DE4011612A1 - Verfahren und einrichtung zur oberflaechenhaertung rotationssymmetrischer teile durch induktive erwaermung mit hilfe wenigstens zweier unterschiedlicher frequenzen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur oberflaechenhaertung rotationssymmetrischer teile durch induktive erwaermung mit hilfe wenigstens zweier unterschiedlicher frequenzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung für die induktive
Erwärmung von rotationssymmetrischen Teilen mit komplizierten Formen, z. B.
Zahnräder, zur Oberflächenhärtung, mit mindestens zwei unterschiedlichen
Frequenzen arbeitend.
Bekannt sind die Schwierigkeiten bei der induktiven Oberflächenhärtung von
Zahnrädern in einer umfassenden runden Spule, eine gleichmäßige Einhärtetiefe
sowohl an den Zahnspitzen als auch an den Zahnfußpunkten zu erreichen.
Beim Einsatz von Mittelfrequenz können gute Härteergebnisse im Zahnfuß, aber
nicht in den Spitzen erreicht werden. Andererseits können die Zahnspitzen mit
Hochfrequenz gut gehärtet werden; dabei sind die Härteergebnisse in den Fußpunkten
dann aber unbefriedigend.
Zur Lösung dieses Problems sind drei Verfahren bekannt:
- 1. Für jede Zahnradabmessung und -ausführung ist jeweils eine optimierte
Frequenz zu wählen.
Bei dieser Lösung sind die Möglichkeiten zur Beeinflussung des Härteprofils eingeschränkt; ein befriedigendes Ergebnis für alle unterschiedlichen Aus führungen von Zahnrädern kann kaum erreicht werden. - 2. Vor einer anschließenden Härtung mit Hochfrequenz wird das Zahnrad auf
500-700°C vorgewärmt.
Die Vorerwärmung kann in einem Ofen oder induktiv erfolgen. Dabei sind unterschiedliche Lösungen in der Praxis bekannt; Erwärmung mit niedriger oder mittlerer Frequenz in einer separaten Spule oder Vorerwärmung mit geringer Leistung in der gleichen Hochfrequenzspule. Auch eine magnetische Kopplung zwischen Vorerwärmungsspule und Werkstück, das gleichzeitig in einer Hochfrequenzspule liegt, ist möglich (deutsche Auslegeschrift 12 33 896). - 3. Zwei oder mehr verschiedene Frequenzen kommen in einer Spule in unter
schiedlichen Zeitabschnitten nacheinander zum Einsatz (deutsche Patentschrift
37 11 645 C1 und europäisches Patent 02 95 099).
Das praktische Problem einer solchen Lösung liegt in der möglichst kurzen Umschaltzeit für die entsprechenden Resonanzfrequenzen des Lastkreises, da einerseits eine sehr hohe Schaltleistung - für Werk- und Blindanteil - erforderlich ist (europäisches Patent 02 95 099) und andererseits die gesamte Heizzeit einschließlich der unterschiedlichen Heizabschnitte nur typischerweise 0,5-1 s beträgt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Einrichtung zur gleichmäßigen Oberflächenhärtung
von Zahnrädern zu schaffen, bei der ohne Vorerwärmung die technologisch
bedingten kurzen Heizzeiten von ca. 0,5-1 s einzuhalten sind und bei der die zeitlich
problematische Folgeschaltung verschiedener Frequenzen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem eine
einzige, gemeinsame Induktionsspule gleichzeitig mit mindestens zwei unter
schiedlichen Frequenzen beaufschlagt wird.
Entsprechend den weiteren Merkmalen dieses Verfahrens unterscheiden sich die
genannten Frequenzen um eine halbe Dekade oder mehr. Die erste der beiden
genannten Frequenzen liegt in einem Bereich von 50 kHz-1,5 MHz und die zweite
der beiden genannten Frequenzen liegt in einem Bereich von 1-20 kHz.
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge eines ersten Umrichters, der
Hochfrequenz liefert und eines zweiten Umrichters, der Mittelfrequenz liefert,
gemeinsam mit einer einzigen Induktionsspule verbunden sind, und daß die Aus
gangsleistungen beider Umrichter individuell regelbar sind.
Entsprechend den weiteren Merkmalen der erfindungsgemäßen Einrichtung ist
der erste Umrichter ein Serienschwingkreistyp, wobei der Kondensator zur
Serienkompensation der Blindleistung der Induktionsspule eine ausreichende
Dämpfung von Rückwirkungen der Mittelfrequenz, die von dem zweiten Umrichter
geliefert wird, gewährleistet.
Entsprechend ist der zweite Umrichter als Serienschwingkreistyp mit einer
Induktivität und einem zusätzlichen Serienkondensator zwischen dem Ausgang
und dem für die beiden Umrichter gemeinsamen Anschlußpunkt in Reihe ausgeführt,
um die Hochfrequenz-Rückwirkungen des genannten ersten Umrichters zu
unterdrücken und um die Blindleistung der genannten Induktivität zu kompensieren.
Alternativ dazu kann der zweite Umrichter als Parallelschwingkreistyp ausgeführt
sein, wobei eine Induktivität in Reihe liegt und ein zusätzlicher Kondensator
parallel zum normalen Kompensationskondensator liegt, um die Hochfrequenz-
Rückwirkungen des genannten ersten Umrichters zu unterdrücken und
um die Blindleistung der genannten Induktivität zu kompensieren.
Vorzugsweise, aber erfindungsgemäß begrenzt, liegt die erste Frequenz der beiden
genannten Umrichter in einem Bereich von 50 kHz-1,5 MHz und die zweite in einem
Bereich von 1-20 kHz. Beide Frequenzen unterscheiden sich aber um eine
halbe Dekade oder mehr.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Heizspule und der darunter
liegenden Abschreckeinrichtung, die bei der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden,
Fig. 2 den Teil II-II von Fig. 1,
Fig. 3 die erste Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung und
Fig. 4 die zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung.
Als ein Beispiel ist in Fig. 1 und 2 eine Spule 4 mit Abschreckvorrichtung 5 zur
Härtung von Zahnrädern dargestellt. Das zu härtende Zahnrad 1 befindet sich in
einer Induktionsspule 4 mit einem magnetischen Kern 2 und der elektrischen
Versorgung 3. Während der Aufheizung wird das Zahnrad gedreht, um eine gleichmäßige
Ewärmung in einer einwindigen Spule 4 zu gewährleisten. Die Innenseiten
dieser Spule sind so geformt, daß eine gleichmäßige Erwärmung über die vertikale
Höhe des Zahnrades erreicht wird. Unmittelbar nach Beendigung des Auf
heizvorganges wird das Zahnrad vertikal in eine Abschreckkammer 5 bewegt, um
eine schnelle Abkühlung sicherzustellen. Dabei strömt die Abschreckflüssigkeit,
z. B. Wasser, aus einem Kanal 5′ durch die Düsen 5′′ auf das Zahnrad.
Ein Zusammenschalten von zwei Umrichtern mit unterschiedlichen Frequenzen
erfordert eine Anordnung, die für eine möglichst geringe gegenseitige Beein
flussung der Umrichter ausgelegt ist, um Fehlfunktionen zu vermeiden. Da der
Hochfrequenzumrichter 6 mit einem Serienresonanzkreis arbeitet, ermöglicht
der Kompensationskondensator 7 eine ausreichende Dämpfung von Rückwirkungen
der niedrigeren Frequenz (siehe Fig. 3 und 4). Theoretisch ist auch der Einsatz
eines als Parallelschwingkreistyp ausgeführten Hochfrequenz-Umrichters
möglich. Zur Unterdrückung der Mittelfrequenz-Rückwirkungen ist dann allerdings
eine Filtereinheit notwendig, die aus einem Kondensator und einer Induktivität
zur Kompensation des genannten Kondensators besteht. Diese Lösung ist
gegenüber der serienkompensierten Ausführung, die keine zusätzlichen Filter
benötigt, aus wirtschaftlicher Sicht nicht befriedigend. Außerdem würde die angegebene
Filtereinheit die Frequenzregelung des parallelkompensierten Hochfrequenz-
Umrichters wesentlich erschweren.
Zur Unterdrückung der Hochfrequenz-Rückkopplung auf den Umrichter 8 mit
niedrigerer Frequenz dient eine Induktivität Lf 9 zwischen dem Anschlußpunkt
10 und dem Ausgang des Umrichters mit niedrigerer Frequenz. Um auch den Einfluß
von Streuinduktivitäten in den Leitungen und in einem eventuell eingefügten
Hochstrom-Anpassungsübertrager auszunutzen, sollte der Anschlußpunkt
10 so nahe wie praktisch möglich an der Induktionsspule 11 liegen.
Wird als Umrichter für die niedrigere Frequenz ein Reihenschwingkreis-
Umrichter eingesetzt (siehe Fig. 3), so sollte die Induktivität Lf 9 einschließlich der
Streuinduktivitäten vom Anschlußpunkt 10 aus gesehen mindestens 4mal größer
sein als die Induktivität der Spule 11. Wird dagegen als Umrichter für die niedrigere
Frequenz ein Parallelschwingkreisumrichter eingesetzt (siehe Fig. 4), so
sollte die Induktivität Lf 9 einschließlich der Streuinduktitäten zwischen dem
Anschlußpunkt 10 und dem Kompensationskondensator 13 des Umrichters mit
der niedrigeren Frequenz vom Anschlußpunkt 10 aus gesehen, lediglich größer
sein als die Induktivität der Spule 11.
Im einzelnen muß sowohl für die Serienresonanz (Fig. 3) als auch für die Parallelresonanz
(Fig. 4) - Variante des Umrichters für die niedrigere Frequenz - eine diskrete
Induktivität eingefügt werden, um eine ausreichende Induktivität Lf 9 zu
erreichen. Diese ist mit zusätzlichen Verlustleistungen und Blindleistungsbedarf
verbunden. Um die zusätzliche Blindleistung zu kompensieren, muß die Leistung
des Serienkompensationskondensators Ck-15 mit einer Kapazität 12 (Fig. 3) und
die des Parallelkompensationskondensators Ck-16 mit einer Kapazität 13 (Fig.
4) erhöht werden.
Mindestens einer der Umrichter muß einen Transformator (14) am Ausgang haben,
um die Ausgänge galvanisch zu trennen.
Die Vorteile der Erfindung liegen zum einen im hohen Ausnutzungsgrad der
installierten Leistung, da beide Umrichter während des gesamten Heizintervalls
kontinuierlich Leistung abgeben. Damit sind kürzeste Härtevorgänge ohne Vor
erwärmung möglich. Zum anderen ergibt sich ein großer Freiheitsgrad in der
Gestaltung von Härtprofilen für unterschiedliche Zahnradabmessungen und -aus
führungen, da die Leistung jedes Umrichters individuell geregelt werden kann.
Weiterhin gelangt in das Zahnrad nur eine minimale Wärmemenge, da keine Vor
erwärmung nötig ist. Damit wird Energie eingespart und der mechanische Verzug
minimiert. Dieses ist wichtig, um Nachbearbeitung zu vermeiden. Die Induktionsspule
kann konventionell aufgebaut sein. Standerwärmung und Vorschuberwärmung
sind möglich.
Claims (9)
1. Ein Verfahren für die induktive Erwärmung von rotationssymmetrischen
Teilen mit komplizierten Formen, z. B. Zahnräder, zur Oberflächenhärtung, mit
mindestens zwei unterschiedlichen Frequenzen arbeitend, dadurch gekennzeichnet,
daß eine einzige, gemeinsame Induktionsspule gleichzeitig mit den beiden
genannten unterschiedlichen Frequenzen versorgt wird.
2. Ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden
genannten Frequenzen um eine halbe Dekade oder mehr unterscheiden.
3. Ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste der
beiden genannten Frequenzen in einem Bereich von 50 kHz-1,5 MHz liegt und daß
die zweite der beiden genannten Frequenzen in einem Bereich von 1-20 kHz liegt.
4. Eine Einrichtung für die induktive Erwärmung von rotationssymmetrischen
Teilen mit komplizierten Formen, z. B. Zahnräder, zur Oberflächenhärtung,
mit mindestens zwei unterschiedlichen Frequenzen arbeitend,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge eines ersten Umrichters, der Hochfrequenz
liefert, und eines zweiten Umrichters, der Mittelfrequenz liefert, gemeinsam
mit einer einzigen Induktionsspule verbunden sind.
5. Eine Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Umrichter individuell regelbare Leistung haben.
6. Eine Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Umrichter ein Serienschwingkreistyp ist, wobei der Kondensator Ck(7)
zur Serienkompensation der Blindleistung der Induktionsspule eine ausreichende
Dämpfung von Rückwirkungen der Mittelfrequenz, die von dem zweiten Umrichter
geliefert wird, gewährleistet.
7. Eine Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Umrichter als Serienschwingkreistyp mit einer Induktivität (9) und einem
zusätzlichen Serienkondensator (12) zwischen dem Ausgang (8′) und dem für
die beiden Umrichter gemeinsamen Anschlußpunkt (10) in Reihe ausgeführt ist,
um die Hochfrequenz-Rückwirkung des genannten ersten Umrichters zu unterdrücken
und um die Blindleistung der genannten Induktivität (9) zu kompensieren.
8. Eine Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Umrichter als Parallelschwingkreistyp mit einer Induktivität (9) in Reihe und einer
zusätzlichen Kapazität (13) parallel zum Kompensationskondensator Ck(16)
ausgeführt ist, um die Hochfrequenz-Rückwirkungen des genannten ersten Umrichters
zu unterdrücken und um die Blindleistung der genannten Induktivität (9)
zu kompensieren.
9. Ein Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Frequenz der beiden genannten Umrichter in einem Bereich von
50 kHz-1,5 MHz liegt und daß die zweite der beiden genannten Umrichter in einem
Bereich von 1-20 kHz liegt, wobei sich aber die beiden Frequenzen um eine
halbe Dekade oder mehr unterscheiden.
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8141 | Disposal/no request for examination |