DE4001887C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten von
Kurbelwellen, deren Zapfen durch Wangen getrennt sind,
bei dem die Induktoren von der gleichen Seite aus an
die Zapfen angelegt werden, für die Härtung von Kurbel
wellen, bei denen die Hubzapfen mit unterschiedlicher
Winkellage direkt aneinander grenzen. Ebenso
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum induktiven
Härten nach der vorstehend genannten Art.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art ist in
der DE-PS 36 13 909 beschrieben. Dabei umgreifen je
weils zwei Induktoren direkt hintereinander angeord
nete Hubzapfen halbschalenförmig, wobei sie versetzt
zueinander gegenüberliegend angeordnet sind. Durch den
gemeinsamen Härtevorgang können unzulässige gegensei
tige Beeinflussungen durch ein getrenntes Härten ver
mieden werden. Nachteilig dabei ist jedoch, daß die
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens als
eine Sondermaschine ausgebildet sein muß und aus die
sem Grunde relativ aufwendig ist.
In der DE-PS 38 42 808 ist eine Vorrichtung zum Härten
von Kurbelwellen beschrieben, wobei jeweils zwei sym
metrisch zur Achsmitte liegende Hublagerflächen
gleichzeitig gehärtet werden. Diese Vorrichtung be
trifft jedoch keinen Kurbeltrieb einer Brennkraftma
schine der V-Bauart, bei dem jeweils Hubzapfen mit un
terschiedlicher Winkellage direkt hintereinander ange
ordnet sind. Für einen derartigen Kurbeltrieb wäre
diese bekannte Vorrichtung aufgrund der Notwendigkeit
der Einhaltung eines Mindesabstandes in der Aufhängung
und im Maschinengestell von benachbart zueinander
liegenden Induktoreinheiten wohl nicht geeignet.
In der EP-OS 3 04 651 ist ein Kurbeltrieb einer Brenn
kraftmaschine der V-Art beschrieben, wobei jedoch zwi
schen zwei zueinander versetzt angeordneten Hubzapfen
eine Zwischenwange 37 angeordnet ist. Die Härtung der
Laufflächen erfolgt dabei ebenfalls durch ein Induk
tionshärtung, die getrennt ausgeführt wird. Wird bei
spielsweise der linke Hubzapfen gehärtet, so muß der
rechte intensiv gekühlt werden, damit die gegenseitige
Beeinflussung möglichst gering gehalten wird. Weiter
hin ist dabei nachteilig, daß unter anderem durch die
Zwischenwangen der Kurbeltrieb länger wird, bzw. we
niger Lagerfläche zur Verfügung steht.
Aus "G. Benkowsky", 1965, Seiten 68/69 und 74/75 ist
es bekannt, durch eine entsprechende Gestaltung eines
Induktors und des Luftspaltes eine breite Stromdichte
verteilung im Werkstück und damit einen Härtebereich
über die Breite des Induktors hinaus zu erreichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, die vorstehend genannten Probleme zu vermei
den, insbesondere die Möglichkeit zu haben, gleichzei
tig die Laufflächen von direkt hintereinander angeord
neten Hubzapfen induktiv zu härten, wobei dies jedoch
auf relativ einfache Weise erfolgen soll, wodurch die
Möglichkeit gegeben ist, einfachere und gegebenenfalls
herkömmliche Vorrichtungen hierfür einzusetzen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
Induktoren verwendet werden, die schmäler als die Härte
zonenbreite sind, wobei die Induktoren in bekannter
Weise so augebildet sind, daß der auf Härtetemperatur
zu erwärmende Oberflächenbereich gegenüber der Breite
des Induktors erweitert ist und der Abstand der Induk
toren so gewählt wird, daß die Erwärmungsbereiche
benachbarter Induktoren ineinander übergehen.
Erfindungsgemäß kann nunmehr trotz Fehlens von Zwi
schenwangen in einem Arbeitsgang gleichzeitig eine in
duktive Härtung der beiden Laufflächen vorgenommen
werden, wobei ein guter Härteverlauf erreicht wird.
Insbesondere werden bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren die kritischen Bereiche, wie z. B. die auf Biegung
beanspruchten Hubinnenseiten und der auf Torsion bean
spruchte Bereich der Überschneidung der beiden Hubzap
fen besonders gut berücksichtigt.
Eine der Ursachen für einen gleichmäßigen Härteverlauf
liegt darin, daß an dem Bereich zwischen den beiden
Induktoren das elektromagnetische Feld wirksam ist und
durch geeignete Anordnung des Induktors zum Werkstück
so geführt wird, daß Wärme von beiden Laufflächen
zusammenläuft. Dadurch wird auch in diesem Bereich die
für den Härtevorgang erforderliche Temperatur erreicht
unter weitgehender Vermeidung örtlicher Übertemperaturen.
Dadurch, daß erfindungsgemäß nunmehr beide Induktoren
sich auf der gleichen Seite befinden und damit neben
einander im gleichen Maschinengestell angeordnet sein
können, wird das Härten wesentlich einfacher. Insbe
sondere kann man z. B. herkömmliche Härtemaschinen ent
sprechend ohne große Aufwendungen für das erfindungs
gemäße Verfahren umbauen. Dabei ist lediglich dafür zu
sorgen, daß die Heizschleifen so ausgebildet sind, daß
die Wärme auch zwischen den beiden auf Abstand vonein
ander angeordneten Induktoren zusammenläuft.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens kann vorgesehen sein, daß die bei
den Induktoren jeweils über eine Aufhängeeinrichtung
an der gleichen Seite eines Maschinengestelles aufge
hängt sind, wobei wenigstens einer der beiden Indukto
ren in Richtung auf den anderen Induktor mit einer Ab
kröpfung versehen ist, und die beiden Induktoren der
art zueinander angeordnet sind, daß wenigstens im
Übergangsbereich zwischen den beiden hintereinander
angeordneten Hubzapfen ein freier Bereich verbleibt.
Um eine zu starke gegenseitige Beeinflussung durch
die, beim Induktionshärten, auftretenden magnetischen
Felder der beiden Induktoren zu vermeiden, wird man in
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorse
hen, daß die beiden Induktoren auf den einander zuge
kehrten Seiten magnetisch abgeschirmt werden. Dies
kann z. B. durch eine oder an beiden Induktoren außen
seitig auf den einander zugekehrten Seiten angeordnete
elektrisch leitende Platten erfolgen, in denen die
magnetische Energie durch Umwandlung in Wärme vernich
tet wird und weshalb gegebenenfalls eine zusätzliche
Kühlung von Vorteil sein kann.
Es ist auch möglich, das Seitenblech des Induktors
durch geeignete Gestaltung für diese Funktion mitzu
verwenden.
Durch wenigstens eine zusätzliche Isolatorplatte wird
eine vollständige elektrische Trennung erreicht. Die
Verwendung einer Kunststoff- oder Verbundwerkstoff
platte mit guten Gleiteigenschaften ermöglicht es,
diese gleichzeitig auch als Führungsplatte zu verwenden.
Die Induktoren hängen in üblicher Weise in einem
Parallelogramm, wobei sie radial durch das Parallelo
gramm geführt sind und nunmehr erfindungsgemäß in
axialer Richtung durch die als Führungsplatten ausge
bildete Isolatorplatten geführt sind. Über die beiden
Isolatorplatten können nämlich die beiden Induktoren
aneinander gleiten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt auch darin, daß nunmehr die am meisten gefährde
ten Bereiche auf Biegung und Torsion in den Hubzapfen
getrennt voneinander optimiert werden können. Aus dem
gleichen Grunde wird man im allgemeinen auch jeden In
duktor mit einer eigenen Leistungssteuerung versehen,
so daß eine unabhängige Regelung möglich ist.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine verkleinerte Darstellung einer Kurbel
welle mit zwei Induktoren, die an einem ge
meinsamen Maschinengestell aufgehängt sind
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teiles einer Kurbel
welle mit zwei Induktoren (in vergrößerter
Darstellung, ausschnittsweise)
Fig. 3 ausschnittsweise Darstellung der Kurbelwelle
nach der Fig. 1 mit den Härtezonen
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.
3 mit der Härtezone
Das Oberflächenhärten durch Induktoren ist in seiner
Wirkungsweise und seinem Prinzip hinlänglich bekannt,
weshalb nachfolgend hier nicht näher darauf eingegan
gen wird. Grundsätzlich wird dabei in der Oberflächen
zone des zu härtenden Werkstückes kurzzeitig mit Hilfe
höherfrequenter Spannungen ein Wirbelstrom induziert.
Dabei erwärmt sich das Werkstück an der Oberfläche
sehr schnell auf eine bestimmte Härtetemperatur. An
schließend wird gehärtet durch Abschrecken mit einem
Kühlmittel.
Zur Vereinfachung sind in der Fig. 1 nur zwei Indukto
ren 1 dargestellt, die über eine Aufhängeeinrichtung 2
an einem Maschinengestell 3 befestigt sind. Über die
Aufhängeeinrichtung 2 sind die Induktoren 1 entlang
einer zu härtenden Kurbelwelle 4 verschiebbar und
damit entsprechend den zu härtenden Kurbelzapfen ein
stellbar. Selbstverständlich können im Bedarfsfalle
auch ebenso viele Induktoren wie zu härtende Flächen
vorhanden sein.
Die in der Fig. 1 dargestellte Kurbelwelle ist für ei
ne Brennkraftmaschine der V-Bauart gedacht, wobei je
weils zwei Hubzapfen 5 und 6 mit unterschiedlicher
Winkellage in der Ebene senkrecht zur Drehachse direkt
hintereinander angeordnet sind. Dabei können auch in
Längsrichtung noch Überschneidungen der Laufflächen 7
und 8 vorhanden sein. Sowohl die Aufhängeeinrichtung 2
als auch einige der übrigen an dem Maschinengestell 3
für jeden Induktor 1 angeordneten Bauteile, wie z. B.
der Transformator, benötigen einen entsprechenden Raum
in axialer Richtung - bezogen auf die zu härtende Kur
belwelle 4.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist ein Induktor
mit einer Abkröpfung 9 versehen, die zu dem anderen
Induktor 1 hin gerichtet ist. Diese Abkröpfung kann
ohne Verlust an elektrischer Energie durchgeführt wer
den. Im Bedarfsfalle kann selbstverständlich auch der
zweite Induktor noch mit einer Abkröpfung versehen
sein, die zu dem anderen Induktor, der für den benach
barten Hubzapfen vorgesehen ist, gerichtet ist.
Wie aus der Fig. 2 weiter ersichtlich ist, besitzen
beide Induktoren auf den einander zugekehrten Seiten
jeweils eine elektrisch leitende Platte 10, an der je
weils außenseitig eine Isolatorplatte 11 angeordnet
ist, zur magnetischen Abschirmung. Der Abstand zwi
schen den beiden nebeneinander liegenden Induktoren
entspricht im Minimum dem Hohlkehlenradius des Hub
zapfens.
Wie weiterhin aus der Fig. 2 ersichtlich ist, liegen
die beiden Isolatorplatten 11 aneinander und stellen
damit zusammen mit den beiden Seitenwangen 12 und 13
neben den Hubzapfen 5 und 6 Führungen für die Indukto
ren 1 dar. Als Material für die Isolatorplatten 11
kann man einen Kunststoff mit geringem Reibungswider
stand verwenden.
Aus den Fig. 3 und 4 ist der Verlauf der Härtezonen
ersichtlich, die sich bei einer Härtung mit den beiden
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Induktoren 1 erge
ben. Wie daraus ersichtlich ist, ist der Verlauf der
Härtezonen bzw. die Eindringtiefe relativ gleichmäßig
über die Laufflächen 7 und 8 verteilt, wobei insbeson
dere auch in den gefährdeten Bereichen und in den Ra
dien eine genügend tiefe Härtezone vorhanden ist.
Aus der Fig. 4 ist ersichtlich, daß sich gerade auch
durch den gewählten freien Mittelbereich, d. h. einem
Bereich, in welchem die beiden Induktoren nicht anlie
gen, und der sich in dem Übergangsbereich zwischen den
beiden Hubzapfen 5 und 6 befindet, eine Härtetiefe
einstellt, die einen weitgehend gleichmäßigen Verlauf
über die beiden Laufflächen 7 und 8 sicherstellt.
Claims (9)
1. Anwendung eines Verfahrens zum Härten von Kurbel
wellen, deren Zapfen durch Wangen getrennt sind,
bei dem die Induktoren (1) von der gleichen Seite
aus an die Zapfen (5, 6) angelegt werden, für die
Härtung von Kurbelwellen, bei denen die Hubzapfen
mit unterschiedlicher Winkellage direkt aneinander
grenzen,
dadurch gekennzeichnet, daß
Induktoren verwendet werden, die schmäler als die
Härtezonenbreite sind, wobei die Induktoren in
bekannter Weise so ausgebildet sind, daß der auf
Härtetemperatur zu erwärmende Oberflächenbereich
gegenüber der Breite des Induktors erweitert ist und
der Abstand der Induktoren so gewählt wird, daß die
Erwärmungsbereiche benachbarter Induktoren ineinander
übergehen.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die benachbarten Induktoren (1) auf den einander
zugekehrten Seiten magnetisch abgeschirmt werden.
3. Vorrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Induktoren (1) jeweils über eine Auf
hängeeinrichtung (2) an der gleichen Seite eines
Maschinengestelles (3) aufgehängt sind, wobei
wenigstens einer der beiden Induktoren (1) in
Richtung auf den anderen Induktor (1) mit einer
Abkröpfung (9) versehen ist, und die beiden Induk
toren (1) derart zueinander angeordnet sind,
daß wenigstens im Übergangsbereich zwischen den beiden
hintereinander angeordneten Hubzapfen (5, 6)
ein freier Bereich verbleibt, der mindestens dem Hohl
kehlenradius des Hubzapfens entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens einer der beiden Induktoren (1) auf der
dem anderen Induktor zugewandten Seite mit einer
elektrisch leitenden Platte (10) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Platte (10) mit einer Küh
lungseinrichtung versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Platte (10) aus Kupfer,
Messing, Aluminium oder austenitischem Stahl
besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
außenseitig auf der elektrisch leitenden Platte
(10) eine Isolatorplatte (11) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Isolatorplatten (11) als Führungsplatten für die
beiden Induktoren (1) ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Induktoren (1) mit Isolatorplatten (11)
versehen sind, und die beiden Isolatorplatten (11) aus
einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften
bestehen.
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