DE4018400A1 - Verfahren und vorrichtung zum nachsteuern von einstellvorrichtungen eines beobachtungsgeraets - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum nachsteuern von einstellvorrichtungen eines beobachtungsgeraetsInfo
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Classifications
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- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B27/00—Optical systems or apparatus not provided for by any of the groups G02B1/00 - G02B26/00, G02B30/00
- G02B27/40—Optical focusing aids
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachsteuern von
Einstellvorrichtungen eines Beobachtungsgerätes zur Betrachtung
von Objekten mit Sehmöglichkeit für mindestens eine Person.
Die Erfindung betrifft weiterhin Mittel zur Anwendung dieses
Verfahrens sowie mit diesen Mitteln ausgerüstete Geräte.
Unter Beobachtungsgeräten zur Betrachtung von Objekten ist
generell jedes Gerät zu verstehen, das mit optischen Hilfsmitteln
versehen ist, z.B. - nicht nur im Rahmen der vorliegenden
Erfindung - ein in der Chirurgie verwendetes Operationsmikroskop.
Unter optischem System ist speziell jedes optische System zu
verstehen, das einem Betrachter die Möglichkeit gibt, zumindest
indirekt ein Beobachtungsobjekt zu verbildlichen, z.B. mit Hilfe
verstärkter räumlicher Auflösung, insbesondere aufgrund der Ver
größerung des auf die Retina des Auges des Betrachters geworfenen
Bildes.
Unter Sehfeld ist der betrachtete räumliche Bereich zu verstehen,
in dem das optische System wirksam ist, z.B. - im Falle eines
Mikroskopes - der vom Betrachter beobachtete Bereich, in dem sich
die gewünschte Vergrößerung ergibt.
Genauer, aber nicht ausschließlich formuliert betrifft die
Erfindung einerseits ein Nachsteuerungsverfahren zur Verlagerung
des Sehfeldes des optischen Systems des Gerätes und andererseits
ein Einstellverfahren für das optische System.
Im Allgemeinen bildet das Sehfeld eines optischen Systems einen
kegelförmigen, um die optische Achse zentrierten Bereich.
Die Verlagerung des Sehfeldes betrifft die relative Verlagerung
zwischen Objekt und optischem System entlang zumindest einer
weitgehend rechtwinklig zur optischen Achse verlaufenden Achse.
Bezüglich der Einstellung der Optik handelt es sich um die
Einstellung, die durch relative Verlagerung in Betrachtungs
richtung zwischen Objekt und zumindest einem der Elemente des
optischen Systems dem Betrachter die Möglichkeit geben, mit einer
bestimmten Schärfe eine der Sehfeldebenen zu visualisieren, die im
Allgemeinen senkrecht zur optischen Achse liegen.
Generell erfolgt die Verbesserung eines der visuellen Wahrneh
mungsparameter durch dieses System auf Kosten anderer Parameter.
So hat beispielsweise die optische Vergrößerung des Bildes eine
Verringerung des Sehfeldes und der Schärfentiefe zur Folge.
Im erweiterten Bereich der visuellen Wahrnehmung werden dadurch
die okulomotorischen Funktionen wie z.B. Blickrichtungswechsel
oder Augenanpassung stark beschränkt.
Die solche Eigenschaften aufweisenden herkömmlichen optischen
Geräte wie z.B. die in der Chirurgie verwendeten Mikroskope sind
deshalb mit diversen Einstellvorrichtungen für die Position des
Sehfeldes, der Sehschärfe und evtl. auch der Vergrößerung ausge
stattet.
Diese Einstellungen erfordern logischerweise das bewußte und
willentliche Eingreifen des Betrachters.
Im Falle eines chirurgischen Mikroskopes müssen die Entscheidungen
des Chirurgen schnell und fehlerlos ausgeführt werden.
Da jedoch die Hände des Chirurgen hauptsächlich mit der Handhabung
der chirurgischen Instrumente beschäftigt sind, benötigt er zur
Einstellung des Mikroskops einen Assistenten, was nicht nur
kostspielig ist, sondern auch einen nicht zu vernachlässigenden
Verzögerungs- und Fehlerfaktor darstellt.
Andererseits kann der Chirurg die Einstellung zwar auch durch
Fußbedienung vornehmen, was jedoch begrenzte Bedienungsmöglich
keiten sowie ein erhöhtes Konfusionsrisiko in Dringlichkeits
situationen mit sich bringt.
Die akustische Steuerung mit automatischer Stimmenerkennung würde
eine vorteilhafte Lösung darstellen, jedoch ist die technische
Entwicklung erst bei der "alles oder nichts" Steuerung angelangt,
während die stufenlose Steuerung noch nicht ausgereift genug ist.
Außerdem wird die Zuverlässigkeit der Stimmenerkennung durch die
Intonationsänderung bei nervöser Spannung des Sprechers oder durch
Veränderung des Lautstärke beeinträchtigt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Augenbewegungen des
Betrachters zur Einstellung der o.a. Parameter Sehfeldausrichtung
und Sehschärfe zu verwenden.
Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die bloße Bezeichnung bzw.
Anwahl bestimmter Funktionen mit Hilfe des Blickes (US-A-
41 09 145, US-A-38 83 234 und EP-55 338), sondern um die stufenlose
und nicht diskrete Steuerung der Veränderung mindestens eines
Einstellparameters.
Gegenstand der Erfindung ist es somit, ein Nachsteuerungsverfahren
für die Einstellvorrichtungen eines Objektbetrachtungsgerätes
durch den Blick mindestens einer Person zu bieten, wobei das
Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Steuerung der
Sehfeldverlagerung in einen vom Betrachter gewünschten Bereich des
Betrachtungsobjektes mit Hilfe eines bei der Definition eines
optischen Systems diesem zugeordneten Referenzsystems auf veränderliche
Weise ein Gesetz je nach dem zwischen der Blickrichtung und der
optischen Achse gemessenem Winkel erstellt wird, wodurch im
Blickfeld fiktiv ein zentrales Achsenfeld herausisoliert werden
kann, das annähernd mit der optischen Achse des optischen Systems
übereinstimmt und die Form eines Kegels besitzt, dessen Spitze
weitgehend ins Zentrum der Pupille mindestens eines Auges des
Betrachters fällt und dessen Mantel zumindest teilweise im Sehfeld
liegt und somit das Blickfeld fiktiv in mindestens zwei annähernd
kegelförmige koaxiale Volumen aufgeteilt werden kann, nämlich
- - ein inneres Volumen, in dem nach Bestimmung der Blickrichtung die Funktion der Sehfeldverlagerung zumindest teilweise unterbunden wird,
- - ein peripheres Volumen, in dem nach Bestimmung der Blickrichtung das Einstellelement für die Sehfeldposition gegenüber dem Betrachtungsobjekt so nachgesteuert wird, daß der betrachtete Punkt in das innere Volumen und möglichst auf die optische Achse des optischen Systems verlagert wird.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin auch die Mittel zur
Durchführung des Verfahrens.
Die nachfolgende Beschreibung eines Beispielfalles ohne Vollstän
digkeitscharakter soll zum klareren Verständnis der Erfindung
beitragen, wozu auch die beigefügten Zeichnungen mit folgenden
Darstellungen dienen:
Fig. 1: Perspektivische Teildarstellung eines Gerätes, in dem
die hier beschriebene Erfindung zur Anwendung kommt,
Fig. 2: grafische und schematische Darstellung eines von der
Erfindung bewirkten Phänomens,
Fig. 3: Mittel zur technischen Realisierung des Verfahrens
dieser Erfindung.
Auf den Zeichnungen ist ein Beobachtungsgerät (1) für mindestens
eine Person (2) zu erkennen - den sogen. Betrachter eines Betrach
tungsobjektes (3) - durch mindestens ein in das Gerät eingebautes
optisches System (4).
Nach der Darstellung der Zeichnung ermöglicht das optische System
(4) die Betrachtung des Objektes durch ein Okular (5) und zwar mit
einem bestimmten und insbesondere einstellbaren Abbildungsmaßstab.
Zu diesem Zweck besitzt das optische System z.B. mindestens eine
Vorrichtung (6) zur Einstellung des Wertes des Abbildungsmaß
stabes.
Bei einem beliebigen herkömmlichen optischen System bzw. zugehöri
gen Okular wird ein Sehfeld (7) festgelegt, außerhalb dessen das
Betrachtungsobjekt für das optische System und somit für das Auge
des Betrachters nicht mehr erkennbar ist.
Das Sehfeld ist global gesehen durch eine konzentrisch um die
optische Achse angeordnete kegelförmige Mantelfläche (7) begrenzt.
Durch den Schnitt zwischen dem Sehfeld (7) und einer weitgehend
senkrecht zur optischen Achse (9) des optischen Systems liegenden
Ebene des Betrachtungsobjektes entsteht ein ebenfalls als Betrach
tungsebene bezeichneter und z.B. kreisförmiger Bereich (10), auf
dem bei der darauf ausgerichteten Schärfeneinstellung das vom
Betrachter wahrgenommene Bild erscheint.
Somit besitzt das optische System mindestens eine Einstell
vorrichtung (11) für die Bildschärfe, d.h. eine Vorrichtung zur
Durchführung der Schärfeneinstellung in der Ebene (P) des Seh
feldes (7).
Weiterhin ist zu erkennen, daß das Gerät (1) wiederum vorzugsweise
über eine Vorrichtung zur Einstellung des Sehfeldes in Bezug auf
das Betrachtungsobjekt verfügt, bzw. über eine Vorrichtung (12)
zur relativen Verlagerung des Betrachtungsobjektes und des
optischen Systems in Bezug auf eine senkrecht zur optischen Achse
des o.a. optischen Systems verlaufenden Achse (A1, A2) und
vorzugsweise in Bezug auf zwei ebenfalls senkrecht zueinander
verlaufenden Achsen.
Obwohl nicht in allen Einzelheiten dargestellt, besitzt jede der
Einstellvorrichtungen für Sehschärfe, Bildvergrößerung und rela
tive Position von Sehfeld und Betrachtungsobjekt zueinander minde
stens eine fernbedienbare Antriebsvorrichtung, z.B. in Form eines
E-Motors.
Das Gerät besitzt weiterhin mindestens eine Vorrichtung (13) zur
Bestimmung der Blickrichtung (D) des Betrachters.
Unter Blickrichtung ist die überwiegend vom Auge des Betrachters
zur Betrachtung eines Punktes (A) in dem vom Sehfeld begrenzten
Bereich gewählte Richtung zu verstehen.
Nach der Definition des Sehfeldes und somit im speziellen Falle
eines optischen Systems liegt das Sehfeld (7) in dem größeren vom
Betrachter erkennbaren räumlichen Volumen, dem Blickfeld (14). Es
wird davon ausgegangen, daß das Blickfeld (14) konzentrisch um die
optische Achse (9) des optischen Systems liegt.
Zur Steuerung mindestens einer der Einstellvorrichtungen des
Gerätes über einen der darin integrierten Steuermodule (6a, 11a,
12a), d.h. die Steuervorrichtung (12) für die relative Position
des Sehfeldes (7) in Bezug auf das Betrachtungsobjekt (3), die
Steuervorrichtung (11) für die Schärfeneinstellung und die Steuer
vorrichtung (6) für die Einstellung der Bildvergrößerung wird
- - in der Vorbereitungsphase mindestens ein Nachsteuerungsgesetz pro Einstellvorrichtung je nach Blickrichtung mindestens eines Betrachters definiert,
- - in der Ausführungsphase die Reaktion der jeweiligen Einstellvor richtung nach dem zuvor aufgrund der festgelegten Blickrichtung definierten Nachsteuerungsgesetz bewirkt.
Dadurch wird die Steuerung von Funktionen durch den Blick des
Betrachters gewährleistet, deren korrekte Ausführung bei herkömm
lichen Systemen eine manuelle Betätigung erfordert.
Um evtl. ungewollte Nachsteuerungen zu vermeiden, erfolgt vor der
endgültigen Nachsteuerung jeder Einstellvorrichtung nach einer
bestimmten vorgegebenen Zeit nach der ersten Blickrichtungsbestim
mung mindestens eine zweite Blickrichtungsbestimmung und erst nach
mindestens einer Überprüfung der Übereinstimmung dieser beiden die
endgültige Nachsteuerung der jeweiligen Einstellvorrichtung nach
dem zuvor erstellten Gesetz.
Dazu wird in regelmäßigen Zeitabständen die Blickrichtung (D) min
destens eines Auges (8) des Betrachters (2) auf dem dem optischen
System (4) zugeordneten Referenzsystem (R) bestimmt, auf das das Auge
(8) des Betrachters blickt, um evtl. sporadische Blickrichtungs
verlagerungen des Betrachters auszuschließen.
Vorzugsweise wird in der sog. Vorbereitungsphase mindestens ein
fiktives dreidimensionales Referenzsystem (R) in Form von drei senkrecht
zueinander stehenden Achsen x, y und z definiert, von der
einerseits eine Achse weitestgehend parallel zu einer der Achsen
(A1, A2) der potentiellen Verlagerung des Sehfeldes (7) liegt und
andererseits der Ursprung (S) annähernd in den angenommenen Mit
telpunkt der Pupille eines der Augen (8) des Betrachters fällt,
wodurch die Bestimmung der Blickrichtung (D) des Auges (8) mit
Hilfe des so definierten Referenzsystems (R) ermöglicht wird.
Entsprechend dieser Erfindung wird zur Steuerung der Verlagerung
des Sehfeldes (7) auf einen vom Betrachter gewünschten Bereich des
Betrachtungsobjekts in Bezug auf das dem jeweiligen optischen
System (4) bei dessen Definition zugeordnete Referenzsystem (R) das
Gesetz variabel je nach dem zwischen Blickrichtung und optischer
Achse gemessenem Winkel angewandt, wodurch fiktiv im Blickfeld
(14) zumindest ein Zentralfeld (15) herausgetrennt werden
kann, dessen Achse annähernd mit der optischen Achse (9) des je
weiligen optischen Systems (4) übereinstimmt, dessen Kegelspitze
(S) weitgehend mit dem Mittelpunkt der Pupille mindestens eines
Auges des Betrachters zusammenfällt und dessen Kegelmantel
zumindest teilweise in dem Sehfeld (7) liegt, wodurch das Blick
feld (14) fiktiv in annähernd mindestens zwei koaxiale Volu
men (16, 17, 18) aufgeteilt werden kann, nämlich
- - ein inneres Volumen (16), in dem nach Bestimmung der Blickrichtung (D) die Funktion der Sehfeldverlagerung zumindest teilweise unterbunden wird,
- - ein peripheres Volumen (17, 18), in dem nach Bestimmung der Blickrichtung die Einstellvorrichtung (12) für die Position des Sehfeldes (7) in Bezug auf das Betrachtungsobjekt so nachge steuert wird, daß der Betrachtungspunkt in das mittlere Volumen (16) und vorzugsweise auf die optische Achse (9) des jeweiligen optischen Systems (4) fällt.
Für diese Verlagerung wird die Projektion auf den senkrecht zur
optischen Achse verlaufenden Achsen (A1, A2) bestimmt, wobei das
Segment die Endpunkte der relativen Verlagerung des zu erhaltenden
Sehfeldes verbindet.
Dadurch kann der Betrachter in dem durch die Sehfeldverlagerungs
vorrichtungen gegebenen Bereich nicht nur einen gewünschten Punkt
des Betrachtungsobjektes zum besseren Erkennen in den Mittelpunkt
des Sehfeldes rücken, sondern auch jeden beliebigen Bereich des
Betrachtungsobjektes visualisieren, der sich nicht im Sehfeld
befindet.
Vorzugsweise wird entsprechend der Erfindung das Nachsteuerungs
gesetz für die Vorrichtung zur Sehfeldverlagerung einerseits so
angewandt, daß die räumliche Ausdehnung des sog. inneren Volumens
(16) auf einen Raum im Zentrum des Sehfeldes (7) begrenzt wird und
andererseits in dem verbleibenden peripheren Volumen fiktiv zwi
schen zwei konzentrischen Volumen unterschieden werden kann,
nämlich
- - einem sog. peripheren Zwischenvolumen (17), dessen äußerer Mantel weitgehend mit der Sehfeldbegrenzung zusammenfällt, während es im Inneren durch das innere Volumen (16) begrenzt wird und in dem durch die Herbeiführung der Blickachse eine langsame Verla gerung verursacht wird,
- - einem sog. peripheren Außenvolumen (18), dessen Außenmantel weitgehend mit der Blickfeldbegrenzung zusammenfällt, während es im Inneren durch das Sehfeld begrenzt wird und in dem durch die Herbeiführung der Blickachse eine schnelle Verlagerung verur sacht wird.
Bei einem Mikroskop wird durch die Begrenzung des Sehfeldes des
optischen Systems die periphere Sicht des Betrachters einge
schränkt, andererseits kann der Chirurg aufgrund seiner Erfahrung
bezüglich des betrachteten Objektes auch außerhalb dieses Sehfel
des einen Bereich des Betrachtungsobjektes bezeichnen, den er zu
sehen wünscht.
Die bisher dargestellten Prinzipien des Verfahrens zur Nachsteue
rung der Mikroskopbewegungen, die eine Verlagerung des Sehfeldes
zur Folge haben, lassen sich aus folgendem Modell ableiten: Wird
der Blick des Chirurgen außerhalb des Sehfeldes des Mikroskops
erkannt, wird dies als Bestimmung eines Bereichs des Betrachtungs
objektes in peripherer Sicht ausgelegt.
In diesem Falle verlagert sich mindestens eine der entsprechenden
Vorrichtungen des Mikroskops mit maximaler Geschwindigkeit, um
diesen Bereich in den Bereich des Sehfeldes zu bringen.
Wie weiter oben erläutert, wird vor der Ausführung dieses Befehls
eine Verzögerung zur Bestätigung des Befehls zwischengeschaltet,
um eventuelle Fehldeutungen auszuschließen.
Erscheint der bezeichnete Bereich im Sehfeld des Mikroskops, ist
das zentrale Visionssystem des Betrachters in der Lage, das
Erfassen, die Analyse und die Verfolgung des Betrachtungspunktes
zu übernehmen, sofern die Verlagerungsgeschwindigkeit nicht zu
hoch ist.
Um somit das Objekt zum besseren Betrachten in den Mittelpunkt des
Mikroskop-Sehfeldes zu rücken, hat die Verlagerung ausreichend
langsam zu erfolgen, um ein visuelles Verfolgen und eine Erkennung
von Einzelheiten zu ermöglichen.
Hinsichtlich der Betrachtung kann somit der Blick des Chirurgen
fiktiv in drei den Bewegungssteuerbefehlen der jeweiligen Ein
stellelemente des Mikroskops entsprechende Bereiche aufgeteilt
werden, nämlich
- - den Innenbereich, in dem keine Verlagerung ausgelöst wird,
- - den peripheren Zwischenbereich, in dem eine langsame Verlagerung zum Mittelpunkt des Sehfeldes ausgelöst wird,
- - den peripheren Außenbereich, in dem eine Verlagerung bei maximaler Geschwindigkeit bis zum peripheren Zwischenbereich ausgelöst wird.
Die verschiedenen, die jeweiligen Dimensionen der drei Bereiche
bestimmenden Parameter, die Bestätigungszeit für den peripheren
Außenbereich sowie die Verlagerungsgeschwindigkeit im peripheren
Innenbereich können an jeden einzelnen Anwender angepaßt werden.
Diese Parameter müssen weiterhin der Vergrößerung des Bildes
Rechnung tragen, das wiederum von der Einstellung des Zooms des
Mikroskops, d.h. von den Elementen des optischen Systems abhängt,
welche die Veränderung des Abbildungsmaßstabs des auf die Retina
des Betrachterauges geworfenen Bildes bewirken.
Die Erfindung zielt weiterhin auch darauf ab, die Schärfeneinstel
lung des betrachteten Bildes durch den Blick des Betrachters zu
steuern.
Neben der Steuerung der Sehfeldverlagerung ist nämlich auch die
Steuerung der Schärfeneinstellung durch den Blick insbesondere bei
chirurgischen Operationen von Interesse.
So kann sich - beispielsweise bei einem intra-okularen Eingriff -
der Fall ergeben, daß der Chirurg nacheinander in unterschiedli
cher Tiefe operieren muß.
Um die Vorrichtungen zur Schärfeneinstellung entsprechend dieser
Erfindung auf einer gegebenen, senkrecht zur optischen Achse (9)
des jeweiligen optischen Systems (4) liegenden und folglich
anderen als der vom Betrachter deutlich zu erkennenden Betrach
tungsebene (P) zu steuern, wird
- - in regelmäßigen Abständen die Blickrichtung (D) beider Augen (8) des Betrachters bestimmt,
- - nach jeder Bestimmung die Vergenz des Blickes des Betrachters festgestellt beziehungsweise der Winkel (V) zwischen den beiden Blickrichtungen (D) der Augen (8) auf der die beiden Richtungen bildenden Ebene,
- - nach jeder Bestimmung des Vergenzwinkels der zuletzt bestimmte Winkel mindestens mit dem direkt davor bestimmten Winkel verglichen, um so jede Veränderung festzuhalten,
- - die Art der Veränderung des Vergenzwinkels (V), d.h. seine Vergrößerung bzw. Verringerung festgelegt, wobei einerseits bei Vergrößerung des Winkels die Schärfeneinstellvorrichtung so gesteuert wird, daß die den Augen des Betrachters näher als die bisher scharf abgebildete Betrachtungsebene (P) liegende Betrachtungsebene (P′) scharf abgebildet wird, während bei Verringerung des Vergenzwinkels (V) die Schärfeneinstellvor richtung so gesteuert wird, daß die von den Augen des Betrachters weiter entfernt als die bisher scharf dargestellte Betrachtungsebene (P) liegende Betrachtungsebene (P′′) scharf abgebildet und andererseits bei keiner festgestellten Veränderung die bisherige Schärfeneinstellung beibehalten wird.
Gemäß dieser Erfindung wird vorzugsweise zusätzlich zur Erkennung
der Art der Veränderung des Vergenzwinkels die Erkennung und
Messung der Amplitude dieser Veränderung durchgeführt, woraus auf
dem Rechnungsweg der Verlagerungswert der Elemente bestimmt wird,
die insbesondere im Inneren des optischen Systems die Schärfenein
stellung unter Nachsteuerung der Schärfeneinstellvorrichtungen (11)
bewirken.
Diese Lösung für die Schärfeneinstellung wird dadurch begünstigt,
daß die Vergrößerung in Achsrichtung der Mikroskop-Optik im
Allgemeinen dem Quadrat der Vergrößerung in Querrichtung ent
spricht, wodurch eine Verstärkung der Vergenzbewegungen erzeugt
und somit deren Erkennung begünstigt wird.
Folglich muß zur Steuerung der Bildschärfeneinstellung durch den
Blick das auszurüstende Betrachtungsgerät über zwei Okulare (5)
verfügen.
Zur Verlagerung des Sehfeldes entsprechend dieser Erfindung wird
die mittlere Blickrichtung (D) jedes der beiden Augen des
Betrachters ermittelt.
Zur Nachsteuerung der Einstellvorrichtungen für die Vergrößerung
wird
- - in der Vorbereitungsphase mindestens ein spezifisches Verfahren der Blickverlagerung des Betrachters definiert, d.h. ein Verfahren, an das sich der Betrachter halten muß, um die Einstellung der Vergrößerung zu bewirken,
- - in der Ausführungsphase die Durchführung dieses Verfahrens überwacht und bei dessen Erkennung die gewünschte Vergröße rungsfunktion ausgelöst.
Vorzugsweise, aber nicht beschränkend für die Erfindung, ist die
Vorrichtung (13) zur Bestimmung der Blickrichtung derart
ausgelegt, daß zur Erkennung der Blickrichtung mindestens ein Auge
des Betrachters über eine Infrarot-Lichtquelle (19) angestrahlt
und anschließend mit einer Kamera das Bild des betreffenden Auges
mit der Pupille und der Reflexion der Lichtquelle (19) auf der
Hornhaut aufgenommen wird, um auf analytischem Weg die Position
von Pupillenmitte und reflektiertem Bild zu bestimmen und daraus
die Blickrichtung abzuleiten.
Weiterhin, aber nicht beschränkend für die Erfindung, wird zur
Bestimmung der Blickrichtung jeden Auges des Betrachters in dem
von ihm benutzten optischen System jedem Auge (8) ein Okular (5)
zugeordnet, woraufhin
- - einerseits beim Okular (5) des jeweils eingesetzten optischen Systems (4) auf der Lichtstrecke des über das Auge (8) betrachteten Bildes mindestens eine halbtransparente Platte (20) für das vom Bild kommende Licht eingebaut und so ausgerichtet wird, daß das Bild weitgehend radial zur optischen Achse (9) des optischen Systems (4) auf eine zweite Platte (21) geworfen wird, über die mindestens eine Kamera (22) mit dem vom Auge kommenden Licht angestrahlt wird und
- - andererseits bei der o.a. zweiten Platte (21), aber außerhalb des vom Auge reflektierten Lichtstrahls eine vorzugsweise für das Auge unsichtbare Lichtquelle (19) aufgestellt wird, deren Lichtstrahl die zweite Platte (21) durchdringt und das Auge des Betrachters durch Reflexion der ersten, beim Okular (5) angebrachten Platte (20) anstrahlt.
Daraus ist ersichtlich, daß der auf der Hornhaut reflektierte
Strahl der Lichtquelle (19) von einer Kamera (22) über die
Reflexion der ersten (20) und zweiten (21) Platte aufgenommen
werden kann.
Die Kamera (22) ist beispielsweise in Form eines Ladungssensors
ausgeführt.
Die Strahlungsquelle (19) ist beispielsweise in Form einer
Leuchtdiode ausgeführt.
Das Gehäuse (23) zur Aufnahme der halbtransparenten Platten (20,
21) sowie der Strahlungsquelle (19) und der Kamera (22) ist bei
jedem Okular so angebracht, daß die Sicht des Auges und das
Sehfeld dadurch nicht behindert werden.
Vorzugsweise ist der die beiden halbtransparenten Platten (20, 21)
und die Strahlungsquelle (19) aufnehmende Teil (24) des Gehäuses
(23) radial zur optischen Achse in Richtung Temporalis des Auges
ausgerichtet.
Der die Kamera aufnehmende Teil (25) des Gehäuses (23) hingegen
ist auf Höhe des Okulars parallel zum optischen System angeordnet.
Die Vorrichtungen, an die die Erfindung angegliedert ist, bestehen
hauptsächlich aus einer Vorrichtung (26) zur Bestimmung der
Blickrichtung auf einem fiktiven dreidimensionalen Referenzsystem,
- - von dem eine der drei in x-, y- und z-Richtung verlaufenden Achsen einerseits weitgehend mit der optischen Achse (9) mindestens eines optischen Systems (4) zusammenfällt und die beiden anderen Achsen jeweils weitgehend parallel zu den Achsen (A1) bzw. (A2) bei der potentiellen Verlagerung des Sehfeldes (7) verlaufen und
- - deren Ursprung (S) andererseits annähernd mit dem angenommenen Mittelpunkt der Pupille des Auges (8) des Betrachters zusammenfällt.
Die Mittel zur technischen Realisierung der Erfindung beinhalten
insbesondere mindestens einen Datenspeicher (27) für die
Referenzwerte des vorher definierten Referenzsystems sowie mindestens
ein Nachsteuerungsgesetz für jede Einstellvorrichtung je nach
Blickrichtung.
Diese Mittel beinhalten weiterhin mindestens ein Mittel (28) zur
Bestimmung der Blickbeständigkeit in einer bestimmten Richtung.
Weiterhin beinhalten diese Mittel zur technischen Realisierung der
Erfindung
- - mindestens eine Vorrichtung (30) zur Bestimmung der Vergenz der Augen des Betrachters,
- - mindestens eine Vorrichtung (31) zur Bestimmung der Vergenzveränderung der Augen des Betrachters,
- - mindestens eine Vorrichtung (32) zur Berechnung der Lage der Bildschärfeebene nach der Veränderung des Vergenzwinkels und der Schärfeneinstellung (11) nach der berechneten Lage der Bildschärfenebene.
Weiterhin vorteilhaft bei der technischen Realisierung der
Erfindung ist einerseits - zur Steuerung der Veränderung der
Vergrößerung - die Verwendung mindestens eines Datenspeichers (33)
für das spezifische Verfahren der Blickverlagerung des
Betrachters, an das sich der Betrachter halten muß, um eine
Veränderung der Vergrößerung zu bewirken, und andererseits die
Verwendung einer Vorrichtung zur Überwachung und Erkennung (nicht
dargestellt) der Durchführung dieses Verfahrens, um die
Einstellung der Vergrößerung zu bewirken.
Die Mittel beinhalten außerdem - beim Okular (5) mindestens eines
optischen Systems (4) - mindestens eine Vorrichtung (23) mit
mindestens einer ersten halbtransparenten Platte (20) auf dem
Lichtstrahl des vom Auge betrachteten und so reflektierten
Objektbildes, daß es das Bild des Auges weitgehend radial zur
optischen Achse des optischen Systems auf eine zweite
halbtransparente Platte (21) wirft, die wiederum so angeordnet
ist, daß sie mindestens eine an die Vorrichtung (13) zur
Blickrichtungsbestimmung angeschlossene Kamera (22) anstrahlt,
wobei sich hinter der zweiten Platte (21), d.h. außerhalb des
Lichtstrahls zur Kamera hin mindestens eine Infrarotlichtquelle
befindet, die auf die erste Platte (20) ausgerichtet ist, um das
Auge durch Reflexion zu beleuchten.
Aus den Zeichnungen ist zu erkennen, daß bestimmte, nicht auf dem
Plan enthaltene Achsen gebrochen dargestellt sind, jedoch in
Wirklichkeit als senkrecht zur Zeichnungsfläche liegend angesehen
werden können.
Weiterhin ist in Fig. 3 zu erkennen, daß das die Kamera (22) dar
stellende Symbol doppelt gezeichnet ist, um die beiden den
Okularen zugeordneten Kameras zu versinnbildlichen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Nachsteuerung von fernbedienbaren Einstell
vorrichtungen eines Beobachtungsgerätes zum Betrachten
eines Objektes durch mindestens eine Person mittels min
destens eines optischen Systems,
wobei die Einstellvorrichtungen die Einstellparameter, insbesondere Schärfe, Vergrößerung des Bildes von dem betrachteten Objekt und relative Lage des durch das opti sche System bestimmten Sehfeldes in Bezug auf das betrach tete Objekt, beeinflussen,
und wobei mindestens eine Vorrichtung vorgesehen ist, die die Augenstellung der Person in Bezug auf ein das Sehfeld umfassendes Blickfeld erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ausführungsphase automatisch die Nachsteuerung mindestens eines Einstellparameters durch die entsprechende Einstellvorrichtung entsprechend der erfaßten Augenstellung der Person bewirkt wird.
wobei die Einstellvorrichtungen die Einstellparameter, insbesondere Schärfe, Vergrößerung des Bildes von dem betrachteten Objekt und relative Lage des durch das opti sche System bestimmten Sehfeldes in Bezug auf das betrach tete Objekt, beeinflussen,
und wobei mindestens eine Vorrichtung vorgesehen ist, die die Augenstellung der Person in Bezug auf ein das Sehfeld umfassendes Blickfeld erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ausführungsphase automatisch die Nachsteuerung mindestens eines Einstellparameters durch die entsprechende Einstellvorrichtung entsprechend der erfaßten Augenstellung der Person bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Vorbereitungsphase mindestens ein Nachsteuerungsge
setz pro Einstellvorrichtung entsprechend der Augenstellung
definiert wird und die Nachsteuerung gemäß dem definierten
Nachsteuerungsgesetz erfolgt.
3. Verfahren zur Nachsteuerung von Einstellvorrichtungen
eines Beobachtungsgerätes (1) zur Betrachtung eines Objek
tes (3) durch den Blick mindestens einer Person (2) durch
mindestens ein optisches System (4), wobei das optische
System mindestens ein Sehfeld (7) bestimmt, welches durch
eine insgesamt gesehen hauptsächlich kegelförmige Außen
fläche begrenzt ist und konzentrisch um die optische Achse
(9) des optischen Systems liegt,
wobei das Sehfeld (7) in einem Blickfeld (14) liegt, das
wiederum annähernd achsparallel zum Sehfeld (7) liegt,
dergestalt daß der Mantel des Blickfeldes (14) das größte
vom optischen System erfaßbare räumliche Volumen bestimmt,
wobei das Gerät unter anderem folgende Teile enthält:
- - einerseits mindestens eine mit mindestens einem Modul
(11a, 12a, 6a) zur Fernsteuerung versehene Einstell
vorrichtung wie
- - eine Vorrichtung (11) zur Einstellung der Schärfe und/oder Anzeige eines scharfen Bildes,
- - eine Vorrichtung (12) zur Einstellung der rela tiven Lage des Sehfeldes (7) in Bezug auf das Betrachtungsobjekt (3), insbesondere in mindestens einer weitgehend senkrecht zur optischen Achse (9) des optischen Systems verlaufenden Richtung (D),
- - eine Vorrichtung (6) zur Einstellung der Vergrö ßerung des Bildes des vom Auge (8) des Betrach ters wahrgenommenen Objektes, sowie
- - andererseits mindestens eine Vorrichtung (13) zur
Bestimmung einer Blickrichtung (D) im Blickfeld (14),
nach welchem Verfahren zur Nachsteuerung mindestens
einer der Einstellvorrichtungen (11, 12, 6) des Ge
rätes über den jeweiligen Steuermodul (6a, 11a, 12a)
in einer Vorbereitungsphase
- - mindestens ein fiktives dreidimensionales Referenzsystem (R) definiert wird, insbesondere in Form von drei senkrecht zueinanderstehenden Achsen (x, y, z), von denen einerseits eine Achse weitgehend mit der optischen Achse (9) mindestens eines optischen Systems (4) zusammen fällt und die beiden anderen Achsen jeweils weitgehend parallel zu den Achsen (A1) bzw. (A2) der potentiellen Verlagerung des Sehfeldes (7) verlaufen und deren Ursprung (S) andererseits annähernd mit dem angenommenen Mittelpunkt der Pupille des Auges (8) des Betrachters zusammen fällt, so daß auf diese Weise die Blickrichtung (D) des Betrachterauges (8) mit Hilfe des Refe renzssystems (R) bestimmt werden kann,
- - mindestens ein Nachsteuerungsgesetz pro Einstell vorrichtung entsprechend der Blickrichtung min destens eines Betrachters definiert wird,
- - in einer Ausführungsphase die Nachsteuerung jeder Einstellvorrichtung nach dem zuvor erstellten Gesetz und je nach festgestellter Blickrichtung bewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Verlagerung des
Sehfeldes (7) auf einen Bereich des Objektes, den der Betrachter
als Sichtbereich in Bezug auf das dem jeweiligen optischen
System (4) bei dessen Definition zugeordnete Referenzsystem
(R) anzuwählen wünscht, das Nachsteuerungsgesetz auf variable
Weise entsprechend der Größe des zwischen Blickrichtung und
optischer Achse gemessenen Winkels angepaßt wird, wodurch fiktiv
im Blickfeld (14) zumindest ein Zentralfeld (15) herausgetrennt
werden kann, dessen Achse annähernd mit der optischen Achse
(9) des jeweiligen optischen Systems (4) übereinstimmt, dessen
Kegelspitze (S) weitgehend mit dem Mittelpunkt der Pupille
mindestens eines Auges des Betrachters zusammenfällt und dessen
Kegelmantel zumindest teilweise in dem Sehfeld (7) liegt, wo
durch das Blickfeld (14) fiktiv in mindestens zwei annähernd
koaxiale Volumina, nämlich ein inneres Volumen (16) und ein
peripheres Volumen (17, 18) aufgeteilt werden kann, wobei
- - die Funktion der Sehfeldverlagerung zumindest teilweise unterbunden wird, wenn die Blickrichtung (D) im inneren Volumen (16) detektiert wird,
- - die Einstellvorrichtung (12) für die Position des Sehfeldes (7) in Bezug auf das Betrachtungsobjekt (3) so nachge steuert wird, daß der Betrachtungspunkt in das innere Volumen (16) und vorzugsweise auf die optische Achse (9) des jeweiligen optischen Systems (4) fällt, wenn die Blick richtung (D) im peripheren Volumen (17, 18) detektiert wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß einerseits die räumliche Ausdehnung des inneren Volu
mens (16) auf einen Raum im Zentrum des Sehfeldes (7)
begrenzt wird und andererseits in dem verbleibenden peri
pheren Volumen fiktiv zwischen zwei konzentrischen Volumen
unterschieden werden kann, nämlich
- - einem peripheren Zwischenvolumen (17), dessen äußerer Mantel weitgehend mit der Sehfeldbegrenzung zusammen fällt, während es im Inneren durch das innere Volumen (16) begrenzt wird und in dem durch die Herbeiführung der Blickachse eine langsame Verlagerung bewirkt wird,
- - einem peripheren Außenvolumen (18), dessen Außenmantel weitgehend mit der Blickfeldbegrenzung zusammenfällt, während es im Inneren durch das Sehfeld begrenzt wird und in dem durch die Herbeiführung der Blickachse eine schnelle Verlagerung bewirkt wird.
5. Nachsteuerungsverfahren von Einstellvorrichtungen eines
Beobachtungsgerätes (1) zur Betrachtung eines Objektes
(3) durch den Blick mindestens einer Person (2) durch ein
optisches System (4), wobei das optische System mindestens
ein Sehfeld (7) bestimmt, welches durch eine insgesamt
gesehen hauptsächlich kegelförmige Außenfläche begrenzt
ist und konzentrisch um die optische Achse (9) des opti
schen Systems liegt,
wobei das Sehfeld (7) in einem Blickfeld (14) liegt, das
wiederum annähernd achsparallel zum Sehfeld (7) liegt,
dergestalt, daß der Mantel des Blickfeldes (14) das größte
vom optischen System erfaßbare räumliche Volumen bestimmt,
wobei das Gerät unter anderem folgende Teile enthält:
- - einerseits mindestens eine mit mindestens einem Modul
(11a, 12a, 6a) zur Fernsteuerung versehene Einstell
vorrichtung wie
- - eine Vorrichtung (11) zur Einstellung der Schärfe und/oder Anzeige eines scharfen Bildes,
- - eine Vorrichtung (12) zur Einstellung der rela tiven Lage des Sehfeldes (7) in Bezug auf das Betrachtungsobjekt (3), insbesondere in minde stens einer weitgehend senkrecht zur optischen Achse (9) des optischen Systems verlaufenden Richtung (D),
- - eine Vorrichtung (6) zur Einstellung der Vergrö ßerung des Bildes des vom Auge (8) des Betrach ters wahrgenommenen Objektes, sowie
- - andererseits mindestens eine Vorrichtung (13) zur
Bestimmung einer Blickrichtung (D) im Blickfeld (14),
nach welchem Verfahren zur Nachsteuerung mindestens
einer der Einstellvorrichtungen (11, 12, 6) des Gerä
tes über den jeweiligen Steuermodul (6a, 11a, 12a)
in einer Vorbereitungsphase
- - mindestens ein fiktives dreidimensionales Refe renzsystem (R) definiert wird, insbesondere in Form von drei senkrecht zueinanderstehenden Achsen (x, y, z), von denen einerseits eine Achse weitgehend mit der optischen Achse (9) mindestens eines optischen Systems (4) zusammen fällt und die beiden anderen Achsen jeweils weitgehend parallel zu den Achsen (A1) bzw. (A2) der potentiellen Verlagerung des Sehfeldes (7) verlaufen und deren Ursprung (S) andererseits annähernd mit dem angenommenen Mittelpunkt der Pupille des Auges (8) des Betrachters zusammen fällt, so daß auf diese Weise die Blickrichtung (D) des Betrachterauges (8) mit Hilfe des Refe renzsystems (R) bestimmt werden kann,
- - mindestens ein Nachsteuerungsgesetz pro Einstell vorrichtung entsprechend der Blickrichtung min destens eines Betrachters definiert wird,
- - in einer Ausführungsphase die Nachsteuerung jeder Einstellvorrichtung nach dem zuvor erstellten Gesetz und je nach festgestellter Blickrichtung bewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Schärfeneinstel
lung bzw. Anzeige eines scharfen Bildes auf einer gegebenen,
senkrecht zur optischen Achse (9) des jeweiligen optischen
Systems (4) liegenden und folglich anderen als der vom Betrach
ter deutlich zu erkennenden Betrachtungsebene (P)
- - in regelmäßigen Abständen die Blickrichtung (D) beider Augen (8) des Betrachters bestimmt wird,
- - nach jeder Bestimmung die Vergenz des Blickes des Betrachters beziehungsweise der Winkel (V) zwischen den beiden Blickrichtungen (D) der Augen (8) auf der die beiden Richtungen bildenden Ebene festgestellt wird,
- - nach jeder Bestimmung des Vergenzwinkels der zuletzt bestimmte Winkel mindestens mit dem direkt davor bestimmten Winkel verglichen wird, um so jede Verän derung festzuhalten,
- - die Art der Veränderung des Vergenzwinkels (V), d.h. seine Vergrößerung bzw. Verringerung festgelegt wird, wobei einerseits bei Vergrößerung des Winkels die Schärfeneinstellvorrichtung so gesteuert wird, daß die den Augen des Betrachters näher als die bisher scharf abgebildete Betrachtungsebene (P) liegende Betrachtungsebene (P′) scharf abgebildet wird, während bei Verringerung des Vergenzwinkels (V) die Schärfen einstellvorrichtung so gesteuert wird, daß die von den Augen des Betrachters weiter entfernt als die bisher scharf dargestellte Betrachtungsebene (P) liegende Betrachtungsebene (P′′) scharf abgebildet und andererseits bei keiner festgestellten Veränderung die bisherige Schärfeneinstellung beibehalten wird.
6. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Erkennung der Art der Veränderung des
Vergenzwinkels die Erkennung und Messung der Amplitude
dieser Veränderung durchgeführt wird, woraus insbesondere
rechnerisch der Verlagerungswert der Elemente bestimmt
wird, die insbesondere im Inneren des optischen Systems die
Schärfeneinstellung unter Nachsteuerung der Schärfenein
stellvorrichtungen (11) bewirken.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachsteuerung der Einstell
vorrichtung für die Vergrößerung
- - in der Vorbereitungsphase mindestens ein spezifisches Verfahren der Blickverlagerung des Betrachters defi niert wird, d.h. ein Verfahren, an das sich der Be trachter halten muß, um die Einstellung der Vergrö ßerung zu bewirken,
- - in der Ausführungsphase die Durchführung dieses Ver fahrens überwacht und bei dessen Erkennung die gewün schte Vergrößerungsfunktion ausgelöst wird.
8. Mittel zur technischen Realisierung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Datenspeicher (27) für die
Referenzwerte der vorher definierten Markierung sowie
mindestens ein Nachsteuerungsgesetz für jede Einstellvor
richtung je nach Blickrichtung vorgesehen sind.
9. Mittel zur technischen Realisierung des Verfahrens nach
einem der Patentansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - mindestens eine Vorrichtung (30) zur Bestimmung der Vergenz der Augen des Betrachters vorgesehen ist,
- - mindestens eine Vorrichtung (31) zur Bestimmung der Vergenzveränderung der Augen des Betrachters vorge sehen ist,
- - mindestens eine Vorrichtung (32) zur Berechnung der Lage der Bildschärfeebene nach der Veränderung des Vergenzwinkels und der Schärfeneinstellung (11) nach der berechneten Lage der Bildschärfenebene vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR8907986A FR2648243B1 (fr) | 1989-06-09 | 1989-06-09 | Procede d'asservissement des moyens de reglage d'un appareil optique, moyens pour la mise en oeuvre de ce procede et appareils equipes de ces moyens |
Publications (1)
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DE4018400A1 true DE4018400A1 (de) | 1990-12-13 |
Family
ID=9382784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4018400A Withdrawn DE4018400A1 (de) | 1989-06-09 | 1990-06-08 | Verfahren und vorrichtung zum nachsteuern von einstellvorrichtungen eines beobachtungsgeraets |
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DE (1) | DE4018400A1 (de) |
FR (1) | FR2648243B1 (de) |
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- 1989-06-09 FR FR8907986A patent/FR2648243B1/fr not_active Expired - Fee Related
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- 1990-06-07 US US07/534,259 patent/US5094522A/en not_active Expired - Fee Related
- 1990-06-08 DE DE4018400A patent/DE4018400A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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