DE3931953A1 - Verfahren und einrichtung zur oxydierung von feuer- und/oder explosionsgefaehrliche komponenten enthaltenden gasen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur oxydierung von feuer- und/oder explosionsgefaehrliche komponenten enthaltenden gasenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G7/00—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals
- F23G7/06—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases
- F23G7/07—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases in which combustion takes place in the presence of catalytic material
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Oxydierung von feuer- und/oder explosionsgefährliche
Komponenten enthaltenden Gasen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. 2.
Bei zahlreichen Verfahren (z.B. Intermedier-Produktion,
Kunstlederproduktion, Lackieren, Trocknen usw.) ent
stehen derartige nicht nutzbare Gase und/oder Dämpfe,
die feuer- und/oder explosionsgefährliche Komponenten
enthalten. In zahlreichen Fällen müssen diese Gase in
geschlossene Räume abgeführt werden, in denen die Feuer-
und Explosionsgefahr fortbestehen.
Die Eliminierung dieser Gase kann am einfachsten und
preiswertesten durch eine Oxydation (Verbrennung) ge
löst werden, wobei jedoch die Vorschriften feuerge
fährliche Tätigkeiten in Räumen bzw. an Stellen unter
sagen, wo ein Brand oder eine Explosion verursacht wer
den könnte.
Bekanntlich verläuft die Oxydation einzelner Gase in der
Anwesenheit von entsprechenden Katalysatoren auch bei
einer die Entzündungstemperatur unterschreitenden Tem
peratur und in einem unter der unteren Verbrennbarkeits
grenze liegenden Konzentrationsbereich. Die HU-PS 1 71 795
empfiehlt eine Lösung zur katalytischen Oxidierung der
artiger Gase, gibt jedoch keine Hinweise dafür, wie
feuer- und explosionsgefährliche Komponenten enthaltende
Gase katalytisch oxydiert werden könnten, sei es auch
in feuer- und explosionsgefährdeten Räumlichkeiten, ohne
daß diese Tätigkeit feuer- und explosionsgefährlich wäre.
Bekannt sind verschiedene katalytische Feuerungseinrich
tungen, z.B. der katalytische Gasofen SZIESZTA, die je
doch in feuer- und explosionsgefährdeten Räumlichkeiten
nicht verwendet werden dürfen, da die Verbrennung nicht
vollständig flammenfrei verläuft. Es entstehen sogenannte
Mikroflammen, die eine Explosion oder ein Feuer hervor
rufen können.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb, die Beseitigung der
vorstehend angeführten Mängel sowie die Entwicklung eines
Verfahrens und einer Einrichtung, die eine ungefährli
che Oxydierung der verschiedenen feuer- und explosions
gefährliche Komponenten enthaltenden Gase ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 bzw. 2 angegebenen Merkmalen gelöst,
die in den Unteransprüchen 3 bis 6 vorteilhaft weiter
gebildet sind.
Wenn erfindungsgemäß das Gas in einen geschlossenen
Reaktor geführt und in diesem der entsprechende Kata
lysator so angeordnet wird, daß dabei kleinere als zur
Flammenbildung erforderliche freie Wegstrecken gesi
chert werden, und wenn weiterhin durch eine entspre
chende Temperaturregelung eine Überhitzung und durch
entsprechende Auswahl der Zuführungsgeschwindigkeit des
Gases eine Weiterverbreitung einer in dem geschlossenen
Reaktor aufgrund einer eventuellen Schadhaftwerdung auf
tretenden Flamme verhindert wird, kann die Oxydierung
der feuer- und/oder explosionsgefährlichen Gase auch
in einem feuer- und/oder explosionsgefährlichen Raum
vorgenommen werden, wobei ein geschlossener Reaktor
verwendet wird, in dem das Gas auf der zur katalyti
schen Oxydation erforderlichen Temperatur gehalten und
verhindert wird, daß die Temperatur die Entzündungs
temperatur des Gases erreicht.
Dabei ist erfindungsgemäß ein einen körnigen Katalysa
tor enthaltender geschlossener Reaktor vorgesehen, vor
den eine geschlossene Heizkammer geschaltet ist, in der
das Heizmittel angeordnet ist und die Katalysator ent
hält. Die Heizkammer und der Reaktor besitzen Wärme
fühler, die über die Steuereinheit mit dem steuerbaren
Heizgerät verbunden sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungs
gemäßen Einrichtung können bei einer in an sich bekann
ten Weise erfolgenden Auswahl des Katalysatorbettmate
rials die verschiedensten Gase oxydiert, d.h. gereinigt
werden, z.B. aromatische Gase, normale Gase, zyklische
und andere Kohlenwasserstoffe, Sauerstoffschwefel- und
stickstoffhaltige Gase, Kohlenwasserstoffderivate, Koh
lenmonoxyd, Schwefelwasserstoff, Markaptane sowie Am
moniakverunreinigungen enthaltende Luftströme.
Die in explosionsgefährlichen Räumen angeordneten Geräte,
z.B. Ventilatoren, und Ausrüstungen, z.B. Druckschal
ter und Magnetventile, müssen natürlich in explosions
sicherer Ausführung hergestellt sein.
Die Oxydation der im zu reinigenden Gasstrom befindli
chen verunreinigenden Komponenten erfolgt auf der Ober
fläche des Katalysators bei erhöhter Entzündungstempera
tur, ohne daß hierbei Flammenerscheinungen auftreten,
da im körnigen Katalysatormaterial, das diese Geräte
umgibt, die freie Weglänge kleiner als der kritische
Wert ist.
Anhand einer Zeichnung, die schematisch ein Ausführungs
beispiel der Einrichtung zeigt, wird die Erfindung näher
erläutert.
Die in der Zeichnung gezeigte Einrichtung besitzt einen
geschlossenen Reaktor 4, der mit einer Gaszuleitung 41
und einer Gasableitung 42 versehen ist. Im Reaktor 4
ist ein körniger Katalysator angeordnet. Die Gasab
leitung 42 des Reaktors 4 ist gasdicht mit den Rohren
eines Wärmetauschers 2 verbunden, durch die das oxydier
te Gas in einen Kamin 21 entweicht.
Der Eingang der Mantelseite des Wärmetauschers 2 ist mit
einem Ventilator 1 verbunden, in den das zu oxydierende
Gas, z.B. ein Metangas-Luftgemisch, durch einen Flam
menverschluß 8, z.B. ein Magnetventil mit Momentauslös
ung, eintritt. Der Ausgang der Mantelseite ist über zwei
parallel zueinander geschaltete Heizkammern 3 mit der
Gaszuleitung 41 des Reaktors 4 gasdicht verbunden.
Die Heizkammern 3 sind ebenfalls mit einem körnigen Ka
talysatormaterial aufgefüllt, das jedoch nicht unbedingt
dem im Reaktor 4 verwendeten Katalysatormaterial gleich
sein muß. An die Heizkammern 3 sind unter Überdruck
stehende elektrische Schaltschränke 5 angeschlossen. An
die Schaltschränke 5 sind steuerbare elektrische Heiz
geräte 31 für die Heizkammern 3 angeschlossen, wobei
erstere in das körnige Katalysatorbett hineinreichend
angeordnet sind.
Die Schaltschränke 5 sind einerseits über einen Druck
reglerfilter 7 mit einem nicht gezeigten Druckluft oder
ein neutrales Gas liefernden, einen Überdruck gewähr
leistenden Gerät und andererseits mit einer mit einem
Magnetventil 61 versehenen Abflußleitung 6 verbunden.
Der Reaktor 4 und die Heizkammern 3 sind zu einer ge
meinsamen Einheit zusammengefaßt, um die Wärmeverluste
zu vermindern.
Die Einrichtung besitzt ein Bedienungspult 10 und eine
Steuereinheit 20, die miteinander sowie mit an den
Reaktor 4 und an die Heizkammern 3 angeschlossenen
Wärmefühlern 43, 44 und 32, z.B. Temperaturschaltern,
und mit an die Schaltschränke 5 angeschlossenen Druck
fühlern 51, z.B. Druckschaltern, verbunden sind.
Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen:
Das zu reinigende bzw. zu oxidierende Gas wird durch den
Flammenverschluß 8 hindurch vom Ventilator 1 angesaugt
und durch die Mantelseite des Wärmetauschers 2 in die
zueinander parallel geschalteten Heizkammern 3 gefördert.
Hier wird das durch den Wärmetauscher 2 vorgewärmte Gas
durch die elektrischen Heizgeräte 31, die in das körni
ge Katalysatormaterial eingebettet sind, auf die zur ka
talytischen Oxydation erforderliche Temperatur von
80 bis 550°C, vorzugsweise 180 bis 330°C, erhitzt. Aus
den Heizkammern 3 gelangt das Gas in den Reaktor 4, wo
dann die katalytische Oxydation zum Abschluß gelangt.
Der oxydierte, und dadurch gereinigte Gasstrom entweicht
durch die Rohre des Wärmetauschers 2 in den Kamin 21,
wobei der zu reinigende Gasstrom im Gegenstrom vorge
wärmt wird.
Die Fördergeschwindigkeit wird dabei so gewählt, daß sie
größer ist als die Verbrennungsgeschwindigkeit. Sie be
trägt dabei das zwei- bis fünffache der Verbrennungs
geschwindigkeit des gefährlichsten Gases, d.h. des die
größte Verbrennungsgeschwindigkeit aufweisenden Gases,
beispielsweise Metan.
Die Schaltschränke 5 müssen unter Überdruck gehalten wer
den, damit aus dem äußeren feuer- und explosionsgefähr
lichen Raum keine Luft eintreten kann. Vor Betriebsbe
ginn werden sie mit Druckluft oder einem neutralen Gas
durchgespült. Das Vorhandensein des vorgeschriebenen
Überdruckes, z.B. 100 Pa, wird durch die Druckfühler 51
kontrolliert. Sinkt während des Betriebs der innere
Druck im Schaltschrank 5 unter einen vorbestimmten Wert,
z.B. 50 Pa, so werden die Heizgeräte 31 durch den
Druckfühler 51 automatisch ausgeschaltet.
Das Einschalten des Hauptschalters ist erst nach Durch
spülen der Schaltschränke 5 und nach dem Aufbau des
entsprechenden Überdruckes möglich. Erst danach kann
der Ventilator 1 und danach die elektrische Heizung in
Gang gesetzt werden. Kommt der Ventilator 1 zum Still
stand, schaltet die elektrische Heizung automatisch ab.
Überschreitet die Temperatur des Katalysatorbettes den
zulässigen Wert, so signalisieren die Wärmefühler 43,
44 und 32 die Betriebsstörung an das Bedienungspult 10
und an die Einheit 20 und schalten die Heizung bzw.
nötigenfalls die ganze Einrichtung ab.
Der einwandfreie Zustand der elektrischen Heizgeräte 31
wird mit Hilfe entsprechender Mittel kontrolliert.
Fehler oder Betriebsstörungen werden an dem Bedienungs
pult 10 akustisch oder durch Lichtsignale angezeigt.
Ein Ansteigen der Temperatur kann aus drei Gründen er
folgen, nämlich durch einen Ausfall des Ventilators 1,
ein Schadhaftwerden des Regelkreises oder einen An
stieg der Konzentration der Verunreinigungskomponenten.
Der Hauptschalter der Heizung schaltet in allen drei
Fällen ab.
Da der Strömungswiderstand der Einrichtung und des darin
befindlichen Katalysatorbettes gering ist, beispiels
weise bei 2000 bis 3000 Pa liegt, kann der Kamin 21 als
Berstscheibe wirken. Bei einem Abblasen bedeutet dies keine
Gefahrenquelle.
Der Kamin 21 und die Rohrleitungen sind mit nicht gezeig
ten Schwingungsdämpfern, wie flexiblen Rohrabschnitten,
versehen. Die Heizkammern 3, der Reaktor 4 und der Wärme
tauscher 2 sind durch Schweißverbindungen zu einem Block
zusammengefaßt und auf einem entsprechenden Gestell an
geordnet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Oxydation von feuer- und/oder explo
sionsgefährliche Komponenten enthaltenden Gasen, wobei
das Gas in einen Katalysator enthaltenden Reaktor ge
führt und dort auf die zur katalytischen Oxydation er
forderliche Temperatur gebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gas in einem
geschlossenen Reaktor auf der zur katalytischen Oxyda
tion erforderlichen, jedoch unter der Entzündungstem
peratur des Gases liegenden Temperatur gehalten wird.
2. Einrichtung zur Oxydation von feuer- und/oder explo
sionsgefährliche Komponenten enthaltenden Gasen, mit
einem einen Katalysator enthaltenden Reaktor, der eine
Gaszuleitung und eine Gasableitung sowie ein steuerbares
Heizgerät aufweist, gekennzeichnet durch
einen körnigen Katalysator enthaltenden geschlossenen
Reaktor (4), vor dem eine geschlossene Heizkammer (3)
angeordnet ist, und durch der Heizkammer (3) und dem
Reaktor (4) zugeordnete Wärmefühler (32, 43, 44), die
über eine Steuereinheit (20) mit dem steuerbaren Heiz
gerät (31) verbunden sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizkammer (3) mit
einem elektrischen Heizgerät (31) versehen ist, das an
einem geschlossenen verkapselten Schaltschrank (5) an
geschlossen ist, und daß der Schaltschrank (5) mit einem
einen Überdruck in ihm sicherstellenden Gerät sowie
mit einem Druckfühler (51) versehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekenn
zeichnet durch einen Wärmetauscher (2), dessen
eine Seite dem Reaktor (4) vorgeschaltet und dessen an
dere Seite dem Reaktor (4) nachgeschaltet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Reak
tor (4), die Heizkammer (3) und gegebenenfalls auch der
Wärmetauscher (2) in einer Einheit zusammengefaßt sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, ge
kennzeichnet durch zwei Heizkammern (3),
die parallel zueinander geschaltet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU502288A HU201886B (en) | 1988-09-27 | 1988-09-27 | Process and apparatus for oxidizing gases containing component of fire and/or explosion risk |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993019838A1 (en) * | 1992-03-31 | 1993-10-14 | H.R.S. Engineering S.R.L. | Oxidation process at a controlled temperature in gaseous phase |
Citations (1)
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US4077777A (en) * | 1974-08-12 | 1978-03-07 | Werner Henke | Neutralization of gases |
-
1988
- 1988-09-27 HU HU502288A patent/HU201886B/hu unknown
-
1989
- 1989-09-14 AT AT215289A patent/AT392599B/de not_active IP Right Cessation
- 1989-09-22 FI FI894490A patent/FI95875C/fi not_active IP Right Cessation
- 1989-09-25 DE DE19893931953 patent/DE3931953A1/de not_active Withdrawn
- 1989-09-26 SK SK5469-89A patent/SK279403B6/sk unknown
- 1989-09-26 CZ CS895469A patent/CZ284108B6/cs unknown
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Also Published As
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |