DE4001380C2 - Zeckenpflaster - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Zeckenpflaster, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Auf Spaziergängen und Wanderungen kommt es oft vor, daß man von Zecken befallen wird. Ohne es zu verspüren, krabbeln diese winzigen Blutsauger, etwa auch Ameisen, unter der Kleidung oft in entlegene Körperregionen. Auch sollen sich Zecken häufig von Bäumen fallen lassen, um sich dann beispielsweise im Arm eines Menschen einzubeißen. Oft entdeckt man diese potentiell gefährlichen Insekten erst bei näherer in Augenscheinnahme des Körpers, beziehungsweise man fühlt deren Anwesenheit, wenn diese nach längerer Saugtätigkeit das Vielfache ihrer ursprünglichen Größe erreichen. Die Zecken stecken dann mit ihrem Rüssel tief in der Haut und haben sich dort mit einem schraubenartigen Hacken verankert.

Fachzeitschriften empfehlen das Entfernen einer Zecke mittels einer Pinzette unter gleichzeitiger Drehung gegen den Uhr­ zeigersinn. Dieser Vorgang soll vorsichtig und mit Bedacht ausgeführt werden, um ja nicht den Rüssel oder Kopf des Insekts abzureißen. Bei dieser Methode ist das aber oft der Fall. Eiterungen und langfristige Rötungen können dann die Folge sein, aber auch wesentlich schlimmere Folgen können auftreten. Auf jeden Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, um das Herausziehen der Zecke zu bewerkstelligen beziehungs­ weise die erforderliche Nachbehandlung vorzusehen.

Um eine Zecke völlig und unversehrt aus der Haut herauszu­ bekommen, wird ferner das Auftragen von Öl oder Fett empfohlen. Dadurch wird dem Insekt die Atemluft abgeschnitten und es löst seine Zangen bzw. Widerhaken, um aus dieser Lage zu entkommen und den Standort zu wechseln. Es ist nicht angenehm, stets einen Vorrat an Öl oder Fett mitzuführen, um für einen Zecken­ befall gewappnet zu sein.

Aus der US-PS-47 48 767 sind bereits verschiedene Modelle eines Zeckenpflasters bekannt. Beim ersten Modell wird ein Behälter verwendet, in dem zwei Öffnungen vorgesehen sind. Der Behälter bildet einen Flansch, der an seiner Unterseite mit einem Klebemittel versehen ist. Nachdem der Behälter auf der Haut angeklebt ist, wird durch die eine Öffnung mittels einer Pipette eine Füllung eingegeben, wobei Luft durch die andere Öffnung entweichen kann. Auf diese Weise wird die Zecke erstickt. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel besitzt der wiederum zwei Öffnungen aufweisende Behälter nach unten zugespitzte Seitenwände, die seitlich mit Klebemitteln versehen sind. Dieses Modell ist für behaarte Tiere geeignet. Ein zusätzliches Ausführungsbeispiel des Zeckenpflasters arbeitet ohne eine Füllung und verwendet statt dessen ein Vakuum zum Ersticken der Zecke. Bei allen Ausführungsbeispielen ist die Handhabung verhältnismäßig kompliziert, da erst nach dem Anbringen des Pflasters die Füllung eingebracht werden kann, was zu dem die Mitführung eines Behälters mit dem Füllmittel erforderlich macht. An sich ist es bereits aus der DE-OS 35 03 111 bekannt, zur Verbesserung der Hauptabsorption ein Arzneipflaster vorzusehen, welches Arzneistoffe in einer als Scheibe ausgebildeten festen Trägermasse enthält. Diese Druckschrift befaßt sich aber nicht mit der Beseitigung von Zecken.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zeckenpflaster mit einem Wirkstoffbehälter zur Anordnung über einer in der Haut steckenden Zecke und mit Befestigungsmitteln zur Befestigung des Wirkstoffbehälters an der Haut derart vorzusehen, daß die von einer Zecke befallene Person, beispielsweise ein Wanderer oder ein Landwirt, in einfacher Weise sofort bei einem aufgetretenen Zeckenbefall eine Bekämpfung einleiten kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Maßnahmen vor.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Abdeckmittel so ausgebildet, daß sie gleichzeitig auch die Befestigungsmittel im Abdeckzustand deaktivieren, während beim Entfernen der Abdeckmittel sowohl die Befestigungsmittel akti­ viert als auch der Wirkstoffbehälter geöffnet werden.

Dichtungsmittel sind zum Zurückhalten des Wirkstoffs im Be­ reich des Behälters und der die Zecke enthaltenden Haut vorgesehen und verhindern ein Auslaufen des Wirkstoffs aus dem Wirkstoffbehälter.

Die Befestigungsmittel sind zum einen fest am Wirkstoffbehäl­ ter angebracht und sind zum anderen geeignet, um an der Haut angeklebt zu werden, und zwar vorzugsweise dadurch das die Befestigungsmittel selbstklebend sind.

Durch die Gestaltung des Wirkstoffbehälters und auch der Dichtungsmittel wird erreicht, daß das im Wirkstoffbehälter beispielsweise enthaltene Fett nach Aufbringen des Zecken­ pflasters auf die Haut unter einem gewissen Druck steht, so daß die vorzugsweise mittig im Bereich der Öffnung des Wirk­ stoffbehälters sich befindende Zecke satt mit Fett umgeben wird.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und es zeigt:

Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Zeckenpflasters gemäß Linie 1-1 in Fig. 2;

Fig. 2 eine Ansicht des Zeckenpflasters gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 von unten;

Fig. 3 eine Abwandlung des Zeckenpflasters der Fig. 1.

Das Zeckenpflaster 20 weist einen Wirkstoffbehälter 21 und Befestigungsmittel in der Form eines Pflasters 22 auf. Ferner umfaßt das Zeckenpflaster 20 Abdeckmittel 23, die gemäß der Erfindung die Austrittsöffnung des Zeckenpflasters 20 ab­ schließen, gleichzeitig aber auch die Befestigungsmittel 22 unwirksam machen. Die Abdeckmittel 23 sind vorzugsweise in der Form einer Abziehfolie ausgebildet. Diese Abziehfolie (die auch mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet sei) kann also kurz vor dem Einsatz des Zeckenpflasters 20 sowohl von den Befesti­ gungsmitteln, vorzugsweise in der Form des Pflasters 22 abge­ zogen werden und auch vom Wirkstoffbehälter 21, so daß das Zeckenpflaster 20 einsatzbereit ist.

Benachbart zur Öffnung 25 sind Abdicht- oder Dichtungsmittel 24 vorgesehen.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 (sowie auch der Fig. 3) sind die Abdichtmittel 24 in der Form von Ringstegen 26 oder auch in der Form von Noppen ausgebildet, und zwar vorzugsweise einstückig mit dem Wirkstoffbehälter 21. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Ringstege 26 ausgebildet, so daß sich zwei Ringräume ergeben. Mit ihren drei ringförmigen Anlageflächen 26 würden die drei Stege der Abdichtmittel 24 im Anwendungsfall des Pflasters 20 gegen die Haut gedrückt, und so das nicht gezeigte innerhalb der durch den Wirkstoffbehälter 21 gebildeten Hohlkugel enthaltene Fett oder dgl. (Wirkstoff) daran hindern, aus sinem Einsatzbereich zu entweichen.

Die Befestigungsmittel in der Form eines Pflasters 22 sind an der Oberseite des Wirkstoffbehälters 21 in der gezeigten Weise angeordnet, und zwar daran durch Verschweißen bzw. durch Ver­ kleben befestigt. Das Pflaster 22 erstreckt sich ferner über die Oberseite der Abdichtmittel 24 und ragt dann seitlich radial weg. In dem seitlich radial wegragenden Bereich ist das Pflaster 22 mit den Abdeckmitteln vorzugsweise in der Form einer Abziehfolie 23 abgedeckt, so daß bei nicht benutztem Zeckenpflaster 20 der Pflasterklebstoff geschützt ist. An der Abziehfolie 23 ist ein radial nach außen ragendes Abziehteil 7 ausgebildet, welches das Abziehen der Abziehfolie 23 erleichtert.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist der Wirkstoffbe­ hälter 32 zusammen mit den Befestigungsmitteln 33 einstückig ausgebildet. Die Abziehfolie 23 ist wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel vorgesehen. Die Befestigungsmittel 33 besitzen vorzugsweise eine etwas dünnere Wandstärke als der Wirkstoffbehälter 32, so daß die Befestigungsmittel 33 eine hinreichende Flexibilität besitzen, um an der Haut ankleben zu können. Vorzugsweise ist an den Befestigungsmitteln 33 (an der Unterseite) wiederum ein Pflasterklebstoff vorgesehen, der durch die Abziehfolie 23 bei Nichtgebrauch geschützt ist.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 könnte der Wirk­ stoffbehälter vorzugsweise einschließlich der Dichtmittel 23 unabhängig vom Pflaster 22 hergestellt sein und die beiden Teile werden dann anschließend miteinander fest verbunden, um nach Füllung des Wirkstoffbehälters 21 mit der Folie 23 abge­ schlossen zu werden.

Die Abdichtmittel 24 sind vorzugsweise einstückig mit dem Wirkstoffbehälter 21, 32 ausgebildet, können aber auch ein­ stückig mit den Befestigungsmitteln ausgebildet sein. Die Abdichtmittel 24 bestehen vorzugsweise aus einem elastischen Material, so daß sich eine gute Abdichtung gegenüber der Haut ergibt.

Der Wirkstoffbehälter 21 bzw. 32 ist halbkugelförmig oder aber hat die Form einer Kugelkalotte. Auch andere Formen für den Wirkstoffbehälter 21 sind denkbar.

Claims (5)

1. Zeckenpflaster mit einem eine Öffnung (25) aufweisenden Wirkstoffbehälter (21, 32) zur Anordnung über einer in der Haut steckenden Zecke, und mit am Wirkstoffbehälter vorgesehenen Befestigungsmitteln (22) zur Befestigung des Wirkstoffbehälters an der Haut, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Wirkstoff gefüllte Wirkstoffbehälter derart ausgebildet ist, daß er nach Entfernung der den Inhalt des Wirkstoffbehälters bei Nichtgebrauch des Zeckenpflasters schützenden Abdeckmitteln (23) und nach Aufbringeen auf die Haut unter Druck steht, so daß die im Bereich der Öffnung (25) des Wirkstoffbehälters sich befindende Zecke mit Wirkstoff umgeben wird.

2. Zeckenpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dichtungsmittel (24) den Wirkstoff im Bereich des Wirkstoffbehälters und der die Zecke enthaltenden Haut bei auf der Haut befestigtem Zeckenpflaster zurückhalten.

3. Zeckenpflaster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Befestigungsmittel (22) einerseits fest am Wirkstoffbehälter (21, 32) angebracht sind und andererseits an der Haut zum Ankleben vorzugsweise in selbstklebender Weise geeignet sind.

4. Zeckenpflaster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel in der Form eines Pflasters (22) vorgesehen sind, welches zum einen am Wirkstoffbehälter (21) befestigt ist und zum anderen zum Ankleben an der Haut geeignet ist.

5. Zeckenpflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel (22) einstückig mit dem Wirkstoffbehälter (32) und vorzugsweise aus dem gleichen Material wie dieser ausgebildet sind.