DE4002440A1 - Zusammengesetzte keramikgiessform und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Zusammengesetzte keramikgiessform und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zusammengesetzte Keramikgieß
form mit einem Stützteil und einer keramischen Beschich
tung, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen
Gießform.
Es ist bekannt, als sogenannte Keramikgießform für einen
Präzisionsguß eine zusammengesetzte Keramikgießform zu
verwenden (d.h. eine mit Keramikmaterial beschichtete
Form), die aus einem Formteil in Form einer Keramikschicht
(keramische Beschichtung) und einem als Stützteil für die
Keramikschicht dienenden Formteil besteht, da eine solche
zusammengesetzte Keramikgießform wirtschaftlich herge
stellt werden kann und für den Gießvorgang eine hohe
Festigkeit besitzt. Die keramische Beschichtung wird unter
Anwendung des Shaw-Verfahrens oder des Unicast-Verfahrens
usw. aus keramischem Material hergestellt, während der
Stützteil der Form aus einem billigeren Sandgemisch,
beispielsweise Schamottsand und Olivinsand, und einem
Binder, wie z.B. Wasserglas und Bentonit, nach dem
CO2-Verfahren oder dergleichen hergestellt wird.
Wenn das Gießen unter Verwendung einer solchen zusammen
gesetzten Keramikgießform ausgeführt wird, ergibt sich
aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit des Gießhohlraums,
d.h. durch die Beschichtung aus einem keramischen Material
mit niedriger Wärmeleitfähigkeit, für die Metallschmelze
im Formhohlraum eine geringere Abkühlgeschwindigkeit als
für die Metallschmelze in einem Steiger. Das geschmolzene
Metall im Steiger, welches eigentlich erst nach dem
Erstarren des Gußstücks erstarren sollte, kann folglich
vor dem Erstarren der Metallschmelze im Gußstück-Hohlraum
erstarren, was Gußfehler zur Folge hat, die sich durch die
Verringerung des Volumens beim Erstarren des Metalls
ergeben und die sowohl an der Oberfläche des Gußstücks als
auch im Inneren desselben auftreten können. Um diese
Gußfehler zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, ein
gesteuertes Erstarren der Metallschmelze im Gußstück-
Hohlraum dadurch zu erreichen, daß in der Form eine
Kühlbohrung vorgesehen wird, und daß während des
Gießvorgangs Wasser oder ein gasförmiges Kühlmittel durch
die Kühlöffnung geleitet wird. Als Verfahren zur Her
stellung der Kühlöffnung wurde vorgeschlagen, in die
fertige Form eine Öffnung zu bohren oder vorab ein
Metallrohr als hohlen Kern in die Form einzusetzen. Beim
Bohren kann jedoch nur eine gerade Öffnung erzeugt werden,
wobei Form und Lage dieser Kühlöffnung Beschränkungen
unterliegen. Daher ist es in einigen Fällen schwierig,
eine Kühlöffnung auszubilden, die für eine wirksame
Kühlung sorgt. Beim Arbeiten mit einem Metallrohr können
die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des
Metallrohrs und des Keramikmaterials beim Brennen des
Keramikmaterials bei einer hohen Temperatur von etwa
1000°C große Risse in der Keramikgießform bzw. in deren
keramischen Beschichtung hervorrufen.
Gemäß JP-OS 63-1 88 467 wurde in einer Keramikgießform
bereits ein kontrollierter Verlauf der Erstarrungsfront
erreicht, indem in der Form eine Kühlöffnung ausgebildet
wurde, durch die Luft oder ein anderes Kühlgas geleitet
wurde. Die Keramikgießform war dabei jedoch ein ein
stückiger Formkörper, der vor dem Gießen auf eine hohe
Temperatur erhitzt wurde. Außerdem läßt sich der genannten
Druckschrift nicht entnehmen, wie eine Kühlöffnung bzw.
ein Kühlkanal mit einem spiralförmig verlaufenden Bereich,
wie er in Fig. 1 der Druckschrift gezeigt ist, in der
Praxis herstellen läßt.
Wenn ein Metall mit hohem Schmelzpunkt, wie z.B. Gußeisen
und Gußstahl, in konventionellen Keramikgießformen, ein
schließlich der zusammengesetzten Keramikgießformen, ver
gossen wird, dann tritt an der Oberfläche des Gußstücks
eine Zunderbildung und eine Entkohlung ein. Durch die Zun
derbildung verliert das Gußstück seine glatte Oberfläche.
Außerdem wird beim Gießen von Präzisionsteilen die Maßge
nauigkeit beeinträchtigt. Ferner führt die Entkohlung zu
kohlenstoffarmen Schichten der Gußstücke, wodurch die
Verschleißfestigkeit aufgrund einer verringerten Ober
flächenhärte geringer wird und wodurch aufgrund einer
geringeren Zugfestigkeit die Entstehung von Ermüdungs
brüchen gefördert wird. Außerdem verursacht die Entkohlung
bei hohen Temperaturen die Bildung von Hitzerissen in der
Gußteiloberfläche. Zur Verhinderung von Oxydation und
Entkohlung der Gußstücke werden die Gießformen bisher nach
Beendigung des Gießvorgangs gelegentlich mit einem abge
dichteten Kasten überdeckt, der mit einem nicht-oxydie
renden Gas gefüllt wird. Dennoch lassen sich Oxydation und
Entkohlung nicht vollständig verhindern, da die Atmosphäre
im Formhohlraum selbst keine nicht-oxydierende Atmosphäre
ist. Die Probleme der Oxydation und Entkohlung werden in
der genannten Druckschrift nicht angesprochen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte zusammengesetzte Keramikgießform
anzugeben, mit der ein kontrollierter Verlauf der
Erstarrungsfront in einem Gußstück erreichbar ist und mit
der eine Oxydation und Entkohlung der Gußstückoberfläche
verhindert werden kann. Weiterhin liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer
solchen verbesserten zusammengesetzten Keramikgießform
anzugeben.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen
Gießform der eingangs angegebenen Art gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß der Stützteil mit einem durchgehenden
Gaskanal versehen ist, daß der Stützteil Poren aufweist
und daß die keramische Beschichtung Mikrorisse aufweist,
wodurch ein kontrollierter Verlauf der Erstarrung des
Gußteils gefördert und eine Oxydation und Entkohlung der
Gußteiloberfläche verhindert werden kann, wenn ein
nicht-oxydierendes Gas durch den durchgehenden Gaskanal
geleitet wird.
Bei einem Gießvorgang, der unter Verwendung der erfin
dungsgemäßen zusammengesetzten Keramikgießform durchge
führt wird, wird erfindungsgemäß vor dem Einfüllen der
Metallschmelze in die Gießform ein nicht-oxydierendes Gas,
d.h. ein Inertgas bzw. ein neutrales Gas, durch den
durchgehenden Gaskanal geleitet, wobei das Gas aus dem
Kanal in den Stützteil und in die keramische Beschichtung
eindringt und den Formhohlraum füllt. Da auf diese Weise
erreicht werden kann, daß beim Einfüllen der Metall
schmelze der Formhohlraum und die angrenzenden Formteile
nur ein nicht-oxydierendes Gas enthalten, ergibt sich bei
dem Gußteil keine Oxydation und/oder Entkohlung der
Oberfläche. Die Gasströmung durch den durchgehenden
Gaskanal wird während des Einfüllens der Metallschmelze
während der Erstarrung der Metallschmelze und während des
Abkühlens der erstarrten Schmelze bzw. des Gußteils auf
rechterhalten, wobei das Gas die von dem Metall in die
zusammengesetzte Keramikgießform abgegebene Wärme abführt,
und damit einen kontrollierten Verlauf der Erstarrungs
front fördert, derart, daß das eigentliche Gußteil früher
erstarrt als die Metallschmelze im Steiger. Außerdem
werden Lufteinschlüsse aus der Form herausgespült. Im
Ergebnis werden dadurch Präzisions-Gußteile mit hoher
Oberflächenqualität und hoher Maßhaltigkeit erhalten.
Was das Verfahren anbelangt, so wird die gestellte Aufgabe
durch das Herstellungsverfahren gemäß Patentanspruch 4
gelöst.
Beim Erhitzen, insbesondere beim Brennen der zusammen
gesetzten Keramikgießform, wird das verdampfbare Kernele
ment bei der hohen Brenntemperatur verdampft, aufgeschmol
zen und/oder verbrannt, so daß sich ein durchgehender
Gaskanal der gewünschten Form und Lage ergibt. Das Kern
element, genauer gesagt die ggf. relativ kompliziert
geformte Kernelementanordnung besteht dabei aus einem
brennbaren Material, wie z.B. geschäumtem Polystyrol,
geschäumtem Polyethylen und geschäumtem Polyurethan oder
aus einem schmelzbaren Material, wie z.B. Wachs,
Polystyrol und einem Harnstoff-Harz.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Gießformanordnung
mit einer Basisplatte, einem Formkasten und
einer Kernelementanordnung;
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie II-II in
Fig. 1;
Fig. 3 bis 9 der Darstellung gemäß Fig. 2 entsprechende
Querschnittsdarstellungen zur Erläuterung
der einzelnen Schritte des erfindungs
gemäßen Verfahrens zum Herstellen einer
zusammengesetzten Keramikgießform; und
Fig. 10 einen Querschnitt durch eine Gießform
anordnung mit Oberkasten, Unterkasten und
einem im Formhohlraum befindlichen Gußstück.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 bis 9 wie eine Keramikgießform
mit einer keramischen Beschichtung und einem Stützteil
hergestellt wird.
Zunächst wird gemäß Fig. 1 und 2 ein überdimensioniertes
Rohmodell 1 auf einer Basisplatte 2 fixiert. Anschließend
wird eine Formsandmischung 6 aus Schamottsand und Natrium
silikat (Wasserglas) in einen Formkasten 4 bis auf eine
vorgegebene Höhe eingefüllt. Ein verdampfbares Kernelement
3 zur Herstellung eines durchgehenden Gaskanals wird auf
die Bandmischung 6 aufgelegt und an dem Formkasten 4
befestigt. Das überdimensionierte Rohmodell 1 ist mit
einer Stange 5 versehen, um eine Eingußöffnung herzu
stellen, an der eine Keramikschlemme eingefüllt werden
kann. Beim Ausführungsbeispiel besteht das verdampfbare
Kernelement 3 aus geschäumtem Polystyrol und umfaßt einen
ringförmigen Teil und zwei gerade, stabförmige Teile, die
mit dem ringförmigen Teil verbunden sind. Es ist auch
möglich, das Kernelement 3 aus geschäumtem Polyethylen,
geschäumtem Polyurethan, Wachs, Polystyrol oder einem
Harnstoff-Harz herzustellen und die Zahl der durchgehenden
verdampfbaren Teile, deren Lage und Abmessungen und die
Gestalt des verdampfbaren Kernelements insgesamt in
geeigneter Weise so zu bestimmen, daß ein gerichteter
Verlauf der Erstarrungsfront erreicht wird, während
gleichzeitig eine Oxydation und Entkohlung bei dem
herzustellenden Gußstück vermieden wird. Der Formkasten 4
ist auf der Basisplatte 2 angeordnet und der Abstand
zwischen dem ringförmigen Teil des verdampfbaren
Kernelements 3 und der Oberseite des überdimensionierten
Rohmodells 1 beträgt vorzugsweise 5 bis 10 mm.
Wie Fig. 3 zeigt, wird der Formkasten dann noch weiter mit
dem Sandgemisch aus Schamottsand und Natriumsilikat
gefüllt. Diese Formsandmischung wird dann unter Anwendung
des üblichen CO2-Verfahrens mit gasförmigen CO2 gehärtet,
um für die fertige Form einen Stützteil 7 zu erhalten, der
zwischen den Sandkörnern Poren aufweist. Der Stützteil 7
kann auch nach einem anderen geeigneten Verfahren unter
Verwendung eines anorganischen Bindemittels aus einem
selbstaushärtenden Formsand hergestellt werden.
Nach der Herstellung des Stützteils 7 wird das über
dimensionierte Rohmodell 1 gemäß Fig. 4 aus dem Stützteil
7 herausgenommen. Anders gesagt, werden der Formkasten 4
und der Stützteil 7 angehoben, wobei in dem Stützteil 7
die Gießöffnung 8 gebildet wird.
Gemäß Fig. 5 wird anschließend ein endgültiges Modell 9 an
einer anderen Basisplatte 10 fixiert. Der Formkasten 4 mit
dem Stützteil 7 wird danach derart auf die neue Basis
platte 10 aufgesetzt, daß zwischen dem endgültigen Modell
9 und dem Stützteil 7 der Form ein Zwischenraum 11 ver
bleibt.
Weiterhin wird ein keramisches Material 12 in Form einer
Schlemme hergestellt, indem ein feuerfestes Füllermaterial
vorgegebener Körnung (Zirkonsand, Zirkonmehl oder ein
anderes Füllermaterial), hydrolysiertes Ethylsilikat und
ein flüssiger Katalysator oder ein Geliermittel gemischt
werden. Diese keramische Schlemme wird dann durch die
Eingußöffnung 8 in den Zwischenraum 11 eingefüllt, um
diesen und die Eingußöffnung 8 zu füllen, wie dies in Fig.
6 gezeigt ist. Nach einer kurzen Zeit beginnt die Schlemme
zu gelieren. Bei gelierter, vorzugsweise noch weicher
Schlemme wird das endgültige Modell 9 entfernt bzw. abge
hoben, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist.
Unmittelbar nach dem Entfernen des endgültigen Modells 9
wird das gelierte keramische Material 12 im Zuge eines
ersten Brennschritts mit der Flamme eines Gasbrenners 14
erhitzt. Dabei wird das Gel stabilisiert und bildet
nunmehr einen Rohling der keramischen Beschichtung. Dieser
Rohling enthält Mikrorisse, die klein genug sind, um ein
Austreten von geschmolzenem Metall zu verhindern, jedoch
groß genug, um eine Entlüftung bzw. Entgasung zu erreichen.
Nach der Stabilisierung gemäß Fig. 8 wird der Formkasten 4
mit dem Stützteil 7 und dem Rohling der keramischen
Beschichtung gemäß Fig. 9 in einem zweiten Brennschritt
bei einer hohen Temperatur gebrannt, beispielsweise bei
1000°C für die Dauer von 3 Stunden. Während des Aufheizens
auf die hohe Temperatur wird das verdampfbare Kernelement
ausgebrannt, um einen durchgehenden Gaskanal 16 zu
schaffen. Auf diese Weise wird eine zusammengesetzte
Keramikform 17 erhalten, die aus einem durch den Stützteil
7 gebildeten Formteil und der keramischen Beschichtung 12
besteht und einen Gießhohlraum 18 aufweist. Im vorlie
genden Fall besitzt die keramische Beschichtung 12 dabei
eine Dicke von 5 bis 20 mm und wird nach dem Verfahren zum
Gießen zusammengesetzten Keramikmaterials (composite
ceramic molding process) hergestellt.
Anschließend dienen die zusammengesetzte Keramikgießform
17 und der Formkasten 4 als untere Formhälfte (Unter
kasten) 19. Eine obere Formhälfte (Oberkasten) 20 wird
durch einen Formkasten 21 gebildet, in dem eine Sandform
22 mit einem als Steiger dienenden Hohlraum 23 in konven
tioneller Weise ausgebildet wird. Wie Fig. 10 zeigt, wird
die obere Formhälfte 20 auf die untere Formhälte 19
aufgesetzt. Vor dem Eingießen der Metallschmelze
(beispielsweise hochlegiertem Gießstahl) wird ein
nicht-oxydierendes Gas (beispielsweise N2) aus einer
Gasflasche (nicht gezeigt) mit einer geeigneten
Durchflußrate, die an einem geeigneten Ventil (nicht
gezeigt) eingestellt wird, durch die durchgehende Öffnung
16 hindurchgeleitet. Anstelle von Stickstoff (N2) kann
auch gasförmiges Helium oder Argon verwendet werden. Das
N2-Gas dringt in den Stützteil 7 und die keramische
Beschichtung 12 ein und füllt den Gießhohlraum 18 und den
als Steiger dienenden Hohlraum 23. Nunmehr wird das
geschmolzene Metall bei einer Gießtemperatur von 1600°C
eingegossen und füllt die Hohlräume 16 und 23. Die
Stickstoffströmung wird aufrechterhalten, während das
geschmolzene Metall, ausgehend von der Formoberfläche, von
außen nach innen erstarrt, um ein Gußstück 24 zu bilden.
Da der Stickstoff die eingeschlossene Luft aus der unteren
Formhälfte 19 herausspült, werden eine Oxydation und Ent
kohlung der Gußstückoberfläche verhindert. Da das durch
den durchgehenden Kanal 16 hindurchströmende N2-Gas
außerdem die Wärme von dem geschmolzenen Metall abführt,
wird ein gerichteter Verlauf der Erstarrungsfront geför
dert, und zwar derart, daß der zuletzt erstarrende Bereich
im Steiger liegt. Nach der vollständigen Erstarrung und
nach dem Abkühlen des Gußteils 24 auf eine Temperatur, bei
der das Gußteil aus der durch Oberkasten 20 und Unter
kasten 19 gebildeten Form herausgenommen werden kann, wird
die Stickstoffzufuhr unterbrochen, und schließlich wird
das Gußteil 24 aus der Form herausgenommen. Das auf die
beschriebene Weise hergestellte Gußteil 24 ist frei von
Gußfehlern und hat eine hervorragend glatte Oberfläche.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß die
Erfindung nicht auf das vorstehend erläuterte Ausführungs
beispiel beschränkt ist und daß dem Fachmann, ausgehend
vom Ausführungsbeispiel, zahlreiche Möglichkeiten für
Änderungen und/oder Ergänzungen zu Gebote stehen, ohne daß
er dabei den Grundgedanken der Erfindung verlassen müßte.
Beispielsweise kann der durch eine keramische Beschichtung
12 gebildete Formteil statt nach dem Shaw-Verfahren nach
dem Unicast-Verfahren oder einem anderen Verfahren
hergestellt werden. Eine komplizierte Form des durch
gehenden Gaskanals kann ferner leicht dadurch erhalten
werden, daß man eine entsprechend komplizierte Form des
Kernelements bzw. der Kernelementanordnung vorsieht.
Claims (7)
1. Zusammengesetzte Keramikgießform mit einem Stützteil
und einer keramischen Beschichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stützteil (7) mit
einem durchgehenden Gaskanal (16) versehen ist,
daß der Stützteil (7) Poren aufweist und
daß die keramische Beschichtung (12) Mikrorisse
aufweist.
2. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen dem Gaskanal (16) und der
Grenzfläche zwischen dem Stützteil (7) und der
Beschichtung (12) 5 bis 10 mm beträgt.
3. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die keramische Beschichtung (12) eine Dicke zwischen 5
und 20 mm besitzt.
4. Verfahren zum Herstellen einer einen Stützteil und
eine keramische Beschichtung umfassenden, zusammen
gesetzten Keramikgießform nach einem der Ansprüche 1
bis 3, bei dem folgende Schritte durchgeführt werden:
der Stützteil wird über einem überdimensionierten
Rohmodell hergestellt, das Rohmodell wird entfernt,
eine keramische Schlemme wird in einen Zwischenraum
zwischen dem Stützteil und einem endgültigen Modell
gefüllt, um die keramische Beschichtung zu bilden, das
endgültige Modell wird entfernt und die zusammen
gesetzte Keramikgießform wird erhitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Herstellung des
Stützteils ein verdampfbares Kernelement zur Bildung
eines durchgehenden Gaskanals in der Nähe des überdi
mensionierten Rohmodells angeordnet wird
und daß beim Erhitzen der zusammengesetzten Keramik
gießform das verdampfbare Kernelement verdampft wird,
um auf diese Weise in dem Stützteil der Gießform einen
durchgehenden Gaskanal zu erzeugen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erhitzen der zusammengesetzten Keramikgießform
folgende Schritte umfaßt:
die keramische Beschichtung wird unter Verwendung eines Brenners gehärtet und die zusammengesetzte Keramikgießform wird in einem Hochtemperaturofen gebrannt, um das verdampfbare Kernelement zu entfernen.
die keramische Beschichtung wird unter Verwendung eines Brenners gehärtet und die zusammengesetzte Keramikgießform wird in einem Hochtemperaturofen gebrannt, um das verdampfbare Kernelement zu entfernen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das verdampfbare Kernelement für die Ausbildung eines
durchgehenden Gaskanals aus einem brennbaren Material
besteht, welches aus der Gruppe folgender Materialien
ausgewählt ist: geschäumtes Polystyrol, geschäumtes
Polyethylen, geschäumtes Polyurethan.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das verdampfbare Kernelement zur Ausbildung des durch
gehenden Gaskanals aus einem schmelzbaren Material
besteht, welches aus der folgenden Gruppe von
Materialien ausgewählt ist: Wachs, Polystyrol,
Harnstoff-Harz.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1978789A JPH02200344A (ja) | 1989-01-31 | 1989-01-31 | 鋳型の成形方法 |
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DE4002440C2 DE4002440C2 (de) | 1991-11-14 |
Family
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Country Status (2)
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