DE4000265A1 - Verfahren und vorrichtung zum verbrennen und nachverbrennen von rueckstaenden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verbrennen und nachverbrennen von rueckstaendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
10.
Verbrennungsanlagen mit Drehrohröfen werden primär
konzipiert und gebaut, um feste, pastöse, schlammige
und zähflüssige Sonderabfälle zu verbrennen, also
extrem heterogene Mischabfälle, die kontinuierlich,
aber überwiegend chargenweise und vielfach nur in
Fässern aufgegeben werden können und deren Verbrennung
in Hausmüll-Müllverbrennungsanlagen zu Problemen führen
würde.
Aus der DE-OS 28 08 637 ist bekannt, Sonderabfälle in
Anlagen mit Drehrohrofen zu verbrennen, bei denen der
Drehrohrofen direkt in eine Nachbrennkammer mündet.
Die schmelzflüssige Schlacke wird einem Naßentschlacker
am Ende des Drehrohrofens, unterhalb der
Nachbrennkammer zugeführt.
Von dieser Nachbrennkammer her oder von der
Ofenfüllseite kann mit einer Lanze in einem Luftstrom
Flugstaub in das Schlackeschmelzbad des Drehrohrofens
eingeblasen werden. Ziel dieses Vorschlages ist die
Einbindung der Schwermetalle enthaltenden Flugstäube in
die Schlacken bei der Abfallverbrennung. Alternativ
wird vorgeschlagen, die Flugstäube mit Hilfe von Wasser
und nicht näher genannten Bindemitteln zu pelletieren
und in Fässern dem Drehrohrofen so zuzuführen wie dies
mit den Abfällen geschieht. Ein Hilfsbrenner, der mit
Altöl betrieben wird, kann den Verbrennungsprozeß im
Drehrohrofen oder in einem zweiten Schlackeschmelzbad
innerhalb der Nachbrennkammer unterstützen.
Dieser Vorschlag hat mehrere Nachteile. Die Verbrennung
kann nur überstöchiometrisch ablaufen und - soweit
Flugstäube per Luftstrom zugeführt werden - wird viel
Belastluft durch die Anlage geschoben und die Thermik
im Drehrohrofen läßt eine Einbindung der Stäube in die
Schlacke nur begrenzt zu.
Bedingt durch die verschiedenen Abfallstoffe - fest,
pastös, dickflüssig, flüssig, extrem schwankend in der
Zusammensetzung und im Brennverhalten - werden im
Drehrohrofen extrem heterogene Abgase sowohl bezüglich
der Gaszusammensetzung als auch bezüglich der
Temperatur (Abgassträhnen) erzeugt.
Die Anforderungen an derartige Drehrohröfen sind:
- - absoluter Ausbrand der verbleibenden festen Rückstände; dies ist praktisch nur bei Schlackenschmelze möglich,
- - weitestgehender Ausbrand der Abgase, so daß in einer hinter dem Drehrohrofen angeordneten Nachbrennkammer die Ausbrandgrenzwerte der jeweils gültigen technischen Anleitungen für die zulässige Luftbelastung bzw. den Auflagen der genehmigenden Stellen entsprechen.
Die gleichzeitige Erfüllung dieser beiden Anforderungen
ist bisher nur durch Einsatz großer Mengen
heizwertreicher, flüssiger, über Brenner in die
Feuerung eindüsbarer Abfälle möglich.
Der Anteil dieser verdüsbaren Abfälle sollte jedoch aus
wirtschaftlichen Gründen möglichst gering gehalten
werden, da derartige Abfälle preiswerter aufgearbeitet
oder in Anlagen mit Brennkammern entsorgt werden
können. Vielfach ist das Verhältnis von flüssigen zu
festen Abfällen derart unausgewogen, daß ohne
Zusatz-Brennstoffe (Heizöl oder Erdgas), die
gleichzeitige Erfüllung dieser Anforderungen nicht
möglich ist.
In der Praxis wird allgemein die Verbrennungsluft für
die nicht über Brenner aufgegebenen Abfälle konstant
eingestellt. Eine Steuerung der Verbrennungsluft
entsprechend dem Sauerstoffbedarf für eine optimale
Verbrennung ist mehrfach versucht worden, hat aber
nicht die Erwartungen erfüllt. Bei Chargenbetrieb und
insbesondere bei Faßbetrieb kann der Energiegehalt und
vor allem das Brennverhalten der Abfälle nicht
ausreichend abgeschätzt werden, weil die Parameter
Energieinhalt, Anteil an anorganischem Material und
Wasser, Stückigkeit, Schmelzverhalten,
Entgasungsfreudigkeit, Reaktionsoberfläche,
Zündfreudigkeit und ähnliches selten im vorhinein
ausreichend bestimmt werden können.
Ferner sind die jeweiligen Feststoffportionen aufgrund
der wechselnden Zusammensetzung und damit der
wechselnden Portionsfähigkeit unterschiedlich groß.
Gleiches gilt für zu verbrennende Einwegfässer.
Ein Chargenbetrieb einer Verbrennungsanlage erzeugt
Spitzenbelastungen nach denen der
Verbrennungsluftsauerstoff eingestellt werden müßte.
Um im Drehrohrofen einen ausreichenden Abgasausbrand
auch bei vorgenannten Spitzenbelastungen zu erreichen,
haben sich in der Praxis folgende
Mindestverbrennungsluftüberschüsse bewährt:
- - Flüssige Abfälle bei Aufgabe über Brenner: größer 1,35
- - Kontinuierlich aufgegebene, schlammige und pastöse Abfälle: größer 2,00
- - Chargenweise aufgegebene Abfälle als Schüttmaterial: größer 3,00
- - Chargenweise aufgegebener Abfälle in Fässern: größer 3,00.
Als mittlerer Verbrennungsluftüberschuß wird allgemein
ein Wert um 2,5 eingestellt, um allen Bedingungen
gerecht zu werden.
Ein Betrieb mit zähflüssiger Schlacke wird, je nach
Zusammensetzung der anorganischen Abfallbestandteile
und möglicher Zuschlagstoffe, bei Abgastemperaturen
zwischen 1050 und 1300°C, mit Tendenz zu 1300°C,
möglich. Ein optimaler Ausbrand der festen Rückstände
ist nur bei Schlackenschmelze möglich.
Bei einem theoretisch mittleren
Verbrennungsluftüberschuß von 2,75 - bezogen auf feste
und halbfeste Abfälle - läßt sich errechnen, daß bei
einer Abgastemperatur von 1250°C nur ein Anteil von
ca. 22% der aus den Abfällen resultierenden
Aufgabeenergie, bezogen auf den unteren Brennwert Hu,
in Form von festen, schlammigen und pastösen Abfällen
in eine derartige Sonderabfallverbrennungsanlage
eingebracht werden kann. Der Rest müßte als flüssiger
Abfall oder Regel-Brennstoff eingebracht werden. Dies
ist nicht wirtschaftlich.
Durch die extrem heterogenen Abfälle und die hohen
Verbrennungsluftüberschüsse entstehen im Drehrohrofen
entsprechend heterogene Abgase und ein entsprechend
schlechter Abgasausbrand.
Allgemein werden diese Drehrohrofenabgase direkt in
eine Nachbrennkammer überführt, in der dann, soweit
notwendig, die Temperatur durch Zuführung flüssiger
oder gasförmiger Brennstoffe angehoben und bei
niedriger Abgasgeschwindigkeit und hoher Verweilzeit
eine Restoxidation der Abgase durchgeführt wird. Dies
Verfahren und die Bauart derartiger Feuerungen lassen
eine intensive Durchmischung der Abgase kaum zu. Weil
in der Nachbrennkammer keine gute Durchmischung und
somit nur ein begrenzter Ausbrand der Abgase möglich
ist, müssen die Abgase bereits im Drehrohrofen
weitestgehend ausgebrannt werden. Bezogen auf die
vorgenannten Bedingungen, wie
Verbrennungsluftüberschuß, Abgastemperatur, Verhältnis
von festen und flüssigen Abfällen und, bei einem
typischen Durchmesser/Längenverhältnis des
Drehrohrofens von beispielsweise 1 : 3,2, können ca.
100 000 bis 150 000 Kcal/m3h (420 000 bis 630 000 kJ/m3h)
durchgesetzt werden.
Dieser Wert ist unter anderem abhängig von
- a) der Abgasmenge und Abgastemperatur und der daraus resultierenden Abgasgeschwindigkeit,
- b) der Verweilzeit im Drehrohrofen, bestimmt durch Ofenneigung, Ofendrehzahl, Abfallreibungswinkel, Abfall- und Schlackenschmelzverhalten, Viskosität der flüssigen Schlacke,
- c) Reaktionsfläche, beispielsweise bestimmt durch die Abfallkörnung, das Abfallraumgewicht, den Anteil an anorganischem Material, Abfallschmelzverhalten, jeweiliger Füllgrad in den einzelnen Ofenzonen Trocknung, Entgasung, Verbrennung und Nachverbrennung,
- d) und weiteren Führungsgrößen, wie z.B. der Anzahl und Größe der aufgegebenen Fässer und Abfallchargen, Anteil an Schlackepelzbildnern, Anteil an Salzen und Salzbildnern in den Abfällen sowie der Möglichkeit die Abfalldosierung zu vergleichmäßigen.
Noch schwieriger als die Steuerung der Menge des
Verbrennungsluftsauerstoffes ist bei den bisher
ausgeführten Anlagen die Steuerung des
Schlackenschmelzflußes und damit des Glasierens der
Schlacke.
Wegen der extrem hohen Verbrennungsluftüberschüsse im
Drehrohrofen wird viel Belastluft durch das System
geschoben und aufgeheizt. Dadurch wird der
Feuerungswirkungsgrad drastisch gesenkt. Bei
heizwertarmen und überwiegend festen Abfällen muß
deshalb ebenfalls vielfach Heizöl oder Erdgas
zugefeuert werden, um die erforderlichen
Mindesttemperaturen einhalten zu können.
Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Verbrennen von Sonderabfällen
und Flugstäuben vorzuschlagen, bei dem gleichzeitig der
Feuerungswirkungsgrad erhöht und die Nachverbrennung
optimiert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1,
10 und 15 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen erfaßt.
Mit der erfindungsgemäßen Prozeßführung werden
Flugstäube, die separat von den Sonderabfällen
auslaufseitig in den Drehrohrofen direkt in die
Schmelze aufgegeben werden und die bisher
kostenaufwendig auf Sonderdeponien abgelagert wurden,
annähernd wasserunlöslich mit der Drehrohrofenschlacke
eingeschmolzen und somit wird anstatt eines
Sonderabfalles ein verwertbares Füllmaterial erzeugt.
Die Erfindung sieht vor, die eingangs genannten
Teilziele verfahrenstechnisch und anlagentechnisch
voneinander zu entkoppeln. Der Drehrohrofen wird über
eine geregelte Verbrennungsluftzudosierung so gefahren,
daß mit Sicherheit die anorganischen Abfallanteile mit
Zuschlagstoffen, aber auch zusätzliche Flugstäube aus
der eigenen Abgasreinigung aber auch aus fremden
Verbrennungsanlagen, als zähflüssige, verglaste Masse
anfallen. Um das Schlackeschmelzverfahren zu
optimieren, können die geeigneten anorganischen
Zuschlagstoffe direkt dem Verbrennungsgut und den
einzuschmelzenden Flugstäuben zugemischt werden. Durch
das Schmelzen ist der absolute Ausbrand der Schlacke
garantiert und durch die Verglasung und die dabei
stattfindende Einbindung von Schadstoffen
(Schwermetallen) in die Glasmatrix die
Wasserlöslichkeit weitestgehend minimiert. Flugstäube
werden neben den vorgenannten anorganischen
Zuschlagstoffen durch weitere geeignete organische
Zuschlagstoffe, z.B. Abfallstoffe gebunden. Diese
gebundenen Flugstäube werden vom Übergangsgehäuse her
direkt in die Drehrohrofenschmelze aufgegeben.
Dabei bietet sich die Verwendung von Stoffen wie Altöl,
Teer, Ölschlamm oder sowie zu entsorgenden anderen
kohlenwasserstoffhaltigen Materialien an.
Durch die mit anorganischen und organischen
Zuschlagstoffen präparierten Flugstäube wird erreicht,
daß die Flugstäube schlagartig schmelzen und Einbindung
enthaltene flüchtige Schwermetalle in die Silikatmatrix
der Schmelzprodukte eingebunden werden. Diese Methode
und gleichzeitiges punktuelles Aufgeben von
Verbrennungsluft verhindert außerdem das vorgenannte
"Einfrieren" der Schlacke bei Zugabe der kalten Stäube.
Die Ofenrotation bewirkt zusätzlich ein schnelles
Einmischen und Einbinden in die glasartige Schlacke.
Dadurch, daß das Einbringen der gebundenen Stäube am
Ofenauslauf erfolgt, ist die Verweilzeit bei hohen
Temperaturen kurz. Dadurch wird auch das Ausdampfen von
Schwermetallen minimiert.
Bei der Betriebsweise mit Schmelze als Regelgröße wird
in Kauf genommen, daß die Verbrennung bei Abfällen mit
niedrigem Heizwert schwach überstöchiometrisch und bei
heizwertreichen Abfällen unterstöchiometrisch erfolgt.
Bevorzugt ist jedoch eine unterstöchiometrische
Fahrweise.
Als Zündenergie sind je nach Zusammensetzung der
festen, schlammigen und pastösen Abfälle, dem
Zündverhalten und der Zudosierung dieser Abfälle, der
Ofengröße und ähnlichen Führungsparametern lediglich
etwa 1,5 bis 3 Gcal/h (6,0 bis 12,5 GJ/h) flüssige,
über Brenner verdüsbare Abfälle oder entsprechende
Zusatz-Brennstoffe erforderlich.
Bei der unterstöchiometrischen Verbrennung entstehen
geringere Mengen an Stickoxiden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann weiterhin der
Verbrennungsluftüberschuß drastisch gesenkt werden, so
daß erheblich weniger Belastung entsteht. Dies hat den
entscheidenden Vorteil, daß mit den gleichen
Apparaturen höhere Abfall-Durchsatzmengen erreicht oder
bei gleichem Durchsatz kleinere Anlagen gebaut werden
können.
Wesentlich ist ferner, daß der Anteil der flüssigen
Brennstoffe, die sinnvoller aufgearbeitet oder in
einfachen Brennkammern verbrannt werden können,
drastisch gesenkt wird.
Bei Abgastemperaturen <1200°C erfordern
Sonderabfallverbrennungsanlagen herkömmlicher Bauart
folgende Verhältnisse, bezogen auf den Energieinhalt
(das Produkt aus Menge mal unterem Heizwert):
22 bis 30% feste und pastöse Abfälle zu
78 bis 70% flüssige, über Brenner verdüsbare Abfälle.
78 bis 70% flüssige, über Brenner verdüsbare Abfälle.
Nach der Erfindung sind folgende, erheblich günstigere
Werte möglich:
60 bis 70% feste und pastöse Abfälle zu
40 bis 30% flüssige, über Brenner verdüsbare Abfälle.
40 bis 30% flüssige, über Brenner verdüsbare Abfälle.
Der Ausbrand der Abgase des Drehrohrofens erfolgt in
einem Drehrohrofenübergangsgehäuse und einer
nachgeschalteten Nachbrennkammer, die eine oder mehrere
verengte, extrem hohe Turbulenzen erzeugende, die
Abgase optimal durchmischende Querschnittsverengungen
aufweisen. In dem Übergang kann aktivierte, auf
ca. 700°C vorgeheizte, den Ofenabgasstrom schneidende
und hierdurch den Mischungseffekt weiter optimierende,
Verbrennungsluft eingeblasen werden. Dadurch kann eine
optimale Restoxidation der Abgase bereits in der ersten
Turbulenzzone erreicht werden.
Bei Vorfeuerung von heizwertarmen Abfällen empfiehlt es
sich, anstatt Luft Sauerstoff in die vorgenannte
Querschnittsverengung einzublasen, um den
erforderlichen Mindest-O2-Gehalt in der Kamin-Abluft zu
garantieren.
Diese Zwangsdurchmischung ist effektiver als die
Einstellung geringer Abgasgeschwindigkeiten und hoher
Temperaturen, wie nach dem Stand der Technik, da ohne
Vermischung ein Zusammentreffen von Sauerstoff und zu
oxidierenden Bestandteilen, und damit Ausbrennen, nicht
möglich ist.
Schließlich ist es erfindungsgemäß möglich, das
Ausbrennen der Drehrohrofenabgase in einer runden
Nachbrennkammer weiter zu optimieren und zusätzliche
Abfälle über tangential angeordnete Brenner zu
verbrennen.
Die erfindungsgemäße Anordnung des Drehrohrofens, des
Übergangsgehäuses (Drehrohrofenabgabe) und der
Nachbrennkammer ermöglicht es, in einem verengten
Querschnitt den Abgasstrom zu beschleunigen und quer
dazu aktivierte Verbrennungsluft zuzuführen. Dieser
Ofenabschnitt wirkt also wie eine Turbulenzzone und hat
Wirkung bis in die Nachbrennkammer für den restlichen
Abgasausbrand. Diese Bauart bringt den Vorteil, daß im
Drehrohrofen selbst auf eine Optimierung des
Abgasausbrandes verzichtet und die Feuerraumtemperatur
je nach gewünschtem Schlackeschmelzfluß, gegebenenfalls
bei einer unterstöchiometrischen Verbrennung, geregelt
werden kann.
Die längsachsenversetzte Anordnung des Drehrohrofens
zur Nachbrennkammer ermöglicht es, in den Auslauf des
Drehrohrofens, durch eine Öffnung im Übergangsgehäuse,
einen Schlackeschmelzbrenner einzuführen, der
gegebenenfalls unter Einwirkung vorgeheizter
Verbrennungsluft, arbeitet. So erhält man eine weitere
Möglichkeit, zur Steuerung des Schlackeschmelzflußes
vor allem bei wechselndem Schmelzverhalten, ohne den
Verbrennungsprozeß im Drehrohrofen zu beeinflussen.
Zur Erhöhung des Abgasausbrandes kann zudem die
Nachbrennkammer weitere Querschnittsverengungen
aufweisen, die den Mischeffekt zwischen Abgas und
zugeführter Luft beziehungsweise weiteren zu
verbrennenden Stoffen verbessern.
Zu dieser Verbesserung kann auch eine tangentiale
Einleitung der Abgase in die Nachbrennkammer beitragen.
Die erste Turbulenzzone und Brenneranordnung in der
Nachbrennkammer liegt, bezogen auf die Anlagenbauhöhe,
erheblich tiefer als die letzte Brennerebene in
konventionellen Sonderabfallverbrennungsanlagen. Durch
diese Maßnahme werden die erfindungsgemäßen
Verbrennungsanlagen trotz zusätzlicher Übergangsgehäuse
nicht viel teurer als die konventionellen
Verbrennungsanlagen.
Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. I eine erfindungsgemäße Verbrennungsanlage
mit Übergangsgehäuse und Nachbrennkammer,
Fig. II einen Querschnitt durch eine
Nachbrennkammer einer
Sonderabfallverbrennungsanlage,
Fig. III einen Querschnitt durch eine
Nachbrennkammer einer
Sonderabfallverbrennungsanlage, gemäß
Schnitt III/III in Fig. II.
Die Fig. I zeigt im Schnitt einen Drehrohrofen 1 und
achsenversetzt dazu eine Nachbrennkammer 3, die durch
ein Übergangsgehäuse 2 und einer
Übergangsquerschnittsverengung 2 a miteinander verbunden
sind. Die Drehrohrofenabgase gelangen über das Gehäuse
2 zu dem verengten Kammerabschnitt 2 a. Dort werden die
Abgase durch Einblasen von aktivierter Verbrennungsluft
durch die Öffnung 4 beschleunigt und verwirbelt, so daß
Nachbrennkammer ausgebrannt werden. In der
Einlaßöffnung 4 kann auch ein Brenner installiert
werden. Weitere Brenner und Verbrennungsluftzuführungen
können in den tangential angeordneten Einlaßöffnungen 5
der Nachbrennkammer 3 eingesetzt werden. Eine
zusätzliche Öffnung 6 hat eine doppelte Funktion. Zum
einen können durch diese die
Flugstaubaufgabevorrichtung und ein zusätzlicher
Brenner in den Auslaß des Drehrohrofens 1 eingebracht
werden und, wenn nötig, kann in diese Öffnung 6 eine
Luftzuführung für zusätzliche Verbrennungsluft
installiert werden. Unter dem Übergangsgehäuse 2 ist
ein Naßentschlacker 7 üblicher Bauart angeordnet zur
Aufnahme und Abkühlung der Drehrohrofenschlacke.
Eine alternative Bauart einer Verbrennungsanlage zeigen
die Fig. II und III.
Von einem nicht dargestellten Drehrohrofen werden die
Abgase durch ein Übergangsgehäuse 12 in die
Nachbrennkammer 13 geleitet. Tangential angeordnete
Zuführeinrichtungen ermöglichen es, Zusatzbrennstoff
(Heizöl, Erdgas) und/oder weitere flüssige Abfälle in
die Nachbrennkammer 13 einzubringen (Fig. II).
Fig. III zeigt einen Schnitt durch die Nachbrennkammer
13 gemäß Schnitt III-III in Fig. II.
Aus der Mündung 11 des Übergangsgehäuses 12 austretende
Abgase werden in der Kammer 13 nachverbrannt,
gegebenenfalls durch Zudosierung weiterer Brennstoffe
durch die Zuführungseinrichtung 15 und Zuführung von
Verbrennungsluft durch die Ringleitung 9 und nicht
dargestellte Düsen, die in der Nachbrennkammer 13
münden. Eine weitere Querschnittsverengung 14, d.h.
zweite Turbulenzzone, mit Übergang zu den Abgaskanälen
10 beziehungsweise 16 sorgt dafür, daß eine weitere
intensive Durchmischung stattfindet und Grobflugasche
und geschmolzene Asche in dem Behälter 8 abgelagert
werden.
Der Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit,
Schlacke und Flugstäube optimal zu verglasen, Abgase
der Verbrennungsanlage optimal auszubrennen, die
Bildung von Stickoxiden im Abgas zu minimieren, die
Drehrohrofendurchsatzleistung zu steigern, und den
Bedarf an flüssigen Abfällen und/oder
Zusatzbrennstoffen drastisch zu senken.
Claims (15)
1. Verfahren zum Verbrennen von Sonderabfällen und
Einschmelzen von Flugstäuben in einem
Drehrohrofen, dem Abfälle und von der Auslaufseite
her Flugstäube in ein Schlackeschmelzbad zugeführt
werden, die Abgase des Drehrohrofens in einer
Nachbrennkammer ausgebrannt und gegebenenfalls die
Verbrennungsräume mit Hilfsbrennern ausgerüstet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß im
Drehrohrofen (1) die Feuerraumtemperatur in
Abhängigkeit vom Schmelzfluß der Schlacke durch
Ändern der Verbrennungsluftmenge, gegebenenfalls
auch bei unterstöchiometrischer Verbrennung,
geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildung von Stickoxiden durch
Zuschlagstoffe mit unterstöchiometrische
Verbrennung bei reduzierender Atmosphäre minimiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoffe gebundene
Flugstäube aufgegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der
Schlackenentwicklung und dem
Flugstaubschmelzverhalten in dem Drehrohrofen
anorganische Zuschlagstoffe aufgegeben und
gegebenenfalls den Flugstäuben Glasbildner
zugemischt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flugstäube durch
Versetzen oder Benetzen mit einem oder mehreren
der Stoffe aus der Gruppe Altöl, Ölschlämme,
Harze, Teer, andere energiehaltige Bindemittel
gebunden und schneller schmelzbar gemacht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flugstäube von der
Drehrohrofenauslaufseite her durch eine Öffnung
(6) in einem Übergangsgehäuse (2) direkt in das
Schlackenschmelzbad aufgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlackeschmelzfluß durch zusätzliche Brenner im
Auslaß des Drehrohrofens (1) geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbrennen der
Abgase in wenigstens einer Turbulenzzone,
gegebenenfalls durch Einblasen vorgeheizter, den
Abgasstrom verwirbelnde Verbrennungsluft und/oder
Sauerstoff intensiviert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Nachbrennkammer
(3, 13) zusätzliche Abfälle und/oder
Verbrennungsluft eingebracht werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem Drehrohrofen
und einer Drehrohrofenabgabe mit Naßentschlacker,
einer Flugstaub-Zuführeinrichtung, Hilfsbrennern,
einer Nachbrennkammer, Luftzuführeinrichtungen und
Ofenkontrolleinrichtungen, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Nachbrennkammer (3, 13) eine
Turbulenzzone (2 a, 12) angeordnet ist, die
längsachsenversetzt zum Drehrohrofen (1) liegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Übergangsgehäuse (2)
zwischen Drehrohrofen (1) und Nachbrennkammer
(3, 13) mit Öffnungen (4, 6) für Mittel zum
Steuern des Verbrennungsprozesses angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abgaseinlaß (12) vom
Übergangsgehäuse (2) in die Nachbrennkammer (13)
tangential angeordnet ist und die Nachbrennkammer
(13) in Zonen (13, 14, 16, 10) unterschiedlichen
Querschnitts eingeteilt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Übergängen (14)
zwischen den Zonen eine Einlaßvorrichtung (9) für
Verbrennungsluft angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter der
Übergangsquerschnittsverengung (2 a, 12) in der
Nachbrennkammer (3, 13) auf der Höhenkote dieses
Abgaseintritts tangential zusätzliche
Abfallbrenner und Verbrennungslufteinblasöffnungen
(5, 15) angeordnet sind.
15. Anwendung eines Drehrohrofenprozesses (1) mit
nachgeschalteter Abgasverbrennung zum gemeinsamen
Verbrennen von Sonderabfällen und zum Einschmelzen
von Flugstäuben, dem zur Optimierung des
Feuerungswirkungsgrades oxidierende und/oder den
Schlackeschmelzfluß steuernde Stoffe von der
Auslaufseite her zugeführt werden.
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