DE3939456A1 - Verfahren zur belichtung eines werkstuecks mittels elektronenstrahllithographie - Google Patents
Verfahren zur belichtung eines werkstuecks mittels elektronenstrahllithographieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belichtung eines Werk
stücks mittels Elektronenstrahllithographie.
Bei der Belichtung von Werkstücken mit Hilfe von Elektronen
strahllithographie kommt es in Folge der Elektronenstreuung am
Substrat zu Fehlbelichtungen, die sich besonders an Rändern
von zu belichtenden Strukturen auswirken. Durch die Elektronen
streuung am Substrat wird die Belichtungsdosis in einen Be
reich des Substrats verteilt, der Streuhof genannt wird. Dieser
Streuhof führt zu einer Unterbelichtung von Rändern und Ecken
der Strukturen, da ein Teil der Belichtungsdosis aus der
Struktur herausgestreut wird und dieser Verlust nicht durch
Hereinstreuung angrenzender Bereiche kompensiert werden kann.
Ebenso führt der Streuhof zu einer Unterbelichtung kleiner
Flächen und dünner Linien.
Es sind Lösungsansätze bekannt, mit denen das Problem der Fehl
belichtungen dadurch gelöst werden soll, daß an den Rändern
fehlende Ladung zusätzlich deponiert wird. Aus R.L. Kostelak
et al, J. of Vacuum Sci. Technol. Part B, 6 (1988) S. 2042 ff.
ist z. B. bekannt, die fehlende Ladung durch eine zusätzliche,
defokussierte Belichtung des Komplements der zu schreibenden
Struktur zu deponieren. Dieses Verfahren führt jedoch zu einem
mehr als doppelten Aufwand an Schreibzeit. Aus J. Appl. Phys.
50 (6) (1979) S. 4371 ff.; J. Appl. Phys. 50 (6) (1979)
S. 4378 ff.; J. Appl. Phys. 50 (6) (1979) S. 4383 ff. ist
z. B. bekannt, den Rand der zu schreibenden Struktur mit
erhöhter Dosis zu schreiben, wobei die individuellen Dosen der
Randstreifen empirisch ermittelt werden. Die empirische Er
mittlung der erforderlichen Dosen ist mit einer Reihe von
Fehlerquellen behaftet und daher unbefriedigend. Im übrigen
werden in diesen Verfahren die Beeinflussung benachbarter
Strukturdetails nicht berücksichtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Belichtung eines Werkstücks mittels Elektronenstrahllithographie
anzugeben, bei dem die Unterbelichtung der Ränder der
Strukturen auf zuverlässige Weise vermieden wird und das in
einer vertretbaren Zeit durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Belichtung eines Werkstücks mittels Elektronenstrahllitho
graphie mit folgenden Merkmalen:
- a) die Belichtung erfolgt entsprechend einem vorgegebenen Muster mit Strukturelementen innerhalb der Strukturelemente in folgenden Schritten:
- b) in vorgegebenen Fensterbereichen des Musters wird jedes darin liegende Strukturelement in mehrere, das Struktur element vollständig ausfüllende Flächenelemente unterteilt, und es wird für jedes Flächenelement ausgehend von einer vorgegebenen Belichtungsdosis eine optimale Belichtungs dosis durch Iteration bestimmt,
- c) die Iteration erfolgt durch Berechnung der sich bei ge gebener Belichtungsdosis ergebenden Ladungsverteilung und durch Minimierung der Abweichung zwischen der berechneten Ladungsverteilung und einer vorgegebenen Zielladungsver teilung an vorgegebenen Punkten im Sinne einer Norm, bei der Punkte mit extremer Abweichung das großte Gewicht haben,
- d) die Belichtung des mit einer elektronenempfindlichen Lack schicht versehenen Werkstücks erfolgt innerhalb der Fenster bereiche mit der je Flächenelement optimalen Belichtungs dosis und außerhalb der Fensterbereiche mit einer vorgege benen Belichtungsdosis.
Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, die Minimierung
der Abweichung zwischen der berechneten Ladungsverteilung und
der Zielladungsverteilung im Sinne einer Tschebyscheff-Norm
durchzuführen. Die Definition der Tschebyscheff-Norm ist allge
mein bekannt (vergl. z. B. Enzyklopädie Naturwissenschaft und
Technik, Bd. 5, Verlag Moderne Industrie, München 1981, Seite
(4649):
Ist E eine kompakte Teilmenge eines euklidischen Raumes und
f eine stetige, auf E definierte Funktion, so wird die Norm
Tschebyscheff-Norm genannt.
Die beste Approximation bezüglich einer Tschebyscheff-Norm
wird als Tschebyscheff-Approximation bezeichnet.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden als Fensterbereiche,
in denen die optimale Belichtungsdosis iterativ bestimmt wird,
solche Bereiche vorgegeben, in denen starke Fehlbelichtungen
erwartet werden. Als Punkte, an denen die Abweichung zwischen
der berechneten Ladungsverteilung und Zielladungsverteilung
minimiert wird, werden solche Punkte vorgegeben, an denen eine
starke Fehlbelichtung erwartet wird. Da die Minimierung er
findungsgemäß bezüglich einer Norm erfolgt, bei der Punkte mit
extremer Abweichung das größte Gewicht haben, ist diese Auswahl
der vorgegebenen Punkte ausreichend. Da die optimale Be
lichtungsdosis nur in den vorgegebenen Fensterbereichen be
stimmt wird, da die Minimierung der Abweichung zwischen der be
rechneten Ladungsverteilung und der Zielladungsverteilung nur
an den vorgegebenen Punkten erfolgt und da überdies die vorge
gebenen Punkte so gewählt sind, daß sie bezüglich der ver
wendeten Norm das größte Gewicht haben, wird nur geringe Rechen
zeit zur Bestimmung der optimalen Belichtungsdosis benötigt
und die Zeit zur Belichtung des Werkstücks dadurch kaum
vergrößert.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Unterteilung der Strukturelemente in geschlossene Poly
gonzüge, insbesondere in rechtwinklige Dreiecke und Rechtecke,
wirkt sich vorteilhaft aus in Bezug auf die Rechenzeit bei der
Berechnung der Ladungsverteilung. Des weiteren ist dabei von
Vorteil, daß die Punkte, an denen die Abweichung zwischen der
berechneten Ladungsverteilung und der Zielladungsverteilung
minimiert wird, automatisch bestimmt werden. Eine Unterteilung
der Strukturelemente in von einem oder mehreren Saumelementen
benachbarten Flächenelemente ist immer dann günstig, wenn eine
starke Fehlbelichtung am Rand der Strukturelemente befürchtet
wird. Im Fall von einem einen Polygonzug vollständig umgebenden
Saum ist es günstig, den Saum aus Seitenelementen und Eck
elementen zusammenzusetzen. Dabei sind die Seitenelemente je
weils ausschließlich einer Seite des Polygonzuges benachbart.
Die Eckelemente grenzen an eine Ecke des Polygonzuges an und
stellen innerhalb des Strukturelementes einen Bereich dar, der
bezüglich der Fehlbelichtung besonders kritisch ist.
Durch Definition eines Hofsbereichs, der mindestens einen der
vorgegebenen Fensterbereiche vollständig umgibt und dessen
Breite in etwa in der Breite des Streuhofs vorgegeben wird,
ist es möglich, bei der Berechnung der Ladungsverteilung den
Einfluß der im Hofbereich liegenden Strukturelemente auf die
Ladungsverteilung in dem Fensterbereich mit zu berücksichtigen.
Dadurch wird bei der Bestimmung der Belichtungsdosen auch der
Einfluß von nah benachbarten Strukturelementen berücksichtigt.
Im folgenden wird die Berechnung der Ladungsverteilung näher
erläutert.
Bei der Belichtung eines Punktes ergibt sich infolge der
Streuung im Substrat in der Waferebene die folgende Ladungsver
teilung:
Es ist Bf die 1/e-Breite des Vorwärtsstreuhofs, Bb die 1/e-
Breite des Rückstreuhofs. Af und Ab sind die Amplituden der
Vorwärts- bzw. Rückstreuanteile. Das Verhältnis der beiden
Streuanteile v = Ab/Af sowie Bf und Bb werden zur
Charakterisierung des Streusystems angegeben. Die Normierung
wird so gewählt, daß sich im Inneren großer Flächen eine Dosis
von D = |q|Cb/m2 ergibt. Damit erhält man für die Amplituden
der beiden Streuanteile:
Für die Ladungsverteilung Q (x, y) beim Belichten einer recht
eckigen Fläche ergibt sich:
Die in dieser Formel auftretenden Integrale sind lösbar mit
Hilfe des tabellierten Gauß′schen Wahrscheinlichkeitsintegrals
FI (x).
Die Ladungsverteilung eines Dreiecks ergibt sich aus der
Ladungsverteilung eines Punktes mit Hilfe der Simpsonformel.
Die erforderliche Breite der Unterteilung richtet sich dabei
nach der 1/e-Breite des Vorwärtsstreuhofs.
Da Polygonzüge in Rechtecke und Dreiecke unterteilbar sind,
läßt sich die Ladungsverteilung eines Polygonzuges mit Hilfe
der Ladungsverteilung eines Rechtecks sowie der Ladungsver
teilung eines Dreiecks ebenfalls berechnen.
Anhand der Fig. 1 bis 6 wird im weiteren die Unterteilung
eines Strukturelemente enthaltenden Musters näher erläutert.
In Fig. 1 ist ein Muster 11 dargestellt. Das Muster 11 ist z. B.
ein Layout. Das Muster 11 enthält Strukturelemente 12. Ent
sprechend den Strukturelementen 12 soll die Belichtung mit
Elektronenstrahlen erfolgen. In dem Muster 11 ist ein Fenster
bereich 13 vorgegeben. In dem Fensterbereich 13 sind mehrere
Strukturelemente 12 einander dicht benachbart. In dem Fenster
bereich 13 ist mit einer gegenseitigen Beeinflussung der darin
liegenden Strukturelemente 12 zu rechnen. Wie groß der Fenster
bereich 13 definiert wird, hängt davon ab, welche Rechner
kapazität zur Verfügung steht und wieviele kritische Punkte
das Muster 11 enthält.
Um den Fensterbereich 13 herum wird ein Hofbereich 14 de
finiert. Bei der Berechnung der Ladungsverteilung in den
vorgegebenen Bereich 13 wird der Einfluß der im Hofbereich 14
liegenden Strukturelemente 12 auf die Ladungsverteilung in den
vorgegebenen Bereich 13 berücksichtigt. Daher kann auf die
Definition des Hofbereichs 14 verzichtet werden, wenn in
diesem Bereich keine Strukturelemente vorliegen. In dem darge
stellten Beispiel jedoch kann auf die Definion des Hofbereichs
14 nicht verzichtet werden, ohne eine Verfälschung des Er
gebnisses in Kauf zu nehmen. Die Breite des Hofbereichs 14
richtet sich nach der Größe des Rückstreuhofes Bb und nach der
geforderten Genauigkeit der Rechnung. Bei einer geforderten
relativen Genauigkeit der Rechnung von x muß der Hofbereich 14
eine Breite von
haben. Die außerhalb des Hofbereichs 14 liegenden Strukturelemente
brauchen bei der Rechnung nicht berücksichtigt zu werden. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es von Vorteil, die außer
halb des Hofbereichs 14 liegenden Strukturelemente 12 nicht zu
berücksichtigen, da eine Berücksichtigung auf die Genauigkeit
der Rechnung keinen Einfluß hätte und nur zu einem Anstieg der
Rechenzeit führen würde.
Die Unterteilung im Fensterbereich 13 liegenden Struktur
elemente erfolgt nach zwei Gesichtspunkten: Einerseits werden
die im Fensterbereich 13 liegenden Anteile von Struktur
elementen 12 in Rechtecke und Dreiecke zerlegt im Hinblick auf
die Berechnung der Ladungsverteilung. Andererseits ist es vor
teilhaft, an den Randbereichen der Strukturelemente 12 einen
Saum zu definieren. Verschiedene Möglichkeiten, wie für ver
schiedene Polygonzüge die Unterteilung in Flächenelemente mit
Saum erfolgen kann, sind in den Fig. 2 bis 6 dargestellt.
In Fig. 2 ist ein Sechseck 21 dargestellt. Das Sechseck 21 ist
von einem Saum 22 vollständig umgeben. Der Saum 22 ist
zusammengesetzt aus Seitenelementen 221 und Eckelementen 222.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, den Saum in der
1/e-Breite des Vorwärtsstreuhof Bb vorzusehen.
In Fig. 3 ist ein Rechteck 31 dargestellt. Das Rechteck 31 ist
vollständig von einem Saum 32 umgeben. Der Saum 32 setzt sich
zusammen aus Seitenelementen 321 und Eckelementen 322. Vor
teilhafter Weise hat der Saum eine Breite in der Größe der
1/e-Breite des Vorwärtsstreuhofs Bf.
In Fig. 4 ist ein schmales Rechteck 41 dargestellt. Die Breite
des schmalen Rechtecks 41 ist in der Größenordnung der l/e-
Breite des Vorwärtsstreuhofs Bf. An den schmalen Seiten des
schmalen Rechtecks 41 sind je ein Saum 42 vorgesehen. Bei einem
Strukturelement, das in einer Ausrichtung eine Größe in der
Größenordnung des Vorwärtsstreuhofes Bf hat, ist es nicht
sinnvoll in dieser Ausrichtung einen Saum zu definieren, weil
über die Breite des Vorwärtsstreuhofs Bf die Ladung sowieso
verschmiert wird. In diesem Fall genügt es, einen Saum für die
größeren Ausdehnungen vorzusehen.
In Fig. 5 ist ein dreieckiges Strukturelement dargestellt.
Das Strukturelement enthält ein rechtwinkliges Dreieck 51, das
von einem Saum 52 umgeben ist. Der Saum setzt sich zusammen
aus Seitenelementen 521 und Eckelementen 522. Die Seitenele
mente 521 stoßen an den spitzen Winkeln des Dreiecks 51 an
einander. An dem rechten Winkel des Dreiecks 51 sind die Seiten
elemente 521 über das Eckelement 522 miteinander verbunden. An
den spitzen Winkeln des rechtwinkligen Dreiecks 51 sind die
Eckelemente 522 außen an die Seitenelemente 521 angehängt.
Diese Unterteilung ist vorteilhaft, weil die Spitzenwinkel des
rechtwinkligen Dreiecks 51 bezüglich Fehlbelichtungen be
sonders kritische Punkte sind. Durch die außen angehängten
kleinen Eckelemente 522 an den spitzen Winkeln des recht
winkligen Dreiecks 51 können die besonderen Anforderungen an
die Belichtungsdosis erfüllt werden.
In Fig. 6 ist eine andere Möglichkeit zur Unterteilung eines
dreieckigen Strukturelementes dargestellt. Das Strukturelement
wird unterteilt in ein rechtwinkliges Dreieck 61, das von
einem Saum 62 umgeben ist. Der Saum 62 ist zusammengesetzt aus
Seitenelementen 621 und Eckelementen 622. Dabei sind die
Seitenelemente 621 jeweils einem Schenkel des rechtwinkligen
Dreiecks 61 benachbart. Die Seitenelemente 621 sind über die
Eckelemente 622 miteinander verbunden. Eine solche Aufteilung
eines dreieckigen Strukturelementes ist nur dann sinnvoll,
wenn das Strukturelement so groß ist, daß die sich ergebenden
Eckelemente 622 flächenmäßig kleiner als die Seitenelemente
621 sind.
In Fig. 7 ist ein Ablaufdiagram dargestellt, anhand dessen das
Verfahren im folgenden näher erläutert wird. Es erfolgt zu
nächst die Vorgabe der Eingangsgrößen. Es wird ein Muster mit
Strukturelementen vorgegeben. Entsprechend den Strukturelementen
soll die Belichtung des Werkstücks erfolgen. Das Muster ist
z. B. ein Layout, das z. B. an einem CAD-System erzeugt wird.
Ferner werden Fensterbereiche innerhalb des Musters vorgegeben.
Die Fensterbereiche sind diejenigen Bereiche, in denen eine
Bestimmung der optimalen Belichtungsdosis durchgeführt wird.
Es wird eine Breite für einen Hofbereich vorgegeben. Es ist
vorteilhaft, als Breite für den Hofbereich die 1/e-Breite des
Rückwärtsstreuhofs Bb vorzugeben.
Zur Charakterisierung des Streusystems, das von dem Elektronen
lithographiegerät sowie dem verwendeten Photolack abhängt,
wird ferner die 1/e-Breite des Vorwärtsstreuhof Bf, die 1/e-
Breite des Rückstreuhofs Bb sowie das Verhältnis v der
Amplituden der beiden Streuanteile vorgegeben. Diese Größen
stammen aus Messungen.
Es wird ferner die Art der Flächenunterteilung der Struktur
elemente vorgegeben. Dabei wird ebenfalls vorgegeben, an
welchen Strukturelementen und an welchen Seiten dieser
Strukturelemente ein Saum definiert werden soll.
Je Strukturelement wird eine Belichtungsdosis vorgegeben. Für
das gesamte Muster wird eine Zielladungsverteilung vorgegeben.
Ferner werden Punkte vorgegeben, an denen die Abweichung
zwischen der jeweils berechneten Ladungsverteilung und der
vorgegebenen Zielladungsverteilung minimiert wird.
Es erfolgt dann programmgesteuert die Unterteilung der in den
Fensterbereichen liegenden Strukturelemente in Flächenelemente.
Beispiele für solche Unterteilungen wurden anhand der Fig.
2 bis 6 erläutert.
Es folgt der erfindungswesentliche Schritt, in dem zu jedem
zuvor definierten Flächenelement eine optimale Belichtungsdosis
iterativ bestimmt wird. Ziel der Optimierung ist es, die sich
real ergebende Ladungsdichteverteilung der vorgegebenen Ziel
ladungsverteilung möglichst gut anzupassen. Als Maß für die
Güte der Anpassung gilt, daß die Ränder und Ecken der Struktur
elemente mit der richtigen Dosis belichtet werden. Ein
weiteres Maß besteht darin, daß die Bereiche innerhalb der
Strukturelemente mit nicht all zu großer Überbelichtung ge
schrieben werden sollen.
Die Punkte, an denen die Abweichung zwischen der berechneten
Ladungsverteilung und der Zielladungsverteilung minimiert
werden soll, sollten so vorgegeben werden, daß es Punkte sind,
an denen starke Fehlbelichtungen erwartet werden. Es ist von
Vorteil, Eckpunkte, Seitenmittelpunkte sowie Flächenschwer
punkte vorzugeben. Dadurch wird sichergestellt, daß die Be
rechnung nur an denjenigen Punkten erfolgt, an die besondere
Anforderungen gestellt werden (s. oben).
Die Ladungsdichte in einem Punkt j berechnet sich nach
dabei wird davon ausgegangen, daß in dem Fensterbereich n
Flächenelemente beitragen und in dem Hofbereich m-n Flächen
elemente. Eÿ ist die vom Flächenelement i am Ort des Punktes
j herrührende, normierte Ladungsdichte, di ist die Belichtungs
dosis des Flächenelementes i. Es ist zweckmäßig, die Ladungs
dichte, bei der sich der Lack öffnet, innerhalb des Programms
auf Q = 1 zu setzen.
Die Belichtungsdosen der im Fensterbereich liegenden Flächen
elmente sollen optimiert werden. Die Belichtungsdosen der im
Hofbereich liegenden Flächenelemente bleiben fest. Der erste
Summand in der Gleichung für Qj gibt den Beitrag der im
Fensterbereich liegenden Flächenelemente zur Ladungsdichte
wieder, der zweite Summand denjenigen der im Hofbereich
liegenden Flächenelemente. Der zweite Summand ist daher eine
feste Größe Qj H. Der erste Summand ist hingegen abhängig von
der jeweils angenommenen Belichtungsdosis di.
Die Ladungsdichte Qj wird im ersten Schritt mit den vorge
gebenen Belichtungsdosen je Strukturelement berechnet. Die
sich ergebende Ladungsdichte Qj wird mit der vorgegebenen Ziel
ladungsverteilung am Ort j Sj verglichen. Dabei erfolgt eine
optimierte Approximation an die Zielladungsverteilung in den
vorgegebenen Punkten im Sinne einer Tschebyscheff-Norm. Die
Bestimmung der optimalen Belichtungsdosis erfolgt iterativ bis
zum Erreichen des Minimums für die Abweichung zwischen der
berechneten Ladungsverteilung und der Zielladungsverteilung.
Bei Iterationsverfahren wird vielfach ein Abbruchkriterium
angegeben, so daß an die Stelle des Erreichens des Minimums
das Erreichen des Abbruchkriteriums tritt.
Bei der Iteration muß sichergestellt werden, daß die vorge
gebenen Punkte auch nur auf die in ihrer Umgebung liegenden
Flächenelemente Einfluß nehmen. Dies wird erreicht durch Ein
führung einer Wichtung. Es wird für jeden Testpunkt j der
Anderungswunsch fÿ an das Element i definiert:
Dabei ist Sj die Ladungsdichte der Zielladungsverteilung am
Punkt j.
Der relative Beitrag des Flächenelementes i zur Ladungsdichte
am Ort des Punktes j beträgt
Es werden die maximalen und minimalen, gewichteten Änderungs
wünsche Fi⁺ bzw. Fi - definiert:
Mit den maximalen und minimalen, gewichteten Änderungswünschen
Fi⁺ und Fi - und den dazugehörigen Gewichten wi⁺ und wi - ergibt
sich für den Faktor Fi, mit dem die vorgegebene Belichtungs
dosis des Flächenelementes i zu mulitplizieren ist, um eine
verbesserte Belichtungsdosis für das Flächenelement i für den
nächsten Iterationsschritt zu erhalten:
Die neue Belichtungsdosis für das Flächenelement i berechnet
sich damit zu:
di′ = Fi di
In diesem Fall wird der Faktor Fi als geometrisches Mittel aus
den maximalen und minimalen, gewichteten Änderungswünschen Fi⁺
bzw. Fi - ermittelt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin den Faktor Fi als
arithmetisches Mittel aus den genannten Größen zu berechnen.
Diese Möglichkeit empfiehlt sich am Ende des Iterationsver
fahrens, wenn die Abweichung zwischen der berechneten Ladungs
verteilung und der Zielladungsverteilung nurmehr gering ist,
da zur Berechnung des arithmetischen Mittels weniger Rechen
zeit benötigt wird als zur Berechnung des geometrischen
Mittels. Bei der Berechnung des arithmetischen Mittels werden
die maximalen und minimalen, gewichteten Änderungswünsche Fi⁺
bzw. Fi - definiert:
Fi⁺ = max (wÿ fÿ)
Fi - = min (wÿ fÿ)
Fi - = min (wÿ fÿ)
Mit den maximalen und minimalen gewichteten Änderungswünschen
Fi⁺ und Fi - und den dazugehörigen Gewichten wi⁺ und wi - ergibt
sich für den Faktor Fi, mit dem die vorgegebene Belichtungs
dosis des Flächenelementes i zu multiplizieren ist, um eine
verbesserte Belichtungsdosis für das Flächenelement i für den
nächsten Iterartionsschritt zu erhalten:
Die neue Belichtungsdosis für das Flächenelement i berechnet
sich damit zu:
di′ = Fi + di
Nach Abschluß der Iteration liegt für jedes Flächenelement,
das in den Fensterbereichen angeordnet ist, die optimale
Belichtungsdosis vor. Die Belichtung des Werkstücks erfolgt
innerhalb der Fensterbereiche mit den jeweiligen optimalen
Belichtungsdosen und außerhalb der Fensterbereiche mit der je
weiligen vorgegebenen Belichtungsdosis.
Zu jedem in den Fensterbereichen liegenden Flächenelement gibt
es eine individuelle Belichtungsdosis. Da gebräuchliche
Elektronenstrahlschreiber wie z. B. der Typ EBPG-4 von
Phillips die zu schreibenden Strukturen in kleine Flächen,
z. B. Trapeze, zerlegen, und diese Flächen dann mit ihrer
speziellen Dosis, d. h. mit entsprechender Strahlfleckgröße
und Frequenz belichten, verlängert sich die Belichtungszeit
eines Werkstückes durch die Unterteilung in Flächenelemente
nicht merklich. Die Flächenelemente, die in dem erfindungsge
mäßen Verfahren definiert werden, sind in der Regel größer als
die von den Elektronenstrahlschreibern eingeführten, kleinen
Flächen.
Das Verfahren ist bei der Belichtung aller Werkstückarten
mittels Elektronenstrahllithographie einsetzbar. Das Werkstück
kann z. B. eine Halbleiterscheibe sein, die mit einer Photo
lackschicht versehen ist. Das Werkstück kann auch eine Metall
struktur, z. B. aus Chrom, sein, die mit Hilfe von Elektronen
strahllithographie strukturiert wird und die als Belichtungs
maske für optische Lithographieverfahren benutzt wird.
In der Halbleitertechnologie kommen mitunter Layouts vor, bei
denen sich Ausschnitte mit einer bestimmten Anordnung von
Strukturelementen wiederholen. In einem solchen Fall ist es
zweckmäßig, in dem erfindungsgemäßen Verfahren einen Schnitt
vorzusehen, in dem das Layout nach gleichen Ausschnitten ab
gesucht wird. Dann genügt es, einmal die optimalen Belichtungs
dosen zu ermitteln und diese für alle identischen Ausschnitte
zu verwenden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Belichtung eines Werkstücks mittels
Elektronenstrahllithographie mit folgenden Merkmalen:
- a) die Belichtung erfolgt entsprechend einem vorgegebenen Muster (11) mit Strukturelementen (12) innerhalb der Strukturelemente (12) in folgenden Schritten:
- b) in vorgegebenen Fensterbereichen (13) des Musters (11) wird jedes darin liegende Strukturelement (12) in mehrere, das Strukturelement (12) vollständig ausfüllende Flächen elemente unterteilt, und es wird für jedes Flächenelement ausgehend von einer vorgegebenen Belichtungsdosis eine optimale Belichtungsdosis durch Iteration bestimmt,
- c) die Iteration erfolgt durch Berechnung der sich bei ge gebener Belichtungsdosis ergebenden Ladungsverteilung und durch Minimierung der Abweichung zwischen der berechneten Ladungsverteilung und einer vorgegebenen Zielladungsver teilung an vorgegebenen Punkten im Sinne einer Norm, bei der Punkte mit extremer Abweichung das größte Gewicht haben,
- d) die Belichtung des mit einer elektronenempfindlichen Lack schicht versehenen Werkstücks erfolgt innerhalb der vor gegebenen Fensterbereiche (13) mit der je Flächenelement optimalen Belichtungsdosis und außerhalb der vorgegebenen Fensterbereiche (13) mit einer für jedes Strukturelement (12) vorgegebenen Belichtungsdosis.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Minimierung der Abweichung zwischen der berechneten Ladungs
verteilung und der Zielladungsverteilung im Sinne einer
Tschebyscheff-Norm erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) in mindestens einem Strukturelement (12) werden geschlossene Polygonzüge als Flächenelemente verwendet,
- b) die Abweichung zwischen der berechneten Ladungsverteilung und der Zielladungsverteilung wird an den Eckpunkten, den Seitenmittelpunkten und den Flächenschwerpunkten minimiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Poly
gonzüge rechtwinklige Dreiecke und Rechtecke verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unter
teilung der Strukturelemente (12) in Flächenelemente so er
folgt, daß es eine erste Art Flächenelemente gibt, die an
mindestens einer Seite von einem Flächenelement benachbart
sind, das einen Saum vorgegebener Breite zu dem jeweiligen
Flächenelement darstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) die Unterteilung der Strukturelemente (12) erfolgt so, daß die Polygonzüge vollständig von Flächenelementen umgeben sind, die zusammen einen Saum vorgegebener Breite bilden,
- b) der Saum ist zusammengesetzt aus Seitenelementen, die je weils einer Seite des Polygonzuges benachbart sind, und aus Eckelementen, die an einer Ecke des Polygonzuges angeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß um
mindestens einen der vorgegebenen Fensterbereiche (13) ein
Hofbereich (14) vorgegebener Breite definiert wird und daß bei
der Berechnung der Ladungsverteilung der Einfluß der im Hofbe
reich (14) liegenden Strukturelemente (12) auf die Ladungsver
teilung in dem vorgegebenen Fensterbereich (13) berücksichtigt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939456A DE3939456A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Verfahren zur belichtung eines werkstuecks mittels elektronenstrahllithographie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939456A DE3939456A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Verfahren zur belichtung eines werkstuecks mittels elektronenstrahllithographie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3939456A1 true DE3939456A1 (de) | 1991-06-06 |
Family
ID=6394419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3939456A Ceased DE3939456A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Verfahren zur belichtung eines werkstuecks mittels elektronenstrahllithographie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3939456A1 (de) |
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