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Schubstange. Es ist bereits mehrfach versucht worden, die gegossenen
bzw. geschmiedeten Schubstangen durch gepreßte zu ersetzen. Die bisherigen Schubstangen
dieser Art wurden jedoch entweder aus Blech mit einem hohlen ovalen Querschnitt
gepreßt oder aus Profileisen gebogen.
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Eine Schubstange mit hohlem ovalem Querschnitt muß bei gleicher Festigkeit
wesentlich größere Abmessungen erhalten als die bisherigen gegossenen bzw. geschmiedeten
Schubstangen mit vollem Querschnitt. Die Blechstärke kann nämlich beiden gestanzten
und gepreßten Schubstangen infolge der Eigenart der Arbeitsverfahren eine gewisse
Höchstgrenze nicht überschreiten.
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Bei der Herstellung der Schubstangen aus Profileisen wird dieses an
der Stelle, an welcher das Kreuzkopflager gebildet werden soll, verschwächt und
derart zusammengebogen, daß die Profilflanschen gegeneinander stoßen. Derartige
Profileisen werden nur aus bestimmten Materialien mit einer Festigkeit von 33 bis
38- höchstens von q.o kg pro qmm hergestellt. Will man eine größere Festigkeit erzielen,
so müssen besondere Profileisen gewalzt werden, was aus wirtschaftlichen Gründen
nicht angängig ist.
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Gemäß der Erfindung werden die beiden bekannten Verfahren zur Herstellung
von gepreßten Schubstangen miteinander kombiniert und erst dadurch eine einwandfreie
Lösung des gestellten Problems erreicht, indem man ein Blechstück verwendet und
dieses zu einer Schubstange mit profiliertem Querschnitt biegt.
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Der profilierte Querschnitt ermöglicht es einerseits, dieselbe Festigkeit
bei gleichen Abmessungen zu erzielen, wie sie den bekannten gegossenen bzw. gestanzten
Schubstangen eigentümlich ist. Die Auswahl des Bleches als Baustoff ermöglicht anderseits
die Verwendung eines Materials von weit höherer Festigkeit als sie die normalen
Profileisen besitzen. Das Blech kommt nämlich als handelsübliche Ware in den verschiedensten
Legierungen mit den verschiedensten Festigkeiiten auf den Markt.
Das
Profil der Schubstange gemäß der Erfindung ist doppel-T-förinig und hohl. Infolgedessen
ist die Festigkeit des Erfindungsgegenstandes größer als die der bekannten aus Profileisen
gepreßten Schubstangen bei gleichen Abmessungen. Schließlich bedingt das Hohlprofil
noch den Vorteil, daß es verwendet werden kann als Führung des Schmiermaterials
vom Kreuzkopflager zum Kurbelzapfenlager und umgekehrt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt die Schubstange: Abb. i in Seitenansicht bzw. -im _Längsschnitt,
Abb. 2 in einer gegenüber Abb. i um go' versetzten Seitenansicht, Ahb. 3 in Aufsicht
auf (las Kurbellager bei abgenommenem Lagerdeckel, Abb. d. im Schnitt nach A-ß der
Abb. i tlll(1 Abb. 5 im Schnitt nach C-I.) der Abb. i. Abb. 6 bis 8 veranschaulichen
das Herstellungsverfahren der Schubstange.
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Die Schubstange besteht aus zwei Blechschienen 1,:2, deren Querschnitt
etwa einem hohlen T entspricht (Abb. 5). Diese beiden Schienen hängen durch einen
Bügel 3 zusammen, welcher kreisrund gestaltet ist und (lein Kreuzkopfzapfen als
Lager dient. In (las Lager 3 sind von innen nach außen zwei ringförmige Wulste 3a
herausgedrückt, -welche zur Versteifung des Profils dienen. Senkrecht zu diesen
beiden Wulsten und zwischen ihnen befinden sich zwei diametral einander gegenüberliegende,
nach innen gedrückte Wulste 3b, welche eine Drehung der in üblicher Weise eingesetzten
Lagerschale :4 gegenüber dem Lagergehäuse verhindern.
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An ihren freien Enden sind die beiden Blechschienen i, 2 viertelkreisförmig
abgebogen, so daß sie zusammen die eine Lagerhälfte für den Kurbelzapfen bilden.
Diese Lagerhälfte ja, 2a besitzt eitle nach außen gedrückte Verstärkungswulste
lb, 2b und Augen je, 2c zurAufnahme derLagerschrauben 5. Der Lagerdeckel 6 ist für
sich gepreßt entsprechend der Lagerhälfte la, 2a, -welche er mit äußeren
Lappen 6a übergreift, so daß eineVerschiebung der beiden Teile gegeneinander in
ihrer Trennungsebene nicht möglich ist. Der Lagerdeckel besitzt eine herausgedrückteVerstärkungswulst
6b. Die Anordnung und Ausbildung der Lagerschalen 7 innerhalb des Lagers ist die
übliche.
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Das Herstellungsverfahren der geschildertell Schubstange ist folgendes:
Zunächst wird ein Blechstück entsprechend Abb.6 ausgestanzt. Diesem wird in einem
einzigen Arbeitsgang durch Pressen die Gestalt der fertigen Schubstange gegeben,
abgesehen davon, daß die beiden Blechschienen i, 2 noch nicht gegeneinander stoßen,
sondern unter 45° gegeneinander geneigt sind, wie Abb.7 erkennen läßt. In dieser
Zwischenstufe des Herstellungsverfahrens besitzen die Blechschienen 1,:2 bereits
ihren endgültigen Querschnitt, und die Lagerviertel ia, 211 des Kurbellagers sind
bereits ebenfalls endgültig geformt, während das Lager 3 für den Kreuzkopfzapfen
noch aufgebogen ist.
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Die Formgebung der einzelnen, bei der fertigen Schubstange auftretenden
Profile unter einer Neigung der Blechschienen gegeneinander erfolgt deswegen, -weil
in dieser Stellung die Profile am schärfsten herausgepreßt werden können. Würde
die Profilgebung bei gestreckter Lage der beiden Blechschienen vorgenommen werden,
so könnten die Profile nicht so scharf ausgeprägt -werden.
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Der zweite und letzte Preßvorgang bestellt darin, daß die beiden Blechschienen
gegeneinander gedrückt --erden, wobei der sie verbindende und das Lager für den
Kreuzkopf bildende Blechstreifen seine endgültige Rundung erhält. Nunmehr brauchen
die beiden Blechschienen an jihren Stoßstellen lediglich miteinander verschweißt
oder auf irgendeine andere Art und Weise fest verbunden zu -werden. Damit ist, wenn
außerdem noch der Lagerdeckel für das Kurbelzapfenlager gepreßt ist, eilte Schubstange
entsprechend Abb.8 fertig.