DE4017238C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Orten von Undichtigkeiten in nichtmetallischen unterirdischen Rohrleitungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Orten von Undichtigkeiten in nichtmetallischen unterirdischen RohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Orten von Undichtig
keiten in unterirdischen, nichtmetallischen insbesondere Be
ton- und Steingut-Rohrleitungen, die insbesondere der Wasser-
Ver- oder Entsorgung dienen.
Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung ist die Schadens
ortung an nichtmetallischen Rohrleitungen insbesondere in der
Stadt-Wasser-Ver- und Entsorgung, im Rohrleitungsbau und ver
wandten Gebieten. Dabei war es bisher immer sehr schwierig,
mögliche Undichtigkeiten in der dortigen nichtmetallischen
Rohrleitung aus Beton, Ton oder dergleichen festzustellen.
Eine Möglichkeit derartige Stellen zu finden, besteht darin,
daß sehr geräuschempfindliche Meßgeräte verwendet werden, die
eventuell austretendes Wasser durch die dabei entstehende Ge
räuschbildung detektieren können. Ein Nachteil besteht darin,
daß dieses Verfahren erst ab einer gewissen Geräuschschwelle
und damit Ausströmstärke anspricht und desweiteren eine genaue
Lokalisation des Defektes nur sehr schwer möglich ist.
Die DE 35 35 851 A1 zeigt einen Molch zur Untersuchung
von Rohrleitungen, wie Wasser-, Öl- oder Erdgasrohrlei
tungen, die regelmäßig aus Metall bestehen, auf Quer
schnittsunregelmäßigkeiten. Als Querschnittsprüforgan
sind Blechscheiben, sogenannte Kaliberscheiben, vorgese
hen, deren Durchmesser etwa 95% des Durchmessers der zu
untersuchenden Rohrleitung entspricht. Bei Anschlagen an
eine Querschnittsveränderung verbiegt sich eine solche
Blechscheibe, so daß, nachdem der Molch die Rohrleitung
durchlaufen hat, durch Feststellung einer Verbiegung der
Blechscheibe, auf eine Querschnittsunregelmäßigkeit in
der Rohrleitung geschlossen werden kann. Weiterhin soll
eine eine Verbiegung des Querschnittsprüforgans regi
strierende Registriereinrichtung vorgesehen sein, um den
Ort der Querschnittsunregelmäßigkeit festzustellen.
Hierbei handelt es sich um ein elektrisches Registrier
element in Form eines elektrischen Schalters, welches dem
äußeren Bereich des Querschnittsprüforgans zugeordnet
ist.
Querschnittsunregelmäßigkeiten können hier nur dem Grunde
nach, nicht aber quantitativ festgestellt werden. Außer
dem können Undichtigkeiten überhaupt nicht festgestellt
werden.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur zerstörungsfreien Schadensortung
für nichtmetallische unterirdische Rohrleitungen zu schaffen,
das bzw. die ein verbessertes Erkennen und Lokalisieren von
Defekten in der Rohrwandung bzw. den die Rohrleitung umgeben
den Bodenbereichen gestattet.
Die Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß ein Sen
der elektromagnetischer Wellen entlang einer Profillinie durch
die Rohrleitung hindurch bewegt wird, daß hochfrequente elektro
magnetische Wellen in die Wandung bzw. durch die Wandung des
Rohres hindurchgesandt und von innerhalb der Wandung bzw. au
ßerhalb des Rohres gegebenenfalls reflektierte Wellen empfangen
werden, daß in den empfangenen Wellen enthaltenen Informationen
mit Ortsinformationen über Meßwellensender und/oder -Empfänger
versehen und die Informationen weiterverarbeitet werden. Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch jeweils
hochfrequente elektromagnetische Wellen und durch wenigstens
eine im wesentlichen radial nach außen abstrahlende Sendean
tenne und wenigstens eine entsprechende Empfangsantenne.
Es werden hochfrequente elektromagnetische Wellen verwendet
wie sie zur geologischen Bodenuntersuchung verwendet und als
Boden- oder Geo-Radar bezeichnet werden, wobei die Prüffrequen
zen insbesondere in einem Bereich von wenigen 10 MHz bis eini
gen Gigahertz, vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 GHz liegen.
Es werden derartige hochfrequente elektromagnetische Wellen
ausgesandt, welche Material transmittieren oder aber an Un
stetigkeitsstellen der Dielektrizität und/oder Leitfähigkeit
reflektiert werden. Dabei stellen wesentliche Kontraste der
Dielektrizität und der elektrischen Leitfähigkeit gute Reflek
toren dar, die detektiert werden können. Dadurch ist es mög
lich, die Größe und Form eventueller Schadstellen in der Lei
tungswand, wie z. B. Risse, Brüche, etc., direkt durch Reflexion
in der Leitungswandung oder mit Hilfe flüssigkeits
durchtränkter, dahinterliegender Bereiche zu detektieren. Dies
wird insbesondere dadurch ermöglicht, daß Wasser eine höhere
Dielektrizität als das Material der Leitungswand und trockenes
Bodenmaterial besitzt. Es ist grundsätzlich auch möglich, Hohl
räume in der Wandung oder in dahinterliegenden Bereichen auf
zuspüren, da diese eine deutlich niedrigere Dielektrizität
als das Material der Leitungswand, trockenes Bodenmaterial
und erst recht als Wasser aufweisen. Mit diesem Verfahren ist
es auch möglich, die Rohrleitungsumgebung in unterschiedlichen
Entfernungsbereichen von Dezimetern bis mehreren Metern hin
und die Rohrleitungswandung selbst zu untersuchen. Dabei wer
den verschiedene Antennen/Frequenzen für verschiedene Entfer
nungsbereiche verwendet.
Eine einfache Durchführung des Verfahrens ist dadurch gegeben,
daß zur Messung elektromagnetische Wellen von einem Punkt aus
gesendet und wieder empfangen werden. Je nach den Anforderungen
kann es jedoch auch vorteilhaft sein, daß für eine Messung
elektromagnetische Wellen von verschiedenen Punkten aus ge
sendet und/oder an verschiedenen Punkten empfangen werden.
Indem die Messungen entlang von Profillinien im Rohr inneren
durchgeführt und wiederholt werden, wird entlang dieser quasi
ein Schnittbild durch die nähere Umgebung erzeugt. Dazu ist
es wichtig, daß Ort und/oder Richtung der ausgesandten und/oder
empfangenen Wellen als Ortsinformationen gemessen und mit den
zugehörigen Messungen/Meßsignalen korreliert werden.
Es ist vorgesehen, daß kurzzeitige Impulse mit breitem Fre
quenzspektrum erzeugt und gesendet werden. Das breite Frequenz
spektrum erlaubt dabei die Auswahl der Frequenzen, die für
die Untersuchung am besten geeignet sind. Dabei ist ein breites
Spektrum auch zur Erzeugung eines Kurzzeitimpulses notwendig.
Die kurze Zeitdauer (wenige Halbwellen) des Sendesignals er
leichtert die Laufzeitbestimmung für das wieder empfangene
Signal. Es werden jedoch teilweise auch zeitlich lange Signale
verwendet, wobei ein durch rechnerische Komprimierung (z. B.
Korrelation) möglichst stark verkürzbares Signal angestrebt
wird. Die Erzeugung erfolgt durch kontinuierliches Durchfahren
eines breiten Spektralbereichs, der Auswahl mehrerer diskreter
Frequenzen und deren gemeinsame Verwendung oder sonstige Sig
nale breiten Spektrums, deren Autokorrelierte möglichst nicht
periodisch sind (wie Ramdom-Sweeps). Dabei ist vorzugsweise
vorgesehen, daß elektromagnetische Wellen aus dem Frequenz
bereich von 10 MHz bis 10 GHz ausgesendet werden.
Um genügend Informationen zu erhalten, ist es günstig, wenn
die reflektierten und empfangenen elektromagnetischen Wellen
nach Frequenz, Laufzeit und/oder Amplitude ausgewertet werden.
Dabei werden Hohlräume und Nässebereiche aufgrund des Ampli
tudenvorzeichens der reflektierten Welle identifiziert.
Zur Weiterverarbeitung ist es vorteilhaft, wenn die gemesse
nen analogen Hochfrequenzsignale in analoge Mittelfrequenz
signale umgesetzt werden. Dazu bietet es sich an, daß die
analogen Signale in digitale Signale umgewandelt werden.
Damit die Messungen schnell nacheinander ablaufen können, ist
es günstig, wenn die Meßsignale und/oder die gewonnenen Infor
mationen zwischengespeichert werden. Dabei werden vorteilhaf
terweise nur Daten bzw. schon gewonnene oder noch zu verar
beitende Informationen in digitaler Form gespeichert. Vorzugs
weise wird nach der Zwischenspeicherung eine Weiterverarbei
tung der Daten erfolgen, wobei es dazu günstig ist, wenn die
Meßsignale und/oder die Informationen fernübertragen werden.
Die Weiterverarbeitung/Auswertung erfolgt dann getrennt außer
halb des Rohrs.
Eine einfache Durchführung des Verfahrens wird dadurch gewähr
leistet, daß die Messungen ferngesteuert werden. Dabei ist
es insbesondere vorteilhaft, wenn die Auswertung der Messungen
außerhalb des Rohres erfolgt.
Ein einfacher Einsatz des Verfahrens wird dadurch gewährlei
stet, daß Folgen von Messungen entlang vorgegebenen Profilli
nien automatisiert ablaufen, wobei ergänzend vorgesehen sein
kann, daß automatisch Schnittbilder entlang vermessener Pro
fillinien gebildet und dargestellt werden.
Um eine schnelle Datenaufnahme zu ermöglichen, ist es vorge
sehen, daß die analogen Meßsignale in digitale Signale gewan
delt und mit den entsprechenden Informationen in den Haupt
speicher und/oder auf die Festplatte eines Computers übertra
gen werden. Wenn auch parallel zur Datenaufnahme die Daten
weiterverarbeitet und dargestellt werden, ist quasi eine Art
"online"-Überwachung der Messungen möglich. Das heißt, daß
die Durchführung direkt überwacht und bei eventuellen Fehlern,
Unstimmigkeiten oder dergleichen sofort eingegriffen werden
kann.
Um eine bessere Auflösung zu erhalten, kann vorgesehen sein,
daß bei der Auswertung für einzelne Punkte Daten verschiede
ner Sender/Empfänger-Anordnungen mit den entsprechenden Kor
rekturen überlagert werden.
Indem bei Messungen entlang einer zu vermessenden Wegstrecke
die Datenaufnahme mit Ortsinformationen so gekoppelt und ge
steuert wird, daß eine konstante, wählbare Anzahl von Messun
gen pro Wegeinheit aufgenommen wird, wird die Datenmenge auf
einfache Weise begrenzt und unabhängig von der Geschwindigkeit
der Meßvorrichtung, da diese den Gegebenheiten im Rohr ange
paßt werden muß.
Eine besonders kompakte Ausführung ist möglich, wenn Sende- und
Empfangsantenne zu einer Antenne kombiniert sind.
Es ist vorgesehen, daß die Antennen angular bezüglich der Rohr
achse um 360° drehbar angeordnet sind. Damit ist es möglich,
einen Rohrquerschnitt nach allen Richtungen zu untersuchen,
so daß ein Schnittbild des gesamten Rohrquerschnitts erstellt
werden kann.
Um die Untersuchungen in der gewünschten Weise durchführen
zu können, ist es günstig, wenn die Antennen entlang einer
Profillinie im Rohrinneren bewegbar angeordnet sind. In einer
vorzugsweisen Ausführung ist vorgesehen, daß diese ein Fahr
gestell mit Eigenantrieb aufweist, an dem mittels Haltemit
teln und Verstellantrieben die Antenne/n angeordnet ist/sind.
Mit dieser Ausführung ist es möglich, die Antennen so zu be
wegen, daß beliebige Schnittbilder über Einzelmessungen er
zeugt werden können.
Es ist vorgesehen, daß das Fahrgestell Zusatzgewichte aufweist,
damit dieses durch eine Strömung im Rohr nicht vorgetragen
wird und/oder eine bessere Stabilität der Orientierung erreicht
wird. Es ist vorgesehen, daß das Fahrgestell Räder oder Ketten
zur Fortbewegung aufweist. Zur Korrelation der Meßergebnisse
mit den zugehörigen räumlichen Orten sind Sensoren zur Lage
orientierung des Fahrgestells und/oder der Antennen vorgesehen.
Diese können unter anderem mittels Schwerkraft oder Inertial
systemen der Ermittlung der benötigten Ortsinformation dienen
und sollten u. a. eine Messung der im Rohr zurückgelegten Strecke
ermöglichen. Dazu ist vorzugsweise ein Laufrad mit Sensoren
zur Weg- bzw. Ortsbestimmung vorgesehen. Dessen Weginformationen
können vorteilhaft zur Steuerung der Datenaufnahme, um eine
konstante Anzahl von Messungen pro Wegeinheit zu erhalten,
verwendet werden. Eine solche Steuerung wird vorzugsweise durch
einen Computer mit dem entsprechenden Programm realisiert.
Um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen, ist eine Steuereinrich
tung zur Kontrolle der Bewegungsfunktionen und/oder für die
automatische Durchführung der Messungen, insbesondere entlang
vorgegebener Profillinien vorgesehen. Desweiteren ist vorge
sehen, daß der Eigenantrieb des Fahrgestells und/oder die Ver
stellantriebe für die Antennen sowie die Meßdurchführung fern
steuerbar sind, wodurch ein flexibler Einsatz gewährleistet
wird. Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine eigene Energie
quelle auf, so daß eine Energieübertragung per Kabel nicht
erforderlich ist.
In einer bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung einen
Impuls- und/oder Frequenzgenerator zur Erzeugung des Sendesig
nals, ein Modul zur Umsetzung des analogen Hochfrequenzsignals
in ein analoges Mittelfrequenzsignal, Analog-Digital-Wandler
zur digitalen Wandlung der Signale, sowie Speichereinheiten
zur Zwischenspeicherung auf. Damit sind die wesentlichen Kom
ponenten zur Erzeugung, Aufnahme, Umwandlung und Speicherung
der Sende- und Empfangssignale vorgesehen, und es kann deswei
teren vorgesehen sein, daß die Erzeugung, Aufnahme, Umwandlung,
Speicherung und Weiterleitung/Auswertung der Daten und Infor
mationen mit einem (oder mehreren) Rechner(n) gesteuert wird.
Es ergibt sich eine einfache Realisierung einer Übertragungs
einrichtung durch wenigstens ein Kabel zur Energieübertragung
und/oder Fernsteuerung und/oder Datenübertragung. In einer
bevorzugten Ausführung sind Funkübertragungseinrichtungen zur
Datenübertragung und Fernsteuerung vorgesehen. Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß eine Einrichtung außerhalb des Rohres zur
Fernsteuerung und Überwachung und/oder Datenaufnahme mit Aus
wertung der Messungen vorgesehen ist. Vorteilhafterweise wird
dazu wenigstens ein Computer mit einem entsprechenden Programm
zur Steuerung der Funktionen der Meßeinrichtung und wenigstens
ein weiterer für die Einrichtung außerhalb des Rohres vorgese
hen sein. Die Steuerung der Untersuchung erfolgt dabei von
dem externen Steuerstand aus, sie kann jedoch auch automatisch
ablaufen. Die Auswertung kann dabei parallel erfolgen und eine
genauere Untersuchung eventueller Defekte direkt veranlaßt
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Schadensor
tung in der Seitenansicht in einem zu un
tersuchenden Rohr;
Fig. 2 eine Ansicht in Axialrichtung gemäß II in
Fig. 1;
Fig. 3 eine Prinzipskizze mit Darstellung verschie
dener Sender und Empfangspositionen sowie
Sende- und Empfangswege einzelner Wellen
bezüglich einer Untersuchungsstelle;
Fig. 4 ein Laufzeitdiagramm für die in Fig. 3 dar
gestellten Meßpositionen;
Fig. 5 eine Darstellung, ähnlich der Fig. 3 für
eine weitere Ausführungsform;
Fig. 6 eine Sender/Empfangskombination mit 2 Em
pfängern; und
Fig. 7 eine Darstellung einer direkten Ortung eines
Defektes in einer dicken Rohrwandung.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Schad
stellenortung in einem Betonrohr 10. Die Vorrichtung 1 weist
ein Fahrgestell 11 auf, das mit Rädern 12 zur Fortbewegung
versehen ist. Desweiteren weist das Fahrgestell 11 Zusatzge
wichte 13 auf, die bei den Messungen gegebenenfalls ein Auf
schwimmen des Fahrgestells 11 bzw. ein Mitgerissenwerden von
der eventuell vorhandenen Strömung verhindern. Zudem muß die
Vorrichtung einen ausreichenden Bodendruck haben, so daß sie
über die in dieser Ausführung vorgesehenen Räder 12 mittels
einem nicht dargestellten Eigenantrieb bewegt werden kann.
Am Fahrgestell 11 ist über einen Verstellantrieb 14 ein Halte
mittel 15 angebracht, an dem sich die in diesem Ausführungs
beispiel kombinierte Sende- und Empfangsantenne 16 befindet.
Die Vorrichtung (mit ihren Komponenten) sollte möglichst was
serdicht ausgeführt sein, um Messungen auch teilweise im bzw.
unter Wasser durchführen zu können.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Axialansicht
im Rohr 10. Dabei ist erkennbar, daß die Sender/Empfänger
kombination 16 durch den Verstellantrieb 14 drehbar gelagert
ist, so daß Messungen in allen radialen Richtungen ausge
führt werden können.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die einzelnen elek
trischen oder elektronischen Komponenten zur Erzeugung des
Sendesignals, zum Empfang und zur Weiterverarbeitung bzw. Wei
terleitung der erhaltenen Daten nicht dargestellt. Desweiteren
ist die Auswerteeinheit, die im allgemeinen außerhalb des Rohres
zur direkten Auswertung der empfangenen Daten vorgesehen ist,
nicht zeichnerisch dargestellt. Es ist zwar denkbar, daß die
Auswertung sowie die komplette Steuerung der Messungen in die
im Rohr befindlichen Vorrichtung integriert sind. Es ist jedoch
davon auszugehen, daß die Steuerung der Untersuchung und die
Auswertung in getrennten Geräten außerhalb des zu untersuchen
den Rohres erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß bei direkter
Auswertung kritische Stellen direkt intensiver untersucht wer
den können.
Fig. 3 zeigt als Prinzipskizze mehrere Meßpositionen 2′, 3′
und 4′ der Vorrichtung in bezug auf eine Untersuchungsstelle
mit einer kombinierten Sender/Empfängerkombination und einem
entsprechenden Reflexionsbereich.
Fig. 4 stellt ein Laufzeitdiagramm dar, wie es von den in
Fig. 3 dargestellten Positionen 2′, 3′ und 4′ für die dortige
Schadstelle erhalten wird. Amplitude und Laufzeit einer gesen
deten und reflektierten elektromagnetischen Welle sind über
eine Wegkoordinate aufgetragen. Im dem dargestellten Diagramm
sind entsprechende Messungen 2, 3 und 4 zu erkennen. Dazu wurden
mit einem Georadar jeweils an den Positionen 2′, 3′ und 4′
Signale ausgesandt und die reflektierten Signale aufgenommen.
Die Messungen 2, 3 und 4 wurden jeweils von verschiedenen Orten
aus ausgeführt, so daß diese in der Wegkoordinate versetzt
sind. Es ist deutlich zu erkennen, daß die Meßkurve 3 die größ
te Signalamplitude bei der kürzesten Laufzeit liefert. Dies
bedeutet, daß der für die Reflexion des Signals verantwortliche
Nässebereich oder Defekt dem Ort der Messung 3 am nächsten
liegt. Aus der Laufzeit des Signals läßt sich auch dessen Ent
fernung bestimmen.
Die Prinzipskizze nach Fig. 5 zeigt eine Meßanordnung mit
räumlich getrenntem Sender und Empfänger, die aber im wesent
lichen auch ein Laufzeitdiagramm, wie in Fig. 4 dargestellt,
ergeben würde.
Fig. 6 zeigt eine Prinzipskizze mit einer kombinierten Sender/
Empfängerkombination an die zusätzlich ein räumlich getrennter
Empfänger gekoppelt ist. In dieser Kombination lassen sich
bei einer ausgesandten Welle zwei Empfangssignale aufnehmen.
Damit liegen mehr Informationen vor, so daß eine bessere räum
liche Zuordnung des reflektierenden Objektes möglich ist.
In Fig. 7 wir die Schadensortung eines Defektes in der Rohr
leitungswand 10 skizziert. Hierbei erfolgt eine Reflexion der
abgestrahlten Welle direkt an der Grenzschicht zwischen Rohr
leitungswandmaterial und dem Defekt, so daß der Empfänger über
die reflektierte Welle diese Inhomogenität in der Rohrleitungs
wand 10 detektieren kann.
Claims (38)
1. Verfahren zum Orten von Undichtigkeiten in unterirdischen,
nichtmetallischen insbesondere Beton- und Steingut-Rohr
leitungen, die insbesondere der Wasserver- oder Entsorgung
dienen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sender elektromag
netischer Wellen entlang einer Profillinie durch die Rohr
leitung hindurch bewegt wird, daß hochfrequente elektromag
netische Wellen in die Wandung hinein- oder durch die Wandung des
Rohres (10) hindurchgesandt und von innerhalb der Wandung
oder von außerhalb des Rohres (10) reflektierte
Wellen empfangen werden, und daß in den empfangenen Wellen
enthaltene Informationen mit Ortsinformationen über Meß
wellensender und/oder -Empfänger versehen und die Informa
tionen weiterverarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Messung elektromagnetische Wellen von einem Punkt aus
gesendet und wieder empfangen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für
eine Messung elektromagnetische Wellen von verschiedenen
Punkten aus gesendet und/oder an verschiedenen Punkten
empfangen werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Ort und/oder Richtung der ausgesandten
und/oder empfangenen Wellen als Ortsinformationen gemessen
und mit den zugehörigen Messungen/Meßsignalen korreliert
werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß kurzzeitige Impulse mit breitem Fre
quenzspektrum erzeugt und gesendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß elektromagnetische Wellen aus dem Fre
quenzbereich von 10 MHz bis 10 GHz ausgesendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die reflektierten und empfangenen
elektromagnetischen Wellen nach Frequenz, Laufzeit und/oder
Amplitude ausgewertet werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemessenen analogen Hochfrequenz
signale in analoge Mittelfrequenzsignale umgesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die analogen Signale in digitale Signa
le umgewandelt werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsignale und/oder die gewonnenen
Informationen zwischengespeichert werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsignale und/oder die Informa
tionen fernübertragen werden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messungen ferngesteuert durchge
führt werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswertung der Messungen außerhalb
des Rohrs erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Folgen von Messungen entlang vorgege
benen Profillinien automatisiert ablaufen.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß automatisch Schnittbilder entlang
vermessener Profillinien gebildet und dargestellt werden.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die analogen Meßsignale in digitale
Signale gewandelt und mit den entsprechenden Informationen
in den Hauptspeicher und/oder auf die Festplatte eines
Computers übertragen werden.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zur Datenaufnahme die Daten
weiterverarbeitet und dargestellt werden.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Auswertung für einzelne Punkte
Daten verschiedener Sender/Empfänger-Anordnungen mit den
entsprechenden Korrekturen überlagert werden.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Messungen entlang einer zu ver
messenden Wegstrecke die Datenaufnahme mit Ortsinforma
tionen so gekoppelt und gesteuert wird, daß eine konstan
te, wählbare Anzahl von Messungen pro Wegeinheit aufge
nommen wird.
20. Vorrichtung zur Ortung von Undichtigkeiten in unterir
dischen, nichtmetallischen, insbesondere Beton- und Stein
gut-Rohrleitungen, die insbesondere der Wasserver- oder
Entsorgung dienen, insbesondere zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch jeweils hochfrequente elektromagnetische
Wellen und durch wenigstens eine im wesentlichen radial
nach außen abstrahlende Sendeantenne und wenigstens eine
entsprechende,
die von innerhalb der Wandung oder von außerhalb
des Rohres reflektierten Wellen empfangende Empfangsantenne.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß Sende- und Empfangsantenne zu einer Antenne (16) kombi
niert sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeich
net, daß die Antennen (16) angular bezüglich der Rohrachse
um 360° drehbar angeordnet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antennen (16) entlang einer Profil
linie im Rohrinnern bewegbar angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, gekenn
zeichnet durch ein Fahrgestell (11) mit Eigenantrieb, an
dem mittels Haltemitteln (15) und Verstellantrieben (14)
die Antenne/n (16) angeordnet ist/sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrgestell (11) Zusatzgewichte (13) aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fahrgestell (11) Räder (12) oder Ketten
zur Fortbewegung aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 26, gekenn
zeichnet durch Sensoren zur Lageorientierung des Fahr
gestells (11) und/oder der Antennen (16).
28. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 20
bis 27, gekennzeichnet durch ein Laufrad mit Sensoren
zur Weg- bzw. Ortsbestimmung.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 28, gekenn
zeichnet durch eine Steuereinrichtung zur Kontrolle der
Bewegungsfunktionen und/oder für die automatische Durch
führung der Messungen, insbesondere entlang vorgegebener
Profillinien.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eigenantrieb des Fahrgestells
(11) und/oder die Verstellantriebe (14) für die Antennen
(16) sowie die Meßdurchführung fernsteuerbar sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 30, gekenn
zeichnet durch eine Energiequelle.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 31, gekenn
zeichnet durch einen Impuls- und/oder Frequenzgenerator
zur Erzeugung eines Sendesignals.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 32, gekenn
zeichnet durch ein Modul zur Umsetzung des analogen Hoch
frequenzsignals (MHz) in ein analoges Mittelfrequenz
signal (KHz).
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 33, gekenn
zeichnet durch Analog-Digital-Wandler zur digitalen Wand
lung der Signale.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 34, gekenn
zeichnet durch Speichereinheiten zur Zwischenspeicherung
digitaler Daten.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 35, gekenn
zeichnet durch wenigstens ein Kabel zur Energieübertra
gung und/oder Fernsteuerung und/oder Datenübertragung.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 36, gekenn
zeichnet durch Funkübertragungseinrichtungen zur Daten
übertragung und Fernsteuerung.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 37, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung außerhalb des Rohres
(10) zur Fernsteuerung und Überwachung und/oder Datenauf
nahme sowie Auswertung der Messungen vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904017238 DE4017238C2 (de) | 1990-05-29 | 1990-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Orten von Undichtigkeiten in nichtmetallischen unterirdischen Rohrleitungen |
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DE19904017238 DE4017238C2 (de) | 1990-05-29 | 1990-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Orten von Undichtigkeiten in nichtmetallischen unterirdischen Rohrleitungen |
Publications (2)
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DE4017238A1 DE4017238A1 (de) | 1991-12-05 |
DE4017238C2 true DE4017238C2 (de) | 1996-01-25 |
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DE19904017238 Expired - Fee Related DE4017238C2 (de) | 1990-05-29 | 1990-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Orten von Undichtigkeiten in nichtmetallischen unterirdischen Rohrleitungen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4017238C2 (de) |
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