Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydropneumatische
Kolbenzylinderanordnung mit einem Zylinder, einem innerhalb
des Zylinders koaxial angeordneten, einendig an einem
Zylinderkopf befestigten Innenrohr und einem im Ringraum
zwischen dem Zylinder und dem Innenrohr axialbeweglich
geführten, zwei mit einem hydraulischen Medium geführte
Ringkammern abteilenden, und mit einer hohlzylindrischen,
abgedichtet aus dem Zylinder nach außen geführten Kolben
stange verbundenen Ringkolben, wobei innerhalb des Innen
rohrs ein Trennkolben geführt ist, der einen mit mindestens
einer der Ringkammern hydraulisch verbundenen, mit dem
hydraulischen Medium gefüllten Ausgleichsraum von einer mit
einem kompressiblen Medium gefüllten Federkammer trennt,
und die Federkammer auf der dem Zylinderkopf zugekehrten
Seite des Trennkolbens angeordnet ist, nach Patentanmeldung
P 39 25 519.0.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ausgehend von der hydropneumatischen Kolben-Zylinderanord
nung gemäß der Hauptanmeldung, diese derart zu verbessern,
daß die Federcharakteristik und der Federungsbereich erwei
tert wird und insgesamt variabler ausführbar ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß innerhalb
des Innenrohrs koaxial zu diesem, durch den Trennkolben
hindurch, ein Kammerrohr verläuft, das im Zylinderkopf
befestigt und über eine Verbindungsbohrung mit dem kompres
siblen Medium verbindbar ist, sowie innerhalb des Kammer
rohrs ein zweiter Trennkolben umfangsgemäß abgedichtet,
gleitend geführt ist, so daß zwischen dem zweiten Trennkol
ben und dem Zylinderkopf innerhalb des Kammerrohrs eine
zweite, mit dem kompressiblen Medium gefüllte Federkammer
entsteht. Erfindungsgemäß ist somit innerhalb der erfin
dungsgemäßen Kolbenzylinderanordnung eine doppelte Gasfeder
ausgebildet, indem die beiden Federkammern parallel ge
schaltet sind. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann der Verschiebeweg des ersten Trennkolbens reduziert
werden, da der erste Gasspeicher nicht das gesamte Lastver
hältnis tragen muß. Zudem kann der Gasdruck im ersten
Gasspeicher relativ niedrig gehalten werden, woraus sich
ein gutes Ansprechverhalten schon bei geringen Belastungen
ergibt. Zudem wird der Vorteil erreicht, daß insgesamt der
Federweg bei gleicher Bauweise wie bei der Kolbenzylinder
anordnung gemäß der Hauptanmeldung wesentlich vergrößert
werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten. Anhand des in den beiliegenden
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels wird die
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt einer erfindungsgemäßen
Kolbenzylinderanordnung während des Einfe
derns,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Fig. 1, wobei der erste
Trennkolben in Anschlagstellung ist.
Eine erfindungsgemäße Kolbenzylinderanordnung 2 besteht aus
einem Zylinder 4, der einendig einen Zylinderkopf 6 auf
weist und anderendig offen ausgebildet ist. Der Zylinder 4
ist im Bereich des Zylinderkopfes 6 beispielsweise an einem
in den Zeichnungsfiguren nur angedeuteten Rahmenteil 8 z. B.
eines Kraftfahrzeuges oder an einer beliebigen anderen
"gefederten Masse" befestigbar. Innerhalb des Zylinders 4
ist koaxial zu diesem ein Innenrohr 10 angeordnet. Dieses
Innenrohr 10 ist einendig am Zylinderkopf 6 befestigt und
erstreckt sich anderendig etwa bis in den Bereich des
offenen Endes des Zylinders 4, im dargestellten Beispiel
allerdings noch etwas darüber hinaus.
Zwischen dem Zylinder 4 und dem Innenrohr 10 ist folglich
ein Zylinder-Ringraum 12 gebildet. In diesem Ringraum 12
zwischen dem Zylinder 4 und dem Innenrohr 10 ist ein Ring
kolben 14 axialbeweglich geführt. Dieser Ringkolben 14
unterteilt den Ringraum 12 in eine dem Zylinderkopf 6
zugekehrte, obere Ringkammer 16 und eine dem Zylinderkopf 6
abgekehrte, untere Ringkammer 18. Der Ringkolben 14 ist mit
einer hohlzylindrischen, abgedichtet aus dem offenen Ende
des Zylinders 4 nach außen geführten Kolbenstange 20 ver
bunden.
Die Kolbenstange 20 besitzt an ihrem aus dem Zylinder 4
ragenden Ende ein Befestigungselement 22, mit dem die
Kolbenzylinderanordnung 2 beispielsweise mit einem in der
Zeichnung strichpunktiert angedeuteten Kfz-Rad 24 oder
einer anderen "ungefederten Masse" verbindbar ist. Inner
halb des Innenrohrs 10 ist ein Trennkolben 26 freibeweglich
"schwimmend" geführt, wobei dieser Trennkolben 26 einen
Ausgleichsraum 28 von einer mit einem kompressiblen Medium
gefüllten Gasfederkammer 30 trennt. Die beiden Zylinder-
Ringkammern 16 und 18 sowie der Ausgleichsraum 28 sind
jeweils mit einem hydraulischen Medium gefüllt, wobei der
Ausgleichsraum 28 mit mindestens einer der Ringkammern 16,
18 hydraulisch verbunden ist.
Innerhalb des Innenrohrs 10 ist ein Kammerrohr 70 koaxial
zum Innenrohr 10 angeordnet. Dieses Kammerrohr 70 ist im
Zylinderkopf 6 dichtend eingesetzt. Das Kammerrohr 70
verläuft durch den Trennkolben 26 hindurch und erstreckt
sich bis kurz über den Boden 34 des Innenrohrs. Somit
entsteht zwischen dem freien Ende des Kammerrohrs 70 und
dem Boden 34 ein Durchgangsspalt 72. Der Trennkolben 26 ist
an seinem Umfang auf der Außenseite des Kammerrohrs 70
gleitend geführt und umfangsgemäß abgedichtet. Im Kammer
rohr 70 ist ein zweiter Trennkolben 74 geführt, der an
seinem Außenumfang ebenfalls abgedichtet ist. Hierdurch
wird zwischen dem Zylinderkopf 6 und dem zweiten Trennkol
ben 24 im Kammerrohr 70 eine zweite Federkammer 76 gebil
det, die mit dem kompressiblen Medium gefüllt wird, wie
auch die erste Federkammer 30. Der Bereich zwischen dem
zweiten Trennkolben 74 und dem freien Ende des Kammerrohrs
70 steht in Verbindung über den Durchgangsspalt 72
mit dem Ausgleichsraum 28 und ist somit ebenfalls mit dem
Hydraulikmedium, das nicht kompressibel ist, gefüllt.
Zweckmäßigerweise ist am freien Ende des Kammerrohrs 70 ein
innerer Ringbund 78 als Anschlag für den zweiten Trennkol
ben 74 ausgebildet.
Die Gasfederkammer 30 ist auf der dem Zylinderkopf 6
zugekehrten Seite des Trennkolbens 26 angeordnet. Dem
entsprechend befindet sich der Ausgleichsraum 28 auf der
gegenüberliegenden, dem Zylinderkopf 6 abgekehrten Seite
des Trennkolbens 26. Vorzugsweise im Bereich des Zylinder
kopfes 6 besitzt der Zylinder 4 erfindungsgemäß einen in
die Gasfederkammer 30 mündenden Steueranschluß 32 und
das Kammerrohr 70 einen in die zweite Federkammer 76 mün
denden Steueranschluß 80. Diese Steueranschlüsse 32, 80
sind über nicht dargestellte Leitungsverbindungen mit
einer ebenfalls nicht gezeigten Gasdruck-Einstelleinrich
tung verbindbar. Das Innenrohr 10 ist vorteilhafterweise an
seinem dem Zylinderkopf 6 abgekehrten Ende über einen
geschlossenen Boden 34 druckdicht geschlossen und in
diesem Bereich über eine Umfangsdichtung 36 gegen die
Innenwandung der Kolbenstange 20 abgedichtet. Hierdurch
ist im sich axial über das Innenrohr 10 hinaus erstrecken
den Bereich der Kolbenstange 20 eine durch Federungsbewe
gungen volumenveränderliche Kammer 38 gebildet, die vor
zugsweise über mindestens eine am Ende der Kolbenstange 20
angeordnete Lüftungsöffnung 40 be- und entlüftet
ist. Ohne diese Lüftungsöffnung(en) 40 wäre innerhalb der
Kammer 38 eine zusätzliche Gasfeder gebildet, was grund
sätzlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls
möglich ist.
Es ist vorteilhaft, wenn die obere Ringkammer 16 und die
untere Ringkammer 18 über eine strichpunktiert eingezeich
nete, externe, d. h. außerhalb des Zylinders 4 verlaufende
Leitungsverbindung 42 miteinander verbunden sind, so daß in
diesem Fall in dieser Leitungsverbindung 42 ein vorzugswei
se einstell- bzw. regelbares Dämpfungsventil 44 angeordnet
sein kann. Auf diese Weise ist bei der erfindungsgemäßen
Kolbenzylinderanordnung 2 vorteilhafterweise die Dämpfung
der Hydraulikströmung zwischen den beiden Ringkammern 16,
18 einstellbar, wobei auch eine Einstellung möglich sein
kann, bei der die Bewegung des Ringkolbens 14 durch eine
Unterbrechung der Strömung blockiert ist. Zum Anschluß der
Leitungsverbindung 42 besitzt der Zylinder 4 vorzugsweise
im Bereich des Zylinderkopfes 6 eine in die obere Ringkam
mer 16 mündende Anschlußöffnung 46 sowie im dem Zylinder
kopf 6 abgekehrten Endbereich seiner Zylinderwandung eine
in die untere Ringkammer 18 mündende Anschlußöffnung 48.
In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform der Er
findung ist die Kolbenstange 20 erfindungsgemäß derart im
Ringraum 12 zwischen dem Zylinder 4 und dem Innenrohr 10
koaxial zu diesen angeordnet, daß die dem Zylinderkopf 6
abgekehrte, untere Ringkammer 18 von der Wandung der Kol
benstange 20 in eine zwischen dieser und dem Innenrohr 10
liegende, innere Ringkammer 18a und eine zwischen der Kol
benstange 20 und dem Zylinder 4 angeordnete, äußere Ring
kammer 18b unterteilt ist, wobei die Kolbenstange 20 in der
Nähe des Ringkolbens 14 mindestens eine die innere Ringkam
mer 18a mit der äußeren Ringkammer 18b verbindende Strö
mungsöffnung 50 sowie das Innenrohr 10 in seinem dem Zylin
derkopf 6 abgekehrten Endbereich mindestens eine die innere
Ringkammer 18a mit dem Ausgleichsraum 28 verbindende Strö
mungspassage 52 aufweisen. Dies bedeutet, daß bei dieser
Ausführungsform die Anschlußöffnung 48 der unteren Ring
kammer 18 in deren äußere Ringkammer 18b mündet. Erfin
dungsgemäß ist somit der Ausgleichsraum 28 einerseits un
mittelbar über die Strömungspassage(n) 52 mit der unteren
Ringkammer 18 bzw. deren inneren Ringkammer 18a sowie auch
mittelbar über die Strömungsöffnung(en) 50, die äußere
Ringkammer 18b, die Anschlußöffnung 48, die Leitungsver
bindung 42, gegebenenfalls das Dämpfungsventil 44 sowie die
Anschlußöffnung 46 auch mit der oberen Ringkammer 16 ver
bunden. Dabei wird folglich die Verbindung des Ausgleichs
raums 28 nach außen erfindungsgemäß durch einen axialen
Versatz der Strömungsöffnung(en) 50 gegenüber der Anschluß
öffnung 48 und der Strömungspassage 52 erreicht.
Alternativ oder aber zusätzlich zu der dargestellten und
bisher beschriebenen Ausführung kann der Ringkolben 14
mindestens einen vorzugsweise mit einem Dämpfungsventil
ausgestatteten, die obere Ringkammer 16 mit der unteren
Ringkammer 18 verbindenden Strömungskanal aufweisen (nicht
dargestellt). In diesem Fall kann auch die Strömungsöff
nung 50 der Kolbenstange 20 entfallen, insbesondere wenn
die Kolbenstange 20 umfänglich auf der Innenwandung des
Zylinders 4 vollflächig geführt ist, d. h. wenn die untere
Ringkammer 18 zwischen dem Innenrohr 10 und der Kolben
stange 20 gebildet ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
innerhalb der Gasfederkammer 30 ein Endanschlag für den
Trennkolben 26 insbesondere durch eine innere Ringstufe 54
des Innenrohrs 10 derart gebildet, daß die axiale Bewegung
des Trennkolbens 26 in Richtung des Zylinderkopfes 6 auf
einen bestimmten, ein Mindestvolumen der Gasfederkammer 30
gewährleistenden Abstand von dem Zylinderkopf 6 begrenzt
ist. Diese Ausgestaltung ist insofern von Vorteil, als ja
das in der Gasfederkammer 30 enthaltene kompressible Medium
nur begrenzt komprimiert werden kann. Zudem begrenzt die
ser Endanschlag auch die maximale Einfederungsbewegung des
Kolbens 14 über das inkompressible, hydraulische Medium.
Die Abdichtung der hohlen Kolbenstange 20 nach außen wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen der Kolben
stange 20 und dem Zylinder 4 eine äußere Umfangsdichtung 56
sowie zwischen der Kolbenstange 20 und dem Innenrohr 10 die
oben bereits erwähnte innere Umfangsdichtung 36 jeweils
unter dichtender Anlage angeordnet sind. Der Ringkolben 14
ist über eine innere Umfangsdichtung 58 gegen das Innenrohr
10 sowie über eine äußere Umfangsdichtung 60 gegen den
Zylinder 4 abgedichtet.
Der Trennkolben 26 ist über eine Umfangsdichtung 59 gegen
die Innenwandung des Innenrohrs 10 abgedichtet. Zudem ist
es vorteilhaft, wenn der Trennkolben 26 topf- oder becher
förmig mit einer axialen, in Richtung der Gasfederkammer 30
offenen Vertiefung 61 ausgebildet ist, da sich hierdurch
das Gesamtvolumen der Gasfederkammer 30 vergrößert, ohne
die Kolbenzylinderanordnung 2 selbst vergrößern zu müssen.
Zudem stellt die Vertiefung 61 stets - auch ohne den oben
beschriebenen Anschlag - ein Mindest-Restvolumen der Gas
federkammer 30 beim vollständigen Einfedern sicher.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Kolbenzylinderanordnung
2 ist nun wie folgt:
In Fig. 1 ist die Einfederungsbewegung anhand der Pfeil
richtung 62 dargestellt. Hierbei wird das hydraulische
Medium von dem Ringkolben 14 aus der oberen Ringkammer 16
verdrängt. Das Medium gelangt dann über die externe Lei
tungsverbindung 42 in die untere Ringkammer 18, die jedoch
nur einen Teil dieses aus der oberen Ringkammer 16 ver
drängten Volumens aufnehmen kann, da ja die Kolbenstange 20
sich in die untere Ringkammer 18 hinein verschiebt. Ein dem
Volumen der Wendung der Kolbenstange 20 entsprechendes
Teilvolumen des hydraulischen Mediums wird demzufolge über
die Strömungspassage(n) 52 in den Ausgleichsraum 28 ge
drängt. Dieses Teilvolumen verschiebt den Trennkolben 26 in
Pfeilrichtung 64 gegen die Gasfederkammer 30 bis zum An
schlag 54, deren Volumen sich demzufolge verringert, so daß
eine pneumatische Federwirkung erzielt wird. Sobald der
Anschlag 54 erreicht ist, siehe Fig. 2, bewirkt die Ver
drängung des Teilvolumens zusätzlich die Verschiebung des
zweiten Trennkolbens 74 in Pfeilrichtung Y, so daß das
Volumen der zweiten Federkammer 76 verkleinert und das
darin befindliche Medium, insbesondere Gas, kompremiert
wird, so daß eine zusätzliche pneumatische Federwirkung
erzielt wird. Durch die Einstellung des Druckes in den
beiden Federkammern auf gleiche oder unterschiedliche
Druckwerte in der Ruhestellung kann das Federverhalten auf
unterschiedlichste Weise beeinflußt werden.
Bei der Ausfederung erfolgt die Entspannung der Federkam
mern in zum Einfedern umgekehrter Reihenfolge.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschrie
bene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch
alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungsfor
men. So kann z. B. auch das Kammerrohr 70 sich auf dem Boden
des Innenrohrs 10 abstützen. In diesem Fall müssen aber
dann Durchbrüche im Kammerrohr 70 im Bodenbereich vorgese
hen werden.