DE4005878A1 - Raman-spektrometer - Google Patents
Raman-spektrometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Raman-Spektrometer mit einer Meß
einheit und einer von der Meßeinheit getrennten Auswerteinheit,
insbesondere einem Infrarot-Spektrometer, mit einer Lichtquelle,
mit ersten optischen Strahlführungsmitteln zum Führen eines
Lichtstrahls zwischen der Lichtquelle und einer Probe, und
mit zweiten optischen Strahlführungsmitteln zum Führen des
von der Probe abgegebenen Lichts zu der Auswerteinheit.
Ein Raman-Spektrometer der vorstehend genannten Art ist aus
der DE-Z "Bruker Report 1/1989", Seiten 2 und 3, bekannt.
Das bekannte Raman-Spektrometer besteht aus einer Zusatzeinheit
und einem handelsüblichen Fourier-Transform (FT)-Infrarot-
Spektrometer. Das bekannte Raman-Spektrometer umfaßt dabei einen
eingebauten Nd:YAG-Laser, der bei einer Wellenlänge von 1064 nm
arbeitet, ferner die erforderlichen Strahlführungsmittel,
einen Probenhalter sowie einen im nahen Infrarot arbeitenden
Detektor von hoher Empfindlichkeit und geringem Rauschfaktor.
Mit dem bekannten Raman-Spektrometer können Messungen unter
90° oder 180° Streuwinkel durchgeführt werden, und es sind
Filter vorgesehen, um Rayleigh-Streulicht zu unterdrücken.
Der bekannte Raman-Spektrometerzusatz arbeitet zur Signalver
arbeitung und -auswertung mit dem Infrarot-Spektrometer zusam
men, dessen Auswertmitteln das Detektorsignal des Raman-Spektro
meters zugeführt wird.
Bei manchen Anwendungsfällen ist es jedoch nachteilig, daß
der Raman-Spektrometerzusatz unmittelbar an der Auswerteinheit,
d. h. dem FT-Infrarot-Spektrometer angeordnet sein muß. Dies
gilt auch für den verwendeten Nd:YAG-Laser, dessen Installation
und Betrieb besonderer Achtung bedarf, weil das Licht dieses
Lasers, das für Raman-Experimente eine hohe Intensität aufweisen
muß, für das menschliche Auge schädlich sein kann.
Aus der EP-OS 1 16 321 ist ein Infrarot-Spektrometer bekannt,
bei dem die zu untersuchende Probe einerseits mit dem Meßlicht
beaufschlagt wird, andererseits aber gleichzeitig eine visuelle
Beobachtung des Meßpunktes an der Probe möglich ist. Auf diese
Weise entsteht ein sogenanntes "Infrarot-Mikroskop" weil die
Optik des bekannten Spektrometers so ausgelegt ist, daß durch
die visuelle Beobachtung ein nur mikroskopisch kleiner Bereich
definiert werden kann, der anschließend mittels Infrarot-
Strahlen untersucht werden kann. Um sicherzustellen, daß
Identität zwischen dem visuell anvisierten Bereich und dem
mit Meßlicht beaufschlagten Bereich besteht, ist ein Spiegel
in den Strahlengang des Meßlichtes eingesetzt oder einsetzbar,
so daß der Strahlengang des Beobachtungslichtes und der Strah
lengang des Meßlichtes von dem Beobachtungsspiegel bis zur
Probe hin übereinstimmen. Der Beobachtungsspiegel kann dabei
entweder ein aus dem Strahlengang des Meßlichtes herausklapp
barer Spiegel sein, bei dem bekannten Spektrometer ist jedoch
auch vorgesehen, hier einen halbdurchlässigen Spiegel einzu
setzen, der im Strahlengang verbleiben kann, unabhängig davon,
ob gemessen oder beobachtet wird.
Aus der EP-PS 1 83 706 ist eine elektrisch schaltbare Maske
für optisch-spektroskopische Messungen bekannt. Mit dieser
Maske kann eine Probe mit einem Raster von Meßlicht-Punkten
beaufschlagt werden. Das Punkteraster wird dabei mittels einer
schaltbaren Maske erzeugt, wobei die Lage der Punkte nach
einem vorbestimmten Code durchgeschaltet wird. Auf diese Weise
ist es möglich, durch Codieren des Punktemusters eine Erhöhung
des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses zu erzielen, weil jeweils
gleichzeitig eine Vielzahl von Meßpunkten ausgeleuchtet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Raman-Spektrometer
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß
eine visuelle Beobachtung des Meßpunkts ermöglicht wird und
daß ein modularer und flexibler Aufbau des Raman-Spektrometer
zusatzes im Verhältnis zur Auswerteinheit möglich wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Meßeinheit aus einem weitgehend unmodifizierten, handelsüblichen
Lichtmikroskop besteht, an welches eine Ein- und Auskoppelvor
richtung für den von der Lichtquelle ankommenden Lichtstrahl
und das von der Probe abgegebene Raman-Licht angebracht ist
und daß mindestens eine der Strahlführungsmittel einen Licht
leiter in Gestalt eines Glasfaserkabels umfaßt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese
Weise vollkommen gelöst, weil die Verwendung eines Lichtmikros
kops und die Verbindung mit einem Glasfaserkabel einen modularen
Aufbau des Raman-Spektrometers hoher Flexibilität ermöglicht.
Das Glasfaserkabel kann dabei zum Verbinden der Lichtquelle
mit der Meßeinheit und/oder zum Verbinden der Meßeinheit mit
der Auswerteinheit vorgesehen sein.
In beiden Fällen ist es möglich, für verschiedene Meßzwecke
die erforderlichen Aggregate mit wenigen Handgriffen auszutau
schen, weil lediglich die Glasfaserkabel mit entsprechenden
Lichtleitsteckern umgesteckt werden müssen. So können beispiels
weise unterschiedliche Lichtquellen verwendet werden oder es
ist möglich, das Raman-Spektrometer an Auswerteinheiten un
terschiedlicher Art anzuschließen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Spektrometers umfassen die ersten optischen Strahlführungsmittel
und die zweiten optischen Strahlführungsmittel ein gemeinsames
dichroitisches Filter, das für den von der Lichtquelle ankom
menden Lichtstrahl durchlässig und für das von der Probe
abgegebene Raman-Licht, das eine andere Wellenlänge besitzt,
reflektierend ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine saubere spektrale
Trennung möglich ist. Insbesondere unterdrückt dieses Filter
auch im Hinblick auf Raman-Linien, die im Glas beim Durchtritt
der Lichtstrahlen durch die Glasfaserkabel erzeugt werden.
Das von der Probe abgegebene Licht ist vorzugsweise sowohl
den zweiten optischen Strahlführungsmitteln als auch visuellen
Beobachtungsmitteln zuführbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die visuellen Beobach
tungsmittel ein präzises Einstellen des Meßortes an der Probe
möglich ist.
Dies gilt insbesondere deshalb, weil die visuellen Beobachtungs
mittel ein Mikroskop umfassen, weil damit auch auf kleinsten
Strukturen, beispielsweise Halbleiter-Bauelementen oder anderen
Miniaturstrukturen eine ortsselektive Messung möglich ist,
indem zunächst unter visueller Beobachtung durch das Mikroskop
der von der Lichtquelle ausgesandte Lichtstrahl auf einem
definierten Oberflächenort der Probe plaziert wird, um dann
die Messung durchzuführen.
Entsprechendes gilt, wenn die visuellen Beobachtungsmittel
eine Kamera, vorzugsweise eine Videokamera mit CCD-Bildwandler,
umfassen. Die Verwendung eines CCD-Bildwandlers ist deswegen
besonders vorteilhaft, weil das für Raman-Messungen benötigte
Licht eine Wellenlänge hat, auf die auch CCD-Bauelemente
ansprechen.
Besonders bevorzugt ist weiterhin, wenn das von der Probe
abgegebene Licht über einen Strahlenteiler geführt wird und
wenn dieser weniger als 10%, vorzugsweise 4% des von der
Probe abgegebenen Lichtes an die visuellen Beobachtungsmittel
weiterleitet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß einerseits eine visuelle
Beobachtung mit dem Meßlicht selbst möglich ist, das durch
den Strahlenteiler so weit abgeschwächt werden kann, daß es
entweder mit der CCD-Kamera oder gefahrlos auch mit dem mensch
lichen Auge betrachtet werden kann und andererseits die Inten
sität des Meßlichts nicht nennenswert geschwächt wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, durch ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Raman-
Spektrometers, entlang der Linie I-I von Fig. 2;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teils des in Fig. 1
dargestellten Raman-Spektrometers, und zwar entlang
der Linie II-II von Fig. 1.
In den Figuren bezeichnet 10 insgesamt ein Raman-Spektrometer.
Das Spektrometer 10 umfaßt eine Meßeinheit 11, die weiter
unten noch im einzelnen erläutert werden wird. Die Meßeinheit
11 ist ausgangsseititg an eine Auswerteinheit 12 angeschlossen.
Die Auswerteinheit 12 kann entweder ein Fourier Infrarot-
Spektrometer sein, was voraussetzt, daß sie einen für Raman-
Wellenlängen geeigneten Detektor enthält, die Auswerteinheit
12 kann aber auch ein übliches Raman-Spektrometer sein.
Eine Lichtquelle 13 versorgt die Meßeinheit 11 mit Meßlicht.
Die Lichtquelle 13 ist vorzugsweise ein Laser, insbesondere
ein Nd:YAG-Laser.
Die Meßeinheit 11 umfaßt ein Gehäuse 20, das an einem Licht
mikroskop 15 angebracht ist und an dem ein erster Anschluß 21
sowie ein zweiter Anschluß 22 für ein erstes Glasfaserkabel
23 bzw. ein zweites Glasfaserkabel 24 vorgesehen sind. Das
erste Glasfaserkabel 23 verbindet den ersten Anschluß 21 mit
einem entsprechenden dritten Anschluß 25 an der Lichtquelle
13. Das zweite Glasfaserkabel 24 verbindet in entsprechender
Weise den zweiten Anschluß 22 mit einem zugehörigen vierten
Anschluß 26 an der Auswerteinheit 12.
Man erkennt, daß es auf diese Weise leicht möglich ist, die
Meßeinheit 11 mit verschiedenartigen Auswerteinheiten 12 oder
Lichtquellen 13 zu verbinden, indem die Glasfaserkabel 23, 24
in an sich bekannter Weise umgesteckt werden. In diesem Sinne
ist auch zu verstehen, wenn weiter vorne erwähnt wurde, daß
die Auswerteinheit 12 auch ein Raman-Spektrometer üblicher
Bauart sein kann, weil dann nämlich Meßlicht aus der Meßeinheit
11 über das zweite Glasfaserkabel 24 zu dem die Auswertein
heit 12 bildenden Raman-Spektrometer geleitet werden kann, um
dann schließlich dort einem Raman-Detektor zugeführt zu werden.
Von der Lichtquelle 13 wird über das erste Glasfaserkabel 23
ein ankommender Lichtstrahl 30 an den ersten Anschluß 21 gegeben
und gelangt von dort in das Innere des Gehäuses 20.
Der ankommende Lichtstrahl 30 durchläuft zunächst eine erste
Vergrößerungslinse 31, die vorzugsweise austauschbar ausgebildet
ist, um Vergrößerungsfaktoren zwischen beispielsweise 1:1 und
1:5 einstellen zu können.
Der Lichtstrahl 30 durchläuft dann eine vorzugsweise feste
erste Blende 32 sowie eine zweite, vorzugsweise ebenfalls
feste Vergrößerungslinse 33, die z. B. einen Vergrößerungsfaktor
von 1:10 haben kann.
Danach durchläuft der Lichtstrahl 30 ein dichroitisches Filter
34, das für die Wellenlänge des ankommenden Lichtstrahls 30
durchlässig ist. Danach durchläuft der Lichtstrahl 30 eine
zweite, vorzugsweise variable Blende 35, die als Irisblende
z. B. Blendenwerte zwischen 1 und 8 einstellen kann.
Ein erster Umlenkspiegel 36 lenkt den ankommenden Lichtstrahl
30 dann in Fig. 1 nach rechts auf einen zweiten Umlenkspiegel
37, der vorzugsweise teildurchlässig ausgebildet ist.
Wie man deutlich aus Fig. 2 erkennen kann, ist der zweite
Umlenkspiegel 37 um 45° nach unten geneigt, so daß der ankom
mende Lichtstrahl 30 nun vertikal nach unten umgelenkt wird
und auf die äußerst schematisch angedeutete Objektivoptik 38
des Lichtmikroskops 15 gelangt, die den Lichtstrahl 30 schließ
lich auf eine Probe 39 lenkt.
Das von der Probe 39 ausgehende Licht gelangt über einen
Lichtweg 40 zunächst wieder auf dieselben optischen Strahl
führungsmittel, nämlich den zweiten Umlenkspiegel 37 und den
ersten Umlenkspiegel 36. Von dort gelangt das abgegebene Licht
- immer noch auf demselben jetzt umgekehrten optischen Weg
wie der ankommende Lichtstrahl 30 - auf das dichroitische
Filter 34, das so ausgelegt ist, daß es für die Wellenlänge
des abgegebenen Raman-Lichts reflektierend wirkt, aber etwaiges,
ebenfalls von der Probe 39 ausgehendes Streulicht, durchläßt.
Hierzu ist folgendes zu beachten:
Der als Lichtquelle 13 eingesetzte Nd:YAG-Laser gibt einen Lichtstrahl 30 mit einer Wellenlänge von 1,06 µm ab, was etwa 9400 Wellenzahlen entspricht. Bei der Raman-Spektroskopie werden nun Linien im Spektrum erzeugt, die gegenüber der Linie des eingestrahlten Lichtes etwas versetzt sind. Diese Linien entstehen durch Schwingungen der Moleküle der Probe 39. Die Wellenlängen des abgegebenen Raman-Lichts liegen daher versetzt gegenüber der Wellenlänge des ankommenden Lichtstrahls 30, und zwar bei üblichen Raman-Spektren um etwa 50 bis 4000 Wellen zahlen.
Der als Lichtquelle 13 eingesetzte Nd:YAG-Laser gibt einen Lichtstrahl 30 mit einer Wellenlänge von 1,06 µm ab, was etwa 9400 Wellenzahlen entspricht. Bei der Raman-Spektroskopie werden nun Linien im Spektrum erzeugt, die gegenüber der Linie des eingestrahlten Lichtes etwas versetzt sind. Diese Linien entstehen durch Schwingungen der Moleküle der Probe 39. Die Wellenlängen des abgegebenen Raman-Lichts liegen daher versetzt gegenüber der Wellenlänge des ankommenden Lichtstrahls 30, und zwar bei üblichen Raman-Spektren um etwa 50 bis 4000 Wellen zahlen.
Das dichroitische Filter 34 ist nun so ausgelegt, daß es für
die Wellenlänge des ankommenden Lichtstrahls 30 lichtdurch
lässig, für die Wellenlängen des abgegebenen Raman-Lichts
jedoch reflektierend wirkt.
Aufgrunddessen wird das abgegebene Licht auf dem Lichtweg 40
vom dichroitischen Filter 34 auf einen weiteren, vorzugsweise
festen Umlenkspiegel 41 gelenkt und gelangt von dort über
eine Sammellinse 42 in den zweiten Anschluß 22, um von dort
über das zweite Glasfaserkabel 24 der Auswerteinheit 12 zuge
führt zu werden.
Es wurde bereits erwähnt, daß der zweite Umlenkspiegel 37
teildurchlässig ausgebildet ist. Wie man deutlich aus Fig. 2
erkennen kann, hat dies zur Folge, daß von dem von der Probe
39 abgegebenen Licht ein Teil auf dem Lichtweg 40′ durch den
zweiten Umlenkspiegel 37 hindurchtritt und in vertikaler
Richtung nach oben gelangt. Dort ist bei dem in den Figuren
dargestellten Raman-Spektrometer 10 zum einen das Okular 51
des Mikroskops 15 und zum anderen eine Videokamera 52 angeord
net.
Damit das Mikroskop 15 auch weiterhin für normale lichtmikros
kopische Aufgaben einsetzbar bleibt, dient ein gemeinsamer
Schieber 55 dazu, die üblichen Hellfeld- 53 und Dunkelfeld
beleuchtungseinrichtungen 54 des Mikroskops 15 so zu verschie
ben, daß jeweils eine, in Sonderfällen auch mehrere, der
Einheiten 37, 53 oder 54 in den Strahlengang 40′ des Mikroskops
15 gelangt.
Das Raman-Spektrometer 10 erlaubt folgende Betriebsweise:
Wenn eine Probe 39, insbesondere eine Probe mit Mikrostruktur, auf die in Fig. 2 dargestellte Position gebracht wird, so ist es möglich, die Probe 39 über das Okular 51 oder die Videokamera 52 zu beobachten. Das hierzu erforderliche Licht kann entweder ein separat einschaltbares Beleuchtungslicht sein, für das in der Zeichnung nicht dargestellte Leuchten einzuschalten wären, es ist aber auch möglich, die Probe 39 über das abgegebene Streulicht, d. h. über den Lichtweg 40′, zu beobachten, wie dies in Fig. 2 eingezeichnet ist, oder die Beleuchtungseinrich tungen 53, 54 des Mikroskops 15 zu nutzen.
Wenn eine Probe 39, insbesondere eine Probe mit Mikrostruktur, auf die in Fig. 2 dargestellte Position gebracht wird, so ist es möglich, die Probe 39 über das Okular 51 oder die Videokamera 52 zu beobachten. Das hierzu erforderliche Licht kann entweder ein separat einschaltbares Beleuchtungslicht sein, für das in der Zeichnung nicht dargestellte Leuchten einzuschalten wären, es ist aber auch möglich, die Probe 39 über das abgegebene Streulicht, d. h. über den Lichtweg 40′, zu beobachten, wie dies in Fig. 2 eingezeichnet ist, oder die Beleuchtungseinrich tungen 53, 54 des Mikroskops 15 zu nutzen.
Da Raman-Experimente aus physikalischen Gründen mit Lichtstrah
len hoher Intensität durchgeführt werden müssen, ist es erfor
derlich, die Lichtstärke im Bereich des Mikroskops 50 drastisch
zu reduzieren, um Schäden am Auge des Beobachters zu vermeiden.
Der zweite Umlenkspiegel 37 ist daher so ausgelegt, daß er
nur einen äußerst geringen Teil an Meßlicht durchläßt, nämlich
weniger als 10%, vorzugsweise etwa 4%. Damit geht auch weniger
Licht für den Meßvorgang verloren.
Wenn die Videokamera 52 mit üblichen CCD-Bauelementen zur
Bildwandlung versehen ist, so kann unmittelbar das Laserlicht
des Nd:YAG-Lasers ausgenutzt werden, weil übliche CCD-Bauele
mente für diese Wellenlänge empfindlich sind.
Es versteht sich, daß das dargestellte Ausführungsbeispiel
nur als Erläuterung zu verstehen ist und die Erfindung nicht
einschränkt. So sind zahlreiche Abwandlungen oder Änderungen
des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels möglich,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann als Glasfaserkabel
23 oder 24 z. B. ein einadriges Glasfaserkabel oder ein Mono
moden-Kabel verwendet werden. Damit läßt sich das Laserlicht
optimal auf einen kleinen Meßfleck auf der Probe fokussieren.
Wenn Laserlicht durch ein Glasfaserkabel geführt wird, so
entstehen durch Streuungen im Glas wiederum Raman-Linien, die
bei weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung
weggefiltert werden. Diese Filter können in ihrer Funktion
mit dem dichroitischen Filter 34 zusammenfallen, sie können
aber auch an anderer Stelle des Strahlenganges der Lichtstrahlen
30 angeordnet werden, je nachdem, wie dies im Einzelfall
zweckmäßig ist.
Entsprechendes gilt für Streulicht (Rayleigh-Licht) aus dem
Probenraum, das ebenfalls durch geeignete Filter des Strahlen
gangs 40 weggefiltert werden kann.
Es ist ferner möglich, die Größe des "Brennflecks" des Lasers
auf der Probe 39 zu variieren, indem man in der bereits an
gedeuteten Weise die Elemente im Strahlengang des ankommenden
Lichtstrahls 30 austauscht bzw. verstellt.
Weiterhin ist es möglich, die Probe 39 entlang mindestens
zweier Koordinatenrichtungen durch einen geeigneten Kreuztisch
definiert zu verfahren, um entweder einen gewünschten Meßpunkt
anzufahren oder nacheinander eine Vielzahl von Meßpunkten
ggf. automatisch durchzumessen.
Weitere Einzelheiten, wie sie vorteilhafterweise beim Raman-
Spektrometer 10 der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden
können, finden sich beispielsweise in der EP-OS 1 16 321, in
der ein Infrarot-Spektrometer beschrieben ist, bei der zugleich
oder nacheinander eine visuelle Beobachtung von u. a. mikrosko
pischen Bereichen der Probe und Infrarot-Messungen möglich sind.
Weiterhin ist es vorteilhaft möglich, beim Messen mehrerer
nahezu punktförmiger Bereiche der Probenoberfläche eine Orts
kodierung beim Abfahren der Meßpunkte einzusetzen, indem unter
Verwendung einer entsprechenden elektrisch schaltbaren Maske
zu jedem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Probe ausgeleuchtet
und das Muster der ausgeleuchteten Punkte nach einem vorgege
benen Code (sogenannter Hadamard-Code) verändert (permutiert)
wird. Eine derartige Maske ist aus der EP-OS 1 83 706 bekannt.
Ein Problem beim Einsatz derartiger Masken in Spektrometern
war bisher ihr sehr begrenzter nutzbarer Spektralbereich.
Diese Beschränkung spielt allerdings hier keine Rolle, da nur
Licht einer einzigen Wellenlänge kodiert werden muß. Damit
ist die Verwendung von Hadamard-Masken in einem Raman-Spektro
meter mit Lichtmikroskop besonders vorteilhaft. Die Maske
kann beispielsweise anstelle der Blende 32 im Gehäuse 11
angebracht sein.
Claims (9)
1. Raman-Spektrometer mit einer Meßeinheit (11) und einer
von der Meßeinheit (11) getrennten Auswerteinheit (12),
insbesondere einem Fourier-Infrarot-Spektrometer, mit
einer Lichtquelle (13), insbesondere einem Laser, mit
ersten optischen Strahlführungsmitteln (21, 23, 25, 31
bis 38) zum Führen eines Lichtstrahls (30) zwischen
der Lichtquelle (13) und einer Probe (39), und mit
zweiten optischen Strahlführungsmitteln (22, 24, 26,
34 bis 38, 41, 42) zum Führen des von der Probe (39)
abgegebenen Lichtstrahls (40) zu der Auswerteinheit
(12), dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinheit (11)
aus einem weitgehend unmodifizierten, handelsüblichen
Lichtmikroskop (15) besteht, an welchem eine Ein- und
Auskoppelvorrichtung für den von der Lichtquelle (13)
ankommenden Lichtstrahl (30) und das von der Probe
(39) abgegebene Licht angebracht ist und daß mindestens
eine der Strahlführungsmittel einen Lichtleiter in
Gestalt eines Glasfaserkabels (23, 24) umfassen.
2. Raman-Spektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein erstes Glasfaserkabel (23) zum Ver
binden der Lichtquelle (13) mit der Meßeinheit (12)
vorgesehen ist.
3. Raman-Spektrometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweites Glasfaserkabel (24)
zum Verbinden der Meßeinheit (11) mit der Auswerteinheit
(12) vorgesehen ist.
4. Raman-Spektrometer nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten
optischen Strahlführungsmittel und die zweiten optischen
Strahlführungsmittel ein gemeinsames dichroitisches
Filter (34) umfassen, das für den von der Lichtquelle
(13) ankommenden Lichtstrahl (30) durchlässig und für
das von der Probe (39) auf einem von der Probe (39)
wegführenden Lichtweg (40) abgegebene Ramanlicht reflek
tierend ist.
5. Raman-Spektrometer nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das von der
Probe (39) auf einem von der Probe (39) wegführenden
Lichtweg (40) abgegebene Licht den zweiten optischen
Strahlführungsmitteln (22, 24, 26, 34 bis 38, 41, 42)
und visuellen Beobachtungsmitteln zuführbar ist.
6. Raman-Spektrometer nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das von der Probe (39) auf dem Lichtweg
(40) abgegebene Licht über einen Strahlenteiler (37)
geführt wird.
7. Raman-Spektrometer nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Strahlenteiler (37) weniger als 10%,
vorzugsweise 4% des von der Probe (39) abgegebenen
Lichts an die visuellen Beobachtungsmittel weiterleitet.
8. Raman-Spektrometer nach einem oder mehreren der Ansprü
che 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die visuellen
Beobachtungsmittel eine Kamera (52), vorzugsweise eine
Videokamera mit CCD-Bildwandler, umfassen.
9. Raman-Spektrometer nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Gehäuse (11) im Strahlengang (30) eine der
Ortskodierung dienende elektrisch schaltbare sog.
Hadamard-Maske vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4005878A DE4005878A1 (de) | 1990-02-24 | 1990-02-24 | Raman-spektrometer |
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Free format text: WITTE, WELLER, GAHLERT, OTTEN & STEIL, 70178 STUTTGART |
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