DE4001197A1 - Sitzventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzventil der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Derartige Sitzventile sind in der Praxis durch die seit
Jahren verkauften Typen MV, MVS, MVE, MVP und DMV,
Baugruppe 4, der Fa. Heilmeier & Weinlein, 8000 München 80,
Neumarkter Str. 27, bekannt. Sie werden als
Druckbegrenzungsventil, als Sicherheitsventil, als
Druckminderventil und dgl. benutzt. Im ersten
Druckmittelkanal steht der zu regelnde Druck an, während
der zweite Druckmittelkanal, z. B. zu einer Tankleitung
führt. Mit der Einstellung der Vorspannung der Feder
wird die Druckgrenze bestimmt, an der das Ventilglied
vom Ventilsitz abhebt und Druckmittel abströmen läßt.
Sofern der zweite Druckmittelkanal drucklos oder nahezu
drucklos ist, spricht das Sitzventil ordnungsgemäß an.
Wenn jedoch der Druck im zweiten Druckmittelkanal aus
irgendwelchen Gründen ansteigt, etwa weil der zweite
Druckmittelkanal an eine Arbeitsleitung angeschlossen
ist, addiert sich der Druck im zweiten Druckmittelkanal
zur von der Feder erzeugten Schließkraft, so daß die
Druckgrenze unkontrolliert steigt, bei der das
Sitzventil anspricht. Gerade bei einer Verwendung
solcher Sitzventile als Lasthalteventile ist dies ein
unerwünschter Nachteil, der es erfordert, den
ungesteuerten Verbraucher und das System so auszulegen,
daß der beim Aufaddieren steigende Druck verkraftet
wird. Allerdings sind die Sitzventile mit ihren
einfachen Ventilgliedern kostengünstig, kleinbauend und
funktionssicher, so daß man bestrebt ist, sie für eine
möglichst große Palette an Anwendungsfällen einsetzen zu
können. Der vorerwähnte Aufaddierungs-Effekt stellt
jedoch eine unerwünschte Begrenzung der
Einsatzmöglichkeiten für die Sitzventile dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzventil
der eingangs genannten Gattung so zu verbessern, daß der
Aufaddierungs-Effekt vermieden wird.
Die gestellte Aufgabe wird auf baulich einfache Weise
mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmalen gelöst.
Aus baulichen und physikalischen Gründen läßt sich die
Wirkung des im zweiten Druckmittelkanal herrschenden
Drucks auf das Ventilglied nicht vermeiden. Jedoch wird
durch die Entlastung des Federschließdrucks die mit
steigendem Druck steigende hydraulische Schließkraft am
Ventilglied durch die Entlastung der Feder so
kompensiert oder weitgehend so kompensiert, daß der
Aufaddierungs-Effekt unterbleibt. Das Sitzventil spricht
unabhängig oder nahezu unabhängig vom Druck im zweiten
Druckmittelkanal an. Der Aufbau des Sitzventils bleibt
einfach und kostengünstig, weil im wesentlichen alle
bisher üblichen Komponenten benutzt werden. Es kommt nur
die einfach in das Sitzventil integrierbare
Entlastungsvorrichtung hinzu. Auf vorteilhafte Weise
wird die Palette der Anwendungsmöglichkeiten solcher
Sitzventile vergrößert.
Es ist zwar aus Bl. 30 eines Prospekts der Firma
Fluid-Controls, ein Senkbrems-Sperrventil mit der
Typenbezeichnung 1 EXP 65 83 bekannt, bei dem der
Einfluß eines variablen Drucks im zweiten
Druckmittelkanal auf das Öffnungsverhalten des Ventils
dadurch eliminiert wird, daß das Ventilglied als
komplizierter, großbauender und bearbeitungstechnisch
anspruchsvoller Differential-Hülsenkolben ausgebildet
wird, der in ein aufwendiges und großbauendes Gehäuse so
eingesetzt ist, daß er druckausgeglichen ist. Solche
aufwendigen Ventile sind u. a. wegen ihrer Baugröße vor
allem für große Durchflußmengen sinnvoll und zudem teuer
und großbauend. Mit einfachen, kleinbauenden und
kostengünstigen Sitzventilen sind diese Ventile nicht
vergleichbar. Ferner wird bei ihnen der Einfluß des
variablen Drucks im zweiten Druckmittelkanal durch eine
besondere Konstruktion des Ventilgliedes und des
Gehäuses erreicht, ohne die Feder einzubeziehen.
Eine zweckmäßige und bauliche einfache Ausführungsform
geht aus Anspruch 2 hervor. Der Kolben läßt sich mit
geringem baulichen Aufwand so unterbringen, daß er
automatisch und in Abhängigkeit vom jeweils im zweiten
Druckmittelkanal herrschenden Druck die Feder mechanisch
so entlastet, wie der Druck das Ventilglied auf den
Ventilsitz preßt. Auf diese Weise übernimmt der variable
Druck im zweiten Druckmittelkanal zunehmend die Funktion
der Feder, die gleichzeitig von dieser Funktion durch
die Entlastungsvorrichtung, zumindest weitestgehend,
freigestellt wird.
Zweckmäßig ist die Ausführungsform von Anspruch 3, weil
hierbei der Kolben die Feder im gleichen Maße entlastet,
wie der Druck das Ventilglied auf den Ventilsitz drückt.
Das Sitzventil arbeitet stets so als ob der zweite
Druckmittelkanal drucklos wäre.
Alternativ dazu kann auch die Ausführungsform gemäß
Anspruch 4 zweckmäßig sein, weil bei diesem Untermaß des
Kolbens eine Restkraft der Feder wirksam bleibt, die die
mechanische Funktion des Sitzventils sicherstellt.
Wichtig ist diese Maßnahme auch für eine einwandfreie
Führung und Halterung des Ventilgliedes, das es sonst
unerwünschte Eigenbewegung ausführen könnte, wenn die
Feder bei Ansteigen des Drucks im zweiten
Druckmittelkanal schnell gespannt wird.
Bei besonderen Anwendungsfällen kann aber auch die
Ausführungsform gemäß Anspruch 5 zweckmäßig sein, sofern
auf andere Weise für eine einwandfreie Führung des
Ventilgliedes gesorgt wird. Es wird hier der Einfluß
eines variierenden Drucks im zweiten Druckmittelanschluß
überkompensiert.
Eine besonders einfache Ausführungsform geht aus
Anspruch 6 hervor. Die Feder wirkt indirekt über den
Kolben auf das Ventilglied, der für die Führung und
Belastung des Ventilglieds und das Spannen der Feder
verantwortlich ist.
Eine weitere, besonders zweckmäßige Ausführungsform geht
aus Anspruch 7 hervor. Der Kolben entlastet die Feder
über die Zugstange, die an dem am Ventilglied
angreifenden Federwiderlager befestigt ist.
Baulich einfach und strömungsgünstig ist ferner die
Ausführungsform gemäß Anspruch 8, weil der Kolben
entfernt vom direkten Arbeitsbereich des Ventilgliedes
liegt und die Strömung nicht beeinträchtigt.
Im Hinblick auf die Funktionssicherheit und den
einfachen sowie platzsparenden Aufbau ist die
Ausführungsform gemäß Anspruch 9 zweckmäßig.
Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 10
enthalten. Das Flüssigkeitssperrelement stellt sicher,
daß nicht von der Außenumgebung Wasser oder andere
schädliche Medien in den Zylinderraum gelangen und die
Funktion des Kolbens beeinträchtigen. Das
Flüssigkeits-Sperrelement kann dabei im Zylinderraum,
zwischen dem Zylinderraum und der äußeren Umgebung im
Gehäuse des Sitzventils oder auch an der Außenseite des
Gehäuses des Sitzventils angeordnet sein. Ist das
Flüssigkeits-Sperrelement ein poröser Einsatz, z. B. aus
Sintermaterial, dann kann die Luft ungehindert in beiden
Richtungen durchgehen, während Flüssigkeit oder andere
schädliche Medien zurückgehalten werden.
Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform mit axialer
Durchströmung des Sitzventils geht aus Anspruch 11
hervor. Bei dieser Ausführungsform bleibt das
Grundkonzept bereits bewährter Sitzventile erhalten. Es
brauchen nur der Einsatz baulich entsprechend angepaßt
und der Kolben an der Zugstange befestigt zu werden.
Schließlich ist die Ausführungsform von Anspruch 12
vorteilhaft, weil das Sitzventil hier in der Funktion
als Lasthalteventil den Anforderungen gerecht wird, die
einerseits die Durchströmung in beiden Richtungen und
andererseits das Ausschließen eines
Aufaddierungs-Effektes betrifft. Von besonderer
Bedeutung ist dabei das Aufbauen von Druckstößen seitens
des Verbrauchers. Zu diesem Zweck ist das Schockventil
vorgesehen, das die Druckspitze zu bauen vermag.
Allerdings ist es dafür erforderlich, daß das
Lasthalteventil den abzubauenden Druck ohne den
Aufaddierungs-Effekt zum Schockventil gelangen läßt.
Tritt ein Druckstoß auf, dann spricht wegen der
Entlastungsvorrichtung für die Feder des Ventilgliedes
das Sitzventil bei der eingestellten Druckgrenze an und
läßt den Druck zum Schockventil durch, unabhängig davon,
wie hoch der Druck im zweiten Druckmittelkanal gerade
ist. Speziell bei einem Schiebersteuerventil mit
geschlossener Neutralstellung könnte nämlich das
Druckmittel zwischen dem Sitzventil und dem
Schiebersteuerventil nicht abströmen, so daß das
Ventilglied mit hoher Kraft geschlossen bliebe. Die
Entlastungsvorrichtung stellt aber sicher, daß das
Sitzventil ordnungsgemäß anspricht und das Schockventil
den Druckstoß abbauen kann.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Schemadarstellung eines
konventionellen Sitzventils,
das mit dem Nachteil des Auf
addierungs-Effektes behaftet
ist,
Fig. 2 ein Schema eines erfindungs
gemäß ausgebildeten Sitzventils
ohne den schädlichen Aufaddie
rungs-Effekt,
Fig. 3 eine hydraulische Steuervorrich
tung, in der ein erfindungsgemäßes
Sitzventil als Lasthalteventil
enthalten ist,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine
konkrete Ausführungsform eines
Sitzventils mit Lasthaltefunktion,
und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform,
ähnlich der von Fig. 4.
Ein Sitzventil S konventioneller Bauart gemäß Fig. 1
enthält in einem nicht näher gezeigten Gehäuse einen
Ventilsitz O, auf den ein Ventilglied V durch eine Feder C
gepreßt wird. Zum Ventilsitz O führt ein erster
Druckmittelkanal K1, der den Druck P führt. Die Feder C
ist in einer Gehäusekammer R angeordnet, an die ein
zweiter Druckmittelkanal K2 angeschlossen ist, der einen
Druck p hat. Von der Kammer R zweigt ggf. ein dritter
Druckmittelkanal K3 zu einem Sicherheits- oder
Schockventil B ab, das einen Ansprechdruck P′ hat, der
beispielsweise größer ist als der normale Druck P. Der
Ventilsitz O hat eine Querschnittsfläche f, die der
Fläche entspricht, auf der am Ventilglied V die Drücke P
und p in zueinander entgegengesetzten Richtungen wirken.
Durch f und die Kraft der Feder C wird der Druckwert von
P bestimmt, d. h. die Druckgrenze, an der das Sitzventil S
anspricht. Ist der Druck p gleich Null, dann wird das
Ventilglied V bei Erreichen des Drucks P abgehoben. Der
Druck P bleibt auf einen Wert begrenzt, der der Kraft
der Feder C entspricht. Steigt jedoch aus irgendeinem
Grund p auf einen Wert größer als Null, dann
beaufschlagt dieser Druck die Fläche f des Ventilgliedes
in Schließrichtung zusätzlich zur Kraft der Feder C.
Dies bedeutet, daß das Sitzventil dann nicht mehr beim
eingestellten Druck P anspricht, sondern erst bei einem
höheren Druck. Dieser Aufaddierungs-Effekt ist dann
unzweckmäßig, wenn P eingehalten werden muß.
Das Schockventil B dient beispielsweise zum Abbauen
eines Druckstoßes im Druckmittelkanal K2. Der Druckstoß
wird nur dann ordnungsgemäß abgebaut, wenn p gleich Null
ist. Dann hebt nämlich das Ventilglied V beim Druck P ab
und läßt das Schockventil in vorbestimmter Weise zum
Ansprechen kommen. Ist jedoch der Druck p aus
irgendeinem Grund größer als Null, dann hebt das
Ventilglied V nicht beim Druck P vom Ventilsitz O ab,
sondern erst bei einem ggf. wesentlich höheren Druck.
Das Schockventil B kommt nicht in der vorbestimmten
Weise zum Ansprechen.
Bei einem in Fig. 2 schematisch gezeigten Sitzventil S1
gemäß der Erfindung wird der vorerwähnte
Aufaddierungs-Effekt auf baulich einfache Weise
eliminiert. Den in Fig. 1 entsprechenden Komponenten
wurden in Fig. 2 dieselben Bezugszeichen gegeben.
Zusätzlich enthält das Sitzventil S1 eine
Entlastungsvorrichtung E für die das Ventilglied V
beaufschlagende Feder C. In der einfachsten Form besteht
die Entlastungsvorrichtung E aus einem Kolben T mit
einer Beaufschlagungsfläche f, die der
Beaufschlagungsfläche des Ventilgliedes V entspricht
oder nur geringfügig davon abweicht. Der Kolben T ist
zwischen das Ventilglied V und die Feder C eingeordnet,
wobei die Feder C in einer Nebenkammer R′ sitzt, die zur
Atmosphäre A entlastet ist.
Mit dieser Ausbildung wird erreicht, daß das Sitzventil S1
unabhängig vom Druck p beim eingestellten Druck P
anspricht. Ist der Druck p größer als Null, dann wird
nämlich der Kolben T in Öffnungsrichtung des
Ventilgliedes V beaufschlagt und die Feder C in dem Maße
verformt und relativ zum Ventilglied V entlastet, wie
der Druck p das Ventilglied V in Schließrichtung auf den
Ventilsitz O drückt.
Zweckmäßigerweise ist die Fläche f des Kolbens T gleich
der Fläche f des Ventilgliedes V bzw. des Ventilsitzes
O, damit sich der Druck p nicht störend auswirken kann.
Um jedoch bei dem einfachen Aufbau des Sitzventils S1
die Führung des Ventilgliedes V nicht zu gefährden, kann
die Beaufschlagungsfläche des Kolbens T kleiner sein als
die Beaufschlagungsfläche f des Ventilglieds V, z. B. um
10%. Abgesehen davon sind auch Anwendungsfälle denkbar,
wo der Kolben T eine größere Beaufschlagungsfläche hat
als das Ventilglied V, so daß der Einfluß des Drucks p
überkompensiert wird.
Ist an die Kammer R über den dritten Druckmittelkanal K3
ein Schockventil B wie in Fig. 1 angeschlossen, dann
wird dieses unabhängig vom Druck p zur Wirkung kommen.
In Fig. 3 ist das Sitzventil S1 als Lasthalteventil LHV
in eine hydraulische Steuervorrichtung eingegliedert.
Die Steuervorrichtung enthält ein schematisch
angedeutetes Schiebersteuerventil D, vorzugsweise mit
geschlossener Neutralstellung. Das in Fig. 2 angedeutete
Schockventil B ist in das Schiebersteuerventil D
eingegliedert, so daß es eine Verbindung zum Rücklauf
herstellen kann. Das Schiebersteuerventil D dient zum
Ansteuern eines Verbrauchers Z, hier beispielsweise
eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders, der eine
Last L zu bewegen hat. Zwei Leitungen Z1 und Z2
verbinden den Verbraucher Z mit dem Schiebersteuerventil D.
In der Leitung Z1 ist das Sitzventil S1 eingeordnet,
derart, daß der Verbraucher Z über die Leitung Z1 an den
Ventilsitz O angeschlossen ist, während das
Schiebersteuerventil D an die Kammer R angeschlossen
ist. Im Sitzventil S1 ist die Entlastungsvorrichtung E
enthalten. Ferner ist das Sitzventil S1 mit einem
Rückschlagventil G, zweckmäßigerweise einem
Plättchenrückschlagventil, versehen, das eine
ungehinderte Durchströmung in Richtung vom
Schiebersteuerventil D zum Verbraucher Z ermöglicht.
Weiterhin ist eine hydraulische Entsperrvorrichtung F
für das Sitzventil S1 vorgesehen, die durch den
Ventilsitz O hindurch am Ventilglied angreift und durch
eine Vorsteuerleitung H beaufschlagt wird, die an die
Leitung Z2 angeschlosen ist.
Vom Sitzventil S1 wird die Last L bis zu einem
eingestellten Druck gehalten. Tritt ein Druckstoß auf,
etwa weil die Last L in Richtung des Pfeiles eine
zusätzliche Kraft erzeugt, dann wird der Überdruck über
das Schockventil B abgebaut. Zum gesteuerten Bewegen des
Verbrauchers Z nach links wird über das
Schiebersteuerventil D in der Leitung Z2 der Druck
aufgebaut, der über die Hilfssteuerleitung H und die
Entsperrvorrichtung F das Ventilglied V vom Ventilsitz O
so abhebt, daß eine bestimmte Bewegungsgeschwindigkeit
eingehalten wird. Zum Bewegen des Verbrauchers Z
entgegen der Last öffnet das Rückschlagventil G; die
Entsperrvorrichtung F braucht hierfür nicht zur Wirkung
zu kommen.
Aus Fig. 4 ist eine konkretere Ausführungsform des
Sitzventils S1 erkennbar, wobei wiederum dieselben
Bezugszeichen wie in Fig. 2 für die entsprechenden
Elemente benutzt werden.
Das Sitzventil S1 besitzt ein hülsenförmiges Gehäuse 1
mit einer Innenbohrung, in die ein Einsatz 2
eingeschraubt ist, der den zweiten Druckmittelkanal K2
als axiale Bohrung enthält. Ferner ist in den Einsatz 2
eine mittige Bohrung 3 eingebracht, die durch einen
Stopfen 4 an einem Ende verschlossen ist. Aus der
Bohrung 3 führt ein Entlastungsanschluß 5 zur
Atmosphäre, der durch ein Flüssigkeitssperrelement 6
verschlossen ist. Ferner ist in das Gehäuse 1 ein
hinteres Federwiderlager 7 eingeschraubt, das das dem
Ventilglied V abgewandte Ende 20 der Feder C, hier eine
Schraubenfeder 21, abstützt und die Vorspannung
verändern läßt. Das andere Ende 19 der Feder C sitzt auf
einem Federwiderlager 8 auf, das auf dem als Kugel 11
ausgebildeten Ventilglied V aufsteht. Das
Federwiderlager 8 ist mit einer Zugstange 9 verbunden,
die in die Bohrung 3 ragt und dort den Kolben T, 10
trägt. Der Kolben T, 10 ist abgedichtet in der Bohrung 3
verschieblich, die einen Zylinderraum 22 definiert, der
zur Kammer R hin offen ist.
Am unteren Ende des Gehäuses 1 ist ein weiterer
Gehäuseteil 12 angeschraubt, der den als Einsatz 13
ausgebildeten Ventilsitz O enthält. Das dort angeordnete
Rückschlagventil G ist ein Plättchenventil, bestehend
aus einem ringscheibenförmigen Plättchen 14 und
Durchgangskanälen 15 im Einsatz 13. Im Gehäuseteil 12
ist ferner die Entsperrvorrichtung F untergebracht, die
einen Kolben 24 und einen Stößel 23 besitzt, der durch
den Ventilsitz O direkt am Ventilsitz V angreift.
In Strömungsrichtung vom Druckmittelkanal K2 zum
Druckmittelkanal K1 öffnet das Rückschlagventil G; das
Druckmittel strömt relativ ungedrosselt durch. In der
Gegenrichtung, d. h. in Strömungsrichtung vom
Druckmittelkanal K1 zum Druckmittelkanal K2, schließt
das Rückschlagventil G. Der Druck aus dem
Druckmittelkanal K1 muß das Ventilglied V vom Ventilsitz O
gegen die Kraft der Feder C abheben, wobei er eine
durch die Kraft der Feder C bestimmte Druckhöhe
erreichen muß, wenn die Entsperrvorrichtung F nicht
betätigt wird. Öffnet hingegen die Entsperrvorrichtung F
das Ventil V, O, dann strömt Druckmittel in dem Maß ab,
wie dies durch die Ansteuerung des Kolbens 24 bewirkt
wird. Der Kolben T, C ist jeweils mit dem Druck in der
Kammer R beaufschlagt. Über die Zugstange 9 und das
Federwiderlager 8 entlastet er das Ventilglied V von der
Feder C in dem Maß, wie der Druck in der Kammer R
ansteigt.
Die alternative Ausführungsform des Sitzventils S1 gemäß
Fig. 5, das wiederum ein Lasthalteventil LHV sein kann,
enthält als Ventilglied V einen am Federwiderlager 8
anliegenden Kegel 16 mit einem in den Ventilsitz O
eintauchenden Zylinder 17, in dem Blendenöffnungen 18
vorgesehen sind. Der Einsatz 13 ist hier etwas größer
ausgebildet als in Fig. 4. Der Zylinder 17 mit den
Blendenöffnungen 18 führt zu einem verbesserten
Regelverhalten des Sitzventils S1. Im weiteren Aufbau
entspricht das Sitzventil S1 dem Sitzventil S1 von Fig. 4,
d. h. die Zugstange 9 trägt einen vom Druck in der
Kammer R entgegen der Kraft der Feder C beaufschlagten
Kolben, dessen andere Seite zur Atmosphäre entlastet
ist.
Claims (12)
1. Sitzventil (S1), insbesondere Lasthalteventil, mit
einem in einer Gehäusekammer (R) durch eine Feder (C)
gegen einen in einer Kammerwand angeordneten,
kreisförmigen Ventilsitz (O) andrückbaren Ventilglied
(V) mit einem an den Ventilsitz (O) angeschlossenen
ersten Druckmittelkanal (K1) und mit einem an die Kammer
(R) angeschlossenen zweiten Druckmittelkanal (K2), die
durch den Ventilsitz (O) voneinander getrennt sind,
wobei das Ventilglied (V) auf einer vom Durchmesser des
Ventilsitzes (O) entsprechenden Fläche (f) voll und in
zueinander entgegengesetzten Richtungen mit den Drücken
in den Druckmittelkanälen (K1, K2) beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (R) eine
Entlastungsvorrichtung (E) für den Federschließdruck des
Ventilgliedes (V) vorgesehen ist, die durch den im
zweiten Druckmittelkanal (K2) und in der Kammer (R)
herrschenden Druck betätigbar ist, und mit der der
Federschließdruck in etwa in dem Maß reduzierbar ist,
wie dieser Druck auf der Fläche (f) des Ventilgliedes
(V) dieses auf den Ventilsitz (O) drückt.
2. Sitzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine das Ventilglied (V) beaufschlagende Ende
(19) der Feder (C) mechanisch mit einem in Öffnungs-
bzw. Schließrichtung des Ventilgliedes abgedichtet
verschieblichen Kolben (T, 10) gekoppelt ist, der in
Öffnungsrichtung des Ventilglieds (V) mit dem Druck im
zweiten Druckmittelkanal (K2) und in Schließrichtung des
Ventilglieds (V) mit Atmosphärendruck beaufschlagt ist.
3. Sitzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beaufschlagungsfläche des Kolbens (T) der
Beaufschlagungsfläche (f) des Ventilgliedes (V) am
Ventilsitz (O) gleich ist.
4. Sitzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beaufschlagungsfläche des Kolbens (T) kleiner
als die Beaufschlagungsfläche (f) des Ventilgliedes (V)
ist, vorzugsweise um ca. 10%.
5. Sitzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beaufschlagungsfläche des Kolbens (T) größer als
die Beaufschlagungsfläche (f) des Ventilgliedes (V) ist.
6. Sitzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (T) zwischen der Feder (C) und dem
Ventilglied (V) in der Kammer (R, R′) angeordnet ist.
7. Sitzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (T) an einer innerhalb der als
Schraubenfeder (21) ausgebildeten Feder (C) angeordneten
Zugstange (9) angebracht ist, und daß die Zugstange (9)
mit einem am Ventilglied (V) anliegenden Federwiderlager
(8) für das das Ventilglied (V) beaufschlagende eine
Federende (19) verbunden ist.
8. Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugstange (9) ein in der Kammer
(R) angeordnetes Federwiderlager (7) für das andere
Federende (20) durchsetzt und in einen zur Kammer (R)
offenen Zylinderraum (22) ragt, in dem der Kolben (T)
abgedichtet verschieblich und der Kammer (R) abgewandt
zur Atmosphäre entlastet ist.
9. Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventilglied (V, 11, 16) kugel-
oder kegelförmig ist.
10. Sitzventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Entlastungskanal (5) des Zylinderraumes (22)
durch ein luftdurchlässiges Flüssigkeit-Sperrelement (6)
verschlossen ist, vorzugsweise durch einen weichen
O-Ring mit Rückschlagfunktion oder durch einen porösen
Einsatz, z. B. aus Sintermaterial.
11. Sitzventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Druckmittelkanal (K2) in einem die Kammer
(R) begrenzenden Einsatz (2) angeordnet ist, und daß der
Zylinderraum (22) in diesem Einsatz (2) durch eine an
der Kammer (R) abgewandten Ende mittels eines Stopfens
(4) abgeschlossene Durchgangsbohrung (3) gebildet wird.
12. Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzventil (S1) als in
Strömungsrichtung vom ersten (K1) zum zweiten
Druckmittelkanal (K2) über den Ventilsitz (O) und in der
entgegengesetzten Strömungsrichtung über ein paralleles
Rückschlagventil (G) durchströmtes Lasthalteventil (LHV)
mit einer durch den Ventilsitz (O) am Ventilglied (V)
angreifenden Entsperrvorrichtung (F) ausgebildet und in
einer hydraulischen Steuervorrichtung in einer Leitung
(Z1) zwischen einem Verbraucher (Z) und einem an eine
Druckmittelversorgung angeschlossenen
Schiebersteuerventil (D) derart angeordnet ist, daß der
an den Ventilsitz (O) angeschlossene erste
Druckmittelkanal (K1) an das, vorzugsweise in
Neutralstellung geschlossene, Schiebersteuerventil (D),
der zweite Druckmittelkanal (K2) hingegen an den
Verbraucher (Z) angeschlossen ist, daß die
Entsperrvorrichtung (F) an eine weitere
Verbraucherleitung (Z2) angeschlossen ist, und daß für
die das Lasthalteventil enthaltende Leitung (Z1),
vorzugsweise im Schiebersteuerventil (D), ein
Schockventil (B) angeordnet ist.
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Zeichng. Nr. 7184000 a-p Druckbegrenzungsventile v. 20.04.1979 (v. d. A'in) DE-Prospekt: Senkbremssperrventil 1EXP6583, Fa. Fluid-Controll, Bl. 30, 17.01.1990 * |
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