DE4018566C2 - Verfahren zur Formänderung von vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtenden Werkstoffen - Google Patents
Verfahren zur Formänderung von vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtenden WerkstoffenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D8/00—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
-
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Form- und/ oder Dimensionsänderung eines
Werkstückes aus vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtendem Werkstoff, bei dem dem
Werkstück eine die Form bzw. Dimension ändernde Spannkraft auferlegt und angelassen bzw.
ausgelagert wird.
Die Vergütungsstähle erhalten ihre Gebrauchseigenschaften durch Erwärmen bis zur
vollständigen Umwandlung des Gefüges in Austenit und nachfolgender schroffer Abkühlung
unter die Martensittemperatur. Dieser Vorgang ist verbunden mit einer Änderung der
Gifterstruktur und bewirkt damit eine bleibende Volumenänderung. Gleichzeitig erfährt der
Körper eine reversible Volumenänderung aufgrund der Wärmeausdehnung.
Unter der Wirkung von Temperaturgradienten im Werkstück führen beide Arten von
Volumenänderungen zu Eigenspannungen. Überschreiten die Eigenspannungen die Fließgrenze,
so kommt es zu bleibenden Maßänderungen und damit zu Verzug.
Aus den Dokumenten DE-AS 15 33 957 und DE-AS 11 74 348 sind Verfahren bekannt, die das
Entstehen eines Verzuges des Werkstücks während des ersten Verfahrensschritts des Härtens
verhindern.
Andererseits ist es bekannt (R. Jönsson, "Wärmebehandlung der Bau- und Werkzeugstähle",
BAZ Buchverlag Basel, 1978 (3. Auflage), S. 446f) etwaige im ersten Verfahrensschrift
entstandene Verzüge dadurch zu beseitigen, daß das Werkstück nach dem Abschrecken in eine
Kalibriervorrichtung eingespannt wird und dabei folglich eine sehr hohe Spannkraft, die
mindestens der Größe entspricht, um das kalte Werkstück durch Verformung in die gewünschte
Form zu bringen, erfährt und dann angelassen wird. Die dabei erzielten Richterfolge, die Kriech-
oder Relaxationsvorgängen zugeschrieben werden, reichen allerdings aus, um das Werkstück in
die Ursprungsform zurückzubringen.
Aufgrund der nach dem bekannten Verfahren aufzubringenden sehr hohen Spannungskräfte sind
größere Formänderungen nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, daß große Form- und Dimensionsänderungen, die u. U. über die
ursprüngliche Form hinausgehen, durchgeführt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Im Gegensatz zum bekannten Verfahren wird gemäß der Erfindung das Werkstück nicht vor dem
Anlassen in seine ursprüngliche Form bzw. Dimension gebracht bzw. gespannt. Es wird dem
Werkstück vielmehr eine wesentlich geringere Kraft - etwa 10% bis 50% der Spannkraft nach
dem bekannten Verfahren - auferlegt, die im Anlaßprozeß bis zum Erreichen der gewünschten
Form nachgeführt wird. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren die Form bzw. Dimension des Werkstückes sich über die
ursprünglichen Maße hinaus verändern läßt.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen einfachen Versuchsaufbau, an dem das erfindungsgemäße Verfahren erläutert
wird. An einem gestellfesten Sockel 10 wird ein erwärmter und abgeschreckter Blechstreifen 11
(20 × 2 mm) einseitig eingespannt. Das freie Ende 12 des Bleches 11 wird mit einem Gewicht 13
(550 g) belastet. Diese Anordnung wird auf die gewünschte Anlaßtemperatur (500°C) gebracht.
Während des Anlaßvorganges konnte anhand einer entsprechend angebrachten Meßskala 14
beobachtet werden, daß das freie Ende 12 des Blechstreifens 11 unter der auferlegten Kraft k
sinkt. Mittels eines Anschlages 15 wird die Verformung auf das gewünschte Maß begrenzt. In
ähnlicher Weise erfolgt eine Dimensionsänderung.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel, bei dem ein ebenfalls an einem Ende fest eingespannter Draht 20 mittels
eines Hebels 21 gespannt wird. Das freie Ende 22 des Drahtes 20 ist über eine Verlängerung 25
an einem Zylinder 23 befestigt, der unter der Wirkung eines am Hebel 21 angebrachten
Gewichtes 24 die Verlängerung 25 aufrollend und damit den Draht 20 spannend bewegt wird. Mit
einem elektronischen Meßaufnehmer 27 kann die Dehnung des Drahtes 20 gemessen werden,
während der Draht 20 in einem Ofen 28 auf der Anlaßtemperatur gehalten wird.
Versuche mit Drähten 20 mit 3 mm² Querschnitt, die unter konstanter Last einer
Anlaßbehandlung von 570°C unterzogen wurden, ergaben sich bereits in einer 4stündigen
Aufheizphase relativ hohe Dehnungen.
In Fig. 3 ist eine Kurve 30 dargestellt, die die Dehnungen in Abhängigkeit von der jeweils
auferlegten Spannung aufzeigt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Vergüten eines vergütungs- oder einsatzhärtenden Werkstoffes bzw. zum
Aussscheidungshärten eines ausscheidungshärtenden Werkstoffs, bestehend aus dem ersten
Schritt des Härtens, der mit einem anschließenden Abschrecken verbunden ist, bzw. aus dem
ersten Schritt des Lösungsglühens, der mit einem anschließenden Abkühlen verbunden ist,
und dem zweiten Schritt des Anlassens bzw. des Auslagerns, wobei zum Anlassen bzw.
Auslagern dem Werkstück zum Zwecke einer Form-und/oder Dimensionsänderung eine
Spannkraft auferlegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der während der Anlaß-
bzw. Auslagerwärmebehandlung wirkenden Spannkraft unterhalb der Größe liegt, die
aufzubringen wäre, das kalte Werkstück durch elastische und/oder plastische Verformung in
die gewünschte Form bzw. Dimension zu bringen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die während des Anlassens bzw.
Auslagerns wirkende Spannkraft 10% bis 50% der aus der Warmfließgrenze bei der Anlaß-
bzw. Auslagertemperatur berechenbaren Umformkraft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Anwendung des
Verfahrens ein Bauteil in eine Kontur gedehnt bzw. gestaucht wird, die über bzw. unter der
Dimension des Bauteils vor dem Vergüten bzw. Ausscheidungshärten liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am gleichen Bauteil an
verschiedenen Bereichen sowohl im Betrag als auch in der Richtung unterschiedliche
Spannkräfte wirken.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkraft konstant
gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Konstanz der Spannkraft
dadurch erzielt wird, daß ein Gewicht (13) direkt auf das Bauteil wirkt oder daß ein Gewicht
(24) über einen Hebel (21) und eine Verlängerung (25) auf das Bauteil eine Spannkraft
ausübt, das mittels eines Anschlags (15) in seiner Bewegung begrenzt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018566 DE4018566C2 (de) | 1990-06-09 | 1990-06-09 | Verfahren zur Formänderung von vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtenden Werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018566 DE4018566C2 (de) | 1990-06-09 | 1990-06-09 | Verfahren zur Formänderung von vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtenden Werkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018566A1 DE4018566A1 (de) | 1991-12-12 |
DE4018566C2 true DE4018566C2 (de) | 1997-04-24 |
Family
ID=6408144
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904018566 Expired - Lifetime DE4018566C2 (de) | 1990-06-09 | 1990-06-09 | Verfahren zur Formänderung von vergütungs-, einsatz- oder ausscheidungshärtenden Werkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4018566C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19525342C1 (de) * | 1995-07-12 | 1997-03-20 | Heimsoth Verwaltungen | Vorrichtung zum Anlassen von metallischem Gut |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1174348B (de) * | 1962-02-24 | 1964-07-23 | Daimler Benz Ag | Verfahren zum Vermeiden des Verziehens von Wellen oder dergleichen stabfoermigen Koerpern beim Induktionshaerten, insbesondere von mehrfach gekroepften Kurbelwellen |
DE1533957C3 (de) * | 1967-05-20 | 1975-09-18 | Aeg-Elotherm Gmbh, 5630 Remscheid- Hasten | Verfahren zum induktiven, verzugsfreien Oberflächenhärten langgestreckter Werkstücke aus Stahl |
-
1990
- 1990-06-09 DE DE19904018566 patent/DE4018566C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4018566A1 (de) | 1991-12-12 |
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