DE4012491A1 - Fremdgezuendete brennkraftmaschine, insb. zweitaktmaschine, mit spuelung - Google Patents
Fremdgezuendete brennkraftmaschine, insb. zweitaktmaschine, mit spuelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fremdgezündete Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Eine derartige Brennkraftmaschine, wie sie aus der DE-OS 38 16 331 in der Weise be
kannt ist, daß für die Spülluftströmung und die Gemischzufuhr zu dem betrachteten
Brennraum getrennte, mit jeweils einem Einlaßventil bestückte Einlaßkanäle vorgesehen
sind, bietet den Vorteil, daß auf eine direkte Einspritzung in den Brennraum nach Schlie
ßen des Auslaßventils verzichtet werden kann. Die Anordnung eines Kraftstoff-Einspritz
ventils (Einspritzdüse) umittelbar am Brennraum hat insofern Nachteile, als das Ein
spritzventil den hohen Brennraumtemperaturen und -drücken standhalten muß, als ferner
die Abspritzöffnung des Einspritzventils vom Kolben bzw. von den Kolbenringen gegebe
nenfalls während der Betriebsphasen der Maschine überfahren wird, woraus ein höherer
Ölverbrauch resultiert, als die Gemischbildung unvollkommen ist und als schließlich diese
Direkteinspritzung hohe Einspritzdrücke erfordert und dadurch aufwendig ist.
Die gattungsgemäße Brennkraftmaschine bietet also den grundsätzlichen Vorteil der Ver
meidung dieser Nachteile dadurch, daß das Einspritzventil am Saugkanal angeordnet ist
(indirekte Einspritzung), ist jedoch insofern nachteilig, als zur Erzeugung der Spülluft
strömung einerseits und der Zuführung eines Kraftstoff-Luft-Gemischs andererseits ge
trennte Einlaßkanäle mit jeweils einem individuellen Einlaßventil vorgesehen sind.
Behandelt die erwähnte Offenlegungsschrift eine gemischverdichtende Zweitaktbrenn
kraftmaschine, so ist Gegenstand der DE-OS 19 20 751 eine Brennkraftmaschine schlecht
hin, der ein Kraftstoff-Luft-Gemisch zugeführt wird und deren Aus- und Einlaßöffnungs
zeiten sich überschneiden. Dabei ist dem jeweiligen Einlaßkanal offensichtlich kein Ein
spritzventil zugeordnet, sondern alle Einlaßkanäle der Maschine stehen mit einer Ge
misch-Sammelleitung und einer Druckluft-Sammelleitung in Verbindung, von der je Ein
laßkanal eine Druckluftleitung abgeht, die den Einlaßkanal bis kurz vor der Rückseite
des Einlaßventils durchsetzt. Mittels dieser Druckluftleitung wird während der Schließ
zeiten des Einlaßventils in Strömungsrichtung vor diesem ein Luftpolster aufgebaut, das
während der Überschneidungen der Öffnungszeiten von Ein- und Auslaßventil des be
treffenden Brennraums als Spülluftströmung dient, während anschließend durch den Ein
laßkanal aus der Gemisch-Sammelleitung kommendes Kraftstoff-Luft-Gemisch in den
nun gegen das Auslaßsystem abgeschlossenen Brennraum einströmt. Auch hier wird also
eine direkte "Kurzschlußströmung" des Kraftstoff-Luft-Gemischs vom Einlaßventil di
rekt zum geöffneten Auslaßventil unterbunden, jedoch besitzt auch diese Lösung den
Nachteil, daß zur Erzeugung der Spülluftströmung einerseits und zur Gemischzufuhr zum
Brennraum andererseits letztlich zwei Systeme erforderlich sind, nämlich einerseits ein
Leitungssystem zur Zufuhr von als Spülluft dienender Druckluft und andererseits ein
Leitungssystem zur Zuführung des Gemischs, mögen diese beiden Leitungssysteme auch
ineinander angeordnet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fremdgezündete Brennkraftmaschine ge
mäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs zu schaffen, die die zeitliche Aufeinanderfolge
einer Spülluftströmung und einer Gemischeinströmung in den betreffenden Brennraum mit
geringerem Aufwand zu erzeugen gestattet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteran
sprüche.
In Abweichung von dem oben diskutierten Stand der Technik dienen zur Erzeugung der
Spülluftströmung und zur Zufuhr des Gemischs also nicht getrennte Leitungsanordnungen,
sondern durch entsprechende Steuerung des Einspritzventils wird in ein und demselben
Leitungssystem, also letztlich in ein und demselben Einlaßkanal, gleichsam eine Zweipha
senströmung erzeugt, wobei die beiden Phasen dieser Strömung - reine Luftphase zur
Spülung, Gemischphase zur erneuten Füllung des Brennraums - durch entsprechende An
steuerung des Kraftstoff-Einspritzventils sichergestellt werden. Diese Steuerung kann
- und dies ist ein Vorteil der Erfindung - auf irgendeine bekannte Weise erfolgen. Bei
spielsweise kann das Einspritzventil elektromagnetisch angesteuert werden; es ist aber
auch möglich, in bekannter Weise das Ventil durch Variation des Einspritzdrucks zu be
tätigen. Schließlich ist auch eine direkte mechanische Betätigung des Einspritzventils in
Abhängigkeit vom Kurbelwinkel der Brennkraftmaschine möglich. Verständlicherweise
schließt die Anwendung der Erfindung auch nicht die Variation der eingespritzten Kraft
stoffmenge schlechthin aus, beispielsweise ebenfalls durch Beeinflussung des Einspritz
drucks oder des Einspritzquerschnitts. Alle diese Möglichkeiten sind dem Fachmann be
kannt, so daß sie nur erwähnt zu werden brauchen.
Die Erzielung einer eindeutigen Zweiphaseneinströmung, also die Vermeidung der Zufüh
rung von Kraftstoff während der Luftspülphase, kann durch die Maßnahme des Anspruchs
2 unterstützt werden. Auf der anderen Seite wird man den Abstand zwischen Einlaßven
til und Einspritzventil gemäß Anspruch 3 so wählen, daß bereits in diesem Bereich des
Saugkanals eine gute Gemischbildung erfolgt. Da nach Abschluß der Spülphase, also im
wesentlichen unmittelbar nach Schließen des Auslaßventils, der Brennraum mit Frisch
luft gefüllt ist, muß die eingespritzte Kraftstoffmenge im Hinblick auf die Bildung eines
zündfähigen Gemischs im Brennraum bemessen sein, das sich durch Vermischung der im
Brennraum befindlichen Frischluft mit dem während der zweiten Phase zugeführten Kraft
stoff-Luft-Gemischs ergibt. Insbesondere im Teillastbetrieb kann es daher zweckmäßig
sein, gemäß Anspruch 4 für eine Ladungsschichtung zu sorgen, bei der sich im oberen
Bereich des Brennraums an der Zündkerze ein relativ fettes, während der zweiten Ein
strömphase zugeführtes Gemisch ansammelt, während der untere Teil des Brennraums im
wesentlichen von der während der Spülphase zugeführten Luft gefüllt ist.
Was im übrigen den Teillastbetrieb anbelangt, so ist ein weiterer Vorteil der Erfindung
darin zu sehen, daß sie alle bekannten Möglichkeiten zur Teillastregelung bzw. -steuerung
zuläßt. So kann durch übliche Drosselregelung die während der Spülphase zugeführte Luft
menge mittels einer Drossel, durch Abblasung oder durch Regelung eines Laders vermin
dert werden, wobei allerdings dann nur ein Teil der Abgase aus dem Brennraum verdrängt
wird. Auch können bei Brennräume in beliebiger Anzahl enthaltenden Maschinen entspre
chend dem jeweiligen Leistungsbedarf einzelne Einspritzvorgänge ausgeschaltet werden,
so daß der betreffende Brennraum dann als Luftverdichter und Luftentspanner arbeitet.
In derselben Richtung wirkt die Ventilabschaltung, bei der entsprechend dem Leistungs
bedarf der Maschine einzelne Einlaßventile und/oder Auslaßventile dauernd geschlossen
bleiben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 schema
tisch die hier interessierenden Teile einer Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Fremdzündung
zeigt, während in Fig. 2 das Ventilarbeitsdiagramm wiedergegeben ist.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist dort eine übliche Hubkolbenmaschine mit zumin
dest einem Zylinder 1, einem in diesem laufenden Kolben 2 und einem demgemäß in sei
ner Größe während des Arbeitsspiels der Maschine veränderlichen Brennraum 3 gezeigt.
Zwischen dem Einlaßventil 4 und dem Auslaßventil 5 erkennt man die Zündkerze 6. Wäh
rend das Auslaßventil 5 je nach seiner Stellung den Auslaßkanal 7 freigibt oder gegen
den Brennraum 3 abschließt, bildet das Einlaßventil 4 gleichsam den Abschluß des Saug
kanals 8, der an seinem anderen Ende mit einer Ladevorrichtung 9, beispielsweise einer
Luftpumpe oder einem Gebläse, in Strömungsverbindung steht. In den Saugkanal 8 mündet
das Kraftstoff-Einspritzventil 10 üblicher und daher hier nicht zu beschreibender Bauart,
das über das Steuer- oder Regelgerät 11, dem Signale für die jeweilige Drehzahl n und
die jeweilige Last L der Maschine zugeführt werden, hinsichtlich Einspritzbeginn und
Einspritzdauer angesteuert wird.
Während der Spülphase sind sowohl das Einlaßventil 4 als auch das Auslaßventil 5 geöff
net, so daß sich unter der Wirkung der Ladevorrichtung 9 (das Einspritzventil 10 liefert
während dieser Spülphase keinen Kraftstoff) die durch Pfeile angedeutete Spülluftströ
mung ergibt. Diese Luftströmung verdrängt das Abgas aus dem Brennraum 3 während der
Überschneidungen der Öffnungszeiten der beiden Ventile 4 und 5, bis das Auslaßventil 5
schließt. Nunmehr wird das Einspritzventil 10 betätigt, das in einem gewissen Abstand
vom Einlaßventil 4 angeordnet und derart ausgerichtet ist, daß der von ihm emittierte
Kraftstoffstrahl unter Vermeidung einer Benetzung der Innenwand des Saugkanals 8 zur
Rückseite des - geöffneten - Einlaßventils 4 gelangt. Der Abstand zwischen Ventil 4 und
Einspritzventil 10 kann so groß bemessen sein, daß in ihm bereits eine Gemischbildung
erfolgt. In jedem Fall ist dafür gesorgt, daß zum Zeitpunkt der Zündung des Gemischs
im Brennraum 3, das heißt bei Betätigung der Zündkerze 6, im Bereich derselben ein
zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch vorliegt.
Abschließend ist festzustellen, daß durch entsprechende Ansteuerung des Einspritzven
tils 10 eine Zweiphaseneinströmung in den Brennraum 3 durch das Einlaßventil 4 sicher
gestellt ist, nämlich zunächst eine reine Luftströmung zur Erzeugung einer Spülphase,
wodurch sichergestellt ist, daß kein Kraftstoff in den Auslaßkanal 7 gelangt, und an
schließend eine Gemischeinströmung, die zur Erzeugung eines zündfähigen Gemischs im
wesentlichen erst nach Schließen des Auslaßventils 5 dient.
Fig. 2 zeigt dies schematisch über dem Kurbelwinkel: Man erkennt als ausgezeichnete
Punkte den oberen Totpunkt OT und den unteren Totpunkt UT des Kolbens 2. Die Rich
tung des Ventilarbeitszyklus ist durch den Pfeil angedeutet. Im Punkt A 1 öffnet das
Auslaßventil 5, im Punkt E 1 öffnet das Einlaßventil 4. Während der sich daran anschlie
ßenden Spülphase S wird durch das geöffnete Einlaßventil 4 lediglich von der Ladevor
richtung 9 gelieferte Luft in den Brennraum 3 transportiert, die nach Spülen desselben
teilweise durch das geöffnete Auslaßventil 5 in den Auslaßkanal 7 gelangt. Diese Spül
phase S wird durch das Schließen des Auslaßventils 5 im Zeitpunkt bzw. beim Kurbel
winkel A 2 beendet. Nunmehr wird von der Steuereinrichtung 11 her das Einspritzventil
10 aktiviert, so daß sich bis zum Schließen des Einlaßventils im Punkt E 2 eine Lade
phase L anschließt.
Das Kraftoffeinspritzventil kann auch so ausgelegt sein, daß es nicht reinen Kraftstoff,
sondern ein fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch abgibt.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Brennkraftmaschine geschaffen,
die bei einfachem Aufbau durch Erzeugung einer Zweiphasenströmung verhindert, daß
während der Spülphase Kraftstoff in den Auslaßkanal gelangt.
Claims (4)
1. Fremdgezündete Brennkraftmaschine, insbesondere Zweitaktmaschine, mit zumindest
je einem Ein- und Auslaßventil je Brennraum und zumindest einem Kraftstoffeinspritz
ventil in einen mit dem Einlaßventil sowie einer Ladeeinrichtung in Strömungsverbin
dung stehenden Saugkanal sowie mit Einrichtungen zur Erzeugung einerseits einer
Spülluftströmung im Brennraum während Überschneidungen der Öffnungszeiten von
Ein- und Auslaßventil und andererseits einer Kraftstoff-Luft-Gemischeinströmung
durch das Einlaßventil im wesentlichen erst bei geschlossenem Auslaßventil, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einspritzbeginn des intermittierend arbeitenden Einspritz
ventils (10) unter Berücksichtigung seines Abstands vom Einlaßventil (4) derart ge
wählt ist, daß durch dasselbe Einlaßventil (4) während der Überschneidungen im we
sentlichen nur Spülluft, dagegen nach Schließen des Auslaßventils (5) im wesentlichen
nur Gemisch in den Brennraum (3) geliefert wird.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzven
til (10) derart ausgerichtet ist, daß der von ihm erzeugte Kraftstoffstrahl unter zu
mindest weitgehender Vermeidung der Benetzung des Saugkanals (8) auf die Rückseite
des Einlaßventils (4) gerichtet ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen Einlaßventil (4) und Einspritzventil (10) im Hinblick auf gute Gemischbildung
in diesem Bereich des Saugkanals (8) bemessen ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest im Teillastbetrieb der Maschine der Einspritzbeginn des Einspritzventils
(10) derart gewählt ist, daß erst in einer letzten Phase der Öffnungszeit des Einlaß
ventils (4) Gemisch zur Gewinnung einer Schichtladung in den Brennraum (3) geliefert
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4012491A DE4012491A1 (de) | 1989-04-26 | 1990-04-19 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine, insb. zweitaktmaschine, mit spuelung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3913705 | 1989-04-26 | ||
DE4012491A DE4012491A1 (de) | 1989-04-26 | 1990-04-19 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine, insb. zweitaktmaschine, mit spuelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4012491A1 true DE4012491A1 (de) | 1990-10-31 |
Family
ID=25880293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4012491A Withdrawn DE4012491A1 (de) | 1989-04-26 | 1990-04-19 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine, insb. zweitaktmaschine, mit spuelung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4012491A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1990
- 1990-04-19 DE DE4012491A patent/DE4012491A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |