DE3939261A1 - Langgestrecktes bauteil - Google Patents
Langgestrecktes bauteilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein langgestrecktes Bau
teil, beispielsweise eine Pleuelstange, eine Kolben
stange, eine Antriebswelle und dergleichen, mit einem
langgestreckten Kern aus einem hochfesten Material, der
von einem metallischen Material umgossen ist, dessen
Schmelzpunkt niedriger ist als der Schmelzpunkt des Kern
materials.
Derartige Bauteile zeichnen sich gegenüber Bauteilen aus
Vollmaterial durch eine erhöhte Festigkeit bei geringerem
Gewicht aus. Üblicherweise wird der hochfeste Kern von
einem Faserbündel aus anorganischen Fasern gebildet (siehe
z. B. DE-A 32 48 373). Ein Nachteil derartiger faserver
stärkter Bauteile liegt in den hohen Herstellungskosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein langge
strecktes Bauteil der gattungsgemäßen Art zu schaffen, das
sich durch eine hohe Festigkeit, insbesondere Knickfestig
keit, ein geringes Gewicht und günstige Herstellungskosten
auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kern aus einem druckfesten Material besteht und mit seit
lich vorstehenden, in das Gußmaterial hineinragenden
Halterungen aus einem Metall versehen ist, dessen Schmelz
punkt höher ist als der Schmelzpunkt des Gußmaterial.
Der Kern ist vorzugsweise ein Sinterteil aus Graphit oder
einem keramischen Stoff, wie Bornitrid, Siliziumnitrid,
Siliziumkarbid, Aluminiumtitanat und dergleichen, während
für das Gußmaterial vorzugsweise Stahl, Titan oder auch
eine Leichtmetall-Legierung in Frage kommt. Durch den er
findungsgemäßen Vorschlag wird der aus dem relativ spröden
Material bestehende Kern sicher in der Gußform fixiert,
ohne daß die Gefahr besteht, daß die Halterungen beim
Gießen abbrechen, was der Fall sein könnte, wenn die
Halterungen an den Kern angeformt sind.
Vorzugsweise bestehen die Halterungen aus einem Material
mit einem Schmelzpunkt ähnlich dem Schmelzpunkt des Guß
materials. Dadurch wird erreicht, daß die Oberfläche der
Halterungen beim Einfüllen des Gußmaterials in die Form
angeschmolzen wird, so daß eine metallurgische Verbindung
mit dem Gußmaterial entsteht und die Bildung eines
Spaltes vermieden wird, die eintreten könnte, wenn der
Schmelzpunkt des Materials der Halterungen erheblich höher
liegt als der Schmelzpunkt des Gußmaterials.
Das Material der Halterungen sollte dem Gußmaterial gleich
oder ähnlich sein, um Gefügeveränderungen beim Umgießen zu
vermeiden. Bei Verwendung einer Al-Legierung für das Guß
material können die Halterungen beispielsweise aus AlSiMg
oder AlSiCu, bestehen. Wird für das Gußmaterial eine
Titanlegierung, z. B. TiAl6V8, verwendet, so kann für die
Halterungen z. B. TiAl4Mo2 benutzt werden.
Die Halterungen können von Stiften gebildet sein, die den
Kern quer zu seiner Längsachse durchsetzen. Da das
Material dieser Stifte im allgemeinen einen größeren
Wärmedehnungskoeffizienten hat als das Kernmaterial,
können durch die Erhitzung der Stifte während des Gieß
vorganges Spannungen in dem Kern entstehen. Um dies zu
vermeiden, ist es vorteilhaft, diese Stifte als Spiral-
Spannstifte (DIN 7343) auszubilden, die radial federnd
sind und somit auch bei Erwärmung keine Spannungen in dem
Kern erzeugen. Darüber hinaus werden die Spannstifte auf
grund ihrer radialen Federungseigenschaft in den Bohrungen
des Kerns gehalten, ohne daß es hierzu zusätzlicher Maß
nahmen bedarf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in welcher
eine Pleuelstange im Längsschnitt dargestellt ist.
Die dargestellte Pleuelstange für eine Brennkraftmaschine
besteht aus einem Gußteil, das ein Kolbenbolzenauge 1, ein
halbes Kurbelwellen-Lagerauge 2 und einen Pleuelschaft 3
aufweist. In den Pleuelschaft 3 ist ein Kern 4 einge
gossen, der beispielsweise von einem Sinterkörper aus
Graphit oder Keramik gebildet ist. Der Kern 3 ist im Aus
führungsbeispiel mit zwei quer zu seiner Längsachse L ver
laufenden Querbohrungen 5 versehen, durch welche Spiral-
Spannstifte 6 hindurchgesteckt sind, die zu beiden Seiten
von dem Kern 4 vorstehen und in das Gußmaterial des
Pleuelschaftes 3 hineinragen.
Die Herstellung der Pleuelstange erfolgt in üblicher Weise
dadurch, daß der Kern 4 in die Gußform eingelegt und dann
mit dem Gußmaterial umgossen wird. Die Spannstifte 6, die
zunächst von der Außenkontur des fertigen Pleuelschafts
3 seitlich vorstehen, dienen dazu, den Kern 4 in der
Gußform zu fixieren. Bei der Verwendung von Stahl als
Gußmaterial wird der Kern auf etwa 500 bis 700°C erwärmt
und dehnt sich entsprechend aus. Das flüssige Gußmaterial
kühlt sich ab und nach dem Erreichen der Erstarrungs
temperatur beginnt durch das Zusammenziehen des erstarren
den Gußmaterials eine Druckbeaufschlagung des einge
gossenen Kerns 4. Da der Ausdehnungskoeffizient des Kerns
4 kleiner ist als derjenige des Gußmaterials, kann sich
das Gußmaterial nicht frei zusammenziehen und es bauen
sich in ihm Zugspannungen auf. Bei der Druckbelastung
durch die Zündkräfte im Betrieb werden zunächst diese
Zugspannungen abgebaut, bevor die Pleuelstange auf Druck
beansprucht wird.
Nach dem Erstarren des Gußmaterials wird die Pleuelstange
aus der Form entnommen und fertig bearbeitet, wobei die
von der Außenkontur des Pleuelschaftes 3 vorstehenden
Enden der Spannstifte 6 entfernt werden.
Durch die Verwendung von Spannstiften für die Fixierung
des Kerns in der Gußform wird einerseits vermieden, daß in
dem Kern bei Erwärmung der Spannstifte während des Gieß
vorganges Spannungen aufgebaut werden, und es wird außer
dem eine selbsttätige Fixierung der Spannstifte in den
Bohrungen des Kerns erreicht.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungs
beispiel beschränkt, sondern auch für andere langge
streckte Bauteile, bei denen es auf ein geringes Gewicht
und eine hohe Festigkeit ankommt, anwendbar.
Claims (5)
1. Langgestrecktes Bauteil mit einem langgestreckten Kern
aus einem hochfesten Material, der von einem metalli
schen Material umgossen ist, dessen Schmelzpunkt
niedriger ist als der Schmelzpunkt des Kernmaterials,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (4) aus einem druckfesten Material besteht
und mit seitlich vorstehenden, in das Gußmaterial hin
einragenden Halterungen (6) aus einem Metall versehen
ist, dessen Schmelzpunkt höher ist als der Schmelz
punkt des Gußmaterials.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterungen (6) aus einem Material mit einem
Schmelzpunkt ähnlich dem Schmelzpunkt des Gußmaterials
bestehen.
3. Langgestrecktes Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterungen (6) von den Kern
(4) quer zu dessen Längsachse (L) durchsetzenden
Stiften gebildet sind.
4. Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterungen (6) von Spiral-Spannstiften gebildet
sind, die in entsprechende Querbohrungen (5) im Kern
(4) eingesetzt sind.
5. Bauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4)
ein Sinterkörper aus Graphit oder Keramik ist und als
Gußmaterial Stahl, Titan oder eine Leichtmetall-
Legierung verwendet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939261A DE3939261A1 (de) | 1989-11-28 | 1989-11-28 | Langgestrecktes bauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3939261A DE3939261A1 (de) | 1989-11-28 | 1989-11-28 | Langgestrecktes bauteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3939261A1 true DE3939261A1 (de) | 1991-05-29 |
Family
ID=6394319
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3939261A Ceased DE3939261A1 (de) | 1989-11-28 | 1989-11-28 | Langgestrecktes bauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1989-11-28 DE DE3939261A patent/DE3939261A1/de not_active Ceased
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