DE4008257A1 - Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminenInfo
- Publication number
- DE4008257A1 DE4008257A1 DE19904008257 DE4008257A DE4008257A1 DE 4008257 A1 DE4008257 A1 DE 4008257A1 DE 19904008257 DE19904008257 DE 19904008257 DE 4008257 A DE4008257 A DE 4008257A DE 4008257 A1 DE4008257 A1 DE 4008257A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- aromatic amines
- reaction
- aromatic
- tantalic acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/04—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups
- C07C209/14—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups
- C07C209/18—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups with formation of amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings or from amines having nitrogen atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von N-alkylierten Anilinen durch Umsetzung
von Anilinen mit niederen Alkoholen oder durch Umsetzung
mit höher am N-Atom alkylierten Anilinen (Transalkylierung)
in Gegenwart von Tantalsäure bei erhöhter Temperatur.
N-alkylierte aromatische Amine, die erfindungsgemäß
hergestellt werden können, sind Ausgangsstoffe zur Herstellung
von Farbstoffen, Schädlingsbekämpfungsmitteln,
Urethanen, Pharmaka, Pflanzenschutzmitteln usw. Ferner
dienen sie als Mineralölzusätze und als Zusätze für
Lacke oder andere polymere Systeme.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von
sekundären und tertiären aromatischen Aminen bekannt.
Im allgemeinen werden sie durch Alkylierung von Anilinen
mit Alkoholen in Gegenwart saurer Katalysatoren hergestellt.
So ist bereits bekannt, zur Herstellung von N-
alkylierten aromatischen Aminen aromatische Amine mit
Alkanolen oder den zugehörigen Dialkylethern in der
Gasphase umzusetzen. Als Katalysatoren werden beispielsweise
Aluminiumoxid oder Silikate vorgeschlagen (beispielsweise
Silikate, wie Tonsil in DE-PS 6 38 756). Die
genannten Katalysatoren haben den Nachteil, daß ihre
Aktivität bei der Alkylierung von aromatischen Aminen
schnell nachläßt (Houben-Weyl, Methoden der org. Chemie,
Bd. XI/1 (1957) S. 126).
Weiterhin ist aus DE-PS 6 17 990 und aus DE-OS 23 35 906
bekannt, daß man für die genannte Aufgabe Trägerstoffe
verwenden kann, die Sauerstoffsäuren des Phosphors enthalten.
Lebensdauer und Selektivität solcher Katalysatoren
sind für technische Verfahren jedoch nicht befriedigend.
Weiterhin wurde in US 25 80 284 vorgeschlagen, Anilin
und Methanol unter Verwendung eines Katalysators, der
metallisches Kupfer auf Al₂O₃ und weitere Oxide, wie
Zinkoxid, Cadmiumoxid, Eisenoxid, Chromoxid, Kalziumoxid,
Magnesiumoxid oder Kaliumoxid enthält, umzusetzen.
Solche Katalysatoren leiden unter der Abscheidung teerartiger
Substanzen bereits nach relativ kurzer Zeit. Ein
weiteres Verfahren zur Umsetzung von Anilin mit Methanol
zu N-Methyl-anilin nach DE-OS 20 61 709 wird an einem
Chrom-Katalysator durchgeführt, der Kupfer, Zink, Eisen,
Nickel oder Molybdän sowie Barium, Magnesium oder Mangan
enthalten kann. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß
es unter einem Druck von 50-150 bar durchgeführt wird
und daher für eine industrielle Anwendung zu kostenaufwendig
ist; auch dieser Katalysator erreicht keine ausreichende
Lebensdauer.
Gemäß DE-OS 21 20 641 werden Kupferchromit-Katalysatoren
mit Barium, Mangan, Cer und anderen Elementen als Promotoren
zur Herstellung von sekundären oder tertiären aromatischen
Aminen aus aliphatischen Alkoholen und aromatische
Nitroverbindungen eingesetzt. Dieses Verfahren
führt aber nur zu unbefriedigenden Ausbeuten.
Nach US 45 99 449 werden aromatische Amine mit Alkoholen
bei erhöhter Temperatur an einem Metall-Mischoxid-Katalysator
umgesetzt. Die Mischoxide bestehen aus MnO₂ und
einem oder mehreren Oxiden von Übergangsmetallen. Die
Ausbeuten an N-alkylierten Aminen ist aber unbefriedigend.
Nach einem analogen Verfahren gemäß US 46 13 705
werden zur Alkylierung von aromatischen Aminen Metall-
Mischoxide als Katalysator verwendet, die u. a. ein
Metalloxid der V. Nebengruppe enthalten, wie beispielsweise
V₂O₅-SnO₂, Nb₂O₅-SnO₂, V₂O₅-Nb₂O₅-SnO₂ oder V₂O₅-
MnO₂-SnO₂. Die gemäß US 46 13 705 erzielbaren Ausbeuten
an N-alkylierten Anilinen ist für eine industrielle
Herstellung solcher Verbindungen unzureichend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die
vorgenannten Nachteile zu überwinden und ein technisch
ausführbares, wirtschaftlicheres Verfahren zur Herstellung
von N-alkylierten Anilinen zu finden. Es wurde nun
gefunden, daß Tantalsäure (Ta₂O₅ · nH₂O), welche eine
schwerlösliche feste Verbindung ist, als Katalysator für
die N-Alkylierung von aromatischen Aminen mit niederen
Alkoholen hervorragend geeignet ist.
Die Erfindung betrifft bevorzugt ein Verfahren zur
Herstellung von aromatischen Aminen der Formel
in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅- Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen annellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅- Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen annellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel
mit Alkanolen der Formel
R³OH (III)
oder den zugehörigen Ethern der Formel
R³-O-R³ (IV)
wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel
mit aromatischen Aminen der Formel
wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Tantalsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C durchführt.
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Tantalsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C durchführt.
Es ist ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens, Tantalsäure als Katalysator einzusetzen.
Gemäß allgemeinem fachmännischem Wissen ist Tantalsäure
ein Tantalpentoxidhydraut (Ta₂O₅ · nH₂O), das beispielsweise
durch Behandlung wäßriger Lösungen von Tantalsäuresalzen
mit starken Mineralsäuren erhalten werden kann.
So gefällte Tantansäure wird getrocknet und stellt sodann
eine schwerlösliche feste Verbindung dar, deren
restlicher Wassergehalt nicht definiert ist, obwohl eine
so hergestellte Tantalsäure äußerlich ein trockenes Pulver
darstellt. Tantalsäure ist bezüglich des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine aktive Substanz, deren Aktivität
auch durch Vermischen mit inerten Feststoffen erhalten
bleibt. Solche inerten Feststoffe sind beispielsweise
Titandioxid, Zinkoxid, Magnesiumoxid, Eisenoxid, Siliziumdioxid,
Graphit und andere, Gemische der Tantalsäure
mit diesen inerten Feststoffen im Gewichtsverhältnis von
5 : 95 bis 99 : 1, bevorzugt 50 : 50 bis 98 : 2, sind beispielsweise
einsetzbar. Jedoch kann auch reine Tantalsäure
eingesetzt werden. Tantalsäure kann beispielsweise rein
oder im Gemisch mit inerten Feststoffen als Pulver oder
in granulierter Form eingesetzt werden. Die pulverige
Form eignet sich hierbei eher für das Sumpfphasenverfahren,
während die granulierte Form für die Anordnung als
Festbett im Gasphasenverfahren geeignet ist. Die granulierte
Form kann beispielsweise die Form von Tabletten,
Pillen oder Kugeln darstellen.
Tantalsäure bzw. deren Gemische mit inerten Feststoffen
können zur Aktivierung ferner mit starken Mineralsäuren,
bevorzugt mit Fluowasserstoffsäure oder Schwefelsäure,
aktiviert werden. Eine solche Aktivierung kann beispielsweise
durch Imprägnieren erfolgen. Für die Durchführung
in der Sumpfphase wird Tantalsäure in einer
Menge von 2-25 Gew.-%, bevorzugt 4-20 Gew.-%, bezoen
auf das zu alkylierende aromatische Amin, eingesetzt.
Bei der Durchführung in der Gasphase wird eine Katalysatorbelastung
von 0,1-2 kg zu alkylierendes aromatisches
Amin je Liter Katalysator je Stunde eingestellt; die
bevorzugte Katalysatorbelastung beträgt 0,2-1 kg/l · h.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur
von 160-400°C, bevorzugt 200-330°C, und bei einem Druck
von 0,5-10 bar, bevorzugt 0,5-3 bar, durchgeführt. Bevorzugt
ist hierbei die Durchführung bei 200-330°C in
der Gasphase.
Als geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder
C₁-C₅-Alkoxy in den obengenannten Formeln seien beispielsweise
genannt: Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, die verschiedenen Pentylreste, Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, die verschiedenen
Pentyloxyreste. C₆-C₁₀-Alkyl ist weiterhin
beispielsweise geradkettiges oder verzweigtes Hexyl,
Octyl oder Decyl. In bevorzugter Weise seien als solche
Reste Methyl, Ethyl, Methoxy und Ethoxy, besonders bevorzugt
Methyl und Methoxy genannt. C₃-C₁₀-Cycloalkyl
ist beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Methyl-cyclopentyl,
Methyl-cyclohexyl, 4-tert.-Butyl-cyclohexyl, Mentyl, bevorzugt
Cyclopropyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
In bevorzugter Weise wird von aromatischen Aminen der
Formel (V) ausgegangen, worin R¹ und R² die obige Bedeutung
haben. In weiterhin bevorzugter Form wird von aromatischen
Aminen der Formel
ausgegangen, worin
R¹ die obige Bedeutung hat.
R¹ die obige Bedeutung hat.
Eine beispielhafte, keineswegs erschöpfende Aufzählung
von aromatischen Aminen für das erfindungsgemäße Verfahren
ist die folgende: Anilin, 1-Naphthylamin, o-, m-,
p-Toluidin, o-, m-, p-Ethylanilin, die isomeren
Xylidine, wie 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-
Dimethylanilin, 4-Methyl-naphthylamin-1. Besonders wichtig
ist das erfindungsgemäße Verfahren für die Alkylierung
und Transalkylierung, ausgehend von Anilin.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der Gasphase wird das als Ausgangsmaterial eingesetzte
aromatische Amin vor Eintritt in den Reaktionsraum
verdampft und über den als Festbett angeordneten Katalysator
geleitet. Das verdampfte Ausgangsmaterial kann mit
einem Trägergasstrom verdünnt werden, beispielsweise mit
H₂, N₂, H₂O-Dampf, CH₄ und anderen im erfindungsgemäßen
Verfahren inerten Gasen.
Alkanole für das erfindungsgemäße Verfahren sind offenkettige
Alkanole mit 1-10 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6
C-Atomen, besonders bevorzugt mit 1-2 C-Atomen, und
cyclische Alkanole mit 3-10 C-Atomen, bevorzugt mit 3,
5 oder 6 C-Atomen, wie Methanol, Ethanol, Propanol, i-
Propanol, Butanol, i-Butanol, tert.-Butanol, Pentanol,
i-Pentanol, die isomeren Hexanole, Heptanole, Oxtanole
oder Decanole, Cyclopropanol, Cyclobutanol, Cyclopentanol,
Cyclohexanol, Cycloheptanol oder Cyclooctanol,
sowie 2-, 3- oder 4-Methyl-cyclohexanol, 2-Ethyl-cyclohexanol,
3,3,5-Trimethylcyclohexanol, 4-tert.-Butylcyclohexanol
und Mentol (C₁₀).
Anstelle der Alkanole
R³OH (III)
können auch die zugehörigen Ether
R³-O-R³ (IV)
eingesetzt werden; der Einsatz der Alkanole ist jedoch bevorzugt.
Anstelle der Alkanole können auch die korrespondierenden
Olefine und Wasser eingesetzt werden, beispielsweise
anstelle von Ethanol, Ethylen und Wasser, wobei sich
möglicherweise in einem vorgelagerten Reaktionsschritt
das Alkanol bildet, das mit dem aromatischen Amin erfindungsgemäß
weiterreagiert.
Das Molverhältnis das Alkanols zu dem am N-Atom zu alkylierenden
aromatischen Amin beträgt 0,5-20 : 1, bevorzugt
0,7-15 : 1. Beim Einsatz der zugehörigen Ether ist für die
Berechnung des Molverhältnisses 1 Mol R³-O-R³ 2 Molen
R³-OH gleichzusetzen.
Mit solchen molaren Mengen an Alkanol können aus aromatischen
Aminen der Formel (II), in denen R⁴ die Bedeutung
von Wasserstoff hat und demnach identisch ist mit
den aromatischen Aminen der Formel (V) sekundäre oder
tertiäre aromatische Amine der Formel (I) hergestellt
werden. Desweiteren könnnen auch aus sekundären aromatischen
Aminen der Formel (II), in denen R⁴ verschieden
von Wasserstoff ist, tertiäre aromatische Amine der
Formel (I) hergestellt werden. Im allgemeinen entsteht
hierbei ein Gemisch aus sekundären und tertiären aromatischen
Aminen, die gegebenenfalls noch primäres
aromatisches Amin enthalten, falls dieses als Ausgangsmaterial
eingesetzt wird. Solche Gemische können in
einer dem Fachmann bekannten Weise beispielsweise
destillativ aufgetrennt werden. Vielfach ist es
wünschenswert, einen größeren Anteil oder ausschließlich
sekundäre aromatische Amine herzustellen, die also am
N-Atom nur einfach alkyliert sind. In einem solchen Fall
kann etwa mitentstandenes tertiäres Amin (am N-Atom
zweifach alkyliert), sofern es nicht einer eigenen Verwendung
zugeführt werden kann, dem Ausgangsgemisch des
erfindungsgemäßen Verfahrens zugesetzt werden. Durch
diesen Zusatz kann die erneute Bildung von tertiären
Aminen zurückgedrängt werden oder das tertiäre Amin
überträgt in einer Transalkylierungsreaktion eine der
Alkylgruppen auf am N-Atom nicht subsituiertes aromatisches
Amin der Formel (V). Hierbei kann die Menge
des einzusetzenden Alkanols oder des zugehörigen Ethers
reduziert werden. Gleichermaßen ist es möglich, ohne
Mitverwendung eines Alkanols bzw. des zugehörigen Ethers
nur von einem zu alkylierenden aromatischen Amin (V)
und einem am N-Atom zweifach alkylierten aromatischen
Amin der Formel (VI) auszugehen und nur die beschriebene
Transalkylierung durchzuführen. Alle diese Möglichkeiten
machen das erfindungsgemäße Verfahren sehr variabel in
bezug auf die Herstellung einfach bzw. zweifach am N-
Atom alkylierter Amine.
Für den Fall der überwiegend nur einfachen N-Alkylierung
ist es weiterhin bevorzugt, einen noch engeren molaren
Bereich von 0,8-5 Mol Alkanol pro Mol primäres aromatisches
Amin einzusetzen. Dem Bestreben nach nur einfacher
N-Alkylierung kommt überdies in guter Weise der Einsatz
von Tantalsäure als Katalysator entgegen. Es wurde nämlich
überraschend gefunden, daß auch noch bei solchen
relativ hohen molaren Mengen an Alkanol, nämlich bis zu
5 Mol pro Mol des primären aromatischen Amins, fast ausschließlich
am N-Atom monoalkylierte aromatische Amine
entstehen, wenn man im unteren Temperaturbereich und im
unteren Bereich der Verweilzeiten bleibt. Als Reaktionsbedingungen
hierfür seien beispielsweise genannt: 160-
220°C und Verweilzeiten von 0,5-8 sek bzw. die reziprok
daraus zu berechnende Katalysatorbelastung.
Umgekehrt führen höhere Reaktionstemperaturen, beispielsweise
230-300°C und längere Verweilzeiten, beispielsweise
5-20 sek in Verbindung mit höheren molaren
Überschüssen an Alkanol im genannten Bereich zu einer
verstärkten Dialkylierung am N-Atom.
Eine weitere wichtige Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Rahmen der zweifachen N-Alkylierung besteht
darin, daß ein sekundäres aromatisches Amin der
Formel (II), in der R⁴ verschieden von Wasserstoff ist,
mit einem Alkanol oder einem zugehörigen Ether alkyliert
wird, dessen Rest R³ verschieden vom Rest R⁴ ist und
somit tertiäre aromatische Amine der Formel (I) gebildet
werden, die am N-Atom neben dem aromatischen Kern zwei
verschiedene Alkylreste tragen.
In ein für die katalytische Gasphasenreaktion geeignetes
Reaktionsrohr von ca. 17 mm Innendurchmesser wurden
11,4 g (15 ml) Tantalsäure gefüllt. Diese Tantalsäure
war unter Zusatz von 3,5% Graphit zu Pillen (d=3 mm)
verpreßt worden. Über die Katalysatorschicht wurde bei
250°C ein Gasgemisch aus Anilin und Methanol im Molverhältnis
1 : 4 mit einer Geschwindigkeit von 0,64 g/ml · h
geleitet. Das im Verlauf von 69 Stunden entstandene
Reaktionsprodukt hatte lt. Gaschromatographie folgende
Zusammensetzung:
Anilin:|15,8% | |
N-Methylanilin: | 16,2% |
N,N-Dimethylanilin: | 66,2% |
Nebenprodukte: | 1,8% |
In der Apparatur wie in Beispiel 1 wurde bei 220°C ein
Gasgemisch aus Anilin und Ethanol im Molverhältnis 1 : 4
mit einer Geschwindigkeit von 0,49 g/ml · h geleitet. Das
im Verlauf von 122 h gebildete Reaktionsgemisch hatte
folgende Zusammensetzung:
Anilin:|38,7% | |
N-Ethylanilin: | 51,6% |
N,N-Diethylanilin: | 8,7% |
Nebenprodukte: | 1,0% |
Analog wie in den Beispielen 1 und 2 wurde bei 320°C ein
Gasgemisch aus m-Toluidin und Ethanol im Molverhältnis
1 : 4 und bei einer Geschwindigkeit von 0,74 g/ml · h geleitet.
Das im Verlauf von 64 h gebildete Reaktionsgemisch
hatte folgende Zusammensetzung:
m-Toluidin:|58,3% | |
N-Ethyl-toluidin: | 37,5% |
N,N-Diethyl-toluidin: | 2,9% |
Sonstige: | 1,3% |
Claims (8)
1. Verfahren zur katalytischen Herstellung von am N-
Atom alkylierten aromatischen Aminen aus aromatischen
Aminen und niederen Alkoholen, dadurch
gekennzeichnet, daß als Katalysator Tantalsäure eingesetzt
wird.
2. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Aminen
der Formel
in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀- Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel mit Alkanolen der FormelR³OHoder den zugehörigen Ethern der FormelR³-O-R³wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel mit aromatischen Aminen der Formel wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Tantalsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C durchführt.
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀- Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel mit Alkanolen der FormelR³OHoder den zugehörigen Ethern der FormelR³-O-R³wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel mit aromatischen Aminen der Formel wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Tantalsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Tantalsäure mit einem inerten Feststoff,
wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid oder
α-Aluminiumoxid im Mengenverhältnis 5 : 95-99 : 1
vermischt und pelletisiert.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Umsetzung 0,5-20 Mol Alkanol pro
Mol des aromatischen Amins einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Umsetzung in der Gasphase eine Katalysatorbelastung
von 0,1-2 kg, bevorzugt 0,2-1 kg, zu
alkylierendes aromatisches Amin je Liter Katalysator
je Stunde eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Umsetzung in der Sumpfphase Tantalsäure in
einer Menge von 2-25 Gew.-%, bevorzugt 4-20 Gew.-%,
bezogen auf das zu alkylierende aromatische Amin,
eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Gasphase bevorzugt bei 200-330°C gearbeitet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bevorzugung der N-Monoalkylierung gegenüber
der N,N-Dialkylierung bei 160-220°C gearbeitet
wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008257 DE4008257A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
EP90123617A EP0433811B1 (de) | 1989-12-21 | 1990-12-08 | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen |
DE59009343T DE59009343D1 (de) | 1989-12-21 | 1990-12-08 | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen. |
US07/626,343 US5166440A (en) | 1989-12-21 | 1990-12-12 | Process for the preparation of n-alkylated aromatic amines |
JP2411942A JP2916002B2 (ja) | 1989-12-21 | 1990-12-20 | N−アルキル化された芳香族アミン類の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008257 DE4008257A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008257A1 true DE4008257A1 (de) | 1991-09-19 |
Family
ID=6402251
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904008257 Withdrawn DE4008257A1 (de) | 1989-12-21 | 1990-03-15 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008257A1 (de) |
-
1990
- 1990-03-15 DE DE19904008257 patent/DE4008257A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0022532B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin | |
DE2855764C2 (de) | ||
EP0351661B1 (de) | Ruthenium-Trägerkatalysator, seine Herstellung und sein Einsatz bei der Herstellung von gegebenenfalls substituiertem Cyclohexylamin und gegebenenfalls substituiertem Dicyclohexylamin | |
EP0106055B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Carbamaten | |
EP0440829A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-substituierten cyclischen Aminen | |
DE2503187A1 (de) | Verfahren zur herstellung durch chlor meta-substituierte aniline | |
EP0371331B1 (de) | Kupfer-Trägerkatalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen unter Einsatz dieses Kupfer-Katalysators | |
DE2520893A1 (de) | Verfahren zur herstellung von diphenylamin | |
EP0494455B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diphenylaminen | |
EP0433811B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen | |
EP0424764B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis- und Tris-(3-dimethylaminopropyl)-amin | |
EP0135833B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-alkylpyridinen | |
DE4008257A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen | |
DE3942413A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen | |
DE3017542A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2-trifluormethylanilin | |
EP2951154B1 (de) | 2,6-bis-(aminomethyl)piperidin- (2,6-bamp-), 2,6-bis-(isocyanomethyl)piperidin- (diisocyanat-) und 2,6-dicyanopiperidin-derivate (2,6-dcp-derivate) und ihre verwendung in der herstellung von epoxyharzen, polyurethanen, polyetherolen und polyamiden | |
DE3026554A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyamingemischen mit einem hohen anteil an 4,4'-diaminodiphenylmethan | |
EP0025934B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-substituierten, aromatischen Aminen | |
EP1899291B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung eines amins | |
DE3309354C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-substituierten 6-Methylanilinen | |
EP0537541B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Cyclohexylamin und Dicyclohexylamin | |
EP0042568B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,6-Xylidin | |
EP0001384B1 (de) | Verfahren zur ortho-Alkylierung von Phenolen | |
EP0414077B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N,N-Dialkylaninlinen | |
DE2756461A1 (de) | Verfahren zur ortho-alkylierung von phenolen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |