Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Straffen eines
Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug, insbesondere Kraft
fahrzeug, mit einem Sensor, der auf eine extreme Fahrzeug
geschwindigkeitsänderung (Crashbelastung) anspricht, einer
in einem Gehäuse angeordneten Druckfeder, die im gespannten
und verriegelten Zustand (Ruhezustand) einen Kraftspeicher
für eine eine Gurtlose beseitigende Rückstrammbewegung bil
det und einem Zugseil, auf welches im entriegelten Zustand
die Rückstrammbewegung übertragen wird.
Durch eine derartige Vorrichtung wird bei einer extremen
Geschwindigkeitsänderung, insbesondere bei einer durch einen
Unfall verursachten Stoßbelastung (Crashbelastung) der
Sicherheitsgurt straff am Körper des Fahrzeuginsassen ange
legt. Hierdurch wird eine Gurtlose beseitigt, mit welcher
bei normalem Fahrbetrieb der Sicherheitsgurt locker am Kör
per des Fahrzeuginsassen anliegt. Aufgrund dieser Gurtlose
besteht nämlich die Gefahr, daß bei einem Unfall eine allzu
starke Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen erfolgt. Durch
die angesprochene Vorrichtung zum Straffen des Sicherheits
gurts soll dies vermieden werden.
Bei bekannten derartigen Vorrichtungen ist zwischen dem
Sensor, mit welchem die extreme Fahrzeuggeschwindigkeits
änderung im Falle eines Unfalls erfaßt wird, eine Über
tragungsstrecke vorhanden, über welche eine Entriegelung der
gespannten und verriegelten Zugfeder erfolgt. Für die Über
tragungsstrecke sind elektrische und/oder magnetische Über
tragungsmittel und mechanische Übertragungsmittel bekannt.
Das bedeutet, daß zwischen dem Ansprechen der Sensorik und
dem Entriegeln eine bestimmte Zeit zwangsläufig verstreicht.
Außerdem benötigt man zusätzliche Bauteile, um den entrie
gelten Zustand der Druckfeder herbeizuführen, damit die
Rückstrammbewegung auf das Zugseil übertragen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der für das funktionsgerechte
Arbeiten der Vorrichtung eine nur verringerte Anzahl an
Einzelteilen erforderlich ist und das Ansprechen der Senso
rik direkt auf die Verriegelung wirkt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Druckfeder für den Sensor eine Trägheitsmasse bildet, die
bei der extremen Fahrzeuggeschwindigkeitsänderung (Crash
belastung) zum Lösen der Verriegelung in dem mit einem Fahr
zeugsitz verbundenen Gehäuse bewegbar geführt ist.
Hierdurch läßt sich eine kompakte Anordnung von Sensorik und
Kraftspeicher, der durch die Druckfeder gebildet wird, er
reichen. Ferner wird durch die Doppelfunktion, welche die
Druckfeder ausübt, eine direkte Übertragung der Sensor
funktion auf die Verriegelung erreicht und damit in kürzest
möglicher Zeit ein Ansprechen des freigesetzten Kraftspei
chers, der durch die gespannte Druckfeder gebildet wird,
bewirkt. Der am Unfall beteiligte Fahrzeuginsasse nimmt
hierdurch frühzeitig am Verzögerungsverlauf des Unfallfahr
zeuges teil, und die Unfallschwere wird hierdurch für den
Fahrzeuginsassen wirkungsvoll reduziert. Bevorzugt ist die
Rückstrammervorrichtung mit dem Sicherheitsgurtschloß ver
bunden, wobei eine gegebenenfalls vorhandene Gurtlose von
bis zu 180 mm zurückgestrammt werden kann. Das Sicherheits
Gurtdreieck im Schulter- und Beckengurtbereich wird durch
die Rückstrammbewegung des Gurtschlosses bei Anwendung der
Erfindung bei Crashbeginn sehr kurzzeitig zurückgestrammt,
so daß eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen beim Unfall
wirkungsvoll verhindert wird.
In vorteilhafter Weise können Sensorik und Kraftspeicher
und - wie im einzelnen noch erläutert wird - die Rücklauf
sperre in kompakter Bauweise in einem einfach ausgebildeten
Gehäuse, bevorzugterweise rohrförmigen Gehäuse, untergebracht
werden. Das rohrförmige Gehäuse läßt sich in einfacher Weise
mit dem Fahrzeugsitz, insbesondere mit der sitzbeweglichen
Ankerschiene, an der Sitzinnenseite (tunnelseitig) befesti
gen. Dabei kann das Gehäuse im Sitzkissenunterteil unter
gebracht werden. Auf diese Weise erreicht man eine problem
lose Anordnung des durch die Erfindung geschaffenen rein
mechanisch arbeitenden Rückstrammers.
Ferner kann am Gehäuseäußern eine Seilumlenkeinrichtung,
insbesondere in Form von Seilumlenkblechen, vorgesehen sein,
durch die zur Unterstützung eines sitzintegrierten Einbaus
ohne Änderung am Sitz praktisch für alle Fahrzeugtypen das
Rückstrammseil in einfacher Weise von der Rückstrammvorrich
tung zum Gurtschloß geführt werden kann.
Insbesondere bei einem rohrförmigen Gehäuse ist die Druck
feder als Spiraldruckfeder ausgebildet. Diese Spiraldruck
feder erstreckt sich bevorzugt in Fahrtrichtung des Fahr
zeugs, wobei sich in dieser Richtung die Verriegelungsein
richtung, in welche in bevorzugter Weise der Sensor bzw. ein
Teil des Sensors integriert ist, ebenfalls in Längsrichtung
anschließt, damit die Längsbewegung der Druckfeder im Crash
fall voll auf die Sensorik übertragen wird.
In vorteilhafter Weise ist die Verriegelung zwischen dem
Zugseil und der gespannten Druckfeder eingebaut, wobei die
Verriegelung sich mit der Druckfeder im Crashfall mitbewegt.
Ferner ist, wie schon erwähnt, in die Verriegelung ein
Sensorteil integriert, der mit einem im Gehäuse ortsfesten
zweiten Sensorteil zusammenwirkt. Hierzu liegen in Ruhe
stellung die beiden Sensorteile aneinander, und bei einer
im Crashfall ausgelösten Bewegung von Druckfeder und Verrie
gelung lösen sich die beiden Sensorteile voneinander, wodurch
auch das Lösen der Verriegelung bewirkt wird. In vorteilhaf
ter Weise kann hierbei die Druckfeder auf die Verriegelung
eine entriegelnde Kraft ausüben.
Die sich hierbei abspielenden Wechselwirkungen zwischen
Druckfeder, Sensorik und Verriegelung erfolgen auf dem
kürzest möglichen Weg und daher in kürzest möglichen Zeit
räumen, so daß ein rasches Einleiten der Rückstrammbewegung,
die auf das Zugseil wirkt, erreicht wird.
Ferner ist in vorteilhafter Weise das Zugseil durch eine
Rücklaufsperre, die in einer zur Rückstrammbewegung ent
gegengesetzten Bewegungsrichtung sperrend wirkt, gesichert.
Diese Rücklaufsperre kann für einen kompakten Aufbau ein
im rohrförmigen Gehäuse koaxial angeordnetes Rohr aufweisen,
in welchem eine mit dem Zugseil verbundene Rastellipse in
Ruhestellung und Rückstrammrichtung in definierter Schräg
lage klemmfrei geführt ist, wobei dann diese Rastellipse
gegen eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung durch Kippen
in eine Klemm-Raststellung gebracht werden kann. Auf diese
Weise erreicht man eine Rücklaufsperrewirkung für das Zug
seil. In vorteilhafter Weise kann hierbei in dem Zwischen
raum zwischen dem rohrförmigen Gehäuse und dem im Innern
angeordneten Rohr (Bremsrohr) die spiralförmig ausgebildete
Druckfeder geführt sein. Durch den radial ineinander liegen
den Aufbau von Druckfeder, die die Doppelfunktion als Kraft
speicher und Trägheitsmasse ausübt, und Rücklaufsperre wird
der angestrebte kompakte Aufbau der Rückstrammervorrichtung
erreicht, so daß sie in einem einfachen rohrförmigen Gehäuse
untergebracht werden kann.
Die Rastellipse kann in vorteilhafter Weise plattenförmig
ausgebildet sein und zwischen zwei mit dem Zugseil verbun
denen Verdickungen geführt sein, wobei die eine Verdickung,
die beispielsweise als zur Verriegelung gehöriger Riegel
bolzen ausgebildet sein kann, eine gegenüber der Gehäuseachse
schräg verlaufende Führungsfläche aufweist, welche die Rast
ellipse in der Ruhestellung und bei der Rückstrammbewegung
in definierter Schräglage klemmfrei im Bremsrohr führt. Die
andere Verdickung kann in vorteilhafter Weise durch eine
Seilverpressung gebildet sein. Wenn nach der Rückstramm
bewegung ein in entgegengesetzter Richtung gerichteter
Crashzug am Zugseil zur Wirkung kommt, wird die Rastellipse
in die Klemm-Raststellung gekippt. Dies kann in vorteilhaf
ter Weise durch die als Seilverpressung ausgebildete Ver
dickung geschehen.
Auf diese Weise erreicht man eine stufenlose Rücklaufverrie
gelung für das Rückstrammseil, wobei das Kippen in die Klemm-
Raststellung einsteuerungsverlustfrei erfolgt.
Anhand der beigefügten Figuren, in denen Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, wird die Erfindung noch
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer und auseinandergezogener
Darstellung die Einzelbestandteile eines Aus
führungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 2 eine schnittbildliche Darstellung dieses Aus
führungsbeispiels im zusammengebauten Zustand;
Fig. 3 in perspektivischer und auseinandergezogener Dar
stellung die Einzelbestandteile eines weiteren
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 4 eine schnittbildliche Darstellung des in Fig. 3
dargestellten Ausführungsbeispiels im zusammen
gebauten Zustand; und
Fig. 5 eine modifizierte Ausführungsform für einen
Sperrhebel, der bei den Ausführungsbeispielen
zur Anwendung kommen kann.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen mechanischen Rückstrammers für
Sicherheitsgurt-Schlösser besitzt ein rohrförmiges Gehäuse 1,
welches ein Schutzgehäuse darstellt, in welchem eine Druck
feder 22, die bei den Ausführungsbeispielen eine spiralförmi
ge Druckfeder ist, vorgesehen ist. Diese Druckfeder 22 wird
zwischen zwei Federtellern 12 und 21 unter Vorspannung ge
halten und bildet einen Kraftspeicher für eine eine Gurtlose
beseitigende Rückstrammbewegung. Diese Rückstrammbewegung
wird auf ein Zugseil 8 übertragen, mit welchem die Druckfeder
22 an ihrem einen Ende verbunden ist. Hierzu ist der Feder
teller 12 mit einem außen liegenden Quetschnippel 33 ver
sehen, mit welchem das Zugseil 8 nach Vorspannen der Druck
feder 22 durch Verpressen verbunden wird. Für eine einwand
freie Führung im rohrförmigen Gehäuse 1 wird der Federteller
12 von einem Gleitring 13 umgeben. Im Federteller 12 ist das
Ende der Druckfeder 22 in einer Spiralpreß-Sicke 34 form
schlüssig und verdrehungssicher aufgenommen.
Innerhalb der Druckfeder 22 ist ein weiteres Rohr, ein
sogenanntes Bremsrohr 14, angeordnet. Das Bremsrohr 14 und
die Druckfeder 22 sind ineinanderliegend um die gemeinsame
Achse des rohrförmigen Schutzgehäuses 1 angeordnet. Hierdurch
wird ein kompakter Aufbau gewährleistet.
Innerhalb des Bremsrohres 14 ist eine Anordnung, welche eine
Rücklaufsperre bildet, vorgesehen. Zur Rücklaufsperre gehören
eine Rastellipse 10, die scheibenförmig ausgebildet ist und
zwei Durchgangslöcher 32 aufweist. Mit Hilfe dieser ellipti
schen Durchgangslöcher 32 ist die Rastellipse 10 auf einem
Doppelrückzugsseilstück mit den parallelen Seilsträngen 38
und 39, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, angeordnet. Die
Rastellipse 10 befindet sich beim dargestellten Ausführungs
beispiel zwischen zwei kolbenartigen Verdickungen, die mit
dem Zugseil verbunden sind. Es handelt sich hier um einen
Riegelbolzen 9 und eine Seilverpressung 11. Durch die Seil
verpressung 11 werden die beiden Seilstränge 38 und 39 mit
dem einzigen Zugseil 8, welches entlang der Achse des Brems
rohres 14 geführt ist, verbunden. Der Riegelbolzen 9 besitzt
eine gegenüber der Gehäuseachse A schräg angeordnete Füh
rungsfläche 30, durch welche die Rastellipse 10 in Ruhe
stellung, d. h. bei gespannter und verriegelter Druckfeder
22 und bei der Rückstrammbewegung in Richtung eines Pfeiles
Z (Fig. 2) in einer definierten Schräglage gegenüber der
Achse A geführt wird. Hierdurch wird eine klemmfreie Führung
innerhalb des Bremsrohres 14 bei der Rückstrammbewegung
(Pfeilrichtung Z in Fig. 2) erreicht. In vorteilhafter Weise
kann hierzu die Rastellipse 10 an ihrem Umfang zur Anpassung
an die Innenwand des Bremsrohres 14 zylindrisch ausgebildet
sein. Die definierte schräge Führung der Rastellipse 10 wird
noch durch die beiden Seilstränge 38 und 39, welche durch die
Durchgangslöcher 32 der Rastellipse gesteckt sind, unter
stützt. An dem der Seilverpressung 11 zugewandten Kanten
teil 45 der wie im einzelnen noch erläutert wird, zum Ein
bringen der Rastellipse 10 in die Sperrlage in Berührung
kommen kann, ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel ab
gerundet (Fig. 2).
Das Bremsrohr 14 ist an seinem einen Ende mit Schlitzen 29
versehen und kraftschlüssig mit einem Abstützteller 18, der
im einen Ende des rohrförmigen Gehäuses 1 fixiert ist, ab
gestützt. Die Schlitze 29 dienen zur funktionsgerechten An
ordnung einer Verriegelung und Sensorik.
Die Verriegelung wird bei den dargestellten Ausführungsbei
spielen von dem schon erwähnten Riegelbolzen 9 und einem
oder mehreren Sperrhebeln 16 gebildet. Die Sperrhebel 16
(beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zwei Sperrhebel 16 und
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 drei Sperrhebel) sind
schwenkbar im Bereich der Schlitze 29 des Bremsrohres 14
angeordnet. Zur Abstützung der Sperrhebel 16 besitzt der
Federteller 21 Stütznocken 28, die in die Schlitze 29 des
Bremsrohres 14 ragen. Die Stütznocken besitzen nach außen
weisende schräge Abstützflächen 42, die in schmale, radial
sich erstreckende Abstützflächenteile 41, die radial innen
liegen, übergehen. An dieser so gestalteten Abstützfläche
ist jeder der Sperrhebel 16 an der einen Seite gegenüber dem
einen Federende der Druckfeder 22 abgestützt. An der ande
ren Abstützseite ist der Sperrhebel 16 am Riegelbolzen 9 ab
gestützt. Dieser besitzt hierzu in entsprechenden Ausnehmun
gen Abstützkanten 5, an denen die jeweiligen Sperrhebel 16
mit Riegelflächen 25 abgestützt sind. Wie beim Ausführungs
beispiel der Fig. 1 dargestellt, kann anstelle von mehreren
in Ausnehmungen vorgesehenen Abstützschultern 5 auch eine
umlaufende Abstützschulter 5 am Riegelbolzen 9 vorgesehen
sein. Diese kann beispielsweise, wie in Fig. 1 dargestellt
ist, in den Grundkörper des Riegelbolzens 9 eingeformt sein
oder, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, auf den als Gußteil
ausgebildeten Grundkörper als Stahlring 54 aufgepreßt sein.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten verriegelten und vor
gespannten Zustand der Druckfeder 22 (Ruhestellung) werden
zwischen den Riegelflächen 25 und der Abstützfläche 40,
mit welcher sich der Sperrhebel 16 an den Stütznocken 28
abstützt, die von der Druckfeder 22 in Zugrichtung bzw.
Rückstrammrichtung (Pfeil Z in Fig. 2) ausgeübten Zugkräfte
und die hierzu entgegengerichteten Druckkräfte vom Sperr
hebel 16 aufgenommen. Da, wie insbesondere die Fig. 2 zeigt,
der Abstützbereich zwischen den Abstütznocken 28 und dem
Sperrhebel 16 gegenüber den gegeneinander abgestützten Rie
gelflächen 25 und Abstützschultern 5 in radialer Richtung
nach außen versetzt liegt, d. h. die Abstützschultern 5 und
Riegelflächen 25 radial mehr innen liegen als die Abstütz
bereiche 40-42 zwischen Stütznocken 28 und Sperrhebel 16,
verbleibt ein Restdrehmoment, da die von der Druckfeder 22
in diesem Bereich ausgeübten Zug- und Druckkräfte nicht voll
ständig in diesem Sperrhebelbereich aufgenommen werden, son
dern nur etwa zu 90%. Das hieraus resultierende Restdrehmo
ment spielt eine Rolle zur Gestaltung der Sensorik, wie im
einzelnen noch erläutert wird.
Die Sensorik wird bei den dargestellten Ausführungsbeispie
len zum einen durch einen Sensorteil 26 gebildet, der Be
standteil des Sperrhebels 16 ist, und zum anderen durch
einen am Gehäuse 1 fixierten Sensorteil 27, der beim darge
stellten Ausführungsbeispiel Bestandteil des Abstütztellers
18 ist. Der am Sperrhebel 16 vorgesehene Sensorteil 26 be
findet sich an einem Hebelarm 36 des Sperrhebels 16 und ist
als Stützfläche 26 ausgebildet. Im Ruhezustand (Fig. 2)
liegt diese Stützfläche 26 auf einer Schneidekontur 27 auf,
welche als zweiter gegenüber dem Gehäuse 1 fixierter Sensor
teil am Abstützteller 18 vorgesehen ist. Die Stützfläche 26
wird durch das Restdrehmoment, welches aus der nicht voll
ständigen Kompensation der Abstützkräfte der Druckfeder 22
in Zug- und Druckrichtung, wie oben beschrieben, resultiert,
gegen die Schneidekontur 27 gedrückt. Auf diese Weise wird
ein wesentlicher Teil der Sensorik in den Verriegelungs
mechanismus integriert.
Um für die Sperrhebel 16 eine definierte Drehachsenfixierung
am Bremsrohr 14 zu erhalten, ist ein Ring 17 vorgesehen, von
dem die Sperrhebel 16 aufgenommen werden. Dieser Ring 17 ist
in bevorzugter Weise als Runddrahtring ausgebildet und kann
als radiale Toleranzausgleichsfeder dienen, mit welcher die
Sperrhebel 16 an Lagerdruckstellen 43 des Riegelbolzens 9
radial angedrückt werden. Diese Lagerdruckstellen 43 liegen
radial außerhalb der Abstützschultern 5 an der äußeren Um
fangsfläche des Riegelbolzens 9. Um diese Lagerdruckstellen
43 können die Sperrhebel 16, wie im einzelnen noch erläutert
wird, geschwenkt werden.
In der Fig. 5 ist eine Ausführungsform des Sperrhebels in
Form eines Drehriegelhakens 31 gezeigt, bei welchem der
Ring 17 sich zur Drehachsenfixierung des Sperrhebels ein
sparen läßt.
Um eine definierte Ruhestellung, d. h. eine Vorspannung der
Druckfeder 22 in verriegeltem Zustand, wie es die Fig. 2
zeigt, zu erhalten, ist eine Rückhalteeinrichtung 50 vorgese
hen. Diese weist angeformte Rückstellfedern 46 und Zugarme
19 mit angeformten Rückhaltehaken 23 auf. Die Rückstellfedern
46 und Zugarme 19 sind über einen Spreizteil 6 miteinander
verbunden, der im Abstützteller 18 verspreizt ist. Die Rück
haltehaken 23 sind in entsprechende Ausnehmungen 7 am Feder
teller 21 eingesetzt. Durch die so gebildete Rückhalteein
richtung 50 wird die als Kraftspeicher wirkende Druckfeder
feder 22, die vom Riegelbolzen 9 und den Sperrhebeln 16
gebildete Verriegelungseinrichtung und die von den Stütz
flächen 26 und Schneidkonturen 27 gebildete Sensorik zu
einer Einheit miteinander in der Ruhelage verbunden.
Neben der schon erwähnten Kraftspeicherfunktion besitzt die
Druckfeder 22 in der Ruhestellung noch eine zweite Funktion,
nämlich sie stellt für die Sensorik eine Trägheitsmasse dar,
die bei einer extremen Fahrzeuggeschwindigkeitsänderung,
insbesondere im Crashfall, zu einer Massenträgheitsbewegung
führt. Das rohrförmige Gehäuse 1 und damit die Druckfeder 22
sind in bevorzugter Weise in Fahrzeugrichtung angeordnet,
damit diese Massenträgheitsbewegung im Crashfall, d. h. bei
einer plötzlichen Geschwindigkeitssteigerung oder -vermin
derung stattfinden kann. Da die Druckfeder 22, die Verrie
gelungseinrichtung und die Sensorik in axialer Richtung,
d. h. in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, teilt
sich diese Massenträgheitsbewegung unmittelbar auf die
Sensorik zum Löschen der Verriegelung mit, wie im einzelnen
nunmehr erläutert wird.
Wie schon ausgeführt, ist die durch den Riegelbolzen 9 und
die Sperrhebel 16 gebildete Verriegelung zwischen dem Zug
seil 8 bzw. zwischen der Zugseite der Druckfeder 22 und der
Druckseite der Druckfeder 22 am Federteller 21 wirksam. Im
Crashfall wird aufgrund der Trägheitsmasse, welche die Druck
feder 22 hat, diese eine Massenträgheitsbewegung in Richtung
des Pfeiles Z ausführen. Diese Massenträgheitsbewegung wird
von der Verriegelung, d. h. von dem Riegelbolzen 9 und den
Sperrhebeln 16, welche in den Riegelbolzen eingreifen, mit
ausgeführt. Bei dieser Bewegung verlassen die Stützflächen
26 an den Hebelarmen 36 der Sperrhebel 16 die im Gehäuse 1
ortsfest vorgesehenen Flächen der Schneidkonturen 27, die
den zweiten Sensorteil bilden, und aufgrund des vorhandenen
Restdrehmoments und insbesondere auch aufgrund der nach außen
gerichteten schrägen Auflageflächen 42 der Stütznocken 28,
an denen die Sperrhebel 16 anliegen, werden die Hebelarme 36
um die Lagerdruckstellen 43 radial nach innen verschwenkt, so
daß die Riegelflächen 25 an den Sperrhebeln mit den Abstütz
schultern bzw. Eingriffsschultern 5 am Riegelbolzen 9 nach
außen außer Eingriff kommen und damit die Verriegelung
gelöst wird. Die gespannte Druckfeder 22 kann sich dann in
Rückstrammrichtung (Pfeilrichtung Z in Fig. 2) entspannen,
und diese Rückstrammbewegung wird auf das Zugseil 8 über
tragen. Das Zugseil 8 überträgt die Rückstrammbewegung über
das Sicherheitsgurtschloß, mit welchem das Zugseil 8 ver
bunden ist, auf den Sicherheitsgurt, so daß eine Gurtlose
beseitigt wird.
Damit sich die den ersten beweglichen Sensorteil bildenden
Stützflächen 26 an den Sperrhebeln 16 von den im Gehäuse 1
ortsfest angeordneten Sensorflächen 27 wegbewegen können,
ist die Rückhalteeinrichtung 50 in axialer Richtung zum
rohrförmigen Schutzgehäuse 1 federnd ausgebildet. Hierzu ist
die Rückhalteeinrichtung 50 über Rückstellfedern 46 am Ab
stützteller 18 abgestützt. Die Rückstellfedern 46 vermitteln
in axialer Richtung eine Federkraft, durch welche die Sensor
flächen 26 und 27 in ihrer axialen Richtung in Ruhestellung
gehalten werden. In dieser Ruhestellung sind die an den
Sperrhebeln 16 vorgesehenen beweglichen Sensorflächen 26
gegenüber den ortsfesten Sensorflächen 27 an dem Abstütz
teller 18 in die Ruhestellung vorgespannt. Durch die von
den Rückhaltefedern 46 vermittelte Rückhaltekraft in axialer
Richtung läßt sich die Empfindlichkeit der Sensorik ein
stellen. Beispielsweise wird die Ansprechschwelle der Senso
rik auf 12,5 N bei einer Beschleunigung von 6 g durch die
Rückstellfedern 46 eingestellt. Im Crashfall bewegen sich
die Stützflächen 26 in axialer Richtung gegenüber den orts
festen Sensorflächen 27 und entfernen sich von diesen, wie
schon erläutert wurde.
Ferner können einstückig an den Spreizteil 6 der Rückhalte
einrichtung 50 noch zusätzliche Federn 37 - sogenannte
Servofedern - angeformt sein, welche auf die freien Enden
der Hebelarme 36 wirken, an denen die Stützflächen 26 vor
gesehen sind.
Um eine zur Rückstrammbewegung entgegengesetzt gerichtete
Bewegung zu verhindern, ist in Zusammenwirkung mit dem
Bremsrohr 14 die oben schon erwähnte Rücklaufsperre mit der
Rastellipse 10 vorgesehen. Nach erfolgter Rückstrammung
(in Pfeilrichtung Z, Fig. 2) wird auf das Zugseil 8 ein
in entgegengesetzter Richtung wirkender Crashzug ausgeübt,
bei welchem eine der Rastellipse 10 zugewendete Stirnfläche
35 der Seilverpressung 11 mit der Rastellipse 10 im Bereich
der abgerundeten Kante 45 in Berührung kommt und die Rast
ellipse 10, die an den beiden parallel verlaufenden Seil
strängen 38 und 39 gelagert ist, in der Fig. 2 im Uhrzeiger
sinn verschwenkt bzw. kippt, so daß die Rastellipse 10 mit
ihrem Umfang mit der Innenwand des Bremsrohres 14 in Berüh
rung kommt und aufgrund des entgegengesetzt zur Pfeilrich
tung Z wirkenden Zuges in eine Klemm-Raststellung gebracht
wird. Hierdurch wird eine stufenlose Rücklaufverriegelung
in der jeweiligen durch die Rückstrammbewegung erreichten
Auszugstellung ermöglicht. Die Rastellipse 10 kommt dabei
einsteuerungsverlustfrei in die erläuterte Klemm-Raststel
lung. Man erreicht damit mit Hilfe der ohnehin vorhandenen
Seilverpressung 11, mit welcher die beiden Seilstränge 38
und 39 mit dem einfachen Seilstrang des Zugseiles 8 ver
preßt sind, nach erfolgter Rückstrammung unter Ausnützung
des gegenläufigen Crashzuges des Zugseiles 8 ohne Verriege
lungs-Einsteuerungsweg-Verluste ein Verklemmen der Rast
ellipse 10 mit der Innenwand des Bremsrohres 14, indem die
Stirnfläche 35 der Seilverpressung 11 die Rastellipse in
diese Klemmstellung bringt.
Das rohrförmige Gehäuse 1 kann an der einen Stirnseite durch
eine Abdeckkappe 20 verschlossen sein. An der anderen Stirn
seite, die mit einem Verschluß 44 abgedeckt ist, wird das
bevorzugt als Doppelzugseil ausgebildete Zugseil 8 zum nicht
näher dargestellten Sicherheitsgurtschloß geführt. Diese
Führung erfolgt über Umlenkbleche 3 und 4 (Fig. 1 und 3).
Hierdurch wird eine crashsichere Aufnahme der Rückhalte
kräfte des Sicherheitsgurtschlosses erreicht. Wie schon
erläutert, wird ein sitzintegrierter Schloß-Rückstrammer-
Einbau dadurch ermöglicht.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich gegenüber dem in den Fig. 1 und 2 dar
gestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen dadurch, daß
im Bremsrohr 14 ein Führungsrohr 45 teleskopartig in axialer
Richtung verschiebbar angeordnet ist. An das eine Ende des
Führungsrohres 45 ist der Federteller 12 angeformt, an wel
chem das eine Ende der Druckfeder 22 abgestützt ist. Das
andere Ende des Führungsrohres 45 ist an einer Verbindungs
stelle 53 beispielsweise durch Verpressen mit der Seil
verpressung 11 und damit mit dem Zugseil 8 verbunden. Durch
das Führungsrohr 45, welches teleskopartig im Bremsrohr 14
geführt ist, wird eine klemmfreie Führung des Führungs
tellers 12, an welchem die Druckfeder 22 abgestützt ist,
innerhalb des rohrförmigen Gehäuses 1 beim Ausdehnen der
Zugfeder 22 zur Herbeiführung der Rückstrammbewegung ge
währleistet. Ein derartiges Führungsrohr kann auch bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 an den Feder
teller 12 angeformt sein, wodurch dann ebenfalls eine
klemmfreie Führung des Gleitringes 13 und eine klemmfreie
Rückstrammbewegung erreicht wird.
Ferner ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 am
Riegelbolzen 9 ein Sicherungsstift 47 befestigt, der sich
achsparallel durch den Abstützteller 18 hindurch erstreckt.
An dem Ende, welches durch den Abstützteller 18 hindurch
ragt, ist eine Eingriffstelle 48 vorgesehen für einen Siche
rungsclip 49. Dieser Sicherungsclip 49 ist mittels Führungs
laschen 51 und 52 quer zur axialen Richtung am Abstützteller
geführt und kann damit in Eingriff mit der Eingriffstelle
48 gebracht werden oder aus dieser Eingriffstellung wieder
gelöst werden. Hierdurch wird die Montage, insbesondere der
Zusammenbau der Einzelteile der Sensorik und das Einsetzen
der Verriegelung und der angeformten Sensorik in das Brems
rohr 14, erleichtert. Ferner kann hierdurch eine Sicherung
gegen unbeabsichtigtes Auslösen der Sensorik im nicht ein
gesetzten Fall der Rückstrammereinrichtung erreicht werden.