DE3937347C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Gußeisenlegierungen für Biegeformen zum Preßbiegen von Glasscheiben.

Trotz verschiedener Vorteile, die beim Preßbiegen von Glasscheiben für die Verwendung von gußeisernen Biegeformen sprechen, werden in der Praxis Biegeformen aus Gußeisen bisher nicht eingesetzt. Das hat seinen Grund darin, daß Biegeformen aus üblichem Gußeisen bei den Einsatztemperaturen in einer Biegekammer aufgrund ihrer Volumenvergrößerung infolge Gefügeänderungen im Laufe der Zeit ihre Form verändern (DE-AS 17 96 123). Biegeformen aus den üblichen Gußeisenlegierungen sind besonders ungeeignet in Fällen, in denen wegen erhöhter Anforderungen an die Form der gebogenen Glasscheibe besonders hohe Anforderungen an die Formhaltigkeit der Biegewerkzeuge gestellt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, geeignete Zusammensetzungen für Gußeisenlegierungen zu finden, die den bekannten Nachteil von Volumen- und Formveränderungen bei den Einsatztemperaturen der Biegeform nicht aufweisen.

Es wurde gefunden, daß Biegeformen aus Gußeisen die genannten Nachteile nicht aufweisen, wenn eine Gußeisenlegierung mit ferritischperlitischer Gefügestruktur und mit einer Zusammensetzung verwendet wird, die folgende Komponenten in den angegebenen Grenzen in Gewichtsprozent aufweist:

Kohlenstoff
3,0 bis 3,6%
Silizium	1,5 bis 2,5%
Chrom	0,2 bis 1,0%
Molybdän	0,5 bis 2,5%
Mangan	0,5 bis 1,0%
Eisen	Rest.

Gußeisenlegierungen mit Zusammensetzungen, die im wesentlichen diesen Zusammensetzungen entsprechen, sind beispielsweise aus der DE-AS 12 87 593 bekannt. Diese bekannten Gußeisenlegierungen werden für die Herstellung von Walzenkörpern zum Warmwalzen von Stahl verwendet, wobei in diesem Fall von den günstigen Eigenschaften bezüglich der Zähigkeit, der Verschleißfestigkeit und der Unempfindlichkeit gegen Brandrisse gemacht wird.

Für den erfindungsgemäßen Zweck eignen sich Gußeisenlegierungen dieser Zusammensetzungen sowohl bei einer Gefügestruktur mit lamellarem Graphit als auch bei einer Gefügestruktur mit sphäroidalem Graphit. Gußeisenlegierungen dieser Art sind ausreichend hitzebeständig. Die bei Dauereinsatz bei den Biegetemperaturen von Glasscheiben beobachtete Volumenvergrößerung dieser Gußeisenlegierungen beträgt nur etwa 10% der Volumenvergrößerung von Gußeisen üblicher Zusammensetzungen.

Zusätzlich zu diesen Hauptbestandteilen kann die Gußlegierung einen oder mehrere der folgenden Bestandteile aufweisen:

Kupfer
bis 0,5%
Phosphor	bis 0,25%
Schwefel	bis 0,1%.

Die Herstellung der Biegeformen erfolgt in bekannter Weise unter Verwendung der üblichen Gieß- und Bearbeitungstechnik.

Claims (4)

1. Verwendung einer Gußeisenlegierung, bestehend aus 3 bis 3,6% Kohlenstoff, 1,5 bis 2,5% Silizium, 0,2 bis 1,0% Chrom, 0,5 bis 2,5% Mangan, Rest Eisen, als Werkstoff für Biegeformen zum Preßbiegen von Glasscheiben.

2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese zusätzlich bis zu 0,5% Kupfer enthält.

3. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich bis zu 0,25% Phosphor enthält.

4. Verwendung einer Legierung, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich bis zu 0,1% Schwefel enthält.