DE4005807C2 - Verfahren zum Herstellen von nichtorientiertem Magnetstahlblech - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von nichtorientiertem MagnetstahlblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
von nichtorientiertem Stahlblech durch direktes Warmwalzen nach
dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Streng gesprochen bedeutet direktes Warmwalzen, auch
bekannt als HDR-Verfahren (hot direct rolling), im allgemeinen,
daß eine Gußbramme ohne Zuführung
von Wärme direkt warmgewalzt wird. Bei der Beschreibung
der vorliegenden Erfindung soll der Begriff des direkten
Warmwalzens jedoch in einem breiten Sinn auch ein Verfahren
umfassen, bei dem die Bramme wieder
erhitzt wird, bevor die Temperatur merklich abfällt,
und warmgewalzt wird (warme Bramme - Erwärmen - Walzen).
Wichtige Faktoren, welche die Eigenschaften von Magnetstahlblech
beeinflussen, sind Menge, Größe, Morphologie
und Verteilung von AlN und MnS, welche in dem Stahl
ausfallen. Diese beeinflussen nicht nur die magnetischen
Eigenschaften des Endproduktes, sondern sie spielen
auch eine wichtige Rolle bei der Bildung der Mikrostruktur
des Stahlbandes während einer Reihe von Herstellungsvorgängen.
Im Falle von kornorientiertem Siliziumblech werden
die Ausfällungsteilchen wie AlN und MnS wirkungsvoll
als Hemmstoffe verwendet, die eine Sekundärrekristallisation
steuern. In bezug auf nichtorientiertes Siliziumstahlblech
sind jedoch mehrere Techniken beschrieben
worden, um die Ausfällungsteilchen harmlos zu machen:
- 1. Die Bramme wird auf eine niedrige Temperatur erwärmt, um die Auflösung von AlN oder MnS zu hemmen (z. B. JP-OS 50-35885).
- 2. Die Mengen von S und O werden vermindert, welche zu feinen Ausfällungsteilchen von nichtmetallischen Einschlüssen führen (z. B. JP-OS 56-22931).
- 3. Ca und Seltene-Erden-Metalle werden hinzugefügt, um die Morphologie von Sulfideinschlüssen zu beeinflussen (z. B. JP-OS 58-17248 und 58-17249).
- 4. Das Stahlband wird nach dem Warmwalzen bei extrem hoher Temperatur gehaspelt, um ein Eigenausglühen desselben zu bewirken, so daß das AlN durch einen Eigenglüheffekt vergröbert wird (z. B. JP-OS 57-43132).
Die meisten dieser Technologien beruhen auf der Voraussetzung
der üblichen Vorgänge, die in der Wiederaufwärmung
der Bramme und dem Warmwalzen bestehen. Wenn man jedoch
berücksichtigt, daß die Verwendung des direkten Walzens
als vielversprechend angesehen wird in bezug auf eine
Einsparung an Energie und Prozeßgängen, sind die obengenannten
Technologien alleine nicht ausreichend, hervorragende
magnetische Eigenschaften zu erhalten, da beim
direkten Walzen während des Warmwalzvorgangs AlN oder
MnS in dem Stahl fein ausfallen.
Daher sind in Hinblick auf die Lösung der obengenannten
Schwierigkeiten als Verfahren zum Vergröbern von AlN
beim direkten Warmwalzen Technologien vorgeschlagen
worden, die darin bestehen, das AlN durch kurzes Erwärmen
der Bramme auf den Weg zum Warmwalzvorgang zu vergröbern,
wie es in den JP-OS 56-18045, 56-33451 und der 58-123825
beschrieben wird. Jedoch führen diese Techniken zu
einer ungleichförmigen Ausfällung des AlN in Richtung
der Dicke der Bramme. Daher sind diese Verfahren nicht
immer ausreichend zum Herstellen von magnetischen Stahlstreifen,
bei denen eine Gleichförmigkeit der Eigenschaften
wichtig ist.
Abgesehen von dem Begriff "direktes Warmwalzen" ist ein
Verfahren nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2
aus der DE-OS 22 53 011 bekannt. Dort wird ein Stahl verwendet,
der bis zu 0,06% C und bis zu 1% Al enthalten kann. Das sich
an das Warmwalzen anschließende Glühen soll 15 Stunden bei
730°C durchgeführt werden.
Aus der EP 0 084 980 A2 ist ein Verfahren zum Herstellen von
nichtorientiertem Elektrostahlblech bekannt, bei dem eine
Bramme mit bis zu 0,015% C, 0,3 bis 2,0% Si, 0,005 bis
0,10% Al, 0,22 bis 1,31% Mn, 0,02 bis 0,20% Zn und 0,005
bis 0,10% Al und einem Verhältnis B/N von 0,5 bis 1,5 warmgewalzt,
dann geglüht bei Temperaturen von mindestens 850°C,
abschließend ein- oder zweimal kaltgewalzt mit Zwischenglühung
und abschließend bei Temperaturen von z. B. 875 oder 900°C
geglüht wird.
Aus dem Fachbuch "Ferromagnetism", Verlag D. VAN NOSTRAND COMPANY,
ist es bekannt, daß Verunreinigungen, deren Gehalt die Löslichkeitsgrenze
überschreiten, d. h. Ausscheidungen bilden, für
die magnetischen Eigenschaften von Elektrostahlblechen schädlich
sind. Hierbei wird u. a. auf C, Si, Mn, S, Al, P und N eingegangen.
Aus der DE-Z "Stahl und Eisen" 107 (1987), Nr. 8, Seite 36,
ist es bekannt, zur Verringerung des Energiebedarfs beim Warmwalzen
von Blechen die vor der Erschmelzung im Stahl gespeicherte
Energie möglichst für den Umformvorgang zu nutzen, während
es aus "Stahl und Eisen" 78, Nr. 18, Seite 1192, bekannt ist,
daß beim Haspeln eines Warmbandes bei Temperaturen unter 600°C
kaum eine Auswirkung der Walzendtemperatur im Bereich über
830°C feststellbar ist.
Aus der DE-OS 29 24 298 ist ein Verfahren zum Herstellen eines
nichtorientierten Elektrostahlblechs bekannt, bei dem eine aus
höchstens 0,065% C, höchstens 0,10% Al, höchstens 0,020% O,
B in solcher Menge, daß das Verhältnis B/N 0,50 bis 2,50 beträgt,
höchstens 0,01% N und im übrigen Eisen und unvermeidbaren
Verunreinigungen bestehende Bramme durch ein- oder mehrmaliges
Heiß- und Kaltwalzen auf die Endstärke des kaltgewalzten Bleches
gebracht und dieses nachgeglüht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von nichtorientiertem Magnetstahlblech durch direktes
Warmwalzen anzugeben, bei dem die Ausfällung von AlN und MnS
während des direkten Warmwalzens in einem die Gleichförmigkeit
der Magneteigenschaften beeinträchtigenden Maße vermieden und
zugleich eine optimale Kornbildung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 2
gekennzeichneten Verfahren gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren
zum Herstellen von Magnetstahlblech oder -streifen
durch direktes Warmwalzen geschaffen, bei dem es möglich
ist, die Ausfällung von AlN und MnS beim direkten Warmwalzen
(HDR-Verfahren) zu kontrollieren, was bisher
ein schwieriges Problem gewesen ist, indem die beanspruchte
Zusammensetzung der ursprünglichen Komponenten und
die beanspruchten Vorgaben für die Bearbeitungsbedingungen
verwendet werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden die Mengen des während des direkten Warmwalzens
(HDR-Walzen) ausfallenden AlN und MnS durch Regulieren
des Gehalts an Al und S auf einen solchen Wert vermindert,
daß sie die magnetischen Eigenschaften nicht beeinflussen,
wobei die unvermeidlich ausfallenden Nitride als grobe
BN Ausfällungsteilchen vorliegen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Bereich von B/N, in welchem niedrige Kernverlustwerte
erhalten werden, in Abhängigkeit vom
Al-Gehalt, und
Fig. 2 Bereiche der Durchwärmungszeit und der Durchwärmungstemperatur,
wo bei dem Glühprozeß für das
warmgewalzte Stahlblech niedrige Kernverlustwerte
erhalten werden.
Die Erfindung wird nun im einzelnen mit einer Begründung
für die Grenzwerte der Stahlzusammensetzung erläutert.
C (Kohlenstoff): Die Erfindung spezifiziert den C-Gehalt
auf nicht mehr als 0,01 Gew.-% mit dem Ziel, das Kornwachstum
während des Glühens des warmgewalzten Blechstreifens
zu verbessern. In Hinblick auf die magnetische Alterung
sind insbesondere weniger als 0,005 Gew.-% bei den Endprodukten
vorzuziehen. Zu diesem Zwecke erfolgt eine Entkohlung
entweder durch eine Vakuum-Entgasungsbehandlung
bei der Stahlherstellung oder durch ein Entkohlungsglühen
während einer Schlußglühstufe.
Si (Silizium): Um die für ein hochwertiges Magnetstahlblech
geforderten Kernverlustwerte zu erreichen, handelt es
sich bei der Erfindung um Stähle, bei denen mehr als
1,0 Gew.-% Si zugesetzt sind. Wenn jedoch zu viel Si
zugesetzt wird, wird es unmöglich, einen Kaltwalzvorgang
durchzuführen und in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit
wird eine breite Verwendung unmöglich. Somit liegt die
obere Grenze bei 4,0 Gew.-%.
Mn (Mangan): Bei der Herstellung des Magnetstahlblechs
wird während des direkten Warmwalzens durch das Mangan
Schwefel als MnS ausgefällt. Daher ist die Menge an
Mn sehr wichtig unter dem Gesichtspunkt der Kontrolle
von dessen Größe. Damit der Schwefel in dem Stahl ausreichend
ausfällt, spezifiziert die Erfindung die untere
Grenze für Mn auf 0,1 Gew.-% und 0,5 Gew.-% als die obere Grenze, bei der
auf die magnetischen Eigenschaften
kein negativer Einfluß ausgeübt wird.
S (Schwefel): Mit dem Ziel, die Gesamtmenge des während
des direkten Warmwalzens ausgefällten MnS zu regulieren,
wird der S-Gehalt auf weniger als 0,005 Gew.-% spezifiziert.
Al (Aluminium): ist ein wichtiges Element bei der Erfindung.
Gegenüber den üblichen Techniken, welche darauf
abzielen, die Größe und Verteilung der AlN-Ausfällungsteilchen
zu kontrollieren, vermindert die Erfindung
den Al-Gehalt extrem mit dem Ziel, die Menge an AlN
auf einen Wert zu senken, wo es keine Schwierigkeiten
für die magnetischen Eigenschaften aufwirft. Daher wird
Al auf nicht mehr als 0,002 Gew.-% eingestellt. Nichtsdestoweniger
können in einem später zu erläuternden Fall,
daß Bor hinzugefügt wird, hervorragende Eigenschaften
erreicht werden, indem Al auf nicht mehr als 0,01 Gew.-%
spezifiziert wird, wie Fig. 1 zeigt.
P (Phosphor): ist ein billiges und wirkungsvolles Element,
um den Kernverlust eines Magnetstahlblechs mit niedrigem
Si-Gehalt zu senken. Jedoch macht ein hoher Zusatz das Stahlband
nicht nur hart, sondern führt auch zu einem
Zerbrechen der Bramme. Daher liegt die obere Grenze
bei 0,05 Gew.-%.
N (Stickstoff): fällt bei dem Warmwalzvorgang als feines
AlN aus und hemmt das Kornwachstum des Ferrits nicht
nur in dem warmgewalzten Stahlband, sondern auch während
des Schlußglühens in dem kaltgewalzten Stahlband. Gemäß dem hier
beschriebenen Verfahren wird die Ausfällung des AlN so weit wie
möglich gehemmt und der Stickstoff durch den Zusatz
von Bor möglichst als BN ausgefällt, wie später erläutert,
und die obere Grenze für N auf 0,0030 Gew.-% spezifiziert,
um die Ausfällungsmengen sowohl von AlN als auch von BN
zu regulieren.
B (Bor): ist eines der wichtigsten Elemente bei der
vorliegenden Erfindung. Insbesondere durch Regulierung
des Al-Gehalts senkt Bor die Menge des während des direkten
Warmwalzens ausfallenden AlN und sorgt auch dafür, daß
der unvermeidlich enthaltende Stickstoff als BN ausfällt.
Fig. 1 zeigt einen Bereich für B N, in welchem ein niedriger
Kernverlustwert erhalten wird, in Abhängigkeit vom Al-Gehalt
(ΔW15/50 ist eine Differenz des Kernverlustwertes
zwischen warmgewalzten Erzeugnissen (HDR-Verfahren)
und nach dem üblichen HCR-Verfahren (hot charged rolling)
hergestellten Erzeugnissen, bei dem die auf ungefähr
500 bis 600°C abgekühlte Bramme wieder erwärmt und gewalzt
wird). Wenn Al nicht mehr als 0,01 Gew.-% beträgt, wird
in dem Bereich von B/N mit 0,5 bis 2,0 ein niedriger
Kernverlustwert erhalten, der dem von üblichen HCR-Erzeugnissen
fast äquivalent ist. Somit wird Bor
in dem Bereich von 0,5 bis 2,0 für B/N hinzugefügt.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird die Stranggußbramme
mit der obengenannten Zusammensetzung
direkt gewalzt, wobei die Brammentemperatur (die Temperatur
der Brammenoberfläche, womit im folgenden das gleiche
gemeint sein soll), bei der das direkte Walzen beginnt,
auf mehr als 1000°C festgelegt wird. Wenn die Anfangstemperatur
für das Walzen niedriger als 1000°C ist, ist es
schwierig, die gemäß der Erfindung festgelegten End-
und Wickeltemperaturen sicherzustellen, und reicht nicht
aus für eine spannungsinduzierte Ausfällung bei dem
Warmwalzvorgang ebenso wie das BN-Wachstum nach dem
Haspeln. Wenn die Brammentemperatur nach dem Gießen
niedriger wird als 1000°C, wobei die untere Grenze auf
600°C festgelegt wird, ist es möglich, das Walzen durchzuführen,
indem die Bramme von einem Temperaturbereich
von mehr als 600°C auf mehr als 1000°C wieder erhitzt
wird, so daß die gewünschten Eigenschaften erhalten
werden können. Wenn die Brammentemperatur unter 600°C
abfällt, ist es schwierig, durch eine kurzzeitige Wärmebehandlung
die Bramme bis in ihr Inneres gleichmäßig zu
erwärmen, und eine Brammendurchwärmung, wie bei der
üblichen Wärmebehandlung wird unvermeidlich. Kurz gesagt
wird dadurch der Erfolg der Erfindung in Hinblick auf
die Wirtschaftlichkeit zunichte gemacht. In bezug auf
die Durchwärmungszeit beim Wiedererwärmen der Bramme
können die erwünschten Eigenschaften erhalten werden,
wenn eine Zeit von mehr als 10 Minuten sichergestellt
wird. Nichtsdestoweniger ist es in Hinblick auf die
Wirtschaftlichkeit nicht vorteilhaft, wenn die Durchwärmungszeit
zu lang wird. Daher ist eine Durchwärmung
von nicht mehr als 40 Minuten vorzuziehen.
Beim Warmwalzen wird die Endtemperatur auf weniger als
850°C festgelegt, um die Verfeinerung des Ferrits in
ausreichendem Maße zu fördern. Außerdem wird in Hinblick
auf die Walzbelastung beim Warmwalzen die untere Grenze
für die Endtemperatur auf 750°C festgelegt. Darüber hinaus
wird eine Haspeltemperatur des warmgewalzten Stahlbandes
auf weniger als 650°C festgelegt, um während des langsamen
Abkühlens eine ungleichförmige Rekristallisation zu
vermeiden.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren ist das Glühen des warmgewalzten Stahlbandes
nach dem Warmwalzen unerläßlich. Dies hat seinen
Grund darin, daß vor dem Kaltwalzen eine ausreichende
Rekristallisation der warmgewalzten Struktur mit einem
Si-Gehalt von mehr als 1,0 Gew.-% zur Entwicklung einer
wünschenswerten Ferritstruktur in Hinblick auf die magnetischen
Eigenschaften führt. Das Glühen des warmgewalzten
Stahlbandes wird bei einer Durchwärmungstemperatur T (°C)
und einer Durchwärmungszeit t (min) ausgeführt, die eine
der folgenden Bedingungen (1) und (2) erfüllen:
770 T 890 - 100 ln t + 1170 T - 100 ln t + 1431 (1)
890 T 970 - 100 ln t + 979 T - 100 ln t + 1069 (2)
In Fig. 2 werden die Bereiche der Durchwärmungszeit
und der Durchwärmungstemperatur untersucht, wo ein niedriger
Kernverlustwert (W15/50 ist eine Differenz des
Kernverlustwertes zwischen HDR-Erzeugnissen und den
gewöhnlichen HCR-Erzeugnissen) beim Glühvorgang des
warmgewalzten Stahlbandes erhalten wird. In Bereichen,
die von den obengenannten verschieden sind, d. h. bei
Durchwärmungszeiten und Durchwärmungstemperaturen unter
deren unteren Grenzen erfolgt kein Kornwachstum mit
ausreichender Rekristallisation. Bei Durchwärmungszeiten
und -temperaturen über deren oberen Grenzen tritt eine
Zerstörung der magnetischen Eigenschaften auf infolge
einer Vergröberung der rekristallisierten Körner und
einer Stickstoffabsorption aus der erwärmenden Atmosphäre.
In beiden Fällen können Kernverlustwerte, die denen
von herkömmlichen HCR-Erzeugnissen äquivalent sind,
nicht erhalten werden.
Außerdem tritt im Falle von T<970°C ein abnormales
Kornwachstum der Ferritkörner auf, und es wird eine
Ungleichmäßigkeit der kaltgewalzten Oberfläche durch
grobe Körner hervorgerufen, die zu einer Abnahme des
Füllfaktors führt.
Darüber hinaus führt eine zu lange Durchwärmungszeit
zu einer Vergröberung der Ferritkörner, und es entsteht
eine Schwierigkeit durch eine Nitrierung der Stahlbandoberfläche
in einer gewöhnlichen Glühatmosphäre, was zu
einer Zunahme des Kernverlustes nach dem Schlußglühen
führt.
Das warmgewalzte Stahlband wird entsprechend dem herkömmlichen
Verfahren nach einmaligem Kaltwalzen oder zwei-
oder mehrmaligem Kaltwalzen mit Zwischenglühen kontinuierlich
bei einer Temperatur von 800 bis 1050°C geglüht.
Das genannte Zwischenglühen wird üblicherweise bei einer
Durchwärmungstemperatur von ungefähr 750 bis 900°C durchgeführt.
Was dieses Glühen betrifft, so kann entweder
ein Glühen im Stapel oder ein kontinuierliches Glühen
erfolgen.
Das Schlußglühen wird als kontinuierliches Glühen durchgeführt.
Wenn die Temperatur weniger als 800°C beträgt,
ist das Kornwachstum nicht ausreichend. Andererseits,
wenn 1050°C überschritten werden, tritt ein übermäßiges
Wachstum der Ferritkörner auf, was zu einer Zunahme
des Kernverlustes führt.
Die Stranggußbrammen mit den chemischen
Zusammensetzungen nach Nr. 1, 3 und 14 in Tabelle 1
wurden einem direkten Warmwalzvorgang (HDR-Vorgang)
unterworfen und auf eine Dicke von 2,0 mm gewalzt unter
den in Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen und geglüht.
Dann wurden die gewalzten Stahlbänder gebeizt und auf eine
Dicke von 0,5 mm kaltgewalzt. Das Schlußglühen der Stahlbänder
erfolgte in einer kontinuierlichen Glühlinie. Die erhaltenen
magnetischen Eigenschaften der Stahlbänder sind in
Tabelle 2 gezeigt.
Die Stranggußbrammen mit der Zusammensetzung
nach Nr. 14 in Tabelle 1 wurden wieder erwärmt
und unter den in Tabelle 3 aufgeführten Bedingungen
auf eine Dicke von 2,0 mm warmgewalzt und geglüht. Die
warmgewalzten Stahlbänder wurden gebeizt und auf eine Dicke
von 0,5 mm kaltgewalzt und in einer kontinuierlichen
Glühlinie einer Schlußglühung unterworfen. Die erhaltenen
magnetischen Eigenschaften der Stahlbänder sind in Tabelle
3 aufgeführt.
Die Stranggußbrammen mit den in Tabelle 1
aufgeführten Zusammensetzungen wurden ohne Einführen
in den Erwärmungsofen bei einer Oberflächentemperatur
von mehr als 1000°C direkt warmgewalzt auf eine Dicke
von 2,0 mm bei einer Endtemperatur zwischen 780 und
820°C, bei einer Temperatur von 560 bis 610°C gehaspelt
und unter den in Tabelle 4 aufgeführten Bedingungen
geglüht. Die warmgewalzten Stahlbänder wurden gebeizt und
kalt auf eine Dicke von 0,5 mm gewalzt. In Tabelle 4
sind die durch das kontinuierliche Glühen bei den angegebenen
Temperaturen erhaltenen magnetischen Eigenschaften
der Stahlbänder dargestellt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von nichtorientiertem
Magnetstahlblech durch direktes Warmwalzen, mit den
Verfahrensschritten
- - Warmwalzen einer Stranggußbramme mit Gehalten an C, Si, Mn, sowie mit S, Al, P und N, der Rest Fe und nicht vermeidbare Verunreinigungen,
- - Haspeln des warmgewalzten Stahlbandes,
- - Glühen des warmgewalzten Stahlbandes,
- - einmaliges Kaltwalzen des warmgewalzten Stahlbandes oder zwei- oder mehrmaliges Kaltwalzen mit Zwischenglühen, und
- - Schlußglühen in einem Temperaturbereich zwischen 800°C und 1050°C,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Gehalte der Bramme an C, Si, Mn, S, Al, P
und N begrenzt sind auf
C: nicht mehr als 0,01 Gew.-%,
Si: 1,0 bis 4,0 Gew.-%,
Mn: 0,1 bis 0,5 Gew.-%,
S: weniger als 0,005 Gew.-%,
Al: nicht mehr als 0,002 Gew.-%,
P: nicht mehr als 0,05 Gew.-%,
N: nicht mehr als 0,0030 Gew.-%, - - daß das Warmwalzen durchgeführt wird beginnend bei einem Zustand,
- - daß die Oberflächentemperatur der Bramme nicht niedriger ist als 1000°C, oder
- - bei einem Zustand, daß die Bramme von einem Temperaturbereich, bei dem sie eine Oberflächentemperatur von nicht weniger als 600°C hat, auf mehr als 1000°C wiedererwärmt und für mehr als 10 min durchgewärmt wird,
mit einer Endtemperatur von 750°C bis 850°C,
- - daß das Haspeln bei einer Temperatur von weniger als 650°C erfolgt, und
- - daß das Glühen des warmgewalzten Stahlbandes erfolgt bei einer Durchwärmungstemperatur T (°C) und einer Durchwärmungszeit t (min) unter Erfüllung einer der folgenden Gleichungen (1) oder (2) 770 < T < 890 - 100 ln t + 1170 < T < - 100 ln t + 1431 (1)890 < T < 970 - 100 ln t + 979 < T < - 100 ln t + 1069 (2)
2. Verfahren zur Herstellung von nichtorientierten
Magnetstahlblech durch direktes Warmwalzen, mit den
Verfahrensschritten
- - Warmwalzen einer Stranggußbramme mit Gehalten an C, Si, Mn, sowie mit S, Al, P und N, der Rest Fe und nicht vermeidbare Verunreinigungen,
- - Haspeln des warmgewalzten Stahlbandes,
- - Glühen des warmgewalzten Stahlbandes,
- - einmaliges Kaltwalzen des warmgewalzten Stahlbandes oder zwei-oder mehrmaliges Kaltwalzen mit Zwischenglühen, und
- - Schlußglühen in einem Temperaturbereich zwischen 800°C und 1050°C,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Gehalte der Bramme an C, Si, Mn, S, Al, P
und N begrenzt sind auf
C: nicht mehr als 0,01 Gew.-%
Si: 1,0 bis 4,0 Gew.-%,
Mn: 0,1 bis 0,5 Gew.-%,
S: weniger als 0,005 Gew.-%,
Al: nicht mehr als 0,01 Gew.-%,
P: nicht mehr als 0,05 Gew.-%,
N: nicht mehr als 0,0030 Gew.-%, - - daß die Bramme weiterhin B enthält mit B: 0,5 bis 2,0 B (Gew.-%)/N (Gew.-%),
- - daß das Warmwalzen durchgeführt wird beginnend bei einem Zustand,
- - daß die Oberflächentemperatur der Bramme nicht niedriger ist als 1000°C, oder
- - bei einem Zustand, daß die Bramme von einem Temperaturbereich, bei dem sie eine Oberflächentemperatur von nicht weniger als 600°C hat, auf mehr als 1000°C wiedererwärmt und für mehr als 10 min durchgewärmt wird,
mit einer Endtemperatur von 750°C bis 850°C,
- - daß das Haspeln bei einer Temperatur von weniger als 650°C erfolgt, und
- - daß das Glühen des warmgewalzten Stahlbandes erfolgt bei einer Durchwärmungstemperatur T (°C) und einer Durchwärmungszeit t (min) unter Erfüllung einer der folgenden Gleichungen (1) oder (2) 770 < T < 890 - 100 ln t + 1170 < T < - 100 ln t + 1431 (1)890 < T < 970 - 100 ln t + 979 < T < - 100 ln t + 1069 (2)
3. Verfahren zur Herstellung von nicht orientiertem
Magnetstahlblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Gehalt der Bramme an C begrenzt ist auf:
C: weniger als 0,005 Gew.-%.
4. Verfahren zur Herstellung von nichtorientiertem
Magnetstahlblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Schlußglühen in dem Temperaturbereich zwischen 800°C und 1050°C als Entkohlungsglühen durchgeführt wird, wobei der C-Gehalt auf weniger als 0,005 Gew.-% gesenkt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=12614565
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