-Steller, bestehend aus zwei Brückenzweigen nach Bild 7a
und zwei Regelungen gemäß den Bildern 6 und 9, sowie einer über
geordneten konventionellen Laststromregelung (PI-Regler) er
probt. Als Leistungshalbleiter wurden parallelgeschaltete, bipo
lare Leistungstransistoren in Darlingtonkonfiguration eingesetzt
(Us=160 V, LL=200 µH, T=40 µs, Lq=50 µH, iqsoll=2 A, iLmax=100 A). Ein
Vergleich (Bild 71) mit dem konventionellen Verfahren mit Si
cherheitszeit (Td=10 µs, sonst gleiche Daten wie oben), ohne bzw.
mit Korrekturschaltung nach (6, 12) zeigt deutlich die verbes
serten Stromnulldurchgänge.
Bei Stellern, für die aus Kostengründen keine Laststrommes
sung vorhanden ist, läßt sich folgende vereinfachte Querstromre
gelung durchführen, falls eine Variante mit 2 Querstromdrosseln
eingesetzt wird: Durch eine Abfrage, ob in beiden Querstromdros
seln der Strom einen vorgegebenen niedrigen Schwellwert (Soll
wert) über- oder unterschreitet, verstellt ein Zweipunktschalter
mit nachgeschaltetem Integrator stetig das Steuersignal ucü
(Bild 10). Da der Querstrom nicht hochgenau auf einen bestimmten
Wert geregelt werden muß, und da auf den Querstrom-Regelkreis
nur vernachlässigbar geringe Störgrößen einwirken, braucht die
Über- bzw. Unterschreitung des Schwellwertes nicht anhand einer
exakten Strommessung erkannt werden, sondern es sind folgende
kostengünstigere Methoden möglich:
- a) Durch Einbringen von Hall-Elementen in den magnetischen Kreis der Querstromdrosseln kann das Überschreiten einer be stimmten Magnetisierung - und damit das überschreiten des Quer strom-Sollwertes in den Querstromdrosseln - erkannt werden (Bild 10a).
- b) Zwei Wechselstromwandler, die bereits beim Erreichen des gewünschten Querstromes gesättigt sind, werden in Reihe zu den Querstromdrosseln eingesetzt (Bild 10b). Bei einem Querstrom un terhalb des Sollwertes wird die vorhandene Stromwelligkeit auf die Sekundärseite übertragen. Bei einem Querstrom oberhalb des gewünschten Wertes verschwindet das Sekundärsignal, da der Wech selstromwandler durch die Vormagnetisierung bereits gesättigt ist.
- c) In den Treiberschaltungen der Leistungshalbleiter kann er kannt werden, ob der Strom im Leistungshalbleiter einen bestimm ten, niedrigen Wert - den Querstrom-Sollwert - über- oder unter schreitet. Dies geschieht je nach Leistungshalbleiter und Trei berschaltung z. B. anhand von Basisstrom, Basisspannung, Drain- Source-Spannung, Shunt, etc. Hierzu ist in den meisten Fällen je eine potentialgetrennte Rückmeldung von den Treiberstufen not wendig (Bild 10c).
Der Querstrom-Sollwert wird bei allen drei Varianten jeweils
durch die Schaltschwelle der beiden Komparatoren eingestellt.
Je nach Umrichterkonzeption und Kostensituation kann eine der
dargestellten Regelungsmethoden für den Querstrom eingesetzt
werden. Die Darstellungen der Bilder 6, 9 und 10 sind lediglich
Prinzip-Schaltbilder zur Veranschaulichung der Funktion. Die
konkreten Ausführungsformen (analog/digital, Hardware/Software,
zentral/dezentral, diskret/integriert, etc.) sowie die Schnitt
stellen können je nach Realisierung verschieden ausfallen.
Ähnlich wie bei den kreisstromarmen netzgeführten Stromrich
terschaltungen sind auch querstromarme Ausführungen möglich, bei
denen der Querstrom nur bei kleinen Lastströmen aufgebaut wird,
weil nur bei kleinen Lastströmen und beim Stromnulldurchgang die
erwähnten Probleme auftreten.
Zum Betrieb mehrerer Brückenzweige an einer gemeinsamen Zwi
schenkreisspannung - z. B. bei 4-Quadrant-Stellern oder mehrpha
sigen Pulswechselrichtern - bestehen grundsätzlich 2 Möglichkei
ten:
- 1) Voneinander unabhängiger Betrieb der Querstrom-Regelungen bei Einsatz weitgehend unveränderter Brückenzweige aus Bild 6 oder 7, bzw. Verwendung entsprechender parasitär wirksamer In duktivitäten.
- 2) Einsparung von Querstromdrosseln durch Einsatz einer ge meinsamen Querstromdrossel mit Freilaufdiode zwischen der spei senden Spannung Us einerseits und den Brückenzweigen anderer seits, bzw. Verwendung entsprechender parasitär wirksamer Induk tivitäten.
Dual zum hier beschriebenen Betrieb von Spannungszwischen
kreis-Umrichtern mit geregelten Querströmen ist bei Stromzwi
schenkreis-Umrichtern, die mit abschaltbaren Leistungshalblei
tern arbeiten, der Betrieb mit geregelten Leerlaufspannungen mö
glich. Hierbei wird durch überlappendes Ausschalten aller Lei
stungshalbleiter, die einen gemeinsamen Anschluß am Zwischen
kreis haben, ein transienter Leerlauf der speisenden Stromquelle
über eine oder mehrere wirksame Kapazitäten zugelassen und gere
gelt. Das spannungsglättende Element ist z. B. eine wirksame Ka
pazität parallel zu jedem Leistungshalbleiter. Die Varianten im
Leistungsteil sowie die Möglichkeiten der Regelung der Leerlauf
spannung gestalten sich ähnlich (dual) wie beim Spannungszwi
schenkreis-Umrichter mit geregelten Querströmen.
Literatur:
[1] Schwesig, G.; Siemens AG Berlin und München: Verfahren und
Vorrichtung zum Betrieb eines Pulsumrichters mit Kompensation
von durch Träger-Speicher-Effekte hervorgerufenen Fehlspannungszeitflächen.
Offenlegungsschrift DE 35 41 227 A1, Deutsches
Patentamt, 27.05.87 (Anmeldung: 21.11.85).
[2] Ueda, R.; Sonoda, T.; Inoue, Y; Umezu, T.: Unstable Oszillating Mode in PWM Variable Speed Drives of Induction Motor and its Stabilization. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting 1982, S. 686-691.
[3] Murai, Y.; Watanabe, T.; Iwasaki, H.: Waveform Distortion and Correction Circuit for PWM Inverters with Switching Lag- Times. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, Toronto, 1985, S. 436-441.
[4] Ueda, R.; Sonoda, T.; Takata, S.: Experimental Results and their Simplidied Analysis on Instablity Problems in PWM Inverter Induction Motor Drives. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, 1986, S. 196-202.
[5] Grotstollen, H.; Wang, Y.F.: The Behaviour of AC Servomotors Fed by PWM Inverters with non-neglibile Switching Times. ICEM 1988, S. 367-372.
[6] Klug, R.D.: Nonlinear Control Characteristic of PWM Four- Quadrant Choppers in Current Control Loops. EPE Grenoble 1987, S. 485-490.
[7] Barret, J.: Interactive Switching in a Bridge Leg. EPE Grenoble 1987, S. 187-190.
[8] Heumann. K.; Schröder, H.: Design Criteria for Fast Switching PWM Inverters. IEEE PESC Kyoto 1988, S. 271-276.
[9] Viola, R.; Grotstollen, H.: Einfluß der Ventilschaltzeiten auf das Verhalten von Pulswechselrichtern. etz-Arciv 1988, Nr. 6, S. 181-187.
[10] Klug, R.D.: Effects and Correction of Switching Dead Times in 3-phase PWM Inverter Drives. EPE Aachen 1989, S. 1261- 1266.
[11] Weschta, A.; Weberskirch, W.: Nonlinear Behavior of Voltage Source Inverters with Power Transistors. EPE Aachen 1989, S. 533-537.
[12] Klug, R.D.: Auswirkungen und Korrekturmöglichkeiten von Sicherheitszeiten bei PWM-gesteuerten Gleichstromstellern. etz- Archiv 1990, Nr. 2, 45-53.
[2] Ueda, R.; Sonoda, T.; Inoue, Y; Umezu, T.: Unstable Oszillating Mode in PWM Variable Speed Drives of Induction Motor and its Stabilization. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting 1982, S. 686-691.
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[4] Ueda, R.; Sonoda, T.; Takata, S.: Experimental Results and their Simplidied Analysis on Instablity Problems in PWM Inverter Induction Motor Drives. IEEE Ind. App. Soc. Ann. Meeting, 1986, S. 196-202.
[5] Grotstollen, H.; Wang, Y.F.: The Behaviour of AC Servomotors Fed by PWM Inverters with non-neglibile Switching Times. ICEM 1988, S. 367-372.
[6] Klug, R.D.: Nonlinear Control Characteristic of PWM Four- Quadrant Choppers in Current Control Loops. EPE Grenoble 1987, S. 485-490.
[7] Barret, J.: Interactive Switching in a Bridge Leg. EPE Grenoble 1987, S. 187-190.
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[10] Klug, R.D.: Effects and Correction of Switching Dead Times in 3-phase PWM Inverter Drives. EPE Aachen 1989, S. 1261- 1266.
[11] Weschta, A.; Weberskirch, W.: Nonlinear Behavior of Voltage Source Inverters with Power Transistors. EPE Aachen 1989, S. 533-537.
[12] Klug, R.D.: Auswirkungen und Korrekturmöglichkeiten von Sicherheitszeiten bei PWM-gesteuerten Gleichstromstellern. etz- Archiv 1990, Nr. 2, 45-53.
Claims (6)
1. Brückenzweig von Gleichstromstellern oder Pulswechselrichtern
mit abschaltbaren Leistungshalbleitern, dadurch gekennzeichnet,
- - daß durch Überlappung der Leitend-Zustände der abschaltbaren Leistungshalbleiter die speisende Gleichspannung über eine wirksame Induktivität zeitweise kurzgeschlossen wird,
- - daß dadurch ein Querstrom aufgebaut wird, dessen Mittelwert unabhängig oder weitgehend unabhängig von der gewünschten mitt leren Ausgangsspannung des Brückenzweiges eingestellt oder ge regelt werden kann.
2. Brückenzweig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die wirksame Induktivität entweder lediglich parasitär in Leitungen, Bauteilen oder anderen Schaltelementen vorhanden ist, oder als eine oder mehrere Kurzschlußdrosseln in Reihe mit den beiden abschaltbaren Leistungshalbleitern des Brückenzwei ges geschaltet ist.
3. Brückenzweig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Tastverhältnis der Überlappungsdauer und das mittlere Tastverhältnis der Einschaltsignale der beiden abschaltbaren Leistungshalbleiter des Brückenzweiges nahezu unabhängig von einander eingestellt werden können.
4. Brückenzweig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der mittlere Querstrom durch ein Regelverfahren mit in tegrierendem und/oder proportionalem Anteil geregelt wird,
- - daß der Querstrom-Sollwert entweder durch Wahl und Dimensio nierung von Bauteilen fest vorgegeben ist, oder nach Bedarf eingestellt werden kann, oder während des Betriebs automatisch betriebspunktabhängig vorgegeben wird,
- - daß der Querstrom-Istwert entweder aus einer oder aus der Kom bination mehrerer Strommeßstellen gewonnen wird, oder die In formation über die Höhe oder das Vorhandensein eines von Null verschiedenen Querstromes aus bereits vorhandenen oder zusätz lichen Schaltungsteilen gewonnen wird,
- - daß als Stellgröße für den Querstrom die Überlappungsdauer der Leitend-Zustände der beiden in Reihe liegenden abschaltbaren Leistungshalbleiter des Brückenzweiges benutzt wird.
5. Brückenzweig nach Anspruch 1 mit Regelung, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß als Querstrom-Istwert, derjenige mittlere Stromanteil gilt, der zeitweise durch beide abschaltbare Leistungshalb leiter gleichzeitig, und zeitweise durch einen abschaltbaren Leistungshalbleiter und eine Freilaufdiode fließt,
- - daß durch Messung der Ströme in einem oder in beiden abschalt baren Leistungshalbleitern des Brückenzweiges und/oder Messung des Ausgangsstromes des Brückenzweiges und durch Kombination dieser Meßwerte der Querstrom-Istwert ermittelt wird, oder
- - daß durch Einbringen von Hall-Elementen in den magnetischen Kreis der Kurzschlußdrosseln entweder die Höhe des Querstromes gemessen wird oder durch diese Maßnahme lediglich das Über- bzw. Unterschreiten des Querstrom-Sollwertes erkannt wird, oder
- - daß Wechselstromwandler, die bereits beim Erreichen des Quer strom-Sollwertes stark magnetisch gesättigt sind, in Reihe zu den wirksamen Kurzschluß-Induktivitäten geschaltet sind, und zur Erkennung der Höhe des Querstromes oder des Über- bzw. Un terschreitens des Querstrom-Sollwertes, das Vermögen der Wech selstromwandler, die Stromwelligkeit zu übertragen, verwendet wird, oder
- - daß aus den Treiberschaltungen der abschaltbaren Leistungs halbleiter Informationen - wie zum Beispiel die Ströme und/oder Spannungen der Leistungshalbleiter - verwendet werden, aus de nen man die Höhe des Querstromes oder das über- bzw. Unter schreiten des Querstrom-Sollwertes erkennen kann.
6. Schaltungsanordnung von Gleichstromstellern oder Pulswechsel
richtern, dadurch gekennzeichnet,
- - daß sie aus mehreren, bezüglich der speisenden Gleichspannung parallel geschalteten Brückenzweigen nach Anspruch 1 besteht,
- - daß entweder jedem Brückenzweig eine eigene Kurzschlußdrossel zugeordnet ist, oder eine gemeinsame Kurzschlußdrossel zwischen der speisenden Spannung und den Brückenzweigen angeordnet ist, oder eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten,
- - daß die Querströme entweder unabhängig voneinander oder unter einander koordiniert gesteuert oder geregelt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018930 DE4018930C2 (de) | 1990-06-13 | 1990-06-13 | Brückenzweig von Gleichstromstellern und Pulswechselrichtern mit geregeltem Querstrom |
DE202004020741U DE202004020741U1 (de) | 1990-06-13 | 2004-08-10 | Vorrichtung zur mobilen Vorbehandlung und Analyse von edelmetallhaltigen Katalysatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018930 DE4018930C2 (de) | 1990-06-13 | 1990-06-13 | Brückenzweig von Gleichstromstellern und Pulswechselrichtern mit geregeltem Querstrom |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018930A1 true DE4018930A1 (de) | 1992-01-09 |
DE4018930C2 DE4018930C2 (de) | 1994-07-14 |
Family
ID=6408344
Family Applications (1)
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