DE4007335A1 - Elektrischer isolator - Google Patents
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem elektrischen
Isolator nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ein
derartiger Isolator wird in der Mittel- und Hochspannungs
technik zum Abstützen eines spannungsführenden Leiters ge
genüber geerdeten Teilen einer Anlage verwendet.
Ein elektrischer Isolator der eingangs genannten Art ist
beispielsweise aus DE 33 11 218 A bekannt. Bei diesem Iso
lator sind im Bereich eines von seinem Isolatorkörper ge
tragenen Leiters sowie an einem zwischen Flanschen einer
geerdeten Metallkapselung eingespannten Halteteils des Iso
lators Elektroden in den aus einem füllstoffverstärkten
Duroplast bestehenden Isolatorkörper eingegossen. Diese
Elektroden steuern das zwischen Leiter und Metallkapselung
herrschende elektrische Feld aus besonders gefährdeten Be
reichen des Isolators. Unerwünschtes Glimmen und damit ver
bundene Beschädigungen des Isolators werden so drastisch
reduziert. An den Grenzflächen der Elektroden und des Mate
rials des Isolatorkörpers können jedoch bei Erwärmung und
mechanischer Belastung des Isolators Delaminationen auftre
ten, welche zu unerwünschten Teilentladungen und damit zu
einer Zerstörung des Isolators führen können.
Aus CH 3 06 161 A ist eine Hochspannungsdurchführung be
kannt, bei der im Dauerbetrieb die Gefahr von Gleitentla
dungen dadurch wesentlich herabgesetzt wird, indem die Di
elektrizitätskonstante der äußeren Zone eines den elektri
schen Leiter der Durchführungen umhüllenden Isolierkörpers
möglichst groß gewählt wird.
Der Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben ist,
liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Isolator zu
schaffen, der selbst bei hoher dielektrischer Belastung
eine große Betriebssicherheit aufweist.
Beim Isolator nach der Erfindung sind das als Feldsteuer
element wirkende Isolierteil und der das Isolierteil auf
nehmende Isolatorkörper aus isolierenden und damit gleich
artigen Materialien aufgebaut. Daher treten an der Grenz
fläche Isolierteil - Isolatorkörper keine dielektrisch un
erwünschten und durch Delamination hervorgerufenen Spalte
oder Risse auf. Oberflächenrauhigkeiten des Isolierteils
machen sich nicht nachteilig bemerkbar, da das Isolierteil
im Gegensatz zu einer metallenen Elektrode keine Teilentla
dungen speisen kann. Die maximal zulässige Überhöhung des
elektrischen Feldes ist daher erheblich größer als bei
einem Isolator nach dem Stand der Technik mit in den Isola
torkörper eingesetzten metallenen Elektroden. Gegenüber
vergleichbaren Isolatoren nach dem Stand der Technik weist
der Isolator nach der Erfindung daher eine größere Be
triebssicherheit auf und kann bei vergleichbarer elektri
scher Belastung gegebenenfalls kleiner bemessen werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Aufsicht auf einen axial geführten Schnitt
durch den oberen Teil eines axialsymmetrisch aus
gebildeten und in eine gasisolierte Metallkapse
lung eingebauten Isolators nach dem Stand der
Technik, und
Fig. 2 ein Aufsicht auf einen axial geführten Schnitt
durch den oberen Teil eines axialsymmetrisch aus
gebildeten und ebenfalls in eine gasisolierte Me
tallkapselung eingebauten Isolators nach der Er
findung.
In Fig. 1 wird eine Metallkapselung von zwei geerdeten me
tallenen Rohren 1, 2 gebildet. Diese Metallkapselung ist
mit einem Isoliergas, wie etwa Schwefelhexafluorid von bis
zu mehreren bar Druck gefüllt. Die Rohre 1, 2 sind an ein
ander gegenüberstehenden Enden mit Flanschen 3, 4 versehen,
zwischen denen mittels einer Verschraubung 5 ein Halteteil
6 des Isolatorkörpers 7 eines Isolators eingespannt ist.
Nicht bezeichnete Dichtungsringe bewirken die Gasdichtig
keit der Metallkapselung. Der Isolatorkörper 7 stützt einen
im Inneren der Kapselung befindlichen, hochspannungsführen
den elektrischen Leiter 8 gegen die geerdete Metallkapse
lung ab. Ringförmige Elektroden 9 und 10 bzw. 11 und 12
sind auf dem Leiter 8 bzw. den Rohren 1, 2 der Metallkapse
lung im Bereich von Tripelpunkten T aufgebracht, d. h. von
Kontaktstellen zwischen Leiter 8 und Isolatorkörper 7 bzw.
zwischen Metallkapselung und Isolatorkörper 7, an denen
sonst schon bei geringen geometrischen Störungen, wie etwa
Spaltbildungen, lokal erhebliche Überhöhungen des elektri
schen Feldes zwischen Leiter 8 und der Metallkapselung auf
treten könnten. Durch die metallischen, auf dem Potential
des Leiters 8 bzw. der Metallkapselung befindlichen Elek
troden 9, 10 bzw. 11, 12 werden die Tripelpunkte T von der
Wirkung des elektrischen Feldes wesentlich entlastet. So
können im Bereich der Tripelpunkte befindliche Spalte keine
lokalen Überhöhungen des elektrischen Feldes mehr
hervorrufen. Die gleiche Wirkung wird erreicht, wenn an
stelle von Elektroden 9, 10, 11 und 12 Elektroden 13 und 14
vorgesehen sind, welche wie in Fig. 1 gestrichelt darge
stellt ist, in den dem Leiter 8 zugewandten Bereich des
Isolators bzw. in den an der Metallkapselung befestigten
Halteteil 6 des Isolatorkörpers 7 eingebettet sind.
In Fig. 2 beziehen sich gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1
auch auf gleichwirkende Teile. Im Gegensatz zu Fig. 1 sind
in den Isolatorkörper 7 anstelle metallener Elektroden 13
und 14 nach der Erfindung nur Isolierteile 15 und 16 aus
einem Material eingebettet, welches gegenüber dem Material
des Isolatorkörpers 7 eine, vorzugsweise oberhalb 10
liegende, Dielektrizitätskonstante aufweist. Die Isolier
teile 15 bzw. 16 liegen entsprechend den metallenen Elek
troden 13 bzw. 14 auf dem Potential des Leiters 8 bzw. der
Metallkapselung und entlasten entsprechend den metallenen
Elektroden 13 bzw. 14 sowie den Elektroden 9, 10 bzw. 11,
12 die Tripelpunkte T.
Gegenüber einem Isolator nach dem Stand der Technik mit
Elektroden 13 bzw. 14 treten jedoch noch folgende vorteil
hafte Wirkungen auf: Da Isolatorkörper 7 und Isolierteile
15 bzw. 16 aus gleichartigen Materialien bestehen und da
die Isolierteile 15 bzw. 16 keine Teilentladungen speisen
können, begrenzen eine bei Isolatoren nach dem Stand der
Technik nicht auszuschließende und an der Grenzfläche
Elektroden 13, 14 und Isolatorkörper 7 auftretende Delami
nation sowie Oberflächenrauhigkeiten der Elektroden 13, 14
die maximal zulässige Überhöhung des elektrischen Feldes
nicht. Der Isolator nach der Erfindung weist daher eine
größere Betriebssicherheit auf und kann bei vergleichbarer
elektrischer Belastung zudem kleiner bemessen werden als
der Isolator nach dem Stand der Technik.
Gegenüber einem Isolator nach dem Stand der Technik mit
außenliegenden Elektroden 9, 10 bzw. 11 und 12 treten zu
sätzlich noch folgende vorteilhafte Wirkungen auf: Die
maximale Belastung durch das elektrische Feld ist in das
Innere des Isolatorkörpers 7 verlegt. Das Material des Iso
latorkörpers 7, im allgemeinen ein mit einem pulverförmigen
Mineral, wie etwa Quarz, Korund und/oder Dolomit, gefülltes
Duroplast, wie etwa Epoxid, oder Thermoplast, ist nämlich
wesentlich durchschlagsfester als das Isoliergas (Epoxid
weist beispielsweise eine Durchschlagsfestigkeit von mehr
als 1000 kV/cm auf, Schwefelhexafluorid-Gas von 4,5 bar
Druck hingegen nur eine solche von ca. 400 kV/cm). Die
Linien des elektrischen Feldes verlaufen beim Isolator nach
der Erfindung überwiegend im Inneren des Isolatorkörpers 7
und es wird vermieden, daß Feldlinien von der Metallkapse
lung ausgehend auf der Oberfläche des Isolatorkörpers 7
enden. Daher entfällt ein elektrostatisch bedingter Trans
port von Schmutzpartikeln auf die Isolatoroberfläche weit
gehend. Zudem wird eine räumliche Trennung von mechanisch
und elektrisch belasteten Zonen des Isolators erreicht. Die
mechanisch maximal belasteten Zonen befinden sich an den
Auflageflächen des Halteteils 6 auf den Flanschen 3, 4,
wohingegen die maximale Feldbelastung an den Scheiteln P
der Isolierteile 15, 16 auftritt, also an Stellen, an denen
die mechanischen Belastungen erheblich geringer sind
(Fig. 2).
Die Isolierteile 15, 16 sind vorzugsweise ringförmig ausge
bildet und können bei der Herstellung des erfindungsgemäßen
Isolators zusammen mit dem Leiter 8 in eine Gußform
eingelegt und mit einer Masse umgossen werden, die nach dem
Aushärten den Isolierkörper 7 bildet. Die Isolierteile 15,
16 enthalten vorzugsweise eine Matrix aus elektrisch iso
lierendem Material, in welche ein überwiegend pulverförmi
ger Füllstoff mit einer gegenüber dem Material der Matrix
hohen Dielektrizitätskonstante eingebettet ist. Als Füll
stoff besonders geeignet ist Titandioxid oder ein Titanat,
wie etwa Bariumtitanat. Die Matrix weist in einer bevorzug
ten Ausführungsform des Isolators nach der Erfindung Duro
plast oder Thermoplast sowie gegebenenfalls einen weiteren
pulverförmigen Füllstoff auf, welcher in den Duroplast oder
in den Thermoplast eingebettet ist. Vorteilhafterweise ent
halten die Matrix der Isolierteile 15, 16 und der Isolator
körper 7 gleiches Material, wie etwa einen mit dem weiteren
Füllstoff verstärkten Duroplast, beispielsweise Epoxid mit
einem ca. 30-60 Volumenprozent betragenden Anteil an
Quarz, Korund und/oder Dolomit. Der Anteil des eine hohe
Dielektrizitätskonstante aufweisenden Füllstoffs macht im
allgemeinen einige Prozent des Volumens des Isolierteils
aus, kann aber gegebenenfalls - etwa wenn dieser Füllstoff
allein verwendet wird - entsprechend hohe Anteile aufweisen
wie der weitere Füllstoff im Isolatorkörper, d. h. ca. 30-60
Prozent des volumens des Isolierteils 15, 16.
In einer weiteren Ausführungsform des Isolators nach der
Erfindung kann die Konzentration des Füllstoffs im Inneren
des Isolierteils 15, 16 hoch sein und beispielsweise bis zu
60 Prozent des Volumens der Matrix ausmachen, um dann nach
außen zum einbettenden Isolatorkörper 7 hin gegebenenfalls
bis auf Null abzunehmen. Nimmt entsprechend die Konzentra
tion des im Isolatorkörper 7 befindlichen Füllstoffs vom
Rand des Isolierteils 15, 16 zu dessen Inneren hin ab, so
liegt ein mechanisch und elektrisch besonders hochwertiger
Isolator vor.
Bezeichnungsliste
1, 2 Rohre
3, 4 Flansche
5 Verschraubung
6 Halteteil
7 Isolatorkörper
8 Leiter
9, 10, 11, 12, 13, 14 Elektroden
15, 16 Isolierteile
T Tripelpunkte
P Scheitel
3, 4 Flansche
5 Verschraubung
6 Halteteil
7 Isolatorkörper
8 Leiter
9, 10, 11, 12, 13, 14 Elektroden
15, 16 Isolierteile
T Tripelpunkte
P Scheitel
Claims (6)
1. Elektrischer Isolator mit mindestens einem Isolator
körper (7), mindestens einem vom mindestens einen Iso
latorkörper (7) gestützten elektrischen Leiter (8) ,
mindestens einem am mindestens einen Isolatorkörper
(7) vorgesehenen und an einer geerdeten Halterung be
festigbaren Halteteil (6) und mindestens einem im Be
reich des mindestens einen Halteteils (6) oder minde
stens einen Leiters (8) in den mindestens einen Isola
torkörper (7) eingebetteten Feldsteuerelement, dadurch
gekennzeichnet, daß das mindestens eine Feldsteuer
element von einem Isolierteil (15, 16) aus einem Mate
rial gebildet ist mit einer gegenüber dem Material des
mindestens einen Isolatorkörpers (7) hohen Dielektri
zitätskonstante.
2. Isolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das mindestens eine Isolierteil (15, 16) eine Matrix
aus elektrisch isolierendem Material aufweist, in
welche ein überwiegend pulverförmiger erster Füllstoff
mit einer gegenüber dem Material der Matrix hohen Di
elektrizitätskonstante eingebettet ist.
3. Isolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des ersten Füllstoffs im Inneren des
mindestens einen Isolierteils (15, 16) am höchsten ist
und nach außen hin abnimmt.
4. Isolator nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix des mindestens einen
Isolierteils (15, 16) einen mit einem zweiten Füll
stoff verstärkten Duro- oder Thermoplast enthält.
5. Isolator nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Matrix des mindestens einen
Isolierteils (15, 16) und der mindestens eine Isola
torkörper (7) gleiches Material enthalten.
6. Isolator nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als erster Füllstoff Titandioxid
oder Titanate, wie Bariumtitanat, vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4007335A DE4007335A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Elektrischer isolator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4007335A DE4007335A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Elektrischer isolator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4007335A1 true DE4007335A1 (de) | 1991-09-12 |
Family
ID=6401709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4007335A Withdrawn DE4007335A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Elektrischer isolator |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4007335A1 (de) |
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