DE4002580A1 - Spruehdose - Google Patents

Spruehdose

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Description

Die Erfindung betrifft eine Sprühdose mit einem Behälter zur Aufnahme von zu versprühender Flüssigkeit und Treibmittel, sowie mit einem Ausgabeventil und einem Sprühkopf, wobei das Ausgabe­ ventil durch externe Einwirkung auf den Sprühkopf geöffnet wird.
Derartige Sprühdosen finden in der Praxis in vielfältiger Art und Weise Verwendung beispielsweise als Aerosol-Zerstäuber, abgesehen hiervon werden zahlreiche Produkte, wie Farben, klare Plastiklösungen, feuerlöschende Verbindungen, Insektizide, Wachse oder Reinigungsstoffe der Bequemlichkeit halber in Sprühdosen verpackt. Dies gilt auch für Nahrungsmittel, wie beispielsweise Schlagsahne. Sprühdosen haben sich in der Praxis grundsätzlich bewährt, weil sie eine vollständig abgeschlossene Einheit darstellen, so daß ein Auslaufen oder eine atmosphäri­ sche Oxidation des Inhalts vermieden wird. In jüngster Zeit ist die Verwendung von Sprühdosen jedoch unter Umweltaspekten nicht mehr kritikfrei. Ursache hierfür ist die Verwendung von FCKW- Treibstoffen, auch heute vorhandene FCKW-Ersatzstoffe werden als nicht ausreichend angesehen, um Schädigungen der Umwelt wirksam zu verhindern. Abgesehen hiervon ist es nachteilig, daß leere Sprühdosen vollständig verworfen werden müssen, womit große Abfallmengen anfallen. Da Sprühdosen im wesentlichen aus Weißblech hergestellt werden, wird nach nur kurzer Gebrauchsdau­ er ein wertvoller Rohstoff wertlos.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sprühdose der genannten Art so weiter zu bilden, daß diese nach Entleerung nicht vollständig verworfen werden muß und zudem ohne umwelt­ schädliches Treibmittel betrieben werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß der Behälter ein Behältero­ berteil und ein Behälterunterteil aufweist, die miteinander dicht verbindbar sind, sowie mit dem das Ausgabeventil und den Sprühkopf aufweisenden Behälteroberteil ein zusammendrückbares, die Flüssigkeit aufnehmendes Sackelement im Bereich dessen Sacköffnung dicht verbunden ist und der Behälter mit einem Füllventil zum Einbringen von Druckluft als Treibmittel in den zwischen dem Sackelement und dem Behälter gebildeten Raum versehen ist.
Wesentlich ist bei der erfindungsgemäßen Sprühdose zunächst, daß der Behälter zweiteilig ausgebildet ist, wobei mit einem Behälterteil, dem Behälteroberteil, das zusammendrückbare Sackelement dicht verbunden ist. Behälteroberteil und Sackele­ ment bilden damit eine Baueinheit, so daß nur diese nach der Entleerung der Sprühdose verworfen werden muß und durch eine neue, gefüllte Baueinheit ersetzt werden kann. Andererseits ermöglicht die Ausbildung des Behälterunterteiles mit dem Füllventil den Behälter nach dem dichten Verbinden der beiden Behälterteile mittels Druckluft unter Druck zu setzen, wobei die Druckluft beliebig erzeugt werden kann. Gedacht ist dabei insbesondere an einfache Vorrichtungen zur Erzeugung der Druckluft, beispielsweise die Erzeugung der Druckluft mittels einer Luftpumpe, eines kleinen für den Hausgebrauch geeigneten, strombetriebenen Kompressors, die jeweils mit dem Füllventil verbindbar sind.
Wie zuvor beschrieben, ist an die Verbindung der beiden Behäl­ terteile die Anforderung zu stellen, daß diese dicht ist, das heißt verhindert wird, daß im Behälter befindliche Druckluft nach außen entweichen kann. Die Verbindung der beiden Behälter­ teile erfolgt zweckmäßig mittels eines Drehverschlusses, insbesondere eine Bajonettverschlusses, darüber hinaus sollten die Behälterteile in deren Kontaktbereichen mit Dichtungen, insbesondere Dichtringen versehen sein.
Fertigungstechnisch wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Behälteroberteil und das Sackelement aus Kunststoff bestehen und die beiden Teile miteinander verschweißt sind. Durch diese dauerhafte Verbindung wird ein Auslaufen der Flüssigkeit wirksam verhindert, andererseits ist gewährleistet, daß beim Beaufschla­ gen des Behälters mit Druckluft diese nicht in das Sackelement übertreten kann. Bezüglich des Sackelementes ist die Forderung zu stellen, daß es entsprechend dem aus der Sprühdose ausgetre­ tenden Flüssigkeitsvolumen zusammendrückbar ist. Das Sackelement kann dabei mehr oder weniger eigenstabil sein, beispielsweise wenig eigenstabil, als elastisches Teil, das sich beim Einfüllen von Flüssigkeit ballonartig ausdehnt und entsprechend der Ausgabe der Flüssigkeit ballonartig zusammenzieht, oder mit Vergrößerter Eigenstabilität in Form eines rippenverstärkten Sackelementes, bei dem die Rippen das Sackelement insbesondere in radialer Richtung verstärken, so daß es sich in axialer Richtung, das heißt parallel zum Boden, zusammendrücken läßt. Eine Formstabilität des Sackelementes in radialer Richtung ist insbesondere deshalb anzustreben, um ein einfaches Einführen des Sackelementes in das Behälterunterteil bei maximalem Flüssig­ keitsvolumen des Sackelementes zu gewährleisten. Gegebenenfalls könnte bei einer Ausbildung des Sackelementes als elastisches, ballonartiges Bauelement dieses auch von einem starren weiteren Sackelement umgeben seien, das seinerseits Durchbrechungen in dessen Wandung aufweist und mit dem Behälteroberteil verbunden ist. Das umgebende Sackelement würde dem Zweck dienen, dem inneren zusammendrückbaren Sackelement in dessen gefülltem Zustand die äußere Form vorzugeben, so daß die Umfangsform des äußeren Sackelementes entsprechend der inneren Gestalt des Behälterunterteiles zu wählen wäre, mit geringfügig geringerer radialer Erstreckung des äußeren Sackelementes gegenüber den inneren Abmessungen des Behälterunterteiles.
Vorteilhaft ist die Sprühdose so ausgebildet, daß das Behälter­ unterteil das Füllventil aufweist, wobei dieses zweckmäßig in dem dem Sprühkopf abgewandten Ende der Sprühdose angeordnet ist, somit im Bereich des Behälterbodens. Das Füllventil sollte als Rückschlagventil ausgebildet sein. Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß das Behälterunterteil ein Überdruckventil aufweist, das auf einen Überdruck im vom Druckluft eingenommenen Behälter­ raum anspricht. Bei einer Verwendung von Füllventil und Über­ druckventil kann der Behälter auf einfachste Art und Weise unter Druck gesetzt werden, indem das Druckerzeugungsgerät mit einem Druck, der höher ist als der Fülldruck, an das Rückschlagventil angeschlossen wird und bei Erreichen des Fülldruckes, auf den das Überdruckventil eingestellt ist, weitere zugeführte Druck­ luft abgeblasen wird.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen darstel­ len.
In den Figuren ist die Erfindung an einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Sprühdose und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Sprühdose.
Die Sprühdose 1 weist zunächst ein zylindrisches Behälterunter­ teil 1 auf, das oben offen und unten mit einem nach innen gewölbten Boden 2 ausgebildet ist. Mittig ist im Boden 2 ein Füllventil 3 vorgesehen, das als Rückschlagventil ausgebildet ist und ein Durchströmen in das Behälterunterteil zuläßt. Benachbart zur Behälterwandung 4 des Behälterunterteiles 1 ist im Boden 2 ein Überdruckventil 5 angeordnet, das bei einem Druck von etwa 4 bar eine Strömung aus dem Behälter zuläßt. Der obere Rand 6 des Behälterunterteiles 1 ist mit einem Außengewinde 7 relativ großer Steigung versehen. Das Behälterunterteil 1 besteht aus einem druckfesten Kunststoff, es könnte aber genauso gut auch aus Weißblech oder anderem Material gefertigt sein.
Mit dem Behälterunterteil 1 wirkt ein Behälteroberteil 8 zusammen. Es ist glockenförmig ausgebildet und besitzt an seinem unteren Ende einen außen gerändelten umlaufenden Flansch 9, der mit einem mit dem Außengewinde 7 des Behälterunterteiles 1 zusammenwirkenden Innengewinde 10 versehen ist. In das Behälte­ roberteil 8 ist ein Dichtungsring 11 eingelegt, der beim Aufschrauben des Behälteroberteiles 8 auf das Behälterunterteil 1 in Anlage mit dem Rand 6 gelangt und den durch das Behälterun­ terteil 1 und das Behälteroberteil 8 gebildeten Behälter dicht, das heißt gasdicht verschließt. Das Behälteroberteil 8 ist aus einem dem Behälterunterteil 1 entsprechenden Kunststoff gefer­ tigt. In bekannter Art und Weise ist das Behälteroberteil 8 mittig mit einem Ausgabeventil 12 versehen, das einen Sprühkopf 13 trägt, der beim Niederdrücken über einen Röhrchenansatz 14 das Ausgabeventil 12 gegen die Kraft einer Feder 15 öffnet. Ohne Einwirkung auf den Sprühkopf 13 überführt die Feder 15 das Ausgabeventil 12 in die Schließstellung.
Auf der dem Behälterunterteil 1 zugewandten Seite des Behältero­ berteils 8 ist mit diesem ein zusammendrückbares Sackelement 16 entlang der gesamten Berührungslinie der beiden Teile ver­ schweißt, womit diese Teile ein einziges, dicht miteinander verbundenes Bauteil darstellen. Dieses dient der Aufnahme der zu versprühenden Flüssigkeit 17, wobei hierunter durchaus auch eine Flüssigkeit mit weitgehend gelösten Gasbestandteil im Sinne eines Aerosols verstanden werden soll. Die Flüssigkeit wird nach dem Verschweißen von Behälteroberteil 8 und Sackelement 16 vor dem Montieren des Ausgabeventiles 12 und dem Sprühkopf 13 durch die im Behälteroberteil 8 befindliche Öffnung in das Sackelement 16 eingefüllt, wobei dieses sich aufgrund deren volumenverän­ derlicher Eigenschaften erweitert, bis es etwa die in der Darstellung der Fig. 2 mit ausgezogenen Linien gezeigte Kontur erreicht hat. Um solches inbesondere bei einem elastischen, ballonförmigen Sackelement 16 zu ermöglichen, kann dieses, was in Fig. 2 mit gestrichelten Linien verdeutlicht ist, mit parallel zum Sackboden 16a verlaufenden Umfangsrippen 18 versehen sein, die eine Ausdehnung des Sackelementes 16 im wesentlichen nur in axialer Richtung ermöglichen. Es ist damit gewährleistet, daß das Sackelement 16 in gefülltem Zustand einen maximalen Raum bezüglich des Behälterunterteiles 1 einnimmt, das heißt der Außendurchmesser des Sackelementes 16 nur geringfügig geringer ist als der Innendurchmesser des Behälterunterteiles 1.
Nach dem Füllen des Sackelementes 16 wird das durch das Behäl­ teroberteil 8 das Sackelement 16 gebildete Bauteil durch Einpressen des Ausgabeventils 12 in die Einfüllöffnung ver­ schlossen und der Sprühkopf 13 auf das Ausgabeventil 12 aufge­ setzt. Die so gebildete Verbrauchseinheit ist damit vertriebsbe­ reit, die Verbrauchseinheit kann beispielsweise einen zu versprühenden Flüssigdünger beinhalten. Das dauernde Gebrauchs­ teil für die Verbrauchseinheit stellt das Behälterunterteil 1 dar. Auf dieses wird die Verbrauchseinheit mit dessen Behältero­ berteil 8 aufgeschraubt, wobei der Dichtungsring 11 die Dichtig­ keit zwischen Behälterunterteil 1 und Behälteroberteil 8 sicherstellt. Anschließend wird das Füllventil 8 an eine übliche Druckversorgung angeschlossen, beispielsweise an eine zum Aufbringen von Drücken bis zu 5 bar bestimmte Luftpumpe. Mittels dieser wird der nicht vom Sackelement 16 eingenommene Innenraum 19 des Behälterunterteils 1 unter Druck gesetzt und damit auch die im Sackelement 16 befindliche Flüssigkeit 17. Der Druck im Innenraum 19 wird so lange erhöht, bis das Überdruckventil 5, vorliegend bei 4 bar, anspricht. Die Sprühdose ist dann be­ triebsbereit, das heißt der im Innenraum 19 wirksame Druck treibt bei einem Betätigen des Ausgabeventils 12 die im Sackele­ ment 16 befindliche Flüssigkeit 17 durch das Ausgabeventil 12 und den Sprühkopf 13 nach außen. Fig. 2 verdeutlicht, daß sich bei nahezu vollständig entleertem Sackelement 16 der Sackboden 16a an das Ausgabeventil 12 anlegt. Um einen vorzeitigen Verschluß der Ausgabeöffnung des Ausgabeventils 12 zu verhin­ dern, ist dieses mit seitlichen Öffnungen 20 versehen, die selbst bei einer Anlage des Sackbodens 16a an der stirnseitigen Öffnung des Ausgabeventils 12 ein seitliches Einströmen der Flüssigkeit in das Ausgabeventil 12 ermöglichen. Nach dem Entleeren des Sackelementes 16 wird die Gebrauchseinheit abgeschraubt und verworfen und es kann eine neue Gebrauchsein­ heit in das Behälterunterteil 1 eingesetzt werden. Es versteht sich von selbst, daß während des Entleerens eines Sackelementes 16 beliebig oft Druckluft in den Innenraum 11 nachgefüllt werden kann, so daß jede Gebrauchseinheit grundsätzlich im wesentlichen restlos entleert werden kann. In Fig. 1 ist mit der Bezugszif­ fer 21 der maximale Füllstand der Flüssigkeit 17 in der Ge­ brauchseinheit dargestellt.
Bezugszeichenliste
 1 Behälterunterteil
 2 Boden
 3 Füllventil
 4 Behälterwandung
 5 Überdruckventil
 6 Rand
 7 Außengewinde
 8 Behälteroberteil
 9 Flansch
10 Innengewinde
11 Dichtungsring
12 Ausgabeventil
13 Sprühkopf
14 Röhrchenansatz
15 Feder
16 Sackelement
16a Sackboden
17 Flüssigkeit
18 Umfangsrippe
19 Innenraum
20 Öffnung
21 maximaler Füllstand

Claims (10)

1. Sprühdose mit einem Behälter zur Aufnahme von zu versprü­ hender Flüssigkeit und Treibmittel, sowie einem Ausgabeven­ til und einem Sprühkopf, wobei das Ausgabeventil durch externe Einwirkung auf den Sprühkopf geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter ein Behälteroberteil (8) und ein Behälterunterteil (1) aufweist, die miteinander dicht verbindbar sind, sowie mit dem das Ausgabeventil (12) und dem Sprühkopf (13) aufweisenden Behälteroberteil (8) ein zusammendrückbares, die Flüssigkeit aufnehmendes Sackelement (16) im Bereich dessen Sacköffnung dicht verbunden ist, und der Behälter (1, 8) mit einem Füllventil (3) zum Einbringen von Druckluft als Treibmittel in den zwischen dem Sackelement (16) und dem Behälter (1, 8) gebildeten Raum (19) versehen ist.
2. Sprühdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälterunterteil (1) das Füllventil (3) aufweist, insbe­ sondere im Bereich des Behälterbodens (2) .
3. Sprühdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllventil (3) als Rückschlagventil ausgebildet ist.
4. Sprühdose nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälterunterteil (1) ein Über­ druckventil (5) aufweist, das auf einen Überdruck in dem vom Treibmittel eingenommenen Behälterraum (19) anspricht.
5. Sprühdose nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälteroberteil (8) und das Behälterunterteil (1) mittels eines Drehverschlusses, insbesondere eines Bajonettverschlusses verbindbar sind.
6. Sprühdose nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterteile (1, 8) im Kontaktbereich mit einer Dichtung, insbesondere einem Dichtungsring (11) versehen sind.
7. Sprühdose nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälteroberteil (8) und das Sackelement (16) eine Baueinheit bilden und vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, wobei die Teile (9, 16) miteinan­ der verschweißt sind.
8. Sprühdose nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sackelement (16) aus einem elasti­ schen Material besteht.
9. Sprühdose nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Sackelement (16) eine oder mehrere Versteifungsrippen (18) aufweist.
10. Sprühdose nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälterunterteil (1) aus Kunst­ stoff besteht.
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