DE3931213C2 - - Google Patents
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- DE3931213C2 DE3931213C2 DE19893931213 DE3931213A DE3931213C2 DE 3931213 C2 DE3931213 C2 DE 3931213C2 DE 19893931213 DE19893931213 DE 19893931213 DE 3931213 A DE3931213 A DE 3931213A DE 3931213 C2 DE3931213 C2 DE 3931213C2
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- Length Measuring Devices By Optical Means (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur interferometrischen
Messung der Ebenheit von beidseitig Oberflächen geringer
Rauhigkeit aufweisenden Halbleiterscheiben, insbesondere Silicium
scheiben.
Mit der steigenden Miniaturisierung und Erhöhung der
Packungsdichte bei der Herstellung von elektronischen Bau
elementen werden auch die Anforderungen an die geometrische
Qualität der als Ausgangsmaterial eingesetzten Halbleiterscheiben,
insbesondere Siliciumscheiben immer strenger. Eine wichtige
geometrische Kenngröße neben z. B. der Scheibendicke, der
Welligkeit oder der Scheibendurchbiegung ("bow" oder "warp")
ist die Ebenheit ("flatness") der Scheiben, d. h. die Abwei
chung der realen polierten Oberfläche von einer idealen
ebenen Oberfläche. Der Ebenheit kommt bei der immer feineren
Auflösung der in der Photolithographie eingesetzten Linsen
systeme eine steigende Bedeutung zu. Insbesondere gilt dies
für die zunehmend verbreitete "Stepper"-Technik, bei der
nicht mehr die gesamte Scheibe auf einmal belichtet wird,
sondern schrittweise aufeinanderfolgend jeweils ein bestimm
tes Belichtungsfeld separat fokussiert und abschnittsweise
bestrahlt wird.
Der Vorteil dieser Technik liegt darin, daß innerhalb sol
cher kleiner Felder die Ebenheitsabweichungen verständli
cherweise geringer sind als auf der Gesamtscheibe. Die für
die Spezifikation von Scheiben für die "Stepper"-Belichtung
herangezogenen Ebenheitswerte beziehen sich daher in der
Regel auf die "lokale" Ebenheit eines Scheibenausschnittes
oder Feldes bestimmter Größe, wobei in der Regel Felder von
15×15 mm2 Fläche herangezogen werden. Zumeist werden dann
die Werte für die lokale Dickenvariation (LTV), die lokale
Ebenheitsabweichung (STIR) und die lokale Fokusebenenabwei
chung (SFPD) angegeben.
Dabei entspricht die lokale Dickenvariation LTV ("local
thickness variation") dem Absolutbetrag der Differenz des
maximalen und minimalen Dickenwertes eines Feldes ("site")
aus einer Vielzahl von Punktmessungen. Als Referenzebene
dient eine Ebene parallel zur Scheibenrückseite bei Lage der
Scheibe auf dem ebenen Vakuumprobenhalter im angesaugten
Zustand. Die lokale Ebenheitsabweichung STIR ("site total
indicator reading") ist die Summe der maximalen positiven
und maximalen negativen Abweichung der Scheibenoberfläche
von der Referenzebene aus einer Vielzahl von Messungen
innerhalb eines Feldes. Die Referenzebene ist die bestmögli
che ebene Flächenanpassung der Scheibenvorderseite bei Lage
der Scheibe auf dem Vakuumprobenhalter im angesaugten
Zustand. Die lokale Fokusebenenabweichung SFPD ("site focal
plane deviation") entspricht dem im Betrag größeren Wert der
maximalen positiven oder maximalen negativen Abweichung der
Scheibenoberfläche von der lokalen Referenzebene aus einer
Vielzahl von Punktmessungen innerhalb eines Feldes, wobei
dieser Wert positiv oder negativ sein kann. Als lokale
Referenzebene dient eine durch den Mittelpunkt des jeweili
gen Feldes gelegte und zur globalen Referenzebene parallele
Ebene. Letztere ist die Regressionsebene zur Scheibenvorder
seite (best fit plane) der auf einem ebenen Vakuumprobenhal
ter angesaugten Scheibe. Ein typisches Beispiel für ein
solches Wertetripel eines bestimmten Einzelfeldes einer
Scheibe ist etwa LTV=0.6 µm, STIR=0.5 µm, SFPD=0.3 µm. Die
Meßfehler sind bei solchen lokalen Ebenheitswerten zwar
absolut etwas geringer, relativ gesehen aber deutlich höher
als bei den auf die Gesamtscheibe bezogenen Angaben. Dies
gilt vor allem deswegen, weil meist der höchste auf der
Scheibe vorkommende Wert spezifiziert wird, so daß die
Scheibe durch das unebenste Einzelfeld repräsentiert wird.
Bei den bekannten Ebenheits-Meßgeräten kann zwar eine Auflö
sung von 0.1 µm erzielt werden, während jedoch selbst bei
sorgfältiger Justierung die Genauigkeit nur so weit gestei
gert werden kann, daß die Schwankungsbreite im Größenbereich
der zu erfassenden Meßwerte liegt. Dies trifft sowohl für
die bekannten auf interferometrischen als auch auf kapaziti
ven Meßmethoden basierenden Geräte zu. Bei ersteren wird die
Messung interferometrisch mittels eines senkrecht oder
schräg einfallenden, von der Scheibenoberfläche reflektier
ten Lichtstrahles vorgenommen, wobei die Oberfläche mit
einer Referenzfläche verglichen wird. Bei letzteren wird mit
Hilfe von zwei Sonden bekannten Abstands kapazitiv durch
gleichzeitige Messung von beiden Seiten die Scheibendicke
ermittelt. Bei den interferometrisch messenden Geräten hängt
die Qualität der Messung stark von der Ebenheit der Refe
renzfläche und der ebenen Position der Scheibe im angesaug
ten Zustand ab und wird überdies auch durch Partikel
zwischen dem Vakuumaufnehmer, der die Scheibe bei der Mes
sung hält, und der Scheibenoberfläche beeinflußt. Bei den
kapazitiven Geräten wird das Meßergebnis häufig durch man
gelnde Linearisierung der Sonden, durch Feldverzerrungen im
Scheibenrandbereich und/oder durch unterschiedliche Dotier
stoffkonzentrationen im Scheibeninneren verfälscht. Bei
beiden Methoden werden die Scheiben üblicherweise mit
Vakuumaufnehmern gehalten und sind damit der Gefahr
von Kratzerbildung und Kontamination ausgesetzt.
Die Aufgabe der Erfindung lag darin, ein Meßverfahren anzu
geben, das die genannten Nachteile nicht aufweist und es
ermöglicht, beidseitig Oberflächen geringer Rauhigkeit
aufweisende und insbesondere beidseitig polierte Scheiben zu
vermessen, ohne daß sie mit Vakuumaufnehmern gehalten werden
müssen und dadurch der Gefahr des Verkratzens oder der
Verfälschung der Messung durch Verformung ausgesetzt sind.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur
interferometrischen Messung der Ebenheit von beidseitig
Oberflächen geringer Rauhigkeit aufweisenden
Halbleiterscheiben, insbesondere Siliciumscheiben, mit
folgenden Merkmalen:
- a) die zu vermessende Halbleiterscheibe wird in eine Meßposition im Strahlengang einer das Halbleitermaterial durchdringenden, zum Hervorbringen von Interferenzphänomenen geeigneten elektromagnetischen Strahlung gebracht, deren Wellenlänge groß ist gegenüber den durch die Rauhigkeit der beiden Oberflächen der Halbleiterscheibe bedingten unterschiedlichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflächen,
- b) in der Meßposition werden nacheinander in mindestens drei unterschiedlichen Phasenlagen von der Scheibendicke abhängig Interferenzen zwischen der Vorder- und der Rückseite der Scheibe erzeugt,
- c) das dabei im Strahlengang der von der Halbleiter scheibe reflektierten oder diese durchlaufenden Strahlung sich ausbildende Interferenzmuster werden erfaßt,
- d) aus den erfaßten Interferenzmustern wird die Topogra phie der Scheibenoberfläche ermittelt.
Das Verfahren eignet sich zur Untersuchung von solchen
Halbleiterscheiben, insbesondere Siliciumscheiben, bei denen die
Rauhigkeit der einander gegenüberliegenden Oberflächen so
gering ist, daß es beim Einwirken geeigneter Strahlung zur
Ausbildung von Interferenzphänomenen kommen kann. Letztlich
müssen also die durch die Rauhigkeit bedingten unterschied
lichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflä
chen klein sein gegenüber der Wellenlänge der eingesetzten
Strahlung. Diese Voraussetzung wird beispielsweise von
beidseitig polierten Scheiben erfüllt, bei denen in der
Regel beide Oberflächen spiegelnd auspoliert sind. Daneben
kann das Verfahren auch zur Untersuchung von durch Polier-
oder Glanzätzen auf die erforderliche Oberflächenqualität
gebrachten Scheiben eingesetzt werden. Weiterhin ist der
Einsatz bei der Vermessung von epitaktisch beschichteten
Scheiben denkbar, sofern die Oberflächen nicht in zu starkem
Maße gestört sind. Grundsätzlich läßt sich an Hand von
Vorversuchen leicht abschätzen, ob die Oberflächenqualität
ausreichend hoch ist.
Das Verfahren wird an Hand der Figur näher erläutert, in
welcher schematisch eine zu seiner Durchführung geeignete
Vorrichtung dargestellt ist.
Die Figur zeigt eine Strahlungsquelle 1, in welcher eine
geeignete elektromagnetische Strahlung erzeugt wird, die
beispielsweise in Form eines Strahles 2 die Strahlungsquelle
verläßt. Geeignete elektromagnetische Strahlungen sind
solche, deren Wellenlänge in dem Spektralbereich liegt, für
den das jeweilige Halbleitermaterial durchlässig ist,
deren Wellenlänge groß ist gegenüber den durch die Rauhigkeit
der beiden Oberflächen der Halbleiterscheibe bedingten unter
schiedlichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflächen und
die außerdem genügend monochromatisch und kohärent ist, um
Interferenzphänomene hervorbringen zu können. Die Durchläs
sigkeitsbereiche der gängigen Halbleitermaterialien wie etwa
Silicium, Germanium, Galliumarsenid oder Indiumphosphid sind
bekannt und können Tabellenwerken wie etwa dem "Handbook of
Optical Solids", edited by Edward D. Palik, Academic Press,
Inc., 1985, entnommen werden. Beispielsweise ist Silicium
als derzeit meistgebrauchtes Halbleitermaterial für Infra
rotstrahlung mit Wellenlängen oberhalb etwa 0.9 µm durchläs
sig. Folglich ist für die Untersuchung von Siliciumscheiben
elektromagnetische Strahlung geeignet, deren Wellenlänge
oberhalb dieses Wertes liegt.
Strahlung der erforderlichen Kohärenz und Monochromatizität
kann günstig mit Hilfe von Lasern erzeugt werden. Im für
Silicium am besten geeigneten infraroten Wellenlängenbereich
stehen dafür beispielsweise HeNe-Laser mit einer Wellenlänge
von 1.15 µm oder Nd:YAG-Laser mit einer Wellenlänge von 1.06 µm
oder 1.32 µm als monochromatische Infrarotlichtquellen
zur Verfügung. Bevorzugt werden die Laser bei der Messung im
Dauerstrichbetrieb gefahren.
Der die Strahlungsquelle verlassende Strahl 2 wird mit Hilfe
eines, zweckmäßig einstellbaren, optischen Systems 3,
beispielsweise mittels einer Aufweitungslinse 4 und eines
Kollimatorsystems 5, auf die erforderliche Ausdehnung
gebracht und parallel gemacht, so daß schließlich ein
geeigneter Meßstrahl 6 zur Verfügung steht. Die Aufweitung
des Strahles kann dabei gegebenenfalls durch Verstellen des
Systems je nach Meßproblem verändert werden, beispielsweise
wenn bestimmte Teilbereiche der Scheibe, die gesamte
Scheibe, oder Scheiben bzw. Teilbereiche wechselnden Durch
messers zu vermessen sind. Dabei kann in der Regel auf
aufwendige optische Komponenten verzichtet werden, da
erfahrungsgemäß keine hohe Strahlenkonvergenz erforderlich
ist.
Beim eigentlichen Meßvorgang wird im Strahlengang des
jeweils eingestellten Meßstrahles 6 die zu vermessende
Scheibe 7 zunächst in die Meßgrundposition gebracht. Diese
kann so gewählt werden, daß der Meßstrahl unter senkrechtem
Einfallswinkel auf die Scheibenoberfläche auftrifft. Bevor
zugt wird jedoch für die Grundposition ein von der Senkrech
ten abweichender Einfallswinkel eingestellt, wobei sich der
Winkelbereich von ±1° bis ±50°, vorzugsweise ±2° bis ±20°
als günstig erwiesen hat, da in diesem Bereich eine gering
fügig fehlerhafte Ausgangsorientierung der Scheibe
erfahrungsgemäß das Meßergebnis wenig beeinflußt.
Durch die in den Strahlengang eingebrachte, beidseitig
polierte Scheibe entstehen Interferenzen, die aufgrund des
mit der Scheibendicke variierenden Abstandes zwischen der
Vorder- und der Rückseite letztlich in verschiedenen Berei
chen der Scheibe, je nach den Dickenverhältnissen, zu einer
Verstärkung, Schwächung oder Auslöschung der Strahlung
führen. Der Grundposition der Scheibe im Strahlengang ent
spricht somit auch ein bestimmtes Interferenzmuster.
Der eigentliche Meßvorgang beruht darauf, daß die Phasenlage der
Strahlung beeinflußt wird.
Eine solche Beeinflussung der Phasenlage kann beispielsweise bei unverän
derter Position der Scheibe durch eine definierte Verschie
bung der Wellenlänge erzielt werden. Bevorzugt wird eine
Änderung des Einfallswinkels vorgenommen, z. B. durch Schwen
kung der Scheibe oder des optischen Systems 3 oder andere
eine Winkeländerung des einfallenden Strahlenganges bewirk
ende Maßnahmen. Die Beeinflussung bzw. Verschiebung der Phasenlage der
Strahlung führt zu veränderten Interferenzbedingungen und entsprechend
zur Ausbildung unterschiedlicher Interferenzmuster.
Das jeweils erzeugte Interferogramm kann beispielsweise auf
einer in den Strahlengang der die Halbleiterscheibe verlassenden
Strahlung gebrachten Mattscheibe 8 erfaßt und gegebenenfalls
auch beobachtet werden. Wird im nicht sichtbaren Wellenlän
genbereich des Spektrums gearbeitet, kann das Interferenz
muster beispielsweise mit Hilfe von Bildwandlern sichtbar
gemacht werden. Dazu eignet sich beispielsweise eine vor
teilhaft senkrecht auf die Mattscheibe gerichtete, im ver
wendeten Wellenlängenbereich, wie etwa dem Infraroten,
wirksame Kamera 9, mittels derer die entsprechenden Signale
aufgezeichnet und z. B. an eine Bildverarbeitungseinheit 10
weitergegeben werden, wo sie entsprechend transformiert und
beispielsweise auf einem Bildschirm 11 im Sichtbaren darge
stellt werden können. Grundsätzlich ist es jedoch nicht
zwingend vorgeschrieben, eine Mattscheibe dazwischenzuschal
ten, da es im allgemeinen möglich ist, die die Scheibe
verlassende Strahlung und damit das Interferenzmuster direkt
mit geeigneten Geräten, z. B. photographischen oder insbeson
dere elektronischen Kameras zu erfassen.
Bevorzugt wird dabei in der dargestellten Weise der die
Scheibe durchdringende Strahl ausgewertet (Durchlicht-
Messung), obwohl grundsätzlich auch mit von der Scheibe
reflektierten Strahlen gearbeitet werden kann. Die letztge
nannte Methode ermöglicht hohe Lichtausbeuten und einen
kompakten Aufbau des Gerätes. Hingegen zeichnet sich die
Durchlichtmessung durch einfachen Aufbau und die Möglichkeit
aus, wenig aufwendige optische Komponenten einzusetzen.
Vorteilhaft wird bei der Erfassung die Mattscheibe im
wesentlichen parallel zu der Scheibe ausgerichtet, um Ver
fälschungen des Meßergebnisses durch Verzerrungen zu vermei
den. Ein deutlicheres und schärferes Interferenzbild läßt
sich in manchen Fällen erhalten, wenn die Mattscheibe
während des Meßvorganges eine leichte Oszillationsbewegung
ausführt. Damit können beispielsweise die nachteiligen
Auswirkungen grober Körnungen der Mattscheibe auf die Bild
qualität verringert werden.
Das auf der Mattscheibe erscheinende oder aufgenommene und
mittels elektronischer, photographischer oder druck
technischer Medien dargestellte Bild der Scheibe zeigt eine
charakteristische Abfolge von hellen und dunklen Interfe
renzstreifen, die sich bei einer Veränderung der Stellung
der Scheibe im Strahlengang in charakeristischer Weise
ändern. Diese Interferenzstreifen spiegeln letztlich, in der
Art der aus der Kartographie bekannten Höhenlinien, den
Verlauf von Zonen gleicher Scheibendicke im untersuchten
Bereich wider. In Abhängigkeit von der Wellenlänge der
eingesetzten Strahlung läßt sich errechnen, welcher Dicken
differenz der Scheibe jeweils benachbarte Interferenzstrei
fen entsprechen. Die Verlagerung der Streifen bei Änderung
der Scheibenposition gibt an, ob es sich um eine Dickenver
größerung oder Dickenverkleinerung, also die Ausbildung von
Erhöhungen oder Vertiefungen in der Scheibenoberfläche
handelt. Wird beispielsweise die Scheibe langsam im Bereich
von Winkelminuten von der Normalen weg gedreht, so laufen
bei Erhöhungen die Interferenzstreifen konzentrisch zusam
men, bei Vertiefungen jedoch auseinander. Aus den Interfe
renzmustern und ihren Veränderungen kann damit die
Dickenvariation und letztlich also die Topographie der
Scheibe ermittelt werden.
Werden beispielsweise beidseitig polierte Siliciumscheiben,
deren Brechzahl etwa 3.5 beträgt, mit einer Strahlung der
Wellenlänge 1.06 µm vermessen, so ergibt sich ein Dicken
unterschied von Interferenzstreifen zu Interferenzstreifen
von ca. 0.15 µm. Bei einer Dickenvariation der Scheibe im
Bereich von etwa 1 µm lassen sich daher zwischen höchster
und niedrigster Erhebung sechs bis sieben Interferenzstrei
fen beobachten, was einer ausgezeichneten und den bisher
bekannten Methoden überlegenen Auflösung entspricht.
Die Auswertung der Interferogramme kann in verschiedener
Weise durchgeführt werden. Eine überschlägige und mehr quali
tative Beurteilung des Dickenverlaufes kann beispielsweise
visuell erfolgen, indem die Interferenzstreifen abgezählt
und aus ihrem Verlauf bei leichtem Schwenken der Scheibe
bzw. des optischen Systems ihre Zuordnung zu Erhöhungen oder
Vertiefungen vorgenommen wird. Bei diesem Verfahren werden
letztendlich unendlich viele Phasen der Strahlung zur Inter
ferenzerzeugung herangezogen.
Ein anderes insbesondere für die rechnergestützte Auswertung
günstiges Meßverfahren besteht darin,
von der Scheibendicke abhängige Interferenzmuster zu erfassen,
die nacheinander in mindestens drei unterschiedlichen
Phasenlagen zwischen der Vorder- und der Rückseite der
Halbleiterscheibe erzeugt werden.
Bei jeweils genau definierter Position der Halbleiterscheibe werden die erfaßten Interferenzmuster
in einem Rechner aufbereitet und gespeichert.
Dabei kann je Phasenlage nur ein Interferogramm aufgenommen
werden oder aber auch mehrere, aus denen dann ein Datensatz
abgeleitet wird, beispielsweise wenn Schwankungen der Strah
lungsquelle herausgemittelt werden sollen. Aus dem erhalte
nen Datensatz läßt sich dann rechnergestützt beispielsweise
mittels eines von anderen interferometrischen Verfahren her
bekannten Phasenschiebeverfahrens die jeweilige Phasenlage
errechnen und damit auf die Topographie der Scheibe schlie
ßen (vgl. hierzu z. B. den in der Zeitschrift "Technisches
Messen tm", 54. Jahrgang, Heft 6, 1987, S. 221-230, erschie
nenen Artikel von H.J. Tiziani, "Rechnergestützte Laser-
Meßtechnik" und die dort zitierte Literatur). Daraus können
auch - ausreichende Rechnerkapazität vorausgesetzt - bei
entsprechender Aufbereitung des Datensatzes, die eingangs
genannten verschiedenen die Ebenheit der Scheibe charakteri
sierenden Kennwerte ermittelt werden.
Die bei der mit einer Schwenkbewegung der Scheibe verbunde
nen Ausführungsform des Verfahrens insbesondere erforderli
che äußerst genaue Positionierung und präzise
Lageveränderung der Scheibe läßt sich beispielsweise mittels
verstellbarer Systeme wie Dreh-, Kipp- oder Neigungstische
erreichen. Zweckmäßig werden die Bewegungen über Piezoele
mente oder Schrittmotoren ausgeführt und über den Rechner
gesteuert, obwohl grundsätzlich auch ein Betrieb von Hand
möglich ist. Gleich hohe Genauigkeitsanforderungen bestehen
auch, wenn die Phasenveränderung auf andere Art vorgenommen
wird.
Bevorzugt werden für die Halterung der Scheibe in der Meßpo
sition solche Haltevorrichtungen verwendet, die am Außenum
fang der Scheibe angreifen, so daß die gesamte
Scheibenfläche der Messung zugänglich ist. Dafür lassen sich
die von der üblichen Scheibenhandhabung her bekannten Rand
greifsysteme einsetzen. Grundsätzlich ist jedoch, trotz
mancher Nachteile wie der Gefahr der Kratzerbildung und des
Schattenwurfes, auch der Einsatz von an einer Scheibenfläche
angreifenden Halterungen, wie etwa Vakuumaufnehmern, nicht
ausgeschlossen. Dies gilt insbesondere für die Fälle, in
denen das Interferogramm im von der Scheibe reflektierten
Strahl erfaßt wird.
Gegebenenfalls kann die Bildqualität und damit die Meßge
nauigkeit weiter gesteigert werden, indem durch das Ein
schalten von Hilfsmitteln wie Modenblenden, Strahlfiltern
oder Diffusoren in den Strahlengang die Eigenschaften der
eingesetzten Strahlung weiter verbessert werden. Diese
Hilfsmittel sind jedoch dem Fachmann bekannt und bedürfen
daher keiner weiteren Erläuterung. Ihr möglicher Einsatz
richtet sich nach der vom jeweiligen Meßproblem geforderten
Genauigkeit.
Die Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen,
neben der bereits genannten Möglichkeit zur berührungslosen
Messung, darin, daß eine hohe Auflösung erzielt wird, daß
keine aufwendige Justierung nötig ist, daß sich insbesondere
qualitativ leicht durch Abzählen die Scheibendickenvariation
abschätzen läßt, und daß die Messung, da sie letztendlich
nur von der verwendeten Lichtwellenlänge abhängt, auch zur
Kalibrierung anderer Geräte dienen kann. Des weiteren sind
keine Referenzscheiben nötig, und eine hohe Meß- und
Betriebssicherheit im Hinblick auf die Anfechtbarkeit der
Meßergebnisse ist gegeben. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
daß sich im Durchlichtbetrieb auch Materialfehler (Risse)
erkennen lassen.
Nachstehend wird das Verfahren an Hand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
In einer analog der Figur aufgebauten Meßanordnung wurde
eine beidseitig polierte Siliciumscheibe (Durchmesser ca.
150 mm, spez. Widerstand ca. 10 Ω cm, Dicke ca. 615 µm)
vermessen.
Als Strahlungsquelle diente ein Nd-YAG-Laser (Wellenlänge
1064 µm, Leistung ca. 5 Watt), der im Dauerstrichbetrieb
gefahren wurde. Der Strahl wurde mit Hilfe eines aus Linse
und Kollimator bestehenden optischen Systems von ca. 0.3 cm
auf ca. 22 cm aufgeweitet und parallelisiert. Im Strahlen
gang befand sich genau in der optischen Achse des Systems
eine mit am Scheibenrand angreifenden, aus einer Halteposi
tion in eine Freigabeposition schwenkbaren, gefederten
Halterollen bestückte, die jeweils zu vermessende Scheibe
aufnehmende Scheibenhalterung, die auf einen mittels
Schrittmotoren minutengenau winkelverstellbaren Drehtisch
montiert war. In der Nullstellung dieses Tisches traf die
optische Achse senkrecht auf die Scheibenmitte. Optisches
und Haltesystem ließen sich so verstellen, daß grundsätzlich
auch Scheiben mit verschiedenen Durchmessern vermessen
werden konnten.
Zur Erfassung des in der die Scheibe durchlaufenden Strah
lung sich ausbildenden Interferenzmusters befand sich im
Strahlengang hinter der Scheibe eine senkrecht zur optischen
Achse des Systems angeordnete Mattscheibe aus transparentem,
diffus streuendem Material. Auf deren Rückseite war eine in
der Verlängerung der optischen Achse angeordnete Infrarot-
Kamera gerichtet, die mit einer Bildaufbereitungseinheit
verbunden war. Mittels dieser konnte das jeweils erfaßte
Interferogramm auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden,
wie auch an einen Rechner weitergeleitet werden, in dem
schließlich unter Einsatz von üblichen Auswerteprogrammen
die eigentliche Bildaufbereitung und Ermittlung sowie
Ausgabe der Kenndaten der jeweils vermessenen Scheibe vor
sich ging.
Beim eigentlichen Meßvorgang wurde das Haltesystem mit der
eingespannten Scheibe in drei verschiedene Meßstellungen
gebracht, in denen der aufgeweitete Laserstrahl unter
jeweils genau bekanntem Einfallswinkel auf die Scheibenober
fläche auftraf. Diese Winkel wurden rechnergestützt mit
Hilfe der Schrittmotoren angesteuert und betrugen bei dieser
Scheibendicke 4465, 5076 und 5471°. Bei jedem dieser
Winkel wurde eine Serie von 3 Interferogrammen aufgenommen,
aus denen im Rechner der Mittelwert gebildet wurde, um durch
Schwankungen des Lasers bedingte Verfälschungen auszuglei
chen. Aus dem jeweils festgestellten Verlauf der Interfe
renzlinien konnte schließlich die Topographie der
vermessenen Scheibe ermittelt werden, aus der sich die
entsprechenden Kennzahlen für die globale oder lokale Eben
heit ergaben.
Dazu wurde in der bekannten Art die Scheibenoberfläche in 52
quadratische Felder von je 15×15 mm2 Fläche eingeteilt und
jeweils die lokale Dickenvariation ermittelt. An Hand der
ermittelten Werte wurde eine Klassierung der Felder vorge
nommen. Dabei wurde der Prozentsatz der Felder angegeben,
der jeweils zwischen einer bestimmten Unter- und Obergrenze
des die lokale Dickenvariation angebenden LTV-Wertes lag. Es
ergaben sich die in der Tabelle zusammengestellten Werte.
Zum Vergleich wurde dieselbe Scheibe nun auch in einem
herkömmlichen Meßgerät untersucht, bei dem die Ebenheit mit
der leistungsfähigsten bekannten Methode durch kapazitive
Messung ermittelt wurde. Die dabei gefundenen Werte sind in
der Tabelle den mit der erfindungsgemäßen Methode gefundenen
gegenübergestellt.
Der Wert für die globale Dickenvariation (TTV) lag bei
beiden Methoden bei 1.2 µm.
Dieser Vergleich zeigt, daß die herkömmliche Meßmethode die
globalen Ebenheitswerte zwar mit vergleichbarer Genauigkeit
angibt, bei den lokalen Ebenheitswerten jedoch deutlich
schlechtere Werte liefert. Dies bedeutet andererseits, daß
im Hinblick auf bestimmte von den Bauelementeherstellern
vorgegebene Grenzwerte die herkömmliche Methode manche
Scheiben als ungeeignet erscheinen läßt, obwohl diese Schei
ben eigentlich die geforderten Kriterien sehr wohl erfüllen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird somit eine verläß
lichere Beurteilung der Scheibengeometrie ermöglicht. Dies
bedeutet für den Scheibenhersteller eine Erhöhung der Aus
beute, die insbesondere dadurch stark zum Tragen kommt, da
sie am hochveredelten Endprodukt realisiert werden kann.
Gleichzeitig wird auch dem Bauelementehersteller eine noch
zuverlässigere Eingangskontrolle ermöglicht.
Claims (8)
1. Verfahren zur interferometrischen Messung der Ebenheit
von beidseitig Oberflächen geringer Rauhigkeit aufwei
senden Halbleiterscheiben, insbesondere Siliciumscheiben,
mit folgenden Merkmalen:
- a) die zu vermessende Halbleiterscheibe wird in eine Meßposi tion im Strahlengang einer das Halbleitermaterial durchdringenden, zum Hervorbringen von Interferenz phänomenen geeigneten elektromagnetischen Strahlung gebracht, deren Wellenlänge groß ist gegenüber den durch die Rauhgkeit der beiden Oberflächen der Halbleiterscheibe bedingten unterschiedlichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflächen,
- b) in der Meßposition werden nacheinander in mindestens drei unterschiedlichen Phasenlagen von der Scheibendicke abhängige Interferenzen zwischen der Vorder- und der Rückseite der Halbleiterscheibe erzeugt,
- c) die dabei im Strahlengang der von der Halbleiterscheibe re flektierten oder diese durchlaufenden Strahlung sich ausbildende Interferenzmuster werden erfaßt,
- d) aus den erfaßten Interferenzmustern wird die To pographie der Scheibenoberflächen ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als elektromagnetische Strahlung Laserstrahlung
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die unterschiedlichen Phasenlagen
mittels unterschiedlicher Einfallswinkel
auf die Scheibenoberfläche eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Interferenz
muster mit einer im Strahlengang befindlichen Kamera
erfaßt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Topographie
der Scheibenoberfläche durch rechnergestützte Aus
wertung der Interferenzmuster ermittelt wird.
6. Vorrichtung
zur interferometrischen Messung der Ebenheit
von beidseitig Oberflächen geringer Rauhigkeit aufwei
senden Halbleiterscheiben, insbesondere Siliciumscheiben,
mit folgenden Merkmalen:
eine Strahlungsquelle (1), die eine das Halbleitermaterial durchdringender, zur Hervorbringung von Interferenzphänomenen geeignete Strahlung abgibt, deren Wellenlänge groß ist gegenüber den durch die Rauhigkeit der beiden Oberflächen der Halbleiterscheibe bedingten unterschiedlichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflächen,
ein die Aufweitung und Parallelisierung dieser Strahlung gestattendes optisches System (3),
ein zur Aufnahme von Halbleiterscheiben (7) und de ren gezielte Positionierung im Strahlengang geeignetes Haltesystem,
Mittel zur Beeinflussung der Phasenlage der Strahlung,
im Strahlengang der die Halbleiterscheibe verlassen den Strahlung befindliche Mittel zur Erfassung von von der Scheibendicke abhängigen Interferenzmustern, die nacheinander in mindestens drei unterschiedlichen Phasenlagen zwischen der Vorder- und der Rückseite der Halbleiterscheibe erzeugt werden, und Mittel zur Bestimmung der Topographie der Scheibenoberfläche aus den erfaßten Interferenzmustern.
eine Strahlungsquelle (1), die eine das Halbleitermaterial durchdringender, zur Hervorbringung von Interferenzphänomenen geeignete Strahlung abgibt, deren Wellenlänge groß ist gegenüber den durch die Rauhigkeit der beiden Oberflächen der Halbleiterscheibe bedingten unterschiedlichen Weglängen der Strahlung zwischen den beiden Oberflächen,
ein die Aufweitung und Parallelisierung dieser Strahlung gestattendes optisches System (3),
ein zur Aufnahme von Halbleiterscheiben (7) und de ren gezielte Positionierung im Strahlengang geeignetes Haltesystem,
Mittel zur Beeinflussung der Phasenlage der Strahlung,
im Strahlengang der die Halbleiterscheibe verlassen den Strahlung befindliche Mittel zur Erfassung von von der Scheibendicke abhängigen Interferenzmustern, die nacheinander in mindestens drei unterschiedlichen Phasenlagen zwischen der Vorder- und der Rückseite der Halbleiterscheibe erzeugt werden, und Mittel zur Bestimmung der Topographie der Scheibenoberfläche aus den erfaßten Interferenzmustern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Strahlungsquelle (1) eine Laserlichtquelle
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, gekenn
zeichnet dadurch, daß als Mittel zur Beeinflussung der Phasenlage
ein den Einfallswinkel der Strahlung
auf die Halbleiterscheiben beeinflussendes Verstell
system vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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