DE3942413A1 - Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminenInfo
- Publication number
- DE3942413A1 DE3942413A1 DE3942413A DE3942413A DE3942413A1 DE 3942413 A1 DE3942413 A1 DE 3942413A1 DE 3942413 A DE3942413 A DE 3942413A DE 3942413 A DE3942413 A DE 3942413A DE 3942413 A1 DE3942413 A1 DE 3942413A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- aromatic amines
- aromatic
- reaction
- catalyst
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/04—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups
- C07C209/14—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups
- C07C209/18—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups with formation of amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings or from amines having nitrogen atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von N-alkylierten Anilinen durch Umsetzung
von Anilinen mit niederen Alkoholen oder durch Umsetzung
mit höher am N-Atom alkylierten Anilinen (Transalkylierung)
in Gegenwart von Niobsäure bei erhöhter Temperatur.
N-alkylierte aromatische Amine, die erfindungsgemäß hergestellt
werden können, sind Ausgangsstoffe zur Herstellung
von Farbstoffen, Schädlingsbekämpfungsmitteln,
Urethanen, Pharmaka, Pflanzenschutzmitteln usw. Ferner
dienen sie als Mineralölzusätze und als Zusätze für
Lacke oder andere polymere Systeme.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von
sekundären und tertiären aromatischen Aminen bekannt.
Im allgemeinen werden sie durch Alkylierung von Anilinen
mit Alkoholen in Gegenwart saurer Katalysatoren hergestellt.
So ist bereits bekannt, zur Herstellung von N-alkylierten
aromatischen Aminen aromatische Amine mit
Alkanolen oder den zugehörigen Dialkylethern in der
Gasphase umzusetzen. Als Katalysatoren werden beispielsweise
Aluminiumoxid oder Silikate vorgeschlagen (beispielsweise
Silikate, wie Tonsil in DE-PS 6 38 756). Die
genannten Katalysatoren haben den Nachteil, daß ihre
Aktivität bei der Alkylierung von aromatischen Aminen
schnell nachläßt (Houben-Weyl, Methoden der org. Chemie,
Bd. XI/1 [1957], S. 126).
Weiterhin ist aus DE-PS 6 17 990 und aus DE-OS 23 35 906
bekannt, daß man für die genannte Aufgabe Trägerstoffe
verwenden kann, die Sauerstoffsäuren des Phosphors enthalten.
Lebensdauer und Selektivität solcher Katalysatoren
sind für technische Verfahren jedoch nicht befriedigend.
Weiterhin wurde in US 25 80 284 vorgeschlagen, Anilin
und Methanol unter Verwendung eines Katalysators, der
metallisches Kupfer auf Al₂O₃ und weitere Oxide, wie
Zinkoxid, Cadmiumoxid, Eisenoxid, Chromoxid, Kalziumoxid,
Magnesiumoxid oder Kaliumoxid enthält, umzusetzen.
Solche Katalysatoren leiden unter der Abscheidung teerartiger
Substanzen bereits nach relativ kurzer Zeit. Ein
weiteres Verfahren zur Umsetzung von Anilin mit Methanol
zu N-Methyl-anilin nach DE-OS 20 61 709 wird an einem
Chromkatalysator durchgeführt, der Kupfer, Zink, Eisen,
Nickel oder Molybdän sowie Barium, Magnesium oder Mangan
enthalten kann. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß
es unter einem Druck von 50-150 bar durchgeführt wird
und daher für eine industrielle Anwendung zu kostenaufwendig
ist; auch dieser Katalysator erreicht keine ausreichende
Lebensdauer.
Gemäß DE-OS 21 20 641 werden Kupferchromitkatalysatoren
mit Barium, Mangan, Cer und anderen Elementen als Promotoren
zur Herstellung von sekundären oder tertiären aromatischen
Aminen aus aliphatischen Alkoholen und aromatische
Nitroverbindungen eingesetzt. Dieses Verfahren
führt aber nur zu unbefriedigenden Ausbeuten.
Nach US 45 99 449 werden aromatische Amine mit Alkoholen
bei erhöhter Temperatur an einem Metall-Mischoxid-Katalysator
umgesetzt. Die Mischoxide bestehen aus MnO₂ und
einem oder mehreren Oxiden von Übergangsmetallen. Die
Ausbeuten an N-alkylierten Aminen ist aber unbefriedigend.
Nach einem analogen Verfahren gemäß US 46 13 705
werden zur Alkylierung von aromatischen Aminen Metallmischoxide
als Katalysator verwendet, die u. a. ein
Metalloxid der V. Nebengruppe enthalten, wie beispielsweise
V₂O₅-SnO₂, Nb₂O₅-SnO₂, V₂O₅-Nb₂O₅-SnO₂ oder V₂O₅-MnO₂-SnO₂.
Die gemäß US 46 13 705 erzielbaren Ausbeuten
an N-alkylierten Anilinen ist für eine industrielle
Herstellung solcher Verbindungen unzureichend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die
vorgenannten Nachteile zu überwinden und ein technisch
ausführbares, wirtschaftlicheres Verfahren zur Herstellung
von N-alkylierten Anilinen zu finden. Es wurde nun
gefunden, daß Niobsäure (Nb₂O₅ · nH₂O), welche eine schwerlösliche
feste Verbindung ist, als Katalysator für die
N-Alkylierung von aromatischen Aminen mit niederen
Alkoholen hervorragend geeignet ist.
Die Erfindung betrifft bevorzugt ein Verfahren zur
Herstellung von aromatischen Aminen der Formel
in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel
mit Alkanolen der Formel
R³OH (III),
oder den zugehörigen Ethern der Formel
R³-O-R³ (IV),
wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel
mit aromatischen Aminen der Formel
wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur gefunden, das dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Niobsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C, durchführt.
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur gefunden, das dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Niobsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C, durchführt.
Es ist ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens, Niobsäure als Katalysator einzusetzen. Gemäß
allgemeinem fachmännischen Wissen ist Niobsäure ein
Niobpentoxidhydrat (Nb₂O₅ · nH₂O), das beispielsweise
durch Behandlung wäßriger Lösungen von Niobsäuresalzen
mit starken Mineralsäuren erhalten werden kann. So
gefällte Niobsäure wird getrocknet und stellt sodann
eine schwerlösliche feste Verbindung dar, deren restlicher
Wassergehalt nicht definiert ist, obwohl eine so
hergestellte Niobsäure äußerlich ein trockenes Pulver
darstellt. Niobsäure ist bezüglich des erfindungsgemäßen
Verfahrens eine aktive Substanz, deren Aktivität auch
durch Vermischen mit inerten Feststoffen erhalten
bleibt. Solche inerten Feststoffe sind beispielsweise
Titandioxid, Zinkoxid, Magnesiumoxid, Eisenoxid,
Siliziumdioxid, Graphit und andere. Gemische der Niobsäure
mit diesen inerten Feststoffen im Gewichtsverhältnis
von 5 : 95 bis 99 : 1, bevorzugt 50 : 50 bis 98 : 2,
sind beispielsweise einsetzbar. Jedoch kann auch reine
Niobsäure eingesetzt werden. Niobsäure kann beispielsweise
rein oder im Gemisch mit inerten Feststoffen als
Pulver oder in granulierter Form eingesetzt werden. Die
pulverige Form eignet sich hierbei eher für das Sumpfphasenverfahren,
während die granulierte Form für die
Anordnung als Festbett im Gasphasenverfahren geeignet
ist. Die granulierte Form kann beispielsweise die Form
von Tabletten, Pillen oder Kugeln darstellen.
Niobsäure bzw. deren Gemische mit inerten Feststoffen
können zur Aktivierung ferner mit starken Mineralsäuren,
bevorzugt mit Fluorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure,
aktiviert werden. Eine solche Aktivierung kann beispielsweise
durch Imprägnieren erfolgen. Für die Durchführung
in der Sumpfphase wird Niobsäure in einer Menge
von 2-25 Gew.-%, bevorzugt 4-20 Gew.-%, bezogen auf das
zu alkylierende aromatische Amin, eingesetzt. Bei der
Durchführung in der Gasphase wird eine Katalysatorbelastung
von 0,1-2 kg zu alkylierendes aromatisches Amin
je Liter Katalysator je Stunde eingestellt; die bevorzugte
Katalysatorbelastung beträgt 0,2-1 kg/l · h.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur
von 160-400°C, bevorzugt 200-330°C, und bei einem Druck
von 0,5-10 bar, bevorzugt 0,5-3 bar, durchgeführt. Bevorzugt
ist hierbei die Durchführung bei 200-330°C in
der Gasphase.
Als geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder
C₁-C₅-Alkoxy in den obengenannten Formeln seien beispielsweise
genannt: Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, die verschiedenen Pentylreste, Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, die verschiedenen
Pentyloxyreste. C₆-C₁₀-Alkyl ist weiterhin
beispielsweise geradkettiges oder verzweigtes Hexyl,
Octyl oder Decyl. In bevorzugter Weise seien als solche
Reste Methyl, Ethyl, Methoxy und Ethoxy, besonders bevorzugt
Methyl und Methoxy genannt. C₃-C₁₀-Cycloalkyl
ist beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Methyl-cyclopentyl,
Methyl-cyclohexyl, 4-tert.-Butyl-cyclohexyl, Mentyl, bevorzugt
Cyclopropyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
In bevorzugter Weise wird von aromatischen Aminen der
Formel (V) ausgegangen, worin R¹ und R² die obige Bedeutung
haben. In weiterhin bevorzugter Form wird von aromatischen
Aminen der Formel
ausgegangen, worin
R¹ die obige Bedeutung hat.
Eine beispielhafte, keineswegs erschöpfende Aufzählung
von aromatischen Aminen für das erfindungsgemäße Verfahren
ist die folgende: Anilin, 1-Naphthylamin, o-, m-,
p-Toluidin, o-, m-, p-Ethylanilin, die isomeren
Xylidine, wie 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dimethylanilin,
4-Methyl-naphthylamin-1. Besonders wichtig
ist das erfindungsgemäße Verfahren für die Alkylierung
und Transalkylierung, ausgehend von Anilin.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der Gasphase wird das als Ausgangsmaterial eingesetzte
aromatische Amin vor Eintritt in den Reaktionsraum
verdampft und über den als Festbett angeordneten Katalysator
geleitet. Das verdampfte Ausgangsmaterial kann mit
einem Trägergasstrom verdünnt werden, beispielsweise mit
H₂, N₂, H₂O-Dampf, CH₄ und anderen im erfindungsgemäßen
Verfahren inerten Gasen.
Alkanole für das erfindungsgemäße Verfahren sind offenkettige
Alkanole mit 1-10 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6
C-Atomen, besonders bevorzugt mit 1-2 C-Atomen, und
cyclische Alkanole mit 3-10 C-Atomen, bevorzugt mit 3,
5 oder 6 C-Atomen, wie Methanol, Ethanol, Propanol, i-Propanol,
Butanol, i-Butanol, tert.-Butanol, Pentanol,
i-Pentanol, die isomeren Hexanole, Heptanole, Octanole
oder Decanole, Cyclopropanol, Cyclobutanol, Cyclopentanol,
Cyclohexanol, Cycloheptanol oder Cyclooctanol,
sowie 2-, 3- oder 4-Methyl-cyclohexanol, 2-Ethyl-cyclohexanol,
3,3,5-Trimethylcyclohexanol, 4-tert.-Butyl-cyclohexanol
und Mentol (C₁₀).
Anstelle der Alkanole R³OH (III) können auch die zugehörigen
Ether R³-O-R³ (IV) eingesetzt werden; der Einsatz
der Alkanole ist jedoch bevorzugt.
Anstelle der Alkanole können auch die korrespondierenden
Olefine und Wasser eingesetzt werden, beispielsweise
anstelle von Ethanol, Ethylen und Wasser, wobei sich
möglicherweise in einem vorgelagerten Reaktionsschritt
das Alkanol bildet, das mit dem aromatischen Amin erfindungsgemäß
weiterreagiert.
Das Molverhältnis des Alkanols zu dem am N-Atom zu alkylierenden
aromatischen Amin beträgt 0,5-20 : 1, bevorzugt
0,7-15 : 1. Beim Einsatz der zugehörigen Ether ist für die
Berechnung des Molverhältnisses 1 Mol R³-O-R³ 2 Molen
R³-OH gleichzusetzen.
Mit solchen molaren Mengen an Alkanol können aus aromatischen
Aminen der Formel (II), in denen R⁴ die Bedeutung
von Wasserstoff hat und demnach identisch ist mit
den aromatischen Aminen der Formel (V), sekundäre oder
tertiäre aromatische Amine der Formel (I) hergestellt
werden. Desweiteren können auch aus sekundären aromatischen
Aminen der Formel (II), in denen R⁴ verschieden
von Wasserstoff ist, tertiäre aromatische Amine der
Formel (I) hergestellt werden. Im allgemeinen entsteht
hierbei ein Gemisch aus sekundären und tertiären aromatischen
Aminen, die gegebenenfalls noch primäres
aromatisches Amin enthalten, falls dieses als Ausgangsmaterial
eingesetzt wird. Solche Gemische können in
einer dem Fachmann bekannten Weise beispielsweise
destillativ aufgetrennt werden. Vielfach ist es
wünschenswert, einen größeren Anteil oder ausschließlich
sekundäre aromatische Amine herzustellen, die also am
N-Atom nur einfach alkyliert sind. In einem solchen Fall
kann etwa mitentstandenes tertiäres Amin (am N-Atom
zweifach alkyliert), sofern es nicht einer eigenen Verwendung
zugeführt werden kann, dem Ausgangsgemisch des
erfindungsgemäßen Verfahrens zugesetzt werden. Durch
diesen Zusatz kann die erneute Bildung von tertiären
Aminen zurückgedrängt werden, oder das tertiäre Amin
überträgt in einer Transalkylierungsreaktion eine der
Alkylgruppen auf am N-Atom nicht substituiertes aromatisches
Amin der Formel (V). Hierbei kann die Menge
des einzusetzenden Alkanols oder des zugehörigen Ethers
reduziert werden. Gleichermaßen ist es möglich, ohne
Mitverwendung eines Alkanols bzw. des zugehörigen Ethers
nur von einem zu alkylierenden aromatischen Amin (V)
und einem am N-Atom zweifach alkylierten aromatischen
Amin der Formel (VI) auszugehen und nur die beschriebene
Transalkylierung durchzuführen. Alle diese Möglichkeiten
machen das erfindungsgemäße Verfahren sehr variabel in
bezug auf die Herstellung einfach bzw. zweifach am N-Atom
alkylierter Amine.
Für den Fall der überwiegend nur einfachen N-Alkylierung
ist es weiterhin bevorzugt, einen noch engeren molaren
Bereich von 0,8-5 Mol Alkanol pro Mol primäres aromatisches
Amin einzusetzen. Dem Bestreben nach nur einfacher
N-Alkylierung kommt überdies in guter Weise der
Einsatz von Niobsäure als Katalysator entgegen. Es wurde
nämlich überraschend gefunden, daß auch noch bei solchen
relativ hohen molaren Mengen an Alkanol, nämlich bis zu
5 Mol pro Mol des primären aromatischen Amins, fast ausschließlich
am N-Atom monoalkylierte aromatische Amine
entstehen, wenn man im unteren Temperaturbereich und im
unteren Bereich der Verweilzeiten bleibt. Als Reaktionsbedingungen
hierfür seien beispielsweise genannt: 160-220°C
und Verweilzeiten von 0,5-8 sek. bzw. die reziprok
daraus zu berechnende Katalysatorbelastung.
Umgekehrt führen höhere Reaktionstemperaturen, beispielsweise
230-300°C, und längere Verweilzeiten, beispielsweise
5-20 sek, in Verbindung mit höheren molaren
Überschüssen an Alkanol im genannten Bereich zu einer
verstärkten Dialkylierung am N-Atom.
Eine weitere wichtige Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Rahmen der zweifachen N-Alkylierung besteht
darin, daß ein sekundäres aromatisches Amin der
Formel (II), in der R⁴ verschieden von Wasserstoff ist,
mit einem Alkanol oder einem zugehörigen Ether alkyliert
wird, dessen Rest R³ verschieden vom Rest R⁴ ist und
somit tertiäre aromatische Amine der Formel (I) gebildet
werden, die am N-Atom neben dem aromatischen Kern zwei
verschiedene Alkylreste tragen.
In ein für die katalytische Gasphasenreaktion geeignetes
Reaktionsrohr von ca. 17 mm Innendurchmesser wurden
11,4 g (15 ml) Niobsäure gefüllt. Diese Niobsäure war
unter Zusatz von 3,5% Graphit zu Pillen (d=3 mm) verpreßt
worden. Über die Katalysatorschicht wurde bei
250°C ein Gasgemisch aus Anilin und Methanol im Molverhältnis
1 : 4 mit einer Geschwindigkeit von 0,65 g/ml · h
geleitet. Das im Verlauf von 65 Stunden entstandene
Reaktionsprodukt hatte lt. Gaschromatographie folgende
Zusammensetzung:
Anilin|0,1% | |
N-Methylanilin | 3% |
N,N-Dimethylanilin | 95,1% |
Nebenprodukte | 1,8% |
20 Gew.-Teile pulverförmige Niobsäure, 80 Gew.-Teile
TiO₂-Pulver (Anatas) und 3 Gew.-Teile Graphitpulver
wurden intensiv vermischt und zu Pillen (d=5 mm) verpreßt.
15 ml (13,8 g) des so hergestellten Katalysators
wurden in ein 17 mm weites Reaktionsrohr gefüllt. Über
diese Katalysatorschicht wurde bei 250°C ein Gasgemisch
aus Anilin und Ethanol im Molverhältnis 1 : 4 mit einer
Geschwindigkeit von 0,43 g/ml · h geleitet. Das im Verlauf
von 65 Stunden entstandene Reaktionsgemisch wurde kondensiert
und analysiert. Es ergab sich folgende Zusammensetzung
des Reaktionsgemisches:
Anilin|9,1% | |
N-Ethylanilin | 46,2% |
N,N-Diethylanilin | 43,3% |
Nebenprodukte | 1,4% |
Ein 1-l-Rührautoklav wurde mit 10 g pulverförmiger Niobsäure,
189,4 g Anilin und 260,6 g Methanol (Molverhältnis
1 : 4) beschickt. Der Autoklav wurde mit Stickstoff
gespült, um die Luft zu verdrängen. Dann wurden 5 bar
Stickstoff aufgedrückt und der Inhalt des Autoklaven im
Verlauf von einer Stunde auf 250°C erwärmt. Das Reaktionsgemisch
zeigte, nachdem 1 bzw. 4 Stunden auf 250°C
erhitzt worden war, folgende Zusammensetzung:
Ein 1-l-Rührautoklav wurde mit 20 g pulverförmiger Niobsäure,
151 g Anilin und 299 g Ethanol (Molverhältnis
1 : 4) beschickt. Nachdem die Luft durch Stickstoff verdrängt
worden war, wurde das Gemisch 6 Stunden auf 220°C
erhitzt. Das Reaktionsgemisch entsprach folgender Zusammensetzung:
Anilin|56,2% | |
N-Ethylanilin | 41,5% |
N,N-Diethylanilin | 2,0% |
Nebenprodukte | 0,3% |
Zur Herstellung von N-Methylanilin wurden je 0,5 Mol
Anilin (47 g) und N,N-Dimethylanilin (61 g) sowie 10 g
pulverförmige Niobsäure in einem 0,25-l-Schüttelautoklaven
4 Stunden auf 250°C erhitzt. Die Analyse des
Reaktionsproduktes zeigte, daß eine beträchtliche Transalkylierung
stattfand:
Anilin|32,2% | |
N-Methylanilin | 24,7% |
N,N-Dimethylanilin | 42,9% |
Nebenprodukte | 0,2% |
Claims (8)
1. Verfahren zur katalytischen Herstellung von am N-Atom
alkylierten aromatischen Aminen aus aromatischen
Aminen und niederen Alkoholen, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator Niobsäuren eingesetzt
werden.
2. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Aminen
der Formel
in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel mit Alkanolen der FormelR³OHoder den zugehörigen Ethern der FormelR³-O-R³,wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel mit aromatischen Aminen der Formel wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Niobsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C, durchführt.
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₅-Alkoxy bedeuten und gemeinsam auch einen anellierten Benzolring bedeuten können, der durch Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert sein kann, und
R³ und R⁴ unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₁₀-Alkyl oder C₃-C₁₀-Cycloalkyl stehen, wobei R⁴ zusätzlich für Wasserstoff stehen kann,
durch katalysierte Umsetzung von aromatischen Aminen der Formel mit Alkanolen der FormelR³OHoder den zugehörigen Ethern der FormelR³-O-R³,wobei
R¹, R², R³ und R⁴ die obige Bedeutung haben,
oder durch katalysierte Umsetzung (Transalkylierung) von aromatischen Aminen der Formel mit aromatischen Aminen der Formel wobei
R¹, R² und R³ die obige Bedeutung haben,
in der Gas- oder Sumpfphase bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Niobsäure bei 160-400°C, bevorzugt bei 200-330°C, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Niobsäure mit einem inerten Feststoff
wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid oder α-Aluminiumoxid
im Mengenverhältnis 5 : 95-99 : 1 vermischt
und pelletisiert.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Umsetzung 0,5-20 Mol Alkanol pro
Mol des aromatischen Amins einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Umsetzung in der Gasphase eine Katalysatorbelastung
von 0,1-2 kg, bevorzugt 0,2-1 kg, zu
alkylierendes aromatisches Amin je Liter Katalysator
je Stunde eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Umsetzung in der Sumpfphase Niobsäure in
einer Menge von 2-25 Gew.-%, bevorzugt 4-20 Gew.-%,
bezogen auf das zu alkylierende aromatische Amin,
eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Gasphase bevorzugt bei 200-330°C gearbeitet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bevorzugung der N-Monoalkylierung gegenüber
der N,N-Dialkylierung bei 160-220°C gearbeitet
wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3942413A DE3942413A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
DE59009343T DE59009343D1 (de) | 1989-12-21 | 1990-12-08 | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen. |
EP90123617A EP0433811B1 (de) | 1989-12-21 | 1990-12-08 | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen |
US07/626,343 US5166440A (en) | 1989-12-21 | 1990-12-12 | Process for the preparation of n-alkylated aromatic amines |
JP2411942A JP2916002B2 (ja) | 1989-12-21 | 1990-12-20 | N−アルキル化された芳香族アミン類の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3942413A DE3942413A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3942413A1 true DE3942413A1 (de) | 1991-06-27 |
Family
ID=6396095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3942413A Withdrawn DE3942413A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3942413A1 (de) |
-
1989
- 1989-12-21 DE DE3942413A patent/DE3942413A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0022532B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Neopentylamin | |
EP0351661B1 (de) | Ruthenium-Trägerkatalysator, seine Herstellung und sein Einsatz bei der Herstellung von gegebenenfalls substituiertem Cyclohexylamin und gegebenenfalls substituiertem Dicyclohexylamin | |
EP0440829A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-substituierten cyclischen Aminen | |
DE3233310A1 (de) | Verfahren zur herstellung von carbamaten | |
DE2520893C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diphenylamin | |
EP0371331B1 (de) | Kupfer-Trägerkatalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen unter Einsatz dieses Kupfer-Katalysators | |
EP0494455B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diphenylaminen | |
EP0433811B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-alkylierten aromatischen Aminen | |
EP0135833B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-alkylpyridinen | |
DE3942413A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen | |
EP0424764A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis- und Tris-(3-dimethylaminopropyl)-amin | |
DE4008257A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n-alkylierten aromatischen aminen | |
EP0021012B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-substituierten, aromatischen Carbaminsäureestern | |
DE3017542A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2-trifluormethylanilin | |
DE2111194B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkylarylaminen | |
DE69014464T2 (de) | Verfahren zum Kondensieren von N-Phenylcarbamaten. | |
EP1437340B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Aminodiphenylaminen | |
DE3026554A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyamingemischen mit einem hohen anteil an 4,4'-diaminodiphenylmethan | |
EP1899291B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung eines amins | |
EP0025934B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-substituierten, aromatischen Aminen | |
DE3309354C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-substituierten 6-Methylanilinen | |
EP0537541B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Cyclohexylamin und Dicyclohexylamin | |
EP0513640B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dicyclohexylaminen | |
EP0001384B1 (de) | Verfahren zur ortho-Alkylierung von Phenolen | |
EP0414077B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N,N-Dialkylaninlinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |