DE3931589A1 - Halbleiterschaltelement - Google Patents
HalbleiterschaltelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Halbleiterschaltelement.
Allgemein sind Halbleiterschaltelemente als Vierschichtbauele
mente bekannt, die aus einer ersten n⁺-dotierten Schicht als
kathodenseitigem Emitter mit einer Kathodenmetallisierung,
einer zweiten p-dotierten Schicht als Basisgebiet, wobei die
zweite Schicht ausgedehnter als die erste Schicht ist (Emit
tershorting) und zur Kathodenmetallisierung hochreicht, aus
einer dritten n⁻-dotierten Schicht und aus einer vierten p-
dotierten bzw. p⁺-dotierten Schicht als anodenseitigem Emit
ter mit einer Anodenmetallisierung besteht.
Solche Vierschichtbauelemente werden üblicherweise als Break
over-Dioden oder Shockley-Dioden bezeichnet. Es handelt sich
dabei um Halbleiterbauelemente ähnlich Thyristoren, jedoch
ohne Gateanschluß. Beim Erreichen einer bestimmten Spannung,
die als Kippspannung bezeichnet wird, bzw. eines bestimmten
Stromes, der als Kippstrom bezeichnet wird, geht das Schalt
element vom sperrenden in den leitenden Zustand über.
Mit der Maßnahme, den kathodenseitigen Emitter nicht über die
gesamte Bauelementfläche auszudehnen, sondern das p-Basisge
biet zur Kathodenmetallisierung hochzuführen (Emittershor
ting) wird ein Schutz des Halbleiterschaltelements gegen ein
unbeabsichtigtes Zünden aufgrund dU/dt-induzierter Verschiebe
ströme erreicht. Design-Kriterien für eine entsprechende Aus
bildung sind bekannt.
Die Strukturierung des Emittergebiets und die Auslegung der
darunterliegenden p-Basiszone wird außerdem dazu benützt, den
Kippstrom einzustellen. Designregeln dafür sind ebenfalls in
der Literatur zu finden.
Die Kippspannung läßt sich prinzipiell mit Hilfe der empiri
schen Gleichung bestimmen:
UBO = UAV · (1 - αpnp - αnpn) 1/nB,
wobei UB0 der Kippspannung entspricht.
In der Praxis wird jedoch der Avalanche-Effekt bzw. der Zener
effekt am pn-Übergang zwischen der zweiten und dritten
Schicht zur Einstellung der Kippspannung verwendet, da die
α-Werte starke Funktionen des Sperrstroms sind und dieser
fertigungsbedingt großen Schwankungen unterliegt.
Der anodenseitige Emitter entsprechend der vierten Schicht
wird häufig symmetrisch zur p-Basis entsprechend der zweiten
Schicht ausgelegt, kann jedoch auch aus Gründen der Überstrom
festigkeit höher dotiert werden.
Ein solches Halbleiterschaltelement hat folgende Funktion: Im
Normalbetrieb wird an die Kathodenmetallisierung eine nega
tive Spannung gelegt und an die Anodenmetallisierung eine
positive. Der pn-Übergang zwischen der zweiten und dritten
Schicht ist damit in Sperrichtung gepolt und übernimmt die am
Schaltelement angelegte Spannung. Wird die Spannung soweit er
höht, daß aufgrund des Avalanche-Effekts eine Feldemission
bzw. Ladungsträgermultiplikation einsetzt, steigt der Strom
durch das Bauelement rasch an. An der Kathodenseite fließt
der Strom über die Emitterkurzschlüsse zur Kathode ab. Das
Injizieren des kathodenseitigen Emitters und damit das Schal
ten des Bauelements erfolgt erst, wenn der laterale Spannungs
abfall unter zusammenhängenden n⁺-Gebieten der ersten Schicht
mehr als 0,6 bis 0,7 V beträgt.
Im "Ein-Zustand" ist das Bauelement niederohmig, da sowohl
die p- als auch n⁻-Basis mit Ladungsträgern überschwemmt
sind.
Das Schaltelement kann erst dann wieder in den "Aus-Zustand"
übergehen, wenn der pn-Übergang zwischen der zweiten und drit
ten Schicht von beweglichen Ladungsträgern frei ist. Dies
tritt unterhalb eines Haltestroms (IH) ein.
Bei Thyristoren, d.h. fremdgesteuerten Halbleiterschaltelemen
ten, sind Design-Maßnahmen im n⁺-, p-Gebiet der ersten und
zweiten Schicht zur Vergrößerung des Haltestroms bekannt, die
aber auch den Wert für den Kippstrom vergrößern. Zudem werden
Verfahren zur Lebensdauerverkürzung der Minoritätsladungsträ
ger im n⁻- und p-Gebiet verwendet. Dies entspricht einer Er
höhung des Halte- und Kippstroms und bewirkt eine Verkürzung
der Ausschaltzeit des Thyristors.
In Rückwärtsrichtung zeigt das vorstehend beschriebene Schalt
element eine einem normalen pnp-Transistor entsprechende
Sperrkennlinie. Der pn-Übergang zwischen der dritten und vier
ten Schicht übernimmt nun die Spannung. Zu dieser Polung des
Schaltelements gibt es keinen Emitter.
Solche Breakover-Dioden oder Shockley-Dioden werden derzeit
zum Schutz vor Überspannungen in elektronischen Geräten einge
setzt. Breakover-Dioden mit Kippspannungen im Bereich von
einigen Volt bis maximal ca. 1000 V sind dazu bekannt. Die
elektrischen Parameter dieser bekannten Breakover-Dioden
unterliegen aber starken Schwankungen, z. B. für den Halte
strom von 10 mA bis 1000 mA; Entsprechendes gilt für den Kipp
strom. Wegen der starken Schwankungen in der Kippspannung
kann eine Einengung der Bauelement-Toleranzen nur durch Selek
tion in Spannungsklassen erfolgen.
Einzelelemente mit Kippspannungen von einigen 10 kV sind
nicht bekannt.
Integrierte Schaltelemente, basierend auf einer Reihenschal
tung der bekannten Breakoverdioden, sind nicht realisiert, da
externe Symmetrierbeschaltungen nötig sind, um trotz der
großen Schwankungen des Kippstroms und der Kippspannung bei
der Reihenschaltung eine vollständige Aufsummation der einzel
nen Kippspannungen zu erhalten. Zudem ist die Kennlinie der
bekannten Breakoverdioden, die im ersten Teil einen sehr
kleinen Sperrstrom (≈ nA-µA), im zweiten Teil bei Erreichen
der Kippspannung einen steilen Knick aufweist, besonders im
Fall hoher dU/dt-Impulsbelastungen einer gleichmäßigen
Spannungsaufteilung in der Reihenschaltung hinderlich.
Es ist bekannt, im Hochspannungs-Sekundärkreis von Kraftfahr
zeugzündungen Vorfunkenstrecken zu verwenden, um damit den an
der Zündkerze auftretenden Hochspannungsimpuls aufzusteilen
und dadurch Nebenschlußprobleme besser zu beherrschen und ein
besseres Anspringen einer Brennkraftmaschine auch unter ungün
stigen Randbedingungen zu gewährleisten.
Eine Halbleiterlösung zur Beherrschung obiger Problematik,
die statt der Vorfunkenstrecke im Sekundärkreis der Zündan
lage als schneller, passiver Hochspannungsschalter arbeitet,
ist nicht bekannt.
Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement wird die Kippspannung
durch die Modulation der Stromverstärkung α, die durch die
Ausdehnung der Raumladungszone und deren Annäherung an den
nächsten angrenzenden pn-Übergang bestimmt wird, festgelegt.
Diese Methode ermöglicht es, bei der Herstellung der betref
fenden Bauelemente kleinere Streuungen der Kippspannung UBO
zu realisieren, da UBO wesentlich weniger auf lokale Defekte
oder Verunreinigungen im Halbleitermaterial reagiert, als die
bekannten Ausführungsformen. Dies gilt besonders, wenn als
Ausgangsmaterial, das die mittlere Schicht (3) bildet, hoch
ohmiges (< 100 Ωcm), durch Neutronenbestrahlung dotiertes
Silizium verwendet wird.
Der Haltestrom IH wird bei dem erfindungsgemäßen Bauelement
durch die Speicherladung in den mittleren Schichten (3) und/
oder (4) beeinflußt. Bevorzugt geschieht das durch die Wahl
von Dicke und Dotierung dieser Schichten, z.B.: dn- ≈ 280µm,
ϕ ≈ 240 Ωcm. Durch diese Methode kann IH weitgehend unab
hängig von IBO eingestellt werden. Zudem ergibt sich für dem
entsprechend dimensionierte Bauelemente eine geringere Streu
ung im Haltestrom.
Durch die Methode UBO einzustellen, ist es beim erfindungs
gemäßen Bauelement möglich, die Kennlinie des Bauelements
definiert zu verrunden; hochohmige mittlere Schichten (3),
z.B. ϕ ≈ 300 Ωcm, in Verbindung mit großen Dicken, z.B.
d(3) ≈ 300µm, ergeben starke Verrundungen, entsprechend er
gibt z.B. ϕ ≈ 60 Ωcm, d(3) ≈ 60 µm einen steilen Übergang
zwischen der Sperrkennlinie und dem Durchbruchsbereich.
Die Form der Kennlinie der bekannten Breakoverdioden ist für
eine Reihenschaltung von Einzelelementen ohne zusätzliche Be
schaltungsmaßnahmen ungeeignet, da sie der notwendigen
Spannungsaufteilung zwischen den Einzelelementen hinderlich
ist. Die definierte Kennlinienverrundung des erfindungsge
mäßen Bauelements ermöglicht die Reihenschaltung vieler Ein
zelelemente, so daß sich als Kippspannung der Reihenschaltung
die Summe der Einzelkippspannungen ergibt, ohne zusätzliche
Beschaltung. Dies gilt besonders auch für den Fall hoher dU/
dt-Belastungen durch Hochspannungsimpulse, wie sie z. B. im
Sekundärkreis von Kraftfahrzeugzündanlagen auftreten.
Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Bauelement, um
daraus Stapel-Bauelemente zu fertigen, die Kippspannungen mit
mehreren 10 kV aufweisen. Dabei kann auf eine Stapeltechnik,
wie sie von Hochspannungsdioden her bekannt ist, bei der
wafer gestapelt werden und anschließend durch Sägen die Ver
einzelung erfolgt, zurückgegriffen werden, da die Einzelele
mente weder orientiert zueinander zu stapeln sind noch ein
externes Netzwerk nötig ist. Mit den bekannten Bauelementen
sind solche Stapel nicht sinnvoll realisierbar.
Aufgrund der geringen Schwankungen in den Parametern IH und
UBO des Einzelbauelements, wie oben ausgeführt, läßt sich
auch ein Bauelementstapel für Kippspannungen von einigen 10
kV mit hinreichend kleinen Schwankungen in den beiden Para
metern herstellen.
Solche Bauelementstapel eignen sich aufgrund der großen Kipp
spannungen, z.B. 20 kV-50 kV und des schnellen Schaltverhal
tens (1 ns-100 ns) beim Übergang vom gesperrten in den lei
tenden Zustand, wie es allgemein Breakoverdioden aufweisen,
für den Einsatz im Sekundärkreis von Kraftfahrzeugzündanlagen
zur Aufsteilung der Zündimpulse. Insbesondere ist der Einsatz
auch in verteilerlosen Zündungen möglich (z. B. gemäß Patent
DE 37 31 412 A1), um den Teil der Zündspannung, der nicht von
den lichtgetriggerten Bauteilen geschaltet wird, durch Über
kopfzünden zu schalten (vgl. Fig. 6).
Weiter ist der Einsatz in allen Hochspannungsanlagen möglich
zur Aufsteilung von Hochspannungsimpulsen und/oder zur elek
trischen Trennung von Impulsspannungsquellen und Wechsel-
bzw. Gleichstrom- oder Spannungsquellen niederer Spannung,
z.B. für eine Impulszündung von Verbrauchern, die nach Zün
dung Gleich- oder Wechselstromversorgung benötigen (vgl. Fig.
7).
Der erfindungsgemäße Bauelementstapel eignet sich besonders
als Ersatz für Vorfunkenstrecken, da der Halbleiterstapel ver
schleißfrei arbeitet, während des Betriebs genau reproduzier
bare Zündspannungen (= Kippspannungen) liefert und weniger
Störstrahlung als Funkenstrecken aussendet.
Der Wortlaut der Ansprüche betrifft eine bestimmte Schichten
folge und Polarität. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,
daß sich die Ansprüche auch auf die äquivalente Lösung mit
umgekehrter Schichtenfolge und Polarität beziehen soll.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a den schichtweisen Aufbau eines Halbleiterschaltele
ments (Vierschichtbauelement),
Fig. 1b den Aufbau eines Schaltelements entsprechend Fig. 1a,
jedoch mit umgekehrter Schichtenfolge und Polarität,
Fig. 2 ein Diagramm der Kennlinie einer Breakover-Diode nach
dem Stand der Technik,
Fig. 3 ein Diagramm der Kennlinie einer erfindungsgemäßen
Breakover-Diode, wobei der Grad der Verrundung ab
hängig von der Dicke und Dotierung der mittleren
Schicht (3) ist,
Fig. 3a ein Diagramm der Stromverstärkung über der angelegten
Spannung mit erfindungsgemäß verrundeter Kennlinie,
Fig. 4 ein Beispiel für gleichmäßig verteilte Emitterkurz
schlüsse; hier runde Emitterkurzschlüsse, verteilt in
Form eines Dreieckgitters,
Fig. 5a den schichtweisen Aufbau einer weiteren Ausführungs
form eines Halbleiterschalters (Fünfschichtbauele
ment) ,
Fig. 5b eine Ausführung entsprechend der Fig. 5a, jedoch mit
umgekehrter Schichtenfolge und Polarität,
Fig. 6 und 7 Schaltungen für die Anwendung in Zündungsanla
gen,
Fig. 8 Schaltung zur Aufsteilung und Durchschaltung von Hoch
spannungsimpulsen in Verbindung mit Strom- oder
Spannungsquellen.
In Fig. 1a ist ein Halbleiterschaltelement als Vierschichtbau
element dargestellt mit einer ersten n-dotierten Schicht 1
als kathodenseitigem Emitter, aus einer zweiten p-dotierten
Schicht 2 als Basisgebiet, einer dritten n--dotierten Schicht
3 und einer vierten p-dotierten Schicht als anodenseitigem
Emitter. Die zweite Schicht 2 ist ausgedehnter als die erste
Schicht 1, wodurch diese gezielt zu einer Kathodenmetallisie
rung 6 hochreicht, die auch über der ersten Schicht 1 angeord
net ist. Eine weitere, gegenüberliegende Metallisierung ist
als Anodenmetallisierung 7 über der vierten Schicht angeord
net.
Die Schicht 4 als anodenseitiger Emitter kann auch als p⁺-Be
reich höher dotiert sein als das p-Basisgebiet der zweiten
Schicht 2.
Fig. 1b zeigt eine äquivalente Lösung zu Fig. 1a, lediglich
mit umgekehrter Schichtenfolge und umgekehrter Polarität.
In Fig. 2 ist die Kennlinie einer bekannten Ausführungsform
eines Vierschichtelements dargestellt, wobei in horizontaler
Richtung die am Element anliegende Spannung und in vertikaler
Richtung der Strom angegeben sind. Mit UB0 ist die Kipp
spannung bezeichnet, mit IB0 der Kippstrom und mit IH der
Haltestrom. Aus der Kennlinie ist zu ersehen, daß das darge
stellte Vierschichtelement bei einer bestimmten Kippspannung
von einem hochohmigen zu einem niederohmigen Zustand als
selbsttätig wirkendes Schaltelement übergeht.
Erfindungsgemäß werden bei einem Vierschichtelement gemäß den
Fig. 1a bzw. 1b die zweite Schicht 2 und die dritte Schicht 3
hinsichtlich ihrer Dicke und Dotierung so dimensioniert, daß
sich die Raumladungszone beim Anlegen einer Spannung zwischen
der Kathodenmetallisierung 6 und der Anodenmetallisierung 7
derart in Richtung auf den nächsten pn-Übergang ausdehnt, daß
die entsprechende Stromverstärkung α anwächst und hierdurch
ein Kippvorgang ausgelöst wird. Als nächster pn-Übergang kann
der zwischen der dritten Schicht 3 und vierten Schicht 4 und/oder
der ersten Schicht 1 und der zweiten Schicht 2 verwendet
werden. Der Kippvorgang kann auch dadurch ausgelöst werden,
daß die Raumladungszone einen oder beide dieser pn-Übergänge
erreicht.
Die Stromverstärkung αpnp oder αnpn wird als Funktion der
anliegenden Spannung so moduliert, daß eine definierte Verrun
dung der Kennlinie entsteht. Ein typischer Verlauf von αpnp
oder αnpn ist in Fig. 3a dargestellt. Der so eingestellte
Verlauf von αpnp bzw. αnpn verursacht bei höher werdender,
externer Spannung mit α anwachsende höhere Sperrströme und
damit die in Fig. 3 dargestellte Kennlinie eines erfindungsge
mäßen Halbleiterschaltelements. Die Verrundung garantiert
eine symmetrische Spannungsaufteilung bei einer Reihenschal
tung der Bauteile.
Um den Haltestrom IH getrennt vom Kippstrom IB0 einstellen zu
können, wird die Speicherladung der Kippdiode durch die Dicke
und Dotierung der n⁻-Zone der Schicht 3 eingestellt, z.B.
läßt sich IH bei gleichem Kurzschlußemitterlayout, gleichem
Kippstrom, gleicher Minoritätsträgerlebensdauer und auch
sonst unveränderten Designparametern um den Faktor 10 reduzie
ren, wenn dn- von 170µm bei 60 Ωcm n--Silizium auf 280 µm
bei 240 Ωcm erhöht wird.
Da UBO durch den α-Verlauf festgelegt wird, IH wie oben be
schrieben weitgehend unabhängig von IBO eingestellt werden
kann, sind beim erfindungsgemäßen Bauelement die drei wichtig
sten Parameter IBO, UBO und IH weitgehend getrennt einstell
bar.
Bei Realisierung der vorstehenden Maßnahmen lassen sich unter
Verwendung von neutronendotiertem Siliziummaterial, (ND im Be
reich 1.0E13-1.0E14 cm-3, UB0 900 V), sehr kleine
Schwankungen im Haltestrom IH und der Kippspannung UB0 erzie
len (ca. +/-10%).
In Fig. 5a ist ein Halbleiterschaltelement als Fünfschichtele
ment dargestellt, bei dem zusätzlich zur p-dotierten vierten
Schicht 4 eine n⁺-dotierte fünfte Schicht 5 vorgesehen ist,
wobei die vierte Schicht 4 zur Anodenmetallisierung 7 hoch
reicht.
In Fig. 5b ist eine äquivalente Ausführung zu Fig. 5a darge
stellt mit geänderter Schichtenfolge und geänderter Polari
tät.
Die oben in Verbindung mit dem Vierschichtelement angegebenen
Eigenschaften und Funktionen lassen sich auch bei solchen
Fünfschichtbauelementen mit den gleichen Vorteilen realisie
ren. Bei einem Fünfschichtbauelement stehen für die erfin
dungsgemäße Funktion zudem die dritte Schicht und die vierte
Schicht bei entsprechender Dimensionierung zur Verfügung, wo
bei sich hier die Raumladungszone beim Anlegen der Spannung
ebenfalls an einen oder beide der angrenzenden pn-Übergänge
annähern oder diese erreichen kann und hierdurch ein Kippvor
gang ausgelöst wird.
Die vorstehenden Ausführungen betreffen jeweils das Einzelele
ment. In Fig. 4 ist beispielhaft eine Ausführungsform darge
stellt, bei der in den vorbeschriebenen Vier- oder Fünf
schichtelementen eine Geometrie für die Ausbildung der Zonen
2 bzw. 2 und 4, die nach oben zur Kathoden- bzw. Anodenme
tallisierung durchreichen, gewählt ist, die eine gleichmäßige
Verteilung von injizierenden und nicht-injizierenden Teilflä
chen aufweist. Dazu sind runde Emitterkurzschlüsse 8 in Form
eines Dreieckgitters verteilt. In Fig. 4 entspricht somit die
mit Strichen versehene Fläche der ersten Schicht 1 bzw. der
fünften Schicht 5 und die Kreisflächen 8 entsprechen der zwei
ten Schicht 2 bzw. der vierten Schicht 4.
Diese oder ähnliche Ausführungsformen gestatten es, bei der
Strukturierung der Emittershorts gleichzeitig den ganzen Halb
leiterwafer so zu strukturieren, ohne auf die Abmessungen des
Einzelbauelements Rücksicht zu nehmen, da jede Unterteilung
dieser Strukturierung wieder eine Fläche gibt, die dieselbe
gleichmäßige Verteilung von injizierenden und nicht-injizie
renden Teilflächen (2) und (1) ergibt, solange die Anzahl der
Emittershorts ausreichend groß ist, z. B. 30.
Mit einer solchen Ausbildung ist es möglich, Bauelementstapel
als Reihenschaltung einzelner Elemente zu fertigen, ohne die
Bauteile einzeln und orientiert zueinander verbinden zu müs
sen. Es können vielmehr fertigprozessierte Siliziumscheiben
gestapelt, mit üblichen Verbindungstechniken, wie z.B. Löten,
miteinander verbunden und gesägt werden, um den Einzelstapel
zu erhalten. Solche Verbindungstechniken werden bisher nur
bei Diodenelementen verwendet.
Die Schwankungen der Größen Haltestrom IH, Kippstrom IB0 und
Kippspannung UB0 sind bei einem solchen Stapel von Einzelbau
elementen mit bekannten Fertigungsprozessen besonders gering
und liegen etwa bei 10%.
In den Fig. 6 und 7 sind Schaltanordnungen dargestellt, bei
denen erfindungsgemäße Stapel aus Halbleiterschaltelementen
im Sekundärkreis von Kraftfahrzeugzündanlagen angebracht sind
und zur Aufsteilung der Hochspannungsimpulse verwendet wer
den. Die erfindungsgemäßen Stapel aus Halbleiterschaltelemen
te sind dabei in unterschiedlichen Ausführungen von Zündungs
anlagen zu verwenden.
In Fig. 8 ist ein schematisches Schaltbild dargestellt, bei
dem ein erfindungsgemäßer Halbleiterschaltelementstapel einer
Impulsquelle 9 nachgeschaltet ist, die zusammen mit einer
Strom-Spannungsquelle 10 mit einem Verbraucher 11 verbunden
ist. Neben der Aufsteilung und Durchschaltung von Hoch
spannungsimpulsen aus der Hochspannungsquelle 9 wird der er
findungsgemäße Halbleiterschaltelementstapel gleichzeitig zur
elektrischen Trennung der Impulsquelle 9 von der mit niederer
Spannung betriebenen Strom-Spannungsquelle 10, die im Ver
gleich zur Impulsquelle 9 nur gering veränderliche Spannungen
oder Ströme aufweist, verwendet.
Claims (14)
1. Halbleiterschaltelement, bestehend aus einer ersten n⁺-do
tierten Schicht (1) als kathodenseitigem Emitter mit einer
Kathodenmetallisierung (6), aus einer zweiten p-dotierten
Schicht (2) als Basisgebiet, wobei die zweite Schicht (2) aus
gedehnter als die erste Schicht (1) ist (Emittershorting) und
zur Kathodenmetallisierung (6) hochreicht, aus einer dritten
n⁻-dotierten Schicht (3) und aus einer vierten p-dotierten
bzw. p⁺-dotierten Schicht (4) als anodenseitigem Emitter mit
einer Anodenmetallisierung (7), dadurch gekennzeichnet, daß
zwei mittlere Schichten (bei einem Vierschichtelement zweite
Schicht 2 und dritte Schicht 3) hinsichtlich ihrer Dicke und
Dotierung so dimensioniert sind, daß sich die Raumladungszone
beim Anlegen einer Spannung (U) an das Halbleiterschaltele
ment, wobei die anodenseitige Schicht (vierte Schicht 4)
positiver als die kathodenseitige Schicht (erste Schicht 1)
ist, derart in Richtung auf den nächsten pn-Übergang (zwi
schen der dritten Schicht 3 und vierten Schicht 4 und/oder
der ersten Schicht 1 und der zweiten Schicht 2) ausdehnt, daß
ein definiertes Anwachsen der entsprechenden Stromverstärkung
α (αpnp und/oder αnpn) als Funktion der Spannung (U) er
reicht wird, sich dadurch der Sperrstrom durch das Bauelement
erhöht und sich somit eine definierte Verrundung der Kenn
linie einstellen läßt und hierdurch ein Kippvorgang, der
durch die Auslegung der Zonen (1) und (2) vorgegeben ist, aus
gelöst wird.
2. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Anlegen der Spannung die Raumladungszone
den nächsten pn-Übergang (zwischen der dritten Schicht 3 und
der vierten Schicht 4 und/oder der ersten Schicht 1 und der
zweiten Schicht 2) erreicht, dadurch der Sperrstrom durch das
Bauelement stark anwächst und hierdurch ein Kippvorgang ausge
löst wird.
3. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere n⁺-dotierte anodenseitige,
fünfte Schicht (5) vorgesehen ist.
4. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vierte Schicht (4) ausgedehnter als die
fünfte Schicht (5) ist und zur Anodenmetallisierung (7) hoch
reicht.
5. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei mittleren Schichten (bei einem
5-Schichtbauelement) die dritte Schicht (3) und die vierte
Schicht (4) sind und sich die Raumladungszone beim Anlegen
einer negativen Spannung, Schicht (5) negativ gegen Schicht
(1), ausgehend vom pn-Übergang zwischen Schicht (3) und (4)
derart in Richtung auf den pn-Übergang zwischen Schicht (2)
und (3) und/oder auf den pn-Übergang zwischen Schicht (4) und
(5) ausdehnt, daß die entsprechende Stromverstärkung α
(αpnp und/oder αnpn) anwächst, dadurch der Sperrstrom
durch das Bauelement erhöht wird und hierdurch ein Kippvor
gang, der durch die Auslegung der Zonen (4) und (5) vorge
geben ist, ausgelöst wird.
6. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei mittleren Schichten (bei einem
5-Schichtbauelement) die dritte Schicht (3) und die vierte
Schicht (4) sind und sich die Raumladungszone beim Anlegen
einer positiven Spannung, Schicht (5) positiv gegen Schicht
(1), ausgehend vom pn-Übergang zwischen Schicht (2) und (3)
derart in Richtung auf den pn-Übergang zwischen Schicht (3)
und (4) und/oder auf den pn-Übergang zwischen Schicht (1) und
(2) ausdehnt, daß die entsprechende Stromverstärkung α
(αpnp und/oder αnpn) anwächst, dadurch der Sperrstrom
durch das Bauelement erhöht wird und hierdurch ein Kippvor
gang, der durch die Auslegung der Zonen (1) und (2) vorge
geben ist, ausgelöst wird.
7. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Anlegen der Spannung die Raum
ladungszone den pn-Übergang zwischen der zweiten Schicht (2)
und dritten Schicht (3) und/oder der vierten Schicht (4) und
fünften Schicht (5) erreicht, dadurch der Sperrstrom durch
das Bauelement stark anwächst und hierdurch ein Kippvorgang
ausgelöst wird.
8. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Anlegen der Spannung die
Raumladungszone den pn-Übergang zwischen der dritten Schicht
(3) und vierten Schicht (4) und/oder der ersten Schicht (1)
und zweiten Schicht (2) erreicht, dadurch der Sperrstrom
durch das Bauelement stark anwächst und hierdurch ein Kippvor
gang ausgelöst wird.
9. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
aber mit invertierter Schichtenfolge - also Schicht (1) ist
p⁺-dotiert, Schicht (2) n-dotiert usw. - und entsprechend um
gekehrter Polarität der Spannungen.
10. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die im durchgeschalteten Zustand
in der dritten Schicht (3) auftretende Speicherladung zur
Steuerung des Haltestroms IH beeinflußt wird, bevorzugt da
durch, daß Dicke und/oder Dotierung der Schicht (3) einge
stellt werden.
11. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß der Emitterwirkungsgrad des
pn-Übergangs zwischen der dritten Schicht (3) und der vierten
Schicht (4) und/oder der ersten Schicht (1) und der zweiten
Schicht (2) gezielt, bevorzugt durch Variation der Gummelzahl
der Schicht (4) und/oder der Schicht (2), eingestellt wird.
12. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Emittershorts auf der
Kathodenseite (6) und/oder der Anodenseite (7) eine gleich
mäßige Verteilung über das Bauelement aufweisen.
13. Halbleiterschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß es durch eine Reihenschaltung
von n Halbleiterschaltelementen, z.B. in Stapeltechnik, gebil
det wird und daß es durch die Verrundung der Kennlinien der
Einzelelemente die gleichmäßige Aufteilung einer extern
angelegten Spannung über alle Einzelelemente ohne externe Be
schaltung ermöglicht und dadurch eine Kippspannung aufweist,
die n-fach so groß ist wie die der Einzelhalbleiterschaltele
mente.
14. Halbleiterschaltelement nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zur Aufstellung von Hochspannungsimpulsen,
bevorzugt im Hochspannungskreis von Kraftfahrzeugzündungen,
verwendet wird.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19893931589 DE3931589A1 (de) | 1989-09-22 | 1989-09-22 | Halbleiterschaltelement |
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Family Applications (1)
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FR2737343B1 (fr) * | 1995-07-28 | 1997-10-24 | Ferraz | Composant limiteur de courant et procede de realisation |
Family Cites Families (3)
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DE2238564C3 (de) * | 1972-08-04 | 1981-02-19 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Thyristor |
DE3731412A1 (de) * | 1986-11-08 | 1988-05-11 | Bosch Gmbh Robert | Hochspannungsschalter |
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1990
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- 1990-08-24 WO PCT/DE1990/000647 patent/WO1991004579A1/de not_active Application Discontinuation
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---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |