DE4017580C2 - Einrichtung zum freien Positionieren von Bearbeitungs-Hilfsmitteln - Google Patents
Einrichtung zum freien Positionieren von Bearbeitungs-HilfsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum freien
Positionieren von Bearbeitungs-Hilfsmitteln.
Für eine Vielzahl von mit einem Industrieroboter oder dgl.
ausgeführten Handhabungsaufgaben, beispielsweise die Her
stellung von Kabelbäumen, das Fügen und/oder Verbinden von
Werkstücken usw., ist es erforderlich, Bearbeitungs-Hilfs
mittel, wie beispielsweise Halteelemente für Stecker von
Kabelbäumen, Werkstücke oder Verlegehilfsmittel für Kabel
im Arbeitsraum des Industrieroboters frei zu positionie
ren.
Hierzu sind vielerlei Einrichtungen bekannt, die einen Grundteil
aufweisen, mit dem die einzelnen Bearbeitungs-Hilfsmittel
mechanisch verbindbar sind. Insbesondere sind derzeit
am Markt keine Halteeinrichtungen für unterschiedliche
Werkstückformen verfügbar, bei denen der Realisierungsauf
wand für die wünschenswerte Flexibilität und die für die
Automatisierung erforderliche Verfügbarkeit in wirtschaft
lich vertretbaren Grenzen liegen.
Andere herkömmliche Halteeinrichtungen besitzen werk
stückspezifische Formelemente, wie beispielsweise spanend
gefertigte Formnester, die auf eine stationäre Grundplatte
geschraubt werden. Derartige Halteeinrichtungen sind nicht
nur unflexibel und erfordern aufgrund der vorwiegend spa
nenden Fertigung eine aufwendige Herstellung, sondern es
ist auch eine große Anzahl von Paletten bzw. Palettenein
sätzen und insbesondere bei instationärem Einsatz eine
große Anzahl von Werkstückträgern mit entsprechendem Lager
und Kapitaleinsatz für die werkstückspezifischen Form
nester dieser Halteeinrichtungen erforderlich.
Ferner ist es bekannt, die Bearbeitungs-Hilfsmittel an
einem Grundteil, beispielsweise einer Platte pneumatisch,
adhäsiv oder durch Magnetkräfte zu halten.
Wenn die Bearbeitungs-Hilfsmittel pneumatisch, also bei
spielsweise durch das Vakuum, das bei der Volumenvergröße
rung eines abgedichteten Raums entsteht, gehalten werden,
können nur begrenzte Haltekräfte aufgebracht werden.
Die Verwendung von Klebeschichten zwischen den Bearbei
tungs-Hilfsmitteln und dem Grundteil hat den Nachteil, daß
zum Abnehmen der Bearbeitungs-Hilfsmittel eine große Kraft
aufgebracht werden muß, die in vielen Fällen die von einem
Industrieroboter aufbringbare Kraft übersteigt. Deshalb
beschränkt sich der Einsatz adhäsiver Folien im Vorrich
tungsbau auf das direkte Aufbringen der zu sichernden
Werkstücke auf die Adhäsionsfolie der Grundplatte. Zum
kraftarmen Entnehmen der festgeklebten Werkstücke werden
adhäsive Folien mit geringer Haftkraft verwendet, so daß
in vielen Anwendungsfällen die Werkstücke nur ungenügend
gegen "Verrutschen" gesichert sind; des weiteren können
Werkstücke mit geringer Aufstands- bzw. Klebefläche (z. B.
Hohlzylinder) aufgrund des direkten Aufbringens auf die
Adhäsionsfolie und der geringen Haftkraft dieser Folien
nicht ausreichend gesichert werden.
In dem Prospektblatt der Fa. Pfeil Magnetspanntechnik
werden "Schaltbare Permanentmagnetspannblöcke" beschrieben,
die zum Einsatz bei Einrichtungen zum freien Positionieren
von Bearbeitungs-Hilfsmitteln auf einem Grundteil,
wie beispielsweise einer Permanent- oder Elektromagnetspannplatte
vorgesehen sind.
Diese Permanentmagnetspannblöcke liegen an der Spannplatte
mit einer Anlagefläche an und werden durch eine zwischen
der Spannplatte und der Anlagefläche wirkende Haltekraft
gehalten, die - zumindest im Falle von Permanentmagnetspannplatten
- ohne äußere Engergiequelle aufrechterhaltbar
sowie vor dem Abnehmen der Bearbeitungs-Hilfsmittel zumindest
reduzierbar ist.
Derartige schaltbare Permanentmagnetspannblöcke sind
offensichtlich nicht für Montagezellen geeignet, die mit
Industrierobotern rüstbar sein sollen, da ihr Ein- und
Ausschalten mittels Drehknopf erfolgt.
Bei den derzeit bekannten Industrierobotern stellt aber
das Umlegen eines Drehknopfes zum Ein- bzw. Ausschalten
der Haltekraft ein in der Praxis - beispielsweise aufgrund
der bei Industrierobotern inhärenten Fehler bei der absoluten
Positionierung - ein nur schwer lösbares Problem dar.
Beispielsweise dann, wenn der Schalter durch den Industrieroboter
betätigt werden soll, besteht die Gefahr, daß
aufgrund von Positionier-Ungenauigkeiten das Bearbeitungs-
Hilfsmittel durch den Bedienvorgang verrutscht.
Darüberhinaus sind die in dem genannten Prospektblatt
beschriebenen Permanentmagnetspannblöcke vergleichsweise
aufwendig aufgebaut und damit teuer. Zudem erlauben sie -
wenn man einmal von der Möglichkeit, an einer Frontplatte
Winkel anzuschrauben absieht - keine reversible Anpassung
an bestimmte, zu spannende Werkstücke.
Für jedes Bearbeitungs-Hilfsmittel, von denen beispielsweise
bei einer automatischen Montagezelle mehrere Stück
benötigt werden, wird eine eigene Einrichtung zum Verringern
der Haltekraft erforderlich.
In dem Artikel "Elektrisch abschaltbare Dauermagnet-Spannsysteme"
von H. Haug in TZ für praktische Metallbearbeitung
61, Jahrgang 1967, Seite 204 f. wird zwar ein elektrisch
abschaltbares Dauermagnet-Spannsystem vorgestellt,
bei diesem Spannsystem werden aber nicht die Bearbeitungs-
Hilfsmittel, sondern die Werkstücke selbst gespannt.
Darüberhinaus muß die Haltekraft in der Regel durch äußere
Betätigungselemente erst eingeschaltet werden.
Das deutsche Gebrauchsmuster 81 06 833 beschreibt eine
dauermagnetische Spannvorrichtung, die die Aufgabe lösen
soll, Gegenstände, die aus nicht-ferromagnetischem Material
hergestellt sind, auf einer ferromagnetischen Unterlage
aufzuspannen. Hierzu wird eine ferromagnetische
Spannvorrichtung verwendet, die mit einem Klemmelement
versehen ist, das einen Klemmansatz besitzt.
Die Ein- bzw. Ausschaltung der Haltekraft erfolgt bei
bekannten Lösungen in den meisten Fällen durch Verschieben
oder Verdrehen der Dauermagnete gegenüber den Polstücken.
Diese Vorgehensweise erfordert einen hohen Kraftaufwand
zur Überwindung der Haltekraft, so daß derartige Spannvorrichtungen
schon aus diesem Grunde nicht zur Verwendung in
einer von einem Industrieroboter gerüsteten Montagezelle
verwendbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum freien Positionieren von Bearbeitungs-Hilfsmitteln
anzugeben, die während der Betriebszeit, in der die Bear
beitungs-Hilfsmittel auf dem Grundteil angeordnet sind,
ohne Energiequelle zur Erzeugung der Haltekraft auskommt,
und bei der die Bearbeitungs-Hilfsmittel mit einem Kraft
aufwand entnehmbar sind, der deutlich unter der im statio
nären Betrieb aufgebrachten Haltekraft liegt, so daß auch
die Entnahme beispielsweise mit einem Industrieroboter
möglich ist.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung geht von der Grundüberlegung aus, daß eine
Einrichtung zum freien Positionieren von Bearbeitungs-
Hilfsmitteln, die für eine Bestückung und Entnahme der
Hilfsmittel mit Industrierobotern geeignet ist, derart
aufgebaut sein muß, daß beim Aufsetzen des Bearbeitungs-
Hilfsmittels auf das Grundteil die Haltekraft sofort wirk
sam ist, ohne daß der Industrieroboter beispielsweise noch
einen Spannhebel oder dgl., wie er bei bekannten Halte
einrichtungen, die mit Unterdruck arbeiten, vorgesehen
ist, umlegen müßte. Dabei weist das Grundteil wenigstens eine ebene Fläche
auf, an der die Bearbeitungs-Hilfsmittel mit einer
Anlagefläche anliegen. Wenn nämlich der Industrieroboter
zunächst das Hilfsmittel auf dem Grundteil abstellen und
dann das Element betätigen muß, das die Haltekraft "ein
schaltet", besteht beispielsweise die Gefahr, daß das
zunächst noch nicht gehaltene Hilfsmittel verrutscht, und
so die Positioniergenauigkeit verloren geht. Weiterhin ist
es - wie ebenfalls erfindungsgemäß erkannt worden ist -
ungünstig, wenn zum Aufrechterhalten der Haltekraft eine
Energiequelle - beispielsweise elektrische Energie zum
Betreiben von Elektromagneten - benötigt wird, da dann ein
"ungesicherter" Dauerbetrieb beispielsweise über das ar
beitsfreie Wochenende nicht bzw. nur mit erhöhten Kosten
und speziellen Sicherungsmaßnahmen möglich ist.
Deshalb ist die erfindungsgemäße Einrichtung so ausgebil
det, daß die zwischen der ebenen Fläche und der Anlageflä
che wirkende Haltekraft eine ohne äußere Betätigungsele
mente erzeugbare und ohne äußere Energiequelle aufrechter
haltbare Kraft ist.
Andererseits sind beispielsweise beim Fügen von Bauelemen
ten oder beim Anbringen von Hilfsmitteln an nicht horizon
talen, beispielsweise senkrechten Flächen vergleichsweise
große Haltekräfte erforderlich, die beim Abnehmen nicht
oder nur schwerlich mit üblichen Industrierobotern über
wunden werden können.
Deshalb ist erfindungsgemäß im Bereich des Grundteils
eine Einrichtung vorgesehen, die die Haltekraft vor dem
Abnehmen der Bearbeitungs-Hilfsmittel zumindest redu
ziert.
Unabhängig von der Erzeugung der "stationären" Haltekraft
ist es von besonderem Vorteil, wenn die Bearbeitungs-
Hilfsmittel ein Werkstück-unspezifisches Halteelement
aufweisen, an dem die Anlagefläche vorgesehen ist, und mit
dem formschlüssig ein Werkstück-spezifisches Formelement
verbindbar ist. Durch Aufstecken von Formelementen auf die
positionierten Halteelemente, die sozusagen als Grundbausteine
dienen, können auch schwierige Haltesituationen
erzeugt bzw. kompliziert geformte Werkstücke zuverlässig
gehalten werden.
Selbstverständlich können aber, da die Halteelemente nicht
über einen kompliziert herzustellenden Befestigungsmechanismus
verfügen müssen, auch die Formelemente beispielsweise
das erforderliche dauermagnetische Unterteil besitzen
und damit direkt (ohne Grundbausteine) auf der Grundplatte
befestigt werden.
Die erfindungsgemäße Einrichtung hat damit eine Reihe von
Vorteilen:
Die Bearbeitungs-Hilfsmittel besitzen Permanentmagneten, d. h. sie arbeiten ohne elektrisch erregte
Energiequelle,
so daß sich eine geringe Störanfälligkeit
ergibt. Ferner ist das Halten von mehreren Hilfsmitteln
und damit Werkstücken mit einer Einrichtung möglich. Durch
die lösbare Verbindung ist ein kraftfreies Entnehmen der
Hilfsmittel möglich.
Weiterhin hat die erfindungsgemäße Einrichtung durch die
freie Positionierbarkeit der Halteelemente eine hohe Fle
xibilität bei verhältnismäßig geringem Realisierungsauf
wand, der Anpaßaufwand ist gering, während die Einstell
zeit bei hoher Reproduzierbarkeit des Haltevorgangs gering
ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche:
Gemäß Anspruch 2 weisen die Bearbeitungs-Hilfsmittel zur
Erzeugung der Haltekraft ein dauermagnetisches Unterteil
auf, während der Grundteil einen magnetisierbaren Werk
stoff enthält. Hierdurch entsteht, ohne daß es eines Ein
schaltvorgangs oder dgl. bedürfte, im Moment des Aufset
zens eines Bearbeitungs-Hilfsmittels auf dem Grundteil
eine große Haltekraft. Bei dieser Ausbildung ist die Ein
richtung zum Reduzieren bzw. Aufheben der Haltekraft eine
Magneteinheit, die ein Magnetfeld erzeugt, das dem Magnet
feld des dauermagnetischen Unterteils entgegengerichtet
ist, und dieses in etwa kompensiert. Diese Magneteinheit
kann ein unter dem Grundteil angeordneter Elektromagnet
sein (Anspruch 3); ferner ist es möglich, daß das Grund
teil und die Magneteinheit, die in diesem Falle gemäß
Anspruch 5 auch ein Dauermagnet sein kann, relativ zuein
ander verfahrbar sind (Anspruch 4). Durch beide Lösungen
wird ein nur für den Abnehmvorgang wirksames "Gegen-Mag
netfeld" erzeugt, das das "Halte-Magnetfeld" in einem Maße
kompensiert, daß ein Abnehmen der Bearbeitungs-Hilfsmittel
mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
Ferner ist es gemäß Anspruch 6 möglich, daß die Bearbei
tungs-Hilfsmittel zur Erzeugung der Haltekraft auf der
Anlagefläche eine Adhäsionsschicht aufweisen. In diesem
Falle ist die Einrichtung zum Reduzieren bzw. Aufheben der
Haltekraft so ausgebildet, daß sie die mit der Anlageflä
che des Bearbeitungs-Hilfsmittels in Kontakt stehende
Fläche des Grundteils verringert. Die Einrichtung zum
Reduzieren bzw. Aufheben der Haltekraft ist dabei bevor
zugt so ausgebildet, daß sie Teile der Anlagefläche ab
senkt (Anspruch 7).
Durch die Verstellung der Auflagefläche des Grundteils
kann beispielsweise eine Adhäsionsfolie mit großer Haft
kraft verwendet werden, da die Kontaktfläche durch die
Verstellelemente, insbesondere vor dem Entnehmen von Werk
stücken und Halteelementen mit großer Aufstandsfläche,
verkleinert werden kann und somit ein kraftarmes Entnehmen
der Werkstücke oder Halteelemente ermöglicht wird.
Aufgrund der lösbaren Verbindung ist es selbstverständlich
aber auch möglich, die Bearbeitungs-Hilfsmittel nicht nur
mit einem Industrieroboter abzunehmen, sondern es ist auch
möglich, daß das Grundteil verschiebbar ist, und daß zum
Abnehmen der Bearbeitungshilfsmittel eine Abstreifeinheit
vorgesehen ist (Anspruch 8).
Mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Halteelementen ist
ein schnelles und sicheres Halten von Werkstücken, die
unterschiedlichste Geometrien aufweisen können, möglich,
da Werkstück-unspezifische Halteelemente auf einer Grund
platte mit Adhäsionsfolie, Magnetkräften oder entsprechen
den Verstellelementen unbeschränkt positioniert und fi
xiert werden können.
Durch die Gestaltung der werkstückunspezifischen Halteele
mente können unterschiedlichste Halte- bzw. Abstützsitua
tionen erzeugt werden, so daß beispielsweise bei der Mon
tage auftretende Kräfte optimal abgestützt, empfindliche
Werkstückstellen zum Halten nicht verwendet und Montage
flächen nicht verdeckt werden. Des weiteren kann durch das
(zusätzlich) indirekte Halten der Werkstücke durch Einsatz
von Halteelementen mit ausreichender Aufstandsfläche ein
Halten von Werkstücken mit unzureichender Auflagefläche
gewährleistet werden.
Die einfach herzustellenden Halteelemente weisen Werk
stück-unspezifische Formen auf und verfügen über eine der
Klebekraft der verwendeten Adhäsionsfolie bzw. dem erzeug
ten Magnetfeld entsprechend große und ebene Aufstandsflä
che. Durch die Werkstück-unspezifischen Ausformungen der
Halteelemente können auch schwierige Haltesituationen
erzeugt bzw. kompliziert geformte Werkstücke zuverlässig
gehalten werden.
Damit ist eine Auswahl von Halteflächen aufgrund bereitge
stellter Flexibilität möglich, so daß insbesondere durch
verschiedene Formelemente keine Montagestellen verdeckt
bzw. empfindliche Stellen verletzt werden. Ferner ergibt
sich eine freie obere Fügefläche durch seitliches Halten
und Abstützen von unten. Die Halteelemente können darüber
hinaus durch Industrieroboter, eine externe Verstellein
heit oder manuell verstellt werden.
In jedem Falle hat die erfindungsgemäße Einrichtung den
Vorteil, daß sie einen geringen Bauraum der Halteelemente
im Verhältnis zu den möglichen Werkstückgrößen hat und
keine ständig angeschalteten Energiequellen erfordert, so
daß auch ein nichtstationärer Einsatz möglich ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht ein Halten an
der Außenkontur und der Innenkontur, z. B. bei Bohrungen,
durch Einsatz verschiedener Halteelemente, wobei sich in
jedem Falle eine nahezu starre Verbindung zwischen Halte
element und Grundplatte und dennoch ein kraftarmes Entneh
men der Halteelemente durch die lösbare Verbindung ergibt.
Die Erfindung wird nachstehend
anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung,
Fig. 3 und 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, und
Fig. 5 verschiedene Ausbildungen der Grundplatte
in Befestigungs- und Löseposition.
In den Fig. 1 und 2 ist in einer Seiten-Schnittansicht und
einer Draufsicht eine erfindungsgemäße Einrichtung zum
freien Positionieren von Bearbeitungs-Hilfsmitteln darge
stellt, die eine Grundplatte (1), eine Einrichtung (2) zum
Aufheben der Haltekraft, Halteelemente (3) sowie gegebe
nenfalls Formelemente (4) aufweist.
Die Grundplatte (1) ist ein (instationärer) Werkstückträ
ger mit ferromagnetischer Platte oder eine plane ferromag
netische (stationäre) Tischfläche. Durch Positionierung
mehrerer Halteelemente und ggf. das Absetzen von Formele
menten auf diesen Halteelementen werden die kennzeichnen
den Flächen herkömmlicher spanend gefertigter oder aus
Kunststoff hergestellten "Formnester" nachgebildet.
Das Positionieren der Halteelemente kann durch einen Indu
strieroboter, durch eine Verstelleinheit oder manuell
erfolgen. Bei Einsatz der flexiblen Montagevorrichtung
innerhalb von automatischen Montagezellen ist eine Ver
stellung durch den ohnehin vorhandenen Industrieroboter
besonders wirtschaftlich.
Der Einsatz in einer automatischen Montagezelle wird im
folgenden beschrieben:
Der Industrieroboter fährt zu einer Halteelementplatte
und entnimmt dort ein Halteelement (3) mit dauermagne
tischen Unterteil (5) und setzt dieses auf die stationäre
oder instationäre Grundplatte (1) ab. Nach Befestigung
weiterer Halteelemente nach dem vorstehend beschriebenen
Prinzip, können falls erforderlich Formelemente (4) vom
Industrieroboter aus der Formelementpalette entnommen
werden und auf die jeweiligen Halteelemente aufgesteckt
werden. Wenn die Formelemente ebenfalls über ein dauermag
netisches Unterteil verfügen, können diese ohne Halteele
mente direkt auf der Grundplatte befestigt werden.
Nach Einlegen des Werkstücks (6) und erfolgter Montage -
beispielsweise einer Teilefertigung - kann die Halteein
richtung beispielsweise auf einem Gurtband (7) mit dem
Werkstück zu einer anderen Station gefahren werden, das
Endprodukt entnommen und ein neues Werkstück eingelegt
werden. Des weiteren kann nach Entnahme der Formelemente
und Neupositionierung der Halteelemente durch Gegenfeld
aufbau in der Entnahmestation die gleiche Grundplatte
(Tischfläche oder Werkstückträger) und die gleichen Halte
elemente bzw. Formelemente für ein neues Werkstück mit
anderer Geometrie verwendet werden.
Zur Entnahme bzw. Umstellung der Halteelemente wird der
bei instationärem Einsatz vorhandene Werkstückträger über
die Entnahmeeinrichtung (2) gefahren und beispielsweise
mit Magnetspulen ein Gegenfeld zu dem entsprechenden Pol
der Unterseite des Halteelements aufgebaut, so daß auf
grund der abstoßenden Kräfte das Halteelement nahezu
kraftfrei entnommen werden kann.
Dieses Prinzip erfordert eine Entnahmeeinrichtung an den
jeweiligen Entnahmestationen, der Aufbau der Halteelemente
gegenüber einem Prinzip mit Halteelementen, die durch
Polverschiebung oder mechanischem Abdrücker von einer
ferromagnetischen Grundplatte gelöst werden können, ver
einfacht sich jedoch; auch die Greifereinheit bzw. das
Handhabungsgerät kann ggf. einfacher aufgebaut sein, da
keine gesonderten Bewegungen zur Befestigung der Halteele
mente erforderlich sind.
Durch die nicht vorhandene Energieverbindung ist ein in
stationärer Einsatz problemlos möglich und ein freies und
ungehindertes (z. B. keine Leitungen) Positionieren und
Befestigen der Halte- und Formelemente ohne magnetische
Energiequelle möglich.
Durch diese Eigenschaft kann mit den oben beschriebenen
Halteelementen eine Halteeinrichtung gebildet werden, die
bei instationärem Einsatz keine Energieschnittstelle (z. B.
elektrische Zuleitungen) benötigt.
Um die Flexibilität der eingesetzten Elemente zu erhöhen,
können die Halte- oder Formelemente Verstelleinheiten
besitzen, die eine Formänderung dieser Elemente erzeugen.
Bei ausreichender Haftkraft der Halteelemente können diese
auch als Basisteil für Spannelemente eingesetzt werden,
beispielsweise durch Verklemmen von Spannbrücken oder
Aufschrauben von großflächigen Muttern auf die Verstell
einheit, so daß der Einsatz der Halteeinrichtung auch als
Spanneinrichtung denkbar ist.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Die flexible Halteeinrichtung weist eine Grundplatte (1) auf,
die von Verstellelementen (13) und feststehenden Elementen
(14) gebildet wird. Fig. 5 zeigt verschiedene Ausführungs
formen der Grundplatte in unterschiedlichen Ansichten. Die
Verstellelemente können dabei bei der einen Ausführungs
form abgesenkt und bei der anderen Ausführungsform ge
schwenkt werden. Auf der Grundplatte (1) ist eine Adhä
sionsfolie (2′) aufgebracht, die zur Befestigung von Hal
teelementen (3) dient. Die Grundplatte (1) kann hierbei
ein (instationärer) Werkstückträger oder eine plane (sta
tionäre) Tischfläche sein.
Durch Positionierung mehrerer Halteelemente (3) auf dieser
Grundplatte werden die kennzeichnenden Flächen herkömmli
cher spanend gefertigter oder aus Kunststoff hergestellten
"Formnester" nachgebildet.
Die Positionierung bzw. das Befestigen und das Lösen der
Halteelemente ebenso wie das Bewegen der Verstellelemente
kann durch einen Industrieroboter, durch eine Verstellein
heit oder manuell erfolgen. Bei Einsatz der flexiblen
Montageeinrichtung innerhalb von automatischen Montagezel
len ist wiederum ein Aktivieren der Verstellelemente und
die Handhabung der Halteelemente (5) und Werkstücke (6)
durch den ohnehin vorhandenen Industrieroboter besonders
wirtschaftlich.
Im folgenden wird der Einsatz in einer automatischen Mon
tagezelle mit einem Industrieroboter beschrieben:
Der Industrieroboter fährt zu einer Bereitstellungspalette
und entnimmt dort ein Halteelement (3) und setzt dieses
auf die in der Befestigungsposition befindlichen Verstell
elemente (13) und die feststehenden Elemente (14) der
Grundplatte 1 ab. Die in Befestigungsstellung gebildete
ebene Grund- bzw. Klebefläche (2) gewährleistet eine
sichere und zuverlässige Verbindung zwischen Halteelement
und Grundplatte.
Nach Bildung der kompletten Einrichtung aus mehreren Hal
teelementen und Einlegen des Werkstücks (6) in die posi
tionierten Halteelemente kann die Montage erfolgen und/oder
bei instationärem Einsatz die Halteeinrichtung aufgrund
der nicht benötigten Energiequelle zu weiteren Montage
station transportiert werden.
Zur Entnahme der Werkstücke oder Halteelemente erfolgt
durch den Industrieroboter eine translatorische und/oder
rotatorische Bewegung der Verstellelemente, die ein Drehen
oder Absenken der Grundplattenverstellelemente (13) verur
sacht, so daß die Kontaktfläche zwischen Halteelement- bzw.
Werkstückunterseite auf die feststehenden Elemente (14)
oder die verbleibende Fläche der Grundplattenverstell
elemente reduziert wird.
Dadurch wird ein kraftarmes Lösen der Halteelemente und
ggf. Werkstücke von der Adhäsionsfolie der Grundplatte
durch den Industrieroboter möglich. Zur weiteren Reduzie
rung der Entnahmekraft können die feststehenden Elemente
der Grundplatte keine Adhäsionsfolie besitzen, so daß die
Halteelemente oder Werkstücke nach Absenken der beklebten
Grundplattenverstellelemente nur noch entgegen ihrer Ge
wichtskraft entnommen werden müssen.
Die für die Bewegung der Verstellelemente erforderliche
lineare und/oder rotatorische Bewegung kann manuell, durch
eine Verstelleinheit oder durch einen Industrieroboter
erfolgen. Nach Einlegen des Werkstücks (6) und erfolgter
Montage kann entweder das Endprodukt entnommen und das
gleiche Teil eingelegt werden oder nach Entnahme und Neu
positionierung der Halteelemente die gleiche Grundplatte
(Tischfläche oder Werkstückträger) und die gleiche Halte
elemente für ein neues Werkstück mit anderer Geometrie
verwendet werden.
Das Werkstück kann hierbei vor oder nach der Verstellung
der Halteelemente eingesetzt bzw. aufgesetzt werden. Durch
die nicht vorhandene Energieverbindung ist ein instationä
rer Einsatz problemlos möglich und ein freies und ungehin
dertes (z. B. keine Leitungen) Positionieren der Halteele
mente auf der Grundplatte möglich.
Um die Flexibilität der eingesetzten Elemente zu erhöhen,
können die Halteelemente Verstelleinheiten besitzen, die
eine Formänderung dieser Elemente erzeugt. Bei ausreichen
der Haftkraft der Halteelemente können diese auch als
Basisteil für Spannelemente eingesetzt werden, beispiels
weise durch Verklemmen von Spannbrücken oder Aufschrauben
von großflächigen Muttern, so daß der Einsatz der Halte
einrichtung auch als Spanneinrichtung denkbar ist.
Claims (9)
1. Einrichtung zum freien Positionieren von Bearbeitungs
hilfsmitteln auf einem Grundteil (1), das wenigstens eine
ebene Fläche aufweist, an der die Bearbeitungs-Hilfsmittel
(3, 4) mit einer Anlagefläche anliegen und durch eine
zwischen der ebenen Fläche und der Anlagefläche wirkende
Haltekraft gehalten sind, die ohne äußere Betätigungselemente
erzeugbar und ohne äußere Energiequelle aufrechterhaltbar
sowie vor dem Abnehmen der Bearbeitungshilfsmittel
zu ihrer Handhabung mit einer Handhabungseinrichtung (2)
und insbes. mit einem Industrieroboter mittels einer Einrichtung
(13, 14) im Grundteil (1) reduzierbar ist wobei die
Bearbeitungshilfsmittel ein werkstückspezifisches Halteelement
(3) aufweisen, an dem die Anlagefläche vorgesehen
ist sowie ein werkstückspezifisches Formelement (4), das
mit dem Halteelement formschlüssig verbindbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungs-Hilfsmittel
(3, 4) zur Erzeugung der Haltekraft ein dauermagnetisches
Unterteil (5) aufweisen,
daß das Grundteil (1) einen magnetischen Werkstoff enthält, und
daß die Einrichtung (2) zum Reduzieren bzw. Aufheben der Haltekraft eine Magneteinheit ist, die ein Magnetfeld erzeugt, das dem Magnetfeld des dauermagnetischen Unterteils entgegengerichtet ist, und dieses in etwa kompensiert.
daß das Grundteil (1) einen magnetischen Werkstoff enthält, und
daß die Einrichtung (2) zum Reduzieren bzw. Aufheben der Haltekraft eine Magneteinheit ist, die ein Magnetfeld erzeugt, das dem Magnetfeld des dauermagnetischen Unterteils entgegengerichtet ist, und dieses in etwa kompensiert.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Magneteinheit ein unter
dem Grundteil (1) angeordneter Elektromagnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundteil (1) und die
Magnneteinheit (2) relativ zueinander verfahrbar sind.
15. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Magneteinheit (2) ein
Dauermagnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungs-Hilfsmittel
(3, 4) zur Erzeugung der Haltekraft auf der Anlagefläche
eine Adhäsionsschicht (2′) aufweisen,
daß die Einrichtung zum Reduzieren bzw. Aufheben der
Haltekraft die mit der Anlagefläche des Bearbeitungs-
Hilfsmittels in Kontakt stehende Fläche (13, 14) des
Grundteils (1) verringert.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Reduzieren
bzw. Aufheben der Haltekraft Teile der Anlagefläche (13)
absenkt bzw. schwenkt.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundteil (1) verschiebbar
ist, und daß zum Abnehmen der Bearbeitungs-Hilfsmittel (3, 4)
eine Abstreifeinheit vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die absenkbaren oder
schwenkbaren Teile (13) eine Adhäsionsschicht (2′) aufweisen.
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Applications Claiming Priority (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE8106833U1 (de) * | 1981-09-24 | Rheinmagnet Horst Baermann KG, 5206 Neunkirchen-Seelscheid | Dauermagnetische Spannvorrichtung | |
DE3532020C1 (de) * | 1985-09-07 | 1987-02-05 | Witte Entwicklungs-Und V Horst | Vorrichtung zum Aufspannen von Werkstuecken mit einem Grundkoerper und einer Beschichtung mit Dauerklebewirkung als Spannmittel |
-
1990
- 1990-05-31 DE DE19904017580 patent/DE4017580C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4017580A1 (de) | 1991-12-05 |
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