DE3942367C2 - Implantationssatz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung des in dem Patent 39 18 970 offen­ barten Implantationssatzes.

Vor dem Hintergrund des in diesem Patent, zu der die vorliegende Patentanmeldung in einem Zusatzverhältnis steht, genannten Standes der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfin­ dung, den Implantationssatz dahingehend zu erwei­ tern, daß die Implantationslage der Gelenkpfanne in der Beckenknochenpfanne während der Operation genauer definiert werden kann und nach der Implan­ tation dauerhaft erhalten bleibt.

Gelöst wird die Aufgabe durch den Implantationssatz gemäß dem Anspruch 1 oder 2. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran­ sprüchen.

Gemäß dem Vorschlag ist vorgesehen, das zweite Fixationselement als eine Einheit aus einer An­ schlagslasche und einem Zapfen auszubilden, welcher mit einem in die Gewindebohrungen der Montageleiste der Gelenkpfanne schraubbaren Gewinde versehen ist.

Dieser Lösungsvorschlag ist anwendbar in einem Im­ plantationssatz, bei dem mindestens ein erstes Fixa­ tionselement (beispielsweise in Form einer durch ei­ nen Durchgriff in der Gelenkpfanne gesetzten Knochenschraube, und darüber hinaus das zweite Fixa­ tionselement vorgesehen ist. Hierauf bezieht sich der Anspruch 1.

Die erfindungsgemäße Lösung findet aber darüberhin­ aus Anwendung in einem Implantationssatz, bei dem die Fixation der Gelenkpfanne ausschließlich mittels des zweiten Fixationselements vorgenommen wird. Auf diese Ausführung bezieht sich Anspruch 2.

In beiden nebengeordneten Lösungen wirkt das zweite Fixationselement gleichzeitig als Positionierungs­ hilfe und -lehre, so daß die Gelenkpfanne in ein­ facher Weise in die korrekte Lage gebracht werden kann.

Besonders bevorzugt ist die dabei zur Anwendung kom­ mende Anschlagslasche ausgebildet, wenn sie zwei im wesentlichen senkrecht aufeinander stehende Schenkel aufweist, von denen der eine Schenkel eine Bohrung aufweist, durch welche das Gewinde des Zapfens hin­ durchgreift. Wenn der Zapfen mit der Gelenkpfanne fest verschraubt wird, legt sich dieser Schenkel eng an die Gelenkpfanne an. Der andere Schenkel der An­ schlagslasche ragt im wesentlichen radial in der Öffnungsebene der Gelenkpfanne von dieser fort. Während der Implantation wird zunächst eine Bohrung in dem Beckenknochen vorgesehen, in die der Zapfen eingesetzt wird. Dann befindet sich zwischen dem Zapfen und dem freien Schenkel der Anschlagslasche Knochenmaterial des Beckens. Dieses ist in der Regel bei den in Frage kommenden Indikationen stabil ge­ nug, um den unter Belastung des Gelenks auftretenden Belastungen standhalten zu können, so daß die durch die Anschlagslasche definierte Einbaulage der Pfanne erhalten bleibt.

Der freie Schenkel der Anschlagslasche wird im übri­ gen unter Belastung erhebliche Kräfte in den Becken­ knochen einleiten, welche bei Gelenkpfannen gemäß dem Stand der Technik (vgl. insbesondere DE 32 28 113 C2) in ein Kippmoment um das Ende des im Beckenknochen sitzenden Zapfens umgewandelt wer­ den, wodurch das Beckenknochenmaterial zum Einwach­ sen in die offenzellige Außenfläche der Gelekpfanne stimuliert werden soll.

Die Umwandlung der Belastungskräfte in ein Kipp­ moment ist im vorliegenden Fall nicht möglich, da der freie Schenkel der Anschlagslasche einem Hinein­ kippen der Gelenkpfanne in die natürliche Becken­ knochenpfanne entgegenwirkt.

Aufgrund der relativ hohen Beträge der von dem frei­ en Schenkel der Anschlagslasche zu übertragenden Kräfte ist es vorteilhaft, die Anschlagslasche aus Metall zu fertigen.

Um stets eine geeignete Ausrichtung der Anschlags­ lasche bzw. ihres freien Schenkels zu ermöglichen, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung vorge­ sehen, die Anschlagslasche schwenkbar oder drehbar um die Hauptachse des Zapfens auf dessen Gewinde zu lagern. Vor dem endgültigen Festziehen des Zapfens an die Gelenkpfanne kann der Operateur so die opti­ male Ausrichtung der Anschlagslasche finden und diese dann fixieren.

Die Anschlagslasche und der Zapfen bilden auch in dieser Ausführung eine Einheit, innerhalb derer aber unterschiedliche Relativpositionen möglich sind. Für eine dauerhafte Verbindung der Anschlagslasche mit dem Zapfen im nichtimplantierten Zustand kann beispielsweise ein Sprengring dienen. Eine andere Möglichkeit ist es, den mit der Bohrung versehenen Schenkel der Anschlagslasche mit einem Schlitz zu versehen, so daß dieser Schenkel durch Spreizung des Schlitzes über das Zapfengewinde geführt werden kann.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß der Zeichnung näher erläutert. Hierbei sind Teile, die Teilen des Implantationssatzes gemäß der Hauptanmeldung entsprechen, mit den dort verwendeten Bezugszeichen versehen.

Die Zeichnung stellt eine Schnittansicht eines aus dem Implantationssatz erstellten Implantates, im Beckenknochen 30 implantiert, dar.

Das Implantat besteht in diesem Falle aus der in dem Hauptpatent beschriebenen Gelenkpfanne 1, einem ersten Fixationselement 2 in Form einer Knochen­ schraube, die durch den Durchgriff 3 in der Gelenk­ pfanne 1 greift und in den Beckenknochen 30 ge­ schraubt ist, und aus einem zweiten Fixationselement 7 in Form einer Einheit aus der Anschlagslasche 40 und aus dem mit einem Gewinde 10 versehenen Zapfen, wie er ebenfalls schon in dem Hauptpatent be­ schrieben worden ist. Der Zapfen ist in eine Bohrung im Beckenknochen 30 gesetzt und mit seinem Gewinde 10 in eine Gewindebohrung in der Montageleiste 5 verschraubt.

Der Zapfen fixiert in der dargestellten Lage den ei­ nen Schenkel 41 der zwei Schenkel 41, 42 aufweisen­ den Anschlagslasche 40 dadurch, daß das Gewinde 10 durch eine Bohrung 43 im Schenkel 41 greift.

Die beiden Schenkel 41 und 42 stehen im gezeigten Ausführungsbeispiel im wesentlichen senkrecht auf­ einander. Der freie Schenkel 42 liegt an dem Becken­ knochen nach der Implantation an und gewährleistet so die Position der Gelenkpfanne 1 auch unter späte­ rer Belastung.

Vor der Fixierung des Zapfens an der Montageleiste 5 ist die Anschlagslasche 40 auf dem Gewinde 10 des Zapfens frei dreh- oder schwenkbar. Durch Verwendung beispielsweise eines Sprengringes oder durch die Möglichkeit, den Schenkel 41 zu schlitzen und durch Spreizung des Schlitzes den Schenkel 41 über das Ge­ winde zu setzen, ist die Einheit aus Anschlagslasche 40 und Zapfen auch im nichtimplantierten Zustand ge­ geben, wodurch ihre einfache Handhabbarkeit gewähr­ leistet ist.

Claims (5)

1. Implantationssatz nach dem Patent 39 18 970, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Fixationselement (7) als eine Einheit aus einer Anschlagslasche (40) und einem mit einem in die Gewindebohrungen der Montage­ leiste (5) schraubbaren Gewinde (10) versehenen Zapfen ausgebildet ist.

2. Implantationssatz nach dem Patent 39 18 970 mit nur einem zweiten Fixationselement, wobei die gesamte Außenfläche der kalottenförmigen Gelenkpfanne mit der offen­ zelligen metallischen Struktur versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Fixationselement (7) als eine Einheit aus einer Anschlagslasche (40) und einem mit einem in die Gewindebohrungen der Montage­ leiste (5) schraubbaren Gewinde (10) versehenen Zapfen ausgebildet ist.

3. Implantationssatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagslasche (40) zwei im wesentlichen senkrecht aufeinander ste­ hende Schenkel (41, 42) aufweist, von denen der eine Schenkel (41) eine Bohrung (43) auf­ weist, durch welchen das Gewinde (10) des Zapfens hindurchgreift.

4. Implantationssatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlags­ lasche (40) schwenkbar um die Hauptachse des Zapfens auf dessen Gewinde (10) gelagert ist.

5. Implantationssatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlags­ lasche (40) metallisch ist.