DE3935493A1 - Verfahren zur herstellung von dichlorperfluormonocycloolefinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dichlorperfluormonocycloolefinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein für die Herstel
lung von Dichlorperfluormonocycloolefinen in technischem
Maßstab besonders geeignetes Verfahren bei dem Perchlor
monocycloolefine und/oder Fluor und mindestens drei
Chloratome enthaltende Perhalogenmonocycloolefine mit
Fluorwasserstoff unter milden Bedingungen selektiv
fluoriert werden.
Dichlorperfluormonocycloolefine, z. B. das 1,2-Dichlor-
3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopent-1-en (siehe J. Indian
Chem. Soc. 30 (8), 525 (1953)), das 1,2-Dichlor-3,3,4,4-
tetrafluorcyclobut-1-en (siehe US-PS 33 55 507) und das
1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5,6,6-octafluorcyclohex-1-en (sie
he J. Org. Chem. 24, 1132 (1959)) sind bekannte Zwi
schenprodukte.
Zu ihrer Herstellung sind verschiedene Verfahren be
schrieben, die jedoch alle für eine technische Durch
führung nur bedingt geeignet sind. In der US-PS
32 58 500 wird z. B. für 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexa
fluorcyclopent-1-en eine Gasphasenfluorierung von
halogenierten Kohlenwasserstoffen mit Fluorwasserstoff
an Chromoxid-Katalysatoren vorgeschlagen. Soweit dabei
ungesättigte Ausgangsverbindungen eingesetzt werden
(siehe dort Beispiele 17 bis 20 und 27) werden Tempera
turen von 300 bis 400°C angewendet und häufig nur
geringe Mengen der entsprechenden Dichlorperfluormono
cycloolefine erhalten. Beispielsweise kann man nach
diesem Verfahren aus 70 g 1,2,4-Trichlorpentafluor-
cyclopenten nur 27 g 1,2-Dichlor-hexafluor-cyclopenten
erhalten (siehe dort Beispiel 27), was einer Ausbeute
von ca. 40% der Theorie entspricht. Ähnliche Verfahren
sind in der US-PS 31 78 482 und der DE-OS 15 43 015
beschrieben.
Andere Verfahren sind die Umsetzung von perhalogeniertem
Cyclopenten mit Antimontrifluorid (siehe J.A.C.S. 67,
1235-7 (1945)), die Umsetzung von Hexachlorcyclo
pentadien mit Antimonpentafluorid oder Antimonpenta
fluorochlorid (siehe US-PS 24 49 233) und die Umsetzung
von Hexachlorbenzol mit Antimonpentafluorid (siehe J.
Org. Chem. 24, 1132 (1959)). Nachteilig hierbei sind die
in großen Mengen benötigten Antimonverbindungen, die
teuer und schwierig zu handhaben sind, sowie deren
Folgeprodukte, die auf kostenintensive Weise entweder
aufgearbeitet oder entsorgt werden müssen.
Weiterhin ist auch bekannt geworden, daß mit Kalium
fluorid in aprotischen Lösungsmitteln an der Doppelbin
dung von Olefinen befindliche Chloratome gegen Fluor
ausgetauscht werden (siehe US-PS 32 87 425). Kalium
fluorid scheidet also als Fluorierungsmittel für die
Herstellung von an der Doppelbindung noch Chloratome
enthaltenden Dichlorperfluorolefinen aus.
Schließlich ist noch bekannt geworden, daß beim Aus
tausch von Chlor gegen Fluor an Perchlorbutadien mit
Fluorwasserstoff und einer katalytischen Menge Antimon
halogenid Fluorwasserstoff an eine Doppelbindung addiert
und ein an einem Doppelbindungskohlenstoff ein Wasser
stoffatom aufweisendes Produkt, z. B. 2-Chlor-1,1,1,4,4,4-
hexafluorbut-2-en erhalten wird (siehe EP-OS
03 01 346) .
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Dichlor
perfluormonocycloolefinen der Formel (1) gefunden
in der
n für Null, 1 oder 2 steht,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Perchlormono
cycloolefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen und/oder Fluor
und mindestens drei Chloratome enthaltende Perhalogen
monocycloolefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen mit Fluor
wasserstoff in flüssiger Phase unter Zusatz von kata
lytischen Mengen Antimonpentachlorid umsetzt.
In das erfindungsgemäße Verfahren können als Perchlor
monocycloolefine oder Fluor und mindestens drei Chlor
atome enthaltende Perhalogenmonocycloolefine z.B. solche
der Formel (II) eingesetzt werden
in der
m für Null, 1 oder 2 und
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Fluor oder
Chlor stehen, wobei im Falle m = Null
wenigstens einer der Reste R1 bis R4 für
Chlor steht
oder beliebige Isomere von Verbindungen der Formel
(II), die zwei Chloratome an der Doppelbindung
aufweisen.
Beispielsweise sind zum Einsatz in das erfindungsgemäße
Verfahren geeignet; Perchlorcyclobuten, Perchlorcyclo
penten, Perchlorcyclohexen, Monofluorpentachlorcyclo
butene, Difluortetrachlorcyclobutene, Trifluortrichlor
cyclobutene, Monofluorheptachlorcyclopentene, Difluor
hexachlorcyclobutene, Trifluorpentachlorcyclopentene,
Tetrafluortetrachlorcyclopentene, Pentafluortrichlor
cyclopentene, Monofluornonachlorcyclohexene, Difluor
octachlorcyclohexene, Trifluorheptachlorcyclohexene,
Tetrafluorhexachlorcyclohexene, Pentafluorpentachlor
cyclohexene, Hexafluortetrachlorcyclohexene und/oder
Heptafluortrichlorcyclohexene. Die genannten Fluor und
Chlor enthaltenden Cycloolefine enthalten stets zwei
Chloratome an der Doppelbindung und werden im folgenden
als minderfluorierte Chlorolefine bezeichnet.
Vorzugsweise setzt man in das erfindungsgemäße Verfahren
Perchlorcyclobuten oder Perchlorcyclopenten ein, gegebe
nenfalls im Gemisch mit entsprechenden minderfluorierten
Chlorolefinen.
Perchlormonocycloolefine sind bekannte Verbindungen, die
aus großtechnisch hergestellten Chlorkohlenwasserstoffen
(z. B. aus Hexachlorbutadien, Hexachlorcyclopentadien,
Hexachlorcyclohexan und/oder Hexachlorbenzol) zugänglich
sind. Die sogenannten minderfluorierten Chlorolefine
können im erfindungsgemäßen Verfahren als Nebenprodukte
auftreten. Sie können z. B. durch Destillation aus dem
Reaktionsgemisch abgetrennt und einem weiteren Ansatz
wieder zugefügt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man beispiels
weise herstellen: 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluor
cyclobut-1-en, 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor
cyclopent-1-en, 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5,6,6-octafluor
cyclohex-1-en, sowie minderfluorierte Derivate dieser
Verbindungen. Vorzugsweise stellt man auf die erfin
dungsgemäße Weise 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclo
but-1-en und 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopent-
1-en her.
Der benötigte Fluorwasserstoff kommt vorzugsweise in
wasserarmer oder wasserfreier Form zum Einsatz. Im all
gemeinen setzt man mindestens die stöchiometrisch erfor
derliche Menge Fluorwasserstoff ein. Bevorzugt ist es
Fluorwasserstoff in beliebig großem Überschuß einzu
setzen, beispielsweise molmäßig 2,5 bis 8 mal soviel wie
stöchiometrisch erforderlich ist.
Die erfindungsgemäß erforderliche flüssige Phase kann
durch Arbeiten unter Druck realisiert werden. Man ar
beitet im allgemeinen mindestens bei einem Druck, bei
dem die Siedetemperatur des Fluorwasserstoffs höher
liegt als die jeweilige Reaktionstemperatur. Beispiels
weise sind Drucke im Bereich 25 bis 50 bar geeignet.
Bevorzugt sind Drucke im Bereich 28 bis 35 bar. Während
der Umsetzung entsteht Chlorwasserstoff. Diesen läßt man
im allgemeinen über ein Druckhalteventil aus dem Reak
tionsgefäß entweichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man beispielsweise
bei Temperaturen von 90 bis 160°C durchführen. Bevorzugt
sind Temperaturen von 110 bis 150°C.
Antimonpentachlorid kann der erfindungsgemäßen Umsetzung
beispielsweise in Mengen von 0,5 bis 20 Mol-% (bezogen
auf auszutauschende Chloratome) zugesetzt werden. Vor
zugsweise beträgt diese Menge 2 bis 8 Mol-%.
Die Reaktionszeit ist im allgemeinen nicht kritisch. Sie
kann beispielsweise 6 bis 40 Stunden betragen. Es ist
vorteilhaft während der Reaktion intensiv zu rühren.
Als Material für die benötigten Reaktionsgefäße kommen
für Umsetzungen mit wasserfreiem Fluorwasserstoff geeig
nete Stoffe infrage. Bevorzugt sind Rührkessel mit
Druckhaltung aus Eisen, Nickel oder Eisen- und/oder
Nickellegierungen, beispielsweise Stähle und unter den
Bezeichnungen Monel ®, Inconel ® und Hastelloy ® C erhält
liche Nickellegierungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne oder mit Zu
sätzen von elementarem Chlor durchgeführt werden. Vor
zugsweise wird elementares Chlor zugesetzt, beispiels
weise 8 bis 15 Mol-%, bezogen auf auszutauschende Chlor
atome. Häufig enthalten Perchlormonocycloolefine, wie
sie bei deren Herstellung als Rohprodukt anfallen, ele
mentares Chlor. Solche Rohprodukte können mit Vorteil
ohne weitere Chlorzusätze eingesetzt werden.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann auf ein
fache Weise erfolgen. Beispielsweise kann man zunächst
abkühlen, gegebenenfalls das Chlorgas entspannen und
restlichen Chlorwasserstoff und nicht umgesetzten
Fluorwasserstoff durch Destillieren und/oder Phasen
trennung entfernen und gegebenenfalls in einem weiteren
Ansatz erneut einsetzen. Das hergestellte Dichlorper
fluormonocycloolefin kann z. B. destillativ, gegebenen
falls bei vermindertem Druck und/oder durch Abtrennung
der organischen Phase aus dem Reaktionsgemisch isoliert
werden. Es ist vorteilhaft, aus dem Reaktionsgemisch
abgetrennte Dichlorperfluormonocycloolefin durch eine
Wäsche mit Wasser saure Bestandteile zu entfernen. Nach
Abtrennung des unumgesetzten Fluorwasserstoffs und des
hergestellten Dichlorperfluormonocycloolefins hinter
bleibt ein Rückstand, der überwiegend Antimonhalogenide,
insbesondere Antimonpentachlorid enthält. Dieser Rück
stand ist gegebenenfalls in einem weiteren Ansatz wieder
verwendbar. Es kann dabei von Vorteil sein, vor oder
während einem weiteren Ansatz Chlorgas einzuleiten, um
den Gehalt des Rückstandes an Antimonpentachlorid zu
erhöhen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren gegebenenfalls
als Nebenprodukte gebildete minderfluorierte Chlorole
fine können gegebenenfalls auch durch Destillation aus
dem Reaktionsgemisch entfernt und gegebenenfalls einem
weiteren Ansatz zugefügt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt die Herstel
lung von Dichlorperfluormonocycloolefinen der Formel (I)
im allgemeinen in Ausbeuten von 75% und mehr, bezogen
auf eingesetzte Ausgangsverbindungen der Formel (II).
Die Dichlorperfluormonocycloolefine der Formel (I) fal
len dabei im allgemeinen in Reinheiten von 87% und mehr
an.
Es ist ausgesprochen überraschend, daß es erfindungs
gemäß gelingt Dichlorperfluormonocycloolefine der Formel
(I) in diesen guten Ausbeuten und Reinheiten zu ge
winnen, denn aufgrund des eingangs dargelegten Standes
der Technik konnte dies nicht erwartet werden. Das er
findungsgemäße Verfahren hat darüber hinaus die Vor
teile, das keine hohen Temperaturen erforderlich sind,
ein kostengünstiges und gut zugängliches Fluorierungs
mittel (= Fluorwasserstoff) verwendet wird und einge
setzte Antimonverbindungen wieder verwendet werden
können.
1250 g (3,53 mol, entsprechend 21,2 mol auszutauschendes
Chlor) Octachlorcyclopenten wurden in einem 5 l Edel
stahl-Rührkessel mit Druckhaltung und Sole-gekühlter
Edelstahl-Kolonne mit 2500 ml wasserfreiem Fluorwasser
stoff (124 mol) und 175 g (0,6 mol) Antimonpentachlorid
versetzt. Dann wurden 100 g Chlorgas (1,41 mol) zuge
setzt. Die Temperatur wurde für 7,5 Stunden bei 140°C
gehalten. Der gebildete Chlorwasserstoff wurde konti
nuierlich entspannt, wobei der Druck im Rührkessel maxi
mal 35 bar betrug. Nach Beendigung der Reaktion wurde
überschüssiger Fluorwasserstoff bis zu einer Innentem
peratur von 40°C bei Normaldruck abdestilliert. Danach
wurde die sich in der Vorlage abscheidende organische
Phase (326 g) abgetrennt. Anschließend wurde der Rück
stand destilliert bis zu einer Temperatur von 120°C bei
einem Druck von 50 mbar. Es ergaben sich hierbei 433 g
Produkt. Die abgetrennte organische Phase und das
destillativ abgetrennte Produkt wurden vereinigt und mit
250 ml Wasser gewaschen. So wurden 753 g 1,2-Dichlor-
3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopent-1-en in einer Reinheit
von 98,5% erhalten. Das entspricht, bezogen auf ein
gesetztes Octachlorcyclopenten einer Ausbeute von 87,2%
der Theorie.
In einem 130 l Edelstahl-Rührkessel ausgestattet mit
Druckhaltung, einem Sole-gekühltem Edelstahlrückfluß
kühler und einer Edelstahlkolonne wurden 29 240 g
(55 mol, entsprechend 510 mol auszustauschendes Chlor)
Octachlorcyclopenten, 4185 g (14 mol) Antimonpenta
chlorid und 50 000 ml (2480 mol) wasserfreier Flußsäure
vorgelegt. Dann wurden 2410 g (34 mol) Chlorgas aufge
drückt. Anschließend wurde bei 125 bis 130°C und einem
Entspanndruck von 26 bis 31 bar kontinuierlich Chlorwas
serstoff abgespalten. Nach Beendigung der Chlorwasser
stoffentwicklung (ca. 18 Stunden) wurde die überschüs
sige Flußsäure bis zu einer Temperatur von 50°C bei Nor
maldruck in einen 40 l Edelstahl-Kessel abdestilliert.
In der Vorlage schied sich eine organische Unterphase
in einer Menge von ca. 1600 g ab.
Das restliche Produkt wurde aus dem Reaktionskessel bis
zu einer Temperatur von 120°C bei 100 mbar in eine eis
gekühlte Vorlage abdestilliert. So wurden weitere
17 030 g Produkt isoliert. Zusammen mit dem aus der Fluß
säure abgetrennten Produkt wurde das Destillat mit
5000 ml Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrock
net. Es wurden insgesamt 18 585 g 1,2-Dichlor-
3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopent-1-en mit einer Reinheit
von 97,4% erhalten. Das entspricht bezogen auf einge
setztes Octachlorcyclopenten einer Ausbeute von 89,2%
der Theorie.
Zu dem im Rührkessel verbliebenen Rückstand wurden
erneut 29 240 g Octachlorcyclopenten zugegeben und
dann 2410 g (34 mol) Chlorgas aufgedrückt. Dann wurde
zur Reaktivierung des Katalysators 4 Stunden auf 100°C
erhitzt, wieder abgekühlt und die aus dem ersten Ansatz
abdestillierte Flußsäure auf 50 000 ml ergänzt und in den
Rührkessel gegeben und abschließend nochmals 2410 g (34 mol)
Chlorgas aufgedrückt.
Anschließend wurde wieder bei 125 bis 130°C und einem
Druck von 27 bis 32 bar kontinuierlich Chlorwasserstoff
entspannt. Die weitere Aufarbeitung nach 20 Stunden er
folgte entsprechend der ersten Umsetzung. So wurden
nochmals 17 870 g 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclo
pent-1-en mit einer Reinheit von 96,2% erhalten. Der
zweite Ansatz lieferte, bezogen auf eingesetztes Octa
chlorcyclopenten, eine Ausbeute von 85,8% der Theorie.
Das Katalysatorsystem wurde erneut zur Fluorierung ein
gesetzt, wobei sich Aktivität und Selektivität nur un
wesentlich veränderten.
Jeweils 500 g (1,45 mol) Octachlorcyclopenten wurden in
einem 3 l Edelstahl-Rührkessel mit Druckhaltung und
Sole-gekühlter Edelstahl-Kolonne mit jeweils 700 ml
wasserfreier Flußsäure (35 mol) versetzt. Katalysator
menge, Chlorzusatz, Reaktionszeit, Reaktionsdruck und
Reaktionstemperatur wurden jeweils wie angegeben einge
stellt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben.
- a) 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid, kein Chlor
zusatz.
8 Stunden, 140°C, 28 bar. Ausbeute: 299 g Produkt enthaltend 29% 1,2-Dichlor-3′3′4′4′5′5 hexafluor cyclopent-1-en, 44% isomere Trichlorpentafluor cyclopent-1-ene und 25% isomere Tetrachlortetra fluorcyclopent-1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 80,6% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octachlorcyclo penten. - b) 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid, 50 g (0,7 mol)
Chlor.
8 Stunden, 140°C, 28 bar. Ausbeute: 330 g Produkt enthaltend 98% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor cyclopent-1-en und 2% isomere Trichlorpentafluor cyclopent-1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 92,8% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octafluorcyclo penten. - c) 35 g (0,12 mol) Antimonpentachlorid, 100 g
(1,4 mol) Chlor.
8 Stunden, 140°C, 28 bar. Ausbeute: 305 g Produkt enthaltend 30% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor cyclopent-1-en, 42% isomere Trichlortrifluor cyclopent-1-ene, 21% isomere Tetrachlortetrafluor cyclopent-1-ene und höherchlorierte Fluorcyclo pent-1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 88,2% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octafluorcyclo penten. - d) 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid, kein Chlor
zusatz.
16 Stunden, 140°C, 28 bar. Ausbeute: 268 g Produkt enthaltend 66% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor cyclopent-1-en, 25% isomere Trichlorpentafluor cyclopent-1-ene und 6% isomere Tetrachlortetra fluorcyclopent-1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 76,9% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octafluorcyclo penten. - e) 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid, 50 g (0,7 mol)
Chlor.
8 Stunden, 100°C, 28 bar. Ausbeute: 350 g Produkt enthaltend 17% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor cyclopent-1-en, 29% isomere Trichlorpentafluor cyclopent-1-ene, 43% isomere Tetrachlortetrafluor cyclopent-1-ene und höherchlorierte Fluorcyclopent- 1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 89% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octafluorcyclopenten. - f) 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid, 50 g (0,7 mol)
Chlor.
8 Stunden, 140°C, 35 bar. Ausbeute: 345 g Produkt enthaltend 37% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5-hexafluor cyclopent-1-en, 42% isomere Trichlorpentafluor cyclopent-1-ene und 20% isomere Tetrachlortetra fluorcyclopent-1-ene.
Das entspricht einer Ausbeute von 93,0% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Octafluorcyclo penten.
500 g (1,45 mol) Octachlorcyclopenten wurden in einem
3 l Edelstahl-Rührkessel mit Druckhaltung und Sole-ge
kühlter Edelstahlkolonne mit 350 ml wasserfreier Fluß
säure (17,5 mol) versetzt. Katalysatormenge, Chlorzu
satz, Reaktionszeit, -temperatur und -druck wurden wie
in Beispiel 3a) eingestellt. Die Aufarbeitung erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben.
Ausbeute: 325 g Produkt enthaltend 37% 1,2-Dichlor-
3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopent-1-en, 43% isomere Tri
chlorpentafluorcyclopent-1-ene und 19% isomere Tetra
chlortetrafluorcyclopent-1-ene. Das entspricht einer
Ausbeute von 87,6% der Theorie, bezogen auf einge
setztes Octafluorcyclopenten.
780 g (3 mol) Hexachlorcyclobuten wurden in einem 5 l
Edelstahl-Rührkessel mit Druckhaltung und Sole-gekühlter
Edelstahlkolonne mit 2000 ml (99 mol) wasserfreier Fluß
säure und 140 g (0,48 mol) Antimonpentachlorid versetzt.
Dann wurden 80 g (1,13 mol) Chlorgas aufgedrückt. Die
Reaktionstemperatur wurde 12 Stunden auf 135 bis 145°C
gehalten, der gebildete Chlorwasserstoff kontinuierlich
entspannt. Die Aufarbeitung wurde wie in Beispiel 1 be
schrieben durchgeführt. Es wurden insgesamt 535 g orga
nisches Material abgetrennt, das wie folgt zusammenge
setzt war:
38% 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-1-en,
42% 1,2,3-Trichlor-3,4,4-trifluorcyclobut-1-en,
17% isomere Tetrachlor-difluorcyclobut-1-ene und höherchlorierte Cyclobutene.
38% 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-1-en,
42% 1,2,3-Trichlor-3,4,4-trifluorcyclobut-1-en,
17% isomere Tetrachlor-difluorcyclobut-1-ene und höherchlorierte Cyclobutene.
Die Gesamtausbeute (bezogen auf Fluorierungsgrad) betrug
88,4% der Theorie. Die Ausbeute an 1,2-Dichlor-3,3,4,4-
tetrafluorcyclobut-1-en 34,7% (bezogen auf eingesetztes
Hexachlorcyclobuten).
780 g (3 mol) Hexachlorcyclobuten wurden in einem 5 l-
Edelstahl-Rührkessel mit Druckhaltung und Sole-gekühlter
Edelstahlkolonne mit 2000 ml (99 mol) wasserfreier Fluß
säure und 140 g (0,48 mol) Antimonpentachlorid versetzt.
Bei 140°C wurde 18 Stunden lang ohne Chlorzusatz Chlor
wasserstoff abgespalten.
Die Aufarbeitung erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
Dabei wurden insgesamt 445 g organisches Material abge
trennt und im Reaktionskessel verblieben 180 g mono
fluoriertes Pentachlorcyclobut-1-en und unumgesetztes
Hexachlorcyclobuten.
Die Zusammensetzung des abgetrennten Produktes betrug
18% 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-1-en, 39%
1,2,3-Trichlortrifluorcyclobut-1-en, 38% isomere Tetra
chlor-difluorcyclobut-1-ene und höherchlorierte Cyclo
butene.
Die Gesamtausbeute (bezogen auf Fluorierungsgrad) betrug
72,6% der Theorie; die Ausbeute aus 1,2-Dichlor-
3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-1-en 13,7% (bezogen auf
eingesetztes Hexachlorcyclobut-1-en).
300 g einer Mischung enthaltend 72% 1,2,3-Trichlor-
3,4,4-trifluorcyclobut-1-en und 27% isomere Tetrachlor
difluorcyclobut-1-ene (erhalten aus dem Produkt des
Beispiels 5 nach destillativer Abtrennung von 1,2-Di
chlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-1-en bei 66 bis 67°C
und 1013 mbar) wurden in einem 1,7 l Edelstahl-Druck-
Rührkessel versehen mit einer Sole-gekühlten Edelstahl
kolonne mit 70 g (0,24 mol) Antimonpentachlorid und
700 ml wasserfreier Flußsäure versetzt. Es wurden 50 g
(0,7 mol) Chlor aufgedrückt und dann 12 Stunden bei 130
bis 140°C und 28 bar kontinuierlich Chlorwasserstoff ab
gespalten.
Die Aufarbeitung erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
Es wurden insgesamt 260 g organisches Material abge
trennt, das 64% 1,2-Dichlor-3,3,4,4-tetrafluorcyclobut-
1-en, 28% 1,2,3-Trichlor-3,4,4-trifluorcyclobut-1-en
und 8% isomere Tetrachlordifluorcyclobut-1-ene ent
hielt.
Die Gesamtausbeute (bezogen auf Eduktzusammensetzung)
betrug 93,1%, die Ausbeute an 1,2-Dichlor-3,3,4,4-
tetrafluorcyclobut-1-en betrug 61,8% (bezogen auf die
Eduktzusammensetzung).
430 g (1 mol) Decachlorcyclohexen (hergestellt gemäß
Recl. Trav. Chim. Pays-Bas, 55, 569 (1936) und 57, 217
(1938)) wurden in einem 1,7 l Edelstahl-Rührkessel mit
Druckhaltung und Sole-gekühlter Edelstahlkolonne mit
700 ml wasserfreier Flußsäure und 70 g (0,24 mol)
Antimonpentachlorid versetzt. Es wurden 50 g (0,7 mol)
Chlor aufgedrückt und 16 Stunden bei 130 bis 140°C und
28 bar Chlorwasserstoff abgespalten. Die Aufarbeitung
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Es wurden ins
gesamt 275 g organisches Material abgetrennt und im
Reaktionskessel verblieben 90 g anfluoriertes Material
und unumgesetztes Decachlorcyclohexen. Die Produkt
zusammensetzung betrug:
29% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5,6,6-octafluorcyclohex-1- en,
39% isomere Trichlorheptafluorcyclohex-1-ene,
28% isomere Tetrachlorhexafluorcyclohex-1-ene und höherchlorierte Fluorcyclohex-1-ene.
29% 1,2-Dichlor-3,3,4,4,5,5,6,6-octafluorcyclohex-1- en,
39% isomere Trichlorheptafluorcyclohex-1-ene,
28% isomere Tetrachlorhexafluorcyclohex-1-ene und höherchlorierte Fluorcyclohex-1-ene.
Die Gesamtausbeute (bezogen auf den Fluorierungsgrad)
betrug 87%, die Ausbeute an 1,2-Dichlor-
3,3,4,4,5,5,6,6-octafluorcyclohex-1-en betrug 27%,
bezogen auf eingesetztes Decachlorcyclohex-1-en.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Dichlorperfluormono
cycloolefinen der Formel (I)
in der
n für Null, 1 oder 2 steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man Perchlormonocyclo olefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen und/oder Fluor und mindestens drei Chloratome enthaltende Perhalo genmonocycloolefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen mit Fluorwasserstoff in flüssiger Phase unter Zusatz von katalytischen Mengen Antimonpentachlorid umsetzt.
n für Null, 1 oder 2 steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man Perchlormonocyclo olefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen und/oder Fluor und mindestens drei Chloratome enthaltende Perhalo genmonocycloolefine mit 4 bis 6 Ring-C-Atomen mit Fluorwasserstoff in flüssiger Phase unter Zusatz von katalytischen Mengen Antimonpentachlorid umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Perchlorcyclobuten, Perchlorcyclopenten,
Perchlorcyclohexen, Monofluorpentachlorcyclobutene,
Difluortetrachlorcyclobutene, Trifluortrichlorcy
clobutene, Monofluorheptachlorcyclopentene, Di
fluorhexachlorcyclobutene, Trifluorpentachlorcyclo
pentene, Tetrafluortetrachlorcyclopentene, Penta
fluortrichlorcyclopentene, Monofluornonachlor
cyclohexene, Difluoroctachlorcyclohexene, Trifluor
heptachlorcyclohexene, Tetrafluorhexachlorcyclo
hexene, Pentafluorpentachlorcyclohexene, Hexafluor
tetrachlorcyclohexene und/oder Heptafluortrichlor
cyclohexene einsetzt, die jeweils zwei Chloratome
an der Doppelbindung enthalten.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Fluorwasserstoff mindestens
in der stöchiometrisch erforderlichen Menge und
höchstens molmäßig 8 mal soviel wie stöchiometrisch
erforderlich einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man bei 25 bis 50 bar arbeitet.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man bei 90 bis 160°C arbeitet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man von 0,5 bis 20 Mol-%, bezogen auf
auszutauschende Chloratome, Antimonpentachlorid
einsetzt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man elementares Chlor zusetzt.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man nicht umgesetzten Fluorwasser
stoff durch Destillation und/oder Phasentrennung
entfernt und in einem weiteren Ansatz einsetzt.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das hergestellte Dichlorperfluor
monocycloolefin destillativ und/oder durch Ab
trennung der organischen Phase aus dem Reaktions
gemisch isoliert.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den nach Trennung von unumge
setztem Fluorwasserstoff und hergestelltem Dichlor
perfluormonocycloolefin hinterbleibenden Rückstand
in einem weiteren Ansatz wieder verwendet und vor
oder während des weiteren Ansatzes Chlorgas
einleitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3935493A DE3935493A1 (de) | 1989-10-25 | 1989-10-25 | Verfahren zur herstellung von dichlorperfluormonocycloolefinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3935493A DE3935493A1 (de) | 1989-10-25 | 1989-10-25 | Verfahren zur herstellung von dichlorperfluormonocycloolefinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3935493A1 true DE3935493A1 (de) | 1991-05-02 |
Family
ID=6392155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3935493A Withdrawn DE3935493A1 (de) | 1989-10-25 | 1989-10-25 | Verfahren zur herstellung von dichlorperfluormonocycloolefinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3935493A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5847243A (en) * | 1994-06-30 | 1998-12-08 | Japan As Represented By Director General Of The Agency Of Industrial Science And Technology | Process for producing fluorinated alkene and fluorinated alkane |
WO1999014173A1 (en) * | 1997-09-17 | 1999-03-25 | Central Glass Company, Limited | Method for producing perhalogenated cyclopentene |
US6218586B1 (en) | 1998-11-05 | 2001-04-17 | Central Glass Company, Limited | Method for preparing perhalogenated five-membered cyclic compound |
-
1989
- 1989-10-25 DE DE3935493A patent/DE3935493A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5847243A (en) * | 1994-06-30 | 1998-12-08 | Japan As Represented By Director General Of The Agency Of Industrial Science And Technology | Process for producing fluorinated alkene and fluorinated alkane |
WO1999014173A1 (en) * | 1997-09-17 | 1999-03-25 | Central Glass Company, Limited | Method for producing perhalogenated cyclopentene |
US6395940B1 (en) | 1997-09-17 | 2002-05-28 | Central Glass Company, Limited | Method for producing perhalogenated cyclopentene |
US6218586B1 (en) | 1998-11-05 | 2001-04-17 | Central Glass Company, Limited | Method for preparing perhalogenated five-membered cyclic compound |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |