DE4006375A1 - Verfahren zur eichung einer elektronischen waage und system zur durchfuehrung dieser eichung - Google Patents
Verfahren zur eichung einer elektronischen waage und system zur durchfuehrung dieser eichungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eichung einer elek
tronischen Waage mit Hilfe von Eichgewichten, die in vor
geschriebener Folge an vorgeschriebenen Stellen auf die
Lastplatte aufgelegt werden. Außerdem betrifft die Erfindung
ein System zur Selbsteichung einer elektronischen Waage
nach diesem Verfahren.
Die Waagenhersteller müssen für die Ersteichung ihrer Waagen
erhebliche Beträge an die diese Ersteichung durchführenden
Eichämter abzuführen. Ebenso fallen bei dem Waagenbetreiber
für jede Nacheichung relativ hohe Gebühren an.
Der Erfin
dung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Eichverfahren
zu schaffen, das eine fälschungssichere Selbsteichung von
Waagen sowohl durch den Hersteller als auch durch den Waagen
betreiber ermöglicht. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruches 1.
Durch die Verwendung von Eichgewichten mit einer Codierung,
die für den Eichvorgang erfaßt wird, durch Erfassung und
Speicherung aller für die Eichung wesentlichen Daten, den
Vergleich der Waagenanzeige mit der Größe des Eichgewichtes
sowie der Wirksammachung einer Sperre bei Feststellung einer
außerhalb der zulässigen Fehlergrenze liegenden Waagenan
zeige ist zum einen vom Eichamt nachprüfbar, ob der Eich
vorgang ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und zum anderen
sichergesellt, daß bei einem Überschreiten der zulässigen
Fehlergrenze die Waage nicht in Benutzung oder nicht wieder
in Benutzung genommen werden kann.
Eine Kontrolle durch die Eichämter ist dabei in verschiedener
Weise möglich. Die für das durchgeführte Eichverfahren we
sentlichen Daten können entweder über eine Datenleitung
dem Eichamt übermittelt werden. Man kann aber auch den Daten
träger, auf dem die Daten gespeichert werden, an das Eichamt
übersenden, wobei es denkbar ist, daß ein solcher Daten
träger die Eichprotokolle mehrerer Waagen trägt. Selbst
verständlich muß jede Waage eine Identifikationscodierung
haben, die jedem Eichprotokoll hinzugefügt wird.
Da Waagen in gewissen Zeitabständen nachgeeicht werden müssen,
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens aufgrund des Eichdatums der Fälligkeits
zeitpunkt der nächsten Selbsteichung auf einem Datenträger
festgelegt, der für die Selbsteichung verwendet werden muß.
Es kann dann beim Überschreiten dieses Fälligkeitszeitpunk
tes die Sperre wirksamgemacht werden, ohne eine erneute
Eichung durchführen zu können. Eine wirksame Sperre der
Waage ist beispielsweise dadurch möglich, daß die Wagen
elektronik durch ein Sperrsignal in ihrem Eichmodus gehalten
wird, in dem keine Gewichtsanzeige erfolgt.
Vorzugsweise wird auch die Anzahl der Benutzungen der Eich
gewichte und/oder der Eichzeitraum, innerhalb dessen die
Eichgewichte seit ihrer letzten Eichung benutzt worden sind,
gespeichert, um sicherzustellen, daß die Eichgewichte in
den erforderlichen Intervallen nachgeeicht werden. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß nach einer
bestimmten Anzahl von Eichungen die Möglichkeit ausgeschlos
sen wird, die Codierung der Eichgewichte für die Durchführ
ung einer Waageneichung abzufragen.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein fälschungs
sicheres System zur Selbsteichung einer elektronischen Waage
zu schaffen. Diese Aufgabe löst ein System mit den Merkmalen
des Anspruches 6.
Vorzugsweise weist dieses System eine Aufnahme für einen
Eichdatenträger auf, dessen Daten für die Durchführung eines
Eichvorganges unerläßlich sind und vorzugsweise von einem
Eichamt festgelegt werden.
Das Erkennen der Eichgewichte und ihrer Position ist zwar
in verschiedener Weise möglich. Besonders vorteilhaft sind
aber Datenübertragungsmittel an den mit den Eichgewichten
zu belastenden Stellen der Lastplatte oder einer für die
Eichung gegen die Lastplatte auszutauschenden Eichlastplatte.
Diese Datenübertragungsmittel sind vorzugsweise so ausgebil
det, daß eine Abfrage der Codierung der Eichgewichte nur
möglich ist, wenn diese mit ihrem gesamten Gewicht auf der
zu belastenden Stelle der Lastplatte ruhen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält jedes Eichge
wicht eine Elektronik mit einem Speicher und einem Verglei
cher. Im Speicher des Eichgewichtes kann beispielsweise
eine bestimmte Menge von zufälligen Gewichts-Identifikations-
Codes sequenziell gespeichert sein. Sobald alle gespeicherten
Codes verwendet wurden, erfolgt eine Sperre der Elektronik.
Das Gewicht kann dann erst wieder verwendet werden, nachdem
es geeicht worden ist. Der Vergleicher kann das von der
Waage gemessene Gewicht mit den Eichgewicht vergleichen
und bei einer unzulässig großen Abweichung das Sperrsignal
erzeugen, das eine Benutzung der Waage unmöglich macht.
Sofern die Waage einen Drucker enthält, wird zweckmäßigerweise
mittels dieses Druckers das Eichprotokoll ausgedruckt. Man
kann aber auch einen anderen Datenträger vorsehen, auf dem
das Eichprotokoll gespeichert wird, ehe es ausgegeben wird.
Ist in der Waage oder den Eichgewichten ein Datumsgeber
enthalten, dann kann in einfacher Weise verhindert werden,
daß ein falsches Eichdatum protokolliert wird.
Vorzugsweise ist eine Bedienerführung für die bei der Selbst
eichung nacheinander vorzunehmenden Handlungen vorgesehen.
Sofern die Waage nur Zahlen anzeigen kann, müssen die ein
zelnen Handlungen durch Zahlen gekennzeichnet werden, welche
nacheinander auf der Anzeige erscheinen. Die die Eichung
durchführende Person kann dann anhand einer Liste feststellen,
welche Handlung der augenblicklich angezeigten Zahl ent
spricht. Wesentlich bequemer ist jedoch eine Bedienerfüh
rung mit Hilfe einer alphanumerischen Anzeige.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung
dargestellen Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines
ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbei
spiels,
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines dritten Ausführungsbei
spiels.
Eine elektronische Waage weist in bekannter Weise ein von
einem Gehäuse 1 umgebenes Unterteil 2 auf, das eine abnehm
bare Lastplatte 3 trägt. Am Unterteil 2 ist hinten ein sich
vertikal nach oben erstreckender Träger 4 befestigt, der
eine alphanumerische Anzeigeeinrichtung 5 trägt.
Im Gehäuse 1 ist eine Waagenelektronik 6 enthalten, an die
nicht nur die in bekannter Weise ausgebildete und angeord
nete Wägezelle 20 angeschlossen ist, sondern auch eine elek
tronische Eichmodus-Steuerung 7. Zu letzterer gehört ein
Wählschalter 7′, mittels dessen die Waage von ihrem Wiege
modus auf den Eichmodus und umgekehrt umgeschaltet wird.
An die Waagenelektronik 6 ist ferner ein Datenmodul 8 ange
schlossen der, wie in Fig. 1 dargestellt, sich außerhalb
des Gehäuses 1 befindet und über eine Verbindungsleitung
mit der Waagenelektronik 6 zum Zwecke der Selbsteichung
verbunden werden kann. Der Datenmodul 8 kann aber auch,
wie in Fig. 2 dargestellt, in das Unterteil 2 der Waage
integriert sein. Weiterhin ist mit der Waagenelektronik
6 eine Aufnahme 9 für eine Eichmarke 10 in Form eines co
dierten Steckers verbunden. Enthält, wie im Ausführungsbei
spiel, die Waage einen Drucker 11, dann ist dieser eben
falls an die Waagenelektronik 6 angeschlossen. Mit diesem
Drucker 11 kann ein Eichprotokoll 12 ausgedruckt werden.
Die Speicherung der Eichprotokolldaten erfolgt aber im Aus
führungsbeispiel auch auf einem Datenträger 13, der für
den Eichvorgang in den Datenmodul 8 eingeführt wird und
sich dort während des Eichvorganges befindet.
Für die Eichung werden Eichgewichte 14 verwendet, welche
die erforderlichen Gewichtswerte haben. Wie die Fig.
2 bis 4 zeigen, sind die Eichgewichte 14 an ihrer Unter
seite mit elektrischen Kontakten 15 versehen. Jedes der
Eichgewichte 14 enthält eine Gewichtselektronik 16 mit einem
Speicher, einem Vergleicher 17 und einer Batterie 18. Im
Speicher der Gewichtselektronik 16 ist eine bestimmte Menge
von zufälligen Gewichts-Identifikations-Codes sequentiell
gespeichert. Nach jeder vorgenommenen Eichung wird der Code
geändert. Sobald alle gespeicherten Codes verwendet worden
sind, erfolgt eine Sperre der Gewichtselektronik 16. Das
Gewicht muß dann nachgeeicht werden. Der Vergleicher 17
vergleicht bei der Eichung das von der Waage angezeigte
Gewicht mit dem Eichgewicht.
Um einerseits sicherzustellen, daß die Eichgewichte auf
die für die Eichung vorgeschriebenen Stellen der Lastplatte
gestellt werden und andererseits eine Kommunikation mit
der Gewichtselektronik 16 zu ermöglichen, wird für den Eich
vorgang die Lastplatte 3 durch eine Eichplatte ersetzt.
Diese Eichplatte ist an allen denjenigen Stellen, an denen
die Eichgewichte aufgesetzt werden müssen, also in der Mitte
und in den vier Eckbereichen, mit elektrischen Kontaktkörpern
19 versehen. Diese Kontaktkörper 19 müssen für die Eichung
von den Kontaktkörpern 15 der Eichgewichte kontaktiert werden.
Hierdurch ist zum einen sichergestellt, daß das Eichgewicht
auf der Eichplatte aufliegt. Zum anderen sind die erforder
lichen elektrischen Verbindungen hergestellt. Wie Fig. 2
zeigt, wird über einen der elektrischen Kontakte 19 die
Gewichtselektronik 16 geerdet. Außerdem ist sie über die
anderen Kontaktkörper 19 und den Wählschalter 7′ der Eich
modussteuerung 7 mit einer Spannungsquelle der Waage sowie
mit der Waagenelektronik 6 verbindbar.
Für die Selbsteichung wird die Waage zunächst ausgeschaltet
und dann der Datenmodul 8 angeschlossen, sofern er nicht
in das Unterteil 2 der Waage eingebaut ist. Nunmehr wird
die Waage wieder eingeschaltet und in den Eichmodus umge
schaltet. In diesem Modus erfolgt keine Gewichtgsanzeige
durch die Anzeigeeinrichtung 5. Auf dieser erscheint nur
die Bedienerführung. Hat die Anzeigeeinrichtung 5 eine al
phanumerische Anzeige, dann kann die die Selbsteichung durch
führende Person alle vorzunehmenden Maßnahmen an dieser
Anzeige ablesen. Ist nur eine numerische Anzeige vorhanden,
erfolgt die Bedienerführung über numerische Anzeige-Codes
deren Bedeutung die Bedienungsperson eines Code-Tabelle
entnehmen kann.
Datum und Uhrzeit werden mit Hilfe einer nicht dargestellten
Tastatur der Waage eingegeben, sofern die Waage nicht einen
Zeit- und Datumsgeber enthält. Nunmehr werden die Eichmarke
10 in die Aufnahme 9 und der Datenträger 13 in den Daten
modul 8 eingeführt und über die Tastatur die Gerätenummer
und die Kunden- oder Bedienernummer eingegeben. Die über
die Tastatur eingegebenen Daten werden in den Datenträger
eingeschrieben. Bei Waagen mit einem Drucker 11 werden alle
wesentlichen Daten auf dem Eichprotokoll 12 ausgedruckt.
Numehr wird über die Anzeige der Bediener aufgefordert,
die Original-Lastplatte 3 durch die Eichplatte zu ersetzen.
Nach dem Austarieren wird die Waage dreimal mit Vollast
belastet. Sodann wird die Eichplatte mit den für die Eichung
vorgeschriebenen, unterschiedlichen Eichgewichten 14 belastet.
Zunächst wird hierfür ein Code für die Eckenprüfung ein
gegeben und dannach die Eckennummer I. Nun wird das Eich
gewicht auf die Kontaktkörper 19 der Ecke I aufgelegt. An
schließend wird der Code für die Gewichtsübernahme einge
geben, woraufhin die Gewichtsanzeige im Datenträger 13 und
dem Speicher des Eichgewichtes 14 abgespeichert wird. Bei
Waagen mit einem Drucker 11 wird der gemessene Gewichtswert
auf dem Eichprotokoll ausgedruckt. Anschließend wird das
Eichgewicht 14 nacheinander auf die drei anderen Eckbereiche
aufgesetzt, wobei jedes Mal die vorstehend beschriebenen
Angaben über die Tastatur eingegeben werden. Nach Beendigung
der Eckenprüfung wird der entsprechende Code für "Ende der
Eckenprüfung" eingegeben.
Hieran schließt sich die Aufnahme der Fehlerkurve an. Zu
nächst wird deshalb der Code für "Fehlerkurve aufnehmen"
eingegeben. Dannach wird der Code für "erstes Teilgewicht"
eingetippt und das erste Eichgewicht auf die Mitte der vor
zugsweise durchsichtigen Eichplatte aufgesetzt. Nach der
Eingabe des Code für "Gewichtsübernahme" wird der gemessene
Wert im Datenträger 13 und im Speicher des Eichgewichtes
14 abgelegt. Bei Waagen mit einem Drucker 11 wird der ge
messene Wert im Eichprotokoll 12 ausgedruckt. Entsprechend
werden die Messungen mit den übrigen Teilgewichten ausge
führt. Abschließend wird der Code für "Ende der Fehler
kurvenaufnahme" über die Tastatur eingegeben.
Beim ersten Eichschritt, der eine unzulässige Abweichung
der Gewichtsangabe der Waage vom Eichgewicht ergibt, wird
von der Gewichtselektronik 16 oder der Eichmodus-Steuerung,
sofern diese den Vergleich durchführt, ein Waagensperrsignal
erzeugt, das zusammen mit einem Gewichts-Identifikations-
Signal über den Wählschalter 7′ an die Waagenelektronik
6 gegeben wird und dadurch bewirkt, daß die Waage in einen
Sperrmodus geht und gesperrt bleibt, bis ein Eichbeamter
eine Überprüfung und Eichung vorgenommen hat. Bei dem Sperr
modus kann es sich auch um den Eichmodus handeln, da in
der Anzeigeeinrichtung 5 keine Gewichtsanzeige erfolgt,
solange die Waage sich im Eichmodus befindet.
Sofern sich bei den einzelnen Prüfungen der Eichung keine
unzulässige Abweichung der Waagenanzeige vom Eichgewicht
ergeben haben, wird der Gewichts-Idenifikations-Code mit
dem neuen Eichfälligkeitsdatum im Waagenspeicher gespeichert
und in das Eichprotokoll aufgenommen.
Der Vergleich der Gewichtsanzeigen kann auch mit Sollwerten
erfolgen, die im Waagenspeicher oder im Datenträger 13 ge
speichert sind. Unabhängig davon, wo der Vergleich durch
geführt wird, erfolgt am Ende der Eichung eine Waagenfrei
gabe, sofern alle Einzelwerte innerhalb der Eichfehlergren
zen lagen. Als zusätzliche Sicherheit kann vorgesehen sein,
daß ein Ausschalten aus dem Eichmodus nur aufgrund einer
Freigabe möglich ist. Hierzu können geeignete Schaltungs
maßnahmen getroffen werden, damit eine Sperre auch nach
dem Abschalten der Waage wirksam bleibt.
Auf dem Eichprotokoll 12, das der Drucker 11 ausdruckt,
werden das Datum, die Uhrzeit, der Gewichts-Identifikations-
Code und die zu dem Eichgewicht gehörende Anzeige der Waage
ausgedruckt. Außerdem werden das Datum der nächsten Eichung,
die Waagennummer und der Waagentyp angegeben, falls die
Eichung ohne Fehler abgelaufen ist. Hat die Eichung unzu
lässige Abweichungen in der Anzeige vom Eichgewicht ergeben,
erscheint auf dem Eichprotokoll 12 der Hinweis "Waage ge
sperrt". Dieser Hinweis wird durch das Waagensperrsignal
ausgelöst.
Im Falle einer Waagensperre kann eine erneute Selbsteichung
durchgeführt werden, um nochmals zu überprüfen, ob tatsäch
lich die Waage fehlerhaft ist. In der Regel wird es aber
notwendig sein, die Waage durch den Kundendienst des Her
stellers überprüfen zu lassen.
Die Aufforderung, eine Selbsteichung durchzuführen, kann
vom zuständigen Eichamt veranlaßt werden. Einfacher ist
es jedoch, die Waage dann, wenn das Fälligkeitsdatum der
Eichung überschritten worden ist, zu sperren, damit der
Benutzer gezwungen ist, die Eichung rechtzeitig durchzuführen.
Diese Sperrung kann aufgrund eines Vergleichs des tatsäch
lichen Datums mit dem gespeicherten Eichdatum ausgelöst
werden.
Für eine Kontrolle der Eichung durch das Eichamt kann eine
Übermittlung der bei der Selbsteichung angefallenen Daten
über eine Datenleitung an das Eichamt erfolgen. Man kann
aber auch das vom Drucker ausgedruckte Eichprotokoll 12
oder den Datenträger 13 an das Eichamt schicken.
Die Eichmarke 10 ist als ein codierter Stecker ausgebildet,
dessen Code die Gerätenummer und das nächste Fälligkeits
datum sowie eine vom zuständigen Eichamt einmalig vergebene
Identitätsnummer beinhaltet. Diese Daten werden zu Beginn
der Eichung abgefragt. Eine Eichung ist nur durchführbar,
wenn die in der Waage gespeicherte Gerätenummer mit der
Gerätenummer der Eichmarke übereinstimmt. Außerdem werden
das Fälligkeitsdatum und die Identitätsnummer geprüft. Auf
grund dieses Fälligkeitsdatums kann bei jedem Einschalten
der Waage zunächst die Anzeige des nächsten Eichdatums er
folgen. Führt der Vergleich der im Code der Eichmarke 10
enthaltenen Daten nicht zu einer Übereinstimmung mit den
entsprechenden Daten der Waage, oder ist das Eichdatum be
reits überschritten, dann erfolgt eine Sperre der Waage
mit einer entsprechenden Anzeige.
Wie Fig. 3 zeigt, kann man bei Waagen ohne Drucker einen
Anschluß für einen tragbaren Drucker 111 und/oder einen
Anschluß für eine Lese-/Schreib-Einheit 108 vorsehen. Bei
spielsweise kann diese Lese-/Schreib-Einheit 108 für die
Aufnahme von Magnetkarten 113 ausgebildet sein. Aber auch
andere Datenträger kommen in Betracht. Das Eichprotokoll
wird in diesem Falle vom tragbaren Drucker 111 ausgedruckt
und/oder auf der Magnetkarte 113 abgelegt.
Wegen aller übrigen Einzelheiten wird auf die Ausführungen
zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 Bezug
genommen.
Wie Fig. 4 zeigt, kann die Lese-/Schreib-Einheit 108 in
die Waage integriert sein. Dies kommt auch dann in Betracht,
wenn die Waage mit einem integrierten Drucker 11 ausgerüstet
ist. Das Eichprotokoll kann dann auf einer Magnetkarte 113
oder einem anderen in die Lese-/Schreib-Einheit 108 ein
führbaren Datenträger abgespeichert werden.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch
die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung,
auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere
nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (13)
1. Verfahren zur Eichung einer elektronischen Waage mit
Hilfe von Eichgewichten, die in vorgeschriebener Folge
an vorgeschriebenen Stellen auf die Lastplatte aufgelegt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Selbsteich
ung durch den Hersteller und/oder den Benutzer der Waage
- a) als Eichgewichte Gewichte mit einer ihren Gewichts wert kennzeichnenden Codierung benutzt werden,
- b) für jede durchgeführte Eichbelastung der Lastplatte
- b1) der Gewichtswert des Eichgewichtes, die Belastungs stelle der Lastplatte, die Waagenanzeige sowie das Eichdatum als Eichprotokoll auf einem Daten träger gespeichert werden,
- b2) die Waagenanzeige mittels eines Vergleichers mit dem Gewichtswert des Eichgewichtes verglichen wird, und
- c) bei Feststellung einer außerhalb der zulässigen Fehler grenze liegenden Waagenanzeige eine Sperre wirksam gemacht wird, welche die Waage für eine weitere Be nutzung sperrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aufgrund des Eichdatums der Fälligkeitszeitpunkt für
die nächste Selbsteichung festgelegt und beim Überschreiten
dieses Fälligkeitszeitpunktes ohne eine vorhergegangene
erneute Eichung die Sperre wirksam gemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei wirksamer Sperre die Waagenelektronik durch ein
Sperrsignal in ihrem Eichmodus gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anzahl der Benutzungen der Eich
gewichte und/oder der Zeitraum, innerhalb dessen die
Eichgewichte seit ihrer letzten Eichung benutzt worden
sind, gespeichert werden und beim Erreichen eines Grenz
wertes die Möglichkeit der Abfrage ihrer Codierung aus
geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die für die Durchführung einer Selbst
eichung erforderlichen Daten einem von der Eichbehörde
ausgefertigten Eichdatenträger entnommen werden.
6. System zur Selbsteichung einer elektronischen Waage nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- a) einen Satz Eichgewichte (14) mit je einer den Gewichts wert kennzeichnenden Codierung,
- b) eine mit der Waagenelektronik (6) zu verbindende Eich modus-Steuerung (7, 7′)
- c) wenigstens einen Datenspeicher,
- d) Schnittstellen in der Waage für eine Kommunikation zwischen der Eichmodus-Steuerung (7, 7′) und der Co dierung der Eichgewichte (14) sowie dem Datenspeicher.
7. System nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Auf
nahme (9) für einen Eichdatenträger (10).
8. System nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch Da
tenübertragungsmittel (19) an den mit den Eichgewichten
(14) zu belastenden Stellen der Lastplatte, vorzugsweise
einer für die Eichung gegen die Lastplatte (3) auszu
tauschenden Eichplatte.
9. System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Eichgewicht (14) eine Elektronik
(16) mit einem Datenspeicher und einem Vergleicher (17)
enthält.
10. System nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet
durch eine von der Waagenelektronik (6) angesteuerte
Datenausgabeeinheit (8, 11; 108, 111) für die Ausferti
gung eines Eichprotokolls.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenausgabeeinheit als Drucker (11; 111) oder als
eine Lese-/Schreib-Einheit (108) für Magnetkarten ausge
bildet ist.
12. System nach einem der Ansprüche 6 bis 11, gekennzeichnet
durch einen Datumsgeber.
13. System nach einem der Ansprüche 6 bis 12, gekennzeichnet
durch eine Bedienerführung für die bei der Selbsteichung
nacheinander vorzunehmenden Handlungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904006375 DE4006375A1 (de) | 1990-03-01 | 1990-03-01 | Verfahren zur eichung einer elektronischen waage und system zur durchfuehrung dieser eichung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904006375 DE4006375A1 (de) | 1990-03-01 | 1990-03-01 | Verfahren zur eichung einer elektronischen waage und system zur durchfuehrung dieser eichung |
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DE4006375C2 DE4006375C2 (de) | 1992-09-10 |
Family
ID=6401175
Family Applications (1)
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