DE4008831A1 - Hydropneumatisches federungssystem - Google Patents
Hydropneumatisches federungssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein hydropneumatisches
Federungssystem insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit minde
stens einer über ein Hydraulikmedium gegen mindestens einen
ein kompressibles Medium enthaltenden Federspeicher wirkenden
Kolbenzylindereinheit mit einem in einem Zylinder beweglich
geführten, zwei gegensinnig volumenveränderliche Druckräume,
und zwar insbesondere einen Zylinderraum und einen gegenüber
liegenden Ringraum, abteilenden Kolben.
Derartige Federungssysteme sind in zahlreichen Veröffentli
chungen beschrieben; es seien hier lediglich beispielsweise
die DE-OS 34 27 843, DE-OS 28 53 589 und DE-OS 36 13 677 ge
nannt. Bei allen diesen Systemen werden bei Bewegungen einer
zu federnden Masse, beispielsweise eines Fahrzeugrades oder
einer Fahrzeugachse, ein Kolben und ein Zylinder einer Kolben
zylindereinheit relativ zueinander bewegt, wodurch ein hydrau
lisches Medium in Strömung versetzt wird, welches auf minde
stens einen eine "Kompressionsfeder" bildenden Federspeicher
wirkt. Der Federspeicher besteht üblicherweise aus einem
Speicherraum zur Aufnahme des verdrängten Hydraulikmediums so
wie einem mit einem kompressiblen Medium, insbesondere Gas,
gefüllten Federkammer, die über ein Trennelement, insbesondere
über einen schwimmend geführten Trennkolben, von dem Speicher
raum getrennt ist. Beim Einfedern strömt ein bestimmtes Volu
men des Hydraulikmediums in den Speicherraum, wodurch der
Trennkolben in Richtung der Federkammer verschoben wird und
sich deren Volumen verringert. Durch diese Komprimierung wird
ein Anstieg des Druckes des kompressiblen Mediums - im folgen
den vereinfacht "pneumatischer Druck" genannt - und damit eine
Federwirkung in der Federkammer hervorgerufen, wobei dieser
erhöhte Druck über das Hydraulikmedium wieder zum Ausfedern
auf die Kolbenzylindereinheit wirkt.
Bei den gattungsgemäßen Federungssystemen ist nun einerseits
problematisch, daß der pneumatische Druck bzw. die Federkraft
des kompressiblen Mediums in dem Federspeicher bzw. in der
Federkammer über den Kolbenhub der Kolbenzylindereinheit nicht
konstant ist, sondern bei der Einfederung zu- und beim Aus
federn abnimmt, da innerhalb der Federkammer das Produkt Druck
mal Volumen stets konstant ist. Da in Fahrzeug-Federungssyste
men aber eine über den Federweg möglichst konstante Feder
kraft, zumindest aber eine möglichst flache Federkennlinie
erwünscht ist, führt dies dazu, daß das Gesamtvolumen der
Federkammer sehr groß gewählt werden muß, um über den Federweg
nur verhältnismäßig geringe Druckänderungen hervorzurufen.
Bei großen Belastungsverhältnissen der Kolbenzylindereinheit
zwischen Leerlast und Vollast von beispielsweise 1 : 10 würde
dies aber bedeuten, daß das kompressible Medium in der Feder
kammer auf 1/10 zusammengedrückt werden müßte und hierdurch
der erforderliche Verschiebeweg des Trennkolbens sehr groß
würde. Da zudem die Tragkraft des Federspeichers für die
größtmögliche Belastung der Kolbenzylindereinheit ausgelegt
werden muß, muß entweder der pneumatische Druck innerhalb des
Federspeichers oder aber die wirksam beaufschlagte, zusammen
mit dem hydraulischen Druck für die Tragkraft maßgebende
Fläche des Kolbens der Kolbenzylindereinheit sehr groß aus
gelegt werden, wobei nachteiligerweise ein hoher Druck zu
Abdichtungsproblemen und eine große Kolbenfläche zu einer
nachteilig großen Bauform der Kolbenzylindereinheit führt.
Bei bekannten Systemen der gattungsgemäßen Art ist ferner die
Tragkraft der Kolbenzylindereinheit gleich dem Produkt pneuma
tischer Druck des kompressiblen Mediums in der Federkammer mal
beaufschlagte Druckfläche des Trennkolbens bzw. Druck des hy
draulischen Mediums mal beaufschlagte Druckfläche des Kolbens
der Kolbenzylindereinheit, wobei im Falle der bekannten Syste
me der pneumatische Druck gleich dem hydraulischen Druck ist.
Bei den bekannten Systemen wurde nun aus Sicherheitsgründen
eine hohe Tragkraft insbesondere durch eine große Druckfläche
von Trennkolben bzw. Kolben erzielt, woraus aber nachteiliger
weise wiederum eine große Bauform (Querschnitt) der Komponen
ten resultiert. Wird demgegenüber anstelle der Druckfläche
der Druck entsprechend gesteigert, führt dies zu dem Nachteil,
daß das Gesamtvolumen der Federkammer außerordentlich groß
sein müßte, um eine möglichst flache Federkennlinie zu errei
chen, d. h. damit das gesamte Belastungsverhältnis der Kolben
zylindereinheit mit möglichst geringer Druck- bzw. Volumenän
derung von der Federkammer aufgenommen werden kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein hydropneu
matisches Federungssystem der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
welches sich durch konstruktiv einfache und kompakte Bauform
seiner Komponenten sowie durch optimale Federungseigenschaften
auszeichnet, die vorzugsweise auch leicht an bestimmte Anwen
dungsfälle anpaßbar sein sollen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die beiden
Druckräume der Kolbenzylindereinheit hydraulisch voneinander
getrennt und mit jeweils einem separaten Federspeicher verbun
den sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn einer der
beiden Druckräume mit seinem verbundenen Federspeicher einen
geschlossenen, volumengesteuerten Hydraulik-Kreislauf bildet,
während der jeweils andere Druckraum mit seinem verbundenen
Federspeicher einen lastgesteuerten Hydraulik-Kreislauf bil
det, der insbesondere über eine Nivellierventil-Anordnung
wahlweise mit einer Druckleitung oder einer Tankleitung eines
Hydrauliksystems verbindbar ist.
Durch die Erfindung ist es möglich, durch geeignete Wahl der
Höhe des jeweiligen pneumatischen Vorspanndruckes der kompres
siblen Medien in den einzelnen Federspeichern den Kolben der
Kolbenzylindereinheit auf seinen beiden Kolbenflächen mit
praktisch beliebigen, vorzugsweise unterschiedlichen, hydrau
lischen Drücken zu beaufschlagen. Hierbei entstehen zwei
gegensinnige Kolbenkräfte F1 und F2 jeweils aus dem Produkt
hydraulischer Druck mal von diesem beaufschlagte Kolbenfläche.
Erfindungsgemäß ergibt sich somit die Tragkraft F der Kolben
zylindereinheit aus der Differenz dieser beiden gegensinnigen
Kolbenkräfte; es gilt die Gleichung F=F1-F2.
Da nun die beiden Druckräume der Kolbenzylindereinheit bei den
Federungsbewegungen gegensinnig volumenveränderlich sind, wir
ken auch die beiden Federspeicher gegenläufig, d. h. wenn in
dem einen Federspeicher das kompressible Medium komprimiert
wird (pneumatischer Druck steigt), wird in dem anderen Feder
speicher das kompressible Medium entspannt (pneumatischer
Druck sinkt). Dadurch läßt sich für den dynamischen Federungs
betrieb eine Federkennlinie derart einstellen, daß einerseits
zwar ein hoher Federungskomfort erreicht werden kann, sich
andererseits aber sogar bei geeigneter Auslegung bzw. Wahl der
Systemgrößen vorteilhafterweise eine Dämpfung der Hydraulik
strömung erübrigen kann. Dies liegt daran, daß sich die
beiden Kolbenkräfte F1 und F2 jeweils derart ändern, daß der
Kolben praktisch automatisch vor Erreichen seiner Endlagen
"abgebremst" wird.
Zudem ist durch die gegenläufig wirkenden Federspeicher das
erfindungsgemäße System vorteilhafterweise außerordentlich
temperaturunempfindlich, da sich ja bei Temperaturänderungen
in beiden Federspeichern der pneumatische Vorspanndruck im zu
mindest annähernd gleichen Verhältnis ändert, so daß sich
diese Änderungen praktisch von selbst kompensieren.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn zumindest der Federspeicher
des volumengesteuerten Kreislaufs als Kolbenspeicher mit einem
in einem Zylindergehäuse schwimmend geführten Trennkolben aus
gebildet ist, wobei der Trennkolben einen hydraulisch mit dem
jeweiligen Druckraum der Kolbenzylindereinheit verbundenen
Speicherraum von einer mit dem kompressiblen Medium gefüllten
Federkammer trennt. Dabei erfolgt dann erfindungsgemäß bei
Änderung der statischen Last eine Nivellierung der Kolbenzy
lindereinheit auf ein Soll-Niveau anhand der zu dem jeweiligen
Niveau proportionalen Stellung des Trennkolbens des volumen
gesteuerten Federspeichers. Dies ist insbesondere dann von
besonderem Vorteil, wenn die Federungsbewegungen der Kolben
zylindereinheit über das Hydraulikmedium mit einer insbesonde
re negativen Weg-Übersetzung, d. h. mit einer Untersetzung von
beispielsweise 2 : 1 bis 10 : 1, insbesondere ca. 5 : 1, auf
den Trennkolben übertragen werden. Hierdurch reicht nämlich
aufgrund des geringen Hubs des Trennkolbens zum Erfassen der
Trennkolben-Stellung ein sehr kleiner und damit preiswerter
Weggeber aus. Bei der bevorzugten Ausbildung der Federspeicher
als gesonderte, von der Kolbenzylindereinheit unabhängige Kom
ponenten ist zudem von Vorteil, daß der Weggeber zusammen mit
dem Federspeicher in einem vor äußeren Einflüssen, wie Ver
schmutzung, Temperaturänderungen und dergleichen, geschützten
Bereich z. B. eines Kraftfahrzeugs untergebracht sein kann.
Eine Steuereinrichtung steuert nun erfindungsgemäß anhand der
Ausgangssignale des die Trennkolben-Stellung erfassenden Weg
gebers die Nivellierventil-Anordnung derart an, daß durch Zu
führen oder Ablassen von Hydraulikmedium in den oder aus dem
lastgesteuerten Kreislauf die Kolbenzylindereinheit auf ein
vorbestimmtes Sollniveau eingestellt wird. Bei Erreichen
dieses Sollniveaus steht auch der Trennkolben des volumenge
steuerten Federspeichers seinerseits wieder in seiner Soll
stellung, so daß folglich aufgrund der erfindungsgemäßen
Nivellierung im statischen Zustand einerseits der Druck inner
halb des volumengesteuerten Kreislaufs und daher andererseits
auch die eine der beiden Kolbenkräfte, nämlich F2, stets kon
stant sind - vorausgesetzt natürlich, daß der zugehörige pneu
matische Vorspanndruck ebenfalls konstant bleibt. Demgegen
über ändert sich nun aber bei unterschiedlichen Lasten der im
nivellierten Zustand innerhalb des lastgesteuerten Kreislaufs
herrschende Druck und damit auch die Kolbenkraft F1. Die Folge
hiervon ist nun, daß vorteilhafterweise das Lastverhältnis des
die Last aufnehmenden Federspeichers des lastgesteuerten
Kreislaufs gegenüber dem Lastverhältnis der Kolbenzylinderein
heit wesentlich reduziert werden kann. Dies wird durch folgen
des Zahlenbeispiel deutlich. Hierbei bedeuten:
F=Last bzw. Tragkraft der Kolbenzylindereinheit
F1=durch den hydraulischen Druck des lastgesteuer ten Kreislaufs erzeugte Kolbenkraft
F2=durch den hydraulischen Druck des volumen gesteuerten Kreislaufs erzeugte, im statischen Zustand konstante Kolbenkraft.
F1=durch den hydraulischen Druck des lastgesteuer ten Kreislaufs erzeugte Kolbenkraft
F2=durch den hydraulischen Druck des volumen gesteuerten Kreislaufs erzeugte, im statischen Zustand konstante Kolbenkraft.
Fall A:
F=60 kN, F2=15 kN
F1=F+F2 (da F=F1-F2)
F1=75 kN
F=60 kN, F2=15 kN
F1=F+F2 (da F=F1-F2)
F1=75 kN
Fall B:
F=10 kN, F2=15 kN
F1=F+F2
F1=25 kN
F=10 kN, F2=15 kN
F1=F+F2
F1=25 kN
Hieraus folgt ein Lastverhältnis der Kolbenzylindereinheit von
60/10=6, während das Lastverhältnis des lasttragenden Feder
speichers lediglich 75/25=3 beträgt.
Durch die Erfindung ergibt sich weiterhin der Vorteil, daß
auch der sogenannte Stoßgrad, d. h. das Verhältnis pmax/pstat
zwischen dem maximalen Druck im eingefederten Zustand und dem
Druck in der statischen Lage, mit einem stetigen Verlauf über
das gesamte Lastverhältnis nahezu konstant ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung
sowie erzielbare Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
Anhand der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung beispiel
haft näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Federungssystems mit einer Kolbenzylindereinheit und
zwei externen Federspeichern in stark vereinfachten,
prinzipiellen Längsschnitt-Darstellungen,
Fig. 2 eine Ansicht analog zu Fig. 1 einer zweiten Ausfüh
rungsform der Erfindung,
Fig. 3 ein Hydraulik-Schaltbild eines erfindungsgemäßen
Federungssystems für ein vierachsiges Kraftfahrzeug,
d. h. mit acht Kolbenzylindereinheiten mit hydrauli
scher Dämpfung,
Fig. 4 ein Hydraulikschaltbild analog zu Fig. 3, jedoch
ohne Dämpfung und
Fig. 5 ein Hydraulik-Schaltbild des erfindungsgemäßen Fede
rungssystems ebenfalls für ein vierachsiges Fahrzeug
in einer zu Fig. 3 und 4 alternativen Beschaltung.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw.
gleichwirkende Teile und Komponenten stets mit den gleichen
Bezugsziffern bezeichnet.
Wie sich zunächst aus den Fig. 1 und 2 jeweils ergibt, besteht
das erfindungsgemäße Federungssystem zumindest aus einer hy
draulischen Kolbenzylindereinheit 2 und zwei mit dieser zusam
menwirkenden, insbesondere pneumatischen Federspeichern 4, 6,
die in den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung unab
hängig, d. h. räumlich getrennt von der Kolbenzylindereinheit
2 angeordnet und über jeweils eine hydraulische Leitungsver
bindung 8, 10 angeschlossen sind.
Die Kolbenzylindereinheit 2 besteht aus einem Zylinder 12, in
dem ein Kolben 14 axialbeweglich geführt ist. Der Kolben 14
ist mechanisch mit einer Kolbenstange 16 verbunden, die gegen
den Zylinder 12 über eine Umfangsdichtung 18 abgedichtet nach
außen geführt ist. An ihrem freien, nach außen geführten Ende
besitzt die Kolbenstange 16 ein Anschlußstück 20, und auch der
Zylinder 12 weist an seinem gegenüberliegenden, geschlossenen
Ende ein Anschlußstück 22 auf. Vorzugsweise ist das Anschluß
stück 20 der Kolbenstange 16 an einer "gefederten Masse", bei
spielsweise einem Fahrzeugrahmen, befestigbar, während das An
schlußstück 22 des Zylinders 12 mit einer "ungefederten
Masse", insbesondere einem nur strichpunktiert angedeuteten
Fahrzeugrad 24, verbindbar ist.
Der Kolben 14 ist über mindestens eine Umfangsdichtung 26
gegen die Innenwandung des Zylinders 12 abgedichtet und teilt
hierdurch zwei gegensinnig volumenveränderliche Druckräume
voneinander ab, nämlich einen der Kolbenstange 16 gegenüber
liegenden Zylinderraum 28 von einem die Kolbenstange 16 um
schließenden Ringraum 30. Die Kolbenzylindereinheit 2 besitzt
im nach außen geführten Endbereich der Kolbenstange 16 einer
seits einen ersten Anschluß 32, der über einen axialen Kanal
34 der Kolbenstange 16 in den Zylinderraum 28 mündet, sowie
andererseits einen zweiten Anschluß 36, der ebenfalls über
einen axialen Kanal 38 der Kolbenstange 16 in den Ringraum 30
mündet. An den Anschlüssen 32 und 36 sind über die Leitungs
verbindungen 10, 8 die Federspeicher 6, 4 angeschlossen.
Aufgrund der beschriebenen Ausgestaltung der Kolbenzylinder
einheit 2 besitzt der Kolben 14 zwei gegenüberliegende, wirk
sam druckbeaufschlagte Kolbenflächen, und zwar eine dem
Zylinderraum 28 zugekehrte Kolben-Stirnfläche 40 sowie eine
gegenüber der Stirnfläche 40 flächenmäßig kleinere, dem Ring
raum zugekehrte Kolben-Ringfläche 42.
In den bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung ist
jeder der beiden Federspeicher 4, 6 als Kolbenspeicher mit
einem in einem Zylindergehäuse 44 schwimmend geführten Trenn
kolben 46 ausgebildet. Der Trennkolben 46 trennt innerhalb
des Zylindergehäuses 44 einen hydraulisch mit dem jeweiligen
Druckraum 28, 30 der Kolbenzylindereinheit 2 verbundenen Spei
cherraum 48 von einer mit dem kompressiblen Medium gefüllten
Federkammer 50. Als kompressibles Medium wird vorzugsweise
ein Gas eingesetzt, jedoch kann insbesondere für hohe "pneu
matische" Drücke auch z. B. Silikon oder dergleichen Medium
verwendet werden. Der verwendete Begriff "pneumatisch" be
schränkt die Erfindung somit nicht auf Gase.
Erfindungsgemäß sind nun die kompressiblen Medien in den
Federkammern 50 der beiden Federspeicher 4, 6 jeweils mit
einem pneumatischen Vorspanndruck p1 und p2 derart beauf
schlagt, daß in den beiden Druckräumen 28 und 30 der Kolben
zylindereinheit vorzugsweise unterschiedliche hydraulische
Drücke p3 und p4 herrschen. In jedem Fall ergeben sich aber
zwei gegensinnig auf den Kolben 14 wirkende, unterschiedlich
große Kolbenkräfte F1 und F2 durch Beaufschlagung der Kolben
flächen 40, 42 mit dem jeweiligen hydraulischen Druck P3 bzw.
P4. Hierbei ist F1=Stirnfläche 40 mal Druck p4 (Fig. 1) bzw.
p3 (Fig. 2) sowie F2=Ringfläche 42 mal Druck p3 (Fig. 1) bzw.
p4 (Fig. 2). Die gesamte Tragkraft F der Kolbenzylinderein
heit 2 ergibt sich aus der Differenz F=F1-F2.
In der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach Fig. 1 bildet
der Ringraum 30 mit seinem verbundenen Federspeicher 4 einen
geschlossenen, rein volumengesteuerten Hydraulik-Kreislauf A,
während der Zylinderraum 28 mit seinem verbundenen Federspei
cher 6 einen lastgesteuerten Hydraulik-Kreislauf B bildet.
Dieser lastgesteuerte Kreislauf B ist vorzugsweise über eine
Nivellierventil-Anordnung 52 wahlweise mit einer Druckleitung
P oder einer Tankleitung T eines Hydrauliksystems verbindbar.
Dabei kann der volumengesteuerte Federspeicher 4 kleiner als
der lastgesteuerte Federspeicher 6 ausgebildet sein. Die Aus
führung nach Fig. 1 eignet sich insbesondere für Anwendungs
fälle, in denen die Last der Kolbenzylindereinheit variabel,
d. h. nicht konstant ist. Die Federspeicher arbeiten hierbei
mit geringen Drücken bei verhältnismäßig kleinen Volumina der
kompressiblen Medien.
Demgegenüber eignet sich die Ausführung nach Fig. 2 insbeson
dere für Anwendungsfälle, bei denen die Last konstant ist.
Hierbei ist dann der volumengesteuerte Federspeicher 4 mit dem
Zylinderraum 28 verbunden, während der lastgesteuerte Feder
speicher 6 mit dem Ringraum 30 sowie auch mit der Nivellier
ventil-Anordnung 52 verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform
können besonders kleine Speichervolumina vorgesehen werden,
jedoch werden hierbei die Drücke entsprechend höher als bei
dem System nach Fig. 1.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist in der Leitungsver
bindung 10 zwischen dem Federspeicher 6 des lastgesteuerten
Hydraulik-Kreislaufs B und dem mit der Nivellierventil-Anord
nung 52 verbundenen Druckraum (in Fig. 1 Zylinderraum 28 und
in Fig. 2 Ringraum 30) ein Blockierventil 54 angeordnet. Dar
über hinaus kann es für bestimmte Anwendungsfälle vorteilhaft
sein, wenn in dieser Leitungsverbindung 10 auch ein insbeson
dere lastabhängig einstellbares Dämpfungsventil 56 angeordnet
ist (nur in Fig. 3 dargestellt).
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist der Trennkolben 46 mindestens eines der beiden Federspei
cher, vorzugsweise jedoch - wie dargestellt - jedes der beiden
Federspeicher 4, 6, als Druckwandler mit zwei unterschiedlich
großen, wirksamen Druckflächen 58, 60 ausgebildet. Hierbei ist
es besonders vorteilhaft, wenn die der Federkammer 50 zuge
kehrte, von dem Vorspanndruck p1 bzw. p2 beaufschlagte, erste
Druckfläche 58 größer als die gegenüberliegende, von dem
hydraulischen Druck p3 bzw. p4 beaufschlagte, zweite Druckflä
che 60 ist. Hierdurch ist erfindungsgemäß der Vorspanndruck
p1 bzw. p2 jeweils kleiner als der hydraulische Druck p3 bzw.
p4. Es sei in diesem Zusammenhang bemerkt, daß unter dem Be
griff "wirksame Druckfläche" jeweils die von dem pneumatischen
bzw. hydraulischen Druck beaufschlagte und dabei für die Ent
stehung einer in Bewegungsrichtung des Trennkolbens 46 wirken
den Verschiebungskraft maßgebende Oberfläche des Trennkolbens
zu verstehen ist. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme kann
vorteilhafterweise jeweils der Trennkolben 46 mit einer ver
einfachten "Öldichtung" anstelle der bisher erforderlichen,
aus mindestens drei bis fünf Einzeldichtungen bestehenden
"Gasdichtung" ausgestattet werden, da dem Druck des kompres
siblen Mediums, insbesondere Druckluft, der höhere Druck des
Hydraulikmediums entgegensteht. Dies trägt zu der angestreb
ten, kompakten Bauform bei, da der Trennkolben 46 mit nur
einer Umfangsdichtung und daher mit wesentlich kürzerer, axia
ler Länge ausgebildet werden kann. Dabei braucht diese Um
fangsdichtung vorteilhafterweise auch nur für den Differenz
druck zwischen dem pneumatischen und dem hydraulischen Druck
ausgelegt zu sein. Weiterhin ist hierbei von Vorteil, daß
aufgrund des höheren hydraulischen Druckes der Kolbenzylinder
einheit die Druckfläche, d. h. die Stirnfläche 40 des die Last
aufnehmenden Kolbens 14 kleiner und damit die Kolbenzylinder
einheit 2 selbst ebenfalls kompakter ausgebildet werden kann.
Obwohl nun der Trennkolben 46 jeweils von beiden Seiten her
mit unterschiedlichen Drücken p1, p3 bzw. p2, p4 beaufschlagt
wird, wird er dennoch von beiden Seiten her mit einer gleichen
Kraft beaufschlagt, wobei die Kraft jeweils gleich dem Produkt
Druck mal beaufschlagte Druckfläche ist (Prinzip einer "Druck
waage"). Ferner ist noch von Vorteil, daß durch die erfin
dungsgemäße Ausgestaltung die Reibungskraft des Trennkolbens
46 jeweils wesentlich reduziert wird. Da der pneumatische
Druck geringer als der hydraulische Druck ist, wird die Um
fangsdichtung des jeweiligen Trennkolbens 46 auch nur mit dem
Differenzdruck beaufschlagt und hat daher eine entsprechend
geringe Reibung. Dies ist insbesondere für dynamische Vorgänge
vorteilhaft und trägt zu optimalen Federungseigenschaften bei.
Um die beschriebene Flächendifferenz der Trennkolben 46 zu
gewährleisten, sind diese erfindungsgemäß jeweils mit einer
Trennkolbenstange 62 verbunden, die sich durch den Speicher
raum 48 hindurch sowie über eine Umfangsdichtung 64 abgedich
tet aus dem Zylindergehäuse 44 nach außen erstreckt. Somit
weist der Speicherraum 48 einen gegenüber dem Innenquerschnitt
der Federkammer 50 bzw. des Zylindergehäuses 44 reduzierten,
ringförmigen, zu der Trennkolbenstange 62 konzentrischen Quer
schnitt auf. Über eine Variation des Verhältnisses zwischen
dem Innenquerschnitt der Federkammer 50 und dem Querschnitt
des Speicherraumes 48, d. h. über eine Variation des Verhält
nisses zwischen den wirksam druckbeaufschlagten Druckflächen
58 und 60, läßt sich hierbei erfindungsgemäß auch das Druck
verhältnis p1 : p3 bzw. p2 : p4 bestimmen.
Erfindungsgemäß werden nun weiterhin die Federungsbewegungen
der Kolbenzylindereinheit 2, d. h. die Bewegungen des Kolbens
14 in dem Zylinder 12, über das Hydraulikmedium insbesondere
mit einer Weg-Untersetzung (negative Übersetzung) auf den je
weiligen Trennkolben 46 übertragen. Dies bedeutet, daß ein
bestimmter Hub des Kolbens 14 einen nur geringeren Hub des je
weiligen Trennkolbens 46 verursacht. Konstruktiv wird dies er
findungsgemäß dadurch erreicht, daß die bei den Kolbenbewegun
gen für das Volumen des verdrängten Hydraulikmediums maßgeben
den Querschnittsflächen des Zylinderraums 28 und des Ringraums
30 jeweils kleiner als die Querschnittsflächen der mit diesen
verbundenen Speicherräume 48 der Federspeicher 4 bzw. 6 sind.
Da das aus der Kolbenzylindereinheit 2 verdrängte Volumen
gleich Kolbenweg mal Querschnittsfläche des Zylinderraums 28
bzw. des Ringraums 30 und das von dem jeweiligen Speicherraum
48 aufgenommene Volumen gleich Querschnittsfläche des Spei
cherraums 48 mal Verschiebeweg des Trennkolbens 46 ist, folgt
hieraus, daß der Trennkolben 46 jeweils einen geringeren Weg
als der Kolben 14 macht. Hierdurch wird vorteilhafterweise
eine sehr flache Federkennlinie der Federspeicher 4, 6 reali
siert. Es liegt jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung,
eine positive Übersetzung oder ein Übersetzungsverhältnis
1 : 1 zu wählen, um die Federkennlinie auf den jeweiligen An
wendungsfall abzustimmen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des volumenge
steuerten Federspeichers 4 als Druckwandler mit nach außen
geführter Trennkolbenstange 62 ist es vorteilhafterweise mög
lich, die Nivellierventil-Anordnung 52 zum Einstellen der
Niveaulage der Kolbenzylindereinheit 2 von einem jeweiligen
Ist-Niveau auf ein vorbestimmtes Soll-Niveau in Abhängigkeit
von der zu dem jeweiligen Ist-Niveau proportionalen Stellung
des Trennkolbens 46 des volumengesteuerten Federspeichers 4
anzusteuern. Hierzu ist die Trennkolbenstange 62 mit einem
Weggeber 66 verbunden, wobei anhand der Ausgangssignale dieses
Weggebers 66 die Nivellierventil-Anordnung über eine Steuer
einheit 68 (in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet) angesteuert
wird. Diese Ausgestaltung ist vor allem insofern von beson
derem Vorteil, als ja durch die oben beschriebene Weg-Unter
setzung der Trennkolben 46 einen im Vergleich zu den Fede
rungsbewegungen der Kolbenzylindereinheit 2 sehr viel gerin
geren Hub besitzt, so daß folglich auch ein kleiner, kompakter
und damit sehr preisgünstiger Weggeber 66 verwendet werden
kann. Im Vergleich zu einem unmittelbar im Bereich der Kolben
zylindereinheit 2 angeordneten Weggeber reduzieren sich die
Kosten für den Weggeber 66 gemäß der vorliegenden Erfindung
auf etwa 1/10.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt zumindest
zeitweise, vorzugsweise jedoch ständig, eine Überwachung auf
Leckagen des Hydraulikmediums und/oder des kompressiblen
Mediums. Dies ist durch die beschriebene, erfindungsgemäße
Ausgestaltung des volumengesteuerten Federspeichers 4 sehr
leicht realisierbar, indem in einer Steuereinheit, beispiels
weise der oben bereits erwähnten Steuereinheit 68 (Fig. 1),
ein maximal möglicher, von den Endlagen der Kolbenzylinderein
heit 2 bestimmter Bewegungsbereich des Trennkolbens 46 des
volumengesteuerten Federspeichers 4 durch zwei Soll-Grenzwerte
festgelegt und die jeweilige Ist-Stellung des Trennkolbens 46
über den Weggeber 66 überwacht wird, wobei eine Fehlermeldung
erzeugt wird, wenn die Ist-Stellung außerhalb des von den
Soll-Grenzwerten bestimmten Bewegungsbereichs des Trennkolbens
46 liegt. Eine derartige Stellung des Trennkolbens 46 außer
halb dieses Grenzwertbereiches ist nämlich nur möglich, wenn
an irgendeiner Stelle des Systems eine Leckage auftritt und
Medium austritt.
Das erfindungsgemäße Federungssystem eröffnet nun ferner die
Möglichkeit, die die Tragkraft F bestimmenden Kolbenkräfte F1
und F2 im statischen und/oder dynamischen Betrieb zu ändern,
indem lediglich die pneumatischen Vorspanndrücke p1, p2 ver
ändert zu werden brauchen. Hierzu ist die Federkammer 50
mindestens eines der beiden Federspeicher 4, 6, im dargestell
ten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 beispielhaft nur des
Federspeichers des volumengesteuerten Federspeichers 4, über
einen Anschluß 70 und eine Druckleitung 72 mit einer Druck-
Einstelleinrichtung 74 verbunden, bei der es sich beispiels
weise um eine pneumatische Druckquelle und ein entsprechendes
Schaltventil handeln kann. Erfindungsgemäß ist somit eine ein
fache Anpassung des Systems an verschiedene Betriebszustände
möglich (Einstellung von Lastverhältnissen, Stoßgrad usw.).
In den Fig. 3 bis 5 sind nun Anwendungsbeispiele des erfin
dungsgemäßen Federungssystems für ein mehrachsiges, hier vier
achsiges Fahrzeug dargestellt. Hierbei sind erfindungsgemäß
jeweils zwei Kolbenzylindereinheiten 2 paarweise hydraulisch
zusammengeschaltet. Insbesondere die beiden Ringräume 30 sind
mit demselben, volumengesteuerten Federspeicher 4 verbunden,
während die Zylinderräume 28 mit jeweils einem eigenen, last
gesteuerten Federspeicher 6 verbunden sind. Dabei sind in den
dargestellten Ausführungsbeispielen die zusammengeschalteten
Kolbenzylindereinheiten 2 jeweils auf der gleichen Fahrzeug
seite - bezogen auf die in Fahrtrichtung angeordnete Fahrzeug-
Mittelachse - angeordnet und mit jeweils einem Rad einer Fahr
zeug-Doppelachse verbunden. Hierbei wirkt sich die erfindungs
gemäße Ausgestaltung insofern vorteilhaft aus, als eine auto
matische Roll- bzw. Kippstabilisierung des Fahrzeugs erreicht
wird. Normalerweise neigt sich ein Fahrzeug bei Kurvenfahrten
entgegen der Kurvenrichtung nach außen. In einer Linkskurve
neigt sich das Fahrzeug nach rechts und in einer Rechtskurve
nach links. Durch die Erfindung wird dieser Erscheinung prak
tisch automatisch entgegengewirkt, da beim Einfedern der Kol
benzylindereinheiten 2 die Tragkraft F progressiv ansteigt.
Dies liegt daran, daß die Kraft F1 größer und die Kraft F2
kleiner wird. Auf der gegenüberliegenden Fahrzeugseite, die
normalerweise entlastet würde, ist dies durch die Erfindung
gerade umgekehrt, so daß insgesamt ein automatischer Ausgleich
der Kipp-bzw. Rollerscheinung erreicht wird. Eine analoge
Wirkung wird aber vorteilhafterweise auch beim Bremsen und
Beschleunigen erreicht.
Wie oben bereits erwähnt, ist in Fig. 3 eine Ausführung mit
lastabhängig verstellbaren Dämpfungsventilen 56 dargestellt,
die jedoch aufgrund der Erfindung bei geeigneter Wahl der
Systemgrößen auch entfallen können, wie dies in Fig. 4 und 5
erkennbar ist.
In den Ausführungen nach Fig. 3 und 4 ist jedes Rad, d. h. jede
Kolbenzylindereinheit 2, gesondert für sich absenkbar und an
hebbar, wozu das jeweilige Blockierventil 54 in Sperrstellung
geschaltet und Hydraulikmedium über die Nivellierventil-Anord
nung 52 zugeführt oder abgelassen wird. Demgegenüber ist bei
der Ausführung nach Fig. 5 jedes zusammengeschaltete Paar der
Kolbenzylindereinheiten 5 mit nur einer gemeinsamen Nivellier
ventil-Anordnung 52 ausgestattet, so daß hier einerseits das
Nivellieren sowie andererseits auch das Anheben und Absenken
jeweils gemeinsam erfolgt. Hierdurch vereinfacht sich die
hydraulische Schaltung für solche Anwendungsfälle, in denen
das Anheben und Absenken einzelner Räder bzw. Kolbenzylinder
anordnungen 2 nicht gefordert wird.
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, werden durch die
vorliegende Erfindung gegenüber dem Stand der Technik wesent
liche Vorteile erzielt. An dieser Stelle sei noch hervorgeho
ben, daß im Gegensatz zum Stand der Technik, wobei nur der
Querschnitt der Kolbenstange für die Tragkraft der Kolbenzy
lindereinheit maßgebend war, nunmehr erfindungsgemäß die Trag
kraft nahezu von der gesamten Kolben-Stirnfläche 40 bestimmt
wird, da ja die entgegengesetzt wirkende Kraft F2 sehr klein
gehalten werden kann, und zwar durch die kleine Kolben-Ring
fläche 42 in Verbindung mit einem kleinen Druck. Hierdurch
kann die gesamte Kolbenzylindereinheit 2 sehr kompakt mit
geringem Querschnitt ausgebildet werden, wobei zusätzlich von
Vorteil ist, daß sich das gesamte Volumen des Hydraulikmediums
im System verringern läßt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebe
nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt auch alle
im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Mittel. Insbesondere
ist die Erfindung nicht auf die Verwendung der beschriebenen
und dargestellten Kolbenzylindereinheiten 2 beschränkt. Viel
mehr können beispielsweise auch solche Kolbenzylindereinheiten
eingesetzt werden, die zwei ringförmig ausgebildete Zylinder
räume besitzen (sogenannte "Innenrohrzylinder", wie z. B. in
der DE-OS 38 39 446 beschrieben). Dabei kann auch zumindest
einer der Federspeicher innerhalb der Kolbenzylindereinheit
integriert angeordnet sein. Ferner können auch andere Feder
speicher-Bauarten verwendet werden.
Claims (17)
1. Hydropneumatisches Federungssystem insbesondere für
Kraftfahrzeuge,
mit mindestens einer über ein Hydraulikmedium gegen mindestens einen ein kompressibles Medium enthaltenden Federspeicher wirkenden Kolbenzylindereinheit mit einem in einem Zylinder beweglich geführten, zwei gegensinnig volumenveränderliche Druckräume, und zwar insbesondere einen Zylinderraum und einen gegenüber liegenden Ringraum, abteilenden Kolben,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Druckräume (28, 30) hydraulisch voneinander getrennt und mit jeweils einem separaten Federspeicher (4, 6) verbunden sind.
mit mindestens einer über ein Hydraulikmedium gegen mindestens einen ein kompressibles Medium enthaltenden Federspeicher wirkenden Kolbenzylindereinheit mit einem in einem Zylinder beweglich geführten, zwei gegensinnig volumenveränderliche Druckräume, und zwar insbesondere einen Zylinderraum und einen gegenüber liegenden Ringraum, abteilenden Kolben,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Druckräume (28, 30) hydraulisch voneinander getrennt und mit jeweils einem separaten Federspeicher (4, 6) verbunden sind.
2. Federungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
kompressiblen Medien in den beiden Federspeichern (4,
6) jeweils mit einem pneumatischen Vorspanndruck (p1,
p2) derart beaufschlagt sind, daß in den beiden Druck
räumen (28, 30) unterschiedliche hydraulische Drücke
(p3, p4) herrschen.
3. Federungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (14) der Kolbenzylindereinheit (2) zwei gegen
überliegende, wirksam druckbeaufschlagte Kolbenflä
chen, und zwar eine von dem Druck (p4) in dem lastauf
nehmenden Zylinderraum (28) beaufschlagte Kolben-
Stirnfläche (40) sowie eine gegenüber der Stirnfläche
(40) flächenmäßig kleinere, von dem Druck (p3) in dem
Ringraum (30) beaufschlagte Kolben-Ringfläche (42)
aufweist, und daß durch Beaufschlagung der Kolbenflä
chen (40, 42) mit dem jeweiligen hydraulischen Druck
(p3/p4) zwei gegensinnig auf den Kolben (14) wirkende
Kräfte (F1, F2) entstehen, aus deren Differenz (F1-F2)
sich die Tragkraft (F) der Kolbenzylindereinheit (2)
ergibt.
4. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
einer der beiden Druckräume (28, 30) mit seinem ver
bundenen Federspeicher (4/6) einen geschlossenen,
volumengesteuerten Hydraulik-Kreislauf (A) bildet,
während der jeweils andere Druckraum (30, 28) mit
seinem verbundenen Federspeicher (6/4) einen insbe
sondere über eine Nivellierventil-Anordnung (52) wahl
weise mit einer Druckleitung (P) oder einer Tanklei
tung (T) eines Hydrauliksystems verbindbaren, lastge
steuerten Hydraulik-Kreislauf (B) bildet.
5. Federungssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Leitungsverbindung (10) zwischen dem Federspei
cher (6) des lastgesteuerten Hydraulik-Kreislaufs (B)
und dem mit der Nivellierventil-Anordnung (52) verbun
denen Druckraum (28/30) ein Blockierventil (54) und/
oder ein insbesondere lastabhängig einstellbares Dämp
fungsventil (56) angeordnet sind/ist.
6. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß vor
zugsweise jeder der beiden Federspeicher (4, 6) als
Kolbenspeicher mit einem in einem Zylindergehäuse (44)
schwimmend geführten Trennkolben (46) ausgebildet ist,
wobei der Trennkolben (46) einen hydraulisch mit dem
jeweiligen Druckraum (28, 30) der Kolbenzylinderein
heit (2) verbundenen Speicherraum (48) von einer mit
dem kompressiblen Medium gefüllten Federkammer (50)
trennt.
7. Federungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Trennkolben (46) vorzugsweise jedes der beiden Feder
speicher (4, 6) als Druckwandler mit zwei unterschied
lich großen, wirksamen Druckflächen (58, 60) ausgebil
det ist, wobei vorzugsweise die der Federkammer (50)
zugekehrte, von dem Vorspanndruck (p1 bzw. p2) beauf
schlagte, erste Druckfläche (58) größer als die gegen
überliegende, von dem hydraulischen Druck (p3 bzw. p4)
beaufschlagte, zweite Druckfläche (60) ist, so daß der
Vorspanndruck (p1 bzw. p2) kleiner als der hydraulische
Druck (p3 bzw. p4) ist.
8. Federungssystem nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Trennkolben (46) mit einer derart axial durch den
Speicherraum (48) hindurch sowie abgedichtet aus dem
Zylindergehäuse (44) nach außen geführten Trennkolben
stange (62) verbunden ist, daß der Speicherraum (48)
einen gegenüber der Federkammer (50) reduzierten,
ringförmigen Querschnitt aufweist.
9. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Federungsbewegungen der Kolbenzylindereinheit (2) über
das Hydraulikmedium mit einer insbesondere negativen
Weg-Übersetzung auf den Trennkolben (46) vorzugsweise
jedes der beiden Federspeicher (4, 6) übertragen wer
den.
10. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Nivellierventil-Anordnung (52) zum Einstellen der
Niveaulage der Kolbenzylindereinheit (2) von einem
jeweiligen Istniveau auf ein vorbestimmtes Sollniveau
in Abhängigkeit von der zu dem jeweiligen Istniveau
proportionalen Stellung des Trennkolbens (46) des
volumengesteuerten Federspeichers (4) angesteuert
wird.
11. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennkolbenstange (62) des volumengesteuerten Feder
speichers (4) mit einem Weggeber (66) verbunden ist,
und daß die Nivellierventil-Anordnung (52) anhand der
Ausgangssignale des Weggebers (66) über eine Steuer
einheit (68) angesteuert wird.
12. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 11,
gekennzeichnet durch eine Leckage-
Überwachung auf Leckagen des Hydraulikmediums und/oder
des kompressiblen Mediums.
13. Federungssystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Steuereinheit (68) ein maximal möglicher, von
den Endlagen der Kolbenzylindereinheit (2) bestimmter
Bewegungsbereich des Trennkolbens (46) des volumenge
steuerten Federspeichers (4) durch zwei Soll-Grenz
werte festgelegt und die jeweilige Ist-Stellung des
Trennkolbens (46) überwacht wird, wobei ein Signal
erzeugt wird, wenn die Ist-Stellung außerhalb des von
den Soll-Grenzwerten bestimmten Bewegungsbereichs
liegt.
14. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprü
che 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der
pneumatische Vorspanndruck (p1 und/oder p2) mindestens
eines der beiden Federspeicher (4, 6) mittels einer
Druck-Einstelleinrichtung (74) im statischen und/oder
dynamischen Betrieb veränderbar ist.
15. Federungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Fahrzeug jeweils zwei Kolbenzylindereinheiten
(2) paarweise hydraulisch zusammengeschaltet sind,
wobei insbesondere die Ringräume (30) mit dem selben
volumengesteuerten Federspeicher (4) und die Zylin
derräume (28) mit jeweils einem eigenen, lastgesteuer
ten Federspeicher (6) verbunden sind.
16. Federungssystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zusammengeschalteten Kolbenzylindereinheiten (2) auf
der gleichen Fahrzeugseite angeordnet und mit jeweils
einem Rad einer Fahrzeug-Doppelachse verbunden sind.
17. Federungssystem nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zusammengeschalteten Kolbenzylindereinheiten (2) unab
hängig voneinander über jeweils eine Nivellierventil-
Anordnung (52) oder zusammen über eine gemeinsame
Nivellierventil-Anordnung (52) nivellierbar und/oder
anhebbar und absenkbar sind.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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