DE4006568A1 - Verfahren zur herstellung eines hochkoerzitiven magnetwerkstoffes auf basis se-fe-co-b - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines hochkoerzitiven magnetwerkstoffes auf basis se-fe-co-bInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines hochkoerzitiven Magnetwerkstoffes mit einer kristallinen
hartmagnetischen Phase auf Basis des Stoffsystems "SE(Sel
tenes Erdmetall)-Fe(Eisen)-Co(Kobalt)-B(Bor)", bei welchem Ver
fahren Teilchen eines erschmolzenen Vorproduktes einer Vorle
gierung des Stoffsystems einem Mahlprozeß in einer Mahlvorrich
tung während einer vorbestimmten Mahldauer und bei vorbestimm
ten Temperaturverhältnissen und anschließend einer Wärmebe
handlung unterzogen werden. Ein solches Verfahren ist der
EP-A-02 35 521 zu entnehmen.
Ein bekanntes Dreistoffsystem mit hartmagnetischen Eigenschaf
ten ist das Neodym(Nd)-Eisen(Fe)-Bor(B). Ein entsprechender
Magnetwerkstoff mit hohem Energieprodukt, jedoch mit verhält
nismäßig niedriger Curie-Temperatur weist im wesentlichen die
kristalline tetragonale Phase Nd2Fe14B auf (vgl. z. B. "J. Appl.
Phys.", Vol. 55, No. 6, Bd. 2, März 1984, Seiten 2083 bis
2087). Die Herstellung von Nd-Fe-B-Magnetwerkstoffen kann z. B.
durch Sintern von Pulvern der Komponenten des entsprechenden
Stoffsystems erfolgen (vgl. z. B. die EP-A-0 1 34 304). Ferner
ist es auch möglich, entsprechende Magnetwerkstoffe mittels
einer sogenannten Rascherstarrungstechnik herzustellen (vgl. z. B.
EP-A-0 2 84 832). Gemäß dieser Technik werden die Ausgangs
komponenten des Stoffsystems zunächst erschmolzen und dann
durch rasches Erstarren der Legierungsschmelze in ein pulver
förmiges Vorprodukt überführt.
Gemäß der eingangs genannten EP-A-02 35 521 wird ein solches
pulverförmiges Vorprodukt, das kristalline Teilchen des Stoff
systems Nd-Fe-B aufweist, anschließend in einer Pulvermühle
einem an sich bekannten Mahlprozeß unterzogen. Dabei werden
Temperaturverhältnisse und Mahldauern eingehalten, die stets
gewährleisten, daß das Material sein kristallines Gefüge bei
behält. Dementsprechend sind bei dem bekannten Verfahren z. B.
eine Temperatur von 40°C und eine Mahldauer von 2 Stunden vor
gesehen. Am Ende des Mahlprozesses liegen dann äußerst fein
kristalline Teilchen der gewünschten hartmagnetischen Phase mit
einer Teilchengröße unter 400 nm vor. Um die Koerzitivfeldstär
ke dieses Materials noch weiter zu erhöhen, ist bei dem be
kannten Verfahren vorgesehen, daß das gemahlene Material mit
tels einer anschließenden Wärmebehandlung vergröbert wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige hergestellte drei
komponentige Nd-Fe-B-Magnetwerkstoffe aufgrund ihrer niedrigen
Curie-Temperatur Tc eine unerwünschte Temperaturabhängigkeit
ihrer magnetischen Eigenschaften, insbesondere ihrer Koerzitiv
feldstärke Hci, ihrer Remanenz Jr und ihres Energieproduktes
(B·H)max zeigen. Diese unerwünschte Temperaturabhängigkeit
kann im Gegensatz zu den mittels einer Sintertechnik herge
stellten Magnetwerkstoffen bei den durch eine Rascherstarrungs
technik erhaltenen Materialien durch Kobalt (Co)-Zusätze ent
scheidend verbessert werden (vgl. z. B. "Appl. Phys. Lett.", Vol.
51, No. 9, 31. Aug. 1987, Seiten 697 bis 699). Mit derartigen
Co-Zusätzen läßt sich nämlich die Curie-Temperatur Tc anheben,
ohne daß eine gleichzeitige Abnahme der Koerzitivfeldstärke Hci
zu beobachten wäre. Ein entsprechender Hinweis auf eine Erhö
hung der Curie-Temperatur Tc durch eine partielle Substitution
der Fe-Komponente des Magnetmaterials durch Co ist auch in der
eingangs genannten EP-A-0 2 35 521 enthalten. Bisher wurde je
doch davon ausgegangen, daß sich dieses vorteilhafte Verhalten
nur für direkt in den kristallinen Zustand erstarrte Legierun
gen ergibt. Es wurde nämlich beobachtet, daß eine nachträgliche
Wärmebehandlung, wie sie etwa zur Herstellung kompakter Magnete
durch Heißpressen oder durch eine Kristallisation amorpher Zwi
schenprodukte erforderlich ist, trotz eines Co-Zusatzes zu der
unerwünschten Reduzierung der Hci-Werte führt. Dies trifft ins
besondere bei Nd- und Co-reichen Einwaagen zu (vgl. "Proc. 9th
Int. Workshop on Rare-Earth Magnets and their Applications",
Pt. I, Bad Soden (DE), Sept. 1987, Seiten 485 bis 493). Als
Ursache hierfür werden Gefügeänderungen angesehen, die eine
Ummagnetisierung durch Blochwand-Bewegungen erleichtern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, das Verfahren
mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend auszugestal
ten, daß bei ihm auch nachträgliche Wärmebehandlungen möglich
sind, ohne daß es zu einer wesentlichen Reduzierung der Hci-
Werte kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das er
schmolzene und zu den Teilchen zerkleinerte Vorprodukt minde
stens 5 Stunden lang bei einer Mindesttemperatur von 100°C so
lange gemahlen wird, bis sich ein Zwischenprodukt mit zumindest
teilweise amorphem Gefüge gebildet hat, und daß mit der Wärme
behandlung des Zwischenproduktes oberhalb der Kristallisations
temperatur des amorphen Gefüges die hartmagnetische Phase des
Magnetwerkstoffes ausgebildet wird.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß sich auch
über ein zumindest teilweise amorphes Zwischenprodukt, das aus
anfänglich kristallinen Teilchen durch einen Mahlprozeß ge
wonnen wird, ein hochkoerzitiver Magnetwerkstoff erhalten läßt.
Der Mahlprozeß dient hier nicht zur Ausbildung einer Legierung
aus den einzelnen Legierungskomponenten wie bei einem mechani
schen Legieren, sondern zur Zerstörung bzw. zur Zerkleinerung
(Pulverisierung) des kristallinen Gefüges der Vorlegierung des
Vorproduktes und zur mindestens teilweisen Bildung einer
amorphen Phase aus dem pulverisierten Vorprodukt. Dabei ist die
Co-Komponente des Magnetwerkstoffes aus thermodynamischen Grün
den erforderlich, weil sie die freie Enthalpiedifferenz der
amorphen Phase gegenüber dem kristallinen Zustand verringert
und damit eine Amorphisierung in diesem Prozeß überhaupt erst
ermöglicht. Mit der sich daran anschließenden Wärmebehandlung
kann dann auf jeden Fall vorteilhaft ein hochkoerzitiver Magnet
werkstoff, dessen Koerzitivfeldstärke Hci mindestens 10 kOe
beträgt, bei reduzierter Temperaturabhängigkeit seiner magneti
schen Eigenschaften erhalten werden. Die Wärmebehandlung kann
dabei insbesondere auch ein Heißpressen sein, wie es zu einer
Herstellung kompakter magnetischer Körper eingesetzt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachfolgend anhand zweier
Ausführungsmöglichkeiten noch weiter erläutert, wobei auf die
Diagramme der Zeichnung Bezug genommen wird. In Fig. 1 ist ein
Röntgenbeugungsspektrum für ein bei einem ersten Verfahrensweg
erzeugtes Zwischenprodukt wiedergegeben. Aus Fig. 2 ist die
zugehörige Hysteresiskurve ersichtlich. Die Fig. 3 und 4
zeigen das Röntgenbeugungsspektrum bzw. die Hysteresiskurve für
das nach dem ersten Verfahrensweg erhaltene hartmagnetische
Material.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein hartmagnetischer
Werkstoff auf Basis des Stoffsystems SE-Fe-Co-B herzustellen.
Dabei sei SE mindestens ein Element aus der Gruppe der Sel
tenen Erdmetalle, dessen Ordnungszahl im Periodensystem der
Elemente zwischen 58 und 66 (jeweils einschließlich) liegt.
Vorzugsweise ist die SE-Komponente Neodym (Nd) . Bei Fe, Co und
B handelt es sich um die Elemente Eisen bzw. Kobalt bzw. Bor.
Auf Basis dieses Stoffsystems soll die herzustellende Legie
rung eine an sich bekannte, kristalline hartmagnetische Phase
mit einer verhältnismäßig hohen Koerzitivfeldstärke Hci von
mindestens 10 kOe aufweisen. Hierzu ist eine Zusammensetzung
SEx(Fe,Co)yBz zu wählen, für deren Anteile (jeweils in Atom-%)
gilt: 12x30; 60y85 und 3z20. Vorzugsweise
sollten die Anteile x, y und z die folgenden Beziehungen ein
zeln oder in Kombination erfüllen: 14x25; 65y80 und
5z15. Für die (Fe,Co)-Komponente sollte man vorteilhaft
eine Zusammensetzung Fe1-vCov mit 0,05v0,5 wählen. Ge
gebenenfalls kann noch ein zusätzlicher Rest der Zusammen
setzung auf minimale Verunreinigungen mit jeweils unter
0,1 Atom-% pro Verunreinigungselement entfallen.
Die erfindungsgemäße Herstellung eines feinkristallinen Magnet
werkstoffes innerhalb des so festgelegten Vierstoffsystems er
folgt durch eine Wärmebehandlung eines definiert eingestellten
metastabilen Gefüges eines Zwischenproduktes. Dabei kann gemäß
einem ersten Verfahrensweg dieses Zwischenprodukt aus einer
Mischung aus einem FeCo-Mischkristall und einer amorphen Phase
bestehen. Für einen zweiten Verfahrensweg ist vorgesehen, daß
das Zwischenprodukt zumindest weitgehend amorph ist. Diese
beiden Verfahrenswege sind nachfolgend noch weiter erläutert.
Für das Ausführungsbeispiel sei innerhalb des genannten
Vierstoffsystems von der Herstellung einer Legierung mit
einer hartmagnetischen Nd2(Fe,Co)14B-Phase ausgegangen.
Dementsprechend wird ein Vorprodukt dieses Magnetwerkstof
fes mit einer von dieser Phase abhängigen Zusammensetzung,
z. B. Nd15(Fe0,7Co0,3)77B8, erstellt. Entsprechend dieser
Zusammensetzung werden die vier Stoffkomponenten Nd, Fe, Co
und B mit hinreichender Reinheit im gewünschten Verhältnis
unter einer Ti-gereinigten Argonatmosphäre zu einer Vorle
gierung induktiv erschmolzen. Hierbei können pyrolythische
BN- oder Al2O3-Tiegel verwendet werden. Auch ein Erschmel
zen in einem Lichtbogenofen ist möglich. Die abgekühlte
Schmelze des Vorproduktes wird anschließend zu Teilchen mit
allgemein geläufigen Teilchengrößen von beispielsweise
maximal 1 mm Durchmesser zerkleinert. Diese Teilchen wer
den dann zusammen mit gehärteten Stahlkugeln in eine Mahl
vorrichtung (Pulvermühle) gegeben. Beispielsweise kann das
Volumen der Mahlvorrichtung bzw. ihres Mahlbechers 400 cm3,
die Zahl der Stahlkugeln 100 und das Volumenverhältnis Ku
gelmenge zu Teilchenmenge etwa 10 sein. Die Teilchen werden
dann einem Mahlprozeß unterzogen, wie er von Verfahren des
mechanischen Legierens her prinzipiell bekannt ist. Die
Dauer des Mahlprozesses soll dabei so gewählt sein, daß bei
der ausgewählten Legierung ein zweiphasiges Gefüge, beste
hend aus einem eisenreichen FeCo-Mischkristall und einer
amorphen Phase, entsteht. Die tatsächlich zu wählende Mahl
dauer hängt dabei von den Mahlparametern ab. Wichtige Para
meter sind der Kugeldurchmesser, die Kugelanzahl sowie die
verwendeten Materialien der Mahlvorrichtung. Auch die Mahl
geschwindigkeit und das Verhältnis der Stahlkugeln zu der
Teilchenmenge des Vorproduktes sind weitere Parameter,
welche die notwendige Mahldauer bestimmen. Um jedoch mit
dem Mahlprozeß ein Zwischenprodukt mit einem zumindest teil
weise amorphen Gefüge zu bilden, darf die Mahldauer nicht
unter 5 Stunden liegen und kann beispielsweise 12 bis 140
Stunden betragen. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist
außerdem von Bedeutung, daß es bei dem Mahlprozeß zu einer
deutlichen Erwärmung des Pulvers kommt. Es sollten für die
zunächst angestrebte Ausbildung des Zwischenproduktes Tempe
raturen von mindestens 50° vorhanden sein. Entsprechende,
an der Oberfläche des Mahlbechers zu messende Temperaturen
können beispielsweise aufgrund von Stoßprozessen der Mahl
kugeln mittels hinreichender Mahlintensität hervorgerufen
werden. Die genannten Temperaturverhältnisse können aber
auch durch eine externe Heizvorrichtung unterstützt bzw.
gewährleistet werden. So kann z. B. die Mahlvorrichtung auf
etwa 30°C vorgeheizt werden. Die erforderlichen höheren
Temperaturen am Mahlgut werden dann aufgrund der Stoßpro
zesse der Mahlkugeln erreicht.
Während des Mahlprozesses bilden sich zunächst Pulverparti
kel eines Mischpulvers aus dem Vorprodukt aus. Mit fort
schreitendem Mahlprozeß werden dann aufgrund der erfin
dungsgemäßen Temperaturverhältnisse diese Pulverpartikel
des Mischpulvers in das pulverförmige Zwischenprodukt aus
FeCo-Mischkristallen und einer amorphen Phase überführt.
Die hier erforderliche Mahldauer läßt sich ohne weiteres
durch Untersuchung der Pulverpartikel des Zwischenproduktes
ermitteln. Dies kann insbesondere mit Hilfe von Röntgen
beugungsspektren geschehen.
Aus dem Diagramm der Fig. 1 geht ein entsprechendes
Röntgenbeugungsspektrum hervor, mit dem sich das gewünsch
te metastabile Gefüge eines Zwischenproduktes identifi
zieren läßt. Das gezeigte Röntgenbeugungsspektrum ist dabei
im Rahmen des gewählten Ausführungsbeispieles am Ende eines
20stündigen Mahlprozesses zu erhalten. In dem Diagramm der
Figur ist auf der Abszisse der Beugungswinkel 2·Theta (R in
Grad) eingetragen, während in Richtung der Ordinate die zu
gehörige Intensität I (in willkürlichen Einheiten der Zähl
rate pro Sekunde) aufgetragen ist. Die den FeCo-Mischkri
stallen zuzuordnenden Peaks sind dabei durch Pfeile mar
kiert.
Die entsprechende Hysteresiskurve dieses Zwischenproduktes
ist in dem Diagramm der Fig. 2 wiedergegeben. In diesem
Diagramm sind in Richtung der Abszisse die Feldstärke H (in
kOe) und in Ordinatenrichtung der Magnetisierung J (in
Tesla) aufgetragen. Gemäß dem gezeigten Kurvenverlauf zeigt
das Zwischenprodukt weichmagnetisches Verhalten mit einer
sehr kleinen Koerzitivfeldstärke Hci von weniger 0,1 kOe.
Gemäß der Erfindung soll das so gemahlene Pulver des Zwi
schenproduktes anschließend einer Wärmebehandlung unterzo
gen werden, um die gewünschte hartmagnetische
Nd2(Fe,Co)14B-Phase zu bilden. Hierzu müssen selbstver
ständlich Temperaturverhältnisse eingestellt werden, die
eine Kristallisation des amorphen Anteils des Zwischenpro
duktes gewährleisten. Deshalb müssen Temperaturen oberhalb
der Kristallisationstemperatur des amorphen Anteils, insbe
sondere über 350°C vorgesehen werden. Vorteilhaft liegen
die Temperaturen für die Wärmebehandlung zwischen 400 und
900°C, vorzugsweise unter 800°C. Die Zeiten für die Wärme
behandlung sind an sich weitgehend beliebig und können zwi
schen wenigen Sekunden und mehreren Stunden liegen. Für
die Wärmebehandlung sind die Temperaturverhältnisse und die
Zeiten so gewählt, daß ein definiertes feinkristallines
Ausscheidungsgefüge der hartmagnetischen Phase des Magnet
werkstoffes erhalten wird. Die so hergestellten Pulver des
Magnetwerkstoffes können dann in bekannter Weise weiterver
arbeitet werden.
Der Einfluß des Wärmebehandlungsschrittes auf das Zwischen
produkt ist aus den Diagrammen der Fig. 3 und 4 zu er
sehen. In diesen Diagrammen sind für den im Rahmen des Aus
führungsbeispieles erfindungsgemäß hergestellten Magnet
werkstoff das Röntgenbeugungsspektrum und die Hysteresis
kurve in Fig. 1 bzw. Fig. 2 entsprechender Darstellung
wiedergegeben. Dabei ist eine Wärmebehandlung bei 730°C
während 1 min zugrundegelegt. Das Röntgenbeugungsspektrum
nach Fig. 3 zeigt die für die hartmagnetische Nd2(Fe,Co)-Phase
charakteristische Linien. Wie aus dem Diagramm der
Fig. 4 zu entnehmen ist, wird nach dem Wärmebehandlungs
schritt eine Koerzitivfeldstärke Hci von etwa 10 kOe
erhalten.
Abweichend von dem vorstehend geschilderten Verfahrensweg
kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so durchgeführt
werden, daß in dem Zwischenprodukt ein zumindest weitgehend
reines amorphes Gefüge erzeugt wird. Hierzu ist zum einen
eine vergleichsweise höhere Konzentration des Vorproduktes
an der SE-Komponente gegenüber der Summe der übrigen Kompo
nenten erforderlich. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel
ist ein Vorprodukt der Zusammensetzung
Nd25(Fe0,7Co0,3)65B10. Zum anderen sind auch die Mahlpara
meter zu ändern, insbesondere längere Mahldauern vorzuse
hen. So muß z. B. das als Ausführungsbeispiel gewählte Ma
terial des Vorproduktes mindestens 10 Stunden lang, bei
spielsweise 50 Stunden lang bei einer Temperatur von 50°C
gemahlen werden, um zu gewährleisten, daß das zunächst
kristalline Vorprodukt vollständig in ein amorphes Zwi
schenprodukt überführt wird. Bei diesem Verfahrensweg ist
der Co-Zusatz unabdingbar, da er eine Amorphisierung des
Vorproduktes überhaupt erst ermöglicht. Für das nach diesem
Verfahrensweg hergestellte magnetische Material ergeben
sich den Fig. 3 und 4 entsprechende Kurvenverläufe.
Die gemäß den beiden Verfahrenswegen erfindungsgemäß herge
stellten hochkoerzitiven Magnetwerkstoffe liegen nach dem ab
schließenden Wärmebehandlungsschritt im allgemeinen noch in
Pulverform vor und können dann in bekannter Weise z. B. zu einem
Permanentmagneten weiterverarbeitet werden. Daneben ist es aber
auch möglich, bereits den Wärmebehandlungsschritt zur Ausbil
dung der hartmagnetischen Phase mit einem weiteren Verfahrens
schritt zu kombinieren. So kann man den Wärmebehandlungsschritt
insbesondere in einem Magnetfeld durchführen, um so ein magne
tisch anisotropes Pulver hoher Koerzitivfeldstärke herzustellen
(vgl. z. B. die genannte EP-A-02 84 832). Ferner kann das Pulver
des Zwischenproduktes während des Wärmebehandlungsschrittes
auch durch bekannte mechanische Kompaktierungs- bzw. Preßver
fahren zu einem dichten Körper zusammengefügt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines hochkoerzitiven Magnetwerk
stoffes mit einer kristallinen hartmagnetischen Phase auf Basis
des Stoffsystems "SE(Seltenes Erdmetall)-Fe(Eisen)-Co-Kobalt-B
(Bor)", bei welchem Verfahren Teile eines erschmolzenen Vor
produktes aus einer Vorlegierung des Stoffsystems einem Mahl
prozeß in einer Mahlvorrichtung während einer vorbestimmten
Mahldauer und bei vorbestimmten Temperaturverhältnissen und an
schließend eine Wärmebehandlung unterzogen wird, da
durch gekennzeichnet, daß das erschmol
zene und zu den Teilchen zerkleinerte Vorprodukt mindestens
5 Stunden lang bei einer Mindesttemperatur von 50°C so lang
gemahlen wird, bis sich ein Zwischenprodukt mit zumindest teil
weise amorphem Gefüge gebildet hat, und daß mit der Wärmebe
handlung des Zwischenproduktes oberhalb der Kristallisations
temperatur des amorphen Gefüges die hartmagnetische Phase des
Magnetwerkstoffes ausgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erhöhten Temperaturverhältnisse
während des Mahlprozesses durch Stoßprozesse der Mahlkugeln
der Mahlvorrichtung hervorgerufen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erhöhten Temperaturverhältnisse
während des Mahlprozesses sowohl durch Stoßprozesse der Mahl
kugeln der Mahlvorrichtung als auch durch eine externe Heiz
vorrichtung hervorgerufen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei
einer Temperatur zwischen 350°C und 900°C, vorzugsweise zwi
schen 400°C und 800°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Mahlprozeß ein me
tastabiles Gefüges des Zwischenproduktes aus einer Mischung aus
einem FeCo-Mischkristall und einer amorphen Phase ausgebildet
wird.
6. Verfahen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Mahlprozeß ein me
tastabiles, zumindest weitgehend amorphes Gefüge des Zwischen
produktes ausgebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Wärmebehandlung
ein Magnetfeld angelegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Wärmebehandlung
ein Kompaktierungsschritt vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Anteil der SE-Kompo
nente in dem herzustellenden Magnetwerkstoff von mindestens
12 Atom-%, vorzugsweise von mindestens 14 Atom-%, und von maxi
mal 30 Atom-%, vorzugsweise von maximal 25 Atom-% vorgesehen
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Anteil der (Fe, Co)-Dop
pelkomponente in dem herzustellenden Magnetwerkstoff zwischen
60 und 85 Atom-%, vorzugsweise zwischen 65 und 80 Atom-% vorge
sehen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die (Fe, Co)-Doppelkomponente eine
Zusammensetzung Fe1-vCov mit 0,05v0,5 vorgesehen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet daß für die B-Komponente in
dem herzustellenden Magnetwerkstoff ein Anteil zwischen 3 und
20 Atom-%, vorzugsweise zwischen 5 und 15 Atom-% vorgesehen
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006568 DE4006568A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Verfahren zur herstellung eines hochkoerzitiven magnetwerkstoffes auf basis se-fe-co-b |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006568 DE4006568A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Verfahren zur herstellung eines hochkoerzitiven magnetwerkstoffes auf basis se-fe-co-b |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4006568A1 true DE4006568A1 (de) | 1991-09-05 |
Family
ID=6401283
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904006568 Withdrawn DE4006568A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Verfahren zur herstellung eines hochkoerzitiven magnetwerkstoffes auf basis se-fe-co-b |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4006568A1 (de) |
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JP2011214148A (ja) * | 2010-03-17 | 2011-10-27 | Daihatsu Motor Co Ltd | アモルファス金属および磁性材料 |
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1990
- 1990-03-02 DE DE19904006568 patent/DE4006568A1/de not_active Withdrawn
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