DE4007923A1 - Verfahren zur herstellung von 2,3-disubstituierten benzaldehyden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,3-disubstituierten benzaldehydenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
2,3-disubstituierten Benzaldehyden der allgemeinen Formel I
in der
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht, wobei die Cycloalkyl- oder Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht, wobei die Cycloalkyl- oder Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II
in der flüssigen Phase.
Während die Oxidation aliphatischer Alkohole zu Aldehyden im allgemeinen
relativ problemlos verläuft, bereitet die Oxidation von Arylalkoholen,
insbesondere die Oxidation von Benzylalkoholen zu den entsprechenden
Benzaldehyden oftmals Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten sind im
wesentlichen darauf zurückzuführen, daß sich die Aldehydgruppe oftmals
leichter zur Carboxylgruppe oxidieren läßt als die Alkoholgruppe zum
Aldehyd. Folglich findet in diesen Fällen meist in beträchtlichem Umfang
eine Weiteroxidation zur entsprechenden Carbonsäure statt.
Bislang sind nur wenige Oxidationsmethoden bekannt, welche die Oxidation
eines breiten Spektrums von Benzylalkoholen zu Benzaldehyden selektiv
gestalten. Diese Verfahren, beispielsweise die Oppenauer-Oxidation
(Organikum, Seite 540 bis 541, 14. Aufl., Berlin 1975) oder die Oxidation
mit Pyridinium-Chromaten (Corey et al, Tetrahedron Lett. 2647 (1975)),
sind jedoch im industriellen Maßstab unrentabel und besitzen praktisch
keine kommerzielle Bedeutung.
Nach Anelli et al (J. Org. Chem., 52, 2559 (1987)) können Benzylalkohole
mit Hilfe von Natriumhypochlorit im Zusammenwirken mit katalytischen
Mengen der Piperidinderivate
und mit katalytischen Mengen von Kaliumbromid zu den entsprechenden
Benzaldehyden oxidiert werden. Während Benzylalkohol und Nitrobenzylalkohole
problemlos zu Benzaldehyden oxidiert werden, gelingt diese
Oxidation bei p-Methoxybenzylalkohol unter Standardbedingungen nur mit
einer Ausbeute bis 30%; erst der Zusatz eines Phasentransferkatalysators
ermöglicht die Herstellung von p-Methoxybenzaldehyd in guter Ausbeute. Die
Angaben von Anelli et al lassen folglich keine Schlüsse auf die Eignung
dieses Verfahrens zur Oxidation von 2,3-disubstituierten Benzylalkoholen
zu.
Da 2,3-disubstituierte Benzaldehyde Zwischenprodukte zur Herstellung von
Pflanzenschutzmitteln sind, bestand die Aufgabe, ein industriell
anwendbares Verfahren zu finden, das die wirtschaftliche Herstellung von
2,3-disubstituierten Benzaldehyden der allgemeinen Formel I aus den
entsprechenden Benzylalkoholen in guten Ausbeuten erlaubt.
Dementsprechend wurde ein Verfahren zur Herstellung von 2,3-disubstituierten
Benzaldehyden der allgemeinen Formel I
in der
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht, wobei die Cycloalkylgruppe- und/oder die Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht, wobei die Cycloalkylgruppe- und/oder die Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II
in der flüssigen Phase, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
als Oxidationsmittel ein System verwendet, das aus einem anorganischen
oder organischen Hypochlorit oder Hypobromit und einer Verbindung der
allgemeinen Formel III besteht,
in der
Alk C₁- bis C₄-Alkylgruppen bezeichnet,
Q für eine der Gruppierungen
Alk C₁- bis C₄-Alkylgruppen bezeichnet,
Q für eine der Gruppierungen
steht, worin
X⊖ ein Anion bedeutet,
n 0 oder 1 ist, und
Y für Sauerstoff, die Carbonylgruppe oder die Gruppierung
X⊖ ein Anion bedeutet,
n 0 oder 1 ist, und
Y für Sauerstoff, die Carbonylgruppe oder die Gruppierung
steht, in der R³ und R⁴ unabhängig voneinander, Wasserstoff, die
Hydroxylgruppe, C-organische und/oder O-organische Reste bedeuten, die
auch miteinander zu einem fünf- oder sechsgliedrigen Ring verbunden sein
können.
Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft erhältlichen
Benzaldehyden der allgemeinen Formel I
steht der Rest R¹ für die Methyl- oder Ethylgruppe oder für eines der
Halogenide Fluor, Chlor oder Brom.
Der Rest R² kann in diesen Verbindungen für eine C₁- bis C₁₂-Alkylgruppe,
eine C₃- bis C₈-Cycloalkylgruppe oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe
stehen. Die aliphatischen Alkylgruppen können geradkettig oder verzweigt
sein, und die Cyclo- oder Bicycloalkylgruppen können bis zu 3 C₁- bis
C₅-Alkylsubstituenten tragen. Bevorzugt werden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren solche Benzaldehyde I hergestellt, in denen der Rest R² für eine
C₁- bis C₈-, insbesondere eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe, für eine C₃-,
C₅- oder C₆-Cycloalkylgruppe oder für eine C₇- bis C₁₀-Bicycloalkylgruppe,
wie die Pinanyl-, Norbornyl- oder die Dekalinylgruppe, steht.
Als Oxidationsmittel dienen im verwendeten Oxidationssystem die
Hypohalogenite, Hypochlorit oder Hypobromit. Es können im erfindungsgemäßen
Verfahren sowohl organische als auch anorganische Hypohalogenite
verwendet werden. Geeignete organische Hypohalogenite sind z. B.
tert.-Alkyl-Hypohalogenite, insbesondere tert.-Butylhypochlorit.
Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren anorganische
Hypohalogenite verwendet, insbesondere Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhypohalogenite,
beispielsweise Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit,
Calciumhypochlorit, Natriumhypobromit oder Kaliumhypobromit.
Die anorganischen Hypohalogenite werden im allgemeinen in Form ihrer
wäßrigen Lösungen, vorzugsweise in Form ihrer 5- bis 20 gew.-%igen,
wäßrigen Lösungen zur Reaktionsmischung gegeben. Solche Lösungen können
auf herkömmliche Weise durch Einwirkung von Chlor oder Brom auf die
Salz- oder Hydroxidlösungen dieser Metalle bereitet werden.
Zur vollständigen Oxidation der Benzylalkohole II zu den Aldehyden I sind
äquimolare Mengen an Hypohalogenit, bezogen auf II, erforderlich. Es ist
jedoch oftmals zweckmäßig, das Hypohalogenit im Überschuß bezüglich den
Verbindungen II anzuwenden, wobei im allgemeinen das Hypohalogenit in
einem Überschuß von bis zu 50 mol-%, bezogen auf den Benzylalkohol II,
verwendet wird. Sind die Benzaldehyde I besonders oxidationsempfindlich,
so kann es vorteilhaft sein, bei der Oxidation von II zu I den Umsatz und
die Bildung von Nebenprodukten durch den Einsatz von weniger als der
stöchiometrischen Menge an Hypohalogenit zu begrenzen. In diesen Fällen
liegt die Menge an eingesetztem Hypohalogenit im Bereich von 50 bis
90 mol.%, bezogen auf die Verbindung II.
Als Oxidationskatalysator fungieren im angewandten Oxidationssystem die
heterocyclischen Verbindungen der Formel IIIa bis IIIc,
in denen X⊖ ein im Prinzip beliebiges Anion sein kann, bevorzugt aber für
ein Sulfat-, p-Toluolsulfonat-, Acetat- und insbesondere für ein
Chlorid- oder Bromid-Anion steht.
Die Gruppen Alk bedeuten C₁- bis C₄-Alkylgruppen, bevorzugt Methylgruppen,
und besonders bevorzugt werden solche Derivate der Verbindungen III
verwendet, in denen jede der Gruppen Alk für eine Methylgruppe steht.
Die Art der Gruppierung Y ist im allgemeinen für den Erfolg der Umsetzung
nicht kritisch. So kann Y beispielsweise für Sauerstoff, die
Carbonylgruppe oder die Gruppierung
stehen, in der R³ und R⁴ unabhängig voneinander, Wasserstoff, die
Hydroxylgruppe, C-organische und/oder O-organische Reste, die auch
miteinander zu einem 5- oder 6-gliedrigen Ring verbunden sein können,
bedeuten können. Aus wirtschaftlichen Gründen werden bevorzugt einfach
herzustellende Heterocyclen III verwendet, in denen Y für eine einfache
Gruppierung wie Sauerstoff, die Carbonylgruppe, die Methylengruppe, die
1,1-Ethylengruppe, die Hydroxymethylen- oder die Methoxymethylengruppe
steht. Je nachdem ob die Zahl n für 0 oder 1 steht, werden somit als
Verbindungen III die entsprechend substituierten Pyrrolidin-,
Piperidin- oder Morpholinderivate benutzt.
Die Verbindungen IIIa bis IIIc, die nach bekannten Methoden hergestellt
werden können (s. z. B. Synthesis 191 (1971)), sind stabil und können als
solche der Umsetzung zugeführt werden. Es ist aber auch möglich, die
Verbindungen IIIa bis IIIc in situ in der Reaktionsmischung aus den
entsprechenden Pyrrolidin-, Piperidin- oder Morpholinderivaten durch
Einwirkung eines Oxidationsmittels zu erzeugen. Als Oxidationsmittel
eignen sich zu diesem Zwecke Peroxide, wie Wasserstoffperoxid, vorteilhaft
Wasserstoffperoxid in Verbindung mit sauerstoffhaltigen Metallverbindungen,
wie z. B. Natriumwolframat oder anderen, ähnlichen sauerstoffhaltigen
Metallverbindungen hoher Oxidationsstufe. Besonders vorteilhaft
lassen sich die Verbindungen IIIa bis IIIc in situ jedoch mit organischen
Peroxiden, insbesondere mit Peroxisäuren, wie m-Chlorperoxibenzoesäure,
Peroxiessigsäure oder Trifluorperoxiessigsäure erzeugen.
In Gegenwart der Hypohalogenite und Benzylalkohole II gehen die
Verbindungen IIIa bis IIIc im Verlauf des katalytischen Oxidationszyklus
ineinander über, wobei die Verbindungen der Formel IIIa vermutlich jeweils
das Agens sind, welches die Oxidation der Alkohole II bewirkt.
Die Verbindungen II können bezüglich des zu oxidierenden Alkohols II im
allgemeinen in beliebiger Menge verwendet werden. Da sie aber katalytisch
wirken, d. h. im Zuge der Umsetzung immer wieder regeneriert werden, ist es
zweckmäßig, die Oxidationsmittel in Mengen von 0,1 bis 20 mol-%,
bezogen auf den Benzylalkohol II, der Reaktionsmischung zuzusetzen.
Unterhalb einer Menge von 0,1 mol-% III findet die gewünschte Oxidation
zwar statt, doch geht sie entsprechend der geringsten Menge an sauerstoffübertragendem
Agens III entsprechend langsam vor sich, während bei
Mengen von mehr als 20 mol-% III, infolge der hohen Reaktionsgeschwindigkeit
bei der Umsetzung im allgemeinen keinen nennenswerten Vorteile
mehr erzielt werden können.
Es versteht sich von selbst, daß auch Gemische verschiedener Spezies der
Verbindungen III, beispielsweise Piperidin- neben Morpholinderivaten, beim
erfindungsgemäßen Verfahren als Sauerstoffüberträger benutzt werden
können, zweckmäßigerweise wird jedoch nur eine Spezies III verwendet.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Ergebnisse werden im
allgemeinen durch die Anwesenheit von Bromidionen im Reaktionsmedium
verbessert. Zweckmäßigerweise fügt man die Bromidionen mittels
Alkalimetall-, Ammonium- oder Erdalkalimetallbromiden, bevorzugt durch
Zugabe von Natrium- oder Kaliumbromid, dem Reaktionsmedium zu und zwar im
allgemeinen in Mengen von 1 bis 10, insbesondere 2 bis 8 mol-%, bezogen
auf II. Werden Hypobromite als Oxidationsmittel verwendet, so entstehen
aus diesen im Laufe der Umsetzung Bromide, so daß in diesem Fall ein
gesonderter Zusatz von Bromidionen zum Reaktionsgemisch unterbleiben kann.
Da bei der Oxidation der Alkohole II zu den Aldehyden I Wasser entsteht
und da die Hypohalogenite vorzugsweise in Form ihrer wäßrigen Lösungen
eingesetzt werden, liegt im Reaktionssystem stets eine wäßrige Phase vor.
Es kann allerdings für die Selektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorteilhaft sein, wenn dem Reaktionsmedium ein wasserunlösliches
Lösungsmittel wie Methylenchlorid, Chloroform, Ethylacetat, Butylacetat,
Diethylether oder Toluol zugesetzt wird, also ein Zweiphasensystem erzeugt
wird. Die Menge des wasserunlöslichen Lösungsmittels ist nicht kritisch,
im allgemeinen verwendet man jedoch Lösungsmittelmengen von 1 bis 10 kg/kg
Alkohol II. Der Zusatz von Phasentransferkatalysatoren, wie sie
üblicherweise bei Zweiphasenreaktionen verwendet werden (s. z. B. O. Z.
0050/39900), kann der Beschleunigung der Umsetzung im Zweiphasensystem
dienlich sein.
Des weiteren kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der pH-Wert der
wäßrigen Phase der Reaktionsmischung auf einen Wert von 5 bis 10
eingestellt wird. Zu diesem Zwecke ist es im allgemeinen zweckmäßig, die
wäßrige Phase mit Hilfe von Puffersubstanzen, wie Hydrogencarbonaten,
Acetaten oder Hydrogenphosphaten, insbesondere mittels Natriumhydrogencarbonat,
Natriumacetat oder Dinatriumhydrogenphosphat, abzupuffern. Die
Pfeffersubstanzen können dabei sowohl als Feststoffe als auch in Form von
Pufferlösungen in die Reaktionsmischung eingetragen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen bei Reaktionstemperaturen
von 0 bis 100°C, vorzugsweise bei 0 bis 40°C durchgeführt. Im
allgemeinen wird bei Atmosphärendruck gearbeitet, bei der Verwendung
niedrigsiedender, organischer Lösungsmittel kann es jedoch erforderlich
sein, die Umsetzung unter dem Eigendruck des Reaktionsgemisches
vorzunehmen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es im allgemeinen
zweckmäßig, alle Komponenten des Reaktionsgemisches mit Ausnahme des
Hypohalogenits im wäßrig-organischen Zweiphasensystem vorzulegen und
anschließend das Hypohalogenit zu dieser Mischung zu geben. Im allgemeinen
wird das Hypohalogenit in Form einer Lösung, vorzugsweise in Form einer
wäßrigen Lösung, innerhalb eines Zeitraums von 0,5 bis 10 Stunden zum
Reaktionsgemisch dosiert, wobei die Geschwindigkeit der
Hypohalogenitzugabe je nach der Art des zu oxidierenden Alkohols und je
nach der Art der anderen verwendeten Reaktionsteilnehmers innerhalb dieses
Bereiches variieren kann.
Im übrigen hat das erfindungsgemäße Verfahren keine verfahrenstechnischen
Besonderheiten und kann auf die übliche Weise sowohl im chargenweisen als
auch im kontinuierlichen Betrieb ausgeführt werden. Das gleiche gilt für
die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches: Die Produkte, welche sich im
allgemeinen nahezu vollständig in der organischen Phase der Reaktionsmischung
gelöst befinden, werden mit Hilfe der üblichen Verfahren
Extraktion, Destillation oder Kristallisation gereinigt und isoliert. Die
wäßrige Phase, in der sich noch überschüssiges Hypohalogenit, die
Sauerstoffüberträger III und gegebenenfalls Bromidionen und Puffersubstanzen
befinden, wird zweckmäßigerweise wiederverwendet und zu diesem
Zweck, im Falle eines kontinuierlichen Verfahrens, im Kreis geführt.
Sofern die organische Phase noch Hypohalogenite enthält, ist es
vorteilhaft, diese vor der weiteren Aufarbeitung mit Reduktionsmitteln,
wie Eisen(II)salzen zu zerstören.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man die 2,3-disubstituierten
Benzaldehyde in unerwartet hohen Ausbeuten von bis zu 85%. Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren 2,3-disubstituierten Benzaldehyde
sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln,
beispielsweise Pyrethroidderivaten, wie sie in der
Patentanmeldung O. Z. 0050/39 981 beschrieben sind.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Benzylalkohole II sind entweder nach
Literaturverfahren (s. z. B. J. Chem. Soc. Perkin Trans. I, 3087 (1981); J.
Chem. Soc., Perkin Trans. I, 2339 (1974) und Tetrahedron Lett. 22, 161
(1981)) oder durch die elektrochemische Oxidation der entsprechenden
Toluolderivate in Gegenwart einer Carbonsäure und anschließende Verseifung
des erhaltenen Esters entsprechend Gleichung (1)
gemäß dem Verfahren der O. Z. 0050/39 983 erhältlich.
Eine Mischung aus 16 g (95 mmol) 2-Fluoro-3-isopropyl-benzylalkohol, 0,3 g
(1,9 mmol) 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-1-oxyl, 0,56 g (4,8 mmol)
Kaliumbromid, 1,5 g (9,5 mmol) NaH₂PO₄ · 2 H₂O, 1,7 g (9,5 mmol)
Na₂HPO₄ · 2 H₂O, 90 ml Methylenchlorid und 90 ml Wasser wurde bei 20°C unter
intensivem Rühren im Laufe von 30 Minuten mit 55,6 g einer 14 gew.-%igen
wäßrigen Natriumhypochloritlösung (105 mmol) versetzt. Unter diesen
Bedingungen pendelte sich der pH-Wert des Reaktionsgemisches im Bereich
von 6,5 bis 8,0 ein.
Nach beendeter Reaktion wurde die organische Phase abgetrennt und die
wäßrige Phase mit Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden mit wäßriger NaHCO₃-Lösung gewaschen, getrocknet, das
Lösungsmittel abdestilliert und das Verfahrensprodukt mittels
fraktionierender Destillation isoliert.
Ausbeute: 79%
Sdp: 38°C/0,2 mbar
Ausbeute: 79%
Sdp: 38°C/0,2 mbar
Diese Verbindung wurde analog dem Verfahren von Beispiel 1 aus 5,5 g
(30 mmol) 2-Chloro-3-isopropylbenzylalkohol hergestellt.
Ausbeute: 71%
Sdp.: 73-77°C/0,3 mbar
Ausbeute: 71%
Sdp.: 73-77°C/0,3 mbar
Diese Verbindung wurde analog Beispiel 1 aus 7,0 g (33 mmol)
2-Chloro-3-cyclopentylbenzylalkohol hergestellt.
Ausbeute: 85%
Sdp.: 101°C/0,3 mbar
Ausbeute: 85%
Sdp.: 101°C/0,3 mbar
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,3-disubstituierten Benzaldehyden der
allgemeinen Formel I
in der
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht und wobei die Cycloalkyl- und/oder die Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II in der flüssigen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxidationsmittel ein System verwendet, das aus einem anorganischen oder organischen Hypochlorit oder Hypobromit und einer Verbindung der allgemeinen Formel III besteht, in der
Alk C₁- bis C₄-Alkylgruppen bezeichnet,
Q für eine der Gruppierungen steht, worin
X⊖ ein Anion bedeutet,
n 0 oder 1 ist, und
Y für Sauerstoff, die Carbonylgruppe oder die Gruppierung steht, in der R³ und R⁴ unabhängig voneinander, Wasserstoff, die Hydroxylgruppe, C-organische und/oder O-organische Reste bedeuten, die auch miteinander zu einem 5- oder 6gliedrigen Ring verbunden sein können.
R¹ Methyl, Ethyl, Fluor, Chlor oder Brom bedeutet,
und in der
R² für eine C₁- bis C₁₂-Alkyl-, C₃- bis C₈-Cycloalkyl- oder eine C₆- bis C₁₂-Bicycloalkylgruppe steht und wobei die Cycloalkyl- und/oder die Bicycloalkylgruppe 1, 2 oder 3 C₁- bis C₅-Alkylsubstituenten tragen können,
durch Oxidation der entsprechenden Benzylalkohole der allgemeinen Formel II in der flüssigen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxidationsmittel ein System verwendet, das aus einem anorganischen oder organischen Hypochlorit oder Hypobromit und einer Verbindung der allgemeinen Formel III besteht, in der
Alk C₁- bis C₄-Alkylgruppen bezeichnet,
Q für eine der Gruppierungen steht, worin
X⊖ ein Anion bedeutet,
n 0 oder 1 ist, und
Y für Sauerstoff, die Carbonylgruppe oder die Gruppierung steht, in der R³ und R⁴ unabhängig voneinander, Wasserstoff, die Hydroxylgruppe, C-organische und/oder O-organische Reste bedeuten, die auch miteinander zu einem 5- oder 6gliedrigen Ring verbunden sein können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man es in
Gegenwart von Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und/oder
Ammoniumbromiden ausführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in einem zweiphasigen, wäßrig-organischen
Lösungsmittelsystem vornimmt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
während der Umsetzung den pH-Wert der wäßrigen Phase zwischen 5 und 10
hält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Verbindungen der allgemeinen Formel III in situ aus den
entsprechenden Morpholinen, Pyrrolidinen oder Piperidinen und einem
Oxidationsmittel erzeugt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904007923 DE4007923A1 (de) | 1989-03-22 | 1990-03-13 | Verfahren zur herstellung von 2,3-disubstituierten benzaldehyden |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3909484 | 1989-03-22 | ||
DE19904007923 DE4007923A1 (de) | 1989-03-22 | 1990-03-13 | Verfahren zur herstellung von 2,3-disubstituierten benzaldehyden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4007923A1 true DE4007923A1 (de) | 1990-09-27 |
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ID=25879106
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904007923 Withdrawn DE4007923A1 (de) | 1989-03-22 | 1990-03-13 | Verfahren zur herstellung von 2,3-disubstituierten benzaldehyden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4007923A1 (de) |
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CN106631731B (zh) * | 2016-12-08 | 2020-04-17 | 辽宁石油化工大学 | 一种双核吗啉磷钨酸盐催化氧化苯甲醇制备苯甲醛的方法 |
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