DE4016031C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/30—Processing
- G21F9/301—Processing by fixation in stable solid media
- G21F9/302—Processing by fixation in stable solid media in an inorganic matrix
- G21F9/305—Glass or glass like matrix
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
- G21F9/16—Processing by fixation in stable solid media
- G21F9/162—Processing by fixation in stable solid media in an inorganic matrix, e.g. clays, zeolites
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- High Energy & Nuclear Physics (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung
toxischer, insbesondere schwermetallhaltiger oder radio
aktiver Abfallstoffe durch ihre homogene Einbindung in eine
Glas- oder Keramikmatrix unter Zufuhr von Mikrowellenenergie
und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bereits zum Einschmelzen von Spaltprodukten bekannt,
in einen Tiegel aus elektrisch isolierendem keramischen Ma
terial allmählich, gegebenenfalls kontinuierlich geglühte
Spaltprodukte und glasbildende Hilfsstoffe einzubringen (DE-
AS 20 33 074). Die Auswahl der glasbildenden Hilfsstoffe wird
hierbei derart getroffen, daß diese einen spezifischen elek
trischen Widerstand aufweisen, der unter 100 Ω cm²/cm liegt.
Der Mischung wird Energie durch direkte Induktion elektri
scher Ströme mit einer Frequenz zwischen 10 KHz und 10 MHz
für das Einschmelzen zugeführt und vom Tiegelboden periodisch
ein Volumen der Schmelze dadurch abgezogen, daß inter
mittierend gleichfalls durch Induktion ein Stopfen in der
Ausflußdüse des Tiegels zur Einleitung der Schmelze in das
Endlagergefäß geschmolzen wird. Des weiteren bekannt, ist ein
elektrisch beheizter Drehrohrofen, mit gegen die Horizontale
geneigter Drehachse in den radioaktive Abfälle und eine
Glasfritte je für sich fein verteilt eingeführt werden (DE-OS
25 08 401). Unter Einleiten elektrischer Energie werden
innerhalb des vom oberen Eintritt bis zum unteren Austritt
des Drehrohrofens geführten Materialbetts mit auf 400°C
ansteigenden Temperaturen radioaktive Abfallstoffe verdichtet
und die diesen zugeführte Glasfritte homogen mit den
Abfallstoffen vermischt. Die Abfallstoffe werden hierbei in
einer der Verglasung vorgeschalteten, als Brennschritt
bezeichneten Verfahrensstufe vorkonzentriert. Am Austritt des
Drehrohrofens umschließen die gebrannten Abfallstoffe die
Bestandteile der Glasfritte in Form von Körnern oder
Blättchen als Beschichtung ihrer Oberfläche. Das Gemisch wird
nachfolgend an einen Schmelzofen mit der gewünschten
Endkonzentration zur Einglasung überführt. Nach einem
anderen, von der Infaßtrocknung ausgehenden Verfahren werden
flüssige bioschädliche Abfälle, beispielsweise radioaktive
Konzentrate, dadurch verfestigt, daß der Abfallflüssigkeit,
gegebenenfalls dieser unter Zusatz von Bindemitteln, in
Tropfenform aufgelöst Energie in einem gasförmigen Medium
zugeführt wird (DE-OS 28 22 388). Unter anderem wird hierfür
Energie in Form von Infrarotstrahlen und/oder Mikrowellen
vorgeschlagen. Unter der Energiezufuhr wird das Lösungsmittel
verdampft bzw. erfolgt ein Abbinden des zugeführten Binde
mittels. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren wird eine Art
Schutzschicht auf der Oberfläche der gebildeten Tropfen
aufgebracht. Die beschichteten Teilchen können sodann in der
üblichen Weise in Bitumen, Beton, Kunstharz, Metall, Glas oder
Keramik umweltsicher eingebettet werden, oder alternativ auch
direkt in einem Faß aufgrund entsprechender Wahl der Schutz
schicht, beispielsweise durch Emulgieren mit Bitumen, Poly
äthylen und Polystyrol zu einem Block verklebt werden.
Schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung von Festkörpern
aus Lösungen oder Schlämmen, insbesondere radioaktiver Sub
stanzen, bekannt, bei dem aus der Lösung oder dem Schlamm
unter dem Einfluß einer Mikrowellenstrahlung ein schmelzbares
Produkt gebildet wird, das die getrocknete, radioaktive
Substanz einschließt oder als Beschichtung trägt (DE-OS 27 34 147).
Das erhaltene schmelzbare Produkt wird nachfolgend
erneut geschmolzen, um ein, den radioaktiven getrockeneten
Abfall einbindendes und damit endlagerfähiges, Material zu
erhalten. Hierfür ist ein dem Mikrowellenofen nachgeschal
teter Schmelzbehälter vorgesehen, der einen hohen Wärme
widerstand und eine hohe Strahlendurchlässigkeit aufweist. In
diesen wird der mit dem radioaktiven Abfall verbundene Glas
bildner eingespeist, um ein, den radioaktiven Abfall ein
schließendes, glasartiges Produkt zu erhalten. Dieses Produkt
wird am Boden des Schmelzofens abgezogen, um es schließlich
in ein Endlagergefäß einzuführen. Diese vorbekannten Ver
fahren zur Einglasung bioschädlicher Abfälle setzen mehrere
hintereinandergeschaltete Verfahrensschritte ein. Zunächst
werden Matrixbildner und Abfallkonzentrate miteinander
homogen vermischt und untereinander verbunden. Diese Ver
bindung erfolgt entweder durch Einschluß der Abfallstoffe in
die Matrixbildner oder aber durch Aufbringen der Abfall
konzentrate auf die Matrixbildner als Oberflächenschicht un
ter Trocknung und Kalzinierung auf diesen beispielsweise in
einem Wirbelschichtofen. Erst in einer nachfolgenden Schmelze
werden die bioschädlichen Abfallstoffe in die Matrixbildner
homogen eingeschlossen. Erst dieser Homogenisierung von ein
zuschließenden Abfallstoffen und Matrixbildnern in einer
Schmelze ist dann das Abfüllen in das sogenannte Endlagerge
fäß nachgeschaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, toxische, insbeson
dere schwermetallhaltige oder radioaktive Abfallstoffe aus
der flüssigen oder gasförmigen Phase mit einem geringen Auf
wand an Energie- und Anlagekosten unter Zufuhr von Mikrowel
lenenergie homogen in eine Glas- oder Keramikmatrix einzubin
den. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß, ausgehend von einem
Verfahren der eingangs erwähnten Art, dadurch gelöst, daß die
Matrixbildner den einzubindenden Abfallstoffen innerhalb
eines Endlagergefäßes zudosiert werden, diesen Mikrowel
lenenergie von oben zugeführt und die Phasenlage zwischen
eingebrachten und reflektierten Mikrowellen dem Füllstand im
Endlagergefäß und dessen jeweiligem Absorptionsvermögen nach
geregelt wird, um schrittweise jeweils eine obere Schmelzzone
über einer unteren Erstarrungszone auszubilden.
Die Glasfritte und der nicht verdampfbare Anteil der Abfall
lösung werden gleichermaßen geschmolzen. Durch die schritt
weise Ausbildung von Schmelzzonen geringer Tiefe wird einer
Seigerung, beispielsweise von Schwermetallen, entgegenge
wirkt. Während die Mikrowellenenergie in der oberen Schmelz
zone absorbiert wird, erstarrt die Schmelze in den tiefer
liegenden Zonen zu einer homogenen Matrix, in der die
Schadstoffe der Abfallösung unmittelbar eingebunden sind. Der
schrittweise Aufbau der Schichten übereinander unter Erstar
ren der jeweils tiefer liegenden, bis zum vorgesehenen maxi
malen Füllstand innerhalb des Endlagergefäßes, vermeidet den
Austrag bzw. ein Umfüllen von Schmelzen für mehrere Verfah
rensstufen. Abfälle und Matrixbildner werden auf diesem Wege
direkt umgesetzt und verbleiben in dem Endlagergefäß. Die
Hantierungsarbeit wird damit auf diejenige des Endlagerge
fäßes allein beschränkt.
Um Anlage- und Energiekosten weiter herabzusetzen, ist es von
Vorteil, die Abfallösung in Vorschaltung zur Einbindung vor
zukonzentrieren, diese Vorkonzentrierung wiederum unter Zu
fuhr von Mikrowellenenergie vorzunehmen und gegebenenfalls
diese Vorkonzentrierung gleichfalls im Abfallgebinde im Wech
sel mit der Zudosierung der Matrixbildner durchzuführen.
Durch eine Relativverschiebung der Ebenen des oder der Mikro
wellenfenster zu derjenigen des Füllstandes im Endlagergefäß
wird eine Transformation des Energie- bez. des Feldstärken
maximums in die Fensterebene wirksam unterbunden. Für ein zu
verlässiges Auffüllen des Endlagergefäßes wird des weiteren
vorteilhaft der Füllstand in diesem abhängig von der Ab
soluttemperatur der Schmelzzone geregelt. Während der Behand
lung der Abfallstoffe durch eine Eindampfung, Trocknung und
Kalzinierung der Abfallstoffe sowie der Schmelze des Gemischs
aus Abfallstoffen und Matrixbildnern wird die Phasenlage zwi
schen eingebrachten und reflektierten Mikrowellen ent
sprechend dem Füllstand im Endlagergefäß und dessen Absorp
tionsvermögen laufend nachgeregelt.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens setzt ein
haubenförmiges, raumseitig fest angeordnetes Oberteil, daß
das Endlagergefäß von oben her abdeckt, sowie ein mit dem
Oberteil lösbar verbundenes Unterteil ein, daß das Endlager
gefäß abschließt, wobei das haubenförmige Oberteil ein zen
tral angeordnetes Mikrowellenfenster in Gegenüberstellung zu
einem Stutzen zur Ankopplung des zum Magnetron führenden
Mikrowellenhohlleiters, hierzu seitlich angeordnete Stutzen
zur Zuführung der zu behandelnden Abfallstoffe sowie denjeni
gen der Matrixbildner und zur Ableitung der Gase aufweist.
Diese Ausgestaltung ist des weiteren vorteilhaft mit einer
vertikal beweglichen Hubvorrichtung zu verbinden, die Ober-
und Unterteil der Vorrichtung einerseits zuverlässig für den
Füllvorgang gasdicht miteinander verbindet und andererseits
leicht voneinander trennen läßt, um das Endlagergefäß nach
Verschließen mit einem Deckel entweder aus der schützenden
Hülle des Unterteils zu entfernen, oder aber mit dieser wei
ter zu transportieren. Für den Schutz des Mikrowellenfensters
des Hohlleiters vorteilhaft ist ein zur Seite des Behand
lungsraums der Abfallstoffe nachgeschaltetes weiteres Mikro
wellenfenster, das den Gasraum des Oberteils in vertikal
übereinander angeordnete Abschnitte unterteilt und oberhalb
des Gasabzugs angeordnet ist.
Um einer Transformation des Energiemaximums der zugeführten
Mikrowellen in die Fensterebene wirksam zu begegnen, wird die
Höhenlage des Mikrowellenfensters, vorzugsweise des unteren
zweiten der Änderung des Füllstandes im Endlagergefäß derart
nachgeführt, daß das Mikrowellenfenster in der Ebene der
Energieminima verbleibt.
Zur Erläuterung der Erfindungsgedanken ist in der Zeichnung
eine Einrichtung gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Der mit Schwermetallen oder toxischen Stoffen beladene flüs
sige Abfallstrom wird über eine Leitung 1 in einen Vorlagebe
hälter 2 geführt. Aus diesem Vorlagebehälter gelangt der Ab
fallstrom über die Leitung 3 und Pumpe 4 sowie Anschlußlei
tung 5 in das Endlagergefäß 7. Das Endlagergefäß ist inner
halb des Unterteils 26 mikrowellendicht an das Oberteil 6 an
geschlossen.
Feste und pulverförmige Abfallstoffe sind über eine Leitung 8
in einen Vorlagebehälter 9 zu führen. Aus diesem Vorlagebe
hälter gelangt der Abfall über eine Leitung 10 in ein volume
trisches Meßgefäß 11 und nachfolgend über die Falleitung 12
in das Endlagergefäß innerhalb des Unterteils 26. Zur Vergla
sung werden über Leitung 13, Vorlagebehälter 14, Dosierrohr
15, Meßeinrichtung 16 und Falleitung 17, vor allem in ihrer
chemischen Zusammensetzung an die Abfallstoffe angepaßte,
glasbildende Substanzen bestimmter Mengen als Matrixbildner
über das Oberteil 6 dem Endlagergefäß 7 zugeführt. Im Endla
gergefäß 7 wird die Mischung aus Abfall und Matrixbildnern
durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Zuführung vor
genommen und durch Zuschaltung der Mikrowellenenergie dieses
Gemisch zu einer glasartigen Masse verschmolzen. Im Glas sind
nach dem Erstarren die festen Bestandteile des Abfalls, z.B.
metallische Verbindungen, eingebunden. Die Mikrowellen werden
für die Verglasung von dem Magnetron 18 über einen Hohlleiter
19 dem Oberteil 6 zugeleitet. Dem Anschluß des Hohlleiters an
das Oberteil sind zwei für Mikrowellen durchlässige, für
Dampf und Gase jedoch undurchlässige Fenster 20 nachgeschal
tet. Unterhalb des dem Unterteil 26 der Vorrichtung sowie dem
Endlagergefäß 7 gegenübergestellten zweiten Mikrowellenfen
sters sind Gasdurchtrittsöffnungen 23 vorgesehen. Durch diese
Öffnungen werden Gase, beispielsweise Luft oder Inertgas,
zur Kühlung des zweiten Mikrowellenfensters sowie des weite
ren zur Beeinflussung, Absenken der Temperatur der abgezoge
nen Brüden eingeführt. Diese Gase können auch über eine Kühl
strecke in die Vorrichtung als Teilstrom der abgezogenen Brü
den aus der Abgasbehandlung unter Schließen eines Kreislaufs
zurückgeführt werden. Über diese Fenster gelangen Mikrowellen
in den Innenraum des Endlagergefäßes 7. Durch die in diesen
Raum eingeführten oder bereits enthaltenen festen oder flüs
sigen Abfallstoffe und Glasfritten bzw. des gebildeten Kon
zentratgemisches wird die Mikrowellenenergie absorbiert.
Durch Last- bzw. Anpassungsänderungen während der Verdam
pfung, Kalzination bis zur Schmelze der Abfallstoffe, wird
ein Anteil der eingebrachten Mikrowellenenergie in den Hohl
leiter reflektiert. Diese reflektierte Leistung ist durch ein
Anpassungstransformationsglied 21 innerhalb des Hohlleiters
zur Zuführung der Mikrowellenenergie in Betrag und Phase zu
minimieren. Ein geringer Anteil der eingebrachten Mikro
wellenenergie, der bis zum Magnetron reflektiert wird, wird
über Kühlwasser abgeleitet. Für diese Aufgabe ist ein Zirku
lator 22 vorgesehen, der die reflektierte Leistung an das
Kühlwasser überträgt.
Die während des Verglasungsprozesses entstehenden flüchtigen
Bestandteile des Abfalls wie Brüden und Gase sowie der Anteil
an Schleppgas werden über die Ableitung 23 in die an
schließende Brüdenleitung 24 zur Abgasbehandlung 25, die
nicht näher dargestellt ist, geführt, gereinigt und über ein
Gebläse 27 an die Atmosphäre abgegeben.
In der Abgasbehandlung 25 werden die Brüden niedergeschlagen,
schädliche Gase rekombiniert und über eine Destillatleitung
28 mit Destillatpumpe 29 in einen nicht dargestellten Behäl
ter abgezogen. Feststoffaerosole des Schleppgases werden in
einem Filter innerhalb der Abgasstrecke zurückgehalten. Der
beladene Filter ist diskontinuierlich zu entfernen. In der
Abgasbehandlung 25 werden auf dem vorbeschriebenen Weg toxi
sche und radioaktive Bestandteile aus dem Gasstrom entfernt.
Füllung und Schmelze werden beendet, sobald die Zone höchster
Temperatur ca. 10 cm unter der Oberkante des Endlagergefäßes
7 über eine Temperaturmessung 30 registriert wird, die Zufuhr
von Abfall 1 oder 8 und die der Glasfritte 13 werden unter
brochen und die Mikrowellenenergie abgeschaltet, wodurch die
glasartige Masse im Endlagergefäß 7 vollständig erstarrt.
Nach einer Abkühlphase für das Glasgemisch wird das Endlager
gefäß innerhalb des Unterteils 26 mit der Hub- und Rollvor
richtung 31 vom dem Oberteil 6 abgekoppelt, mit einem Deckel
verschlossen und das Endlagergefäß einer nicht dargestellten
Weiterbehandlung zugeführt.
Der Darstellung sind zwei hintereinandergeschaltete Mikrowel
lenfenster in der Achse der Einrichtung zu entnehmen. An
stelle dieser zentrischen Anordnung sind im Rahmen der Erfin
dung auch mehrere obere Mikrowellenfenster im Oberteil einzu
setzen die achsparallel zu dem zentrisch angeordneten je für
sich über Hohlleiter an getrennt angeordnete Generatoren an
geschlossen sind, wobei das nachgeschaltete innere weitere
Mikrowellenfenster, vorzugsweise als das vertikal verstell
bare, beibehalten wird, was in der Zeichnung nur schematisch
durch die neben diesem Fenster eingetragenen Pfeile veran
schaulicht ist.
Um das auslaugenbeständige Einbinden toxischer, insbesondere
schwermetallhaltiger oder radioaktiver Abfallstoffe in eine
Glas- oder Keramikmatrix unter Zufuhr von Mikrowellenenergie
im Labormaßstab zu simulieren, wurde eine salpetersaure,
nichtaktive Referenzlösung hergestellt.
Diese Lösung hatte in g/l die folgende Zusammensetzung:
Al (NO₃)₃ · 9H₂O | |
100,00 | |
Ba (NO₃)₂ | 3,34 |
Ce (NO₃)₃ · 6HzO | 10,00 |
Cr (NO₃)₃ · 9HzO | 20,00 |
CsNO₃ | 1,66 |
Fe (NO₃)₃ · 9HzO | 133,34 |
La (NO₃)₃ | 3,34 |
NaNO₃ | 66,66 |
Ni (NO₃)₃ · 6H₂O | 33,34 |
Mu (NO₃)₂ · 4H₂O | 33,34 |
Na₂MO₄ · 2H₂O | 6,66 |
Sr (NO₃)₂ | 1,66 |
Y (NO₃)₃ · 6H₂O | 1,66 |
Zn(NO₃)₂ · 6H₂O | 1,66 |
ZrO (NO₃)₂ · H₂O | 13,34 |
Na₃PO₄ · 10H₂O | 1,66 |
Na₂SO₄ · 10H₂O | 33,34 |
NaF | 33,34 |
RbNO₃ | 0,34 |
Als Matrixbildner wurden ein Borosilicatglas wahlweise in
Form von porenfreien und von hydrophobierten Glasperlen
gewählt. Das Borosilicatglas hatte die folgende Zusammensetzung:
55% SiO₂
18% Na₂O
14% B₂O₃
5% TiO₂
4% CaO
2% MgO
2,5% Al₂O₃
0,5% Sonstiges
18% Na₂O
14% B₂O₃
5% TiO₂
4% CaO
2% MgO
2,5% Al₂O₃
0,5% Sonstiges
Die Referenzlösung einerseits und das Borosilicatglas als
Matrixbildner andererseits wurden chargenweise in eine Stahl
kokille mit einem Nutzvolumen von 13,6 Ltr. eingeleitet. Um
zuverlässig die Oxide der Referenzlösung in den Matrixbildner
einzubinden, wurden, bezogen auf ein Kilogramm, 1,8 Liter Referenz
lösung mit einem Oxidanteil von 0,1 kg/l zugegeben. Während
der Aufschmelzzeit wurden in Abhängigkeit vom Füllstand die
Phasenlage der eingebrachten zu der Phasenlage der reflektierten
Mikrowellen derart geregelt, daß die zugeführte Leistung ein
Maximum und die reflektierte Leistung ein Minimum betrug.
Während des gesamten Versuchsablaufs wurde eine Leistung von
6 KW zugeführt und die reflektierte Leistung unter 5% gehalten.
Nach der Verfestigung ergab die Auswaage des homogenen Gemischs
aus eingebrachten Oxiden und den diese einschließenden Matrix
bildnern ein Gewicht von 20,2 kg mit einer Dichte von 2,52 g/cm3.
Hieraus folgt ein Oxidgehalt von 15,3%. Der Anteil an Gasporen
im verfestigten Gemisch betrug weniger als 0,1%.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verfestigung toxischer, insbesondere
schwermetallhaltiger oder radioaktiver Abfallstoffe
durch ihre homogene Einbindung in eine Glas- oder Ke
ramikmatrix unter Zufuhr von Mikrowellenenergie, da
durch gekennzeichnet, daß die Matrixbildner den ein
zubindenden Abfallstoffen innerhalb eines Endlager
gefäßes zudosiert werden, diesen Mikrowellenenergie
von oben zugeführt und die Phasenlage zwischen einge
brachten und reflektierten Mikrowellen dem Füllstand
im Endlagergefäß und dessen jeweiligem Absorptions
vermögen nachgeregelt wird, um schrittweise jeweils
eine obere Schmelzzone über einer unteren Erstar
rungszone auszubilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abfallösung in Vorschaltung zur Einbindung
unter Zufuhr der Matrixbildner durch die Einwirkung
von Mikrowellenenergie vorkonzentriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeich
net, daß die Höhenlage zumindest eines Mikrowellen
fensters vorzugsweise die eines inneren zweiten mit
dem Füllstand im Endlagergefäß geändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Füllstand des Endlagergefäßes
abhängig von der Absoluttemperatur der Schmelzzone
geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Reingasstrom aus der Behandlung
der Brüden abgezogen, nachfolgend gekühlt und unter
Schließen eines Kreislaufs in das Oberteil der Vor
richtung zurückgeführt wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, gekennzeichnet durch ein haubenförmiges,
raumseitig fest angeordnetes Oberteil (6), das das End
lagergefäß von oben her abdeckt, sowie ein mit dem
Oberteil lösbar verbundenes Unterteil (26) das das
Endlagergefäß abschließt, ferner durch zumindest ein
Mikrowellenfenster (20) im Oberteil (6) in Gegenüberstel
lung zu einem Stutzen zur Ankoppelung des Mikrowel
lenhohlleiters (19) und des Magnetrons (18) ein hierzu
seitlich angeordneter Stutzen für Leitungen (12, 5) zur
Zuführung der zu behandelnden Abfallstoffe, ein Stut
zen für eine Leitung (13) zur Zuführung der Matrixbild
ner und ein Stutzen für eine Leitung (24) zur Ableitung
der Gase.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch
eine vertikal bewegliche Hubvorrichtung zur lösbaren
Verbindung des Oberteils (6) mit dem Unterteil (26).
8. Einrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein
inneres, weiteres Mikrowellenfenster innerhalb des
Oberteils (6) über den Gasdurchtrittsöffnungen (23) in
Gegenüberstellung zum Anschluß an das Unterteil (26).
9. Einrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur betrieblichen Vertikalverschie
bung des inneren weiteren Mikrowellenfensters.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904016031 DE4016031A1 (de) | 1989-07-17 | 1990-05-18 | Verfahren zur verfestigung toxischer, insbesondere schwermetallhaltiger oder radioaktiver abfallstoffe |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3923614 | 1989-07-17 | ||
DE19904016031 DE4016031A1 (de) | 1989-07-17 | 1990-05-18 | Verfahren zur verfestigung toxischer, insbesondere schwermetallhaltiger oder radioaktiver abfallstoffe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4016031A1 DE4016031A1 (de) | 1991-01-24 |
DE4016031C2 true DE4016031C2 (de) | 1991-05-08 |
Family
ID=25883115
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904016031 Granted DE4016031A1 (de) | 1989-07-17 | 1990-05-18 | Verfahren zur verfestigung toxischer, insbesondere schwermetallhaltiger oder radioaktiver abfallstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4016031A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993001141A1 (de) * | 1991-07-11 | 1993-01-21 | Schoenhausen Horst | Verfahren und vorrichtung zur gefahrlosen entsorgung von toxischen rückständen |
US6283908B1 (en) * | 2000-05-04 | 2001-09-04 | Radioactive Isolation Consortium, Llc | Vitrification of waste with conitnuous filling and sequential melting |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2054464B1 (de) * | 1969-07-07 | 1974-06-14 | Commissariat Energie Atomique | |
FR2262854B1 (de) * | 1974-02-28 | 1976-12-10 | Commissariat Energie Atomique | |
GB1589466A (en) * | 1976-07-29 | 1981-05-13 | Atomic Energy Authority Uk | Treatment of substances |
AT349402B (de) * | 1977-05-24 | 1979-04-10 | Oesterr Studien Atomenergie | Verfahren zur herstellung von festen teilchen |
-
1990
- 1990-05-18 DE DE19904016031 patent/DE4016031A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4016031A1 (de) | 1991-01-24 |
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Legal Events
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